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Autor Thema: [1. Akt] Letztes Aufgebot  (Gelesen 73134 mal)

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[Prolog] Letztes Aufgebot
« Antwort #135 am: 05.08.2014, 17:51:33 »
Die Miene des Magiers hellte sich deutlich auf, als Donald endlich das Zauberbuch hervorgeholt und auf den Tisch gelegt hatte. Mit den Fingern strich er die feinen Linien auf dem Bucheinband nach. Der Magier schien Bär nicht weiter zu beachten, nur Vianesca schien noch zu ihm durchzudringen. Der Magier sagte zwar nichts, doch er lächelte. Der Gedanke an eine Vampirorkarmee schien ihn besonders zu amüsieren.

"Dann wollen wir mal.", sagte er und schlug das Buch auf. Wer nahebei stand, konnte sehen, dass das Titelblatt eine große Illustration zeigte. Man sah eine dunkle Straße, die nur spährlich von zwei Lichtquellen beleuchtet wurde, und eine dunkle Gestalt, die dem Leser entgegenzukommen schien. Sein Gesicht glich einer grotesken Maske, der Mund war zu einem grausamen Lächeln verzogen. Von zwei Fangzähnen tropfte Blut. Im Hintergrund, auf der Straße, lag ein regloser Körper.

"Stimmungsvoll...", kommentierte der Magier die Illustration knapp und schlug die nächste Seite auf. Sie war mit schwarzer Tinte beschrieben. Der Autor hatte eine schöne, geschwungene Handschrift. Schön und unverständlich. Ragefast ordnete mehrere der anderen Bücher, die er aus dem Keller geholt hatte, um das Zauberbuch herum an und schlug diese auf. "Netheril ist eine sehr alte und komplizierte Sprache. Sie kennt allein sieben Fälle und acht Vergangenheitstempora. Man kann auf diese Weise in einem Satz ausdrücken, für die man in der Gemeinsprache einen ganzen Absatz bräuchte. Wie geschaffen für magische Formeln... . Hm? Was ist das?!", sagte er. Die Seite begann gleißend hell zu leuchte. Die Luft flirrte. Die Ärmel des Magiers fingen Feuer.

Ragefast reagierte blitzschnell. Sich nicht um die brennenden Ärmel kümmernd, rief er einige Silben und machte eine Geste. Im selben Augenblick schoß eine Feuersäule aus dem Buch. Vor Ragefast materialisierte sich ein eisiger Schutzwall. Für einen Moment schienen die beiden Kräfte gegeneinander anzukämpfen. Ein Zischen erscholl, dann ein lautes, trockenes Krachen.

Als die Gefährten die Augen wieder öffneten, waren Feuer und Eiswall verschwunden. Dafür war das Zimmer mit einem beißenden Rauch angefüllt[1]. "Ein Schutzzauber! Ich habe ihn nicht bemerkt, aber gerade noch rechtzeitig reagieren können. Ist bei Euch alles in Ordnung?", rief er und fing daraufhin an, schwer zu husten. "Lasst uns aus dem Turm gehen!", sagte er.

Kurz darauf standen sie schwer hustend vor Ragefasts Turm. Aus den angekippten Fenstern des Turms quoll schwarzer Rauch. Die vorübergehenden Passanten lächelten schadenfreudig.
 1. Der Raum und das darüber- und darunterliegende Stockwerk ist voller dichtem Rauch
« Letzte Änderung: 05.08.2014, 18:40:40 von List »
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« Antwort #136 am: 06.08.2014, 00:02:09 »
Die Wende

Alaric war mittlerweile etwas über ein halbes Jahr Novize im Tempel des Ilmater. Eine der täglichen Arbeiten, die die Novizen wie auch die Brüder verrichteten, war die Krankenfürsorge, wobei die Novizen eher im Tempel halfen, während die Brüder auch Hausbesuche machten. An diesem Tag jedoch wies der Infirmar Alaric an, einen Bruder zu begleiten. "Novize Alaric, ich habe habe Dich für diese Aufgabe ausgesucht, damit Du heute Zeuge von Ilmaters Güte wirst. Ein junger Mann wird in Kürze versterben und er hat um den letzten Segen gebeten. Wir Priester nennen dieses Ritual 'die Wende'[1]: es hilft dem Sterbenden die Schmerzen und Sorgen der Welt hinter sich zu lassen und seine Seele in aller guten Hoffnung den Göttern anzuvertrauen. Der Mann lebt im Nordosten der Stadt. Geht am besten gleich. Nicht auszudenken, wenn Ihr zu spät kämt."

Alaric hatte noch nicht viel mit dem Bruder zu tun gehabt. Doch er wusste, dass dieser schon sehr lange im Tempel von Ilmater gelebt hatte. Auch schien er die Stadt wie seine Westentasche zu kennen, denn er führte den jungen Novizen auf allerlei seltsamen Wegen, Gassen und Abkürzungen in das nordwestliche Viertel. Sie waren in der Nähe des Heiligen Hains, so schätzte Alaric. Aber es waren die letzten Häuserreihen, nahe der Stadtmauer und die Häuser waren einfach und gedrungen. Wäscheleinen hingen zwischen den Häuserwänden und Hühner gackerten in einem Verschlag an einer Häuserwand.

"Nach der Beschreibung müsste es dieses Haus sein.", sagte der Bruder und zeigte auf das letzte Haus der Gasse. Die Tür stand sperrangelweit offen, aber ein Vorhang versperrte den Blick ins Haus. Der Bruder klopfte mit dem Stab an den Türrahmen. "Ich bin Priester vom Tempel des Ilmater. Uns wurde gesagt, dass ein junger Mann den letzten Segen des barmherzigen Gottes verlangt.", rief er in das Haus. Sie traten ein und kamen sogleich in ein kleines Zimmer. Es war unordentlich und auch ein wenig verschmutzt. Der Bruder trat zu dem Bett und schlug behutsam die Decke zurück. Auf einmal stutzte er. Alaric sah, dass jemand mit Stroh die Decke ausgestopft hatte, so dass man glauben musste, jemand läge verkrümmt im Bett.

Der Bruder stampfte erbost auf. "Soll dies ein Scherz sein? Wenn dem so ist, dann schämt Euch!  Mit solchen Dingen macht man keine Scherze! Wer ist dafür verantwortlich? Zeig Dich!" Ärgerlich ging er an Alaric vorbei, aus dem Haus. Alaric folgte ihm und blieb dann verblüfft stehen, wie auch der Bruder verblüfft stehen geblieben war.

"Ein Scherz? Nein, dies ist kein Scherz. Es ist uns sogar todernst..." Vor ihnen standen drei Männer in schweren Roben aus schwarzem Stoff. Die Köpfe waren kahlgeschoren, in den Händen hielten sie Waffen. Alaric konnte es nicht glauben: Vor ihm stand Pendagast Tiefensee und dahinter Tond und Revel, genannt die Rabenbrüder[2].

"Bist Du überrascht, uns wiederzusehen, Alaric? Du dachtest wohl schon, wir würden Dich niemals finden. Und fast hättest Du auch recht behalten. Wer hätte es auch vermutet, dass Du Dich im Tempel des gebrochenen Gottes versteckst und selbst nicht davor zurückschreckst, die Novizenrobe dort anzulegen? Sehr gewitzt! Ja, ich will sagen, aus Dir hätte eine sehr brauchbare Assassine werden können. Aber Deinen Eigensinn hat man Dir niemals austreiben können. Keine Disziplin!"

Der Bruder sah erschrocken und ein wenig ängstlich zwischen den drei Gestalten und Alaric hin und her. "Alaric, wer ist das? Wer sind diese Männer? Und wovon reden sie?", fragte er.
 1. Siehe hier
 2. Pendagast hält ein verkettetes Paar Kamas und die Rabenbrüder jeweils eine Scheren-Klaue in der rechten Hand
« Letzte Änderung: 06.08.2014, 01:02:37 von List »
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Alaric Schattenfels

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« Antwort #137 am: 06.08.2014, 01:49:03 »
"Pendagast", sagte Alaric. "Und ihr beiden, euch kenn ich auch: Tond und Revel, nicht wahr? Besser bekannt als die Rabenbrüder. Was für ein Wiedersehen! Ganz wie früher. Sag, Pendagast, wie geht's denn unserem alten Meister? Ist Hairon immer noch eifrig dabei, kleinen Jungs Disziplin beizubringen und sie so auf den Ernst des Lebens vorzubereiten?"

Das alles sagte er in freundlichem, fast heiterem Tonfall, doch trat er dabei vor Bruder Patrick[1] und schob diesen auch ein wenig in Richtung Hauseingang zurück. Nicht, dass er sich auch nur die geringste Hoffnung machte, gegen die drei anzukommen. Pendagast hatte Alaric noch in jedem Trainingskampf binnen weniger Runden in den Staub geboxt, und die Rabenbrüder, nun, denen hatte Alaric nur manchmal mit offenen Mund auf dem Trainingsplatz zugeschaut: was für ein Gemetzel! Doch mehr als um sich selbst tat es ihm um Bruder Patrick leid. Wenn die drei nämlich mit Alaric fertig waren, würde auch der Bruder dran glauben müssen, egal wie unbeteiligt er war. Das einzige, was Alaric hier vielleicht erreichen konnte, war, ihm genug Zeit zu verschaffen, noch schnell seine eigene Seele Ilmater zu empfehlen. Und vielleicht Alarics auch.

"Drei Brüder aus meinem Kloster", antwortete er ihm noch über die Schulter. "Nicht die wohlgeratensten. Vielmehr der Abschaum, möcht' ich meinen. Aber ich, ich war einst wie sie."

Alaric verstand nur eines nicht: der Hinterhalt, hier, auf diese Weise, wie hatte er geschehen können? Woher wussten die drei, dass man ausgerechnet ihn, Alaric, auf einen solchen Hausbesuch mitschicken würde? Der Gedanke war doch völlig abwegig. Oder hatten sie einen Kontaktmann im Tempel des Ilmaters? War die Welt wirklich so schlecht?

"Es tut mir leid, Bruder Patrick", sagte er. "Vier Morde sühnen wollte ich. Nun habe ich nichts anderes erreicht, als Euch mit in den Tod zu reißen. Wenn Ihr es trotzdem über Euch bringt: sprecht bitte ein Gebet für mich mit. Und Kelemvor sei meiner Seele gnädig."

Dann ging er in Kampfstellung.
 1. ist der Name OK? es wäre wirklich einfacher, wenn der Bruder einen Namen hätte...
« Letzte Änderung: 06.08.2014, 11:40:16 von Alaric Schattenfels »

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« Antwort #138 am: 06.08.2014, 12:09:04 »
"Der Bruder soll gehen. Wir haben nichts zu schaffen mit ihm.", sagte Pendagast ernst und winkte abfällig die Straße hinunter.

Der Bruder war noch immer verwirrt; er schien nicht zu glauben, was er eben erst über seinen Bruder gehört hatte. Sein Blick blieb an den Scheren-Klauen der Rabenbrüder hängen. Seine Augen weiteten sich vor Schrecken. "Bitte, Alaric, bitte. Vergib mir.", stammelte er. Dann rannte er die Straße herunter, einen großen Bogen um die Angreifer schlagend.

"Jetzt sind wir ganz alleine, Alaric. Damit Du es weißt, ich bin jetzt der Meister im Kloster. Hairon ist vor wenigen Wochen nach langem Siechen verstorben. Ich muss zugeben, dass ich nicht übermäßig betrübt bin. Hairon hat dem Kloster eher geschadet, denn genützt. Seine größte Fehlentscheidung, das warst Du. Ich habe noch nie verstanden, wie er Dich für die Aufträge auswählen konnte. Doch erst nach Deinem letzten Mord, als ich Deine Bilder gesehen habe, da wurde mir erst bewusst, dass ich Dich falsch eingeschätzt habe. Deine Arbeit gefällt Dir nämlich, so sehr, dass Du beschlossen hast, auf eigene Rechnung weiterzumachen. Was mag Dich dazu bewogen haben? Ich wette, es ist die Angst in ihren Augen, die Dich anmacht. Du bist ein Sammler, nicht wahr? Du mordest und dann zeichnest Du ihre letzten Sekunden. Und wie pervers, Du versteckst Dich bei den Brüdern von Ilmater und suchst Dir bei Deiner Arbeit die nächsten Opfer. Wer würde vermuten, dass der barmherzige Bruder in Wahrheit ein blutrünstiger Schnitter sei? Gut, dass wir Dich endlich gefunden haben. Dies wird jetzt ein Ende haben.", sagte Pendagast und nahm eine Kampfposition ein
« Letzte Änderung: 06.08.2014, 22:23:16 von List »
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« Antwort #139 am: 06.08.2014, 12:34:25 »
Die Gefährten standen noch immer hustend und sich die tränenden Augen reibend vor Ragefasts Turm, da hörten sie plötzlich eine Stimme, die nach Hilfe rief. Schnell suchten sie den kleinen Platz ab und sahen dann einen Mönch in tiefblauer Robe, den Manus als Bruder Patrick erkannte. Auch Bruder Patrick hatte Manus erkannt und lief auf diesen zu. "Bitte, Bruder Manus, bitte helft! Wir sind in einen Hinterhalt... der Novize wird angegriffen... kommt!", rief er, noch von Weitem. Dann machte er kehrt und lief auf die Gasse zu, aus der er eben erst gekommen sein mochte.
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Vianesca

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« Antwort #140 am: 06.08.2014, 15:43:31 »
Vianesca stand schwer atmend draussen auf der Straße und kniff die Augen zusammen, welche dank der starken Rauch- und Dampfentwicklung sichtbar tränten. Sie hatte es geschafft, lange genug den Atem anzuhalten, um sich nun nicht ihre Lunge aus dem Leib zu husten, aber angenehm war die Situation doch nicht.

Ihr Blick richtete sich dann auf Ragefast und sie runzelte etwas ihre Stirn, die Arme verschränkend. Sie wollte gerade zu einer Standpauke anheben und dem Magier erklären, dass er eindrucksvoll bewiesen hatte, unvorsichtig und voreilig zu sein, und dass man so jemandem ja wohl kaum die Kontrolle über Vampire überlassen konnte. Da wäre es doch besser, den Orken auf die traditionelle Art gegenüber zu treten.

Dann aber trat ein Mönch heran, und als sie hören musste, dass ein Novize des Illmater in Gefahr war, kniff sie nur die Augen zusammen und verbiss sich weitere Kommentare, fürs erste. Statt dessen richtete sie ihr Wort mit einem leichten Lächeln auf Ragefast. "Des einen Unglück ist des anderen Glück, Magus Ragefast. Bitte begleitet uns zu diesen garstigen Geschehnissen. Da ihr ja so voller Leidenschaft seid, das Schlechte zu bekämpfen, könnt ihr uns euren Willen direkt demonstrieren, und ebenso diesen Fehler von eben wieder gut machen. Es wird immerhin noch eine Weile dauern, bis ihr euer Heim wieder betreten könnt." Sie wartet noch einen Moment, ob Ragefast die Gruppe begleitet, läuft dann aber auch schon los. Immerhin trug sie ihre Rüstung und ihren Schild bei sich, waren sie doch aus Mithral und leicht genug, dass man sogar problemlos in ihnen tanzen konnte. Sie hatte keine Probleme, den Novizen wieder einzuholen, und trotz ihrer Rüstung wirkte es so, dass sie sich bremsen musste, um ihm nicht vorauszueilen.[1]

Sobald sie sich dem Ort des Hinterhaltes nähern würden, ließ sich Vianesca kurz Zeit, eine Reihe von Zaubern zu wirken, die ihre Wortgewandheit verbessern würden. Jedenfalls tat sie das, falls nicht schon Kampflärm an ihr Ohr drang, als sie ankam.[2]
 1. Geschwindigkeit 12 Meter wegen Reisedomäne
 2. Tap Inner Beauty, Adoration, Enhanced Diplomacy für einen Bonus auf Diplomatie von insgesamt +6

Alaric Schattenfels

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« Antwort #141 am: 06.08.2014, 15:59:45 »
Pendagast! Pendagast hat also meine Mappe durchwühlt. Wer hätte das gedacht, dass dieser grobe Kerl so feine Schleifchen binden kann? Und wie dreist, wie selbstherrlich, den Augenzeugen laufen zu lassen! Wirklich, er muss sich seiner Stellung, seiner Unantastbarkeit sehr sicher sein.

"Du!" rief Alaric, während Pendagast und er sich langsam umkreisten. "Du wirfst mir Brutalität vor? Wie hast du dich gebrüstet mit dem Blutbad, das du in Letzthafen angerichtet hast. Und was hast du Hairon ins Essen gemischt, das würd' ich gern wissen. Er wird ja wohl kaum von allein krepiert sein, so viel Glück hab ich nicht. Schnitter, ich? Das ist immer noch besser als feiger Giftmörder. Und sag doch, was du willst! Ilmater sieht in die Herzen und meins ist längst nicht mehr so kalt und leer wie es einst war und wie deins noch immer ist. Der Gebrochene Gott kennt die Wahrheit, er wird für mich bitten!" Dann musste er plötzlich lachen. "Dumm, das bist nur du. Du hast nicht einmal kapiert, was du da auf den Bildern siehst. Die Toten haben keine Angst mehr, nur die Lebenden!"
« Letzte Änderung: 07.08.2014, 10:56:10 von Alaric Schattenfels »

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« Antwort #142 am: 06.08.2014, 23:40:31 »
Pendagast fing an, boshaft zu lachen. "Du wirst es nicht glauben, aber Hairon ist einfach nur krank geworden und gestorben. Ich habe damit nichts zu tun. Überhaupt, was glaubst Du, ist in dem Kloster passiert? Hast Du Dir niemals Gedanken gemacht, woher wir Nahrungsmittel, Schreibgeräte und Waffen bezogen haben? Hat unsere Schreiberei tatsächlich so viel Geld eingebracht? Ich glaube, manche der Brüder haben sich darüber keine Gedanken gemacht, andere wollen darüber nicht genauer nachdenken. Aber es ist offensichtlich, dass das Kloster aus eigener Kraft nicht überleben könnte. Einige wenige Mönche jeder Generation werden ausgewählt, um der Gesellschaft Niewinters einen besonderen Dienst zu erweisen. Es gibt immer einige wenige Individuen, die die Stabilität einer Gesellschaft gefährden. Die Außerwählten des Klosters schaffen diese Störenfriede aus der Welt. Und für das Kloster bedeutet dies eine dringend nötige Einkommensquelle, ohne die das Kloster nicht bestehen könnte. Einige müssen die Verantwortung tragen, dass andere Erleuchtung finden können. Aber was ist mit Dir? Erzähl mir nicht, Du hast erst jetzt über Deine Aufgabe nachgedacht? Und dann hast Du heiße und innigliche Reue empfunden und bist sogleich in die Bruderschaft des gebrochenen Gottes eingetreten? Das glaube ich Dir nicht! Was hast Du vor? Welches ist Dein nächstes Ziel? Sag es mir, schnell!"
« Letzte Änderung: 06.08.2014, 23:53:25 von List »
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Alaric Schattenfels

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« Antwort #143 am: 06.08.2014, 23:53:38 »
"Du", sagte Alaric. "Du bist mein nächstes Ziel. Mein letztes Ziel. Also hör auf zu reden und lass es uns endlich hinter uns bringen."

Über das, was Pendagast da alles behauptete, wollte er weder reden noch nachdenken. Die Wahrheit ließ sich auf diese Weise eh nicht ermitteln, und es würde nur seine Konzentration stören. Wenn Pendagast glaubte, Alaric auf so billige Art ablenken zu können, täuschte er sich.

Wenn ich schon sterben muss, dann will ich Pendagast wenigstens mitnehmen auf dem Weg in die Höll'!

Und er stürzte sich auf ihn.[1]
 1. Ini=17
« Letzte Änderung: 07.08.2014, 00:01:16 von Alaric Schattenfels »

Manus

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« Antwort #144 am: 07.08.2014, 23:32:59 »
Manus Miene verfinstert sich, als der Magier sich in Ausflüchten verheddert. "Ihr ward auf die Rune der Explosion vorbereitet, die das Buch schützte. Doch eure Fähigkeiten sind an Grenzen gestoßen. Vampire wollt ihr kontrollieren? Ich fürchte, sie werden euch mit ihrer Macht verführen." Nüchtern sprach Manus angesichts des Verlustes des Zauberbuches an Ragefast. Sie hatten im Auftrag des Fürsten versagt und das Rad des Leids dreht sich weiter.

Doch der Kleriker wird vor einer drohenden Trübsal durch die Worte eines Mitbruders gerettet. "Orks, übergeschnappte Magier und ein Bruder in Not, welche Prüfung hälst Du für die Deinen bereit? Das Schicksal hatte entschieden und ihm noch eine Aufgabe erteilt. Er rannte los ohne Worte und zog einen Zauberstab aus seinem Gürtel.[1]
 1. MA: ZS Shield oft Faith

Bär

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« Antwort #145 am: 11.08.2014, 14:23:26 »
Zuerst rannte Bär seinen Kameraden nach. Erst nach wenigen Metern wurde ihm klar, dass das Buch noch im Turm von Ragefast lag und das Bär dies gar nicht gefiel.
"Beschütze sie.", befahl er Katze bevor er abrupt abbremste und Katze weiter rannte. Außer Sichtweite des Magiers krümmte sich Bär und schrumpfte zuerst bevor sich seine Physiologie stark veränderte. Wenige Sekunden später erhob sich eine Taube in die Luft und machte sich auf den Weg in Richtung Ragefasts Turm. Dort versuchte er von außen das Fenster der Bibliothek zu finden. Wenn nötig würde er auf jedem Sims landen und in den Raum schauen. Er würde das Buch holen und wieder aus dem Fenster springen, wenn der Magier ihn dabei nicht sehen würde, ansonsten bliebe ihm nichts anderes übrig als erneut die Gestalt zu wechseln um wieder zu entkommen.
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« Antwort #146 am: 14.08.2014, 12:59:24 »
Bär flog in Gestalt einer Taube zurück zu Ragefasts Turm. Es war leicht, ein angekipptes Fenster zu finden, denn es quoll Rauch aus ihm. Im Zimmer angekommen verwandelte sich Bär wieder in seine Zwergengestalt. Er musste die Luft anhalten und seine Augen tränten, doch er fand das Zauberbuch auf dem Tisch, wo Ragefast es zurückgelassen hatte. Bär sah sich um, der Magier war nirgends zu sehen, also nahm er das Buch an sich. Nun wollte er aber auch rasch verschwinden, denn der Magier konnte vielleicht doch jeden Moment zurückkehren. Bär stieß das Fenster auf und sah hinunter. Es waren sicher fünf Meter. Da hörte von unten eine Stimme: "Ah, was für ein Durcheinander. Ich werde den Rauchgeruch noch für Wochen im Turm haben. Doch immerhin habe ich nun endlich das Buch.". Offensichtlich sprach der Magier zu sich selbst, als er die Stufen heraufkam. Bär sprang - und schwebte zu Boden, dank seines magischen Federfall-Rings.
« Letzte Änderung: 14.08.2014, 14:03:31 von List »
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Bär

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« Antwort #147 am: 14.08.2014, 13:58:18 »
So schnell es ging rannte Bär, das Buch fest umklammert, zum Fenster. In aller Hektik vergaß er weit genug zu springen und so kam es, dass zwar sein magischer Ring den Fall verlangsamte aber er trotzdem schmerzhaft gegen die Außenmauer des Turmes krachte. Auch die Landung war nur ein wenig graziler, zwar versuchte der Zwerg sich abzurollen fiel dadurch aber auf seine Schulter.

So schnell es ging stand er wieder. Er blickte sich kurz um, um zu sehen wo genau er war und rannte sofort danach um den Fuß des Turmes, um aus dem Blickfeld der Bibliothek zu verschwinden. So schnell ihn seine Beine trugen verschwand Bär in der Gasse, in der auch seine Freunde verschwunden waren.
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« Antwort #148 am: 04.09.2014, 12:21:46 »
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« Antwort #149 am: 04.09.2014, 12:21:56 »
"Hört auf, hört auf!", rief der Rabenbruder, der von Alaric angegriffen wurde. "Wir ergeben uns doch!". Der Bruder war von den Tritten Alarics und dem Biss von Katze nunmehr schwer verwundet. Rotes Blut lief ihm aus einer Wunde an der Seite. Auch der andere Bruder hielt nun seine Hände nur noch schützend vor den Körper. Katze ließ noch nicht ab von ihrer Beute. Donald bedrohte den anderen Bruder noch mit seinem schwarz-glänzenden Schwert. Er war unentschlossen, was zu tun war, und suchte Augenkontakt mit Galumaw.
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