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Autor Thema: IC: Kapitel II - Der Karneval des Blutes  (Gelesen 79312 mal)

Beschreibung: Chase and be chased

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Sjeg

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IC: Kapitel II - Der Karneval des Blutes
« am: 22.04.2011, 17:08:34 »
The Dark Knight - 06 - Blood on my hands

Betäubt, gefangen genommen und dann die Hunde verfüttert, so könnte man grob beschreiben, wie die Akolyten in ihre bisherige Situation geraten sind. Den individuellen Fähigkeiten jedes einzelnen als auch koordinierter Teamarbeit ist es zu verdanken, dass sie ihren Kopf in letzter Sekunden aus der Schlinge ziehen konnten; Zekh Vindmic, den sie "Der Blonde" nennen, ist es dank seiner Kletterkünste und Akrobatik gelungen die Gruppe von Akolyten gegen einen schier unerschöpflichen Strom aus Hundebestien zu befreien, doch ohne die Zähigkeit und Standhaftigkeit der Ex-Seargent Merice Merveplis, kurz "Searge",  und Trantor Stern, genannt "Der Judge", hätten sie wohl gar nicht erst lange genug durchgehalten und schon gar nicht das junge Zivilistenpärchen Eric und Emelie sowie Tuchan retten können. Inigos, "kurz Mate's", cleverem Köpfchen und dem Willen des Imperators ist es schließlich zu verdanken, dass die tapfere Akolytengruppe Zaddion aus den Fängen des Biest Hauses befreien und zudem einen wertvollen Gefangen namens "Hans" nehmen konnte.

Den inspirierenden Predigen von "Pater" Noah, der strengen Hand Trantors sowie der erfahrenden Führung von Merice und mit der Hilfe von Hans konnte die Akolytengruppe schließlich Vault 13 erreichen, von dem aus eine Flucht möglich sein sollte. Vault 13, das Vault über dem die Akolyten wie ein Fegefeuer herniedergehen würden. Ihre Gegner hatten niemals wirklich eine Chance. Im Schutz der durch Techpriester Zaddions Hand erzeugten Dunkelheit des stromlosen Vaults treffen die Akolyten schließlich Inquisitor Karkalla auf seinem Sterbebett, nachdem sie kurz zuvor den Schakal, den nominellen Führer des Biest Hauses, belauschten.

Karkallas letzter Wille istdie Vernichtung des Reihers, eine bösartige Abberation des Warp, ein Hexer des Chaos, der Führer der Pilger des Hasses, bevor er seinen Plan in die Tat umsetzen kann. Ein Plan, der wohl Tot und Zerstörung über diesen Planeten bringen würde, oder noch weit schlimmeres. "Wenn die Uhr des Haarlock dreizehn schlägt, wenn die Gründer sich vereinen und die Sünde keine Grenzen kennt, dann wird das Licht der dunklen Wahrheit weichen und der schwarze Glanz des Nichts zum Aufstieg führen." so seine letzen Worte. Mit einem Teil ihrer ursprünglichen Ausrüstung im Gepäck bringen die Akolyten Feuer und Chaos über das Vault. Zwei Explosionen randvoller Promethuum-Tanks gehen etwas über das kontrollierbare Maß hinaus und so entwickelt sich ein heißes Gefecht um den Lift, ihre einzig mögliche Fluchtmöglichkeit, indem Eric und Emelie durch die Kugel eines Heckenschützen genauso den Tod, wie wohl kurz zuvor auch Tuchan, der sich für die Gruppe geopfert hatte und zum Helden wurde.
« Letzte Änderung: 10.04.2013, 22:27:20 von Sjeg »
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Sjeg

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IC: Kapitel II - Der Karneval des Blutes
« Antwort #1 am: 22.04.2011, 17:21:21 »
Gladiator OST - 12  Slaves to Rome

Nach etwa zwanzig Minuten im fast stockfinsteren Lift, welche den Akolyten wie eine Ewigkeit vorkommen mögen, wird ein Geräusch hörbar und stetig lauter, nicht unähnlich dem Grollen von Donner. Schließlich öffnet sich eine Schleuse über ihnen durch die grelles weißes Tageslicht den finsteren Liftschacht flutet, als die Liftplattform schließlich die Oberfläche erreicht und stoppt. Eine betäubende Geräuschkulisse erreicht die Akolyten. Die süßliche Luft wirkt wie berauschend als die geschockten Akolyten im ersten Moment nichts weiter tun können als die Szenerie fassungslos zu betrachten.  Die Plattform hat sie auf ein erhöhtes marmornes Podium gebracht, eines von vielen auf einem hoch gelegenen Platz welcher in erhabenem und opulentem Stil verziert ist. Statuen und in gewellte Seide gehüllte Pavillons reihen sich eng an eng zwischen weiten gepflasterten Wegen auf welchen sich hunderte von Menschen dicht an dicht in den verschiedensten Kostümierungen drängen. Einige schaukeln und schwanken, laufen herum und feiern ausgelassen, während andere sich furchtsam aneinanderklammern und sich gen unbestimmte Ziele davonmachen.

Neben eurer Plattform fegt eine extrem blasse, beinahe geisterhafte Edelfrau in ein blauen Abendkleid aus schimmernder Seide und einer makellosen Perlenmaske, mithilfe ihrer Adjutanten, welche ihre den Weg freiräumen, durch die Massen. Ein in bunte Gewänder gekleideter Mann besprüht Weg um sie herum mit betäubenden Düften. Sie bleibt stehen und zu euch hinaufzublicken: "Na sieh, welch Spaß, kommt ihr direkt von einem Gelage? Was für eine entzückende Kostümierung, so dekadent und viszeral zugleich. Sagt mir, wird es Blut geben, könnt ihr mir Blut versprechen?" Noch bevor ihr eine Chance auf eine Antwort bekommt ertönt eine schallende Glocke und die Frau wendet sich ab um von der feiernden Masse verschlungen zu werden.
« Letzte Änderung: 22.04.2011, 18:19:59 von Sjeg »
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Merice Jerveplis

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IC: Kapitel II - Der Karneval des Blutes
« Antwort #2 am: 22.04.2011, 20:46:13 »
Erst als das grelle Sonnenlicht durch das Sichtglas der Gasmaske dringt bemerkt Merice dass er sie immer noch trägt. Laut seufzend zieht er sie von seinem Gesicht und holt befreit Luft. Der betörende Duft der ihnen entgegenströmt droht seine Sinne zu benebeln, doch als er bemerkt dass der Lift sie quasi auf einem Präsentierteller gehoben hat reagiert er fast augenblicklich. Behutsam hebt er den verstorbenen Zivilisten auf und stützt ihn als hätte Erik einiges zu viel getrunken. Mit leiser Stimme wendet er sich an seine Kameraden."Wir sollten hier schleunigst verschwinden bevor weitere Fragen uns in eine weitere kritische Situation bringen. Also runter von dieser Bühne und weg. Mate du führst!"
Erst jetzt gönnt sich Merice eine Sekunde um einen Blick auf die nähere Umgebung zu werfen. Fast unwirklich wirkt die feiernde Masse auf Merice nach dem Feuerinferno und der Dunkelheit im Lift. "Beim Imperialen Adler! Welches grauenhafte Schauspiel wird hier gespielt, hier vergnügt sich das Imperiale Volk und unter Ihnen werden sie geschlachtet. Kein Wunder wenn der Erzfeind hier ein leichtes hat Jünger zu finden...
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Noah

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IC: Kapitel II - Der Karneval des Blutes
« Antwort #3 am: 23.04.2011, 01:09:17 »
Als sich der Lift in das gleißende Licht der Oberfläche emporhebt, richtet sich Noah gerade aus einer knienden Position auf. Die gesamte Fahrt über hat er sich um Erik, Emelie und den Inquisitor gekümmert. Er hat versucht, den Sterbenden die Angst zu nehmen und sie bis zum letzten Atemzug mit Gebeten begleitet. Anschließend hat er sofort mit der rituellen Reinigung des Leichnams seines Meisters begonnen. Er würde jede einzelne der unzähligen Wunden mit einer Wiederholung der Litanei der Beständigkeit weihen, um den Leichnam vor dem Makel zu schützen, mit dem er durch die Geräte der Kultisten in Berührung gekommen ist. Sollte sich die Gelgenheit ergeben, wird er überdies eine zeremonielle Waschung vornehmen, wenn sie nicht vorher in einem loyalen und vertrauenswürdigen Schrein Zuflucht finden sollten.
Schweren Herzens und mit Tränen in den Augen schlägt Noah das Laken über dem Antlitz Karkallas zusammen. Er hätte es begrüßt, wenn die Fahrt noch länger gedauert hätte, denn er hat erst einige Kratzer auf der Stirn des Inquisitors geweiht, als der Lift sein Ziel erreicht.

"Reth...", flüstert Noah. Das sich den Akolyten offenbarende Bild erinnert ihn an die Arena in seiner Heimat. Die Feste dort waren vermutlich nicht so ausschweifend wie hier, doch die Ähnlichkeit der Szene versetzt ihm einen Stich ins Herz. Mit grimmiger Miene legt er sich den Leichnam des Inquisitors über die Schulter. Er nickt Zaddion zu. Wie pflichtbewusst die anderen auch sein mögen, der Techpriester würde in dieser Angelegenheit durch seine Loyalität und Hingabe gegenüber seinem Meister der verlässligste Mitstreiter sein.
Bevor sie sichh auf den Weg machen, hält er Merice, der Erik umherwuchtet, am Arm fest: "Wir brauchen einen ruhigen Ort, wo wir nicht gestört werden. Der Leichnam muss gereinigt und präpariert werden." Noah ist sich darüber im Klaren, dass es wichtig ist, die Ausrüstung wieder zu bekommen und ihre Mission zu Ende zu führen. Doch er durfte seine heiligen Pflichten nicht vernachlässigen, wie widrig die Umstände auch sein mögen. Und auch im schrecklichsten Sturm werde ich Seinem Pfad Treue halten und ihm beständig folgen.
"Du gehst jetzt da raus. Oder ich schleife Dich über das ganze verdammte Schlachtfeld bis in das finsterste Nest dieser Brut."

Sjeg

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IC: Kapitel II - Der Karneval des Blutes
« Antwort #4 am: 23.04.2011, 09:59:47 »
Zekh, der die ganze Zeit über in einer Ecke des Lifts gekauert hat, wird durch den harten Kontrast der Szenerie wieder Leben eingehaucht. Er springt förmlich auf als er sich direkt an seine Gefährten wendet, hat jedoch alle Mühe die schallende Glocke zu übertönten. "Beim Bart meiner Urahnen, was ist das hier für ein bizarrer Ort, sind wir direkt aus der der Hölle in den Himmel gekommen? Und was hat die Frau da eben gesagt? Na egal ich stimme dem Pater zu, wir müssen ein ruhigeres Plätzchen finden wo wir weniger auffallen... falls man hier überhaupt auffallen kann. Verdammt zu einer anderen Zeit würde ich mich wohl ohne zu zögern in ein Gelage hier stürzen, möge mir der Imperator verziehen. Aber die Pflicht ruft und es gilt Hexer zu töten."
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Zaddion

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IC: Kapitel II - Der Karneval des Blutes
« Antwort #5 am: 23.04.2011, 17:02:14 »
Als der Lift sich durch die Dunkelheit schob und es klar war, dass die Zivilisten dem Imperator übergeben waren kümmerte sich Zaddion um die noch lebenden Mitstreiter, wobei er für Trantors Brustwunde nichts mehr tuen kann, dagegen kann Zaddion bei Merice die Wunde behandeln. Nach der Behandlung macht Zaddion sich endlich daran mit dem Multitool seine Implantate zuentschlüsseln. Es war schwieriger als erwartet und Zaddion fluchte leise als er zuerst den Code nicht knackte doch dann funktionierte es doch und der riesige Arm auf dem Rücken des Techpriesters setzte sich in Bewegung als die Feldspule wieder Energie in die Implantate leitete.

Sobald die ersten Strahlen der Sonne die Akolyten erreichen richtet Zaddion sich auf. "Es scheint wohl ein Karneval auf einer Paradieswelt für Adelige zu sein." kommentiert Zaddion die Aussage der Frau, wobei er in ein fast aktzentfreies Hochgotisch wechselt. "Noah könntet ihr den Inquisitor tragen ich fürchte ihr seid etwas kräftiger als ich." bittet der Techpriester den Kleriker, wieder in Niedergotisch.
« Letzte Änderung: 23.04.2011, 17:03:54 von Zaddion »
"You will treasure this weapon, you will use it wisely in battle and you will honor its sacred spirit with prayer, for after you are long gone this weapon's service to the emperor will go on."

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Inigo Hound

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IC: Kapitel II - Der Karneval des Blutes
« Antwort #6 am: 24.04.2011, 19:59:17 »
Auf der langen Fahrt durch den verwinkelten Liftschacht hat sich der junge Mann mit den zerstrubbelten grauen Haaren sofort um die Verletzten gekümmert. Der Tod Emilies und Erics hatte ihn vor Wut zittern lassen und mit zusammengepressten Zähnen hatte er sich darauf konzentriert, die Wunden seiner Mit-akolyten zu besehen. Ein behelfsmäßiger Verband verdeckt jetzt die Brustwunde des "Judge".

Während der dunklen Minuten im Lift hat der junge Akolyt des heiligen Ordos nur eines im Sinn: Rache!

Reflexartig hebt Inigo eine Hand um seine Augen zu beschirmen, als das grelle Licht der Oberfläche und die dekadenten Einflüsse der süßen Atmosphäre von Quaddis auf seine Sinne einschlagen.
Rasch lockert er seine erstaunte Haltung und als die dekadente Adelige das Wort an sie richtet, ertönt der orchestrale Anfang der ecclesiarchischen Hymne "Flammenschwert des Imperators". Mit zusammengepressten Zähnen faucht Inigo: Klar, doch wird es Blut geben! Mit diesen Worten riß er mit einer unbeherrschten Bewegung die Liberator und die Flammenpsitole hervor und betätigte beide Abzüge im selben Moment um den Kopf der Hexe in einem Schauer der Boltexplosion vergehen zu lassen.

Ebenso rasch, wie sein Tagtraum gekommen war, beherrscht sich der Ex-ganger wieder und lediglich das leise Zähneknirschen kündet von seinen Rachegelüsten. Er blickte die anderen an und er nickt dem Sarge zu."Check - lasst uns untertauchen"
Mit einer leichten Bewegung gleitet der junge Mann vom Podest und steuert auf das nächste Ende des Platzes zu, welches eine kleine Seitengasse verheisst. Als Hive-geborener waren Menschenmengen dieser Größe kein besonderes Hindernis für ihn. Während er Ihnen einen Weg durch die Massen bahnt und darauf achtet, dass die anderen ihm durch die MMenge folgen können, überlegt er bei sich: Eine kleine Ruhepause zum Besprechen und um die Leichen zu verbergen, dann müssen wir Hephikles und diesen Pater Grist finden...
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Trantor Stern

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IC: Kapitel II - Der Karneval des Blutes
« Antwort #7 am: 24.04.2011, 22:05:35 »
Mehr Erschöpfung als Erleichterung ist auf dem Gesicht Trantors zu erkennen, als die Gefährten die rettende Zuflucht des Liftes erreichen und dieser sich in Bewegung setzt.
Der Ex-Arbitrator lehnt sich an das Steuerpult im Lift, als sich Inigo zu ihm herabbeugt. Die Wunde scheint schwer zu schmerzen, als der Soldat behelfsmäßig daran herumdoktort und mehr als einmal muss Trantor die Zähne zusammen beißen.

Traurig nimmt er zur Kenntnis, dass es die beiden Zivilisten nicht überlebt haben. Ihr Tod in letzter Sekunde war doch ein Zeichen dafür, wie knapp es um die Gruppe stand.

Als in einigen Metern Entfernung Tageslicht sichtbar wird, richtet sich der Akolyth mit einem Husten auf, welcher noch einmal einen zweiten Hustenkrampf hervorruft - sich auf dem Pult neben ihm abstützend kann sich Trantor schließlich wieder zu voller Größe aufrichten.

Nur aus den Augenwinkeln bekommt der Verwundete den Trubel um die Gruppe herum, als das Tageslicht den kompletten Lift erhellt. Sofort hebt sich der langhaarige Mann die Hand vor die Augen, um nicht geblendet zu werden.
Den Vorschlag von Merice abnickend, verschwindet die Schrotflinte und ein Großteil der Waffen in letzter Sekunde unter der Kleidung des Mannes, dann wendet er sich an seine gefährten:
"Geht, ich bilde den Abschluss der Gruppe. Los."  Mit diesen Worten drängt der Akolyth beinahe seine Brüder von der Empore hinab durch einen kleinen Pfad, der sich in der Menschenmenge auftut.

Sjeg

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IC: Kapitel II - Der Karneval des Blutes
« Antwort #8 am: 25.04.2011, 01:20:24 »
Gladiator OST - 17 - We are free now


Noch bevor sich Zekh dicht an die Fersen von Inigo heftet und von dem Podest einem lockeren Satz auf den glänzenden Marmorboden macht, lässt er seinen Blick wenige Augenblicke auf den beiden gefallenen Zivilisten ruhen. 'Zwei unschuldige Seelen aus einfach so aus ihren Leben zu reißen und zu denken damit machen zu können was man will - das werden diese Schweine mir büßen!'

Während sich die Gruppe von dem Podest entfernt bleiben die zwei Leichen der Ketzer gezwungenermaßen auf der Plattform des Lastenaufzuges zurück – den rießigen Hühnen hätte keiner von ihnen alleine tragen könne, geschweige denn zwei von ihnen... Doch ein Blick zurück verrät, dass niemand der dutzenden Passanten richtig Anteil daran zu nehmen scheint, geschweige denn sie überhaupt zu realisieren. Auf Inigos Nase ist Verlass und so folgt die Gruppe seinem Riecher zuverlässig durch einige der weniger belebten Seitenwege bis sie schließlich an den Rande einer gepflasterten Treppe gelangen, welche sich Serpentinenförmig einen Hügel hinunter schlängelt. Die gesamte Promenade ist voll von öffentlichen Bädern, Bordellen, Pavilons, Parks, Arenen und Stadien, Statuen und Monumenten und anderen Kunstvollen Bauwerken, und Menschen tummeln sich in den verschiedensten Gewändern, Trachten, Hüten und Maskierungen überall auf den Straßen. Inigo kommt zu dem Entschluss, dass sich ein ruhiges Plätzlichen hier nicht finden lässt, daher mussten sie den Bezirk zunächst verlassen. In all dem Trubel, nach all dem Erlebten, den Verlusten, der gewonnen Freiheit und der bizarren unwirklichen Welt, in der sie jetzt gelandet sind, hatte noch niemand von ihnen die Muße gefunden sich ihrer Umgebung so richtig bewusst zu werden. Doch das Panorama, welches sich ihnen jetzt auf der Spitze eines mit wohl mit tausenden Rosen bewachsenen Serpentinenweges ergibt, lässt ihnen förmlich keinen andere Wahl mehr. Es ist ein Bild, das sich jemanden kaum zwei Mal in Leben bietet. Sie blicken hinunter auf eine zauberhafte Stadt, voller kunstvoller Bauwerke aus deinen spitze Türmchen bis weit in den Himmel ragen, voller weitläufiger öffentlicher Plätze und gewaltiger Villen mit weiten Gärten, üppiger Parkanlagen und einem riesigen Stück jungelhaftem Grüns im Zentrum der Stadt in dem sich ein Anwesen befindet, gleich einem Palast. Umringt von hohen Wänden wirkt es majestätisch und mysteriös zugleich. Die gesamte Stadt ist umgeben von einer gewaltigen, mit weißen Fresken kunstvoll verzierten gläsernen Kuppel, hinter der die Akolyten eine Wüste aus Eis ausmachen können, die sich soweit erstreckt wie das Auge reicht. Die Hauptstraßen der Stadt, welche in perfekten konzentrischen Kreisen wie Lebensadern durch die Stadt führen, sind voller Leben und ausgeschmückt im Zeichen des Feierns und des Karneval. Ein Blick gen Himmel zeigt zwei strahlende Sonnen, eine so blau wie der Ozean, die andere so rot wie Blut, und während die blaue kleinere Sonne gerade am Horizont verschwindet, so steht die rote Sonne im Zenit. Doch die eigentlich Besonderheit an ihr ist ein kleines dunkles Segment, ein schwarzer Flecken der sich scheinbar wie ein Markel über sie legt und die prächtigen Strahlen des roten Riesens verdeckt. Auch wenn sie nicht wissen warum, der Anblick der angehenden Sonnenfinsternis jagt ihnen allen einen kalten Schauer über den Rücken und bereitet ihnen ein mulmiges Gefühl in der Magengegend.

"Scusi Senior, scusi - viva lá Carneval!!!", mit diesen Worten entschuldigt sich ein junger, stark taumelnder Mann , der gerade als sie alle nach oben gen Himmel geblickt haben, Trantor angerannt ist. Ohne die Reaktion des Ex-Arbitrators abzuwarten läuft er weiter, vergnügt und gedankenlos, wie alle Menschen hier.

Zaddion verinnerlicht in diesem Moment wofür die ganzen Maschinen im Untergrund zuständig sind. Um eine Stadt wie diese, welche sich über etliche Kilometer weit erstreckt, mitten ein einer Eiswüste gelegen zu beheizen, benötigt es gewaltiger Ressourcen und Maschinerie. Inigo wird bewusst, dass es nicht so einfach werden wird hier ein ruhiges Plätzchen zu finden, führt die Gruppe aber trotzdem konsequent die märchenhafte Rosenserpentine herunter von den Promenaden hinein in einen Bezirkt voller Handel, Tausch und Trubel. Unten angekommen, gerade in dem Moment als Inigo die Hauptader wieder in eine der unzähligen Seitengassen verlassen will, erblickt die Gruppe ein gewaltiges Feuer mitten auf einem weiten gepflasterten Platz. Die tobende Menge wirft einer nach dem anderen, als auch wild durcheinander, Sachen in verschiedensten Größen und Variationen verpackt in Jutesäcken auf einen Scheiterhaufen aus Holz… Niemand würde es wohl auffallen wenn man in all dem Trubel eine kurze wenngleich würdevolle Beerdigungszeremonie abhalten würde, gegeben den Umständen...
« Letzte Änderung: 25.04.2011, 14:45:47 von Sjeg »
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Zaddion

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IC: Kapitel II - Der Karneval des Blutes
« Antwort #9 am: 25.04.2011, 12:32:42 »
Zaddion, welcher kaum mit dem Imperialen Codex vertraut ist, schaut zu den anderen. "Pater findet ihr es angemessen Eric, Emelie und den Inquisitor hier den Flammen zu übergeben? Immerhin wären es die Flammen dieses Systems, welches sie umgebracht hat, die sie nun verzehren würden." gibt Zaddion seine Bedenken preis. Warum sind wir auf dieser Welt noch keinem Schrein des Imperators oder eines Heiligen über den Weg gelaufen? läuft es Zaddion durch den Kopf.
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Noah

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« Antwort #10 am: 25.04.2011, 15:44:27 »
Verwundert begegnet Noah dem Blick des Maschinenmeisters und rückt den Leichnam auf seiner Schulter zurecht. Er ist erstaunt, dass sein Mitstreiter überhaupt auf eine solch abstruse Idee kommt: "Zaddion, ich weiß nicht, was ich von deinem Einfallsreichtumg halten soll..." Er schüttelt den Kopf: "Zunächst einmal ist der Inquisitor noch nicht bereit für die Bestattung. Und dann werden wir die Leichname dieser guten Leute bestimmt nicht in derartige heidnische Rituale verwickeln." Der Kleriker nickt in Richtung der Gasse, die sie gerade im Begriff waren zu betreten: "Das Imperium ist auf festen Prinzipien gebaut. Wir werden eine angemessene Lösung finden."
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Merice Jerveplis

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« Antwort #11 am: 25.04.2011, 19:52:40 »
Bei den  Worten des Priesters muss sich Merice ein müdes Lächeln abringen. Zu offensichtlich hatte der ehrwürdige Pater noch nie ein Feldbegräbniss auf dem Schlachtfeld erlebt. "Ein kurzes Gebet, eine Segnung und reinigendes Feuer, welch eine ehrenvolle Bestattung... wieviele habe ich schon in einem Massengrab verscharrt, ohne nur die Zeit zu haben ihnen einen letzten Gruß zu schenken? Wieviele mehr hat Ungeziefer auf noch viel unwürdigere Weise verschleppt und vertilgt. Und vielen von ihnen hätte ein Ehrenbegräbniss gebührt. Ich hoffe für dich hoher Herr der Ekklesiarchie dir Bleibt dieser Anblick in deinem langen Leben erspart."
Kurz hält Merice inne und lehnt den Leichnam Eriks in sitzender Position sanft an eine Wand der etwas ruhigeren Seitengasse. "Zwei Sekunden Pause. All zu lang kann ich Erik nicht mehr tragen. Mate sieh zu dass du uns einen Unterschlupf findest. Vielleicht eine Spelunke die auch Zimmer vermietet. Wir müssen unsere nächsten Schritte planen. Und der Pater soll seinen Willen haben." Kurz streckt er die schmerzenden Glieder, dann zerlegt er mit geübter Hand die "Alte" und verstaut sie in ihrer Tasche.
"Wir können mit einem der Armringe des Ketzers bezahlen. Etwas anderes fällt mir im Moment nicht ein. Hat jemand einen besseren Vorschlag?"
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Inigo Hound

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« Antwort #12 am: 25.04.2011, 21:42:49 »
Ein kalter Schauer läuft Inigos Rücken herunter, als er den schwarzen Fleck in der roten Sonne erblickt. das schwarze Licht der Höllen, davon hat der Inquisitor doch gesprochen.. Verdammich - wir haben wohl nicht mehr allzuviel Zeit...

Auf dem Weg nach unten wendet sich der junge Mann an den Tech-priester. "Hast du eine Idee, wo Hephikles sich aufhalten könnte? Hattet ihr einen Notfalltreffpunkt?"

Als Zaddion seinen Vorschlag äußert, nickt der Ex-Ganger zustimmend. Er tauscht einen vielsagenden Blick mit Trantor und Merice und sagt dann halblaut, während er ins gedämpfte Licht der Seitengasse tritt: "Pater, eure hehren Motive ehren euch, doch ich fürchte es gebricht uns hier an Zeit, der Inquisitor ist schon Last genug und wir haben viel für diese armen Seelen getan, mehr schon, als wir Ihnen schulden. Wir haben sie aus den Fängen der Warp-bestien gerettet, aus den Käfigen und der Hölle des Vaults hier ins Licht gebracht, und sie sind als Liebende gemeinsam gestorben. Verflucht, das ist schon eine Stange mehr, als ich für viele Männer tun konnte, die ein Ehrenbegräbnis mehr verdient hätten. Ich sage, wir übergeben ihre Körper den reinigenden Flammen, der hohe Herr Karkalla kann dann im Tempel von Pater Grist seine letzte Ruhe finden, so dieser Ort frei von Makel ist.
Abgesehen davon sollten wir uns dringend beratschlagen - wir müssen unsere nächsten Ziele definieren"


Dabei sieht sich der Ex-ganger mit kurzen, schnellen Blicken nach einer Spelunke um, je zwielichtiger, desto besser.
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Noah

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IC: Kapitel II - Der Karneval des Blutes
« Antwort #13 am: 25.04.2011, 22:20:58 »
Naoh hält inne und hört sich die Worte Inigos an. Schätzend blickt er in die Runde, betrachtet missmutig den verwundeten Trantor und den verschwitzten Searge, der bereits ziemlich erschöpft wirkt. Mit den drei Leichen würden sie nicht mehr weit kommen, zumal sie ihre Pflichten nicht vergessen dürfen. Er blinzelt noch einmal hinüber zum Feuer, wo in dem Moment eine Gruppe von Leuten freudeschreiend Körbe getrockneter Blumen in die Flammen wirft. Heller Qualm wallt in alle Richtungen und die Menschen um den Scheiterhaufen applaudieren verzückt, während sie in den Aromen schwelgen. Noah verzieht das Gesicht und wendet sich wieder an Inigo: "Du hast Recht, mein Sohn." Für Noah ist es nicht ungewöhnlich, Gesprächspartner gleichen oder höheren Alters als Kinder des Gottkaisers anzusprechen und sie zu duzen, während ihm eine herrschaftliche Anrede zuteil wurde. Als Vertreter der Ekklesiarchie genießt man weitreichend ein hohes Ansehen. Und er sollte das in ihn und seinen Stand gesetzte Vertrauen rechtfertigen, indem er weise Entscheidungen trifft. So leid es ihm tut, muss Noah sich eingestehen, dass es in dieser Situation nur darum gehen kann, die Leichen von Erik und Emelie los zu werden. Er schaut sich kurz in der Gasse um, findet jedoch nicht, was er such. Dann klopft er Inigo auf die Schulter: "Ich brauche jemanden, der mir hilft, die Leichen einzuwickeln. Sie müssen aussehen wie Puppen, wenn wir keinen Ärger bekommen wollen. Vielleicht könnt ihr in der Nähe einen Vorhang oder ein Laken auftreiben..."
« Letzte Änderung: 25.04.2011, 22:27:54 von Noah »
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Inigo Hound

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IC: Kapitel II - Der Karneval des Blutes
« Antwort #14 am: 26.04.2011, 17:52:49 »
"Danke, Pater - vielleicht wollt ihr ein paar Worte sprechen, während wir sie für ihre letzte Reise vorbereiten. Blonder, hilf mir mal!"

Mit flinken Schritten holt Inigo eine Hand voll Jutesäcke gemeinsam mit Zekh, während Emilie neben Eric an die Wand gesetzt wird. Er holt dann zwei Patronen aus seiner Overalltasche und legt mit ernster Miene beiden Toten eine Kugel in den Mund, bevor er das Zeichen der Aquila mit den Händen der Leichen legt. "Das war so Brauch in meiner ersten Akolyten-zelle .. Es soll dem Imperator bezeugen, dass man mit Gedanken, Worten und Werken dem Gottkaiser treu ergeben war. Möge sein Auge wohlwollend auf euch ruhen." Nach diesen Worten hält er kurz inne und beginnt dann ohne zu Zögern die Körper in Säcke zu hüllen. Ein starrer Glanz füllt dabei seine grünen Augen, welche fast durch die toten Zivilisten hindurchzustarren scheinen.
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