Im Dialekt der Dorfbewohner heißt er Granwulf, der Bergwolf.
Seit Tagen gibt es nichts anderes mehr, das Alriks Gedanken ausfüllt.
Er hat es von der Sekunde an gewusst, als er das erste Mal den Namen gehört hat, und die Geschichten: Vom Wolf, der sich das Vieh der Bauern mit einer Selbstverständlichkeit nimmt wie ein Landherr den Zehnt seiner Untertanen. Von diesem Moment an hat er gewusst, dass keiner von ihnen beiden entkommen würde.
Regentropfen rinnen Alrik in den Bart. Seit Tagen folgt er der Spur. Sein Entschlossenheit - Wahnsinn, wie manche sagen - hat ihm die Kraft gegeben, endlos zu marschieren. Den kaum sichtbaren Abdrücken im Schlamm hinterher. Aber vor einer Weile sind die Spuren vergangen. Die Erde so weich, dass die Spuren nicht deutlicher werden, sondern undeutlicher... fortgespült vom Regenwasser. Ebenso wie seine Kraft.
Er ruft sich noch einmal seinen Gegner in Gedanken.
Granwulf.
Seinen Namen trägt der Bergwolf nicht, weil er so groß wie ein Berg wäre, sondern, weil ein Bauer mit einer Hacke nach ihm geschlagen hatte und schwor, dass das Metall von dem Fell des Tiers abgeprallt war wie vom Stein eines Bergs.
Aber es hilft nichts. Die Schwäche zerrt bleiern an seinen Gliedern.
Da, in der Dunkelheit, zwischen den kahlen Bäumen des Waldes... ein Licht?