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Autor Thema: Kapitel 1: Ein verdorbenes Herz  (Gelesen 35879 mal)

Beschreibung: Das Böse feiert seinen Einstand

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Kayman

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Kapitel 1: Ein verdorbenes Herz
« am: 07.10.2010, 15:23:11 »
Der weitere Weg gestaltet sich ruhig, gar trügerisch, für die Helden. Das Land im Süden Aundairs scheint von einem eigenartigen Reichtum gesegnet zu sein – immer saftiger werden die Wiesen, grüner die Wälder, frischer die Bäche und größer die Früchte. Wie könnte an einem solchen Ort das Böse lauern, wo es scheinbar für jeden Bewohner mehr als genug zu ernten und zu essen gibt?

Die Fernstraße durchquert Tal nach Tal, Weinberge zieren die Wege, goldgelbe Kornfelder wechseln sich mit Plantagen verschiedenster Obstsorten ab. Die Stimmung in der Karawane ist jedoch verständlicherweise gedrückt, denn ein jeder ist immer noch schockiert vom Tod des Karawanenführers und dem grauenhaften Anblick der Angreifer, insbesondere der Fäulgetiere. Doch mit jeder Minute spürt man die Erleichterung, bald den vermeintlichen Schutz der Stadt erreicht zu haben, wo das Frühlingsfest mit Ablenkungen aller Art lockt.

Dann, nach einigen Stunden Fußmarsch, erblicken die Reisenden endlich ihr Ziel, Sayandras Garten. Es dürfte mittlerweile kurz nach Mittag sein, denn die Sonne befindet sich gerade an ihrem Wendepunkt. Die Stadt bietet einen prächtigen Anblick, umgeben von dunkelgrünen Wäldern und prächtigen Weiden. Inmitten der Stadt ragt der Turm hervor, einst Heimat der mächtigen Magierin Sayandra, dient er heute einer Gruppe arkaner Ebenenforschern als Quartier. In der Stadt herrscht geschäftiges Treiben, denn der Jahrmarkt steht kurz bevor und wird in wenigen tagen eröffnet. Die Grenzen der verschiedenen Stadtteile sind ebenfalls relativ gut auszumachen. Marktgassen, ein Viertel für Händler und Geschäfte aller Art; Hochfeld, das gehobene Wohnviertel von Sayandras Garten; Tempelsee, wo sich die meisten Gläubigen der Silbernen Flamme niedergelassen haben; sowie Rotstein, das verkommene Vergnügungsviertel. Zudem können die Helden am Horizont, weit hinter der eigentlichen Stadt, eine weitere kleine Siedlung zwischen Anhöhen ausmachen: Das Kloster der Mönche von Orla-Un, die nahe Sayandras Garten leben und für ihren famosen Wein berühmt sind.

In der Stadt angekommen, werden die Waren ausgeladen und an ihre Eigentümer verteilt. Stordan ist noch kurz Beschäftigt, bis er schließlich zur Heldengruppe kommt und einen besorgten, nervösen Blick auf den Leichenwagen wirft. „Nun“, sagt er leicht verlegen. „Ich glaube, Euer...unser Auftrag ist es, die Opfer den Behörden zu übergeben?“, fragt er in die Runde. „Was...was habt Ihr danach vor? Seid Ihr gewillt, die Ermittlungen weiterhin zu unterstützen? Es gibt noch so viele offene Fragen, die ich beantwortet haben möchte...“
Shesara ist die erste, die spricht. „Ich muss dringend zum Stützpunkt meines Hauses und meine Ankunft melden. Ich werde Euch noch begleiten, um meinen versprochenen Dienst für Euer Haus abzuleisten. Danach werden sich unsere Wege vorerst trennen, zumindest für heute, ich muss mit meinem Vorgänger einiges bereden, die Enklave übergeben, Papierkram erledigen. Danach würde ich jedoch gerne wieder die Ermittlungen aufnehmen“, sagt sie, wobei sie nacheinander die Ermittler anschaut.

Dann ist es an den anderen Helden, ihre Vorschläge bezüglich der Vorgehensweise zu unterbreiten. Jeder mag unterschiedliche persönliche Ziele haben, doch sind sie alle miteinander verbunden durch eine gemeinsame Sache: Der Suche nach den Drahtziehern der Überfälle.
« Letzte Änderung: 08.10.2010, 07:50:43 von Kayman »
Makotash - Tonks - Schwester Hermene

Dayn

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Kapitel 1: Ein verdorbenes Herz
« Antwort #1 am: 08.10.2010, 15:47:45 »
"Bevor ich zusage, muss ich nachdem wir im Garten angekommen sind zuerst meinen Ziehvater aufsuchen und ihm übergeben was ich in Sharn in seinem Auftrag erworben habe. Falls mein Vater keine Einwände hat würde ich euch solange es meine Verpflichtungen zulassen, gerne auf der Suche nach diesen Drahtziehern unterstützen" Dayn hatte schon zuviel über die möglichen Verwicklungen nachgedacht und seine schier unbändige Neugierde war von diesem Kult, oder wer auch immer diese Attentäter geschickt hatte geweckt worden.
"Allerdings....", fährt der Magieschmied langsam fort, "werde ich dies nicht nur aus reiner Barmherzigkeit tun....Geld sollte dabei eine gewisse Rolle spielen. Ich bin Handwerker und stolz auf mein können. Und wenn man gut in etwas ist, wäre man ein Narr wenn man dies umsonst tut." Dayn's fester Blick bestätigt seine Aussage.
Meister Graltor hat einen Spitznamen für den jungen Menschen, den er nur ausspricht wenn er und sein Ziehson unter sich sind..... "Zwergenhand" so nennt er ihn weil er bis dahin noch keinen Menschen gesehen hat, der einen Hang zum Handwerk und zum tüfteln hat wie er.

Redril

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Kapitel 1: Ein verdorbenes Herz
« Antwort #2 am: 10.10.2010, 13:07:50 »
Redril hört Dayns Ausführungen zu. Kopschüttelnd wiederspricht er ihm jedoch am Schluß. "Es geht hier um vielmehr als nur Geld. Wenn ihr wirklich glaubt, dass ihr noch die Möglichkeit habt euch hieraus zu halten, dann habt ihr den Ernst der Lage noch nicht verstanden.
Aber um eure Goldnase zu beruhigen, so waren bisher alle beteiligten Institutionen überaus grozügig uns auch ohne entsprechende Forderungen zu entlohnen." Gold. Immer dreht es sich um klimpernde Münzen und Edelsteine. Verdammt, es geht hier um Mord und Dämonenbeschwörung. Missmutig schaut er den Magieschmied an.

An Stordan gewandt beantwortet er dann auch dessen Frage: "Wenn ihr nichts dagegen habt, würde ich mich zualler erst um ein Zimmer kümmern und meine Sachen unterbringen. Dann sollte wir wohl tatsächlich einer Familie  vom Tod der Frau berichten. Eine undankbare Aufgabe, wenn ihr mich fragt, doch vielleicht wissen sie etwas über den Gegenstand, dessen Wert Mord rechtfertigt. Und natürlich auch Gwyns Körper den Behörden übergeben."
Nachdenklich holt er ein kleines Notizbuch hervor, blättert darin, obwohl er es eigentlich nicht nötig hat, und sagt dann:"Ich denke ich werde im blutroten Herzschlag hier im Rubinweg nächtigen. Es weiß nicht zufällig jemand, wie ich dorthin komme?" Achselzuckend schaut er sich nach einem Ortskundigen um, der ihm vielleicht weiter helfen kann.
Dann kommt ihm noch ein Gedanke: "Ach noch etwas. Vielleicht sollte man den Verantwortlichen als allererstes von dem Angriff auf die Karawane berichten und davon, dass eine Attentäterin gestand, dass große Mächte "Fäulniss" über diesen Ort bringen werden. Man sollte vielleicht die Wache verdoppeln und alles ungewöhnliche sofort uns melden. Egal ob es seltsame Wanderer, komische Zufälle oder andere Sachen, die scheinbar unbedeutend sind, sind."
Noch immer Missmutig vom mangelnden Schlaf ist Redril mürrig. Die Stimmen sind kaum mehr als ein Flüstern in seinem Inneren.
Sind sie real? Habe ich sie mir nur eingebildet? Was passiert bloß mit mir? il-Yannah wieso tust du mir das an?

In sich gekehrt will er gerade gehen, als eine der Stimmen sich wieder hervortut.
Arrr! Vorsicht! Matrosen die auf Gold aus sind, nehmen eines jeden Piraten Goldes. Oder verkaufen ihren Kapitäen im nächsten Hafen.Ayy!
Nachdenklich schaut Redril wieder zu dem Magieschmied. Ja. Man kann ihn mit Münzen lenken. Aber würde er uns auch für Münzen verraten? Jemand sollte ihn im Auge behalten. Während Redril Dayn mustert, kann man kurzzeitig einen irren Glanz in seinen Augen sehen. Zu kurz, als dass man es genau fassen könnte oder sich nicht im nächsten Moment selbst davon überzeugen würde dass es doch nichts war ... dennoch sah es fast so aus, als ob jemand anderes durch Redrils Augen geschaut hätte.

Ghart

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Kapitel 1: Ein verdorbenes Herz
« Antwort #3 am: 10.10.2010, 15:26:57 »
Ghart würde gerne mit den Zähnen mahlen, doch dies ist leider nicht mehr möglich. Deswegen schüttelt er lediglich den Kopf. "Ein Mensch, der raffgieriger ist als ein Zwerg." Obwohl Dayn nur etwas Natürliches macht und seine eigene Absicherung plant, erweckt dies den Unmut Gharts.
Der Zwerg sieht sogar Fragon vor seinem geistigen Auge, dessen moralischer Fall auch damit begann, dass es lediglich um ein paar Münzen mehr ging. Ghart grummelt in sich hinein und beendet sein Kopfschütteln, welches ziemlich synchron mit Redrils läuft.
"Ich bin ein Zwerg, ich weiß, was Raffgier und Goldsucht bedeutet. Aber mehr als Redril kann man dazu nicht sagen. Meinetwegen könnt ihr auch das verdammte Nest voll Übermaß und Blüte, also Sayandras Garten, für euch fordern, aber fordert dies von den Familien, deren Leichen wir mitführen. Von uns dürft ihr nichts erwarten, Dayn." Der Zwerg klingt dabei fast gleichgültig, aber doch eher enttäuscht als griesgrämig.
"Aber vielleicht solltet ihr etwas später über die genaue Bezahlung nachdenken, denn wenn die Fäulnis über diesen Ort hier kommt, und ihr es nicht mit uns verhindern könnt, bringen euch eure Forderungen und dieser Ort nicht mehr viel." Der Zwerg findet ein wenig Gefallen daran, die moralische Keule zu schwingen statt seiner Axt. "Und seht es so, Dayn, euer Ziehvater lebt hier. Es sollte euch noch ein Grund sein, uns umgehend zu helfen und mit euren Soldforderungen die Hohen dieses Ortes oder der Familien zu belästigen und nicht eure ebenfalls abgebrannten Gefolgsmänner." Ghart zwinkert mit dem rechten Auge und deutet auf Shesara. "Soll die ihn doch bezahlen."

Ghart nimmt einen tiefen, beruhigenden Schluck aus der Branntweinflasche und zieht die Nase hoch, um dann auf den Boden auszuspucken. Endlich sind sie in Sayandras Garten angekommen, aber der Zwerg hat nicht wirklich einen Blick für die Schönheit des Ortes. Zumindest kann er sie nicht sehen, denn er sieht keine Stollen und Schächte, keine majestätischen Portale, die tief in das Cor Collis, in das Herz des Berges, führen. Dieser Ort war in der Blüte und für Menschen und Spitzohren vielleicht schön, den Zwerg behinderte das ganze Pflanzenzeug nur in der Sichtweite und den Geruch dieser Blüte kann der Zwerg aufgrund seines eigenen Gestankes eh nicht wahrnehmen.
Dennoch wirft er einen prüfenden Blick auf den Ort an sich, denn Redril hat den Zahnlosen darauf aufmerksam gemacht, dass man den Ort, die Stadt, das Nest, auf die Gefahr hinweisen soll, zumindest die Führungspersonen. Kann man die Stadt bei einem Angriff gut verteidigen, wo sind Schwachpunkte? Wo sind Stärken? Welche Gebäude eignen sich, um sich und Schützenswerte darin zu verschanzen? Wie alt sind die meisten Gebäude dieser Stadt und wie anfällig allgemein? All diese Fragen versucht sich der Zwerg zu beantworten[1]. Der Clanlose hat durch das Leben als Minen- und Halleninspektor ein geschultes Auge für solche Fragen und das erste Mal seit Monaten muss er auf sein Wissen zurückgreifen. Er merkt, dass er noch ein wenig eingerostet ist, doch nachdem er seinen Blick das zweite Mal schweifen lässt, kommen die Fachbegriffe und die Methodik seiner Profession zurück zu ihm und er beginnt mit der Auswertung, weshalb der Zwerg relativ schweigsam ist und nur murmelnde Kommentare von sich.

Nach einer Weile konzentriert sich der Zwerg wieder auf seine Gefährten. "Ich werde mit dir kommen, Redril. Ich brauch auch 'nen Zimmer. Ich bin so voller Blut und Schlamm, dass hier doch alle denken müssen, ich bin nicht mehr ganz saiger im Kopf. Ich brauche 'nen Zuber voller Bier oder Wasser zum Waschen, bevor ich die Leichen abliefere."
Der Zwerg blickt seine Gefährten mit festem Blick an. "Ich werde auf jeden Fall mitkommen. Daran gibt es nichts zu rütteln."
Ghart hat eigentlich nicht vor, die Initiative komplett zu übernehmen, aber ein paar Worte mehr will er dann doch verlieren.
"Ansonsten gebe ich dir Recht, Redril. Wir sollten den Bürgermeister, Rat oder was auch immer hier das Sagen hat, informieren. Aber abgesehen davon sollten wir schweigen. Entweder wird man uns sonst für geistig verbrannte Untergangspropheten halten und uns aus den Stollen der Engstirnigkeit jagen, denn sie werden in dieser...Idylle...nicht einsehen, dass etwas diese Eintracht und Ruhe stören könnte, oder wir lösen eine Panik aus, welche unsere Feinde nutzen und schüren werden."
Ghart nimmt noch einen Schluck Branntwein.
"Ich sage, erst die Leichen abliefern und, wie vorgeschlagen, nach diesem Schmuckstück, Gegenstand, Talisman, oder was auch immer es sein mag, fragen. Danach die Behördenführung informieren und eine Zusammenarbeit vorschlagen." Gharts Blick fällt auf Dayn. "Da kann Raffzahn hier, auch gleich nach seiner fürstlichen Belohnung fragen." Ghart lächelt schief und entblößt seinen verbliebenen Zahn. "Wir treffen uns in zwei Stunden in der Taverne, die Redril vorgeschlagen hat."
Ghart macht sich gleich daran, zum Leichenwagen zu gehen. "Eigentlich wäre es sinniger, sie jetzt sofort abzugeben. Aber so unfreundlich werde ich nicht sein. Zur Not wasche ich mich kurz und bewache den Karren dann bis zum Aufbruch zu den Häusern. Gwyn und Gwen werden zumindest so lange warten können." Ghart muss über den morbiden Witz kurz lachen, verschluckt das Lachen jedoch dann aus Anstand. "Gibt es sonst noch was? Achja!" Beiläufig fällt Gharts Blick auf Shesara und er hebt die Hand zum Abschied. "Gut, gut. Viel Erfolg und so."
 1. Knowledge (Engineering) 15

Dayn

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Kapitel 1: Ein verdorbenes Herz
« Antwort #4 am: 10.10.2010, 18:23:08 »
Dayn lächelt nur milde und lässt  die Urteile, welche die anderen über ihn treffen wortlos über sich ergehen. Nachdem Redril und Ghart fertig mit ihren Tiraden sind, öffnet er den Mund und beginnt in leisem Ton an zu reden: "Ich habe bis jetzt nichts verlangt was meine Hilfe hier anbelangt und werde das sicher auch nicht tun.", er blickt nun Ghart direkt in die Augen und beginnt auf Zwergisch zu sprechen , "mein Ziehvater ist ein Zwerg und ich weiß nicht ob er es als Beleidigung oder als Lob ansehen würde, wenn er zu hören kriegt, dass sein "Sohn" zwergischer als ein Zwerg ist."
Laut beginnt er nun in der Gemeinsprache wieder zu sprechen: "Der Grund warum ich meine Hilfe nur deswegen zusichern will ist, dass wir nicht wissen mit wem wir es zu tun haben oder mit was. Soweit ich das nun sehen kann stehen wir etwas gegenüber was über beträchtliche Ressourcen verfügen könnte. Und zwar materielle wie lebende Ressourcen. Das heißt wir könnten uns mächtige Feinde machen und dieses Unternehmen könnte sich in die Länge ziehen und auch eine Gefahr für meinen Ziehvater werden.
Es ist nur logisch anzunehmen, dass er in Gefahr geraten könnte, wenn ich meine Unterstützung zusagen sollte. Und ja ich möchte mein Heim und die restliche Familie welche mir geblieben ist beschützen. Ihr Ghart, seid ein Zwerg ihr wisst wie wichtig die Familie für jeden Zwerg ist. Ich bin ebenso mit diesen Idealen aufgezogen worden. NICHTS, ist wichtiger als mein Vater für mich und wenn ich ihn in Gefahr bringe, dann soll es sich beim Khyber verdammt nochmal lohnen. "

Auch wenn Dayn nach außen hin ruhig wirkt, so haben ihn die Worte der beiden getroffen. Nervös tritt er auf der Stelle.
Er wünscht sich nichts sehnlicher nun, als den alten Graltor zu sehen.

Redril

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Kapitel 1: Ein verdorbenes Herz
« Antwort #5 am: 12.10.2010, 16:18:56 »
Redril unterdrückt das Bedürfniss Dayn ins Wort zu fallen und hört ihn aufmerksam zu. Dennoch traut er dem Magieschmied nicht mehr und gereizt wie er noch immer ist, fällt seine Antwort auch nur wenig freundlich aus. In der gemeinen Zunge sagt er dann: "Gibt es einen Grund warum ihr uns aus dem Gespräch mit Ghart ausschließen wollt? Oder ist es eure Intention Ghart mit seiner Heimatsprache zu unterhalten?

Und wie schon gerade erwähnt. Diese Leute unterscheiden nicht zwischen Unschuldigen und Kämpfern für il-Yannah. Euer Ziehvater ist so oder so in Gefahr. Schickt ihn weg, wenn ihr euch um ihn Sorgen macht. Oder beseitigt die Quelle der Gefahr." Missmutig schaut er den Magieschmied an. Wieso musste ausgerechnet Thinharat sterben? Wieso ausgerechnet er, wo alle anderen überleben? Obwohl Dayn nichts dafür kann, neidet Redril ihm die Möglichkeit gleich zu seinem Vater gehen zu können. Unbewußt ballt er die rechte Hand zu einer Faust während er versucht seine Stimme emotionslos zu halten: "Oder wie wollt ihr mit Gold euren Ziehvater schützen? Ich kann euch versichern, eine Tür aus massiver Eiche oder Eisen ist bedeutend besser als eine Tür aus Gold. Und solltet ihr nur eure Unkosten erstattet haben wollen, sollten wir doch zumindest warten bis wir Unkosten hatten, bevor wir diese einfordern."
Ungeduld steht in Redrils Augen. Sein Bedarf über Gold zu reden ist gänzlich erschöpft. Also wendet er sich wieder Ghart zu: "Ein guter Einwand. Die Bevölkerung in Panik zu versetzen könnte den dunklen Kräften hinter all dem in die Hände spielen. Also behalten wir soviel wie möglich für uns und weihen später gemeinsam die Autoritätspersonen des Ortes ein."

Dann macht Redril einige Schritte in Richtung Sayandras Garten, wartet dann aber auf Ghart. "Es freut mich dass du mich begleiten wirst. Doch über die Qualität dieser Gaststube kann ich keine Versprechungen machen."
Redril lächelt freundlich - doch der dunkle Glanz der in seinen Augen schon den ganzen Tag zu finden ist, will auch dann einfach nicht verschwinden. Er schaut hinüber zu der Karawane. Soviele Tote. Als er an den morgen zurück denkt, kommt ihm Galle hoch und während er sie ausspuckt, versucht er sich nicht zu übergeben. Fast ertrinkt er in Selbstmitleid, Vorwürfen und Selbsthass ...
... und dann überkommt ihn rasender Zorn. Wer sind diese Fremden, die uns zu solchen Taten zwingen? Wer sind diese Fremden, die unseren Frieden zerstören wollen?! Die Unschuldige töten? Die il-Yannah's Weg zurückweisen? Man MUSS sie aufhalten. Und nur der Tod wird sie mit Sicherheit stoppen... Zumindest vorläufig schweigt sein Gewissen. Würde jetzt einer der Verantwortlichen vor ihm sein ...

Erneut ballt er unbewusst die rechte Hand zur Faust.
« Letzte Änderung: 12.10.2010, 16:20:47 von Redril »

Kayman

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Kapitel 1: Ein verdorbenes Herz
« Antwort #6 am: 14.10.2010, 12:34:25 »
"Habt keine Sorge", sagt Stordan. "Ich bin mir sicher, mein Haus wird Euch im Falle einer erfolgreichen Aufarbeitung angemessen entlohnen und ich kann Euch sicherlich einen angemessenen Vorschuss geben. Zunächst jedoch werde auch ich mich von Euch trennen, um den Abschluss der Karawane zu vollziehen. Ich schlage vor, Euch im Laufe des Tages oder Abends im Blutroten Herzschlag aufzusuchen", fügt der Orien hinzu. Dann gehen er und Lady d'Medani ihren eigenen Geschäften nach und lassen Dayn, Remus, Redril und Ghart zurück, um sich zunächst um die Unterkunft und die Leichname zu kümmern.

Einige Minuten später sind die Helden mitten im Getümmel der Stadt angekommen, und auch Dayn verabschiedet sich vorläufig, um die Schriftrollen an seinen Vater auszuliefern. Die Verbliebenen versuchen sich bestmöglich umzuhören, wo denn diese Herberge sein könnte, oder zumindest, wo die Straße "Rubinweg" zu finden ist. Doch viele Leute schütteln nur den Kopf, wissen nicht oder wollen nicht wissen, von was die Ermittler sprechen, und wenden sich ab. Nach etlichen Versuchen, es mag eine halbe Stunde vergangen sein, grinst ein schäbiger Trunkenbold die Helden schließlich mit seinen drei gelb-braunen Zähnen an. "Ah, solche seid Ihr", keucht er, und eine Fahne aus billigem Rum und Zigaretten weht ihnen um die Nasen. "Naa, Geld zuviel oder wie? Naja...Rubinweg kenne ich freilich!", und er scheint glücklich zu sein, mit jemandem über dieses Thema sprechen zu können. Er erklärt halbwegs verständlich den Weg, und macht einige unanständige Gesten aus der Hüfte. "Haha, jaja, mal ordentlich Druck ablassen, wa?", raunt er ihnen hinterher, bevor er in der Menge verschwindet.

Es herrscht reges Treiben in den Straßen und Gassen von Sayandras Garten - der Jahrmarkt ist fast vollständig aufgebaut, und sollten die Helden Hunger oder Durst haben, würden sie hier Köstlichkeiten aus fast allen Ecken Khorvaires erwerben können, ebenso kühlen Wein und frisches Bier, oder aber Tal und exotische Säfte.

Der Weg zum Blutroten Herzschlag erweist sich als ernüchternd, denn schnell wird klar, dass es hier in ein schäbigeres Viertel geht. Einige düster aussehende Gestalten säumen die Gassen, und von Zeit zu Zeit hört man Geschrei aus den Häusern. Es stinkt nach Urin und Fäkalien, und - zumindest tagsüber - erweist sich das Viertel, welches später den Helden als Rotstein bekannt sein würde, als überaus hässlich, besonders und gerade im Vergleich zum Rest der Stadt.

Doch dann, wie aus dem Nichts, wie ein Juwel mitten im Dreck, sehen die Helden ein gepflegt aussehendes Haus, und der Schriftzug "Zum Blutroten Herzschlag" glitzert im Sonnenlicht, rot und violett. Ein überdimensionales Herz thront über der Tür, und insgesamt scheint bei der Gestaltung der Fassade nicht gekleckert worden zu sein. Ein altes Mütterchen schrubbt gerade die Terasse des Hauses, und im inneren scheint jedoch Totenstille zu herrschen - die Tür steht offen, doch Gäste scheint das Lokal keine zu haben. 
Makotash - Tonks - Schwester Hermene

Redril

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Kapitel 1: Ein verdorbenes Herz
« Antwort #7 am: 16.10.2010, 11:46:03 »
Redril schaut ungläubig auf das "Gasthaus". "Nun. Ja also. Nun. Es gibt bestimmt gute Zimmer hier." Was ist an diesem Ort, dass er hier hin wollte?
"Ich kann verstehen wenn ihr euch einen anderen Ort suchen wollt, doch fürchte ich, dass ich leider dort hinein muss." Mit diesen Worten lässt er seine Gefährten stehen und betritt den Blutroten Herzschlag.
Intensiv mustert er alles und schaut sich genaustens um. Dann geht er zur Theke und fragt: "Könntet ihr mir vielleicht weiterhelfen?" Redril ist verzweifelt. Wie soll er an einem solchen Ort erfahren, was sein Ziehvater hier wollte?

Kayman

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Kapitel 1: Ein verdorbenes Herz
« Antwort #8 am: 18.10.2010, 02:53:38 »
Dayn:

Die schier unendlich erscheinenden Mühen des Magieschmeids scheinen endlich vorbei zu sein, als er nach der strapaziösen, sich als gar verheerend erschließenden Reise an dem Haus seines Ziehvaters ankommt. Nicht viel hat sich verändert - noch immer zäumen zahlreiche Pflanzen verschiedenster Art das Anwesen, der Garten wuchert, und Stille herrscht in dem ruhigen Viertel von Sayandras Garten.

Als Dayn an der Türe klopft und sie betritt, schießt der Zwerg förmlich auf ihn zu. "Dayn, so lange habe ich auf dich gewartet!", ruft er ihm erfreut zu. "Bei den Neunen...welch eine Reise hinter dir liegt. Quer durch den halben Kontinent. Sharn...die sagenhafte Stadt...ich bin so gespannt, was du zu erzählen hast!" Er umarmt seinen Ziehsohn, wobei er ihm freilich nur um die Hüfte reicht. "Sag, geht es dir gut, hast du alles gut überstanden? Und...hast du die Skizzen?", fragt er sichtlich glückseelig, und ein glitzernder Blick mustert Dayn von oben bis unten.
Makotash - Tonks - Schwester Hermene

Ghart

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Kapitel 1: Ein verdorbenes Herz
« Antwort #9 am: 18.10.2010, 13:00:54 »
Ghart hat auf die zwergische Entgegnung Dayns geschwiegen. Er steht diesem von einem Zwerg Erzogenen nicht zu, Ghart mit zwergischen Worten anzusprechen und schon gar nicht in dieser Sprache eine solche Bemerkung zu machen. Zugleich ist es für den Zwerg interessant, dass es sich bei Dayns Vater um ein typischen Zwerg zu handeln scheint, das wirft ein schlechtes Licht auf seinen Ziehsohn, der Ghart doch sehr von falschen Idealen geblendet scheint. Dementsprechend lässt er das Thema ruhen, bevor er sich dazu genötigt fühlt, Dayn zurück in die Welt der Realität zu holen und ihn mit einem Faustschlag darauf aufmerksam zu machen, dass er von diesen zwergischen Worten gar nichts hält.
"Ich habe seit Jahren meine Sprache nicht mehr gesprochen." Die Feststellung zwingt den Einzahn zu einem Stirnrunzeln und dann ist die Situation schon soweit fortgeschritten, dass eine so späte Reaktion einfach nur lächerlich wirken würde, so verabschiedet er sich mit erhobener Hand von Stordan und Shesara. Redril hat sowieso alles Wichtige gesagt.

"Kein Problem, Redril.", sagt er dann zu Redril, kurz bevor sie dieses zwielichtige Etablissement erreichen. "Ich begleite dich gerne."
Die Antwort kommt so spät, weil Ghart nach der kurzfristigen Trennung der Gruppe wieder in Schweigen und Gedanken verfallen ist und über den Aufbau der Stadt sinniert. Er versucht sich abzulenken und doch drängt sich immer wieder eine Frage auf. "Wer ist der Ziehvater Dayns?"
Es ist nicht so, dass er ein persönliches Interesse an der Person hat, vielmehr würde dessen Zugehörigkeit zu den großen Häusern der Zwerge Ärger bedeuten, wenn dieser nur einen gewissen Kontakt in seinem Leben zu Fragon und dessen Schergen hat. "Ob mein Leben noch immer in Gefahr ist durch meinesgleichen? Selbst in Sayandras Garten?" Ghart fällt auf, dass er sogar seine Gedanken in der Sprache der Menschen formuliert. Seine Laune ist ein wenig gedämpft und er nimmt einen Schluck Branntwein. Dann erst fällt ihm das große Herz über der Tür auf und dann ist Redril schon im Haus verschwunden, weshalb er auch die geballte Faust und die dunkle Stimmung Redrils nicht wahrgenommen hat. Bei Ghart schrillen nun die Alarmglocken.
Er selbst hat viel Zeit in solchen Gegenden verbracht, weil er hier am ehesten sicher ist und am ehesten unentdeckt bleibt. "Meine aufgeschwemmte, zahnlose Gestalt fällt hier am wenigsten auf.", Ghart ist fast wegen der Gedanken, die ihn Fragon vor das Gesicht führen, resigniert und in dunkler Stimmung, doch er macht sich Sorgen um Redril. "Er sieht nicht so aus, wie jemand, der sich an diesem Ort alleine durchschlagen sollte. Das sollte keiner...", murmelt der Zwerg und folgt dann dem Menschen in das Gebäude und stellt sich mit grimmiger Miene schräg versetzt hinter seinen Freund Redril. Sein mürrischer Blick soll Redril schützen. Das Reden würde er Redril überlassen, wahrscheinlich würden sie den Zwerg nur verspotten, wenn er als Wortführer in solch eine Etablissement stolpern würde; so spielt Ghart lieber den schweigenden Leibwächter. In Ketten gerüstet, mit einer Axt bewaffnet, grimmig hinter seinem Scutzbefohlenen stehend, dürfte diese Illusion nicht schwer aufrechtzuerhalten sein.

Kayman

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Kapitel 1: Ein verdorbenes Herz
« Antwort #10 am: 19.10.2010, 13:48:54 »
Redril, Ghart und Remus betreten die Schenke mit dem merkwürdigen Namen „Zum Blutroten Herzschlag“. Ihnen wird schnell klar, um welche Art von Gasthaus es sich hier handelt. Meterhohe Stangen ragen zwischen den Tischen im Schankraum zur Decke, es gibt Podeste, und zahlreiche, gar kitschige Dekorationselemente zieren die Wände. Freilich – bei Tag erscheint es hier wenig eindrucksvoll, doch ihnen fällt auf, dass die Möbel keineswegs schäbig oder billig wirken. Vielmehr scheint alles gut verarbeitet, stellenweise gar edel – und bei Nacht könnte es sich hier um einen mehr oder weniger stilvollen Club handeln, soweit dies bei einem solchen Etablissement möglich erscheint.

An der Bar sehen sie drei Personen. Ein halbelf, der schmierige, schwarze Haare hat, steht hinter der Bar und kippt gerade einen kurzen hinter die Binde. Er knallt das Glas lautstark auf den Tresen, gefolgt von einem langen, gezischten „Aaaaah, köstlich!“
Vor der Theke sitzen auf Barhocken ein weiterer Mann, ein Mensch, der ebenso zwielichtig daherkommt wie der Halbelf, sowie eine kokette Frau, leicht bekleidet, doch nicht unbedingt schäbig. Sie hat blonde Haare und streichelt dem Menschen immerzu über seine Brust. Vor ihnen stehen zwei Gläser, eines mit Whiskey, eines mit Champagner. Alle drei blicken überrascht zu Redril, als dieser das Wort erhebt. „Was?“, knarrt der Halbelf erbost. „Wir haben geschlossen. Die erste Show beginnt bei Sonnenuntergang, Privatshows im Laufe des Abends. Und...äh...Zwerginnen haben wir nicht im Programm. Zischt ab!“

Ohne von den Dreien weitere Notiz zu nehmen, schenkt er sich und seinen Gästen nach, woraufhin das Mädchen amüsiert zu kichern beginnt.
« Letzte Änderung: 19.10.2010, 13:49:44 von Kayman »
Makotash - Tonks - Schwester Hermene

Redril

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Kapitel 1: Ein verdorbenes Herz
« Antwort #11 am: 19.10.2010, 14:13:20 »
"Ich ..." Redril bricht ab, als er merkt wie sich Zorn in seine Stimme, ja in jeder einzelne Zelle seines Körpers einnistet. Ich habe mich nicht hierhin begeben, Tod und Verderben auf dem Weg erlebt um nun nichts über Thinharat's Geheimnis zu erfahren. Zwiegespalten versucht ein Teil seines Verstandes den Zorn zu bekämpfen, während der andere darüber nachdenkt wie er das Geheimnis lüften kann. Und auch um was es sich für ein Geheimnis handelt. Hatte Thinharat vielleicht eine verstoßene Tochter? Ist er früher herumgereist und hat Kinder zurückgelassen? Nein - das ist unmöglich. Das hätte ich gewusst, oder nicht?
Innerlich noch immer verkrampft und verstört sagt er dennoch mit ruhiger Stimme zu dem Halbelfen: "Ich bin nicht hier um euch zu belästigen." Sorgsam zählt er drei Goldmünzen von seinem Verdienst aus der Blitzbahn ab und legt sie vor den Halbelf. Wiederlicher Typ.
"Ich würde vielmehr gerne mit dem Besitzer dieses Etablissements reden." Bewusst lässt er dabei offen wieso ein schwer gerüsteter Zwerg und ein Unbekannter wie er dies wollen.

Gharts mitkommen freut ihn innerlich. Wer hätte gedacht, dass ich auf dieser Reise das finde, was mir in Sharn umgeben von Menschen nicht gelang? Einen ... echten Freund. Dieser Zwerg ist mehr wert alles Gold der Welt. UInbewußt wird ihm klar, dass er freiwillig für diesen eisernen Kämpfer vielleicht sogar sein Leben reskieren würde. Angst, Mord und Wahnsinn - das fügt zusammen.
Ayy. Er ist ein guter Matrose, der seinen Kapitäen nicht so einfach verrät. Arrr! Innerlich seufzt Redril. Wie soll ich das überstehen? Wieso schweigt ihr nicht einfach alle? Doch jetzt herrscht in seinem Inneren wieder Stille. Die Stimmen, die scheinbar willkürlich auftauchen, so ist ihm bewußt, sind ein Teil von ihm. Aber bitte! Welcher Teil von mir wollte denn bitte jemals zur See fahren? Hadernd mit seinem Inneren richtet er wieder seine Gesamte Aufmerksamkeit auf den Halbelf. Wieso bezahle ich ihn eigentlich? Ich könnte die Informationen auch anders erhalten ...
Weil er zwar nicht freundlich war, aber deswegen noch lange kein schlechter Mensch ist.
Diesmal scheint die Stimme entfernt an Thinharat zu erinnern. Schicksalsergeben nimmt Redril es hin, dass sein Unterbewußtsein stets das letzte Wort hat.
« Letzte Änderung: 19.10.2010, 14:17:43 von Redril »

Kayman

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Kapitel 1: Ein verdorbenes Herz
« Antwort #12 am: 19.10.2010, 14:34:28 »
Überrascht drehen sich nun alle Anwesenden zu Redril um. Der Halbelf kaut zögerlich auf seinem Zahnstocher herum, lässt ihn mit seine Zunge vom rechten zum linken Mundwinkel gleiten. Langsam kommt er hinter der Bar hervor und baut sich vor den Helden auf. Das Mädchen schmiegt sich an ihren Begleiter, doch der Kerl rührt sich keinen Zentimenter, sondern blickt habgierig auf die Münzen, die auf dem Tresen ruhen.

"Und wer...seid Ihr, wenn ich fragen darf?", zischt er sie an. Er mustert sie allesamt von oben bis unten, und sein Blick scheint sowohl verärgert als auch verunsichert. "Stadtwache? Meint Ihr, mit ein paar Münzen Eures schäbigen Geldes könntet Ihr hier herumspionieren? Ihr habt wohl einen an der Klatsche, und nun raus hier, oder zeigt mir einen Durchsuchungsbefehl!"

Offensichtlich scheint der Halbelf der Meinung zu sein, die Helden seien verdeckte Ermittler der Stadtwache, was ihn jedoch keineswegs eine Art Respekt zollen lässt. Vielmehr scheint eine Wut in ihm aufzusteigen, denn seine Wangen färben sich rot und seine Stimme beginnt zu beben.
« Letzte Änderung: 19.10.2010, 14:52:47 von Kayman »
Makotash - Tonks - Schwester Hermene

Redril

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Kapitel 1: Ein verdorbenes Herz
« Antwort #13 am: 19.10.2010, 14:50:15 »
Kurz überlegt Redril zu lügen, eine Geschichte zu spinnen oder sich mit Gewalt zu nehmen was ihm gebührt. Vorläufig lässt er die Münzen auf dem Tisch liegen, nimmt entspannt - aber sehr langsam - seinen Rucksack von seinem Rücken und wühlt darin herum ohne den Halbelf aus dem Blick zu lassen und sagt dann: "Nein, wir gehören nicht der Stadtwache an. Der Zwerg ist ein guter Freund von mir der sich erboten hat mich zu begleiten."
Redril betont das Wort begleiten, um klar zu machen, dass darunter auch beschützen gehört. Dann fährt er fort, während er das Notizbuch hervorholt. "Ein guter Bekannter von mir ist vor kurzem gestorben. Doch hat er seiner Familie und mir ein Rätsel hinterlassen. Er hatte eine Fahrkarte nach Sayandras Gharten und in seiner Wohnung fand man dieses Notizbuch, was niemand wußte. Nichteinmal sein eigener Sohn."

Redril klappt es auf und zeigt die Seiten mit den durchgestrichenen Namen, bis dann endlich der Blutrote Herzschlag umkringelt zu sehen ist.
"Und nun bringt mich zum Besitzer oder holt ihn bitte , oder ..." Oder ihr werdet feststellen dass ich überaus entschlossen bin alles zu erfahren was es zu erfahren gibt.
Entspannt schiebt er eine Münze nach rechts zu dem Mann mit der Hure, die anderen beiden zum Halbelfen. "... ansonsten wird jemand anders mein Geld bekommen. Hauptsache ich bekomme Antworten." Langsam klappt er das Buch zu und steckt es wieder weg.
« Letzte Änderung: 19.10.2010, 14:58:23 von Redril »

Kayman

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Kapitel 1: Ein verdorbenes Herz
« Antwort #14 am: 19.10.2010, 15:01:58 »
Der Halbelf mustert Redril einige Herzschläge lang mit skeptischem Blick. Der Zahstocher hängt ihm lose aus dem Mund, und seine Augen sind zusammengekniffen. Sein Gesicht zeigt einige Falten, Spuren von viel zu langen Nächten, von zu vielen Zigaretten und viel zu viel Alkohol. Ein spöttisches, reflexartiges Lachen ertönt. "Furienritt! Ha! Einen Augenblick habt Ihr mir 'nen Schrecken eingejagt!", speit er, wärend er das restliche Geld einstreicht und in seine Weste steckt. Redril sieht, dass er keineswegs billig gekleidet ist - er trägt vielmehr  halbedle Stoffe, die man einem Händler ebenso zusprechen würde.

"Nun, wenn Euer Bekannter hierher kommen wollte, war er sicherlich auf der Suche nach einem besonderen Abenteuer!", sagt er während er sich einen neuen Whiskey einschenkt. "Dafür ist Der Blutrote Herzschlag bekannt. Mal richtig Dampf ablassen, Ihr wisst schon, aber mit Stil und Exotik!" Gelächter und Gekicher kommen von dem anderen Typen und dem Mädchen, das, so erkennen die Helden nun, offensichtlich mehr als einen im Tee hat. "Ich habe zwar keine Ahnung, wie ich Euch weiterhelfen soll, aber immer raus mit Euren Fragen. Ihr werdet aber mit mir Vorlieb nehmen müssen, meine Frau, die Besitzerin des Ladens, ist verreist. Sollte aber bald wieder hier sein. Wenn Ihr genügend zu trinken bestellt und mir zusagt, Euch auch heute Abend hier zu vergnügen, erlaube ich Euch aber, hier zu warten."
« Letzte Änderung: 19.10.2010, 15:04:29 von Kayman »
Makotash - Tonks - Schwester Hermene

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