• Drucken

Autor Thema: Akt 1 - Ein wohlverdienter Urlaub ...  (Gelesen 75290 mal)

Beschreibung:

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Daishy

  • Administrator
  • Beiträge: 4870
    • Profil anzeigen
Akt 1 - Ein wohlverdienter Urlaub ...
« am: 01.05.2013, 21:27:44 »
Akt 1 - Ein wohlverdienter Urlaub...

Denver, den 19.03.2072

Es ist ausnahmsweise ein warmer Fruehlingstag. Denver's sonst so triste Wolkendecke ist aufgerissen und anstatt verschmutzter Regentropfen fallen zur Abwechslung mal Sonnenstrahlen auf die vier Zonen von Ghostwalker's kleinem Reich. Nach der Oeffnung der Grenzen im letzten Herbst und der darauffolgenden Machtdemonstration der Zone Defense Force, die unter neuer Leitung beweisen musste, dass mit den geoeffneten Grenzen nicht gleichzeitig ein Einladung an alle kriminellen Vereinigungen einherging, hat sich die Lage wieder etwas beruhigt und das normale Leben ist wieder in Denver eingekehrt.
Nichtsdestotrotz bluehen die Schatten von Denver wie eh und je. Mafia, Vory, Koshari und diverse andere Unterweltorganisationen kaempfen weiterhin um ihre Vormachtsstellung, Konzerne liegen auf der Lauer um ihren Konkurrenten das Geschaeft zu versauen und selbst der Rat des Drachen persoenlich hat das Ein oder Andere Aergerniss, dass erledigt werden muss. Eine rege Geschaeftswelt, mit bunten Gestalten und gut bezahlten Jobs fuer faehige Runner. Doch auch der beste Runner braucht irgendwann etwas Urlaub, etwas Entspannung von dem harten Alltag in den Schatten, eine Moeglichkeit das hart verdiente Geld auszugeben oder einfach nur Gelegenheit, neue Kontate zu knuepfen...



Schwungvoll wirft Samira den Koffer auf das Bett ihres kleinen Zimmers in dem Motel. Vor nicht einmal 24 Stunden hatte sie hier eingecheckt um etwas Ruhe einkehren zu lassen nach ihrem letzten Job, dochseitdem hat sich nichts geruehrt. Wie es scheint war ihr Eingriff noch nicht aufgeflogen oder besser noch, die Kon-Sicherheit hatte keine Ahnung, wonach sie suchen sollten. Vor einigen Stunden war auch die Bezahlung ihres Auftraggebers eingetroffen, es hielt sie also nichts mehr in Denver. Die Stadt war eine nette Abwechslung, besonders wenn man die interessanten Jobs beachtete, die sich hier in letzter Zeit auftaten, aber das war's auch.
Sie war froh, dass ihr Flugticket schon gebucht ist. In nichtmal zwei Stunden wuerde sie auf dem Heimweg nach Seattle sein. Ihr Schieber hat ihr bereits alle noetigen Daten fuer den Flug zukommen lassen und Samira hofft, dass auch am Flughafen alles glatt laufen wuerde. Der Angestellte am Check-In-Schalter war geschmiert, der Koffer wuerde seinen Weg an Bord des Flugzeuges finden, ohne auch nur jemals einen Scanner aus der Naehe gesehen zu haben. Jedenfalls hoffte sie das, waehrend sie Granaten, Munition, Schusswaffen und alles moegliche an illegalem Kram in ihren Koffer packt. Als das letzte Stueck Equipment verstaut ist schaut sie auf ihr Commlink. Ihr bleiben nicht mehr ganz zwei Stunden, bis zum letzt-moeglichen Check-In.



Die Entscheidung, der Einladung nach Denver zu folgen, war nur so halb von Erfolg gekroent. Einer von Dirty South' ehemaligen Arbeitgebern hatte ihn an die Italiener vermittelt, die faehige Executives, wie sein Ex-`Boss` ihn immer mit einem daemlichen Lachen bezeichnete, gut gebrauchen und bezahlen konnten. Eine Zeitlang hat er auch recht behalten, dass Geld was DS verdient hatte war nicht zu verachten, doch Denver war auch ein gefaehrliches Pflaster fuer ihn, lag es doch mitten in der Grenze zu den CAS. Durch die geoeffneten Grenzen hatte er weniger Probleme, als er noch vor einem Jahr gehabt haette, doch auch so kam es zu einem unguenstigen Zwischenfall zwischen ihm und einem Cop, der sich etwas zu genau interessiert hat. Die Leiche war laengst verschwunden und eine Spur zurueck zu DS war quasi nicht zu finden, doch der Don wollte trotzdem auf Nummer sicher gehen und Dirty einen kleinen Urlaub spendieren, um etwas unterzutauchen. Einer seiner Kontaktmaenner wuerde ihn in einem bekannten
Unterschlupf erwarten und ihn anschliessend unbemerkt an Bord eines Flugzeugs bringen, das ihn erstmal fuer eine Weile aus Denver rausbringen wuerde. So jedenfalls Dirty's spaerliche Informationen.



Daten extrahieren. Eine Kunst, auf die sich Eve unter anderem sehr gut verstand. Nicht die simple Extraktion von Daten aus einem Matrix-Host oder dem Klauen von physischen Plaenen. Sie verstand sich mehr auf die feinere Art der Informationsgewinnung. Das Ausspielen der psychischen Schwaechen ihres Gegenuebers. Ihre besonderen Faehigkeiten waren ihre Werkzeuge und bis jetzt war sie wenigen Zielpersonen begegnet, die ihr frueher oder spaeter nicht doch das verraten haetten, was sie wissen wollte; die letztendlich nicht doch ihrem Charm und ihren Ueberredungs- und Einlullungs-Talenten zum Opfer gefallen waere. Und, so hoffte sie, wuerde es auch diesmal laufen. Der Job war nicht Top bezahlt, aber es sollte auch nur ein kurzer Einsatz werden. Ihr Auftraggeber, ein kleiner Konzern im Mittelfeld seines Geschaeftsbereiches, hatte es auf die Zugangscodes eines der Execs ihrer Konkurrenz abgesehen. Eve war das Werkzeug, diese Codes zu besorgen. Viel Informationen hatte sie noch nicht bekommen, nur, dass der Job heute noch starten wuerde. Anscheinend stand fuer ihre Zielperson eine Geschaeftsreise an. Eine Geschaeftsreise, die Eve nutzen sollte um mit ihm warm zu werden und unbemerkt eine Kopie bestimmter Schluesselcodes anzufertigen, die er immer bei sich trug in Form einer Zugriffs-Karte. Alles in allem ein leichter Job fuer Eve, so war jedenfalls der Plan. Fehlten nur noch naehere Informationen zu ihrer Zielperson, doch die wuerde sie in wenigen Stunden in den Haenden halten, der Treffpunkt mit ihrem Auftraggeber war schon abgemacht.



Sein verschwinden nach Denver lief relativ glatt und bis heute bereut er die Entscheidung, Seattle zu verlassen, nicht. Alle Faeden in
seine alte Vergangenheit hatte er zerschnitten und zwar gruendlich. Jedenfalls war es das, was Faol bis jetzt angenommen hatte. Unglaeubig hatte er die Nachricht eines seiner ehemaligen Kontakt gelesen und seine Gedanken rasten, um zu ueberlegen, wo er einen Fehler gemacht hatte, doch er fand keinen. Sein Kontakt behauptete, dass in den Schatten Interesse an seiner Person aufgekommen war. Irgendwer schien nach ihm zu suchen und wenn es etwas war, was der untergetauchte Runner gebrauchen konnte, dann Bekannte aus seiner Vergangenheit. Vermutlich war es nur ein Schnueffler, der einem seiner alten Jobs im Auftrag des Geschaedigten hinterher recherchierte, doch es Bestand die minimale Chance, dass es etwas ernst zu nehmendes war. Und diese Chance wollte Faol nicht eingehen und sich lieber selbst vergewissern. So hatte er sich ueber Umwege ein Flugticket besorgt und eine Moeglichkeit gefunden,  seine Notfall-Einsatz-Ausruestung mit nach Seattle zu kriegen: Scheinbar war das Gehalt eines Kofferpackers zu gering und die Aussicht auf einen Nebenverdienst immer lukrativ. In wenigen Stunden wuerde er also an einem Liefereingang des Flughafens erwartet.
« Letzte Änderung: 02.05.2013, 10:48:18 von Daishy »
...Mit Optimismus und Zuversicht in die Apokalypse!

Eve

  • Beiträge: 458
    • Profil anzeigen
Akt 1 - Ein wohlverdienter Urlaub ...
« Antwort #1 am: 02.05.2013, 11:52:40 »
Noch ein paar Stunden Zeit. Eine anstehende Flugreise, auf der sie sich vor allem auf ihre Verführungskünste verlassen muss.

Die Zeit nutzt Eve vor allem, um sich auf die Reise vorzubereiten, die ja recht kurzfristig noch am selben Tage starten soll. Sie packt ihre Siebensachen in eine kleine Tasche, vor allem verschiedene Kleidungsstücke, die vielleicht von Nutzen sein könnten; darunter auch ihre Rüstung. Ansonsten ist ihr Gepäck, wie üblich, eher leicht.

Durch ihre Magie war Eve in der Lage ihre Kleidung nach Belieben zu verändern, was es erfreulich einfach machte, immer die richtige Kleiderwahl für verschiedenste Anlässe dabeizuhaben. Lediglich durch das Material war sie hier ein wenig eingeschränkt, weswegen sie bei ihrer Auswahl auch eher auf diesen Aspekt achtet als auf den Schnitt der Kleidung.

Für das Treffen mit dem Johnson hat sie sich in feine Geschäftskleidung gehüllt, anständig, der Rock geht bis zum Knie, die Bluse ist hervorragend auf ihre gute Figur geschnitten und ist zwar nicht gerade hochgeschlossen, lässt aber nur geringe Einblicke zu. Dazu noch ein modischer Blazer und hohe Schuhe, um ihren Look perfekt zu machen. Jeder Chef würde sie sofort als Assistentin einstellen, ob sie die notwendigen Qualifikationen für den Job mitbringt, wäre da nur Nebensache.

Wenn es dann soweit ist, nimmt Eve sich ein Taxi, um rechtzeitig in die Nähe des Treffpunkts zu gelangen. Den Rest des Weges schlendert sie gemütlich zu Fuß.

Dirty South

  • Beiträge: 314
    • Profil anzeigen
Akt 1 - Ein wohlverdienter Urlaub ...
« Antwort #2 am: 02.05.2013, 14:15:45 »
Langsam wieder aus dem kleinen Badezimmer des Motels kommend, wirft Dirty einen Blick auf das schlafende Mädchen im Bett - ein Abschiedsgeschenk des Dons - und registriert unterbewusst, dass sie noch atmet. Sehr gut. Die Menge an Powder gestern Nacht war beträchtlich gewesen und Gerüchten zu folge konnte man Übertreiben. Seine Cyberware hingegen fing das Schlimmste ab, aber andere hatten keine solchen Helferlein und mussten ihren Körpern wesentlich mehr Zeit zugestehen um wieder betriebsbereit zu sein.

Die naßen, langen Haare nach hinten kämend, nimmt der Runner einen tiefen Zug aus der halb verrauchten Zigarette und beginnt dann die gewohnte Panzerung über das weiße Fein-Rip-Unterhemd zu streifen und mit rauhen Fingern routiniert zu verschließen. Shirt und der abgetragene Waffengürtel um die Hüfte vervollständigen schließlich seine Monture. Die Pistole rasch, aber gründlich überprüfend schlüpft er danach in die Fliegerjacke und lässt seinen Blick noch ein letztes Mal durch den Raum gleiten, ehe er behutsam die Türe öffnet und grußlos abhaut.

Einen der neuen Busse in Richtung seiner Unterkunft nehmend, lässt sich DS auf einen der unbequemen Sitze fallen und beginnt aus dem Fenster zu starren.

Faol

  • Beiträge: 455
    • Profil anzeigen
Akt 1 - Ein wohlverdienter Urlaub ...
« Antwort #3 am: 02.05.2013, 16:39:15 »
Während Faol seine Ausrüstung sorgfältig in den grossen Rucksack auf seinem Bett packt, geht er im Geiste immer wieder die Schritte durch die er seit seinem Tod unternommen hat um seine Spuren zu verwischen. Dennoch fällt ihm kein Punkt ein, von dem aus man mit auch nur annähernd noch angemessenen Mitteln eine Verbindung zu seinem jetzigen Ich hätte folgen können. So verstaut er schliesslich, ohne einen Schritt weiter gekommen zu sein, den Rucksack in einem extra dafür gebraucht gekauften Koffer, der zwar alt und schäbig aber dafür noch immer stabil und vor Allem gut verschliessbar ist.

Als es zeit wird den Kontakt am Flughafen zu treffen, nutzt er die Gelegenheit um gleich noch sein Motorrad in einem sicheren und günstigen Parkhaus ab zustellen wo er einen Parkplatz für vorerst 2 Wochen gemietet hat. Als er sich schon ein paar meter vom abgestellten Motorrad entfernt hat, dreht er nochmals um und entnimmt dem sicheren Stauraum noch etwas Zusatzmunition[1], nur für alle Fälle. Diese verschwindet in die noch leeren Aussentaschen des Rucksacks, der zum glück trotzdem noch in den Koffer passt.

In Alltagskleidung und nur noch mit dem Taser bewaffnet, bei dem er sich entschieden hat, ihn erst direkt vor der Kofferübergabe in selbigem zu verstauen, steigt Faol in den nächsten Bus der in Richtung Flughafen fährt.
 1. im Statusthread eingetragen

Daishy

  • Administrator
  • Beiträge: 4870
    • Profil anzeigen
Akt 1 - Ein wohlverdienter Urlaub ...
« Antwort #4 am: 05.05.2013, 00:19:39 »
Eve

Ihr Weg fuehrt Eve in eine der typischen Restaurant-Meilen fuer die gehobene Mittelschicht. Edel genug, um den Anschein von Reichtum und gehobener Klasse zu erwecken, aber doch billig genug, damit auch die mittelstaendigen Lohnsklaven hier ihr Gehalt mit aufpolierter Vorzeige-Familie unter die Leute bringen konnten. Ihr Ziel war das `Big Mike's`. Ein Restaurant, was seinem Namen absolut nicht gerecht wurde. Die Tuer wurde fuer sie von dem Elf-Maitre geoeffnet und ihr drang dezente Klaviermusik entgegen, die zu der klassischen Einrichtung passte. Freundlich begruesste sie der Elf und nach einem kurzen Gespraech geleitet er Eve durch das Restaurant, auf einen Eckplatz zu. Ansich waere so ein abgelegener Platz fast eine Beleidigung gewesen, doch fuer das, was Mr. Johnson, der bereits dort sass, und sie zu besprechen hatten, war die Ecke mehr als gut. Und wie nicht anders zu erwarten, erregte Eve nicht nur seine Aufmerksamkeit. Ein paar der anwesenden Gaeste drehten sich zu ihr um - vornehmlich Maenner, aber auch einige Frauen - und auch ein paar giftige Blicke, von nicht ganz so begeisterten Begleiterinnen, wurden in Eve's Richtung geworfen.



Faol & Dirty South
In zwei unterschiedlichen Stellen in Denver's Linienverkehr sitzend, ahnten Faol und Dirty South noch nicht, dass sie bald mehr gemeinsam haben wuerden, also einen Sitzplatz im Bus. Auch wenn sich ihr Ziel unterscheidet, so ist doch das Bild was sich ihnen bietet ein aehnliches. Einfache Angestellte, deren Schicht gerade zu Ende ist und die eilig, teils mit Einkaufstueten fuer das abendliche Essen bepackt, versuchen sich einen Sitzplatz in dem Bus zu ergattern oder die Tuer zu erreichen, wenn ihre Haltestelle erreicht ist. Doch mit der Zeit legt sich das Getummel etwas.
Bei Faol, weil er die Wohngegenden verlassen hat und jetzt nur noch wenige Haltestellen vor sich hat, die ihm vom Flughafen trennen. Wenige Minuten spaeter hat er seine Haltestelle erreicht und tritt in die, mittlerweile etwas kuehlere, Abendluft. Er scheint in einem Industrie-`Viertel` gelandet zu sein, dass an den Flughafen angrenzt und wohl hauptsaechlich der Logistik dient. Grosse Lagerhallen saeumen die Strasse. Seinen Anweisungen nach, soll er der Strasse zwei Kilometer folgen, woraufhin er an eine Abzweigung kommt, die zu einem Block Lagerhallen fuehrt, die direkt an den Flughafen angrenzen.
DS ist derweil einmal umgestiegen, in eine zweite Linie. Sein Weg fuehrt ihn eine aehnliche Richtung wie Faol, doch er stoppt etwas vorher, in einem Wohnviertel, dass etwas heruntergekommen wirkt. Auf seiner Route zu dem Treffpunkt muss der Suedstaatler ein oder zwei Mal demonstrativ seine Haende wie zufaellig an die Huefte wandern lassen, um den Griff seiner Waffe durchblitzen zu lassen, um ein paar Interessierte Jugendliche aufzuschrecken und von moeglichen Dummheiten abzuhalten. Letzendlich kommt er an einem mehrstoeckigen Mietshaus an, in dessen dritter Etage sein Kontaktmann auf ihn warten wuerde.




Ms. Mowz & Bruin
Glueck. Pures Glueck. Nicht anders konnte man den Umstand umschreiben, der Ms. Mowz, Mausschamanin und leidenschaftlicher Sammlerin, und ihren Freund Bruin in Richtung des Flughafens fuehrte, auf den Weg nach Seattle. Vor nicht einmal zwei Wochen hatte sie das Angebot von dem User RodiX in einem Board in einem ihrer haeufig frequentierten Hosts gesehen. Offiziell hatte er eine kleine Lagerparcelle in dem Nachlass seines Grossvaters gefunden. Inoffziell wirkte RodiX etwas zwielichtig, und wer wusste schon, ob es wirklich sein Grossvater gewesen war. So oder so, das Angebot war Interessant, da der Bursche scheinbar nicht so ganz wusste, auf was er da sass. Angeboten hatte er einige, mittlerweile antiquierte, Commlinks mit fairem Preis, an denen die Bastlerin durchaus Kaufinteresse hatte, ihr Tripp nach Seattle hatte jetzt aber einen anderen Grund: Fast beilaeufig, hatte sie nach weiteren schoenen Stuecken gefragt und als Antwort nur ein "Ne, glaub nicht...Is nur alter Schrott" und ein Bild bekommen. Ein Bild, auf dem ein Stapel alter, weit vor dem zweiten Matrix-Crash genutzter Decks zu sehen war. Schnell hatten sich die beiden auf einen ziemlich guenstigen Preis geeinigt und selbst mit dem Flugticket um die Sachen persoenlich abzuholen und noch einmal gruendlich durch den Rest zu stoebern, wuerde Ms.Mowz immer noch ein sehr gutes Geschaeft machen. Und so waren die Mausschamanin und ihr Freund und inoffizieller Bodyguard Bruin auf dem Weg zum Flughafen um den Flug 326 nach Seattle zu kriegen.


« Letzte Änderung: 05.05.2013, 13:16:10 von Daishy »
...Mit Optimismus und Zuversicht in die Apokalypse!

Samira

  • Beiträge: 148
    • Profil anzeigen
Akt 1 - Ein wohlverdienter Urlaub ...
« Antwort #5 am: 05.05.2013, 17:20:10 »
Zufrieden betrachtete Sam den verschlossenen Koffer. Alles drin. Alles geregelt. Trotzdem wurde sie bald, wie immer, wenn sie auf etwas warten musste, leicht nervös. Jetzt schon zum Flughafen und riskieren in dem gut gesicherten Areal in eine Kontrolle zu laufen? Oder erst später los, und riskieren, durch Verzögerungen den Flug zu verpassen? Wer wusste schon, wie in Denver der Verkehr war? Da ihr klar war, dass sie sowieso keine Ruhe mehr finden würde, bevor sie im Flugzeug saß, entschloss sie sich zu ersterem. Ein letztes Mal überprüfte Sam, ob sie auch wirklich alles verstaut hatte, zog Ihren Mantel über, nahm den Koffer und verließ ihr Zimmer. Auf dem Weg in die Lobby bestellte sie über die Matrix ein Taxi.
Boom!
Char  Status

Dirty South

  • Beiträge: 314
    • Profil anzeigen
Akt 1 - Ein wohlverdienter Urlaub ...
« Antwort #6 am: 06.05.2013, 10:35:58 »
Bei einem kurzen Abstecher zu seinem Rent-A-Coffin Zimmer, hat sich South sein gesamtes Hab und Gut geschnappt um dann einen anderen Bus zu nehmen und zum Treffpunkt zu gondeln. Die schwere, schwarze Tasche mit der Notfallsausrüstung stellt er dabei neben seine Beine und das ausgehöhlte Golfbag mit der SPAS und deren Zubehör oben darauf. Darin sind auch seine letzten Reserven an Kleidung, noch Vakuum verschweißt, lieblos hinein gestopft.

Während seiner Zeit in Denver hatte er sich keine Freunde gemacht und er wird die Stadt nicht vermissen, aber gerade in diesem Augenblick, wo er nicht weiss wohin die Reise geht, ist Dirty etwas angespannt. Da kommt ihm die Gruppe von drei jungen Orks - so ganz im Rausch des zum ersten  Mal ausgeschütteten Testosterons - gerade Recht. Als die drei ihm zuviel Aufmerksamkeit schenken, verlagert der Norm so das Gewicht auf das andere Bein, dass die schwere Halbautomaktik an seinem rechten Schenkel voll zu ihrer verchromten Geltung kommt. Ein abschätziges Grinsen unterstreicht dabei die Message, dass es hier bald rauer zugehen könnte als es den Punks lieb ist. Derart an ihren Lebenswillen appellierend, hauen die drei Jungs nach großen Worten und kleinen Gesten recht schnell wieder ab und überlassen den Runner seinen Gedanken.

Sein Gepäck schulternd, steigt er schließlich in der angegebenen Gegend aus, setzt sich die verspiegelte Sonnenbrille auf und macht sich auf den Weg zum Treffpunkt.

Bei dem Haus angekommen, lässt Dirty wachsam seinen Blick über die Szenerie gleiten, spuckt aus und betritt das Mietshaus um in den dritten Stock zu gelangen.
« Letzte Änderung: 06.05.2013, 13:47:39 von Dirty South »

Eve

  • Beiträge: 458
    • Profil anzeigen
Akt 1 - Ein wohlverdienter Urlaub ...
« Antwort #7 am: 06.05.2013, 12:22:53 »
Mit gemächlichen Schritten und einem leichten Lächeln auf den Lippen macht sich Eve auf den Weg zu ihrem Tisch, ohne dabei die anderen Gäste weiter zu beachten. Am Tisch angekommen wird ihr Lächeln breiter und sie nickt dem dort sitzenden Mann kurz zu.

"Einen guten Tag, Mr. Johnson."

Nachdem Höflichkeiten ausgetauscht wurden und Mr. Johnson seine guten Manieren unter Beweis stellen konnte, wartet Eve kurz ab, dass einer der Herren ihren Stuhl zurechtrückt, ehe sie schließlich ebenfalls Platz nimmt.

Daishy

  • Administrator
  • Beiträge: 4870
    • Profil anzeigen
Akt 1 - Ein wohlverdienter Urlaub ...
« Antwort #8 am: 06.05.2013, 22:02:12 »
Eve

"Ah, guten Nabend Miss Morrison, es freut mich, dass sie erschienen sind.", antwortet ihr der Johnson, waehrend er beide Haende auf die gepolsterte Rueckenlehne ihres Stuhls legt und ihn leicht zurueckzieht. "Ich hoffe, Ihr Weg hierhin war angenehm?". Nachdem Eve sich gesetzt hat, nimmt auch der Johnson wieder Platz und Eve kann einen besseren Blick auf ihn werfen. Der Mann, der ihr gegenueber sass, war ungefaehr 30, menschlich. Seine schwarzen, modisch geschnittenen Haare passten perfekt zu seinem Anzug, der nicht gerade billig aussah. Mit einem Nicken vom ihm, kommt der Kellner an den Tisch und fuellt beide Weinglaeser, nur um sich einige Sekunden danach diskret wieder zu verziehen. "Miss Morrison, ich wuerde ihnen gerne ein Essen spendieren, doch ich fuerchte, dafuer reicht unsere Zeit leider nicht, verzeihen sie mir.". Aus einem Aktenkoffer neben ihm auf dem Boden holt er ein kleines portables Display und legt es auf den Tisch. "Wie ich schon in der Nachricht angedeutet habe geht es um eine Informations-Extraktion. Wir brauchen eine Kopie einer Zugangskarte. Die Person, die diese Karte traegt, ist nicht sonderlich hoch angestellt, doch er verlaesst so gut wie nie seinen Arbeitsplatz, deswegen sind die Chancen gering, unbemerkt an die Karte zu kommen. Deswegen muessen wir die Chance heute wahrnehmen. Ihre Bezahlung fuer eine erfolgreiche beschaffte Karte liegt bei 5000 Nuyen, ihre Flugtickets werden gestellt. Wenn sie Interesse an dem Job haben, dann wuerde ich ihnen weitere Details zu ihrer Zielperson und der Karte geben. Was sagen sie?"



Samira
Das Taxi liess nicht lange auf sich warten, nichtmal 15 Minuten spaeter biegt ein dunkelblauer Van in die Strasse vor dem Motel ein, auf den in riesigen roten Buchstaben TAXI aufgedruckt ist. Hinterm steuer sitzt ein Huehne, der Samira am ehesten an irgendwelche alten Vikinger-Sagen erinnert, von denen sie mal in ihren Kindertagen gelesen hatte. Eine blonde, zersauste Maehne und einen Vollbart, der sein kantiges Gesicht umrahmt. Schwungvoll kommt das Taxi zum stehen und durch das offene Beifahrerfenster ertoent seine Stimme. "Oi, hast du ne Mitfahrgelegenheit bestellt, Maedel? Zentrale hat mich hier hin geschickt. Pack deine Sachen einfach hinten rein.".



Brandy
Zum wiederholten male ruft sie sich die Uhrzeit auf ihrem internen Commlink auf. Ihr blieb nicht mehr viel Zeit, wenn sie es noch rechtzeitig zum Flughafen schaffen wollte. Hektisch wirft sie einen Blick auf das Chaos vor ihr und den halb gepackten Koffer. Mit eiligen Handgriffen wirft sie ein paar weiter Kleidungsstuecke in den Koffer und widmet sich dann ihrer restlichen Ausruestung. Ihre Waffen liegen schon gepackt in ihren Koffern, doch ueberall lag noch Kleinkram herum, der noch eingepackt werden wollte. Wieder faellt ihr Blick auf die Uhr. Seit der Nachricht von ihrem 'Ex-Mann' vor knapp zwei Stunden war sie in Aufruhr. Er steckte irgendwie in Schwierigkeiten und hatte ihr einen Hilferuf geschickt. Irgendwer war hinter ihm her, vermutlich wegen ein paar Daten, die letztens aus versehen in seine Haende gekommen waren. Die Daten war er laengst wieder los, doch irgendwer schien das noch nicht zu wissen. Sofort hatte Brandy eingewilligt und er hatte ihr einen Flug 'gebucht'. Das erste Klasse-Ticket war fuer den ersten Flug, in dem noch Platz war und in der ersten Klasse sollte sie nicht so viele Probleme haben, ihre Ausruestung an Bord des Flugzeuges zu bekommen. Das war jedenfalls ihre Hoffnung, denn fuer sonderlich ausgefeiltere Plaene, als sich auf ihren Instinkt und Schauspielfaehigkeiten zu verlassen, hatte sie jetzt keine Zeit.
« Letzte Änderung: 07.05.2013, 11:17:30 von Daishy »
...Mit Optimismus und Zuversicht in die Apokalypse!

Faol

  • Beiträge: 455
    • Profil anzeigen
Akt 1 - Ein wohlverdienter Urlaub ...
« Antwort #9 am: 07.05.2013, 10:13:03 »
Wie in allen wirklich oder potentiell unsicheren Gegenden bemüht sich Faol, auf mögliche Beobachter selbstsicher aber nicht herausfordernd zu wirken, während er zügig die verbliebene Strecke zum Treffpunkt zurück legt, auch wenn ehr hier kaum mit Kleinkriminellen oder Banden rechnet, da hier für dies kaum etwas zu holen ist und man daher eher professionellere Vertreter ihrer Branche findet. Dennoch vergewissert er sich mit allen seinen technisch und magisch verbesserten Sinnen, dass er unbeobachtet ist, bevor er an einer passenden Stelle kurz vor dem Treffpunkt den Koffer nochmals öffnet und erst den Taser mit Halfter im darin enthaltenen Rucksack verstaut und dann mit dem Messer das selbe tut.

Vor der Tür angekommen, schreibt er, wie vorher vereinbart, in einem bestimmten Thema eines kaum besuchten Diskusionsboard zu einer alten Simsin-Serie,  einen kurzen Text und wartet dann.

Daishy

  • Administrator
  • Beiträge: 4870
    • Profil anzeigen
Akt 1 - Ein wohlverdienter Urlaub ...
« Antwort #10 am: 07.05.2013, 11:27:17 »
Dirty South
Mit einem Blick stellt DS fest, dass das Schloss des Miethauses nicht laenger als SChloss zu bezeichnen ist. Das Funier der Tuer war kaputtgebrochen und der Schliessmechanismus hing aus seiner Verankerung und war wohl schon so oft Opfer von Attacken geworden, dass sich niemand mehr die Muehe machte auf eine Tuer zu vertrauen. Aehnlich sah auch der Flur aus. Abgeblaetterte Farbe hing stellenweise von den Waenden, die sonst einen verdreckten, dunklen Blauton aufwiesen. Der Boden wies eine konstante Schmutzschicht auf, die fast schon als Bodenbelag bezeichnet werden konnte. Die Stufen zur dritten Etage nehmend stellt Dirty fest, dass auch die Einwohner dieses Hauses zu dem Haus zu passen schienen. Neben dem viel zu lauten Droehnen eines Trideos konnte er zwei Stimmen hoeren, die sich lautstark stritten...oder gerade am voegeln waren...oder...eigentlich wollte er es gar nicht wissen. In der dritten Etage angekommen hing eine Tuer aus den Angeln und die andere war leicht angelehnt, scheinbar sein Ziel. Durch den Spalt konnte er Luca sehen, eine der Mafioso, die er schon oefter getroffen hatte, der gerade an einem simplen Tisch sass und sich ueber einen Soj-Burger hermachte.


« Letzte Änderung: 07.05.2013, 11:27:28 von Daishy »
...Mit Optimismus und Zuversicht in die Apokalypse!

Samira

  • Beiträge: 148
    • Profil anzeigen
Akt 1 - Ein wohlverdienter Urlaub ...
« Antwort #11 am: 07.05.2013, 13:38:19 »
Automatisch glich Samira die Taxidaten mit ihrer Matrixbestellung ab. Davon bekam der Fahrer jedoch nichts mit. Mit leichter Verzögerung nickte sie diesem dann zu und verstaute den Koffer und sich selbst auf der Rückbank des Wagens. Schlimm genug, dass sie ihre Waffe nicht im Holster an der Hüfte tragen konnte, eine Lagerung im Kofferraum kam jedenfalls nicht in Frage. Datencheck hin oder her, völlig vertrauenserweckend wirkte der Hühne jedenfalls nicht. "Zum Flughafen." Die Ansage fiel bewußt kurzangebunden aus, nicht dass sie noch Konversation mit einem Fremden betreiben musste. Über die Matrix rief sie vorsichtshalber die möglichen Fahrtstrecken zum Flughafen ab und hoffte, der Fahrer würde keine allzu großen Umwege nehmen.
Boom!
Char  Status

Brandy

  • Beiträge: 500
    • Profil anzeigen
Akt 1 - Ein wohlverdienter Urlaub ...
« Antwort #12 am: 07.05.2013, 23:47:23 »
Fluchend warf Brandy ihre Koffer zusammen. "Erste Klasse. Na toll. Da ich nicht mal weiß, mit wem wir es zu tun bekommen, mus ich mich auf alles vorbereiten. Und welcher Gast erster Klasse nimmt Industriewerkzeug mit? Hoffentlich können die den Kram nicht zuordnen." Ihre Pistole verschwand mit den Magazinen zwischen dem Inhalt der Werkzeugkästen, wo sie leicht zu übersehen wäre. Ähnlich erging es den Magazinen. "Es soll ja mal glücklichere Zeiten gegeben haben, in denen jeder Mensch dieses Landes das Recht auf eine Waffe gehabt hat. Es muss ein Paradies der Sicherheit gewesen sein." Das Jagdgewehr konnte zwar als Sportgerät abgetan werden, aber musste auch aus dem Handgepäck bleiben. "Welche Klamotten eigentlich? - Kommt auf die Rolle an. - Jaja, und die kenne ich nicht, zu blöd.", setzte sie ihr Selbstgespräch fort und mischte die Panzerungsteile unter ihren Klamottenberg. Anschließend zog sie noch etwas Lingerie hervor und warf es obendrauf. "Ham'se wenigstens was zu glotzen und fantasieren und wühlen nicht weiter.", dachte sie an die Beamten.

"Wenn ich nur mehr Zeit gehabt hätte, dann hätte ich jetzt wahrscheinlich schon als Stewardess meinen Dienst angetreten." Sie dachte an die kryptische und dringliche Nachricht von chamaeleon53. Sie war wie immer etwas verspätet im Chatraum erschienen, da sie nach dem Training immer eine ausgiebige Dusche genießt und das war mit ihrem Schrottbad garnicht so einfach. Doch statt einer Echse fand sie nur ein hektisch winkendes Bierkrug-Icon vor. Da dieses nur von ihr wahrgenommen werden konnte, musste das Gegenüber sehr genau wissen, wen es wann zu erwarten hatte. Nach der ersten Bestätigung war ihr der Schreck in die Glieder gefahren. Nach Ende des Studios hatten sich 12 Leute dünn gemacht, doch soweit sie wusste, waren sie mittlerweile nur noch zu dritt: chamaeleon, Juan und sie. Alle anderen waren entweder erwischt worden oder verschollen. Teilweise war es nur zurück zu Art-Sense gegangen, aber an anderen waren Exempel statuiert worden. Unnötig, wie sie fand. Sie würden sich eh nicht raustrauen und die Branche verraten. Nun wurde es also auch für chami eng? "Ach, verdammt!", fiel ihr Juan ein. Sie bestellte schnell ein Taxi der teureren und verschwiegeneren Sorte, dann nahm sie Kontakt zu ihm auf.

Den Gesprächsverlauf hätte sie sich schon vorher denken können. Ja, es war eine doofe Idee. Nein, sie würde vorsichtig sein und ja, lieber sterben, als denen wieder in die Finger zu geraten. Etwas mulmig wurde ihr schon, als ihr klar wurde, dass das auch für chamaeleon gelten konnte. Er war auch nicht mehr der jüngste und von daher in Augen von Art-Sense wohl ebenfalls nur noch als Fleischpuppe oder Recyclingware anzusehen. Ob er ihre Chancen, zurückzukommen und die Schulden begleichen zu können, erhöhen könnte? "Muss ich schauen, ob ich so schnell einen meiner 'Kontakte' finde, der was mit dem Flug zu tun hat. Rechne nicht damit.", war die kurze und deutliche Antwort. "Überraschung!", dachte Brandy und legte auf. Ihre Bude sah aus, als hätte eine Bombe eingeschlagen, aber wenigstens  war das meiste in Koffern und Taschen verstaut. Und die wichtigsten Dinge waren eh dort gelagert, wo man nur schwer rankam. "Ein hoch auf das digitale Zeitalter..." Nun konnte das Taxi kommen.
« Letzte Änderung: 08.05.2013, 19:02:04 von Brandy »

Eve

  • Beiträge: 458
    • Profil anzeigen
Akt 1 - Ein wohlverdienter Urlaub ...
« Antwort #13 am: 08.05.2013, 01:03:53 »
Eve lehnt sich ersteinmal zurück und lauscht den Worten ihres Gegenübers.

"Meine Anwesenheit hier darf als Interessensbekundung verstanden werden. Und ja, die Zeit drängt, das wurde mir bereits im Vorfeld übermittelt. Wo wir auch gleich bei unserem zweiten Punkt wären..."

Als Verhandlungsspezialistin konnte sie natürlich gut einschätzen, wer hier welche Karten in der Hand hielt, und für den Johnson war sie womöglich die einzige Chance, an das heranzukommen, was er haben wollte. Das würde sie ihn natürlich etwas kosten lassen.

Auch war ihr durchaus bewusst, dass er natürlich von ihren Fähigkeiten zumindest rudimentär in Kenntnis war, was wiederum den Schluss zuließ, dass er sicherlich nicht gleich mit seinem Maximalbudget herausrückte, da er damit rechnen würde, dass Eve ihre Trümpfe nacheinander ausspielen würde, um ihn noch etwas höher zu treiben.

Und in diesem Punkt hatte sie ihm in dieser Verhandlung einiges voraus. Zumal er ihr direkt in die Hand gespielt hatte. Eine einmalige Gelegenheit, die sie nutzen mussten. Da würde sie ansetzen.

"Sie sagen es ja selbst. Es ist eine einmalige Gelegenheit, die wir nicht verstreichen lassen wollen. Und ich wage einmal die Behauptung, dass es nicht ganz einfach sein dürfte, so kurzfristig jemanden mit den richtigen Talenten aufzutreiben. Also, so jemanden wie mich."

Eine kurze, dramatische Pause sorgt dafür, dass ihre Worten die richtige Wirkung erzielen. Kurzfristig war schon immer gut für's Geschäft.

"Ich schlage daher vor, dass wir mit offenen Karten spielen. Ihnen ist selbstverständlich klar, dass ich ihr Auftaktgebot nicht annehmen werde. Und aus diesem Grund haben sie auch eine Summe gewählt, die wir noch ein wenig hochschrauben können, ohne ihren Budgetrahmen zu sprengen."

Nun war es an ihr zu mutmaßen, wie dieser Rahmen wohl aussehen könnte.

"Der doppelte Betrag ist in Anbetracht der Situation sicherlich angemessen. Die üblichen fünfzig Prozent als Anzahlung, den Rest bei erfolgreichem Abschluss und Übergabe. Hundertprozentige Diskretion ist dabei selbstverständlich."

Eve wartet einen kurzen Moment ab und gerade als Mr. Johnson zu einer Antwort ansetzen will, unterbricht sie ihn nocheinmal geschickt, so als wäre sie noch nicht fertig gewesen.

"Achja... wo geht der Flug eigentlich hin?"
« Letzte Änderung: 08.05.2013, 12:54:28 von Eve »

Ms. Mowz

  • Beiträge: 473
    • Profil anzeigen
Akt 1 - Ein wohlverdienter Urlaub ...
« Antwort #14 am: 08.05.2013, 15:11:24 »
Magdalena, wie sie natürlich es bevorzugte, in der Öffentlichkeit angesprochen zu werden, ging neben ihrem Koffer her, den sie für solche größeren Reisen gekauft hatte. Er war fast genau so groß wie sie, und an einem weniger belebten Ort hätte sie sich vielleicht auf ihn gesetzt und wäre durch die Gegend gefahren, aber das wäre hier doch ein bischen zu peinlich und gefährlich. Ein gewöhnlicher Koffer, wie ihn die meisten Leute besaßen, war für sie natürlich unmöglich, aber als Gnomin hatte man eben so seine Probleme. Dafür kam sie leichter an engen Stellen durch, und hatte auch sonst einige Vorteile. Und solch ein Koffer, der neben ihr her fuhr, wenn sie ihn entsprechend programmierte, half ihr wie so viele andere Dinge in ihrem Leben. "Du warst noch nie in einem Flugzeug, oder? Mach dir mal keine Sorgen, es wird dir gefallen." meinte sie leicht lächelnd, auch wenn der Flug vermutlich kein Luxustransport werden würde. Sie hatte zwar genug Nuyen springen lassen, um nicht in den Seelenverkäufer einer Billigairline zu steigen, der Komfort musste aber aus Budgetgründen hinten anstehen. Mit etwas Nostalgie erinnerte sie sich daran, dass sie als aktive Runnerin das Geld hatte, in der ersten Klasse zu fliegen, und sogar den ein oder anderen Suborbitalflug hatte sie schon genoßen. Aber so änderten sich die Zeiten nun mal...

Egal. Sie mussten noch einchecken und dann ihr Gate finden, und die ganze Zeit über musste sie ihren großen Begleiter davon abhalten, sich zu bärig zu verhalten.

  • Drucken