• Drucken

Autor Thema: Prolog - Eleder oder Hin und Zurück  (Gelesen 16327 mal)

Beschreibung: Für Zarishu (und Darelion) - abgeschlossen.

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Ksynthral

  • Moderator
  • Beiträge: 3916
    • Profil anzeigen
Prolog - Eleder oder Hin und Zurück
« Antwort #135 am: 31.05.2013, 17:06:55 »
Isa blickte glücklich lächelnd auf, Erschöpfung war in ihrem Blick zu erkennen, doch sie nickte nur kurz eifrig, bevor sie sich von Darelion förmlich losriss und auf ihre Mutter zustolperte. Die kleinen Arme flogen nur so durch die Luft und das Mädchen landete in den Armen der verdreckten Frau:

"Mama!"

Ein Ausruf, der wahre Wiedersehensfreude beinhaltete: Der Lichtbringer war sich sicher, das vor ihm war die Mutter des jungen Mädchens. Die Frau schloss das Kind tränenüberströmt und zitternd in ihre Arme. Sie blickte auf und trat einen Schritt auf Darelion zu, aber immer noch mit genug Abstand:

"Guter Mann, habt Dank, dass ihr meine Tochter, dass ihr auf Isa aufgepasst habt... Ich, ich weiß nicht, wie ich euch nur danken kann... Wo habt ihr sie gefunden, was, wie..."

Die Frau stockte und brach schließlich schluchzend ab, ließ den Kopf hängen, blickte beschämt zu Boden. Sofort kamen weitere Bewohner des Slums näher heran und umringten die Frau schützend, begaben sich zu ihr und stützen sie. Ein stämmiger, kleiner Mann mit langem Bart rief Darelion forsch zu:

"Die Freimänner stiften Unruhe hier in Eleder, schon seit einiger Zeit - und jetzt ihr: Ein Fremder, großer Kämpfer, wie es scheint. Haltet ein, erklärt euch, wer seid ihr?! Wir können leider niemandem trauen, es sind gefährliche Zeiten..."

Seinen Augen konnte Darelion den Wahrheitsgehalt dieser Aussage ablesen: Alles was der Mann sagte stimmte und drückte nur seine innerste Gefühlswelt aus...

Zarishu hatte sich inzwischen der Szenerie genähert und stand plötzlich hinter der Traube von Menschen, die Isas Mutter umringten. Darelion, mit der Hand am Beutel lag in ihrem Blickfeld, die Leute waren noch nicht auf die auffällige Fremde aufmerksam geworden...

Zarishu

  • Beiträge: 271
    • Profil anzeigen
Prolog - Eleder oder Hin und Zurück
« Antwort #136 am: 04.06.2013, 19:51:17 »
Zarishu war froh, dass sie dabei mithelfen konnte den Brand zu löschen. Doch irgendwie fühlte sie, dass sie schnell zu Darelion und Isa zurück musste. Eiligen Schrittes begab sie sich auf den Weg zu den beiden. Als sie ankam, fragte sie sich: Warum gab es hier nur eine Menschentraube? Und wer nahm da Kontakt mit Darelion auf?

Zarishu würde zwar auf sich aufmerksam machen, indem sie Darelion etwas zurief, aber das war ihr egal: "ALLES IN ORDNUNG, DARELION?"

Zu den Leuten, die ihr im Weg standen, sagte Zarishu höflich: "Gute Leute bitte lasst mich zu meinem elfischen Gefährten durch." Dann schlängelte sich die Kundschafterin geschickt an den Leuten vorbei und versuchte zu Darelion aufzuschließen. Er würde ihr schon erklären, was bisher vorgefallen ist.

Ksynthral

  • Moderator
  • Beiträge: 3916
    • Profil anzeigen
Prolog - Eleder oder Hin und Zurück
« Antwort #137 am: 05.06.2013, 21:05:59 »
Überrascht drehten sich die ersten Köpfe nach Zarishu um, als die Stimme der Kundschafterin lautstark in ihrem Nacken erklang. Als sie sich durch die Masse hindurch auf Darelion in der Gasse zubewegte schritten die Menschen ehrfürchtig, oder war es eher fürchtend zur Seite. Sie stellten sich zunehmen schützend vor Isa und ihre Mutter. Diese hatten sich inzwischen wieder ein Stück weit beruhigt. Sie blickten auf - zu den beiden Fremden, und warteten zweifelnd ab.

Erneut ergriff der Bärtige das Wort:

"Erklärt euch!"

wiederholte er sich stutzend, denn nun waren schon zwei sonderbare Fremde aufgetaucht, die allen Anscheins zusammengehörten und sich einigermaßen gut kannten!

"Weib, ihr und euer elfischer Gefährte - verlasst diesen Teil von Mauerseits oder erklärt euch! Wir können hier zur Zeit keine Fremden gebrauchen, hört ihr?!"

Er blieb nicht ganz so standhaft wie seine Worte und rückte wieder ein Stück weit zur Menge der übrigen Menschen zurück...

Zarishu

  • Beiträge: 271
    • Profil anzeigen
Prolog - Eleder oder Hin und Zurück
« Antwort #138 am: 06.06.2013, 19:52:15 »
Zarishu war etwas überrascht von dem Verhalten des Herrn. Darelion war mit Worten normalerweise recht geschickt. Wie konnte sich die Situation nur derart zuspitzen? Zarishu blieb höflich, auch wenn Ihr der Tonfall des Fremden nicht wirklich gefiel: "Bitte nennt mich nicht einfach nur Weib, denn ich heiße Zarishu und das ist mein elfischer Begleiter Darelion. Bleibt doch ansonsten bitte stehen und stellt Euch auch vor! Aber um uns Euch gegenüber zu erklären, gebe ich Euch nun nähere Informationen über uns: Wir beide sind eigentlich Abenteurer, aber im Moment sind wir in einer wichtigen Mission im Namen Sarenraes unterwegs. Beziehungsweise ich bin es und mein Begleiter Darelion hilft mir netterweise dabei. Ich sehe in den Freimännern übrigens ein großes Problem. Jemand muss etwas gegen sie unternehmen, aber wir sind nur zu zweit und die Mission ist- wie ja schon zuvor gesagt- wirklich wichtig. Gibt es denn mehr Leute, die es mit diesen Freimännern aufnehmen könnten? Können wir das irgendwo unter sechs Augen besprechen? Etwas Zeit könnten wir ja vielleicht erübrigen, wenn entsprechend schnell gehandelt werden kann."
« Letzte Änderung: 06.06.2013, 19:58:10 von Zarishu »

Ksynthral

  • Moderator
  • Beiträge: 3916
    • Profil anzeigen
Prolog - Eleder oder Hin und Zurück
« Antwort #139 am: 07.06.2013, 18:36:48 »
Aufmerksam lauschte der Bärtige den Worten von Zarishu und nahm nickend zur Kenntnis, was sich alle hier Anwesenden sicherlich erhofft hatten: Reisende mit einem eigenen Ziel - keine Freimänner, oder anderes Volk, dennoch völlig war der Bann noch nicht gebrochen.

"In Ordnung gute Dame, Zarishu, werter Darelion! Es sei euch ein Gespräch gewährt, jedoch bestehe ich darauf, dass noch einige meiner Männer daran teilnehmen, falls euch das Recht ist. Mein Name ist Torgram, nur Torgram. Euer Anliegen klingt dem Guten und den Göttern wohlgesonnen, und doch muss ich Vorsicht walten lassen!"

Torgram nickte den Beiden kurz höflich zu, und als zumindest Darelion schweigend beschloss dem Bärtigen zu folgen und vortrat, kam auch Zarishu dem Angebot nach. Ihr Begleiter schien eingeschätzt zu haben, dass sie die Situation unter Kontrolle hatten. Die Menschen verzogen sich wieder aus den Straßen und Isa und ihre Mutter verschwammen in der Ferne der Gassen. Alltäglichkeit und geschäftiges Treiben kehrte in die Straßen von Mauerseits zurück. Torgram und drei kräftig gebaute Männer größerer Statur führten die beiden Reisenden in eine kleine Hütte wenige Kreuzungen weiter. Gemeinsam betraten sie das einfache Haus und fanden sich in einer Art Besprechungszimmer wieder. Torgram hieß sie als hießiger Viertelvorsteher dieses Teils von Mauerseits willkommen in seinem trauten Heim und entschuldigte sich für die übertriebene Vorsicht. Sie ließen sich nieder und es wurde reichlich frisches Wasser und Brot herumgereicht. Ein einfaches Mahl, aber dennoch ein Zeichen von Gastfreundschaft. Torgram war kein böser Mensch und seine Begleiter dienten wahrhaftig nur seiner Furcht und Vorsicht!

"Die Freimänner - Zarishu, Darelion - ihr habt es gesehen und erkannt: Sie sind wahrhaftig ein großes Problem! Ein Zusammenschluss von Fanatikern und meiner Meinung nach völlig Irren! Ich kenne nicht einmal ihre genauen Ziele und ihre Zusammensetzung, noch - es ist einfach unglaublich gefährlich und uneinschätzbar! Sie wollen die Sklaverei abschaffen, eigentlich ein gutes Ziel, und nehmen von den Ärmsten! Suchen sich die Schwachen, uns hier in Mauerseits, und tyrannisieren uns..."

Torgrams Männer bedienten sich an den Speisen und taten sich gütlich, sie lauschten den Worten ihres Meisters und nickten anerkennend und zustimmend. Der Bärtige fuhr fort:

"Sie haben ihren Sitz angeblich irgendwo direkt im Hafen von Eleder selbst. Räuberische Bande! Es ranken sich Gerüchte um einen Anführer unter ihnen, der sich aus der Masse von Gleichen hervorgetan haben soll: Umagro!"

Ein Zittern war in seiner sonst so taffen Art und Stimme zu entdecken. Und auch die Männer um ihn herum zuckten kurz zusammen. Draußen kehrte inzwischen Stille ein über den Dächern von Mauerseits. Sie würden die Nacht irgendwo hier verbringen müssen, die Stadttore waren sicherlich schon geschlossen. Weiter vertieften sich Zarishu und Darelion in dem Gespräch mit Torgram, lauschten seinen Erzählungen[1], bis Torgram irgendwann seine Mannen nach Hause schickte. Er bedankte sich und verabredete sich im Stillen noch für den nächsten Morgen mit ihnen. Auch bot er Zarishu und Darelion ein Zimmer für die Nacht an. Sie setzten die Besprechung fort...

Bis plötzlich, es war bestimmt schon die dritte oder vierte Stunde nach Sonnenuntergang, plötzlich die Holztüre von Torgrams Haus aufgestoßen, gar gewaltsam aufgetreten wurde - er hatte sie natürlich verriegelt gehabt. Und ein vermummter Mann von schlaksiger aber muskulöser Statur im Türrahmen stand. Er trug einen dunkelbraunen Umhang und eine tief ins Gesicht hängende Kapuze. Zwei helle Lederarmschienen mit goldenen Beschlägen bedeckten seine Arme und reiche, schwarze Stiefel schmückten seine Füße. Eine schwere Armbrust im Anschlag richtete er seinen Hinterhalt in den Raum aus:

"Torgram, Umagro lässt dich wissen, du solltest es unterlassen, Fremde in deine Unterfangen gegen uns einzubeziehen: Wisse, sie bezahlen dies mit dem Leben, genauso wie du, wenn du nicht aufhörst uns zu schaden!"

Und mit diesen sonderlichen Worten schritt er kurz hinein in den Raum und feuerte aus nächster Nähe seinen stählernen Bolzen gen Darelion. Der Lichtbringer war aufgesprungen, versuchte verzweifelt den Stuhl vor sich hochzureißen, als er begriff, was geschah, doch seine Reaktion kam zu spät. Der Angreifer war schnell wie ein Lichtstrahl der Sonne und unerkenntlich wie ein Schatten - und so traf der Bolzen den Hünen mitten in die Stirn. Der offensichtliche Freimann lachte gellend auf, als er in die verdutzten Augen Darelions blickte. Der Kämpfer stürzte stumm und willenlos nach hinten weg und schlug dumpf auf dem Boden der Hütte auf. Torgram sprang auf und griff nach einer kleinen Axt, die nahe der Treppe stand, die in die oberen Gemächer führte.

"Zarishu, passt auf! Kümmert euch um euren Gefährten!"

Und der Hausherr stürzte sich auf den Attentäter. Hieb sorgsam gezielt mit der Axt nach ihm und trieb ihn aus dem Haus hinaus. Wie Zarishu wahrnehmen konnte, alles spielte sich wie ein böser Traum vor ihr ab, konnte der Bärtige dem Freimann trotzdem keinen Treffer verpassen. Denn der Angreifer floh in die Nacht hinaus! Torgram löste mit einem großen Horn Alarm aus und die ersten Bewohner stürzten vom Lärm aufgeweckt aus ihren Häusern. Erneut brach ein kleinerer Tumult draußen los...

Währenddessen Zarishu um den Tisch herum zu ihrem Gefährten Darelion stürzte. Doch um Darelion war es geschehen, unter seinem großen Körper war eine noch größere Lache dunklen Blutes zu sehen, die sich schnell vergrößerte. Seine treuen und ehrfürchtigen Augen waren weit und starr aufgerissen, sein Mund wie zu einem Schrei verzerrt, doch es herrschte Stille - Totenstille...
 1. @ Zarishu: Gerne kannst du in einer Art Zwischenspiel schon Rückfragen einbringen...

Zarishu

  • Beiträge: 271
    • Profil anzeigen
Prolog - Eleder oder Hin und Zurück
« Antwort #140 am: 08.06.2013, 18:55:46 »
Zwischenspiel:

Die Überlebenskünstlerin aß etwas vom Brot und trank etwas Wasser, aber nicht in zu großen Maßen. Die Keleshitin bedankte sich auch höflich für Speis und Trank. Die Kundschafterin legte eine gewisse Bescheidenheit an den Tag, das merkte man ihr an. Zarishu hatte sich sicherlich bei den Freimännern am heutigen Tag ziemlich unbeliebt gemacht und konnte sich nicht so gut verkleiden, deswegen würde eine Infiltration schwierig werden. Das sagte sie unter anderem offen zu Torgram mit den folgenden Worten: "Die Freimänner wissen leider, dass ich gegen sie bin. Ich bin außerdem keine Meisterin des Verkleidens. Habt Ihr irgendeine Idee, wie man die Freimänner trotzdem unterwandern könnte, selbst wenn es schwierig werden könnte von dem ausgehend, was Ihr bisher gesagt habt? Ich bin keine Attentäterin, aber vielleicht ist der einzige Weg die Gefahr durch die Freimänner zu stoppen, diesen Umagro auszuschalten. Das muss ich wohl zähneknirschend zugeben. Selbst wenn Menschen auf bösartige Weise wahnsinnig sind, bringe ich sie trotzdem ungerne zur Strecke, aber vielleicht muss man wirklich der Schlange den Kopf abschlagen, damit sie keine Bedrohung mehr ist. Ich sehe ungern andere Menschen leiden und schaue tatenlos dabei zu und diese Freimänner verursachen unter ihrem Anführer leid unter den Schwächsten und Ärmsten. Was meint Ihr Torgram? Habt Ihr Kontakte, die uns beim Kampf gegen die Freimänner irgendwie von Nutzen sein könnten? Darelion und ich könnten uns bestimmt der Sache annehmen, müssen aber- wie ich schon mehrmals sagte- schnell handeln."  

Beim und nach dem Attentat:

Zarishu schreckte sofort auf, als sie urplötzlich um diese späte Zeit jemand in die Hütte hereinplatzen hörte. Das gewaltsame Eindringen sprach für einen Feind. Waren es die Freimänner? Die Worte des Mannes wenig später sprachen auch schon eindeutig dafür. Zarishu sah eine große Gefahr kommen. Sie wollte sich schon schützend vor Darelion stellen, aber sie kam leider zu spät, da war schon der tödliche Schuss abgegeben. Die Kundschafterin tat im folgenden wie ihr geheißen. Sie versuchte sich um Darelion zu kümmern, doch die Keleshitin musste erkennen, dass Ihr Gefährte unrettbar gestorben ist. Zarishu kniete am Boden neben dem toten Darelion und brach in Tränen aus. Sie war voller Trauer. Sie dachte gar nicht daran den Attentäter großartig zu verfolgen im Moment. Rache war auch nicht ihre Art. Was sollte sie nur ohne Darelion ganz allein nun machen? Andere der Kundschafter kannte sie zwar noch besser als diesen elfischen Begleiter, doch Zarishu hatte ihn durchaus lieb gewonnen. Er hatte sein Herz am rechten Fleck. Schrecklich, dass Darelion durch ein paar Wahnsinnige sterben musste. Es war tragisch. Von diesem Schock musste sich Zarishu erst wieder erholen.    



« Letzte Änderung: 08.06.2013, 18:56:24 von Zarishu »

Ksynthral

  • Moderator
  • Beiträge: 3916
    • Profil anzeigen
Prolog - Eleder oder Hin und Zurück
« Antwort #141 am: 08.06.2013, 20:46:59 »
Zwischenspiel:

Torgram war einigermaßen angetan von Zarishus Vorschlag gemeinsam und mit einem Gegenschlag gegen die Organisation der Freimänner vorzugehen. Er war etwas verdutzt über den gerissenen Vorschlag sich einzuschleichen, welcher aber sogleich wieder ihrerselbst für nichtig erklärt wurde. Torgram war ein einfacher Mann, der die Wucht einer Axt schätzte mehr als alle anderen Waffen.

"Ich teile eure Meinung, werte Zarishu! Es wäre vorzüglich mit Umagro dem womöglichen Kopf der Gruppierung zu schaden. Man müsste sich im Hafen umsehen und würde sicherlich früher oder später auf den Unterschlupf dieser Aufrührer stoßen und dann - zack!"

Torgram schlug mit der Faust auf den Tisch - er hatte sich etwas hochgeschaukelt - aber er war davon überzeugt, dass er die beiden Fremden für seine eigene Sache gewinnen konnte! Er beruhigte sich wieder etwas und fuhr mit ruhigerer Stimme fort:

"Fürwahr, euer guter Geist und euer gerechtes Herz sprechen für diese Tat - trotz aller ihrer möglichen Gräuel! Ich habe Kontakte, natürlich, ich kann euch weiterverweisen, in die Stadt werdet ihr schon müssen, wie schon gesagt, der Hafen selbst wäre euer Ziel wenn ihr die Freimänner suchen wollt. Wenn ihr aber nach Verstärkung oder Hilfe sucht, dann ist vielleicht das Sargavahaus eine Anlaufstelle für euch: Briga, die Wirtin, eine forsche Halborkin sieht alle als Gleich in ihrem Hause! Sie ist eine alte Freundin von mir und sieht das Treiben der Freimänner genauso ungern wie ich... Vielleicht solltet ihr ihr Morgen einmal einen Besuch abstatten?"

Das Gespräch verlief weiter...

Nach dem Attentat:

Torgram instruierte vor seiner Hütte seine Krieger, dass sie wachsam sein sollten und Patroullie um die Blocks laufen sollten. Mauerseits war kein sicheres Pflaster zur Zeit in Eleder, soviel war damit bewiesen! Darelion hatte sein Leben einer fanatischen Organisation von Aufrührern überlassen müssen. Zarishu war nun auf sich gestellt und die Trauer über den Tod ihres Gefährten füllte offenkundig den Besprechungsraum von Torgrams Haus aus, als dieser schließlich mit gesenktem Haupt zu ihr zurückkehrte...

"Zarishu, mein Beileid - er ist tot, ist er nicht? Wir verfolgen diesen Freimann-Attentäter und ich werde Morgen mit euch gemeinsam zu Briga gehen! Ich kann euch meine Gästekammer bieten, gerne könnt ihr dort nächtigen. Das Haus ist nun gut bewacht, ihr müsst euch nicht um eurer selbst fürchten. Vor der Türe warten ein paar Frauen, die, nun ja, sie würden sich um den Leichnam eures Gefährten kümmern und ihn für ein Begräbnis vorbereiten, wenn ihr einverstanden seid. Wenn ich irgendetwas für euch tun kann, so lasst es mich wissen! Ich und wir alle hier im Block stehen tief in eurer Schuld!"

Zarishu

  • Beiträge: 271
    • Profil anzeigen
Prolog - Eleder oder Hin und Zurück
« Antwort #142 am: 09.06.2013, 20:47:41 »
Zwischenspiel:

Torgram schien eine gute Verbündete zu haben, wie es den Anschein hatte. Mit dieser Person wäre Zarishu so oder so in Kontakt gekommen. Das Sargavahaus würde auf jeden Fall ihre erste Anlaufstelle sein. Zarishu grübelte etwas bis sie Torgram noch folgendes sagte: "Ich werde Briga auf jeden Fall einen Besuch abstatten und sie um Hilfe bitten. Vielleicht lässt sich mit ihr ein wirksamer Plan gegen die Freimänner schmieden. Ihr müsst folgendes wissen Torgram: Zu meinen Verbündeten bin ich offen und ehrlich, doch gegenüber meinen Feinden bediene ich mich manchmal der Kraft einer guten Lüge oder Täuschung. Womöglich fällt mir spontan doch noch eine Lügengeschichte wie ich mich in die Organisation der Freimänner einschleichen kann. Ich will diesen Plan nicht einfach fahrlässig fallen lassen und habe ihn noch einmal aufgegriffen. Jetzt wo ich mir etwas Zeit zum Nachdenken genommen habe, fällt mir auch jemand ein, der mir möglicherweise bei einer Verkleidung helfen könnte. Ich werde mich da mal etwas näher erkundigen.

Aber sagt mir noch folgendes, Torgram:
Wann sind die Freimänner zum ersten Mal in Erscheinung getreten? Waren sie schon immer so gefährlich wahnsinnig wie im Moment?"


Nach dem Attentat:

Tränen kullern noch immer von Zarishus Wange und sie sagt voller Trauer und anfangs selbstkritisch: "Ich wollte mich noch vor ihn schmeißen, aber ich kam einfach zu spät! Nun ist er nicht mehr zu retten. Er war wahrlich ein guter Gefährte. Darelion soll morgen sobald es geht beerdigt werden und ich werde dabei sein. Im Stillen werde ich seiner gedenken. Er hat zu Lebzeiten gewusst, was ich von ihm hielt. Doch jetzt ist mir nicht weiter zum Reden zu Mute; vielleicht in der Früh wieder. Danke jedenfalls, dass Ihr mich in Eurer Gästekammer nächtigen lasst, dorthin werde ich mich dann auch zurückziehen." Zarishu lässt sich den Weg beschreiben, sagt nur ganz kurz gute Nacht und geht dann in die Gästekammer. Trotz ihres Weggehens geht ihr das unschöne Bild von dem toten Darelion nicht aus dem Kopf. Sie schmiedet innerlich einen Plan gegen die Freimänner. Bald schon würden die Freimänner es bereuen, dass sie gegen die Schwächsten vorgegangen sind und Darelion getötet haben.     

Ksynthral

  • Moderator
  • Beiträge: 3916
    • Profil anzeigen
Prolog - Eleder oder Hin und Zurück
« Antwort #143 am: 17.06.2013, 18:33:48 »
Zwischenspiel:

"Das hört sich geschickt an, auch wenn ich ein Mann und Freund der Wahrheit bin Zarishu! Doch wenn ihr damit gute Erfahrungen gemacht habt, gelangt ihr vielleicht so zum gewünschten Erfolg. Und wenn euch ein weiterer Gefährte, oder Bekannter einfällt, dann umso besser! Ich fürchte die Freimänner und ihre grausamen Taten - doch ich schätze euren Heldenmut! Umso mehr gebührt es euch, dass ich euch jede Frage so gut wie nur irgendwie möglich beantworte. Füran: Das erste Mal, ja, das erste Mal, dass ich diese Freimänner gesehen habe - ich kann es euch gar nicht so genau sagen. Auf jeden Fall sind sie schon einige Monate unterwegs und treiben ihr Unwesen. Sie haben sich um diesem Umagro geschart, wie die Fliegen um, na ihr wisst schon... Doch, wann das genau war, oder ob es einen Auslöser dafür gab. Nein, ich glaube nicht wirklich. Eine Revolte, ein Fanatiker, und schon brechen Kriege aus, war es nicht immer schon so in der Geschichte?!...

Torgram überlegte noch ein wenig, doch ihm fiel tatsächlich Nichts weiter ein...

Nach dem Attentat:

Torgram nickte stumm und mitfühlend ruhte sein Blick auf der weinenden Zarishu. Sie war geschlagen mit dem Schicksal Darelions: Ein toter Wegbegleiter war das Schlimmste, was einem Reisenden passieren konnte. Der Hausherr nahm Zarishus Wunsch wahr und informierte die Frauen vor der Türe, die daraufhin hineinkamen und Darelion mit einem großen, weißen Leinentuch zudeckten. Ein paar Männer kamen herein und bahrten die Leiche auf, trugen sie hinfort, um sie bereit zu machen für die letzte Reise, ins Reich Pharasmas...

"Wir werden uns um seinen Körper kümmern, sodass er gut auf der anderen Seite ankommt - dessen könnt ihr euch gewiss sein! Ihr habt alles getan, was möglich war, glaubt mir Zarishu! Ich kann euch völlig verstehen - diese Freimänner, sie sind eine Plage, und Plagen müssen bekämpft werden! Doch eurem Wunsch soll Folge geleistet werden - Gute Nacht, ruht wohl!"

Torgram führte Zarishu in eine einfach eingerichtete Gästekammer, mit einem kleinen Tisch samt Holzstuhl, einem Bett mit Strohdecken und einer hölzernen Kiste für die persönlichen Wertgegenstände. Dann verließ er sie und überreichte ihr den Zimmerschlüssel...

Die Nacht brach herein über Mauerseits und die erste Übernachtung in ihrem Ziel - Eleder - musste Zarishu alleine verbringen. Ihr Gefährte war erschossen worden, hinterhältig und ohne Vorwarnung! Die Stadt war ein gefährliches Pflaster dieser Tage, der alte Mann auf dem Wagen hatte Recht gehabt...

Zarishu fiel in einen tiefen und traumlosen Schlaf und als sie am nächsten Morgen erwachte hörte sie Torgram und einige seiner Männer im Untergeschoss schon munter und leicht aufgebracht diskutieren...

Zarishu

  • Beiträge: 271
    • Profil anzeigen
Prolog - Eleder oder Hin und Zurück
« Antwort #144 am: 20.06.2013, 20:19:01 »
Zwischenspiel:

Weiterhin blieb Zarishu nachdenklich. Sie fand es schade, dass Torgram ihre letzte Frage nicht so richtig beantworten konnte, aber das war nicht zu ändern. Eine Lüge war auch für Zarishu nichts schlimmes, wenn sie dazu diente das Böse zu bekämpfen. Trotzdem fand sie Torgrams Ansicht interessant, auch wenn es mit der blanken Wahrheit schwierig werden würde gegen die Freimänner vorzugehen. Die Keleschitin war der Meinung, dass man sich nur mit List in die Organisation einschleichen konnte und ihren Anführer besiegen konnte. Blanke Gewalt gegen einfache Anhänger der Freimänner wäre wohl nicht so effektiv. Auf jeden Fall wollte sie Torgram unter anderem noch folgendes fragen nach ein paar voran- und nachgestellten Gedankengängen:

"Mit den Kriegen habt Ihr recht. Revolutionen mit Fanatikern waren schon immer etwas Gefährliches für den Frieden. Ich hoffe, dass ich schlimmeres verhindern kann. Aber sagt: Weiß Briga vielleicht mehr darüber wie sich die Organisation der Freimänner gebildet hat? Wenn ich erst einmal Kontakt mit Umagro selbst aufgenommen habe, werde ich womöglich auch über ihn mehr über die Organisation erfahren. Auch wenn ich mit vielen Lügen und Beschönigungen rechne, kann es auch sein, dass Umagro tatsächlich so wahnsinnig ist und mir offen finstere Pläne verrät. So etwas könnte man von dem Anführer der Freimänner wiederum auch erwarten. Mich würde auch interessieren, ob diese Freimänner etwas mit Galt zu tun haben. Aber bevor Ihr mich dazu befragt: Ich weiß nur, dass Galt ein Ort ewiger Revolution und Anarchie sein soll. Solche Gerüchte habe ich jedenfalls aufgeschnappt."

Nach dem Attentat:

Bevor Zarishu zu dem Frühstück hinunter ging und fragen konnte, was denn los war, wusch sie sich etwas. Sie hoffte, dass es Darelion an dem Ort, an dem seine Seele nun war nach Pharasmas Urteil, gut ergehen würde und ein gerechtes Urteil über sein Leben gefällt wurde. Nach wie vor fand Zarishu den Tod von Darelion immer noch tragisch, aber es war leider nicht zu ändern und sie hatte wichtige Aufgaben im Namen des Guten und im Namen Sarenraes zu tun. Ihre Trauer durfte sie nicht vollkommen lahm legen, was das Erfüllen dieser Aufgaben anging. Auf die Beerdigung von Darelion würde sie aber auf jeden Fall gehen. So viel Zeit musste sein.

Nach dem Waschen und ein paar Gedanken zu Darelion ging Zarishu jedenfalls nach unten und sagte höflich nach etwas Umschauen: "Guten Morgen! Gibt es irgendwelche Probleme? Ich vernahm eine lautstarke Diskussion hier aus dem Untergeschoss. Ich hoffe, es gab keinen Streit oder so etwas in der Art?" 

Ksynthral

  • Moderator
  • Beiträge: 3916
    • Profil anzeigen
Prolog - Eleder oder Hin und Zurück
« Antwort #145 am: 26.06.2013, 18:18:36 »
Ende des Zwischenspiels:

Torgram nickte seinen Gästen nachdenklich zu und antwortete dann mit seiner tiefen und langgezogenen Stimme:

"Ob all dies etwas mit Galt zu tun hat kann ich euch nicht sagen, werte Zarishu. Ich weiß es schlichtweg nicht, aber ich könnte es mir zu gut vorstellen: Auch ich habe ähnliche Gerüchte über diesen Ort vernommen. Doch eins weiß ich sicher, deshalb ja auch mein Ratschlag - sucht Briga auf! Sie weiß bestimmt mehr, als sie mir beim letzten Humpen Bier erzählt hat. Vielleicht könnt ihr ja dort auch noch Verstärkung aufnehmen, wie schon gesagt - zu Zweit gegen die Freimänner, nun, ich weiß ja nicht..."

Torgram blickte lächelnd in Richtung Zarishu und dann auf Darelion - doch plötzlich vesteinerte seine Miene und die Tür zur Hütte wurde unerwartet aufgetreten - eine vermummte Gestalt mit einer Armbrust stand im Türrahmen...[1]
 1. @ Zarishu: Das Zwischenspiel endet hiermit...

Ksynthral

  • Moderator
  • Beiträge: 3916
    • Profil anzeigen
Prolog - Eleder oder Hin und Zurück
« Antwort #146 am: 26.06.2013, 18:26:20 »
"Guten Morgen, werte Zarishu! Ich hoffe, dass euch keine bösen Geister in euren Träumen heimgesucht haben, nach all dem was gestern Nacht passiert ist? Habt ihr wohl geschlafen?"

Torgram begrüßte seinen Gast äußerst freundlich und aufmerksam. Seine Miene hatte sich schlagartig um Einiges erhellt, als Zarishu die Kammer betreten hatte. Um den Tisch saßen einige der Wachmänner vom gestrigen Abend und murmelten untereinander - sie schienen sich über die aktuelle Lage im Viertel zu beraten und wie man nach dem Brandanschlag weiter mit den Freimännern umgehen wollte in Mauerseits. Torgram sandte sie nach draußen und dort hörte man sie kurzerhand einfach weiter palavern. Zarishu bat er an den Tisch neben sich und wies ihr zum Frühstück: Etwas Weißbrot stand auf dem Tisch und eine Schale voll getrockneter Früchte, die allerdings schon gut geleert war, von der Besprechung der Männer. Eine Karaffe mit Wasser und eine Karaffe mit Ziegenmilch. Ein süßlich riechender Aufstrich von rötlicher Farbe stand bereit und Teller sowie Humpen. Ein warmes Getränk gab es leider nicht. Aber für einen Happen am Morgen würde es vollends reichen, befand Torgram, dann fuhrt er fort:

"Nein, nein - auf gar keinen Fall! Es ist alles in bester Ordnung, nun ja..."

Er wurde wieder ruhiger und blickte Zarishu ernst an:

"Wenn man eben die Umstände betrachtet jedenfalls. Meine Männer sind verwirrt, der Anschlag gestern Abend kam völlig unerwartet - so grausam gemordert haben die Freimänner in unseren Reihen zuvor noch nicht! Wir haben über unser Viertel hier gesprochen und es gab eben einige kleinere Meinungsverschiedenheiten, so ist das nun einmal. Nicht der Rede wert. Esst ruhig etwas, nur zu! Die Nachtwachte war ruhig und ereignislos, wir haben kein weiteres Gesindel hier in Maurerseits gesichtet, nicht bei uns hier jedenfalls. Aber der Morgen ist hell und die Sonne steht noch tief - es wird ein schöner Tag werden! Steht denn euer Plan fest, zu Briga aufzubrechen?!"

Zarishu

  • Beiträge: 271
    • Profil anzeigen
Prolog - Eleder oder Hin und Zurück
« Antwort #147 am: 02.07.2013, 00:54:06 »
In Gedanken suchte sich Zarishu schon heraus, was sie essen würde. Denn etwas Stärkung am Morgen würde ihr sicherlich ganz gut tun. Doch sie besann sich darauf zunächst mit Torgram zu reden. Zarishu war bei ihren Worten um Höflichkeit bemüht. Etwas geht der feige Meuchelmord Zarishu immer noch im Kopf herum, aber sie hatte viele Aufgaben, auf die sie sich jetzt fokusieren musste. Zarishu konzentrierte sich auch auf das Wesentliche. Das merkte man auch etwas in ihrer Rede an Torgram.

"Ich schlief den Umständen entsprechend nicht allzu schlecht. Danke für Eure Nachfrage, Torgram. Ich hoffe, Ihr könnt mein Verhalten von gestern Nacht nachvollziehen. Man verliert nicht immer so plötzlich einen guten Gefährten durch solch ein feiges Attentat. Um so gleich auf Eure Frage zum Schluss zu antworten: Ja, ich werde heute zu Briga aufbrechen. Aber zunächst will ich gleich nach einem kurzen Frühstück zu dem Ort gehen, wo Darelion beigesetzt wurde und seiner noch einmal im Stillen gedenken. Das hat erst einmal Priorität und das bin ich ihm schuldig."

Danach aß Zarishu etwas Brot, ein paar Früchte und trank etwas von der Ziegenmilch und blickte zu Torgram. Trotz des Essen war klar, dass sie ihm genau zuhören würde, wie er auf ihre Worte reagieren würde und was er vielleicht sonst noch zu sagen hatte.

« Letzte Änderung: 02.07.2013, 00:56:57 von Zarishu »

Ksynthral

  • Moderator
  • Beiträge: 3916
    • Profil anzeigen
Prolog - Eleder oder Hin und Zurück
« Antwort #148 am: 09.07.2013, 22:43:29 »
"Oh ja, werte Zarishu, ich kann euch völlig verstehen. Auch mich hat dieser, nun ja, Vorfall zutiefst erschüttert! Mit so etwas haben uns diese Freimänner bisher noch nicht konfrontiert - ihr müsst irgendwie ihren Zorn auf euch gezogen haben. Ach was sage ich, Geschehens lässt sich nicht mehr rückgängig machen, leider: Aber die Zukunft!"

Er schlug patschend mit der flachen Hand auf den Tisch und sein Gesicht verzog sich voller Tatendrang zu einem freundlichen, aber entschlossenen Lächeln:

"Die Zukunft liegt in unseren Händen - und wir werden sie formen! Nicht dieses Freimänner-Pack!"

Dann wurde Torgram stiller und ruhiger und setzte hinzu:

"Dann soll es so sein: Ich kann euch verstehen - eurem Gefährten, Darelion, ist Ungerecht getan worden! Aber sein Geist wird ewig leben. Ich kenne ihn nicht, und doch erregt er mein Mitgefühl - getö... Es sei: Ich gebe euch einen meiner besten Männer als Wache mit, falls ihr, nun ja, ihr wisst schon..."

Er fuhrwerkte nervös am Knauf seiner Klinge herum, die er am Gürtel trug. Dann winkte er einen jungen und kräftigen Burschen herbei. Gehüllt in eine beschlagene Lederrüstung, zwei scharfe Krummsäbel am Gürtel und ein weißes Leinenhemd, gegürtet und mit einfachen Sandalen befußt. Seine Bewegungen wirkten äußerst grazil und geschickt: Dies war gewiss ein ebenso tapferer Kämpfer wie Darelion es vielleicht gewesen war - doch ein Ersatz war er nicht!

"Nimbar mein Name, zu euren Diensten, werte Dame!"

Der Jüngling verneigte sich sogar ein wenig - sie verabschiedeten sich von Torgram und es war an der Zeit zu Darelions Grabstätte zu gehen. Der Morgen war noch jung und der Tau der Nacht stand auf den Gräsern am Straßenrand. Mauerseits war wahrlich kein schöner Ort, aber er war einfach und hatte so ebenso seine Reize: Trotz der frühen Morgenstunden war es hier schon recht betriebig. Das ungleiche Paar schritt vorbei an den verkohlten Häusern, der eingefallene Dachstuhl, die Gasse, in der sie zuerst auf Torgram getroffen waren und über den Platz hinweg, an dem sie die Freimänner angetroffen hatten! Erinnerungen wurden wach...

Sie schritten einige Meter abseits in ein ruhigeres und natürlicheres Unterviertel von Mauerseits. Ein kleines Wäldchen, völlig unbebaut, umzäunt von einer kleinen Steinmauer bildete anscheinend den örtlichen Friedhof, zumindest einen davon. Ein rostiges Eisengitter wurde beiseite gehoben, es fiel beinahe aus den Angeln - und der Ort Pharasmas umfing sie mit seiner Stille und Kühle: Hier ruhten viele verlorengegangene Seelen und suchten nach der ewigen Ruhe. Zahlreiche kleine Holztafeln an einfachen Stelen verkündeten die Namen der Verstorbenen. Die Bäume ringsum boten Schatten und Schutz für die Toten...

Nimbar nickte Zarishu zu und zog sich zum Eingang zurück, dort wand er sich ab. Zarishus Blick lenkte er auf einen bestimmten Mauerabschnitt links vom Eingang: Ein frisch aufgehäuftes Grab, geschmückt mit einer kleinen Holztafel und einem Kranz aus einheimischen Wildblumen. Eine einfache, aber würdevolle Ruhestätte...

Zarishu

  • Beiträge: 271
    • Profil anzeigen
Prolog - Eleder oder Hin und Zurück
« Antwort #149 am: 16.07.2013, 14:01:25 »
Zarishu bedankte sich bei Torgram für so viel Verständnis und machte sich dann auf zu Darelions Grab. Aber zuvor grüßte auch Zarishu den jungen Nimbar in aller Höflichkeit. Etwas Sicherheit konnte nicht schaden, auch wenn sich Zarishu zur Not sicherlich auch selbst zur Wehr setzen konnte.

Das Grab, an dem Zarishu war, war bestimmt das Grab von Darelion. Allerdings schaute Zarishu nur vorsichtshalber noch einmal genauer auf die kleine Holztafel. Erst dann würde sie mit ihrer stillen Verabschiedung von Darelion beginnen. Sie dachte an die vielen Abenteuer zurück, die sie beide als Kundschafter erlebt haben. An die vielen Augenblicke, wo ihr Gefährte ihr hilfreich zur Seite stand. Gerade sein Wissen in den verschiedensten Bereichen war für Zarishu äußerst nützlich. Ach, wie sehr würde sie die klugen Worte und Vorschläge von ihm vermissen. Elfen konnten doch so alt werden und doch war ein einzelner Bolzenschuss dafür verantwortlich, dass Darelions Leben vorzeitig enden musste. Darelion war außerdem einfach ein netter Kerl aus Zarishus Sicht. "Warum müssen es eigentlich immer gerade solche Personen erwischen?", dachte sich Zarishu. Noch einige Momente bleibt die Kundschafterin stehen und erinnert sich noch an denkwürdige Momente zusammen mit Darelion. Dann legt Zarishu symbolisch eine zuvor außerhalb des Friedhofs, freigestandene Wildblume auf das Grab von Darelion mit den Gedanken: "Ruhe in Frieden!"

Nach diesem stillen Gedenken und der Ablage der Wildblume geht Zarishu dann wieder zurück zu Nimbar und sagt zu eben diesem: "Ich bin hier fertig, Nimbar. Gehen wir zu Torgram zurück! Er wollte mich ja begleiten auf meinem weiteren Weg, wenn ich mich recht an unsere Unterhaltung in der letzten Nacht erinnere."   

  • Drucken