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Autor Thema: Part II: Wettlauf ins Verderben  (Gelesen 65644 mal)

Beschreibung: InGame

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Trovag Tilor

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Part II: Wettlauf ins Verderben
« Antwort #210 am: 12.05.2014, 21:29:23 »
Die Intensität der Vision überwältigte den Barbaren und machten ihn einerseits träge andererseits euphorisch. Sein Körper schien empor zusteigen und die ganze Schönheit des Dschungels offenbarte sich ihm und die anderen. Doch wo eigentlich grünen Mangroven sein müssten, blieb es blass, fast transparent, während sich der Himmel rot färbte. Erst als Trovag zu Nkechi schaute und eine Riesenkrabbe sah, wurde er sich bewusst, dass sich auch sein Körper verändert hatte. Ein kahler Schädel krönte seinen Kopf und statt eines Mundes, besaß er einen harten Schnabel und wo sonst Arme waren, entsprangen nun mächtige Schwingen.[1]

Die Federn des großen Geiers waren halbtransparent. Einen Augenblick überlegte der Barbar, wo sein Hammer sei, aber dann ließ er seinem Geist wieder freien Lauf und schwamm im Fluss der Vision. Dies waren keine Zeichen der Vergangenen seines Stammes, die sich in der Rinde der Bäume und ihm Wege der Erde offenbarten. Dies schien tiefer zu gehen.
 1. Beast Shape: Giant Vulture
« Letzte Änderung: 12.05.2014, 23:28:48 von Ksynthral »

Ksynthral

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Part II: Wettlauf ins Verderben
« Antwort #211 am: 13.05.2014, 16:06:30 »
Nkechi klapperte nervöser mit seinen Schere, als er endlich die Gefährten rund um ihn herum manifestieren sah: Trovag ward ein Adler und seine Schwingen schienen gewaltig - auch die anderen beiden formten bereits ihre Körper!

Im trüben Geist des Gozrehklerikers regten sich die ersten Bilder der Vision.

Simue

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Part II: Wettlauf ins Verderben
« Antwort #212 am: 14.05.2014, 18:42:29 »
Simue fühlte sich verletzlich, aber zugleich war sie auch neugierig. Ihren Geist in ferne Dimensionen zu schicken, war etwas, das sie durchaus kannte - doch dies hier war etwas anderes. Normalerweise sandte sie nur einen Ruf aus, spürte hinein in die Ferne, lockte fremdartige Wesen aus fremdartigen Welten zu sich... aber nun tauchte sie selbst ein in eine fremde Welt. Sie zog sich in sich zusammen, doch dabei geschah etwas merkwürdiges... ihre Haut veränderte sich, wurde fester, ledrig, und etwas wuchs aus ihrem Rücken... doch die Veränderung machte Simue keine Angst: Es fühlte sich richtig an, hier, an diesem Ort!

In der Gestalt einer Schildkröte sah sie sich um, genoss den Schutz des sie umgebenden Panzers... sie hatte das Gefühl, fast unverletzlich zu sein, selbst wenn jemand auf ihrem Rücken herumspringen würde. Sie fühlte sich sicher, ein Gefühl, das ihr fast ebenso fremd schien wie der Körper, der nun der ihre war...

Krakqualntopp

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Part II: Wettlauf ins Verderben
« Antwort #213 am: 16.05.2014, 00:45:20 »
Krakqualntopp genoß den Aufstieg in den Himmel. Es kam selten genug vor, daß er flog. Und so jauchzte und kicherte er fröhlich vor sich hin ganz entgegen seiner sonst eher zurückhaltenden Art.
Er betrachtete die weite des Mwangibeckens unter sich. Ein merkwürdiges Gefühl schlich sich in seinen Geist und in sein Herz. Das, was er da sah, war seine Heimat, die er liebte und verehrte und in der überlebte.
Wie gerne wäre er jetzt ein wenig freier gewesen, um selbst seinen Flug zu steuern. Über die Bäume hinwegfegen und den Flußläufen durch den Urwald folgen, ganz so wie die Winde ihn lenken würden.
Aber er folgte weiterhin den anderen und gelangte so an den Ort, an dem Nkechi ihnen etwas zeigen wollte.
Als er das klappern der Scheren vernahm, schaute er sich um.
Er erkannte den Gozrehanhänger ebenso wie die Anführerin. Als er sich selbst betrachtete, war er ein wenig verwundert. Ein großer Haufen Stacheln ragte aus dem hinteren Teil seines Körpers, der von braunen Fell bedeckt war. Als er seinen Hände anschaute, stellte er fest, daß diese durchaus noch zum Greifen zu gebrauchen waren. Und zu anderen Dingen.
Er winkte der großen Krabbe aufmuntert zu, um zu zeigen, daß er sich mit seiner Geistgestalt vertraut gemacht hatte.
Gespannt wartete er auf weitere Eröffnungen von Nkechi, denn diese Vision unterschied sich schon ein wenig von denen, die ihn manchmal heimsuchten.

Ksynthral

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Part II: Wettlauf ins Verderben
« Antwort #214 am: 02.06.2014, 21:48:12 »
Kurz nachdem sich die Abenteurer in ihrer Traumgestalt manifestiert hatten, sich dessen bewusst geworden waren, was ihnen hier gerade eben wiederfuhr, verdichteten sich die Wolken um sie herum. Eine Art kreisrunde Lichtung entstand um sie herum und fing die verwandelten Gefährten ein.

Nkechi in der Mitte, der Rest der Gruppe rings um ihn verteilt. Über ihnen erstreckte sich inzwischen eine vom Sonnenlicht, oder stammte es woanders her, hell erleuchtete Kuppel aus milchig-trüben Wolken. Sie machten nicht den Eindruck, als dass man sie irgendwie durchdringen könnte.

In ihren Nasen stieg der beißende Geruch der verbrannten Kräuter aus der Schale des Klerikers - auch wenn diese meilenweit entfernt war, beziehungsweise sich in einer völlig anderen Welt befand. Ein leises Summen hatte eingesetzt und Nkechis Scherenklappern verstummte.

Dann begann der Kleriker mit einer durchdringenden Stimme aus dem Körper der Riesenkrabbe heraus zu sprechen. Und vor ihnen, mitten im Nichts, formten sich Nebelschleier zu Bildern und spiegelten die Vision Nkechis schemenhaft wieder:

Dunkel liegt die Nacht über der Welt,
ungekannte Macht umfängt die Sterblichen.

Einst da war es nicht anders, doch dann:
Alles schien verloren, hinweg für immer.

Nun, da der erste Blutstropfen geopfert wurde,
sind treue Diener zu neuer Stärke zurückgekehrt.

Sie schüren den Hass, sie kämpfen ohne Furcht.
Wir sind ihnen ausgeliefert, rennen vergeblich der Hoffnung hinterher.

Tief in den Dschungeln, vergessen vor langer Zeit,
liegt die Geburtsgrube allen Übels.

Äonen strichen ins Land, doch es ist soweit,
ihr werdet Licht ins Dunkel bringen.

Vergangene Ruinen erstehen auf aus der Asche,
des Feuers der Wut - glimmen abermals auf, alles zu verschlingen!

Aber der Weg ist nicht frei von Gefahren,
und nicht frei von Widersachern.

Das Wissen um die Zeichen der Zeit hat sich verbreitet,
Klingen säumen den Weg, bereit Tod und Verderben zu sähen.

Haltet euch bedeckt und weckt keine Aufmerksamkeit,
geht im Schatten und prüft wohl, ob Freund oder Feind.

Noch hat die Schicksalsstunde nicht geschlagen,
wer erreicht die Pforte zuerst, betritt sie?

Eilt, eilt, ein Sturm zieht herauf, dort,
am Horizont, dunkle Wolkentürme:

Eine Festung der Dunkelheit, verhängnisvolles Drohen,
gegen das Böse müsst ihr euch stets wenden.

Müsst...


Nkechi verstummte kurz, etwas schien seine Vision unterbrochen zu haben. Er klapperte mit den Scheren, blickte sich nervös um.[1]
 1. @ all: Bitte Wahrnehmung und Initiative würfeln!

Ksynthral

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Part II: Wettlauf ins Verderben
« Antwort #215 am: 14.06.2014, 13:21:08 »
Der Kleriker setzte erneut an und fuhr fort mit seiner murmelnden Prophezeiung: Die Vision von Nkechi - würde sie die Abenteurer wirklich weiterbringen auf ihrer Reise in den Dschungel? Dunkle Schattengestalten schienen sie heraufzubeschwören, Verdammnis und Gefahren kündigten sich an!

Doch das wahre Übel lauerte viel näher bei ihnen als sie dachten:

Während der Gozrehpriester noch vor sich hin summte und weitere Verse über dunkle Magie und fremdartige verschollene Ruinen von sich gab erzitterte plötzlich das Wolkengefüge um die kleine Gruppe herum.

In ihrer Trance allerdings gelang es keinem der Gefährten wirklich schnell auf das zu reagieren was sich hinter ihrem Rücken abspielte. Ihre ungewohnten Tiergestalten schienen sie zusätzlich zu behindern, lediglich Trovags, in Gestalt des Raubvogels, vermochte aus dem Augenwinkel zu erkennen, dass sie angegriffen wurden!

Die Wolkenwand hinter ihrem Rücken brach auf und ein bläulicher Dunst ergoss sich auf die helle Lichtung der Gefährten. Aus dem weißlichen Nichts kam blitzschnell eine große Schlange mit weit aufgerissenem Maul und blitzenden Zähnen hervorgeschossen. Eine Tiergestalt, oder irgendein Geisterwesen, das Nkechi beschworen hatte, oder noch etwas Anderes - etwas Furchteinflößenderes?

Die Traumschlange stürzte auf Nkechi zu und hieb mit ihrem scharfen Biss nach ihm, doch der Kleriker konnte geschickt tänzelnd zur Seite ausweichen!

Trovag Tilor

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Part II: Wettlauf ins Verderben
« Antwort #216 am: 15.06.2014, 19:37:29 »
Auch wenn Trovag die Flügel seines veränderten Körpers schon regelmäßig schlug, war es für den Zwergen doch ein ungewohntes Gefühl. Als der Kleriker dann noch anfing, die Vision in Worte zu fassen, blieb für den Barbaren vieles im Dunklen. Gefahr drohte aus alter Zeit, soviel verstand er noch und anscheinend waren sie nicht die einzigen, die sich in den Dschungel aufmachten. Ein Wettrennen schien in Gang gekommen zu sein, ohne dass dies Trovag bewusst war. Doch dies versprach Spannung. Sollten Andere nur versuchen, sich ihm in den Weg zu stellen. Denen würde er schon noch Beine machen. Über alle die Gedanken angesichts der düsteren Worte und Bilder hätte der Barbar fast die Umgebung vergessen, aber dann drang doch etwas an seine Augen:

Etwas stürmte auf sie zu. Eine große Schlange griff an und noch bevor ein Krächzen aus dem Schnabel Trovags erklingen konnte, stieß diese ihre Zähne in Richtung des Klerikers. Der Zwerg stieß einen Schrei aus und machte sich bereit, sich auf den unbekannten Feind zu stürzen. 

Simue

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« Antwort #217 am: 15.06.2014, 21:31:53 »
Für Simue war es schwer, auf den plötzlichen Angriff zu reagieren. Ihr Geist-Körper war nicht auf Geschwindigkeit ausgelegt - oder vielleicht konnte sie nur noch nicht richtig mit ihm umgehen? Doch etwas anderes fiel ihr auf, dass deutlich mehr Aufmerksamkeit auf sich zog: Sie hatte keine Angst.

Trotz der drohenden Gefahr, der seltsamen Umgebung... es war fast, als wäre sie zuhause. Tiere und fremdartige Wesen, das war etwas, das zu ihr gehörte, wie der Ozean zu einem Seefahrer. Sie mochte noch nicht alles verstehen, aber sie war selbstsicher, fühlte sich, als wäre sie nach Hause gekommen.

Nur kurz dachte Simue über die Prophezeiung nach. Sie war vermutlich die einzige, für die die abstrakten Worte einen Sinn ergaben. Eines stach für sie heraus: Sie waren noch nicht zu spät. Und sie sollten sich bedeckt halten. Nun, das hatte sie ohnehin vorgehabt.

Prüft wohl, ob Freund oder Feind.

Sie sah zu Trovag und Krakqualntopp. Das war eine Frage, die sie bald würde klären müssen. Aber nun gab es erst einmal einen Kampf zu bestehen.

Ksynthral

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Part II: Wettlauf ins Verderben
« Antwort #218 am: 15.06.2014, 23:55:01 »

Abermals schnappte die Traumschlange zu, verärgert über das geschickte Ausweichen der Riesenkrabbe Nkechi, fauchte sie auf!

Dieses Mal gelang es dem Gozrehkleriker nicht dem Angriff zu entkommen. Scharf bohrten sich die spitzen Fänge der Traumschlange in seinen harten Panzer. Risse zogen sich über den Körper Nkechis und Splitter flogen davon. Die Schale war zerbrochen. Dickflüssiges Blut rann aus einer tiefen Bisswunde.

Doch der Kleriker blieb hart, und so widersetzte er sich wenigstens weiteren Auswirkungen des Schlangenbisses - für ihr Gift waren die Wesen des Dschungels nur all zu gut bekannt!

Alle Zweifel an der Existenz der Schlange waren wie weggewischt, als sie ein weiteres Mal den Kleriker angriff. Ein lauter Schrei entfuhr Trovags neuem Körper und schon stürzte er sich auf das Wesen. Das Adrenalin pulsierte in seinem Körper und pumpte über. Der Geier versuchte die Schlange zu beissen, aber schien sich fast selber zu treffen.

Krakqualntopp war über das Auftauchen der Schlange doch sehr überrascht, denn er versuchte, die Botschaft des Sehers zu ergründen.
Selten kam es in seinen Visionen vor, daß sich eine Gefahr so unmittelbar manifestiere, daß sie eine körperliche Bedrohung für ihn war.
Es blieb nur zu hoffen, daß der hier zugefügte Schaden sich nicht auf ihre Körper in der realen Welt übertrug.
Aber darüber würde er sich später Gedanken machen. Zunächst mußte er Nkechi und Trovag helfen.
Er lief wankend zu dem Gegner hin und auch wenn er selbst wenig Erfahrung mit einer Tiergestalt hatte, so waren seinen Beobachtungen der Natur von Hilfe. Er hatte Stacheschweine kämpfen sehen und so drehte er der Schlange die Seite zu und schlug mit seinem stacheligen Schwanz nach ihr.
Es war ein satter Treffer und die Stacheln des Schwanzen bohrten sich in den geschuppten  Leib der Schlange.

Simue hatte ihr Ziel direkt vor Augen. In ihrem neuen Körper machte sie sich auf den Weg zur Schlange. Schritt für Schritt bewegte sie sich vorwärts. Es schien fast, als sei sie die Ruhe selbst.

Der Kleriker in Form der Riesenkrabbe schrie auf, aber ihm entfuhr nur ein klägliches Kreischen. Seine Scheren klapperten wild und seine Verletzung schien ihm zuzusetzen. Mit diesem Angriff hatte Nkechi nicht gerechnet und scheinbar hatte er so etwas auch noch nie erlebt. Die Gefährten waren ihm zur Hilfe geeilt, doch hier an vorderster Front würde er nutzlos sein. Schnell zog er sich zurück und versuchte sich dabei größtmögliche Deckung gegenüber der Traumschlange zu erhalten. Ein Moment des Durchatments - zumindest für den Gozrehkleriker!
« Letzte Änderung: 19.06.2014, 23:00:29 von Ksynthral »

Ksynthral

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Part II: Wettlauf ins Verderben
« Antwort #219 am: 19.06.2014, 23:00:48 »

Verletzt durch den Schlag des Stachelschweins drehte und wand sich die große Traumschlange fauchend und zischelnd herum. Um sie - die drei verbliebenen Gefährten! Sollte auch diese Begegnung mit der örtlichen Tierwelt einen der Abenteurer das Leben kosten, oder würden sie siegreich gegen das Ungetüm bestehen können?

Die Traumschlange jedenfalls ließ keinen Zweifel an ihrer Wut und ihrem Kampfeseifer - ohne Zögern schnellte der weit aufgerissene Kiefer mit den lauernden Giftzähnen abermals nach vorne: Dieses Mal sollte Krakqualntopp das Ziel ihres Angriffs werden.

Krachend schlugen die Fangzähne in das kleine Tier ein - stechende Schmerzen - ein dumpfes Pochen: Die erwartete Giftinjektion! Jetzt hieß es Zähne zusammenbeißen für Krakqualntopp!

Trovag war sauer über seinen ersten Angriff, der lächerlicherweise die Schlange vollkommen verfehlt hatte. Das wollte er nicht auf sich sitzen lassen und so vergrub er die scharfen Zähne seines neuen Körpers tief in die ledrige Haut des Feindes vor ihm. Fast schien es, als wollte er ein großes Stück herausreißen.

Krakqualntopp war über den Angriff auf ihn mehr als überrascht. Er wußte zwar nicht, ob die Schlange druch irgend etwas gelenkt wurde, aber unter natürlichen Bedingungen wäre ein Reptil wohl vorsichtiger gewesen. So bekam er zwar einen Biss ab, aber gleichzeitig hatte sich der Gegner auch an seinen Stacheln selbst verletzt.
Er selbst kannte sich mit Giften aus und war so mancher Wirkung schon öfters ausgesetzt gewesen. Mit einem lustig wirkendem Schulterzucken schüttelte das Stachelschwein eine mögliche Vergiftung einfach weg
Dann machte sich der Gnom, der jetzt in Tiergestalt war, wieder daran anzugreifen.
Aber leider ging sein nächster Schwanzschlag daneben.

Die Schildkröte, die Simue war, steuerte unbeirrt auf die Schlange zu. Vielleicht war es die Droge, die Nkechi ihnen verabreicht hatte, vielleicht ihr seltsames Gefühl von Zuhause in diesem mystischen Tier-Reich, doch im Moment sah sie völlig klar.

"Habt keine Angst", rief sie ihren Gefährten zu, "die Schlange ist nur eine Manifestation unserer Ängste. So wie wir unsere Furcht überwinden, besiegen wir auch die Schlange!"

Sie konzentrierte sich auf die Macht in ihrem Inneren, spürte, wie die Magie sie durchfloss, und schnappte dann nach der Schlange, die sie bedenklich an eine ihr bekannte Gestalt erinnerte...

Nkechi spürte die Erschütterungen, welche der Kampf gegen die Traumschlange, der Vision entgegenschmetterte! Die Gefährten hatte schon ein gutes Stück Arbeit geleistet. Doch der Gozrehkleriker fürchtete, dass dies nicht alles sein würde: Er fokusierte sich, das Klappern seiner Scheren verstummte, er verharrte in Ruheposition, auf das Aufrechterhalten der Vision!

Der Geruchssinn der Abenteurer täuschte diese nicht: Sie konnten das dampfend verbrennende Kräutergemisch des Klerikers bereits wieder riechen! Würde der Feind sie aus diesem Nimbus der Vorausschau vertreiben können?

Nkechi war äußerst bedacht einem möglichen Angriff der Traumschlange oder gar weiterer Wesen keine Fläche zu bieten - er hielt sich bewusst in Deckung!
« Letzte Änderung: 23.06.2014, 18:23:57 von Ksynthral »

Ksynthral

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Part II: Wettlauf ins Verderben
« Antwort #220 am: 23.06.2014, 18:30:35 »

Das Fauchen der Traumschlange war in ein hässliches Kreischen übergegangen, schrill und untypisch für ein Tier. Der pulsierende Ton bohrte sich tief in die Gehörgänge der Gefährten!

Die Stacheln Krakqualntopps setzten dem unvorsichtigen Reptil zu: Und auch wenn nicht alle ihre Gegner wirklich geschickt, oder gar treffsicher waren, so musste die Traumschlange dennoch einen herben Treffer wegstecken. Dickflüssiges Blut ergoss sich aus der klaffenden Fleischwunde, die Trovag gerissen hatte.

Ein neues Ziel, ein neuer Angriff - die Schlange bäumte sich auf und schoss abermals nach vorne - bereit ihre tödliche Injektion zu verabreichen! Doch dieses Mal hatte der Feind keinen Erfolg, das Reptil verfehlte das Federkleid Trovags knapp und zischelte erzürnt auf.

Eine Manifestation unserer Ängste? Trovag Tilor war kurz verwundert über die Worte der Schildkröte. Aber egal was diese Schlange war, der Erfolg des zweiten Bisses hatte den Barbaren darin bestärkt weiter zu machen. Er spuckte etwas Schlangenblut aus und grub erneut seine scharfen Geierzähne in den Feind.

Simue kannte der Schlange gegenüber keine Gnade. Ängste musste man überwinden, das hatte sie gelernt. Und diese Manifestation ihrer Ängste würde sie überwinden.

Erneut biss sie mit ihrem Schildkrötenmaul zu, packte die Schlange am Schwanz und schüttelte ihren Schildkrötenkopf hin und her.

Der zweite blutrünstige Angriff Trovags in der Gestalt eines Geiers kostete die Traumschlange beinahe den Verstand so groß war der Schmerz! Aber das Untier biss im wahrsten Worte die Zähne zusammen und richtete sich, wie in Trance, ein letztes Mal auf, die Augen hypnotisierend auf die Tiere vor sich gerichtet - kein Laut der gespaltenen Zunge erreichte ihre Ohren mehr. Es schien als hätte die Traumschlange kapituliert!

Doch noch bevor sich weitere Deutungen anschließen ließen setzte Simue zum Angriff an. Erfolgreich attackierte auch sie die Traumschlange und versetzte ihr so den Todesstoß!

Das blutüberströmte Traumwesen sackte in sich zusammen - ein kreischender Schrei entfuhr dem fangzahnbewehrten Kiefer - und auch wenn keiner der Gefährten den Hals der Schlange angegriffen hatte: Es geschah etwas Sonderbares!

Während der leblose Körper gen Boden herabsank zog sich erst ein feiner Riss und ein Rinnsal Blut, dann aber eine klaffende Wunde rund um den Schlangenhals - schließlich riss der Kopf mit einem Bersten von Knochen und dem Geräusch zerfetzter Muskeln vom Schlangenkörper ab. Verharrte einen Moment länger in der Luft als die restliche Traumschlange: Dann war die Schlacht geschlagen - die enthauptete Traumschlange lag zu ihren Füßen.
« Letzte Änderung: 25.06.2014, 10:59:42 von Ksynthral »

Ksynthral

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« Antwort #221 am: 25.06.2014, 10:52:08 »
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Ksynthral

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« Antwort #222 am: 25.06.2014, 11:09:32 »
Ein klein wenig zuckte der tote Körper des Geisterwesens noch umher, wand sich in den letzten Regungen seiner selbst. Dann fing die Traumschlange an zu verblassen. Nach und nach löste sich der Körper des unliebsamen Besuchers ihrer Vision im Nichts auf. Kurz darauf war die Traumschlange vollends verschwunden - lediglich eine große Blutlache und ihre besudelten Tiergestalten zeugten noch davon, dass hier soeben ein Kampf getobt hatte!

Nkechi kam herangekrabbelt, als er sah, dass die Traumschlange besiegt worden war. Er atmete hörbar auf!

"Kommt mit."

Die Wolken um sie herum hatten sich wieder in ein helles Blau verfärbt, die Dunkelheit um sie herum war fast gänzlich verschwunden. Der Gozrehkleriker, in Gestalt der Riesenkrabbe, hatte die Vision anscheinend für beendet erklärt.

Um sie herum lösten sich die Wolkengespinste auf, einen kurzen Moment wurde ihnen schwarz vor Augen - dann wachten sie nach und nach rund um Nkechis Kräuterschale wieder auf. Der Kleriker saß in sich gekehrt da und schien zu überlegen. Leise murmelte er vor sich hin.[1]

Zurück in ihrer normalen Gestalt fühlten die Gefährten, dass der Schaden, den sie erlitten hatten nur halb so schmerzhaft war wie angenommen. Und die kleinen Entzündungen, die das Gift der Traumschlange an den Bisswunden hervorgerufen hatte waren verschwunden.[2]

Die Vision war zu Ende.
 1. @ all: Wissen (Religion) absolvieren.
 2. @ all: erlittener Schaden ist nur nichttödlicher Schaden, keinerlei Giftauswirkungen

Trovag Tilor

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« Antwort #223 am: 26.06.2014, 16:11:02 »
Trovag schüttelte sich, als die Vision endete. Seine Wut verebbte so schnell, wie sie über ihn gekommen war, aber er merkte die Erschöpfung an den Gliedern seines wieder gewohnten Körpers. Doch anmerken lassen wollte er sich möglichst wenig.

"Der Schlange haben wir es aber gegeben", äußerte er zufrieden. Die Begleitumstände dieser Vision aber musste er erst einmal erfassen. "Kanntet ihr die?, begann der Barbar naiv den Kleriker zu fragen, aber als er bemerkte, dass dieser nicht aufnahme bereit war stellt er die Fragen direkt Simue.

"Die Ruinen von denen die Rede war, sind das die wo wir hin wollen? Es scheint ihr wollt Dinge wecken, die lange im Schlaf lagen. Das wird entweder ein Heidenspaß oder ein Kampf bis auf den letzten Blutstropfen."

Trovag war mit seinen Gedanken immer noch in der Vision. Was sie bedeutete, war ihm nur in Bruchstücken deutlich, wenn überhaupt. Sollten die anderen sie entschlüsseln. Er hatte gezeigt, wozu er gut war: Feinde töten.

Krakqualntopp

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« Antwort #224 am: 27.06.2014, 05:35:50 »
Der Kampf war schneller zu Ende, als Krakqualntopp gedacht hätte, aber den mächtigen Schnabelattacken des wilden Geier-Trovags hatte die Schlange nichts entgegen zu setzen. Vielleicht war der Zwerg ja doch nützlicher als gedacht.
Aber was hatte Simue gesagt? Die Schlange wäre ein Ausdruck ihrer Angst?
Der Gnom in Gestalt des Stachelschweins mußte lächeln, so gut es seine Schnauze zuließ. Dies hielt er für unmöglich, denn es gab nichts, wovor er sich fürchtete. Jedenfalls nicht im herkömmlichen Sinne. Natürlich gab es Dinge die fürchterlich waren, aber hauptsächlich weil sie eine unnatürliche Aura ausstrahlten. Das Lächeln der Schnauze wurde breiter. Eine natürliche Unnatürlichkeit!
Dann merkte er auch schon, wie die Vision verblaßte und es dunkel wurde.

Als er die Augen öffnete und das Licht ihn blendete, atmete Krakqualntopp tief ein. Er versicherte sich seines realen Körpers und stand auf, um sich zu strecken.
"Eine interessante Vision! So eine hatte ich noch nie. Da werden wir wohl noch ein wenig drüber nachdenken müssen. Und vielleicht kann uns Anführerin Simue ja doch etwas mehr verraten. Denn schließlich hat sie uns für die Sache angeworben."

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