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Autor Thema: Das blaue Buch der Ostmark  (Gelesen 55428 mal)

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Idunivor

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Das blaue Buch der Ostmark
« Antwort #150 am: 14.09.2014, 14:35:39 »
Avarathion blickt einmal nach ob und nach unten, während Gwynns Ruf ohne Antwort im Turm verhallt: "Nun, wenn ich mich recht entsinne, dann sollten die Siegel dazu dienen das Böse draußen zu halten und nicht irgendetwas hier drinnen einzuschließen. Also mag es wohl sein, dass wir sie soeben an der Tür durchquert haben und jetzt ihren Schutz genießen. Aber all das sind nur Vermutungen, schon vor langer Zeit ist das Reich, das dieser Turm einst bewachte untergegangen." Die Hand der Elben ruht jetzt immer zu auf seinem Schwertgriff, ganz so als würde er erwarten hier plötzlich auf einen Feind zu treffen.
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Gwynn

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Das blaue Buch der Ostmark
« Antwort #151 am: 14.09.2014, 14:53:02 »
"Wie ihr meint.", neigt Gwynn kurz den Kopf, dann nimmt sie tatsächlichauch den Bogen zur Hand. "Nach oben sieht die Anlage übersichtlicher aus, oder?", sagt sie, während sie beginnt, die Treppenstufen nach oben zu nehmen. "Hatte der Herr Halmen nicht auch ein Packtier dabei? Er wird es doch hoffentlich zur eigenen Sicherheit unten im Tiefland gelassen haben und nicht auf dem Weg hier hoch verloren haben?" Sie denkt kurz nach, das der gefundene Weg hierher wohl kaum einem Maultier zur Verfügung gestanden hätte. Es wäre schade, wenn es den Goblins zum Opfer gefallen wäre.

Idunivor

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« Antwort #152 am: 14.09.2014, 15:03:19 »
Der Elb nickt, aber auch über den Verbleib von Halmens Packtier konnten sie nur Vermutungen anstellen. Vielleicht hatte der Gelehrte auch einen anderen Pfad nach hier oben genommen, der nicht so schwer passierbar war.
Nachdem sie einige Meter in die Höhe gestiegen sind, können die Gefährten erkennen, dass die Nischen mit Figuren gefüllt sind. Auch wenn diese auf den ersten Blick als Statuen erscheinen, so steht doch schnell fest, dass es keine Statuen sind. Schließlich stehen die drei vor der ersten Nische und blicken einem skelletierten Leichnam in die Augen - oder besser in die Augenhöhlen, denn von seinen Augen ist nichts mehr übrig. Einst ist dies ohne Zweifel ein Menschenkrieger gewesen, denn sein Körperbau verrät seine Herkunft. Seine Rüstung und auch der Schild in seiner Hand tragen ein Wappen, das zwölf achtzackige Sterne zeigt.
"Das Wappen Arthedains, des alten Königreichs. Diese Krieger müssen schon seit langer Zeit an diesem Ort ihre stumme Wacht halten. Aber es passt nicht zu einem Begräbnisritual der Menschen. Sie hätten einen Grabhügel angelegt oder etwas in der Art und ihre Leichen nicht so offen aufgestellt." Avarathion rätselt und mustert eine Weile die Nische. Schließlich entdeckt er eine Reihe von Runen, die sich an ihrem Rand entlang schlängeln: "Es mag sein, dass dies keine Gräber sind, sondern, dass es Ruheplätze oder etwas vergleichbares sind, die es den Wächter ermöglicht haben, möglichst lange ihre Wacht aufrecht zu erhalten. Aber schließlich scheint auch ihre Macht gescheitert zu sein."
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Gwynn

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« Antwort #153 am: 15.09.2014, 20:02:12 »
GWynn schüttelt sich leicht. Die Riten zu den Toten der anderen Völker erschienne ihr schon immer eigenartig. Ein Treffen aller, die sich mit ihm verbuinden fühlen, eine ordentliche Feier, an der man sich über Erinnerungen an den Toten austauscht und das Erbe verbraucht, so macht es Sinn. Was bringt dem Toten schon wochen- oder jahrelange Trauer? Dies hier war ihr aber noch unverständlicher. "Nicht mal im Tod dürfen sie ihren Posten verlassen, wer will den sowas? Bringen tut es auch keinem etwas, außer das es stinkt und nicht schön anzuschauen ist." Sie hält aber an sich und schweigt. Mit vorsichtigen, vielleicht sogar erfurchtsvollen Schritten schleicht sie an den 'ewigen' Wächtern vorbei und sieht sich nach Spuren von vor ihnen gekommenen Gästen um. Ist Staub verwischt, frische Flecken zu finden oder fehlt offensichtlich etwas an den Wächter oder der Dekoration?

Idunivor

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« Antwort #154 am: 15.09.2014, 22:39:27 »
Auf ihrem Weg nach oben passiert Gwynn eine ganze Reihe der toten Wächter, aber schließlich entdeckt sie im vierten oder vielleicht fünften Stock - ganz ohne Fenster lässt sich das hier drinnen nur schwer feststellen - etwas, das für sie von Interesse ist. Denn eine der Nischen ist nicht gefüllt mit einem Skelett in Rüstung, sondern von einer anders gekleideten Gestalt. Statt dem rostigen Panzer und Schild mit dem Wappen Arnors trägt dieser Hosen und Hemd aus Stoff und einen dicken Wintermantel mit einem Kragen aus Bärenfell. Aber das wichtigste ist, dieser Mann ist nicht skelettiert wie die anderen, sondern seine Haut ist nur ein wenig gräulicher als es normal sein sollte. Ansonsten sieht er sogar recht gesund aus. Seine Augen sind geschlossen, ganz so als würde er schlafen. Sein Atem ist sehr langsam aber es besteht kein Zweifel, dass er am Leben ist. Die Runen, die den Alkoven säumen, in dem er steht glimmen in einem sanften Licht. Es besteht kein Zweifel, dieser Mann ist Halmen. Die Gefährten hatten also gefunden, wonach sie gesucht haben.
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Gwynn

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« Antwort #155 am: 22.09.2014, 21:10:27 »
Gwynn bleibt erstaunlich stumm und bewegt sich leise, als sie die Treppenstufen erklimmt. Fast wäre man geneigt, sie zu übersehen und vergessen. Dann kommen sie aber an einem nicht-toten Wächter an, selbst die Runen glühen noch. Freudestrahlend steckt die Hobbitdame ihre Waffen weg und eilt zum Halmen. "Wir haben ihn gefunden! Herr Halmen, wacht auf! Wie ist es euch ergangen?", ruft sie aus. Sobald sie an ihn heranreichen kann, beginnt sie ihn zu untersuchen und zu versorgen, um ihn von der Schwelle von was auch immer sein Zustand ist zu holen.

Idunivor

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« Antwort #156 am: 23.09.2014, 14:48:53 »
Doch schnell bemerkt die Hobbitdame, dass der Mann nicht so leicht zu wecken sein würde. Er ist in keiner weise verletzt aber er scheint in einen äußerst tiefen Schlaf gesunken und ihre Worte vermögen ihn genauso wenig aus diesem Schlaf zu wecken, wie ihre Berührungen. Es muss irgendetwas mit diesen Runen zu tun haben, die um seine Kammer verteilt sind. Avarathion und Bain sind aber ganz offensichtlich ebenso ratlos, auch wenn der Elb zumindest seine Meinung kund tut: "Es besteht kein Zweifel, dass irgendeine alte Macht Halmen hier gefangen hält. Vielleicht können wir ihn befreien, wenn wir die Runen auslöschen und so die Magie brechen?"
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Gwynn

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« Antwort #157 am: 23.09.2014, 21:28:23 »
Erleichtert stellt Gwynn fest, dass Herrn Halmen im Moment nichts zu fehlen scheint. "Mmh... das wäre wahrscheinlich das Naheliegenste. Ob sich das aber so einfach bewerkstelligen lässt? Nicht das dieses Vorgehen noch Folgen für uns oder Herr Halmen hat.", überlegt sie laut, vor der Nische auf und ab gehend. Dann bleibt sie stehen und zuckt mit den Schultern: "Oder kann man ihn einfach herausziehen?" Sie versucht die Logik hinter der Magie zu verstehen, da sie damit keine Erfahrungen hat.[1]
 1. Wissen 0, Einsicht 1 Erfolg
« Letzte Änderung: 26.09.2014, 22:18:44 von Gwynn »

Idunivor

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« Antwort #158 am: 24.09.2014, 22:36:43 »
Doch Gwynns Gefährten sind ebenso ratlos wie die Hobbitdame und ihre Überlegungen bringen sie zu keinem echten Ergebnis. Sie hat keine Ahnung von Magie und instinktiv versteht sie auch nur ziemlich wenig von dieser Sache. Die einzige Möglichkeit zu versuchen Halmen zu befreien ist, die unterschiedlichen Möglichkeiten auszuprobieren.
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Gwynn

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« Antwort #159 am: 26.09.2014, 22:24:03 »
So kommentarlos und unentschlossen, wie die anderen genauso wie sie sind, zuckt Gwynn mit den Schultern, grinst die beiden an und winkt sie heran: "Na, helft ihr?" Sie beginnt damit, ihn statt zur Untersuchung anzufassen richtig zu packen und zu ziehen. Mit einem Auge schielt sie nach den Runen, ob diese ihren Zustand ändern. "Es sieht doch nicht danach aus, als ob er sie selbst gemacht hat, oder?" Mit dem anderen Teil ihrer Aufmerksamkeit beobachtet sie misstrauisch Halmens Zustand.

Idunivor

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« Antwort #160 am: 28.09.2014, 13:28:43 »
Gwynn stellt schnell fest, dass sie Halmen gar nicht wirklich berühren kann. Irgendetwas hält ihre Hände davon ab sich auf die Kleidung des Mannes zu legen, ganz ähnlich wie sie zuvor den Torbogen, durch den man in den Turm hinein gelangte nicht durchqueren konnte. Dementsprechend ist es auch nicht möglich den Gelehrten mit Gewalt aus der Nische herauszuziehen. Also holt Baín seine Axt hervor und grummelt: "Wenn diese Runen ihn festhalten, dann machen wir sie doch einfach kaputt. Bei den anderen waren sie noch intakt und das hat sie nicht gerettet."
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Gwynn

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« Antwort #161 am: 28.09.2014, 15:00:57 »
Gwynn zuckt mit den Schultern und tritt ein paar Schritte zurück. "Eine große Wahl bleibt uns wohl nicht.", meint sie mit einem fröhlichen Tonfall. "So richtig erschließt sich mir der Sinn des Ganzen Runenkrams nicht. Was bringt es einem, wenn man sich nicht selbst befreien kann und auch nicht von außen geweckt werden kann?" Trotzdem macht sie sich daran, ihre Sachen nach Dingen zu untersuchen, die dem Vorhaben ihrer beiden Gefährten helfen könnte.
« Letzte Änderung: 28.09.2014, 15:01:11 von Gwynn »

Idunivor

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« Antwort #162 am: 28.09.2014, 16:49:07 »
Der Elb studiert weiterhin gespannt die Runen und runzelt dabei die Stirn. Schließlich wendet er sich jedoch ab und zuckt mit den Schultern: "Gewiss gibt es einen Weg, aber wer weiß schon, welcher genau es ist. Vielleicht ein Passwort oder ein bestimmter Gegenstand. Aber ich fürchte wir haben nicht die Zeit und vermutlich nicht einmal die Möglichkeit dies in Erfahrung zu bringen. Jeder, der um dieses Geheimnis wusste, ist seid langer Zeit verstorben oder zu weit entfernt, um uns zu helfen."
Baín steht ein wenig ungeduldig daneben und blickt zu Avarathion: "Ihr sagt also wir sollen die Runen auslöschen, Elb? Na dann machen wir uns daran." Ohne lange zu zögern hebt der Zwerg seine Axt und lässt sie auf den Stein prallen, auf dem die Runen angebracht sind. Es zeugt von der Qualität der Waffe, dass ihr Blatt keine scharte davon trägt, sondern dafür ein tiefer Riss im Stein auftaucht, der gleich vier der Runen durchzieht. Offenbar ist dies erfolgreich, denn daraufhin erlöschen die Runen allesamt und Halmen sinkt zusammen. Avarathion ist zum Glück zur Stelle und fängt den Mann auf. Jetzt ist es an Bain mit den Schultern zu zucken, während er seine Axt wieder in den Gürtel steckt: "Das war ja einfach."
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Gwynn

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« Antwort #163 am: 28.09.2014, 23:38:48 »
Sofort macht sich Gwynn daran, ihn zu untersuchen und zu versorgen. "Danke euch beiden. Könnt ihr mir hierbei auch helfen?", plappert sie nebenher wie immer munter drauflos.
"Hoffentlich kriegen wir ihn soweit, dass er wieder reisetüchtig wird. Menschen sind ja so zerbrechlich."

Idunivor

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« Antwort #164 am: 02.10.2014, 08:40:55 »
Jetzt da Halmen aus der Nische heraus ist kann Gwynn ihn endlich normal berühren und untersuchen. Dabei stellt sie keinerlei Verwundungen fest und es dauert auch nicht allzu lange, da schlägt der alte Mann bereits die Augen auf. Sein Gesichtsausdruck ist anfangs etwas verwirrt, wie bei jemandem, der plötzlich aus dem Tiefschlaf geweckt wird: "Wie? Was? Wo?" Aber schließlich erwacht er völlig und wird sich auch seiner Umgebung gewahr: "Was ist hier geschehen? Wie lange habe ich in der Wächterkammer gestanden?"
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