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Autor Thema: Geisterstadt  (Gelesen 92253 mal)

Beschreibung: Episode 1.2

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Schnüffler

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Geisterstadt
« Antwort #375 am: 30.01.2015, 10:50:12 »
"So eine Scheiße!", fluchte Schnüffler in rüdem Ton. Er war deutlich aufgebracht, verärgert, zornig. "Das nächste Mal müssen wir besser aufpassen. Beinahe wäre die Hälfte von uns Hops gegangen!" Er nahm die kleine Rotznase an die Hand und lief den Gang weiter vorwärts. Ein einziger Seitenblick galt Katarina. Er war voller Verachtung. Diese Frau war keine Hilfe gewesen, kommandierte sie nur rum und spielte sich als Führerin auf. "Dabei sind wir ihr scheißegal. Sie will nur ihre eigene Haut retten und zu ihrem Ziel gelangen. Hinterlistiges Frauenzimmer..., Schlange!"

Im Lagerhaus angekommen, blickte sich Schnüffler erst einmal um, ob er etwas Brauchbares entdeckte. Ihre Mission bestand nicht darin, Ressourcen zu sammeln, aber sie waren in einer schlechten Lage und konnten alles gebrauchen, was zu gebrauchen war[1].

Als er sich umsah, fiel Schnüfflers Blick auf den kleinen Omrah. "Oh Scheiße, Junge. Das vorhin in den Gängen... Das hätte nicht passieren sollen. Das nächste Mal soll es mich erwischen.", sagte er voller Bedauern.

Dann ging Schnüffler zu der Tür und spähte hinaus. Er versuchte, die Lage abzuschätzen und betrachtete insbesondere die Leichen auf dem Boden[2]. Nicht schon wieder sollten sie in eine Falle laufen...
 1. Perception: 12
 2. Perception: 8
"Die Grausamkeit der meisten Menschen ist Phantasielosigkeit, und ihre Brutalität Ignoranz."
Kurt Tucholsky

Senses: Perception +6 (+8 um Wertgegenstände zu finden), Darkvision 60 ft., Scent, Coincunning (sucht immer aktiv nach Wertgegenständen im Umkreis von 10 ft.)

Sternenblut

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Geisterstadt
« Antwort #376 am: 30.01.2015, 11:38:19 »
Das Lagerhaus enthielt nicht viel, was für sie brauchbar - und vom Gewicht her tragbar - gewesen wäre. Lediglich eine Sache fiel Schnüffler auf: Eine Metallstange, wie er sie schon länger nicht gesehen hatte. Einer der Schläger seines ehemaligen Bosses hatte damit geprahlt: Sie bestand aus einer ungewöhnlichen Legierung, Stahl vermischt mit irgendeinem seltenen Metall, an dessen Namen er sich nicht erinnerte. Die Stange, die eigentlich bei Bauarbeiten dazu gedacht war, besonders schwere Gewichte abzustützen, war außerordentlich bruchfest und gleichzeitig ungewöhnlich leicht.

Das Metall schimmerte bläulich-silber. Die Stange hatte einen Durchmesser von gut fünf Zentimetern und eine Länge von rund fünfzig Zentimetern. Sie wäre als Waffe zu gebrauchen (wie es der Schläger einst getan hatte) - aber auch, um ein Gitter wie das, das sie so lange aufgehalten hatte, oben zu halten. Gleichzeitig war diese Stange deutlich leichter als die Stahlplatte, die Gelirion und Schnüffler mühsam zum Gitter geschleppt hatten.

Von der Metallstange aus Speziallegierung[1] abgesehen, konnte der Halb-Ork jedoch nichts entdecken, was ihm weiter interessant vorkam.

Auch bei den Leichen auf der Straße konnte er - im Augenblick - keine Gefahr erkennen.
 1. Falls du sie mitnehmen willst: Gewicht 2 Pfund, Kampfwerte wie Quarterstaff, nur natürlich nicht beidhändig; Hardness 15 und Hit Points 20
« Letzte Änderung: 30.01.2015, 11:46:31 von Sternenblut »
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Schnüffler

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Geisterstadt
« Antwort #377 am: 30.01.2015, 12:28:09 »
Schnüffler zog die Metallstange aus dem Berg von Schutt[1]. Bewundernd wog er sie zwischen den Händen. Ja, die könnte nützlich werden. Würde schöne Klänge verursachen auf manchen Schädeln. Oder zumindest in Zukunft vermaledeite Gitter offenhalten können.
 1. In Status eingetragen
« Letzte Änderung: 30.01.2015, 12:28:26 von Schnüffler »
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Omrah

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Geisterstadt
« Antwort #378 am: 30.01.2015, 18:06:25 »
Langsam überwand Omrah seine Angst und öffnete die Augen. Noch immer fürchtete er, dass etwas schlimmes passieren konnte und er plötzlich wieder ein Untoter war. Doch das geschah nicht. Er war noch immer ein kleiner Junge. Konnte es sein, dass er tatsächlich wieder am Leben war? Durfte er darauf hoffen, eine zweite Chance bekommen zu haben? Da war er sich wirklich nicht sicher aber was blieb ihm schon anderes übrig, als weiterzugehen und zu hoffen, dass er nicht doch in einem weiteren Albtraum gelandet war? "Steh auf!" hätte sein Vater in einem solchen Moment gesagt und versucht ihm Mut zu machen. Genau das würde er jetzt tun. Aufstehen und weitermachen. Er konnte ja sowieso nichts an der Situation ändern, in der er war aber versuchen sollte er es trotzdem. Die Hoffnung stirbt zuletzt.
Die anderen waren schon unter dem Gitter hindurch und kletterten eine Leiter hoch. Omrah atmete tief durch und zwängte sich ebenfalls unter dem kalten Stahl durch und folgte er Gruppe in gebührendem Abstand. Vor allem die Priesterin hielt er im Auge. Seine Mutter hatte ihn vor Aguas und seinen Priestern gewarnt und Omrah würde diese Warnungen nicht in den Wind schlagen.

Sogar das Tier war noch da. Vorsichtig nahm der Junge es auf den Arm und fing es sanft an zu streicheln. Vielleicht würde es das Tier beruhigen. Bei ihm funktionierte das auf jeden Fall. Mit dem seltsamen Wesen auf dem Arm, folgte er dem Rest in das Lagerhaus. Das sich Schnüffler bei ihm entschuldigte, hatte er nicht erwartet. Eigentlich war diese ganze Sache seine Schuld - schließlich hatte er darauf bestanden, das Tier zu retten. "Ich... ich... Nein, es war meine Schuld. Wenn wir ihn hier nicht gerettet hätten, dann wäre das nicht passiert." brachte er stotternd hervor und hob das Tier leicht an. Er dachte wieder an seinen Albtraum als Zombie zurück. Noch immer sah er vor sich, wie er seine Freunde auffraß. Omrah schüttelte den Kopf und versuchte den Gedanken zu verdrängen. Vorsichtig lugte er in die Richtung, in die Katharina gezeigt hatte.

Gelirion

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Geisterstadt
« Antwort #379 am: 30.01.2015, 19:05:00 »
Auch wenn Katarina nichts sagte, so verstand er was sie meinte. Doch machte er sich keine Vorwürfe. Das Leben bestand aus Entscheidungen und jede konnte zu so einer Prüfung werden. Die Schicksaalsgöttin hatte mit ihnen Gespielt. Ihnen gezeigt, dass sie zusammen kämpfen konnten aber noch kein eingespieltes Team waren. Dass sie aber auch nicht jedes Leben retten konnten, solange sie so schwach waren. Für den kleinen Omrah war es wohl eine deutlich härtere Lektion. Die Frage war nur ob er sie verstehen würde, ob sein blinder Eifer nur endete.
Tief atmete Gelirion ein, als er den anderen hoch folgte. Auch für ihn hatte seine Göttin eine Lehre geschenkt. Sein Wissen über die Anderen war noch zu gering, um sie wirklich gut anzuführen. Er hatte nur eine grobe Ahnung wie sie agierten und konnte einfach nicht annehmen, dass sie so kämpfen würden wie Soldaten oder die Priester und Paladine mit denen er aufgewachsen war.

Oben bei den Anderen ließ er seinen Blick schweifen. Dem Jungen schien es wieder einigermaßen besser zu gehen, er stand wenigstens und freute sich über das gerettete Tier. Schnüffler, Esulilde, Rotznase und Katarina sahen wieder fit aus. Nur Areo schien noch arg erschöpft zu sein. „Lasst Areo etwas zu sich kommen. Es nützt nichts wenn er auf der Straße zusammenklappt.“ sagte Gelirion während seine Hände zum Druiden sprachen. Er fragte ihn, ob er Angst um seinen Hund hätte und ob dieser das nächste Mal mitkämpfen würde. Schließlich hatte der Hund nicht in den Kampf mit eingegriffen, war bei seinem Herrn geblieben. Im Kampf, die die unausweichlich kommen würden, wäre es schon ein unterschied ob nur Schnüffler und Gelirion vor den UIntoten standen oder noch ein weiterer Kämpfer mit seinen scharfen Reißzähnen.

Esulilde Ziberadi

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Geisterstadt
« Antwort #380 am: 30.01.2015, 23:12:40 »
Stein wird ihn übrigens nicht aufhalten klangen Udeons Worte im Kopf der Priesterin nach, während ihre Hand an der Wand entlangfuhr. Kurz darauf folgte das Geräusch des berstenden Steins, scheinbar unter ihnen. Nein, Stein hält ihn schonmal nicht auf...Nicht auszudenken, wie tödlich seine Spiele mit Sterblichen werden würden, wenn seine körperliche Kraft nicht einmal seine schrecklichste Waffe ist.

Als ihre Gefährten innehielten nickte sie Schnüffler, der scheinbar eine neue Waffe gefunden hatte, lächelnd zu. Auch der Halb-Ork hatte, ebenso wie Gelirion am meisten zu ihrem Sieg beigetragen.

Auch Esulilde hatte eine Pause in Erwägung gezogen. Doch ihre Pause würde länger als nur eine kurze verschnaufpause sein. In den Nachtstunden würde sie zu Aguas beten, sich in eine Trance begeben, in den Schatten ihres Herrn baden und ihren Geist im darauffolgenden Schlaf zur Ruhe kommen lassen.
Doch das war hier nicht möglich. Sie waren hierhergekommen, um ein Buch zu finden, welches Wissen über Artefakte enthielt, um gegen die Untoten bestehen zu  können. Eine mehrstündige Pause könnte ihren Tod bedeuten, wenn die Untoten erneut über sie herfielen. Bereits im Vergangenen Kampf, hatte ausnahmslos jeder Mann und jede Frau seinen oder ihren Beitrag zum Sieg geleistet. Doch gleichzeitig hatte Esulilde den größten Teil ihrer magischen Energien verbraucht: Sie hatte Schutz im schwarzen Nebel gesucht, sie hatte mit ihren anfeuernden Worten ihre Gefährten gestärkt und Omrah durch ihren Heilzauber in Leben zurückgeholt.

"Auch wenn wir dem Dämon entkommen sind, sollten wir dennoch davon absehen, unnötig in einen weiteren kampf verwickelt zu werden.", wandte sie sich an Gelirion "Ihr und Schnüffler habt gut gekämpft. Dieser Kampf am Gitter hat allerdings meine magischen Reserven sehr stark angegriffen. Ich vermag es zwar noch, Sterbende zu stabilisieren und bei ihnen somit ein Ausbluten zu verhindern oder Verbündeten die Furcht zu nehmen, allerdings werde ich -zumindest ohne eine längere Ruhepause- keine Verletzungen mehr auf magische Weise heilen können. Die nächsten Kämpfe sollten wir uns somit also gut aussuchen oder sie ganz und gar vermeiden, wenn wir verhindern wollen, dass der Tod einen von uns endgültig holt." bei ihren letzten Worten nickte sie zu Omrah hinüber. Der kleine Junge schien den Mut zu haben, zu kämpfen. Doch gleichzeitig schien er Angst vor der Dunkelheit zu haben. Er folgte der Lichtgöttin. Und dennoch war er, als er vor Esulilde zurückgewichen war, Aguas näher als je zuvor.

Sternenblut

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Geisterstadt
« Antwort #381 am: 31.01.2015, 11:22:27 »
Katarina sah sich während der Gespräche ein wenig draußen um. "Die kleine Schmiede, in der wir eigentlich herauskommen sollten, ist ein Haus weiter. Mentaru hat sich vertan." Dann deutete sie in die Richtung ihres weiteren Wegs. "Aber da vorne sehe ich unser Ziel! Die hohen Mauern mit den Klingen oben drauf, das muss es sein. Zwanzig Meter, mehr sind das nicht."

Sie sah zu Esulilde und schüttelte den Kopf. "So kurz vorm Ziel sollten wir keine Pause einlegen. Wir müssen also wohl einfach vorsichtig sein."
« Letzte Änderung: 31.01.2015, 11:23:54 von Sternenblut »
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Gelirion

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Geisterstadt
« Antwort #382 am: 01.02.2015, 22:00:04 »
Gelirion stimmte Katarina  zu. Sie hatten nicht wirklich viel Zeit um jetzt eine größere Pause zu machen. Schließlich mussten sie zu Sonnenuntergan zurück im Sanatoriom sein. Aber er sah es auch wie Esulilde. Sie konnten sich keinen weiteren großen Kampf leisten. Der Rückweg würde schon schwer genug werden, auch wenn an den jetzt noch nicht gedacht werden sollte.

Denn noch gab er allen eine Verschanufpause. Sie brauchten, wenn heute schon nicht mehr die ganze Kraft zu nutzen war, immerhin einen wachen Geist.

Sternenblut

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Geisterstadt
« Antwort #383 am: 03.02.2015, 12:20:56 »
Einen kurzen Moment nahmen sich die Gefährten, um auszuruhen. Als jedoch erneut das grauenhafte Brüllen von unten erklang, bei dem sich ihre Nackenhaare aufstellten, entschloss sich die Gruppe zu einem sofortigen Aufbruch: Wer wusste schon, ob die Kreatur - was immer es war - nicht doch noch ihren Weg nach oben finden würde?

Der Weg über die Straße erwies sich als gefahrlos. Nur einmal regte sich eine der Leichen noch, die jedoch bis zum Oberkörper unter einem großen Bruchstück einer Mauer des angrenzenden Hauses begraben war. Auch das Gesicht war von einem noch daneben liegenden kleineren Bruchstück getroffen worden, so dass von dem armen Geschöpf nicht mehr als eine unkenntliche Fratze übrig war. Geschlecht oder Alter waren nicht mehr zu erkennen, die langen Haare so von Blut und Dreck durchzogen, dass keine Haarfarbe mehr sichtbar war.

Schließlich kamen sie an dem Ort an, an den Katarina sie hatte führen wollen. Die Mauern der Akademie waren aus dunkelgrauem Stein, jeder Quader gute fünfzig Zentimeter hoch. Insgesamt war die Mauer etwa drei Meter hoch. Oben auf der Mauer prangten zahlreiche Klingen: Gerade schwertähnliche Klingen, die nach schräg oben in Richtung der Straße zeigten, abgewechselt von gebogenen Sichelklingen. Am äußeren Rand der Steine waren zudem kleine metallene Dornen angebracht worden. Diese Mauern zu überwinden, wäre eine - potenziell tödliche - Herausforderung für jeden Dieb gewesen.

Ein Tor in der Mitte der gut dreißig Meter langen Mauer bestand aus massivem Eisen, und zeigte ein Abbild des Gottes Jonaas in der Mitte. Das Eisentor war gute zwei Meter hoch und endete in einem Rundbogen. Ein eiserner Ring an der linken Seite hatte Besuchern ermöglicht, anzuklopfen, doch eine Klinke oder ähnliches war nicht zu erkennen.

"Das ist es", erklärte Katarina. "Hier müssen wir rein." Sie sah sich um, begutachtete auch die Nachbarhäuser. Links der Akademie war bis vor Kurzem vermutlich eines der zwischen zwei Gebäuden eingepferchten Verbundhäuser gewesen, doch von dem Holzkonstrukt war bis auf verkohlte Reste nicht viel übrig. Daneben befanden sich die Überreste einer Gaststätte, die jedoch ebenfalls bis auf die Grundmauern niedergebrannt war.
Das Gebäude auf der rechten Seite stand noch: Ein Pferdehändler, wie das metallene Schild an der Außenmauer zeigte. Die doppelflügelige Tür bestand nur noch aus verkohlten Resten, die längst aus ihren Angeln gefallen war, und führte in die Geschäftsräume des Händlers.

Katarina sah in die Runde. "Jemand Ideen? Ansonsten schlage ich vor, schauen wir uns mal in den Stallungen um. Vielleicht findet sich von dort ein Weg rein."
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Areo

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Geisterstadt
« Antwort #384 am: 03.02.2015, 15:36:29 »
'Nein. Ich benötige keine Pause. Lasst uns weiter gehen.' hatte der Druide Areo auf die Gesten des Paladins geantwortet. 'Es geht mir gut.' Als die Unterhaltung in Zeichensprache seinen treuen Freund, den Hund Ain, mit einbezog, schüttelte Areo den Kopf und verneinte kurz und knapp: 'Ain ist mein Gehör; mein bester Freund. Ich werde ihn niemals alleine lassen, oder nochmal dazu bringen, seine Zähne in das verseuchte Fleisch zu schlagen.' Fragend veränderte sich seine Miene und er fixierte Gelirion ernst, mit zusammengekniffenen Augen. Seine Hände zitterten und sein Gegenüber konnte deutlich die Schrammen und Blutergüsse darauf erkennen.

'Oder kannst du mir versichern, dass Tiere von der Seuche verschont bleiben, Paladin?'



Ohne weiter auf seine Gefährten einzugehen, folgten Areo und Ain der Gruppe durch die engen Tunnel, bis hinauf in das leerstehende Lagerhaus. Er hielt sich knapp hinter Schnüffler und konzentrierte seine geschulten Augen darauf, jederzeit ihr Umfeld zu beobachten. Auch er hatte die vereinzelten Leichname gemustert und sicher gestellt, dass von diesen Toten keine unmittelbare Gefahr ausgehen würde.[1]

Schließlich standen sie nun vor besagtem Gebäude, in dessen Inneren sich das ominöse Artefakt befinden solle, in welches die gesamte Gemeinschaft all ihre bestehende Hoffnung gelegt hatte. Eingehend musterte der Druide den trüben Himmel und versuchte abzuschätzen, wie viel Zeit ihnen wohl noch blieb, bis die drohende Nacht hereinbrechen würde. Er kam bei dem Anblick der tödlichen Mauer nicht umhin, darüber nachzudenken, wie viel sicherer eine solche Befestigung für die Überlebenden wohl sein würde - Und ob es im Zuge dessen nicht auch möglich war, ihre Schutzzone auf diesen Tempel zu wechseln. Dabei blieben seine Gedanken an den Insassen des Sanatoriums hängen... Und er kam zu dem Entschluss, dass ein einfacher Positionswechsel ihre Gegner nicht von dem dunklen Versprechen abhalten würde, welches die grausame Nachricht heute Morgen angekündigt hatte. Ab gesehen davon müssten sie erstmal selbst einbrechen... Und wenn eine Gruppe angeschlagener, halb-wahnsinniger Zivilisten dies schaffen konnte; wäre der Vorteil jener Klingen-bewährten Mauern sowieso verwässert.

Den Säbel weiterhin in der rechten Hand, nutzte er die Linke erneut dazu, seinen Gefährten Ain zu streicheln. Währenddessen untersuchte er die Befestigung nach eventuellen Schwachstellen, abseits der nahen Gebäude... Oder war es ihnen vielleicht möglich, von einem höheren Punkt, angenommen dem Dach der Stallungen, hinein zu gelangen?[2]
 1. Wahrnehmung 19; sollte sich ein Leichnam bewegt haben, hätte Areo ihn ohne zu zögern enthauptet.
 2. Wahrnehmung 26

Sternenblut

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Geisterstadt
« Antwort #385 am: 03.02.2015, 15:44:49 »
Ein Blick durch die Tür des Pferdehändlers erlaubte Areo einen Blick auf den Hinterhof. Das vordere Gebäude war wenig mehr als eine Art Verkaufsraum, mit einer großen Öffnung nach hinten - alles war darauf ausgelegt, verkaufte Pferde direkt durch diesen Raum auf die Straße zu führen. Durch die hintere Öffnung sah Areo einen großen Hof, am hinteren Ende die Stallungen.

Doch auch hier hatte das Feuer gewütet: Nur niedrige Mauern, vielleicht einen Meter hoch, waren davon übrig geblieben, der Rest der Stallungen hatte vermutlich aus Holz bestanden und war komplett abgebrannt. Von den Pferden, die hier einst gestanden hatten, war auf die Entfernung nichts zu erkennen.

Hinter den Stallungen grenzte ein weiteres Gebäude an, doch dessen Ausmaß konnte Areo aus seiner jetzigen Position noch nicht erkennen.
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Schnüffler

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Geisterstadt
« Antwort #386 am: 04.02.2015, 20:36:52 »
Schnüffler ging voran. Es passte ihm nicht, dass Katarina sie so herumkommandierte. Er traute ihr auch nicht. Die Hexe hatte noch nichts für sie getan, noch für irgendjemand anderen, doch mehr als genug Grund zum misstrauen gegeben. Je näher sie ihrem Ziel kommen würden, desto näher würde er bei ihr bleiben - die Hand am Heft, für alle Fälle.

Doch für's Erste mussten sie darauf achten, nicht gefressen zu werden.

"Wartet hier. Ich gehe vor und suche einen Weg.", sagte er zu seinen Gefährten in den Stallungen. Dann schlich er vorwärts[1] und kundschaftete den weiteren Weg aus[2].
 1. Stealth 17
 2. Perception: 22
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Sternenblut

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Geisterstadt
« Antwort #387 am: 05.02.2015, 09:39:13 »
Schnüffler ging durch den Verkaufsraum hindurch. Rechts vom Ausgang lag ein Schutthaufen; ein kurzer Blick nach oben zeigte, dass hier wohl der Schornstein vom Dach gestürzt war. Zunächst kümmerte er sich nicht weiter darum, aber als er zwei Schritte Abstand hatte, fiel ihm noch etwas Seltsames auf - eine Form in dem Schutt, die nicht ganz passte... dann erkannte er es: Begraben von Staub und Steinen, schaute dort der Oberkörper einer Person hervor, wirkte wie ein Teil des Schutthaufens - bis auf die winzigen Bewegungen der Hand, ein leichtes Zittern nur. Hätte Schnüffler nicht aufgepasst, wäre er nicht so vorsichtig gewesen, die Kreatur hätte ihn vermutlich vor ihm bemerkt, und nach ihm gegriffen, kaum dass er den Raum verlassen hatte! Doch seine Vorsicht hatte ihn beschützt, der Tote hatte ihn noch nicht bemerkt.

Der Innenhof war quadratisch angelegt. Links von Schnüffler lag die Akademie; rechts hatte wohl einst ein Verbundhaus gestanden, von dem nichts mehr zu sehen war. Drei Meter weiter ragte die Mauer eines Wohnhauses auf, das jedoch auch kaum noch mehr als eine Ruine war.

Das Gebäude geradeaus vor ihm, hinter den Resten der Stallungen, kam ihm allerdings seltsam bekannt vor. Dann fiel es ihm ein! Frank, die rechte Hand vom Boss, hatte ihn einige Mal hergeführt. Dieses Haus, drei Stock hoch, war bis vor Kurzem ein Bordell gewesen, und Frank hatte einige seiner Mädchen dort untergebracht.

Das Bordell war offensichtlich auch komplett ausgebrannt, doch es stand noch. Wenn sie es schafften, in eines der oberen Stockwerke oder auch aufs Dach zu kommen, wäre das vielleicht eine Möglichkeit, die Mauer zu überwinden.
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Gelirion

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Geisterstadt
« Antwort #388 am: 05.02.2015, 10:34:01 »
Derweil wartete Gelirion mit den anderen draußen. Sein Blick war gen Straße gerichtet. Immer darauf achtend, dass sie von niemanden überrascht wurden.[1] Denn ohne Ains Zähne waren sie noch verwundbarer als gedacht. Natürlich hatte er Areo nicht versichern können, dass die Seuche nicht auch Tiere befällt. Hierfür war es noch zu früh. Auch verstand er seine Haltung.

Gut, nun waren sie fast am Ziel. So wie das Gebäude aussah, würde drinnen wohl noch einiges auf sie warten. Das Feuer, welchen diesen widerlichen verbrannten Gestank hinterlassen hatte, schien das Gebäude verschont zu haben. Damit aber auch potenzielle Untote oder Überlebende.
 1. Wahrnehmung: 11 - aufpassen das sie nicht überrascht werden
« Letzte Änderung: 05.02.2015, 10:35:09 von Gelirion »

Areo

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Geisterstadt
« Antwort #389 am: 09.02.2015, 12:38:31 »
Areo hatte zwar die Worte des Halborkes nicht hören können, doch anhand seiner Gesten und Haltung leitete er ab, dass dieser ihnen gedeutet hatte, hier auf ihn zu warten. Ob der Mann sich in diesen Gefilden auskannte, sie  lediglich schützen wollte oder einfach einen Moment der Ruhe für sich allein brauchte, wusste der Druide freilich nicht. Er sah ihm nach, als dieser sich den Ruinen der ehemaligen Stallungen näherte. Zu Boden gekniet, leicht an die Seite Ains gelehnt, begann er über ihn nachzudenken und kam zu dem Entschluss, wie gerne er diesen - von außen hin äußerst grob wirkenden - Kerl eigentlich mochte. Er fühlte sich tatsächlich weit sicherer, wenn er mit ihm unterwegs war und spürte gleichsam eine schleichende Sicherheit und das behütende Gefühl von Vertrauen; ähnlich der Haltung, welche er gegenüber dem Paladin Gelirion empfand.
Die ermunternde Ehrlichkeit und Direktheit dieses Halborkes überzeugten ihn davon, dass wenn Schnüffler die Absicht hegen würde, sich gegen ihn und Ain zu wenden, dann mit erhobenen Hauptes und von Angesicht zu Angesicht. Und solange dies nicht geschah, konnte er seinen Handlungen vertrauen und ihn einen Freund nennen.

Freund... Als jenes Wort durch sein Bewusstsein hallte, kam Areo nicht umhin, sich die kurze Konversation mit Gelirion wieder in Gedanken zu rufen, welche sich zuvor in jenem Käfigraum zugetragen hatte. Er schluckte schwer und begann sich für seine harten Worte zu schämen. Dieser Krieger hatte ihm - ohne Gegenleistung - mehrmals bereits das Leben gerettet und gleichsam das selbe Schicksal erlitten, wie sie alle. Es war nicht richtig gewesen, sich so scharf gegenüber ihm zu verhalten. Der Druide hoffte inständig, er würde es ihm verzeihen und versicherte sich selbst im Geiste: Sofern sie die kommenden Stunden überleben sollten, würde er sich bei ihm dafür entschuldigen.

Aber nicht jetzt. Die unterirdischen Gänge hatten alles von ihnen abverlangt, dabei lag der Großteil der Expedition noch vor ihnen! Die Mauern bauten sich erneut vor seinem Blickfeld auf, als er ehrfürchtig die scharfen, geschliffenen Zinnen und Spieße betrachtete, welche einem Dornengestrüpp gleich, die Krone jenes Verteidigungswalles zierten. Jetzt war noch nicht die Zeit für Reue. Er beschloss, das Beste aus ihrer Situation zu machen und den Anweisungen des Halborkes Folge zu leisten. Auch wenn Areo nicht der stärkste Kämpfer in ihren Reihen war, so wollte er sich dennoch auf das konzentrieren, mit welchem er der Gruppe jetzt am größten von Nutzen sein konnte... Seinen Augen.

Über die Schultern seines Hundes hinweg, spähte er deshalb die Straße hinab und ließ von diesem Punkt aus sein Blickfeld langsam über ihre unmittelbare Umgebung schweifen.[1]
 1. Wahrnehmung 21
« Letzte Änderung: 09.02.2015, 12:43:26 von Areo »

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