Im Gegensatz zu anderen Adligen in den Städten oder am Hofe, hat Kikuchiyo in der Jugend mit den Bauernkindern gespielt. Er ist auf dem Land bei seinem Großvater in der Nähe von Shutai aufgewachsen, wo er die Kenjutsu
[1] und das Schmieden gelernt hat. Einige Zeit nach seinem Gempukku ist er umhergezogen um bei verschiedenen Schwertkampfschulen sein können zu erproben. Vor kurzem erhielt er aber die Nachricht nach Shutai zu kommen, da sein Großvater sehr krank geworden ist und im Sterben liegt.
"Großvater!" Kikuchiyo ist die letzten paar Kilometer zum Hof gerannt und entsprechend außer Atem, als er die Schiebetür des Hauses mehr aufschmeißt als öffnet. Das Haus in dem er die meiste Zeit seines Lebens gewohnt hat ist in keinem besonderen Zustand. Es ist zwar immer noch weit größer und eleganter als die Unterkünfte der Bauern, doch die Pflege und Gartenarbeit um die sich der Bayushi seit er 50 war stets selbst gekümmert hat, wurde in den letzten Monaten offensichtlich sehr vernachlässigt.
Als Kikuchiyo den Schlafraum seines Großvaters betritt, sieht er den einst starken Bayushi Hirokazu in seinem Bett ausgemagert und schwach. Die gebrechlichen Hände ruhen übereinander gefaltet auf der mit großen Zähnen versehenen, rot-eisernen Fratze der Bayushi Maske. Der alte Mann nimmt ihn nur wenig wahr. "Wer ist dort?" fragt er leise gefolgt von einigem schwachen Husten.
"Ich bin's Großvater. Ich bin wieder da." bei diesen Worten freut sich der Alte sichtlich doch fixiert mit den Augen weiterhin die Decke.
"Kiku-chan das ist gut. Ich habe gewußt, dass du noch kommen würdest, denn es ist dein Schicksal, dass ich dir noch ein paar Dinge sage."
"Bitte Überanstreng euch nicht, Großvater." Kiku geht zu einem Eimer mit Wasser in der Ecke und schöpft eine Schale die er dem Vater seiner Mutter an die Lippen setzt. "Kiku, es ist wichtig. Hör zu. Im Garten unter dem Laternenstein ist eine kleine Kiste vergraben. In der Kiste findest du ein Papier, das dich ohne Zweifel zu meinem Erben benennt. Denn auch wenn du den Namen der Bayushi trägst fliesst in der das Blut deines Vaters und seiner Ahnen! Finde das verlorene Schwert deines Vaters, befreie seinen Familiennamen von der Schande. Das ist auch das mindeste was du für deine Mutter und die Bayushifamilie tun kannst! Nimm mein Wakizashi und die Dokumente und gehe zu Bruder Heihachi, er betet am Hotei Seido für das Schicksal der Zufriedenheit. Er wird dir mehr erzählen."
"Beruhig dich. Großvater. Du wirst alles sicher überstehen. Ruhe dich nur etwas aus.", die Augen des jungen Kriegers füllen sich mit Tränen. Er versucht sich einzureden, dass alles sicher besser wird, aber er weiß, dass er grade noch rechtzeitig gekommen ist um die letzten Momente mit ihm zu verbringen.
Das waren die letzten Worte, die Kikuchiyo mit seinem Großvater Bayushi Hirokazu wechselte. Wenig später verfiel dieser in einen zwei Tage andauernden Schlaf, aus dem er nie wieder wieder erwachte. Kikuchiyo wich ihm in der Zeit nicht von der Seite und als seine Zeit gekommen war um gen Yomi lies er einen Shugenja holen, der für den Geist der Großvaters betete. Die zurück gebliebene Asche trug platzierte er beim Grab seiner Vorfahren und machte sich dann auch den Bruder Heihachi zu finden.