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Autor Thema: Kapitel II: Der Norden ruft  (Gelesen 19687 mal)

Beschreibung: Eine Reise in die Wildnis

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Ser Leonhard von Noblat

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Kapitel II: Der Norden ruft
« Antwort #15 am: 21.08.2012, 19:53:49 »
"Bevor wir hier festrosten sollten wir wohl gucken, dass wir aus dem Regen hinaus kommen." kommentierte der Ritter die Nachricht Thokks, ansonsten blieb er wie die lange wegstrecke sonst auch schweigsam. Beim Haus angekommen lässt er sich ungalant von seinem Pferd plumbsen, die schwere Ritterrüstung verhindert ein galantes Absteigen.

Da sich anscheinend Aiwëtaurnís um die Pferde kümmern wollte betrat der Ritter das Haus. Kurz ließ er seinen Blick über die kläglichen Reste eines hier zurückgebliebenen Lebens gleiten. Danach begann er mit trainierten Händen die Schnallen und Verschlüsse seine Rüstung zu öffnen. Normalerweise würde dies sein Knappe tun, nur hatte er schon länger keinen Knappen mehr. Gegen Ende merkte Leonhard wie seine Hände anfangen zu zittern, sein Rachen ist trocken und verlangt nach einem Schlauch Wein. Als seine Rüstungsteile nach einiger Zeit in einer trockenen Ecke des Hauses abgestellt sind trat er hinaus zu seiner braunen Stute. Langsam strich er ihr über die Nüstern. Gedankenverloren schaute er der Elfe zu, die sich gerade um das Pferd von Lorim kümmerte.

"Lass mich dir zur Hand gehen, es geziemt sich doch nicht für eine Dame Männerarbeit zu verrichten." sprach er und trat an Lorims Pferd heran und begann den Sattel zu lösen. Gerade noch so gelang es ihm den Sattel zu lösen und auf dem Boden zu legen. Schnell durchkramte er seine Satteltasche und holte einen Schlauch billigen Wein hervor, fasst Essig, aber noch trinkbar. Nach einem tiefen Schluck schien es ihm besser zu gehen, ein lautes "Ahhhh" entstieg seiner Kehle.
« Letzte Änderung: 21.08.2012, 19:54:52 von Ser Leonhard von Noblat »
"Furchtlosigkeit ist die Tugend der Narren. Sie entsteht nicht aus Mut, sondern aus mangelnder Vorstellungskraft. Der Weise fürchtet sich und lässt sich trotzdem nicht von seinem Weg abbringen. Er wird nur vorsichtig."

Jurij Klee

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Kapitel II: Der Norden ruft
« Antwort #16 am: 21.08.2012, 21:09:11 »
Bevor Jurij in die Hütte trat, hatte er sich um seine Pferde gekümmert. Ihnen also die Sättel abgenommen und etwas zu fressen hingestellt. Das abstriegeln überließ er Aiwëtaurnís, sich konnte dies viel Besser als er selbst.
Als er die Hütte betrat, war Leonhard gerade fertig geworden, so zu sagen wechselten sie sich ab. Auch er blickte sich um, zum Glück hatte irgendjemand der Anderen Licht gemacht. Gemütlich war es nicht, aber das brauchte es nicht sein.  Er verstaute beide Sättel nahe eines der freien Betten und begann dann sich aus seiner Rüstung zu pellen. Hier sah man den Unterschied zwischen den Rüstungsarten von Leonhard und ihm. Für Jurij war es viel einfacher seine Rüstung zu lösen. Mit der Rüstung setzte er sich auf das Bett. Es ächste unter ihm und sein Gambison dampfte in der Kühle des Raumes.

Rotiniert begann er die Rüstung zu pflegen. Er hatte dafür aus einer der Satteltaschen sein Putzzeug geholt. Mit einem Lappen trocknete er jede der Schuppen sorgfältig und begann sie dann mit einer Paste einzufetten. Ähnlich verfuhr er mit den Sätteln. Das Leder musste nach dem Regen gepflegt werden. Sonst, so wusste wohl fast jeder, würde es viel schneller rissig und spröde werden. Während er so in seine Pflegemaßnahmen vertieft war, ließ er die Anderen machen was sie wollten. Für heute Abend hatte er eh keine Befehle mehr. Essen hatte ja jeder selbst dabei und auf Jagt gegangen war ja niemand.
Wenn du etwas machst, mache es mit jeder Faser deiner Selbst. -Status-

Lorim Eisenhammer

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Kapitel II: Der Norden ruft
« Antwort #17 am: 21.08.2012, 22:31:02 »
Die Gruppe war noch ein gutes Stück vorangekommen. Die Ruhe und das Traben der Pferde auf der alten Zwergenstraße gefiel Lorim. Es brachte Ruhe und Struktur in die Stunden. Der kräftige Körper des Halborks vor ihm wogte auf und ab. Als der Regen einsetzte fuhr sich der Zwerg immer wieder durch die langen geflochtenen Barthaare und streifte das Wasser hinaus. Die Dunkelheit machte ihm wenig aus, aber ihm war klar, dass man mit Menschen nicht so lange in der Nacht reiten konnte, wie mit Zwergen.
Die Hütte war ein willkommener Unterschlupf. Als Thokk von seiner Untersuchung zurück kam, nickte Lorim zustimmend. Sein Pferd stellte der Zwerg vor der Hütte ab und schaute sich im Inneren um. Die spartanische Ausstattung würde für die Nacht genügen. Fallensteller und Jäger schienen hier schon länger nicht gewesen zu sein. Und bei diesem Wetter rechnete er nicht mit Jägern oder Wilddieben.
Als Lorim die Hütte wieder verlies, sah er dass sich gleich zwei Personen und seine Reittiere kümmerte. Er klopfte seinem Pferd über die Flanken und nickte Ser Leonhard und  Aiwëtaurnís zu.
"Ich kann gerne die erste Wache mit jemandem übernehmen. Noch herrscht eine gewisse Unruhe in mir und die Wache bietet mir Zeit zum Nachdenken", sprach Lorim zu den anderen Gruppenmitgliedern. Die Rüstung behielt er fürs erste an. Aus seinem Rucksack packte er etwas zu essen und seine Wasserflasche. Das Bier im Frostigen Bart war weit weg, aber es lag noch einige Tage Arbeit vor ihnen und so trank er Wasser und aß etwas.

Aiwëtaurnís

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Kapitel II: Der Norden ruft
« Antwort #18 am: 21.08.2012, 22:59:39 »
"Das mit der Dame schlagt euch aus dem Kopf Serleonhard. Und wenn ihr meint das ich eure Sachen ausbesser, euch die Füße massiere oder was sonst ihr von einer Dame erwartet dann könnt ihr das auch vergessen." Die Antwort kam allerdings erst nach einem kurzen zögern, und relativ ruhig, fast vorsichtig. Der saure Geruch war der Elfin nicht entgangen, wohl auch der Vorwand warum der alte Mann mit ihr hier draussen stand. Sie überlegte wie sie ihn anpacken sollte. Wahrscheinlich würde er nicht reden wollen. Aber sie konnte auch nicht zulassen dass er sich betrank und so zur Gefahr für die Gruppe wurde. Sie hörte den Zwerg kommen und wartete bis er wieder gegangen war. Dann beschloß sie die Frage direkt anzugehen. "Was wollt ihr vergessen Serleonhard? Ich weiß nicht viel über die Menschen, doch jeder der zum Wein greift will etwas vergessen. Ihr habt viele Sommer gesehen, wahrscheinlich ähnlich viele wie ich. Ihr seid ein Krieger so wir ihr ausseht. Welches Leid habt ihr erlebt, das ihr euch gehen lasst?" Sie wußte das sie sich weit aus der Deckung wagte, aber es war ihr wichtig es anzusprechen. Doch enthielten ihre Worte keinen Vorwurf, sondern eher Sorge und Mitleid. Alter war etwas was man unter den ihren schätzte, ja fast verehrte, und eigentlich gefiel ihr der alte Mann.

Thokk Ruokhren

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Kapitel II: Der Norden ruft
« Antwort #19 am: 22.08.2012, 10:50:53 »
Auch Thokk sattelte seine Pferde ab und versuchte alles irgendwie so im halb zerfallen Haus zu verstauen, dass es möglichst nicht nass wurde ihnen aber auch nicht den trockenen Platz zum Schlafen weg nahm. Seinen einen Wasserschlauch trank er vollständig aus und versuchte ihn anschließend so zu an der Dachgenze platzieren, dass möglichst viel des Regenwassers in Ihn hinein laufen und ihn von selbst wieder auffüllen würde. Dann nahm er noch etwas von seinem Proviant und begab sich an einen trockenen Platz an einer Wand. Mit den Rücken zur Wand setzte er sich auf den Boden und begann zu essen. Sein Blick fiel auf das Licht, dass hier wohl einer der anderen angemacht hatte. So richtig gefiehl es ihm nicht, aber die Menschen würden sonst wohl garnichts sehen und äußert er sich nicht weiter dazu. Nachdem er aufgegessen hatte, legte er den Kopf etwas weiter in den Nacken.
"Ich werde probieren etwas zu schlafen. Weckt mich, wenn eine Wache übernommen werden muss.", dann schloss er die Augen. Er hatte gelernt, wie wichtig Schlaf war und dass man in der Wildniss jede Situation in der man in Ruhe schlafen kann auch versuchen sollte zu nutzen. Die anderen auszublenden gelang gelang ihm nach den Jahren inzwischen auch immer besser und viel er schnell in einen Schlummer und schließlich in einen Schlaf.

Ser Leonhard von Noblat

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Kapitel II: Der Norden ruft
« Antwort #20 am: 22.08.2012, 16:53:39 »
"Da wir den ganzen Tag geritten sind, sind meine Füße ganz okay, a.." dass aber verkniff sich der alte Ritter gerade noch. "Und ich dachte ich würde endlich ein paar Löcher loswerden." fügte er mit einem Achselzucken grinsend an und zeigte auf zwei kleinere Löcher in seiner Weste. Er nahm einen weiteren tiefen Schluck, atmete die kühle Nachtluft ein und genoss es endlich aus der Rüstung gekommen zu sein. Plötzlich wechselte die Elfe das Thema, Ser Leonhard ließ seine Schultern fallen und sein Blick klebte plötzlich auf seinen Stiefeln: "Wer nicht mindestens eine Sache getan hat, wegen der es sich lohnt um Vergessen zu beten und wenn es einem nicht gewährt wird um vergessen zu trinken, der hat nicht gelebt. Egal wie lange er auf dieser Erde wandelt."

Er fuhr sich mit einer Hand durch seine schulterlangen weißen Haare. Die Hand war nass als er seinen Blick von seinen Stiefeln löste und an seine Hand heftete: "Ich bleibe in Sicht und Rufreichweite." sagte er zu Aiwëtaurnís bevor er sich umdrehte und sich langsam vom Haus entfernte. Ein paar Tränen, die seine Wangen herunter rannen, vermischten sich mit dem Regen.
"Furchtlosigkeit ist die Tugend der Narren. Sie entsteht nicht aus Mut, sondern aus mangelnder Vorstellungskraft. Der Weise fürchtet sich und lässt sich trotzdem nicht von seinem Weg abbringen. Er wird nur vorsichtig."

Mival Wyndael

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Kapitel II: Der Norden ruft
« Antwort #21 am: 22.08.2012, 18:29:35 »
Die ganze Reise über war Mival sehr schweigsam. Es würde bestimmt eine interessante, aber vielleicht auch irgendwann einmal eine beschwerliche Situation sein die Wildnis zu erforschen. Bisher war Mival hauptsächlich in seinem Kloster oder eben in der Stadt. Wie er schon gesagt hatte, hatte er aber immerhin viel über die Natur gelesen. Womöglich würde ihm das noch einmal helfen. Mival vertraute zunächst einmal dem Zwerg namens Lorim. Wenn sie aber durch seine Hilfe die fünf Adeligen nicht finden würde, würde er seine Informationen mit der Gruppe teilen, die Belat im Bluthund herausgefunden hat und Mival weitererzählt hat. Belat würde auch nicht untätig bleiben, dessen war sich Mival sicher.

Bei der Hütte übergab Mivall dann Aiwëtaurnís sein Pferd. Sie würde als Elfe schon gut mit Tieren umgehen können. Dann musste er noch etwas sagen, denn einfach so würde er sich nicht schlafen legen wollen: "Ich würde gerne in den frühen Morgenstunde Wache halten. Weckt mich zu dieser Zeit bitte."   

Aiwëtaurnís

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Kapitel II: Der Norden ruft
« Antwort #22 am: 23.08.2012, 08:55:47 »
Aiwëtaurnís sah dem Ritter nach. Innerlich seufzte sie. Was hatte dieser Mann getan? War es ein Merkmal von Menschen das ihre Taten für sie schwerer wugen? oder wäre es auch für sie belastend gewesen? Sie warf sich nichts vor, und sie hatte schon so manches Grauen gesehen. "Macht nicht mehr zu lange, eure Wacht ist die mittlere Ser." rief sie ihm noch nach.
Kurz teilte sie den anderen mit, wie sie die Wachen aufteilen wollte. Eigentlich war die Reihenfolge eindeutig, da Thokk und Mival nicht in die selbe Wache wollten und der Zwerg sich bereits für die erste Wache gemeldet hatte. Zudem wollte sie dass immer einer der drei bei einer der Wachen dabei war, und des Morgends würden sowohl sie als auch Mival wie sie vermutete beten müssen. Da wollte sie Jurij über sich wachen wisssen und keinen anderen.
Schließlich nahm sie auch eine kurze Mahlzeit zu sich eh sie sich mit dem Zwergen arrangierte. Sie würde draussen um das Lager streifen und sich versteckt halten. Im letzten Licht des Tages suchte sie sich einige Aussichtspunkte an denen sie im relativen Trockenen ungesehen eine Weile verweilen konnte. Auch pflockte sie die Pferde rund um die Hütte an, als zusätzliche Möglichkeit der Warnung. Zuletzt suchte sie sich einen Baum mit einem dichten Blätterdach. Dort würde sie ihre Trance abhalten, wenn es an der Zeit wäre.

Taris

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Kapitel II: Der Norden ruft
« Antwort #23 am: 23.08.2012, 10:41:40 »
Die Nacht kam über den Norden herein und hüllte alles in tiefe Dunkelheit. Für manche Reisende aus der kleinen Gruppe waren die aufkommende Kälte, der an das Holz der Hütte prasselnde Regen und die Schwärze der Nacht hier in der freien Natur kein Grund zur Freude, doch Thokk und Aiwetaurnis genossen sie - auch wenn sie die körperlichen Auswirkungen nicht weniger spürten als die anderen. Sie waren der Stadt entronnen und wieder dort, wo sie sich wohlfühlten - in der Natur. Mochte das Wetter auch nicht schön sein, sie genossen ihre zurückgewonnene Freiheit und die Einsamkeit dennoch. Ser Leonard leerte dagegen seine Flasche Wein um der Kälte und dem Schmerz in seinem Inneren zu begegnen. Die übrigen schliefen einen unruhigen Schlaf. Niemand von ihnen wusste, was sie in den weiten, unerforschten Wäldern und Bergen des Nordens erwarten würde. Während der Wachen, die sie sich untereinander aufteilten, herrschte daher meistens nachdenkliches Schweigen. Abgesehen von ein paar Wölfen, die in der Ferne ihr schauriges Lied heulten, blieb es jedoch ruhig.

Am nächsten Morgen lag dichter Bodennebel über der Straße, aber dafür hatte es aufgehört zu regnen. Die Abenteurer, die sich allesamt etwas klamm fühlten, traten in einen schönen Herbstmorgen hinaus, kalt und klar. Ihr Atem bildete deutlich sichtbare Wolken als sie wieder die ersten Worte aneinander richteten.

Jurij Klee

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Kapitel II: Der Norden ruft
« Antwort #24 am: 23.08.2012, 13:21:15 »
Jurij der während der Andacht über Aiwëtaurnís gewacht hatte, schien langsam wieder lockerer zu werden. Er blickte wenigstens nicht mehr allzu grimmig drein. Die Nacht, auch wenn sie wohl nicht sehr angenehm war, hatte wohl ihren Beitrag daran gehabt.

Beim Morgenfrühstück informierte er die anderen, dass er kurz danach mit ihnen aufbrechen wollte. Um die Strecke schneller hinter sich zu bringen, sah er nur wenig Rastzeiten vor. Um genau zu sein eine zur Mittagszeit und eine kurze zum Nachmittag. Alle sollten sich darauf einstellen. Vom Tempo her, wollte er zügig aber nicht allzu schnell reiten. Für die Tiere war so ein ritt ansträngend genug. Sie brauchten daher nicht im vollen Galopp reiten.
Von der Formation her blieb er bei einer ähnlichen Variante. Die Lasttiere sollten von nun an zwischen den beiden Nahkampftruppen laufen. Ansonsten hieß es weiterhin ein Späher, zwei Kämpfer, dann die Tiere, ein Kämpfer und Mival und zum Schluss der zweite Späher. Diese Formation wählte Jurij aus einem Grun. Er befürchtete schlaue Räuber oder anderes Gesinde. Wenn hinter den Tieren nur der zweite Späher kam, war dies praktisch eine Einladung für jeden der nachdenken konnte. So eine Finte wäre in einer Schlacht nützlich aber für den Wald wollte er die Blöße nicht haben. Träge betrachtete Jurij den jungen Mival einige Momente bevor er die Positionen der Krieger verteilte. Denn Mival, egal wie ausgeglichen diese Formation war, war ein Risiko. Jeder Hauptmann mit Hirn würde ihn als schwächstes Glied erkennen und damit wohl diese Dreiergruppe als erstes angreifen. Wie am Vortag wollte er zuerst hinten bei Mival bleiben. Am Nachmittag sollten zwei Positionen getauscht werden. Der Ritter sollte nach hinten zu Mival und er wollte für den Rest des Tages nach Vorne. Welcher von den Sphern am Vormittag forne agieren würde und welcher am Nachmittag, sollten  Aiwëtaurnís und Thokk unter sich ausmachen.

Zum Schluss blickte er Lorim an. „Sagt Herr Eisenhammer, habt ihr eine Ahnung was uns am Ziel erwartet? Oder auch was die Adligen und der Andere dort zu suchten?“
« Letzte Änderung: 23.08.2012, 13:24:20 von Jurij »
Wenn du etwas machst, mache es mit jeder Faser deiner Selbst. -Status-

Aiwëtaurnís

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Kapitel II: Der Norden ruft
« Antwort #25 am: 23.08.2012, 14:49:05 »
"Und ihr sagtet ihr wüßtet wo es hingeht. Dieses Wissen zu teilen wäre nicht verkehrt. Auf Spuren werden wir uns nicht verlassen können, die nächsten Nächte werden von Regen geprägt sein." gab sie Jurijs Worten bei, bevor sie sie sich mit Thokk verständigte dass sie wieder die Nachhut übernehmen würde. Nun da sie wieder in der Wildniss unterwegs waren, sog sie Kraft aus der Natur, so dass sie ihr die Kälte nicht zu schaffen machte.[1] Aber trotzallem freute sie sich an dem Wetter. Nicht mehr lange und sie würden des Morgends auf Reif bedeckte Äste und Gräser blicken.
 1. Endure Elements, direkt während des morgendlichen Gebets.

Ser Leonhard von Noblat

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Kapitel II: Der Norden ruft
« Antwort #26 am: 23.08.2012, 18:50:15 »
Ser Leonhard hatte unruhig geschlafen, die mittlere Wache war immer die unangenehmste. Aber was sollte es jeder musste mal in den sauren Apfel beißen. Wortkarg hatte er am Morgen nur ein bisschen Käse und ein Stück Brot gegessen, den Wein hatte er zugunsten Wassers ausgetauscht.

Bevor er seine Rüstung anlegte sattelte er sein Pferd und belud seinen Packesel. Sein Schwert und sein Schild hing er an den Sattel, genauso wie seinen Helm, der vom Sattelknauf baumelte. Schweigsam hörte er zu wie die anderen Lorim ausfragten, ja es würde eindeutig von Vorteil sein zu wissen was einen erwartete. Immer wieder glitt sein Blick zu der Elfe, aber sie schien nicht weiter auf dem gestrigen Gespräch verharren zu wollen, was Leonhard nur allzu recht war.
"Furchtlosigkeit ist die Tugend der Narren. Sie entsteht nicht aus Mut, sondern aus mangelnder Vorstellungskraft. Der Weise fürchtet sich und lässt sich trotzdem nicht von seinem Weg abbringen. Er wird nur vorsichtig."

Lorim Eisenhammer

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Kapitel II: Der Norden ruft
« Antwort #27 am: 23.08.2012, 22:15:19 »
Nach Regen gestern -  heute Nebel, ging es Lorim durch den Kopf, als er am Morgen aus der Hütte blickte. Die Nacht war ereignislos verstrichen. Mit den Geräuschen im Wald kannte sich der kleine Zwerg nicht aus, aber solange der Halbork oder Aiwëtaurnís das Heulen von Tieren in der Ferne nicht beeindruckte, schenkte Lorim ihm wenig Beachtung. Der Boden der Hütte war hart gewesen. Nach dem Schlafen im Gasthaus, war es für den Zwergen eine willkommene Abwechslung. Wahrscheinlich würde er seinen Körper in den kommenden Tagen auf weichen und feuchten Waldboden legen müssen.

Sorgfältig überprüfte Lorim am Morgen die Bestandteile seiner Rüstung. Die Metallteile griffen präzise ineinander und umschmiegten seinen Körper. Eine Rüstung muss auch gepflegt werden, dachte sich der Zwerg und durchlief seine Morgenroutine. Er überprüfte neben der Rüstung seinen Arbeitshammer und seinen Kriegshammer. sortierte den Rucksack und sah nach seinen Reittieren.

Als Jurij ihn kurz vor dem Aufbruch ansprach blickte er ihm fest in die Augen: "Was Dorn Kronschild sucht ist Reichtum und den will er in der Ruine finden. Warum er die Adeligen dazu mitgenommen hat? Das müsstet ihr besser wissen als ich: Sind sie ausgebildet für das Durchsuchen verfallener Gebäude und Ruinen? Können Sie in der Natur überleben und kämpfen?"

Aiwëtaurnís Frage hatte Lorim erwartet und so wandte er sich darauf hin an sie: "Die nächsten Tage werden wir wohl am einfachsten der alten Zwergenstraße nach Norden zur Ortschaft Silden folgen. Meine Vermutung ist, dass die Gruppe dort vorbei gekommen ist, bevor sie in unwegsames Gelände zur Ruine aufbrach. Im schlechtesten Fall habe sie die Ortschaft umrundet, um nicht aufzufallen. Ich kenne mich mit menschlichen Gepflogenheiten nicht aus, aber fünf Adelige aus Falkrest könnten auch in einer kleinen Ortschaft wie Silden auffallen."

Mehr wollte Lorim zu diesem Zeitpunkt eigentlich nicht sagen. Aber gerade als sich Aiwëtaurnís an Thokk wenden wollte, ergänzte der Zwerg: "Eine Sache noch. Dorn Kronschild bezeichnet sich selbst als Orkjäger. Im Norden gibt es jede Menge Orks und es könnte gut sein, dass sie auch die Ruine bevölkern."

Ein weiterer Gedanke war dem Zwergen während seiner Wache noch gekommen, aber noch grübelte er darüber und war nicht bereit ihn mit dem Rest der Gruppe zu teilen: Was ist, wenn Dorn Orks gar nicht jagt?

Mival Wyndael

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Kapitel II: Der Norden ruft
« Antwort #28 am: 23.08.2012, 22:43:42 »
Mival betete am Morgen nur in Gedanken zu seiner Gottheit und ließ sich äußerlich so wenig wie nur möglich anmerken. Er tat es eben so unauffällig wie nur möglich. Seine Rüstung war leicht und aus Mithral und er hatte sie immer noch an. Mival hatte selbst keinen komfortablen Schlafplatz in seiner Hütte im Hafenviertel, deswegen machte ihm das Schlafen an diesem Ort auch nichts aus. Der Myrr-Priester wollte keine Schwäche zeigen in dieser für ihn rauhen Gegend und auch er nützte der Kraft seiner Göttin, um sich vor diesem Wetter so gut es ging zu schützen.[1]

Weiterhin war Mival auf der Reise sehr still. Er redete mit den anderen kein Wort. Er war aber mit der Antwort des Zwergs sehr zufrieden. Er hatte doch eine ganz konkrete Ahnung wie es schien und keine bloß ungefähre. Mival machte sich dann so seine Gedanken. "Wer weiß schon wie gut diese Adeligen auf ein Abenteuer vorbereitet waren? Vielleicht war es der Wagemut und der Nervenkitzel, der sie trieb? Wir werden es womöglich noch herausfinden. Hoffentlich werden wir nicht bloß die Leichen der fünf Adeligen finden. Und zu der Sache mit dem Fernbleiben von Silden: Ich glaube ja nicht, dass diese Adeligen und der Zwerg so großen Wert darauf gelegt haben dieses Silden zu umgehen. Immerhin hat es für sie dort die Möglichkeit gegeben neue Vorräte einzukaufen, falls sie welche brauchten, und sich dort etwas über die Gegend und mögliche Ork-Aktivitäten zu erkunden. Es gibt schon einige Gründe für sie in dieses Silden zu gehen."

Mival behielt seine Gedankengänge für sich und teilte sie den anderen nicht mit. 
 1. Mival sprich Endure Elements auf sich.

Jurij Klee

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« Antwort #29 am: 24.08.2012, 08:34:12 »
„Danke.“ meinte Jurij knapp zu den Ausführungen des Zwerges. Es waren schon gute und wichtige Informationen. Was ihn etwas beunruhigte war die Sache mit den Orks. Sie waren zwar alle gut ausgerüstet aber wenn die Ruine ein Orklager war, hatten die Adligen in ein Wespennest gestochen. „Das mit dem Orklager sollten wir im Hinterkopf behalten.“ meinte Jurij schließlich. „Zum einen heißt das für uns, egal was die Adligen gemacht haben, wir werden in Silden unsere Vorräte aufstocken. Zum anderen dürfen wir nicht blind links zur Ruine. Wir müssen sie eindeutig vorher ausspähen.“ Er strich sich gedankenverhangen über den Bart. „Was sie suchten? Abenteuer. Wie es halt nur dumme, jungen Frischlinge tun. Jedenfalls würde ich das sagen. Nun aber, wenn keiner noch was sagen will, auf auf.“

Nach diesen Worten streckte sich Jurij, so gut es seine Rüstung zuließ, und würde sich wohl daran machen aufzusatteln.
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