• Drucken

Autor Thema: Kapitel V - Die Glocke in der Tiefe  (Gelesen 52664 mal)

Beschreibung:

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Ultan

  • Moderator
  • Beiträge: 3920
    • Profil anzeigen
Kapitel V - Die Glocke in der Tiefe
« am: 02.02.2014, 16:51:09 »
Zehnter Tag des Nachtal, TZ 1372 im Jahr der wilden Magie:


Benommen stürzen die Gefährten aus dem Portal auf der anderen Seite auf kalten und Nassen Steinboden. Übelkeit steigt Ihnen die Kehlen hoch und ihre Herzen rasen. Lediglich Jegor ringt sich ein ironisches Lächeln ab, wohl wissend um die Unannehmlichkeiten die diese Art zu Reisen verursacht.

Als sich die Gruppe wieder einigermaßen im Griff hat erkennt sie erst an welchem Ort sie sich befindet.
Die Kammer in der sie stehen ähnelt der in Phlan, doch sind die Säulen gesprungen und ein Teil der Decke ist herabgestürzt. Wie durch ein Wunder hat der Portalkreis unbeschadet überdauert. Nicht auszudenken wenn ihr mitten in Trümmern aufgetaucht wärt!
Das Glimmen des Portal erlischt und es wird schlagartig stockfinster. Langsam gewöhnen sich eure Augen an die Finsternis und ihr erkennt, dass der Stein von fluoreszierenden Flechten überzogen ist die euch die zumindest Umrisse der Umgebung erkennen lassen. Dennoch, ohne Fackel oder andere Lichtquelle wird es nicht einfach werden sich hier unten zurechtzufinden. Die Luft riecht nach Algen und ist fühlbar feucht und kalt.


Plötzlich vernehmt ihr das Kratzen von Krallen auf Fels.
Einige Meter entfernt sitzt eine kleine geschuppte Kreatur auf einer Steinplatte. Große Reptilienaugen glotzen euch neugierig an und der spitz zulaufende Schwanz der Kreatur zuckt nervös. Irritierenderweise trägt das Wesen eine Rüstung aus Leder und auf seinem Haupt sitzt ein spitzer Filzhut.
Als es merkt das euer Blick auf ihm ruht, faucht das Wesen und tritt nervös von einem klauenbewehrten Fuß auf den anderen.

"Wassss seid ihr? Wie.. wie kommt ihr hier her? Ssseid ihr Freund oder Feind von Puck?"
« Letzte Änderung: 10.04.2014, 11:23:18 von Ultan »

Coarfax

  • Beiträge: 350
    • Profil anzeigen
Kapitel V - Die Glocke in der Tiefe
« Antwort #1 am: 02.02.2014, 17:52:48 »
Coarfax reagiert blitzschnell und mustert die Kreatur. Doch war er sieht, enttäuscht ihn. Ein Kobold. Coarfax hatte mit vielem gerechnet, aber nicht mit so einem unbedeutenden Plagegeist. Kobolde waren bestenfalls lästig, aber auf keinen Fall eine Gefahr und wenn ein Kobold an diesem Ort überleben konnte, gab es hier entweder nichts gefährliches oder der Kobold diente einer höheren Macht; da Kobolde nur bedingt nützlich waren, sprach nicht viel für die zweite Option. Aber er hatte in letzter Zeit zu oft den Kürzeren ziehen müssen und besann sich so darauf, sich lieber wachsam umzuschauen[1].
 1. Entdecken: 18.
« Letzte Änderung: 02.02.2014, 18:52:19 von Coarfax »

Vaêl

  • Beiträge: 1739
    • Profil anzeigen
Kapitel V - Die Glocke in der Tiefe
« Antwort #2 am: 02.02.2014, 18:05:38 »
Vaêl war noch ganz benommen, als die Stimme der Kreatur durch die Halle drang. Er fuhr herum und erkannte erst dann klar, was er vor sich hatte. Einen Kobold. Vaêl hob seine Hand, um seine Gefährten nicht zu vorschnellen Handlungen zu verleiten.

"Wir grüßen euch, Puck. Wir kommen in friedlicher Absicht und wollen nicht eure Feinde sein. Mein Name ist Vaêl Nathanael Helsang. Dies sind Magister Jegor Petrov, Alaghor Thalorn vom Clan der Silberäxte, Bolmur vom Stamm der Schwarzmähnen und Coarfax. Sagt, wisst ihr, ob wir uns in den Ruinen der alten Nordfeste befinden?"
« Letzte Änderung: 17.04.2014, 14:19:52 von Vaêl »

Jegor Petrov

  • Beiträge: 315
    • Profil anzeigen
Kapitel V - Die Glocke in der Tiefe
« Antwort #3 am: 02.02.2014, 18:50:42 »
Jegor kneift die Augen zusammen und knurrt missbilligend, während er sich die Umgebung anschaut.

"Vaêl, bei aller Höflichkeit, es ist ein Kobold. Reden wir jetzt mit jedem herbei gelaufenen Goblin?"

Ultan

  • Moderator
  • Beiträge: 3920
    • Profil anzeigen
Kapitel V - Die Glocke in der Tiefe
« Antwort #4 am: 03.02.2014, 14:27:55 »
Die Kreatur blinzelt, beäugt die Neuankömmlinge der Reihe nach und wendet sich dann an Vaêl:

"Nordfessste? Meint ihr die Ssstätte der Alten? Komische Kreaturen ihr ssseid, auftauchen ausss dem Nichtsss, Fragen ssstellen. Puck irritiert. Warum ihr hier sssein? Sssuchen etwasss womöglich? Vielleicht Puck euch helfen können. Puck aussssgezeichneter Führer, vielesss wisssen. Auch Musssik ssspielen wenn möchten. Kosssten euch nur ein paar Münzen!"

Vaêl

  • Beiträge: 1739
    • Profil anzeigen
Kapitel V - Die Glocke in der Tiefe
« Antwort #5 am: 04.02.2014, 12:27:19 »
Vaêl bedeutet Jegor mit der Hand, den Kobold in Ruhe zu lassen.

"Vielleicht. Wer sind die Alten? Könnt ihr uns von ihnen erzählen? Wir sind in der Tat auf der Suche nach etwas. Wir suchen Zenith, den Patriarchen des Klans Schildspalter. Wenn ihr etwas wisst, wären wir froh, wenn ihr uns helfen würdet."

Vaêl holt fünf Goldmünzen hervor und hält sie dem Kobold hin[1].
 1. -5 GM.

Jegor Petrov

  • Beiträge: 315
    • Profil anzeigen
Kapitel V - Die Glocke in der Tiefe
« Antwort #6 am: 04.02.2014, 12:28:59 »
Jegor seufzt und spricht mehr zu sich, als zu seinen Gefährten.

"Natürlich, gebt dem Kobold euer Gold. Er wird es sicher zu schätzen wissen, hier draußen, tief unter der Mondsee. Gibt wahrscheinlich eine Menge Tavernen und Händler hier. Ich werde das Gefühl nicht los, von Narren umgeben zu sein."

Ultan

  • Moderator
  • Beiträge: 3920
    • Profil anzeigen
Kapitel V - Die Glocke in der Tiefe
« Antwort #7 am: 04.02.2014, 15:22:36 »
Der Kobold streckt die klauenbewehrte Hand aus und nimmt Vaêls Goldmünzen entgegen. Dann macht er eine tiefe Verbeugung und zieht seinen Hut vor euch.

"Dank für die Gabe, euch zu berichten mir eine Freude sssein wird! Lassst mich nun vortragen die Legende der Alten. Hört her!"

Die Kreatur zieht ein merkwürdig aussehendes Saiteninstrument hervor und stimmt eine schaurig disharmonische Melodie an. Nach einigen einleitenden Akkorden beginnt der Kobold ein Lied vorzutragen:

"Vor langer Zeit da lebten hier,
gar mächtige Männer und Frauen.
Sssie waren grosss und ssstark und schön
und fingen alsssbald an zu bauen.

Häussser und Türme und mächtige Wälle,
alsssbald entstand eine Ssstadt.
Voll prächtigem Glanze und wehrhafter Ssstärke,
die Bewohner waren glücklich und sssatt.

Doch tief unten in schwärzester Sssee,
da haussste ein Feind gar uralt.
der schickte Legionen die Ssstadt zu ertränken,
in Wassser so finssster und kalt.

Der Feind war ssstark und ohne Zahl,
in der Schlacht kam keine Wende.
Die Burg wart verloren, die Bewohner ertrunken,
ssso kamen der Ssstolzen ihr Ende.
"


Die Kreatur verneigt sich als würde sie auf einer Thaeterbühne stehen und verstaut dann das Musikinstrument wieder auf seinem Rücken.

"Sssoviel zu den Alten alssso. Ziemliches Schaumärchen, wasss? Aber euch nur umsssehen, etwasss dran sssein müsssen. Überall Ruinen, sssind schon da ssseit Puck denken kann.
Was diesen Zenisss Schildschaller betrifft, ich nicht wisssen wie euch helfen können. Vielleicht tiefer in Ruinen. Aber nicht vorbeikommen an Aun'Sssumei, alssso dasss euch nicht helfen werden."

Thalorn

  • Beiträge: 302
    • Profil anzeigen
Kapitel V - Die Glocke in der Tiefe
« Antwort #8 am: 05.02.2014, 00:17:48 »
Bei dem schrägen Gesang des Kobolds verzieht der Zwerg kurz das Gesicht und wendet sich ab, um sich einen Eindruck der Umgebung zu verschaffen. Schließlich hält er kurz inne und murmelt ein paar zwergische Worte, woraufhin sein Schild anfängt zu glühen.[1]Vorsichtig schreitet Thalorn in die Dunkelheit bis er plötzlich wieder herum fährt und den Kobold fokusiert.

"An wem werden wir nicht vorbei kommen? Aun'Sumei? Erzählt,was wisst ihr über ihn!"
 1. Zauber Licht auf Schild
« Letzte Änderung: 05.02.2014, 00:18:13 von Thalorn »

Ultan

  • Moderator
  • Beiträge: 3920
    • Profil anzeigen
Kapitel V - Die Glocke in der Tiefe
« Antwort #9 am: 05.02.2014, 09:18:21 »
Der Kobold weicht hastig zurück als Thalorn auf ihn zukommt. Spitze Krallen schlittern hektisch auf Stein, bevor die Kreatur sich fängt und dann trotzig den Kopf reckt.

"Ha, ihr nicht wisssen? Aun'Sssumei sein mächtig. Beschützen Dorf vor Feinden. Aber fordern Tribut. Aun'sssumei immer hungrig. Wenn nicht opfern Ssstammesbruder dann Aun'sssumei wütend. Nicht gut. Alssso müsssen bringen Kobolde von Zeit zu Zeit. Dorf keine Wahl haben.
Dafür Dorf keine Feinde. Vielleicht gut ssso.

Ihr ssstark ausssehen. Wohin gehen? Wollen Dorf besuchen? Bessser nicht ssso mit den Waffen herumfuchteln. Kobolde nervösss machen.

Vaêl

  • Beiträge: 1739
    • Profil anzeigen
Kapitel V - Die Glocke in der Tiefe
« Antwort #10 am: 05.02.2014, 11:02:52 »
Vaêl stellt sich neben Thalorn und legt diesem beruhigend eine Hand auf die Schulter. Dann wendet er sich an den Kobold.

"Verzeiht, Puck, wir waren auf Feinde gefasst und sind nur deshalb so schwer gerüstet. Würdet ihr uns in euer Dorf begleiten? Wir kommen in friedlicher Absicht. Vielleicht weiß ja jemand anderes aus eurem Dorf etwas über Zenith oder kann uns mehr über die Alten erzählen. Wir würden gerne zuhören und könnten uns auch erkenntlich zeigen. Was genau ist beispielsweise Aun'Sumei, dass es euer Dorf so drangsalieren kann?"

Ultan

  • Moderator
  • Beiträge: 3920
    • Profil anzeigen
Kapitel V - Die Glocke in der Tiefe
« Antwort #11 am: 05.02.2014, 14:24:00 »
Der Kobold kratzt sich am Kopf.

"Uhm.. Puck nicht gehen Dorf. Kann euch Richtung geben aber Puck lieber hier bleiben. Häuptling und Puck haben... Meinungsssverschiedenheit. Nicht gut auf Puck zu sssprechen.

Ihr wollen mehr wisssen über Aun'Sssumei? Vielleicht Häuptling mehr wisssen. Vielleicht auch nicht. Niemand Aun'Sssumei gesehen und zurückgekehrt. Groß und hungrig, Aun'Sssumei ist. Frissst Kobold oder schläft. Frissst vielleicht auch andere Dinge, ssso genau will Puck dasss allesss gar nicht wisssen.
Aber wenn Kobolde nicht Tribut liefern, Aun'Sssumei kommen und ganzes Dorf fresssen. Zumindest Häuptling ssso gesssagt.
Wenn keine Kobolde fresssen Aun'Sssumei haussst in Halle der Helden. Ihr reingehen und Aun'Sssumei euch töten. Vielleicht gut für Dorf, aber ihr dasss wirklich wollen?"

Vaêl

  • Beiträge: 1739
    • Profil anzeigen
Kapitel V - Die Glocke in der Tiefe
« Antwort #12 am: 06.02.2014, 11:09:30 »
Vaêl betrachtet nachdenklich den Kobold.

"Vielen Dank, Puck. Wenn ihr uns die Richtung zeigt, werden wir eurem Dorf einen Besuch abstatten."

Dann wendet sich Vaêl an Thalorn.

"Wie tief sind wir unter der Erde, Thalorn?"
« Letzte Änderung: 08.02.2014, 12:32:48 von Vaêl »

Ultan

  • Moderator
  • Beiträge: 3920
    • Profil anzeigen
Kapitel V - Die Glocke in der Tiefe
« Antwort #13 am: 07.02.2014, 13:38:11 »
Thalorn zuckt lediglich mit den Schultern und wendet sich dann ab.

"Ihr wollen wirklich zum Dorf?", fragt der Kobold skeptisch.
"Einfach immer in die Richtung hinter mir. Bei der ersssten Abzweigung linkssss, bei der zweiten rechtssss. Doch ich euch warnen, Kobolde in Dorf sssehr ssskeptisch gegenüber Fremden. Vielleicht nicht gerade froh euch zu sssehn. Bessser gutesss Angebot machen oder Ärger bekommen.
Uhm... ihr sssicher ihr nicht lieber hierbleiben? Puck können euch Geschichten erzählen oder Lied sssingen?"

Vaêl

  • Beiträge: 1739
    • Profil anzeigen
Kapitel V - Die Glocke in der Tiefe
« Antwort #14 am: 08.02.2014, 12:38:58 »
Vaêl hält inne und geht in die Knie, um dem Kobold in die Augen sehen zu können, auch wenn er dabei einen respektvollen Abstand hält.

"Wir würden sehr gerne bei euch bleiben, Puck, aber wir müssen Zenith finden. Wir glauben ihn in den Ruinen der alten Nordfeste, den Ruinen der Alten, wie ihr sie nennt. Wenn das, was ihr sagt wahr ist, dann droht ihm Gefahr und wir haben wenig Zeit."

Vaêl blickt sich skeptisch in der Höhle um.

"Ihr wohnt hier alleine, oder? Ich will euch nicht zu nahe treten, aber es klingt, als seid ihr in eurem Dorf nicht mehr willkommen. Können wir denn irgendwas für euch tun? Ihr könnt uns auch begleiten. Vielleicht können wir ein Wort bei eurem Häuptling für euch einlegen oder euch den Weg zur Oberfläche zeigen."

  • Drucken