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Autor Thema: [IC] D157 - Der geborstene Seelenkrug  (Gelesen 13282 mal)

Beschreibung: Massaker in Fort Dolor

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Ramar

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[IC] D157 - Der geborstene Seelenkrug
« am: 04.11.2012, 00:55:17 »
Nur der Seelenstein machte Lexi Sorgen. Nach einigen Untersuchungen bat sie Nebin um ein Gespräch, und versuchte ihm die Tatsachen so verständlich wie möglich zu erklären.

"Nebin, ich muss euch leider mitteilen dass es Probleme mit dem Seelenstein gibt. Die Nähe zur mächtigen Magie des Obelisken hat ihn wohl zusätzlich stabilisiert, aber jetzt wo wir hier sind merke ich das er seine magische Aufladung zunehmend schneller verliert. Wir können Erlangs Seele also doch nicht unbegrenzt auf diese Weise transportieren. Ich kann nicht genau ausrechnen wie lange wir Zeit haben, aber es ist vermutlich zu wenig um zu erforschen, wie man die Seele ohne Schaden wieder in einen Körper zurück versetzt.
Ihr müsst euch das so vorstellen, als sei der Körper eine dünnhalsige Flasche, und die Seele der Wein darin. Wenn der Körper stirbt, zerbricht die Flasche und der Wein versickert - das ist der natürliche Lauf der Dinge. Der Seelenstein ist quasi ein irdener Becher, in den jemand den Wein ausgeleert hat solange die Flasche intakt war. Unser Becher hat leider einen Riss, durch den noch kein Wein austritt, solange man ihn immer wieder kittet. Und der Riss reißt zunehmend schneller wieder auf. Nun ist es aber leider so, dass man zwar leicht Wein aus einer Flasche in einen Becher schütten kann, der umgekehrte Weg aber meistens mit Verlusten behaftet ist. Wir müssen also einen Trichter erfinden.
Was schneller geht ist allerdings wahrscheinlich, einen intakten zweiten Becher zu suchen in den wir den Wein umschütten können, denn von Becher zu Becher geht es relativ leicht. Der Becher muss allerdings gewisse Bedingungen erfüllen. Um das Gleichnis zu verlassen:
Am einfachsten funktioniert die Übertragung wenn man ein ähnliches Seelengefäß findet, da so die Gegenstandmatrix einfach kopiert werden kann und nicht neu entwickelt werden muss."
« Letzte Änderung: 04.11.2012, 09:47:16 von Hugin and Munin »

Ramar

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« Antwort #1 am: 04.11.2012, 00:57:04 »
Nebin blickte Lexi mit großen Augen an.

"Danke dass ihr offen mit mir seid und nicht versucht hinter meinem Rücken den Seelenstein zu "reparieren". Was ich jedoch noch nicht verstanden habe: Wisst ihr wo es solch ein neues Gefäß für die Seele gibt, beziehungsweise wie ich an so etwas gelangen könnte?"

Unsicherheit machte sich in der Stimme des Halblings breit. Er stand so kurz vor seinem Ziel und nun schien es ihm bildlich wie Sand durch die Finger zu rinnen.

Ramar

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[IC] D157 - Der geborstene Seelenkrug
« Antwort #2 am: 08.11.2012, 23:39:46 »
Lexi blickte in ihr Weinglas, schwenkte es langsam kreisförmig hin und her und fixierte den Wein und die darin schwebenden Partikel. Dann blickte sie Nebin konzentriert an und antwortete:

"Ramar hat gesagt das die Einschlüsse Hinweise auf die besondere Eigenschaft des Kristalls sind bzw. das sie Hinweise darauf sind, wie dieser Stein entstanden ist. Und dann können wir wohl auch ähnliche Steine finden."

"Also ganz hoffnungslos ist die Suche wohl nicht. Ein Gesteinskundiger oder Juwelier kann uns wohl näheres dazu sagen."

Lexi sagte dies mit hoffnungsvoller Stimme und es gelang ihr eine Saat der Hoffnung in  Nebins düsteren Gemüt einzupflanzen.

Nebin sprang auf den Stuhl. "Dann ist mein weiterer Weg klar." Er ballte seine Hände zu Fäuste. "Ich werde einen Stein finden, der sich als Seelengefäß eignet!"
"Helft ihr mir dabei, Lexi?"


Lexi

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[IC] D157 - Der geborstene Seelenkrug
« Antwort #3 am: 09.11.2012, 19:51:36 »
Lexis Augen leuchteten "Aber natürlich! Ihr habt mir in den letzten Wochen auch immer wieder in kniffligen Situationen geholfen. Mehr als ich zählen kann. Und außerdem seid Ihr ein guter Freund." sagte die Eladrin mit einem freundlichen Lächeln. Dann holte sie den Seelenstein aus ihrer Gürteltasche und drehte ihn nachdenklich in der Hand, wobei sie murmelte. "Darüber hinaus würde ich mir die Gelegenheit sicher nicht entgehen lassen, dieses überaus seltene und interssante Artefakt genauer zu analysieren."

« Letzte Änderung: 10.11.2012, 11:53:20 von Lexi »

Nebin

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[IC] D157 - Der geborstene Seelenkrug
« Antwort #4 am: 10.11.2012, 10:07:05 »
In einer Mischung aus Besorgnis und Freude entgegnete Nebin: "Danke, dass ihr mich unterstützen wollt. Aber experimentiert und analysiert nicht mehr als nötig. Es steht viel auf dem Spiel!"
Lexi nickte und versicherte dem Halbling, dass sie sich bei ihren Experimenten steht innerhalb enger, auf Sicherheit ausgelegter Parameter bewege. Dann folgte noch ein weiterer Ausflug in die Welt komplizierter Worte, die Nebin nicht so wirklich zuordnen konnte, aber der Tonfall vermittelte ihm das Gefühl, dass die Eladrin keine unnötigen Risiken eingehen würde.

"Meint ihr wir könnten Ramar, Leofe und Jared auch davon überzeugen uns zu begleiten? Ich habe mich in letzter Zeit doch sehr an ihre Gesichter gewöhnt..."

Ramar

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[IC] D157 - Der geborstene Seelenkrug
« Antwort #5 am: 10.11.2012, 16:58:05 »
Lexi sprang auf.

"Lasst uns das heute abend klären. Da sind dann alle wieder hier. Bestimmt helfen Sie uns. Lasst uns doch mal herumschauen ob wir die Herkunft dieses Steins in Erfahrung können. Dann können wir heute abend schon sagen wo es hin geht."

Nebin nickte und sprang ebenfalls auf. Beinahe alles war besser als hier untätig rumzusitzen.
« Letzte Änderung: 11.11.2012, 22:24:31 von Ramar »

Ramar

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« Antwort #6 am: 14.11.2012, 12:34:12 »
Ramar blickt in den beinahen leeren Bierkrug.
Wo blieben die zwei nur?

Ramar blickte zu den anderen beiden Gefährten. Leofe und Jared waren auch schon da. Die Beiden fachsimpelten über Schrittlänge und Auftrittskraft beim Schleichen in Kieferwäldern und der Unterschied zum Schleichen in Laubwäldern.
Na wenigstens wissen die die Zeit sinnvoll zu nutzen.

Ramar seufzte.
Und warum sind wir hier im Hinterzimmer? Hier sieht einen die Bedienung gar nicht. Sah gar nicht mal schlecht aus - für eine Menschenfrau. Und sie schien seinen Sprüchen nicht gleichgültig gegenüber zu sein. Oder war sie nur auf seinen Goldbeutel aus? Na, wenn schon.

Mit einem Zug trank er den Rest noch aus, stand auf, öffnete die Tür und rannte schier den kleinen Nebin (der aber fast so breit wie Ramar war), über den Haufen. Nebin, der gerade einen großen Krug Bier trug, geriet kurz aus dem Tritt, fing sich dann aber wieder. Auch der Bierkrug geriet gefährlich ins Wanken doch konnte Nebin den Aufprall ausgleichen und kein Tropfen wurde verschüttet.

"He! Mach mal langsam." brummelte es Ramar entgegen. "Bleib da, ich hab Bier."
Auch Lexi erschien hinter Nebin, mit einem Wein- und Wasserkrug bestückt.

Die drei betraten den Raum und Lexi schloss als letzte die Türe.
« Letzte Änderung: 14.11.2012, 12:34:55 von Ramar »

Lexi

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[IC] D157 - Der geborstene Seelenkrug
« Antwort #7 am: 15.11.2012, 21:13:07 »
Als sich alle gesetzt hatten, räusperte sich Lexi und berichtete mit Nebin über die neuen Erkenntnisse. Alle zeigten sich mitfühlend mit Nebins Situation und erklärten sich zur großen Freude des Halbling bereit, bei der Suche nach einem Ersatz-Seelenstein zu helfen.

Nachdem man auf den neuen Plan angestoßen hatte beschloss die Hand, dass sich Ramar und Leofe um den Verkauf der erbeuteten Schätze kümmern sollten, während Nebin, Lexi und Jared - der sich auf Edelsteine ja offenbar gut verstand - die Juweliere der Stadt abklappern wollten, um nach Hinweisen auf die Herkunft des Steins zu suchen.

Am nächsten Tag brachen sie zu ihren jeweiligen Missionen auf. Ramar und Leofe stießen auf keine Schwierigkeiten, aber auf genügend Leute die den gesammelten Luxuskram kaufen wollten. Anscheinend hatte sich Fallcrest von den Orküberfällen vor fast hundert Jahren wieder so weit erholt, dass ein gewisser Bedarf an schönen Dingen bestand.

Die Juweliersucher mussten allerdings feststellen, dass die einzigen beiden Läden, die sich auf Edelsteine verstanden, ausgerechnet in der Hand von Tieflingen waren. Orest Naerumar, der Besitzer von "Naerumars Importwaren" hatte geschliffene Manieren und einen erfahrenen menschlichen Juwelier als Angestellten, von dem sie einiges über den Stein und seine Einschlüsse erfuhren. Trotzdem fiel es Lexi nach den Erfahrungen in der Siebensäuligen Halle schwer dem Tiefling zu vertrauen und sie ertappte sich ständig dabei ihm irgendwelche unlauteren Motive anzudichten.

Jared schlug vor, sich auch noch in der Handelsgesellschaft des Hauses Azaer umzuhören, von denen er beim letzten Aufenthalt seine magischen Handschuhe gekauft hatte. Die hiesige Filiale wurde von einer jungen Tiefling namens Amara Azaer geleitet, die sich selber recht gut mit Edelsteinen und Artefakten auskannte. Sie wirkte viel natürlicher als Orest Naerumar und machte es Lexi leichter ihr Vertrauen entgegen zu bringen. Nach einigem Fachsimplen und Berichten über die bisherigen Erkenntnisse fügte sie noch einige nützliche Informationen hinzu.
« Letzte Änderung: 16.11.2012, 21:07:16 von Lexi »

Jared Fitzroy

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[IC] D157 - Der geborstene Seelenkrug
« Antwort #8 am: 16.11.2012, 10:18:48 »
Am Abend traf man sich wieder im Hinterzimmer des Wirthauses. Jared sank erleichtert auf seinen Platz und schnappte sich ohne zu fragen das Bier, das am nächsten stand. Ramar unterdrückte einen Laut des Unmutes, als er sah, wie gestresst, ja fahrig der Mensch wirkte.

Wahrscheinlich würde ich mich auch so fühlen, wenn ich mir einen halben Tag lang magisches Fachgesimpel hätte mit anhören müssen!

Also wartete Ramar geduldig, bis Jared das Bier geleert hatte, und musste danach auch nicht lange wartete, bis der Mensch erzählte, was sie herausgefunden hatten.

"Ja, also, das war die Quintessenz dessen, was die beiden Händler behaupteten: Kälte und Magie, oder vielmehr durch Magie eingeschlossene Eiskristalle, die sich wiederum in magische Kälte zurückverwandeln lassen und die Körper, oder in diesem Fall eine Seele, wie soll ich sagen, frischhalten. Sehr teuer, sehr selten, und keiner der beiden kann so etwas besorgen."

Die Benutzung eines Wortes wie "Quintessenz" war man von Jared gar nicht gewohnt, und so wie er mit der Zunge über das Wort stolperte, hatte er es wohl heute neu gelernt. Ramars Mitgefühl mit dem Mann wuchs. Ja, in so einer Situation musste man ihm den gedankenlosen Mundraub verzeihen! Zumal die Bedienung gerade eine frische Runde hereinbrachte.

"Ich glaube", fuhr Jared fort, als man wieder unter sich war, "Tiefling hin oder her, die beiden haben die Wahrheit gesagt. Doch lasst mich mal sehen, ob ich nicht einen alten Kontakt von mir auftun kann, der auf seltene und teure Dinge spezialisiert ist. Davik der Name, und ein Zwerg wie Ihr. Er war es, der mich zu Beginn meiner Karriere ein wenig an die Hand genommen hat und mir so manchen... Handelstrick beigebracht hat. Er ist oft in Fallcrest, vielleicht haben wir Glück. Das heißt, wenn er noch lebt und nicht im Kerker ist... Will sagen, ich zieh nach dem Abendessen noch einmal los. Allein. Davik mag keine Leute, die er nicht kennt..."
« Letzte Änderung: 16.11.2012, 21:15:23 von Jared Fitzroy »

Lexi

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« Antwort #9 am: 16.11.2012, 21:25:43 »
Lexi machte den Mund auf, dann klappte sie ihn wieder zu und verkniff es sich Jareds sehr knappe Zusammenfassung der Erkenntnisse genauer zu präzisieren. Als Arbeitswissen sollte das reichen sagte sie sich.

Dann fiel ihr aber doch noch etwas ein. "Ich stimme Jareds Einschätzung zu, was den Wahrheitsgehalt der Aussagen angeht. Allerdings hatte ich den Eindruck, dass die nette Azaer-Händlerin irgendetwas verschwiegen hat. Ich weiß allerdings nicht was. Vielleicht sollten wir sie heute Nacht einmal beschatten um zu sehen, ob sie mit jemandem heimlich Kontakt aufnimmt? Darüber hinaus haben wir natürlich ziemlich mit Informationen über eine teure und seltene Sache in unserem Besitz um uns geworfen und möglicherweise Begehrlichkeiten geweckt? Ich denke wir sollten uns hier in der Stadt nicht mehr allzulange aufhalten und nach der Abreise gelegentlich über die Schulter schauen."

"Was bin ich nur paranoid geworden! Wie schnell so ein paar Monate Abenteurerleben hundert Jahre behütetes Heranwachsen überprägen können." dachte sie erschaudernd.

Leofe

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« Antwort #10 am: 16.11.2012, 21:38:20 »
Bei dem Wort "beschatten" horchte Leofe auf. Sie hatte weder genügend Kenntnisse in magischen Dingen um hierbei mit reden zu können und erst recht verstand sie sich nicht auf Steine, so dass sie die meiste Zeit teilnahmslos mit gelaufen war.

Natürlich war sie sofort einverstanden gewesen Nebin zu unterstützen wo sie nur konnte, doch war ihr Können bisher nicht von Nutzen gewesen.
Doch beschatten, das sollte sie hinbekommen. Auch wenn sie sich lieber im Wald auf diskrete Weise bewegt hätte als in den Straßen mit ihren Fackeln überall und den vielen Menschen. Doch Jared konnte hier sicher helfen und so platzte sie heraus: "Das mit dem Beschatten können gerne Jared und ich übernehmen!"  Als sie alle überrascht anblickten fügte sie ein: "... wenn Jared gewillt ist sich die Nacht um die Ohren zu schlagen natürlich." hinzu.
Danke, aber ich seh ganz gut von hier hinten.

Jared Fitzroy

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« Antwort #11 am: 17.11.2012, 17:03:17 »
"Aber klar doch!" rief Jared. "Tatsächlich kann ich mir kaum etwas besseres vorstellen, als mir mit Euch die Nacht um die Ohren zu schlagen! Ich muss nur schnell schauen, ob ich Davik auftun kann und noch etwas über denkbare Besorgungsmöglichkeiten dieser Edelsteine erfahre, dann treffen wir uns am Brunnen in der Nebenstraße des Azaer-Ladens, gleich nach Einbruch der Dunkelheit, was sagt Ihr?"
« Letzte Änderung: 17.11.2012, 17:04:44 von Jared Fitzroy »

Leofe

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« Antwort #12 am: 17.11.2012, 19:26:25 »
"EInverstanden." sagte Leofe knapp. "Ich werde aber am Brunnen auf Euch warten, nicht dass sich die Gute schon früher davon stiehlt."
Danke, aber ich seh ganz gut von hier hinten.

Nebin

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« Antwort #13 am: 18.11.2012, 09:20:21 »
Nebin war überwältigt. Mit welchem Eifer und Ehrgeiz die Leute, die bis vor kurzem noch vollkommen Fremde für ihn waren, sich für seine persönlichen Belange einsetzten.

Mehr als ein "Ich danke euch allen für eure Unterstützung. Das bedeutet mir sehr viel." brachte er nicht heraus.

Leofe

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« Antwort #14 am: 18.11.2012, 13:52:29 »
Aufmunternd klopfte der ein oder andere Nebin gutmütig auf die Schulter, als die Mitglieder der Hand sich den verschiedenen Aufgaben widmeten.

Leofe begab sich direkt zum Laden. Sie verharrte so unauffällig wie möglich auf dem Marktplatz und behielt die Leute und den Laden im Auge.
Es viel ihr nach einer Weile auf dass kaum jemand den Laden besuchte - selbst zur Zeit des größten Umtriebs auf dem Marktplatz betrat nur ein einzelner Mann den Laden und kam nach bereits zehn Minuten wieder heraus.
Hin und wieder lief Leofe am Laden vorbei und blickte kurz durch die Fenster so wie sie es auch bei den Ständen und den anderen Läden tat, um nicht verdächtig zu wirken.
Anscheinend gab es nur zwei Leute in dem Laden, zwei Menschen, einen älteren Mann der wohl der Besitzer war und einen jungen Mann, der sowas wie ein Gehilfe oder Auszubildender zu sein schien, nach den Tätigkeiten und dem Gebaren zu urteilen.

Nachdem Leofe das zweite mal durch die Fenster gespickt hatte wandte sich einer der beiden menschlichen Wachen welche den Ladeneingang bewachten an Leofe.
"Wenn ihr an den Waren interessiert seid solltet ihr hinein gehen, Euer Auskunschaften macht mich ehrlich gesagt etwas nervös." der Hund den der Mann an einer kurzen Leine hilt bellte einmal tief als er die Anspannung spürte.

"Oh ich vertreibe mir nur die Zeit während ich auf einen Freund warte." entgegnete Leofe mit einem gespielten Lachen. "Es war nicht meine Absicht Euch nervös zu machen, ich werde am Brunnen auf ihn warten wenn es Euch lieber ist."
Der Mann nickte und so setze sich Leofe auf den Brunnensims, so dass sie die Tür des Ladens mit einem Auge sehen konnte.

Dann kam Jared - eher als erwartet. Leofe spielte ihm direkt große Wiedersehensfreude vor und Jared stieg geistesgegenwärtig darauf ein.
Das Theater war sichtbar genug dass es auch die beiden Wachen sahen. Dann verschwanden Leofe und Jared in einer Seitengasse.
Immer wieder riskierte einer der beiden einen Blick auf den Laden bis es Abend wurde und das Licht schummrig, dann verkrochen sich die zwei in eine dunkle Ecke mit Sicht auf die Eingangstür.

Eine Weile später wurden die beiden Wachen von drei Zwergen abgelöst.
Als die Zwerge nach Vorkommnissen fragten berichtete der Mann mit dem Hund dass es keinerlei Vorkommnisse gegeben hatte - woraufhin Leofe leise und erleichtert ausatmete.
Der Mensch verschloß noch die Tür bevor er seinen und den Posten seines Kollegen den Zwergen überließ.

Noch einige Zeit später verloschen die Lichter im Haus ohne dass jemand das Gebäude verließ.
Leofe konnte im Obergeschoss ein Licht schimmern sehen bevor auch dies nach einiger Zeit erlosch.
"Anscheinend wohnen die beiden auch im Haus." bemerkte Leofe als sie sich zu Jared wandte.
"Sollen wir noch bleiben oder zu den andern gehen?"

"Lasst uns noch eine Stunde beobachten. Wenn einer der beiden etwas vor hat, ist es am wahrscheinlichsten dass er wartet bis der andere eingeschlafen ist und sich dann im Schutz der Dunkelheit aufmacht."

Leofe nickte und beide warteten noch eine ganze Weile bis sie einsahen dass wohl nichts mehr passieren würde.
« Letzte Änderung: 19.11.2012, 11:15:43 von Hugin and Munin »
Danke, aber ich seh ganz gut von hier hinten.

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