Verletzt durch den Schlag des Stachelschweins drehte und wand sich die große Traumschlange fauchend und zischelnd herum. Um sie - die drei verbliebenen Gefährten! Sollte auch diese Begegnung mit der örtlichen Tierwelt einen der Abenteurer das Leben kosten, oder würden sie siegreich gegen das Ungetüm bestehen können?
Die Traumschlange jedenfalls ließ keinen Zweifel an ihrer Wut und ihrem Kampfeseifer - ohne Zögern schnellte der weit aufgerissene Kiefer mit den lauernden Giftzähnen abermals nach vorne: Dieses Mal sollte Krakqualntopp das Ziel ihres Angriffs werden.
Krachend schlugen die Fangzähne in das kleine Tier ein - stechende Schmerzen - ein dumpfes Pochen: Die erwartete Giftinjektion! Jetzt hieß es Zähne zusammenbeißen für Krakqualntopp!
Trovag war sauer über seinen ersten Angriff, der lächerlicherweise die Schlange vollkommen verfehlt hatte. Das wollte er nicht auf sich sitzen lassen und so vergrub er die scharfen Zähne seines neuen Körpers tief in die ledrige Haut des Feindes vor ihm. Fast schien es, als wollte er ein großes Stück herausreißen.
Krakqualntopp war über den Angriff auf ihn mehr als überrascht. Er wußte zwar nicht, ob die Schlange druch irgend etwas gelenkt wurde, aber unter natürlichen Bedingungen wäre ein Reptil wohl vorsichtiger gewesen. So bekam er zwar einen Biss ab, aber gleichzeitig hatte sich der Gegner auch an seinen Stacheln selbst verletzt.
Er selbst kannte sich mit Giften aus und war so mancher Wirkung schon öfters ausgesetzt gewesen. Mit einem lustig wirkendem Schulterzucken schüttelte das Stachelschwein eine mögliche Vergiftung einfach weg
Dann machte sich der Gnom, der jetzt in Tiergestalt war, wieder daran anzugreifen.
Aber leider ging sein nächster Schwanzschlag daneben.
Die Schildkröte, die Simue war, steuerte unbeirrt auf die Schlange zu. Vielleicht war es die Droge, die Nkechi ihnen verabreicht hatte, vielleicht ihr seltsames Gefühl von Zuhause in diesem mystischen Tier-Reich, doch im Moment sah sie völlig klar.
"Habt keine Angst", rief sie ihren Gefährten zu,
"die Schlange ist nur eine Manifestation unserer Ängste. So wie wir unsere Furcht überwinden, besiegen wir auch die Schlange!"Sie konzentrierte sich auf die Macht in ihrem Inneren, spürte, wie die Magie sie durchfloss, und schnappte dann nach der Schlange, die sie bedenklich an eine ihr bekannte Gestalt erinnerte...
Nkechi spürte die Erschütterungen, welche der Kampf gegen die Traumschlange, der Vision entgegenschmetterte! Die Gefährten hatte schon ein gutes Stück Arbeit geleistet. Doch der Gozrehkleriker fürchtete, dass dies nicht alles sein würde: Er fokusierte sich, das Klappern seiner Scheren verstummte, er verharrte in Ruheposition, auf das Aufrechterhalten der Vision!
Der Geruchssinn der Abenteurer täuschte diese nicht: Sie konnten das dampfend verbrennende Kräutergemisch des Klerikers bereits wieder riechen! Würde der Feind sie aus diesem Nimbus der Vorausschau vertreiben können?
Nkechi war äußerst bedacht einem möglichen Angriff der Traumschlange oder gar weiterer Wesen keine Fläche zu bieten - er hielt sich bewusst in Deckung!