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Autor Thema: Die Geschichte wiederholt sich  (Gelesen 65244 mal)

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Der Flüstermann

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Die Geschichte wiederholt sich
« am: 18.06.2013, 16:39:46 »
"Soll ich wirklich diesen Personen eine so wichtige Mission auftragen? Bist du dir sicher, das sie die Kugel beschaffen können und nicht bei dem Versuch verrecken, wie die Gruppe vor ihnen? Wieso sollte ich dir in dieser Angelegenheit ein weiteres mal vertrauen, wo du mich doch schon einmal enttäuscht hast?"

Victor McKinkai blickte auf die Akten, die sein Vertrauter und alter Freund ihm auf den Tisch gelegt hatte und überflog sie ein weiteres mal. Die verschiedenen Sichtgläser seiner Schutz- und Arbeitsbrille bewegten und drehten sich, so als schlummere in ihnen ein Eigenleben. Sie verlieh ihm ein unheimliches Aussehen, ermöglichte ihm aber auch Arbeiten, die auf normalem Wege nicht möglich gewesen wären.

"Was soll ich mit diesem Abschaum?!"

Wütend wischte er die Akten vom Tisch und die einzelnen Blätter, auf denen die wichtigen und mühsam angesammelten Informationen über die verschiedenen Personen geschrieben standen, verteilten sich in der Werkstatt des Mechomanikers. Sofort fing eine bis eben noch inaktive Drone an, die Blätter einzusammeln und dem wütenden Mann stumm hinzuhalten. Natürlich war diese Maschine lange nicht so intelligent wie die Dampfmänner und daher konnte sie nur einfache Aufgaben erfüllen und nicht sprechen. Vicor riss die Blätter an sich und breitete sie wieder auf dem Tisch aus, nur um seinen Freund anschließend anzustarren und auf eine Antwort zu warten. Dieser wischte sich mit einem Stofftuch den Schweiß von der Stirn und fing an sich zu erklären.

"Diesmal habe ich nicht nur auf die Meinung von Menschen vertraut, sondern auch Berechnungsmaschinen mit einbezogen. Frag mich nicht wieso aber gerade diese Menschen scheinen für die Beschaffung der Kugel bestens geeignet zu sein. Es wird natürlich die ein oder anderen Unstimmigkeiten in der Gruppe geben aber das kann man nicht vermeiden und wird den Auftrag nicht gefährden. Auch wenn sie nicht so erscheinen, sie werden sich ergänzen und viel besser agieren als die Gruppe zuvor. Einige haben sich hier in Middlesteel sogar schon einen Namen gemacht und jeder von ihnen wird der Belohnung und dem Abenteuer, das wir ihnen bieten, nicht widerstehen können."

Der alte Mechomaniker schien einen Moment zu überlegen, bevor er seufzte und dann seinen Freund mit einer wischenden Handbewegung wegschickte. Er wollte wieder in Ruhe an der Maschine arbeiten und sie perfektionieren. Das Beschaffen der Kugel hatte schon zu viel Zeit und hart verdientes Geld gekostet aber ohne sie kam er nicht mehr weiter. Mit jedem Tag der verstrich, sanken die Chancen, das die Kugel für ihn überhaupt noch nützlich sein konnte. Er musste einfach alles auf diese eine Karte setzen, es gab keine andere Möglichkeit.

"In Ordnung, dieses eine mal vertraue ich dir noch und ich hoffe für dich, das sich die Berechnungsmaschinen nicht geirrt haben. Wenn du mich wieder enttäuscht, wird dich unsere Freundschaft nicht weiter schützen. Ich WILL diese Kugel haben, du weißt genau um was es hier geht. Sie alle sollen in drei Tagen gegen 12:00 Uhr in meinen Laden kommen. Kümmere dich darum, Steven."

Nachdem Victor diese Anweisung gegeben hatte, drehte er sich wieder um, nahm eines der feinen Werkzeuge vom Tisch und machte sich daran, die Maschine vor ihm weiter zu bearbeiten. Sie war schon jetzt sein Meisterstück aber ohne die Kugel, war sie nutzlos. Steven verbeugte sich einmal kurz und verließ die Werkstatt über die Wendeltreppe. Es schien alles gesagt zu sein.  Im Laden angekommen – McKinkai's Maschinen – blickte er wieder einmal erstaunt auf die Auswahl, die der Laden bot. Vom einfachen Spielzeug, über nützliche kleine Dronen – die den Alltag erleichtern sollten – bis hin zu Wächtern, die die reicheren Bewohner Middlesteels nutzen konnten um ihren angehäuften Reichtum zu beschützen, war alles vorhanden. Fast alle waren Unikate und Einzelanfertigungen, von außerordentlicher Qualität, was dem Geschäft jeden Tag eine wahre Flut von Kunden bescherte. Eines musste man Victor lassen, auch wenn er sich seit dem Tod seiner Frau verändert hatte, war er doch immer noch ein Genie, das seinesgleichen suchte.

Steven öffnete die Tür des Geschäfts, wich einem Kunden aus, der gerade das Geschäft betreten wollte und ging hinaus auf die Spencer Street. Die Straße wimmelte gerade so vor Geschäftigkeit. Überall waren Menschen und sogar vereinzelte Craynarbier, Dampfmänner und Greifer damit beschäftigt in den Schaufenstern der Läden etwas Verstreuung zu finden und Geld auszugeben. Da der Tag langsam ausklang und einem lauen Herbstabend wich, machte sich Steven am besten jetzt schon an die Arbeit. Er konnte dem ein oder anderen zukünftigen Teilnehmer der Mission schon heute Abend das Angebot unterbreiten.

Der Flüstermann

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« Antwort #1 am: 22.07.2013, 00:11:10 »
Prolog für Shiver und Maguerite



Robert, der dicke Gastwirt und Besitzer der Kneipe „Zum immervollen Humpen“ winkte den beiden ungleichen Neuankömmlingen freundlich zu und wartete geduldig darauf, das sie Platz nahmen. Wie auch bei ihren letzten Treffen, setzten die beiden sich an einen Tisch in der nordöstlichen Ecke der Kneipe – möglichst weit weg von dem übel launigen und aggressiven Gesocks, das die Bar füllte.

Der immervolle Humpen war eher spartanisch eingerichtet, denn den Gästen lag nicht viel an Komfort. Sie waren hier um sich volllaufen zu lassen und zu raufen. Neben der langen Theke – hinter der Robert Stellung bezogen hatte und ein paar Gläser wusch – gab es nur einige längliche Tische und einfache Holzstühle. "Geschmückt" wurde der einzige Raum der Bar durch nichtssagende Bilder an den Wänden und einem musterlosen braunen Teppich auf dem Boden. Ein stickiger und übler Geruch nach Rauch und Körperausdünstungen lag in der Luft, der auch durch die vielen offenen Milchglasfenster nicht ganz vertrieben werden konnte. Das schien die Gäste allerdings nicht zu stören, denn die waren zahlreich vorhanden.

Manchmal wurde der Raum von einem lauten Lachen erfüllt, wenn jemand einen derben dreckigen Witz gerissen hatte aber ansonsten war es relativ ruhig, da die meisten Gespräche im Flüsterton verliefen.  Die Kneipe war ein bei den Bewohnern von Pinchfield bekannter Ort um Geschäfte jeglicher Art abzuwickeln, wenn nicht gerade wieder eine der vielen Prügeleien stattfand. Als Shiver und Maguerite endlich Platz genommen hatten, kam Robert schlendernd und ohne jegliche Eile auf sie zu und nahm ihre Bestellung auf.

Nach einer ganzen Weile, in der sich die beiden gut unterhalten hatten, entdeckte Mageruite einen Mann, der die beiden zu beobachten schien. Der Mann bemerkte das er entdeckt war und so stand er von seinem Platz an der Theke auf und machte sich auf den Weg zum Tisch der beiden. Er grinste sie an und stellte sich vor.

"Ich war noch nie gut darin, mich zu verstecken. Erlaubt mir mich vorzustellen, mein Name ist Steven Black. Ich beobachte sie beide schon länger und bin mir sicher, das wir ins Geschäft kommen können. Haben der Herr und die Dame Interesse?"

Der Flüstermann

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« Antwort #2 am: 22.07.2013, 00:17:19 »
Prolog für Carl und Samual



Es war wieder einmal einer dieser Tage, an dem man am besten gar nicht erst aufgestanden, sondern im Bett liegen geblieben wäre und den Tag einfach vorüberziehen lassen hätte. Jedoch waren sowohl Carl, als auch Samual White aufgestanden und hatten das Geschäft zu den üblichen Zeiten geöffnet um den Menschen in Middlesteel zu helfen und ein bisschen Geld zu verdienen. Leider schien heute, so wie es in letzter Zeit öfter vorkam aber niemand ihre Hilfe zu benötigen.

Schon oft hatten sich die beiden ihren Kopf darüber zerbrochen, wieso die Kunden in den letzten Wochen immer öfter ausblieben. Ob es nun daran lag, das sie einfach keine Hilfe benötigten, jemand den guten Ruf des Geschäfts zerstört hatte oder ihre Dienste zu teuer waren, fanden sie einfach nicht heraus. So versuchten die beiden das beste aus diesem Tag zu machen und taten das, was sie am besten konnten.

Carl verbrachte seine Zeit damit, im Geschäft die Stellung zu halten und auf Kunden zu warten, während Samual das Schießen übte. Carl konnte seinen Augen kaum trauen, als ein junger Mann das Geschäft betrat und zielstrebig auf ihn zuging. Er war in einen feinen schwarzen Anzug gekleidet, der dem Anschein nach, den Wert einiger Waffen in diesem Geschäft überstieg. Er redete nicht um den heißen Brei herum und kam direkt auf den Punkt.

"Guten Tag, mein Herr. Sie und Mister White habe ich gesucht. Sie haben einen guten Ruf in der Stadt und es heißt, das sie den Menschen helfen, wann immer sie können. Wie es der Zufall so will, benötige ich Hilfe bei einer bestimmten Sache. Es könnte für sie sehr lukrativ sein."

Der Flüstermann

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« Antwort #3 am: 22.07.2013, 11:34:28 »
Prolog für Wolfhard



"Entlassen?"

Wolfhard konnte nicht fassen, was er da gehört hatte. Ungläubig starrte er den Chefredakteur der „Middlesteel News“ an und hoffte, das er sich gerade verhört hatte. Doch seine Hoffnungen wurden zerschmettert, als der wütende Mann auf den Tisch schlug.

"Was stehst du hier noch rum?! Verschwinde endlich aus meinem Blickfeld, bevor noch mein Geduldsfaden reißt!"

Während sich der Redakteur auf den Stuhl hinter dem schweren Holztisch fallen ließ, murmelte er weiter, ohne das Wolfhard alles verstehen konnte. Während er weiter vor sich hin fluchte, fing er an, die Geschichten und Berichte seiner Reporter zu lesen.

"Unglaublich.... Faulheit... immer... auch noch Geld zahlen..."

Da der Redakteur Wolf nicht eines weiteren Blickes würdigte, sondern sich voll und ganz darauf konzentrierte den verursachten Schaden durch die verlorene Geschichte zu beheben, wurde wohl von ihm erwartet, das er den Raum verließ. Er ließ den wütenden Mann hinter sich und ging aus dem Büro, nur um anschließend in das Chaos des mehrstöckigen Verlagsgebäudes zu geraten. Seufzend und schlecht gelaunt, lief er durch die hetzenden Menschenmengen, die – obwohl es so chaotisch aussah – gut zusammenarbeiteten und die Zeitung herausbrachten. Auch die Fragen der verschiedenen Angestellten, die er kannte, ignorierte er oder beantwortete sie so knapp wie möglich.

Als er endlich aus dem Gebäude auf die Straße ging, realisierte er erst, was gerade geschehen war. Er hatte den einzigen Job verloren, der ihm Spaß gemacht hatte und nun stand er mittellos da. Zwar hatte er noch ein bisschen Geld angespart aber er brauchte so schnell es ging eine Möglichkeit, Geld zu verdienen. Wie durch einen Zufall – war es das wirklich? - kam ein Mann mit einer Karte auf ihn zu. Der in einen alten Ledermantel und abgenutzte Stiefel gekleidete Mann lächelte ihn an und hielt ihm die Visitenkarte hin.

"Gestatten, Steven Black, Angestellter bei Mc Kinkai's Maschinen. Vielleicht haben sie von dem Geschäft gehört, es ist ziemlich bekannt und beliebt. Mc Kinkai möchte ihnen ein Geschäft vorschlagen. Sollen wir ein Stück gehen und uns über die Einzelheiten unterhalten?"

Der Flüstermann

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« Antwort #4 am: 22.07.2013, 11:42:27 »
Prolog für Simon Hook



Simon Hook konnte es immer noch nicht glauben und las den Brief deshalb noch ein weiteres mal durch. Ja, dieser Brief war eindeutig an ihn addressiert und der Inhalt war der gleiche, wie vor wenigen Minuten. Er sollte sich gegen Nachmittag mit Hauptmann Flare treffen um seinen neusten Einsatz zu besprechen. Simon diente zwar schon seit einiger Zeit in der Sondergarde Jackals aber trotzdem war es eine Ehre für ihn, mit seinem Dienstgrad bereits soviel Vertrauen entgegengebracht zu bekommen. Dies war das erste mal für ihn, das er einen Auftrag bekam, für den er die alleinige und völlige Verantwortung hatte. Es war eine schwere Bürde aber trotzdem freute er sich schon auf das Treffen mit dem Hauptmann und den Auftrag. So verging der Tag im Flug und auch die alltäglichen und manchmal auch langweiligen Aufgaben, schienen einfacher von der Hand zu gehen und mehr Spaß zu machen.

Als die Zeit endlich gekommen war, machte sich Simon auf den Weg zum Kraftraum der Sondergarde, der auf dem Palace Sqaure lag. Dort angekommen, sah er sich um und konnte Flare im hinteren Teil des Raumes ausmachen und dabei beobachten, wie er einen Klimmzug nach dem anderen vollführte. Der Raum roch leicht nach Zimt, weshalb Simon davon ausgehen konnte, das der Hauptmann und die anderen Sondergardisten im Raum Schimmer gekaut hatten um ihre sowieso schon übergroßen Muskeln weiter aufzubauen.

Simon ging an den trainierenden Gardisten vorbei, die verschiedene Übungen durchführten um ihren Körper zu stählen und blieb vor dem Hauptmann stehen. Als Hauptmann Flare Simon näher kommen sah, ließ er sich auf den Boden fallen.

"Gut das du hierher gekommen bist aber lass uns die Einzelheiten des Auftrages woanders besprechen. Auf dem Weg in die Kaserne, kann ich schon einmal die wichtigsten Aspekte der Mission anreißen."

Der Hauptmann nahm ein Handtuch zur Hand und wusch sich den Schweiß vom Körper, wobei er sich in Richtung Ausgang begab. Während Simon neben dem Hauptmann herlief, erklärte dieser ihm den groben Umriss der Mission.

"Bei der Mission handelt sich erst einmal um eine Bewachung. Du wirst dich einer Gruppe anschließen, die ausgesandt wird um eine Kugel aus alter Zeit zu finden. Diese Kugel beinhaltet Technologie, die gefährlich sein könnte aber wir wissen nicht, was der Auftraggeber mir ihr anfangen will. Es kann sein, das er gar nicht über ihre Gefahr Bescheid weiß und völlig unschuldig ist. Du musst uns alle Informationen zukommen lassen, die du sammeln kannst. Aber lass uns die Details in der Kaserne besprechen..."

Mit diesen Worten, machten sich beide auf den Weg zu der Kaserne der Sondergarde, die nur wenige Minuten von dem Kraftraum entfernt war.

Der Flüstermann

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« Antwort #5 am: 22.07.2013, 12:02:27 »
Prolog für Aether Shanty



Willbur Draecorik oder auch Aether Shanty, wie sich der junge Mann nun nannte, rannte durch den Bezirk von Grumblebank und versuchte die Männer abzuschütteln, die ihn verfolgten. Auch dieses mal hatte er einem der alten reichen Säcke ein bisschen Gewicht abgenommen, das sein Geld verursachte. Natürlich nicht für sich selbst, sondern um es den armen Familien in diesem Bezirk zu geben. Irgendwann würde man seinen Namen in den Zeitungen und Romanen überall in Jackals lesen können und ihn für seine Taten anhimmeln.

"Jetzt haben wir dich, Abschaum!"

Die Verfolger kamen immer näher und erhöhten ihre Anstrengungen noch, als sie sahen, das der junge Mann langsamer wurde. Sie erhoben ihre Knüppel und waren bereit zuzuschlagen, sollten Aether Shanty noch langsamer werden und in ihre Reichweite kommen. Doch da hatten die Schläger die Rechnung ohne den jungen Schurken gemacht, der die Slums wie seine Westentasche kannte und genau wusste, was er zu tun hatte. Nachdem er um das Gebäude zu seiner rechten gerannt war, schlug er einen Haken und sprang durch ein kaputtes Fenster in ein altes Gebäude, von dem er genau wusste, das es leer stand.

Die überraschten Verfolger hatten damit nicht gerechnet und konnten deshalb nicht so schnell reagieren, wodurch Aether Shanty wertvolle Sekunden gewann. Er rannte durch den angesammelten Müll, Mauerstücke und Glasscherben, die den Boden übersäten und sprang durch ein weiteres Fenster in den Hinterhof des Gebäudes. Er wusste, das es eine Sackgasse war aber er würde sich hier verstecken, bis die Schläger ihn woanders suchen würden. Wie er gehofft hatte, gaben seine Verfolger die Suche in diesem Gebäude schnell auf, da sie vermuteten, das er einfach wieder aus dem Gebäude herausgesprungen und das ganze eine Täuschung war.

"WIR FINDEN DICH SCHON FRÜHER ODER SPÄTER UND DANN WIRST DU HOFFEN, DU HÄTTEST MISTER SMITH NIEMALS BESTOHLEN!"

Nach einiger Zeit, machte sich Aether Shanty mit dem Beutel in seinen Händen langsam auf den Weg zu der Familie, die er unterstützen wollte. Wie schon früher, legte er den Beutel voll Geld auf den Fenstersims, weckte die Familie und verschwand dann so schnell es ging wieder in die Dunkelheit der Nacht. Doch nur um wenige Meter von dem Haus der Familie entfernt stehen zu bleiben, als ihn ein Mann ansprach, den er allerdings in der Dunkelheit nicht sehen konnte.

"Eine wirklich vorbildliche Tat in diesem Viertel. Allerdings sehr gefährlich, es so anzugehen. Ich biete ihnen eine Möglichkeit, ohne lästige Verfolger und mit weitaus weniger Gefahren an mehr Geld zu kommen, als sie sich vorstellen können. Interesse?"

Marguerite Moulin

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« Antwort #6 am: 22.07.2013, 18:14:59 »
Prolog für Shiver und Maguerite


"Nennt man es heutzutage ein Geschäft?" antwortete Maguerite süffisant, wobei sich um ihre Augen Lachfältchen bildeten, die ihr noch jugendliches Aussehen lügen straften. Man musste genau hinsehen um sie überhaupt zu entdecken, aber Maguerite wusste das sie da waren, was sie in dunklen Stunden belastete. Dies war aber keiner von ihnen.

"Zwar seid ihr ein gut aussehender Mann, aber mein Freund Shiver hier, ist leider sehr eifersüchtig." langsam zog Maguerite einen ihrer Spitzenhandschuhe aus und legte Shiver eine Hand auf seinen Unterarm. Sie schaute ihm direkt in die Augen und ein strahlendes Lächeln erschien auf ihren Lippen: "Ich fürchte wir stehen beide nicht zur Verfügung. Das goldene Kissen ist nicht weit von hier. Dort solltet ihr suchen. Günstiger wäre es natürlich sich eine nette Abhängige bzw. einen Abhängigen von der Straße zu suchen. Allerdings habe ich gehört, dass schon mancher Freier mit aufgeschnittener Kehle endete." Den letzten Teil flüsterte sie nur als wäre es ein Geheimnis.

"Euer Angebot schmeichelt uns, zumindest mir, sehr und ich danke euch für euren Mut, aber wir müssen leider ablehnen." Ihre braunen Augen funkelten leicht als sie ihren Gegenüber anschaute, die Hand nicht von Shiver nehmend.
„Jede hinreichend fortschrittliche Technologie ist von Magie nicht zu unterscheiden.“

Shiver

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« Antwort #7 am: 22.07.2013, 21:13:19 »
Prolog für Shiver und Maguerite

Shiver ließ Maguerite gewähren. Wenig hatte Shiver die letzten Jahre mit einer gewissen und stetigen Freude erfüllt. Die Kartenspiele, Würfelspiele, der Alkohol und die vielen Frauen, ob bezahlt oder auch sonst willig oder sonstwie gefügig gemacht, sie vermochten es allesamt nur Shiver über den Tag zu bringen, aber wahre Freude? Maguerite war anders. Sie war einfach irgendwie anders. Nicht nur, dass sie außerordentlich hübsch war und es irgendwie geschafft hatte, dass ihre Schönheit zwischen Gesocks und Unrat nicht so schnell verwelkte wie bei allen anderen Blüten an diesem Ort, sie war irgendwie voller Energie. Was ihn aber wahrhaft an ihr faszinierte, das war ihre natürliche Dreistheit, die irgendwo zwischen gemäldetauglicher Mimik, erfrischender Jugend und doch gleichzeitig so lokal-passender Stumpfheit war.

Und so gab er in dieser Szene den Hund. Als Maguerite, was nach Shivers zurückgebliebener Privatschulbildung so viel wie Perle bedeuten musste, davon sprach, dass Shiver sehr eifersüchtig war, blickte Shiver den Mann mit seinen tiefliegenden Augen an, die so aussahen als hätten sie einige Fäuste geschluckt; kampferprobt; schmerzresistent. Shivers Blick verriet eine Nuance des leidenschaftlichen Furors, der sich in ihm verbergen mochte, falls jemand Maguerite zu nah kam und ließ sich die Berührung gefallen. Ihre sauberen Hände auf seinen narbig-tätowierten Unterarmen. Es fühlte sich merkwürdig an, saubere Hände auf seinen Armen zu fühlen. Wie eine alte Erinnerung.
Doch Shiver blickte nicht auf Maguerites Hände, stattdessen grummelte er unverständlich und abweisend in Richtung des Mannes, mit dem Maguerite sprach.

Shiver hatte keine Ahnung, was dieser Black von ihnen wollte. Einfach von einem Geschäft reden in diesem Lokal, an diesem Ort, war wie von Schmutz in den Gassen reden. Es war so unspezifisch, dass es nicht mehr als irgendeine Art von Klatsch war, um ins Gespräch zu kommen. Nicht mehr als ein einfaches guten Morgen oder guten Abend oder welche Tagesphase auch immer sein mochte. Shiver waren Tageszeiten einerlei, ihm waren auch irgendwelche Männer egal, die von irgendwelchen Geschäften sprachen. Er lebte schon lange in diesem Loch. Lange genug, um Hunderte von irgendwelchen Kerlen gesehen zu haben, die an den Tisch kamen und von Geschäften und Ideen sprachen. Entweder suchten sie eine Faust, die ihnen half oder Geld eintrieb. Oder sie suchten einen Bullen, der grimmig andere anschaute. Oder sie versuchten einen gleich über den Tisch zu ziehen. Wenn sie dumm waren, spielten sie Karten gegen Shiver. Er würde mehr sagen müssen, wenn er Shivers Interesse wecken wollte. Und er würde Shivers Blick standhalten müssen. Mit Hunden, die den Schwanz einkniffen, lohnte es sich nicht zu reden[1].

Grummelig äußerte der verbeulte Narbenmann, während er mit der freien Hand eine abweisende Handbewegung machte. "Die Frau hat gesprochen." Dennoch ließ er sich nicht nehmen, den Mann ausreichend zu mustern.
 1. Einschüchtern 22

Wolfhard

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« Antwort #8 am: 23.07.2013, 00:24:28 »
Prolog für Wolfhard

Auch wenn er, auf Grund der Tatsache, dass er die meiste Zeit unterwegs gewesen ist, und sein Ex-Partner den grössten Teil der redaktionellen Arbeit übernommen hat, gibt es in der Redaktion doch ein paar Leute mit denen er gut ausgekommen ist und die er etwas näher kennengelernt hat genau so wie solche die etwas gegen ihn haben. Daher reisst er sich auf seinem Weg durch die Redaktion zusammen, um sich von ersteren keine Fragen anhören zu müssen und letztere keine Genugtuung zu geben. Erst im Treppenhaus macht er seiner Wut und Enttäuschung mit einem kräftigen Tritt gegen die Wand Luft, was aber aufgrund der Konstruktion des Druckluftgebäudes nicht ganz das gewünschte Resultat erzielt. Wegen der für ihn absolut atypischen Reaktion und des damit verbundenen Kontrollverlusts auch noch über isch selbst verwundert und verärgert, verlässt er das Gebäude auf schnellstem Weg.

Innerlich noch immer brodelnd, ist Wolfs erster Impuls, als er auf der Strasse plötzlich angesprochen wird, dem Mann eine gepfefferte Abfuhr zu erteilen und ihn, zusammen mit dem Redakteur auf den Grund der Feuersee zu wünschen. Im letzten Moment hält ihn jedoch der Gedanke an seine, durch die Rückzahlung der Spesenvorschüsse für sich und seinen Ex-Partner, arg erleichterte Geldbörse zurück. So atmet er einmal tief durch und erwidert dann nicht wuterfüllt, dafür um so kühler, "Ich habe von dem Laden zwar noch nie was gehört, aber von mir aus. Aber falls sie mir irgendwas verkaufen wollen haben sie bei mir an der falschen Adresse!"

Simon Hook

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« Antwort #9 am: 23.07.2013, 12:20:48 »
Prolog für Simon Hook



Simons Blick schweifte über die trainierenden Gardisten, während er sie passierte. Die Luft war feucht von den Ausdünstungen ihrer Körper und der Geruch von frischem Schweiß mischte sich mit dem zimtigen des Schimmers. Dieser Ort war mit der Zeit ein Teil von ihm geworden, stundenlang hatte er selbst hier seine Muskeln beansprucht und wachsen lassen, und auch jetzt in diesem Moment spürte er den Wunsch in sich, sich den anderen anzuschließen und sich für den Anfang dem Stemmen von Gewichten zu widmen. Doch er war nun nicht hier, um zu trainieren, und die Freude auf das Treffen mit Hauptmann Flare machte es ihm auch nicht schwer, dem Rest des Kraftraums wenig Beachtung zu schenken.

Simon begrüßte seinen Befehlshaber und zugleich auch sein Vorbild mit angemessener Respektsbekundung und passte aufmerksam auf, während Flare sprach. Die Vorfreude, die sich im Laufe des Tages, seitdem er den Brief erhalten hatte, in Simon angestaut hatte, wurde nun noch mehr beflügelt, als Flare die Mission, auf die Simon nun geschickt wurde, im Groben umriss. Natürlich blieb abzuwarten, was der Hauptmann noch zu sagen hatte und damit auch, welchen genauen Rahmen dieser Auftrag haben würde, aber hörte sich bisher ganz danach an als würde Simon Middlesteel im Zuge der Mission verlassen müssen – oder eher dürfen.

Er versuchte, sich nicht anmerken zu lassen, dass er im positiven Sinne aufgeregt war. Er fand seinen Alltag, obwohl dieser meist sehr strukturiert war und sich so etwas wie Routine eingestellt hatte, durchaus erfüllend, doch im Gegensatz zu sich immer wieder wiederholenden Aufgaben und dabei nicht selten auftretenden Déjà-vu-Erlebnissen, war ihm ein wenig Abwechslung sehr willkommen.

Eine Expedition und Überwachungsmission war etwas ganz nach seinem Geschmack – zumindest hörte es sich nach Abenteuer an. Doch bevor sich Euphorie zu sehr in ihm breitmachte, ermahnte Simon sich innerlich, seine Selbstbeherrschung aufrechtzuerhalten. Der Hauptmann verließ sich auf ihn, denn sonst würde er Simon diesen Auftrag nicht anvertrauen – und der trotz allem noch unerfahrene Gardist wollte die Ehre, die ihm damit zuteilwurde, mit möglichst viel Professionalität würdigen. Es war der erste Auftrag, für den Simon die alleinige Verantwortung besaß, und der junge Mann war betrebt, sich und Flare beweisen, dass dieser mit ihm nicht auf das falsche Pferd gesetzt hatte. Wenn diese Kugel, um die sich die Mission drehte, wirklich gefährlich sein sollte, war es umso wichtiger, dass Simon nicht versagte – das wollte er aber auch aus Prinzip um jeden Preis verhindern. Es war seine Pflicht, diese Bewachung erfolgreich durchzuführen und den Hauptmann auf dem Laufenden zu halten. Und diese Pflicht nahm er sehr ernst.

Als Simon an Hauptmann Flares Seite die Kaserne betrat, nahm er seinen Hut ab und folgte seinem Befehlshaber dorthin, wo dieser sich mit ihm unterhalten wollte. Weiterhin respektvoll wartete er darauf, dass Flare erneut das Wort ergriff und ihn in die Details des Auftrags einweihte. Simon war gespannt.

Der Flüstermann

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« Antwort #10 am: 23.07.2013, 15:43:11 »
Prolog für Shiver und Maguerite



Sichtlich irritiert blickte der Mann Margeuerite an. Er hatte vermutlich mit vielen Antworten gerechnet, jedoch nicht mit dieser, weshalb er nicht nur verwirrt, sondern für einen Augenblick auch verlegen war. Doch so schnell dieser Blick auf das Gesicht des Mannes gehuscht war, desto schneller verschwand er wieder und wurde durch ein Lächeln ersetzt, als er sich sicher war, das die gesamte Situation nur ein Scherz und eine Reakton auf sein schwaches und nichtssagendes Angebot war. Gerade als er zu einer vermeintlich ebenso schlagfertigen Antwort ansetzen wollte, traf ihn der Blick Shivers.

Schon augenscheinlich schien der Mann in dieser dreckigen und wüsten Umgebung der Bar fehl am Platz zu sein. Er hatte sich - was die Kleidung anging - zwar ganz offensichtlich eher stümperhaft versucht anzupassen aber seine Körpersprache konnte nicht darüber hinwegtäuschen, das er normalerweise mit anderen Personen verkehrte. So war es auch nicht verwunderlich, das er dem abweisenden, harten und kalten Blick Shivers nicht standhalten konnte und für einen Moment wie ein verschüchterter Junge auf den Boden starrte und nervös von einem Bein aufs andere trat.

Doch es schien so, als habe der Mann zumindest einen starken Willen und würde sich durch die Äusserungen und die Abweisung die ihm entgegenschlug nicht vertreiben lassen. Er fasste neuen Mut und richtete sich zu seiner vollen Größe auf, denn er war sich sicher: Wenn sie sein Angebot erst einmal gehört hatten, würden sie nicht widerstehen können.

"Ich bin nicht hierhergekommen um ihnen diese Art von Geschäft vorzuschlagen. Ich komme im Auftrag von Herrn McKinkai, der ein Geschäft für hochwertige Maschinen, Dronen und Roboter in der Spencer Street betreibt. Er möchte eine Expedition starten um verlorengegangene Technologie zu beschaffen, die seinen bisherigen Erfolg noch weiter verstärkt. Es ist ein durchaus lukrativer und spannender aber vor allem moralisch nicht verwerflicher Auftrag. Wenn sie ihre Meinung ändern und doch interessiert sein sollten, darf ich mich dann zu ihnen setzen, damit wir das ganze wie richtige Geschäftspartner besprechen können?"

Aether Shanty

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« Antwort #11 am: 23.07.2013, 22:45:31 »
Prolog für Aether Shanty

Aether blieb stehen und verlagerte sein Gewicht auf beide Beine. Er atmete tief durch, als er systematisch die Nacht im Sichtbereich seiner Augen nach dem Unbekannten absuchte. Noch wagte er keine schnelle Bewegung, er musste den richtigen Moment abpassen indem er die Karten neu mischen konnte um die Situation zu seinen Gunsten zu wenden. Er hatte einen Fehler gemacht. Man hat ihn zu nahe am Fenster der Hucklebrinks erwischt. Wenn er nun erneut scheiterte, nicht auszudenken was seinen Schützlingen angetan werden würde!

Früher oder später musste seine Glückssträhne enden. Zulange war er nun schon einflussreichen Leuten auf der Nase herum getanzt, hatte sie bestohlen, sie erniedrigt. Aether wusste, eines Abends würde jemand ihm auf die Schliche kommen. Denn wenn er etwas schmerzlich gelernt hatte, dann dass egal wie "wasserdicht" ein Plan auch ausgearbeitet war... Das Schicksal dennoch jeder Zeit zuschlagen kann und der Zufall dir dann wild entschlossen, kalt und brutal eine Kugel ins Herz jagt.

Er nahm sich wenige Sekunden um gelassener zu wirken, setzte ein gespieltes Lächeln auf und zwinkerte schelmisch in die Dunkelheit, während er den Kopf langsam in die Nacken legte.

"Sie scheinen ja einiges über mich herausgefunden zu haben, mein Freund! Beeindruckend wie sie mir hier auflauern konnten. Wissen sie, ich lege besonderen Wert darauf, alleine spazieren zu gehen. Wundert mich ein wenig um diese späte Stunde in dieser verruchten, gefährlichen Gegend von jemanden angesprochen zu werden, mit ihrem vornehmen Akzent."

Aether griff geschickt an den Griff seines Rapiers und hielt jedoch dort inne, um mit der Hand das polierte Gegengewicht am Ende des Lederstücks zu streichen. Er versuchte, sich seine Angst nicht anmerken zu lassen, als er den Kopf etwas nach vorne beugte und erneut sein vor dem Spiegel geübtes, lässiges Grinsen über den linken Mundwinkel auf zu setzen.

"Wissen sie, ich arbeite wie ich durch die Nacht spaziere. Allein. Reden wir doch einmal Klartext. Wenn sie von Wessthorn kommen, ich habe bereits mehrmals gesagt, ich stehle nicht für Geld oder korrupte Blahattsüchtige. Wenn nicht, dann wiederhole ich gerne meine Aussage gegenüber eben Genannten, denn sie gilt auch für sie. Es geht mir nicht darum, mir meine Altersvorsorge anzusparen oder mir ein hübsches Haus in Thousand Locks zu kaufen."

Mit der freien Hand vollführte er eine Geste, als würde er ein unsichtbares Orchester dirigieren.

"Es dreht sich alles letzten Endes um die Botschaft! Ich bin bei leibe keiner der Gleichmacher aus Quatershift. Doch wer auch immer meint, er könnte mit Menschen machen was er will, sie schlagen und hungern lassen. Mit ihren Leben spielen als wären es Zinnsoldaten...
Wissen sie, mein Freund... Der darf von Heute an um sein Leben, seine Habe UND seine Macht fürchten. Denn Aether Shanty -
"

Er zog seinen Rapier und drehte sich gekonnt auf dem Linken Fuß um.

"- wird ihn eines Nachts mit dem Teufel tanzen lassen!"

Zufrieden mit seinem Auftritt grinste er zum ersten Mal in diesem Moment ehrlich in die Nacht. Denn wenn er gleich den Tod finden würde, immerhin hatte er genug bleibenden Eindruck hinterlassen damit man sich an ihn erinnern würde... Hoffte er angsterfüllt.

Der Flüstermann

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« Antwort #12 am: 24.07.2013, 13:01:30 »
Prolog für Wolfhard



Ein gewinnendes Lächeln umspielte die Lippen des Mannes, als er sich seines Sieges gewiss war, noch bevor das Gespräch richtig angefangen hatte. Aber sobald er auch nur einen Fuß in die Tür gesetzt hatte, würde er sich nicht mehr vertreiben lassen und es sich ganz gemütlich machen. Er steckte die Visitenkarte wieder in seine Hosentasche, da Wolfhard anscheinend kein Interesse daran hatte und sie deshalb ignorierte und machte sich gemächlich daran, die Dock Street herunterzulaufen, an der der Großteil aller Verläge aus Middlesteel ihren Sitz hatten. Während er neben Wolfhard herlief, zündete er sich eine Zigarette an - wobei er auch Wolfhard eine anbot - und zupfte sich seine Kleidung zurecht. Dann fing er an - während er ab und zu an seiner Zigarette zog -  den Auftrag grob zu umschreiben, damit der junge Mann einen besseren Einblick auf das bekam, was ihn erwartete.

"Ich kann mir nicht vorstellen, wieso sie noch nie etwas von McKinkais Maschinen gehört haben aber ich möchte sie nicht mit Einzelheiten nerven, da sie das Geschäft später auch selbst kennen lernen werden, sollten sie den Auftrag annehmen. Herr McKinkai hat neue Informationen über ein Volk gefunden, das weitaus fortgeschrittener als unser heutiges war. Er möchte eine Expedition aufbauen um die Technologie dieses Volkes zu bergen und hat mir deshalb aufgetragen eine Gruppe zusammenzustellen, die das für ihn erledigt.

Wenn sie den Auftrag annehmen, werden sie mit sechs anderen Personen zum Dschungel von Liongeli aufbrechen und dort abseits des Grünnetzes - in einem unerforschten Teil des Dschungels - nach den Überresten dieser Zivilisation suchen und einen ganz bestimmten Gegenstand bergen. Natürlich wird ihnen neben Ruhm und Abenteuer auch eine hübsche Summe Geld winken. Vielleicht könnten sie sich sogar Geld dazu verdienen, wenn sie den unerforschten Teil kartografieren oder die Tiere in dem Dschungel jagen, wobei sie den Auftrag natürlich nie aus den Augen verlieren sollten. Wie sieht es aus, ich glaube sie können vor allem das Geld gut gebrauchen, da sie gerade ihren Job verloren haben."


Steven Black lächelte verschmitzt, als er die Information offenbarte, die er eigentlich noch gar nicht besitzen konnte. Er zog genussvoll an seiner Zigarette, zertrat den Stummel und wartete auf die Antwort des Mannes.

Marguerite Moulin

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Die Geschichte wiederholt sich
« Antwort #13 am: 24.07.2013, 16:56:35 »
Prolog für Shiver und Maguerite

Maguerite schaute den Fremden an. Man konnte nicht genau sagen ob der Peinlichkeit der Verwechslung oder einfach nur aus reiner Neugier. Lässig schob sie den Stuhl rechts von ihr nach hinten und deutete auf ihn: "Setzten Sie sich doch bitte. Ich bitte das Missverständnis zu entschuldigen. Wenn jemand mit ihrer Herkunft hierkommt und etwas sucht ist es Sex, Drogen oder jemanden für eine illegale Kraftaktion."

Maguerites Stimme war etwas leiser geworden, inzwischen hatte sie auch die Hand von Shivers Arm genommen: "Seht ihr den Mann da hinten?" Mit einem Kopfnicken deutete sie in eine Richtung. "Leute die Drogen verkaufen sitzen immer alleine. Der Körper ist entspannt, aber ihre Augen suchen unablässig den Raum ab. Und seht ihr wie er nur ab und zu ganz vorsichtig an seinem Bier nippt? Er will nicht betrunken werden, das wäre schlecht für sein Geschäft."

Während sie gesprochen hatte, war sie mit ihrem Stuhl etwas näher an den Fremden gerückt. Ihre Stimme war immer leiser geworden, während sie sich immer weiter in Richtung des Fremden beugte. Ihre Lippen kamen seinem Ohr immer näher. Durch eine geschickte Körperdrehung öffnete sie den Blick auf ihr Dekolleté. Inzwischen war sie so nah, dass der Fremde selbst den leicht blumigen Geruch ihres Parfums riechen konnte. Kein Mann würde ja dahinter kommen wann und wann Frauen dieses Manöver absichtlich vollführten. Doch es war ein wenig eine Versprechung und ein wenig eine Aufforderung.

"Da wir zu zweit hier sitzen, können wir keine Drogen verkaufen, ich bin eine Frau. Also wird es kaum ein illegaler Kraftakt sein den ihr sucht." Maguerite vergrößerte den Abstand zu dem Überbringer der Nachricht. Sie schaute ihm direkt in die Augen. Ihre Stimme wurde plötzlich tiefer und bekam eine Farbe wie samt: "Damit bleibt nur noch der Sex." wobei sie das Wort Sex speziell betonte und besonders deutlich aussprach. Gerade so als wollte sie ihre Lippen in den Mittelpunkt stellen.

Der geneigte Beobachter mochte sich an eine Katze erinnert fühlen, die eine Maus gefangen hatte und mit der lebendigen Maus spielte, nur um wenn sie keine Lust mehr hatte, ebenjene zu töten und liegen zu lassen.

Maguerite atmete tief ein und legte eine Hand auf ihren Brustkorb: "Bitte verzeiht, immer wenn ich aufgeregt bin rede ich einfach. Ihr wolltet aber uns etwas erzählen." forderte sie den Gast auf. Sie legte den Kopf leicht schräg und positionierte ihr Kinn ein Stück nach unten um ihn aus ihren großen Augen von unten angucken zu können um den maximalen Effekt zu erzielen.

Anscheinend war die Katze mit der Maus noch nicht fertig.
„Jede hinreichend fortschrittliche Technologie ist von Magie nicht zu unterscheiden.“

Wolfhard

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« Antwort #14 am: 24.07.2013, 19:02:14 »
Prolog für Wolfhard

Die angebotene Zigarette genau so ignorierend wie vorher die Visitenkarte, hört Wolf dem Mann mit wachsendem Interesse zu. Dabei bemüht er sich aber, sich dass nicht anmerken zu lassen und sein kühles Verhalten bei zu behalten. Erst um den Fremden gegebenenfalls schneller abwimmeln zu können und gegen ende um seine Position bei der späteren Honorarverhandlung nicht durch zu viel Interesse zu schwächen. So kommentiert er die Bemerkung über seine Entlassung auch nur mit einem leichten Heben der Augenbraue, während er kurz über das Gesagte nachdenkt. Dabei fällt ihm die äusseriche Gelassenheit nicht gerade leicht, aber zumindest hat er, aus seiner Zeit als Kopfgeldjäger, schon etwas Erfahrung in ähnlichen Situationen und so bleibt seine Stimme auch ganz neutral als er antwortet. "Das ganze klingt sehr geheimnisvoll und auf jeden Fall nicht ungefährlich, daher werden sie sicher Verstehen das ich ihnen ihnen keine abschliessende Antwort geben kann, solange Honorar und Rahmenbedingungen noch nicht geklärt sind. Ich bin jedoch bereit sie zu ihrem Auftraggeber zu begleiten um dies zu Besprechen und ich denke ich muss ihnen meine Diskretion im Falle einer Absage nicht extra zusichern, da sich dies von alleine versteht."

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