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Der Orien Angestellte grübelt kurz. "Nun ja...hm...angenommen...angenommen er hätte das alles von langer Hand geplant", beginnt er etwas zögerlich, "...vielleicht hat er ein größeres Gepäckstück aufgegeben, um sich darin zu verstecken? Oder er versteckt sich einfach irgendwo in den Frachtwaggons? Der letzte Waggon ist vollbeladen mit Passagieren der dritten Klasse - dort sollte er auf jeden Fall spätestens auffallen, weswegen ich nicht denke, dass er dort hineingeht - falls er denn überhaupt weiß, was sich im letzten Waggon befindet!", antwortet er Shesara schließlich.
Plötzlich wird die Situation unermesslich bedrohlicher. Der Rauch, der aus dem roten Kristall kommt, verdichtet sich zu drei schwarzen Wolken, die sich immer weiter manifestieren, bis sie als drei kleine Gestalten auf der Blitzbahn stehen. Es dauert nur wenige Sekunden, und drei kleine, rote Wesen stehen den Helden gegenüber. Sie haben übergroße Münder mit starken Kiefern, die mit messerscharfen Zähnen versehen sind. Von ihrem Körper baumeln rostige Ketten herab, die in ekelerregenden Narben mit dem Körper verwachsen sind. Sie schreien voller Qual und Hass und fauchen die Ermittler wütend an.
Der Täter schreit vor Qual auf, als Redril mit seinen psychischen Stichen in seinem Ego wüted. Er trommelt mit seinen Fäusten auf das Dach der Blitzbahn und entlässt ein furtchtbares, verzweifeltes Stöhnen. Doch einen Moment später rafft er sich nochmal auf, und verränkt seine Glieder in einem schier unmöglichen Winkel. Abermals webt er eine Kugel aus leuchtender Energie, die er versucht in Korigs Richtung zu schleudern. Scheinbar gibt er peinlichst Acht darauf, dass der Schurke dies nicht ausnutzen kann, was ihm jedoch abermals den Zauber kostet. Die Kugel verpufft im nichts, ohne jeglichen Schaden anzurichten.Es ist entschieden. Der Mörder röhrt in einem hysterischen Lachen. Ihr Narren! Ihr werdet ihnen nicht entkommen!Mit einem Ruck richtet er seinen Oberkörper auf und wird von der vorbeirasenden Decke erfasst. Blut spritzt, Gewebe fliegt durch die Luft, und der Körper kommt leblos ein ganzes Stück weiter hinten auf der Blitzbahn zum Liegen. Im nächsten Augenblick sind die Ermittler wieder unter freiem Himmel, und das Licht der Sonne enthüllt die grausigen Einzelheiten des entsetzlich zugerichteten Mörders.
Ghart, der im Dunkeln perfekt sehen kann, wird unterdessen Zeuge einer gar merkwürdigen Szenerie. Als er um die Ecke schaut, sieht er drei abscheulich wirkende Khyberkreaturen, die sich auf einem der Wägen mit den Lebensmitteln aufhaten. Sie scheinen einen merkwürdigen Tanz aufzuführen, halten sich teilweise an den Händen und hüpfen auf und ab. Vor dem Wagen liegt ein zerschollenes Fass, aus dem Saatgut auf den Boden gerieselt ist. Zudem liegen vor dem Wagen etliche Äpfel und Pfirsiche. Eine der Khyberkreaturen hat einen Wirsing auf dem Kopf, eine andere hat sich Rüben in die Ohren gesteckt, und die dritte dirigiert sie anderen beiden mit einer Lauchstange. Sie alle sehen aus wie aufrechtlaufende Hunde oder Wölfe, haben jedoch übergroße Ohren und ein breites, finsteres Grinsen hat sich ob ihres Spaßes in ihre Gesichter gebrannt.
Sie blickt dem Psioniker fest in die Augen. „Also gut, ich werde Euch sagen, was ich weiß – über den Mord und warum ich hier bin. Die Hure hatte etwas bei sich. Irgendeinen Gegenstand. Der Attentäter hat…versagt. Ich wurde geschickt, um ihn zu holen. Ich weiß nicht, um welchen Gegenstand es ging – mein Auftrag lautete, alles mitzunehmen…was ich finden kann. Diese Khyberkreaturen wurden mir…beigestellt, als Ablenkung. Sie kamen aus den Waldhöhlen gekrochen, kurz nachdem ich meinen detaillierten Auftrag erhielt. Sie stinken, nicht wahr?“, fragt sie, und ihre geschundenen Lippen entblößen ein widerliches Grinsen. „Sie stinken erbärmlich, ja, beim Spötter...das tun sie!“ Redril spürt die Erleichterung im Geist der Frau, als sie dem psychischen Druck letztlich nachgibt und ihre Geheimnisse preisgibt. Er findet keine Anzeichen dafür, dass sie sich bemüht, zu lügen oder sonstige Unwahrheiten spricht. "Und nun lasst mich herunter! Dies ist menschenunwürdig, und ich will sicher sein, dass ihr mich hier nicht hängen lässt, bis mich die Käfer und Insekten fressen! Sagt, was Ihr mit mir vorhabt!", zischt sie, nachdem sie einige Sekunden leise vor sich hingekichert hat. "Dann verrate ich Euch noch eine Überraschung!"[...]Die Gefangene lacht ein herzloses, kehliges Lachen. "Hört, er liebt Überraschunen!", spottet sie. Sie stöhnt auf, als sie den Boden trifft, und bringt sich mit zusammengebissenen Zähnen in eine halbwegs bequeme Position und starrt die beiden Männer an. Ihre Augen sind halb geschlossen, ihr Bewusstsein scheint zu schwinden, doch sie bleibt wach. "Mein Auftraggeber...er...ich kenne ihn nicht. Ich wurde...geschickt. Hierher. Hier habe ich ihn getroffen. Und...das ist die Überraschung. Die Karawane wurde...verraten." Sie scheint zu lächeln, doch genau deuten kann man die Regung in ihrem Gesicht nicht. "Verraten. Ein Spitzel. Er hat mich...über die Vorgänge unterrichtet. Ich kenne seinen Namen nicht. Ein Mensch. Etwas älter. Doch wenn er halbwegs...bei Verstand ist...ist er geflohen, ihr Narren! Ihr Narren!"[...]"Wer?", fragt die Gefangene sichtlich ohne jegliches Verständnis. "Wenn Ihr der Meinung seid, ich würde Euch meine ganze Lebens...geschichte offenbaren...liegt Ihr falsch. Ich habe...alles gesagt, was ich über die Hure weiß und meinen Auftrag!" Erneuter Zorn steigt in ihr auf, denn sie ist überzeugt davon, dass diese Fragen nicht mehr zu der rechtmäßigen Befragung gehören. "Ich kann Euch nicht sagen, wo sich mein Orden momentan befindet, denn nach...Aufträgen findet er seine Mitglieder wieder...nicht...umgekehrt!" Sie schnappt nach Luft, und ihr Bewusstsein ist erneut am Rande des Zusammenbruchs - zu anstrengend und ermüdend ist die Befragung und der psychische Druck in ihrem derzeitigen Zustand. "Die Fäulnis...ja. Ja, richtig", spricht sie weiter, mit einer fast erstickenden Stimme, denn die versucht, einen weiteren Hunstenanfall zu unterdrücken. "Es sind...Mächte, Mächte die ich nicht kenne und nicht verstehe. Mein...der Anführer sagte es. Und er...behält immer Recht!"[...]Redril bleibt unterdessen alleine mit der noch immer gefesselten FFrau zurück. "Wie er ausgesehen hat?", wiederholt sie seine Frage. "Es war ein...Mensch, glaube ich. Er war etwas älter als Ihr, und hatte eine...rundliche Figur. Er war kleiner als Ihr...und er hatte einen...Wanst. Widerlich, wie man...sich...so gehen lässt." Sie ist sichtlich außer Atem, angestrengt, und scheinbar demnächst am Ende ihrer Kräfte. "Und...nur noch wenige...Haare..."
Nachdem Bolbas in der Enklave verschwunden ist, nimmt der Zwerg seinen Helm ab und kratzt sich durch das verschwitzte und verfilzte Haupthaar, welches nicht ansatzweise so sehr gepflegt war, wie der Bart, welchen Ghart jedoch stets schmucklos trug. Keine Zöpfe, keine Anhängsel, einfach nur ein offener, voller Bart. "Nun, es ist so...", beginnt der Zwerg zu erzählen, was sich zugetragen hat und merkt, wie ihm nach den Erzählungen über die ersten beiden Täter langsam die Konzentration schwindet[2]. "Entschuldigt, ich fasse den Rest besser stichwortartig zusammen. Nun, wir haben die Herkunft der toten Gwen Tirot im "Blutroten Herzschlag" geklärt und sind auf diese Weise an die Information mit den Nutten gekommen. Daraufhin sind wir in der Wache gewesen und haben sie vor den Ereignissen gewarnt und die bis dahin angefallenen Leichen dorthin gebracht, im Ausgleich dafür haben wir einen offiziellen Ermittlungsauftrag und die dazugehörigen Freiheiten durch Hauptmann Block bekommen. Daraufhin haben wir Sayandras Turm und Professor Kreucho[3] besucht. So haben wir über die Dimension der Problematik gehört. Dass die Manifestationszone Lammannias in Gefahr sein könnte und wir haben ein seltenes Buch dort gelassen, deren Inhalt wir aber nicht kennen, aber an dessen Übersetzung aus der Riesensprache in die Gemeinsprache Kreucho arbeitet. Das hat unserem Freund Redril gehört, der hier in der Enklave im Sterben liegt und uns keine Fragen mehr darüber beantworten kann im Moment. Nachdem wir Tirots Identität hatten, haben wir im Henkers geforscht, nicht ohne, dass ein uns begleiteder Druide vor Schiss das Weite gesucht hat, und haben unter anderem die Nutten befragt und nach Tagebüchern gesucht, die uns mehr erzählen können. Dort haben wir Rendal getroffen und Redril im Kampf gegen ein paar dieser Fäulnisbarbaren verloren und sind auf die Spur von Skib gekommen. Wir haben eine Infizierte und Redril nach dem Kampf in die Enklave hier gebracht. Stordan haben wir kurz danach verloren, seit diesen Momenten seid auch ihr bei uns, Gillivane. Ich weiß, ich habe ein paar Details für das Feine ausgelassen, aber damit ihr den groben Verlauf unserer Bemühungen kennt, habt ihr nun alle erforderlichen Informationen. Wenn wir mehr Zeit und einen bsseren Ort haben, kann ich euch vielleicht nochmal die Details in den Begegnungen mit Krocho oder Hauptmann Block oder mit Harry erzählen. Dass wir dabei stets mit der Fäulnis zu kämpfen hatten, wisst ihr ja. Das mit Alraunen habt ihr bei unserer Begegnung bestimmt auch am Rande mitbekommen." Der Zwerg beendet seine Kurzzusammenfassung und blickt zur Tür, durch die Bolbas gegangen ist. "Hoffentlich schaut er nochmal nach Redril." Danach nimmt der Zwerg einen Schluck Branntwein und schweigt wieder. 2. Ghart erzählt im Detail die Geschichte, wie sie an Gharts Runentisch niedergelegt ist. 3. Ghart weiß, dass er Krocho heißt.