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Autor Thema: [1. Akt] Letztes Aufgebot  (Gelesen 73144 mal)

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Bär

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« Antwort #165 am: 10.09.2014, 18:51:09 »
Bär war irgendwie überrascht als er Brandis sah. Zwar hatte er gewusst, dass er in der Wache arbeitete. Aber Bär wusste das hier viele Menschen wohnten, die Chancen jemanden zu treffen waren so verflucht klein. Selbst wenn er sich konzentrierte und versuchte etwas zu finden entzog sich das seinen Fähigkeiten. Hier gab es keine Landmarken an denen man sich vernünftig orientieren konnte, alles sah gleich aus.

Als er aus seinen Gedanken wieder hochschreckte war Brandis bereits weiter: "Natürlich weiß Bär davon, Bär hat gesagt die Frauen sollen kämpfen."
Doch Brandis redete bereits weiter: "Bär hat kaum Geld, aber du kannst es haben." - Bär hatte keine Ahnung von Werten. Zwar besaß er nur 70 Goldmünzen, doch selbst wenn er tausend besäßen hätte, hätte er sie wohl einfach hergegeben. Wozu brauchte er sie? So zog er sie hervor und reichte das Säckchen an Brandis.
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Alaric Schattenfels

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« Antwort #166 am: 10.09.2014, 19:07:32 »
Alaric schaute bestürzt von dem Stadtgardisten zu dem Zwerg, der Pendagast trug, zu der Frau, die ihm vorhin erst etwas von "Krieg mit Orks" erzählt hatte, und wieder zurück zu dem Gardisten.

"Heute abend schon?" fragte er entsetzt. "Wie kann eine ganze Orkarmee denn so plötzlich aus dem Nichts—" Er unterbrach sich. Wie war herzlich egal. "Und sogar die Frauen sollen kämpfen? Wenn es so schlimm steht, wenn jeder Kämpfer gebraucht wird, dann..."

Er wandte sich an Bruder Manus und Bruder Patrick. "Lasst mich helfen! Lord Nasher hat mir vor sechs Monaten die Freiheit gelassen unter der Auflage, ich solle ihm beweisen, dass meine Worte mir ernst sind, dass ich wirklich lieber die Unschuldigen beschützen möchte als die Schuldigen richten. Meinen heiligsten Eid habe ich ihm darauf geschworen. Ich bitte Euch also noch einmal: lasst mich helfen."

Vianesca

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« Antwort #167 am: 11.09.2014, 10:14:59 »
Vianesca schüttelte etwas den Kopf und verschränkte ihre Arme. "Wieso sind nur alle so darauf versessen, dass sogar Frauen kämpfen müssen? Es ist ja nicht so, als wären nicht viele der mächtigsten Abenteurer des Landes weiblich... Nun, sei es drum. Helfen könnt ihr sicherlich, Alaric. Aber bevor wir uns den Orken widmen, müssen wir uns erst einmal um Ragefast und dieses Buch kümmern. Das ist jetzt gerade etwas untergegangen, aber wenn wir ihn damit alleine lassen, dann haben wir neben Orken auch noch eine Vampirarmee am Hals... Oder eine orkische Vampirarmee.

Brandis, ich habe leider keine nennenswerte Menge Geld, was ich dir geben kann, und wir sind hier alle klamm. Aber du könntest eine von den magischen Waffen unserer Gefangenen hier haben. Sie brauchen sie nicht mehr, denke ich, und sie sollten sich gut zu Geld machen lassen. Gib uns einfach das Wechselgeld. Zumindest, wenn alle anderen zustimmen."

List

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« Antwort #168 am: 12.09.2014, 17:24:53 »

Brandis
Brandis deutete ein Kopfschütteln an. "Liebe Vianesca, es geht gar nicht darum, dass man Frauen generell den Kampf nicht zutrauen könnte. Wie Du weißt, bin ich selbst mit einer Frau lange Zeit auf Abenteuern gewesen, bis sich... unsere Wege getrennt haben. Es gibt nur deswegen Grund zur Klage, weil man Frauen zur Verteidigung einsetzt, welche mit dem Schwert nicht vertraut sind. Viele Mütter und Mägde werden den Tod finden, heute Nacht. Nur dies erschreckt mich. Es ist... - nun, ich glaube, jetzt verstehe ich Dich. Was Dich wurmt, ist dass man kein Aufheben darum macht, ebenso unvorbereitete junge Männer in den Kampf zu schicken, ich meine Knechte und Handwerker. Und vielleicht ist es richtig, dass ich mir um diese weniger Gedanken mache, als um die Frauen. Sie sind genauso wehrlos, aber immerhin... nun, es wird erwartet, dass sie im Kriegsfall bewaffnet werden. Dass auch die Frauen bewaffnet werden, damit hat keiner gerechnet. Hm... ich glaube, ich rede mich hier gerade um Kopf und Kragen..." Brandis schien etwas verwirrt, vielleicht war er auch beschämt. Jedenfalls schien er sich nun unwohl zu fühlen in Gegenwart der forschen Aasimar.

"Ähm... ich glaube, dass mit der Waffe ist keine schlechte Idee. Vielleicht nimmt sie Wenry in Zahlung. Oder zumindest könnte er etwas Arkanum herauspressen. Ich schätze, er würde einverstanden sein. Vielen Dank für Eure Hilfe. Ich wusste, Ihr würdet mir helfen können. Hmm... ich hatte Euch auch etwas versprochen, nicht wahr? Nun gut, ich gebe Euch meinen Krug."

Brandis kramte in seiner Tasche und holte einen kleinen Gegenstand hervor. Es war tatsächlich ein Krug, aber er erregte sofort Aufmerksamkeit. Er war aus einem humanoiden Schädel gefertigt und in schwarz-schimmernden Metall eingefasst. Die Schädeldecke war entfernt worden und ein Deckel verschloss stattdessen das Gefäss. Im ersten Moment wussten die Gefährten nicht, von wem oder von was der Schädel stammen mochte, sie waren sich nur sicher, dass es nicht der eines Menschen, Elfen usw... war.

"Ich habe ihn vor einiger Zeit bei einem dubiosen Händler eingetauscht. Ich wollte ihn eigentlich gar nicht, aber er hatte nicht mehr genug Wechselgeld und ich wollte ihm nichts schenken. Es ist nichts falsch an dem Krug, er ist sicherlich auch magisch. Aber er ist mir unheimlich. Wenn man ihn öffnet, dann füllt er sich mit einer schwarzen, öligen Flüssigkeit. Ich denke... es ist Blut. Ähm... nun gut, behalten ihn oder schenkt ihn weiter. Meine Schulden begleiche ich Euch auf jeden Fall noch. Bitte entschuldigt mich jetzt.", sagte er und drückte Bär den Schädel in die Hand. Dann beeilte er sich, in den Südteil der Stadt zu kommen.
« Letzte Änderung: 12.09.2014, 17:42:54 von List »
"Man muss auch das Allgemeinste persönlich darstellen."
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Bär

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« Antwort #169 am: 14.09.2014, 11:06:49 »
Bär nahm seinen Geldbeutel von Brandis wieder entgegen nachdem der Mensch die Waffe entgegen genommen hatte.

"Bär hat das Buch geholt. Wollte Bär noch sagen.", setzte er seine Kollegen in Kenntnis. Er kraulte Katze den Kopf. Katzes Maul war immer noch mit Blut verschmiert. Dies fühte dazu das jeder der auf der Straße lief einen weiten Bogen um die Gruppe machte. Die meisten warfen ihnen echaufierte oder gar feindseelige Blicke zu, die der Druide geflissentlich ignorierte.
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Vianesca

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« Antwort #170 am: 15.09.2014, 13:31:03 »
"Ganz genau, Brandis. Aber sorge dich nicht zu sehr, wir können nichts tun, außer so vielen wie möglich zu helfen, ob nun Frauen oder Männern." lächelte Vianesca zuversichtlich, auch wenn jener Gesichtsausdruck ins Wanken geriert, als sie als Belohnung für ihre Großzügigkeit einen magischen Blutkrug bekamen. Es war ja nicht so, dass sie kein Blut sehen konnte, aber so ein schauriges Ding war eigentlich nichts, was sie persönlich als besonders begehrenswert empfand. Aber vielleicht war es ja nützlich?

"Gut, gut, wir haben das Buch, und das hier jetzt auch erledigt. Danke, Bär, dafür. Dann.. stecken wir mal den grässlichen Becher weg, liefern unsere schlagkräftigen Freunde hier ab und sehen dann weiter!"

List

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« Antwort #171 am: 15.09.2014, 21:22:56 »
Katharsion

"... und deshalb sind alle Bewohner, Männer wie Frauen, nach fürstlichem Edikt verpflichtet, sich innerhalb der nächsten drei Stunden in der städtischen Waffenkammer zu melden und sich zu rüsten. Weiterhin werden kampferprobte Freiwillige gesucht, welche kleine Gruppen von Verteidigern anführen. Ebenso ist jeder Kleriker, gleich welcher Gottheit, dazu berufen, seine Dienste zum Wohle der Stadt einzusetzen. Wir erwarten den Angriff der Orks gegen Abend diesen Tages.", endete der Herold, welcher mit einem schwarzer Waffenrock bekleidet war, den das Wappen der Stadt zierte. Er rollte die Schriftrolle auf, aus der er verlesen hatte, und blickte in die Menschenmenge vor ihm.

Es hatten sich mittlerweile weit über 200 Menschen auf dem Marktplatz versammelt. Es waren Männer wie Frauen unter ihnen, Handwerker, Knechte, Mägde und Kinder. Der Herold sah Unglauben und Schrecken in ihren Gesichtern. Nur wenige vermochten mit einander zu sprechen, die meisten mussten die Nachricht erst verdauen. Oder sie warteten darauf, dass der Herold noch etwas sagen würde, vielleicht doch noch etwas sagen würde, was Hoffnung machte. Irgendwo ertönte ein schrilles Lachen.

Der Herold seufzte und senkte den Blick. Eilends verließ er den kleinen Podest, auf den er sich gestellt hatte. Er war sich sicher, wenn die Menge erst einmal verstanden hatte, was er gerade gesagt hatte, dann würde es hier sehr unruhig werden. Und er wollte nicht da sein, wenn dies geschah. Er konnte nichts sagen, was die Situation irgendwie besserte. Er kämpfte selbst mit der Verzweiflung. Schnell lief er durch die Menge.

Ganz in der Nähe stand Katharsion. Er war erst seit kurzer Zeit in der Stadt und hatte nach einer Möglichkeit gesucht, das flammende Licht in den Norden zu tragen. Seine Möglichkeit würde er nun bekommen, doch um welchen Preis?
« Letzte Änderung: 15.09.2014, 21:31:40 von List »
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Katharsion Pyr

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« Antwort #172 am: 15.09.2014, 22:30:20 »
Katharsion blickte einmal in die Runde. "Orks? Und sie werden noch heute angreifen?" Die Menschen auf dem Platz teilten ganz offensichtlich im ersten Moment die Überraschung des Genasi, auch wenn er im Gegensatz zu ihnen bereits verstand, was das für eine Bedeutung hatte. Der Feuerlord hatte eine Prüfung gesendet für ihn und für ganz Niewinter. Das glühende Feuer der orkischen Wut würde über die Stadt hinweg fegen und all jene, die in ihm bestehen konnten, würden gehärtet aus ihm hervorgehen. Die, die nicht würdig waren, würden in ihm vergehen. Der Blick über den Markt zeigte Katharsion, dass vermutlich die meisten hier es nicht überstehen würden. Doch das lag allein daran, dass sie nicht verstanden, dass sie nicht dem Feuerlord folgten. Doch Katharsion war hierher gekommen, um genau das zu ändern und nun, da die Orks kamen, würde er beginnen.
Entschlossen ging er auf das kleine Podest zu, das der Herold gerade verlassen hatte, um seinerseits das Wort zu ergreifen: "Menschen von Niewinter! Kossuth, der Feuerlord selbst, hat euch diese Prüfung gesandt. Immerzu testet er diejenigen, die auf dieser Erde wandeln. Diese Orks sind nichts anderes als eine seiner Herausforderung. Wir müssen uns diesen Herausforderungen stellen, denn sie sind es, die uns stärken. Wer durch das Feuer dessen geht, der im Feuer herrscht, wird nicht verbrannt. Er wird gehärtet und geht stärker aus ihm hervor. Die Flamme Kossuths leuchtet hell, heller als ihr es vorstellen könnt." Um seine Worte zu unterstreichen streckt Katharsion seine hand aus und lässt ein kleines Flämmchen in ihm entstehen.[1] "Kossuth hat euch diese Prüfung gesandt und ihr müsst euch seiner als würdig erweisen. Stellt euch den Orks und beweist dem Feuerlord, dass ihr seiner würdig seid. Kein Weg führt an dieser Aufgabe vorbei. Wir alle müssen uns der Flamme von Kossuth stellen und uns durch sie härten lassen. Geht zur Waffenkammer, wie es euch der Herold befohlen hat und dann kehrt zurück zu den Mauern eurer Stadt. Dort oben werde ich euch erwarten und gemeinsam werden wir dem Feuerlord beweisen, dass wir seiner würdig sind und die Orks werden in seinem Feuer vergehen."[2]
 1. Trait: Snap Ignition
 2. Falls hier irgendwie Diplomatie nötig ist, habe ich mal gewürfelt (allerdings nicht sonderlich gut): 16
"If I'm going to burn it might as well be bright."

Galumaw

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« Antwort #173 am: 18.09.2014, 08:47:04 »
Gal hatte bevor sie sich auf den Weg zu Wache machten, die blutigen Reste der Klamotten wieder auf die Leine gehangen. Dabei hatte er ein Goldstück in die Tasche einer sauberen Hose gesteckt. Auch wenn der Besitzer wohl in naher Zukunft andere Sorgen haben würde.
Auf Alrics Worte, zuckt er nur mit den Schultern. "Die Wache, und wohl auch der Tempel des Illmater werden über dein Schicksal entscheiden. Es liegt nicht in unserer Hand." Sympathie liegt nicht in seiner Stimme. Vianescas Vorschlag hingegen unterstützt er sofort, und händigt Brandis eine der Scherenklauen aus. "Möge Tymora dir ihr Lächeln schenken." ruft er dem schließlich schnell davoneilenden Wächter nach. Das die Aussicht auf eine Schlacht Brandis so motivierte, konnte er zum einen nachvollziehen, zum anderen machte es ihn nachdenklich. Er selbst war, genau wie Brandis, nicht für das ruhige Leben gemacht. Alltag und Routine zerrieben ihn. Er brauchte das Abenteuer. Doch hier stand mehr auf dem Spiel als die Leben von freiwilligen Abenteurern. Vielleicht sollte er seine Ausrüstung auch noch aufstocken? Doch die Schlacht war noch so fern, und der Kampf gerade hatte ihm gezeigt, dass das Leben weiterging.
Er schüttelte kurz den Kopf, als ihns Bärs Worte wieder in die Gegenwart holten. "Gut gemacht Bär." Er wußte, dass der Zwerg kein Freund vieler Worte war, und so beließ er es dabei. Sich an die anderen wendend meinte er: "Die Ereignisse überschlagen sich. Zur Wache und dann an einen ruhigen Ort zum planen, würde ich meinen. Es gitb Dinge zu bereden."
Wie soll ich mich an Gesetze halten, wenn ich doch gelernt habe das Richtige zu tun?

List

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« Antwort #174 am: 18.09.2014, 14:59:07 »
Die Gefährten suchten sich ihren Weg durch die Straßen zur nächsten Wache. Diese war in der nähe des Haupttors und so sahen die Gefährten die große Menschenmenge, die davor versammelt war. Von dem Herold, von welchem Brandis berichtet hatte, war keine Spur zu sehen. Er musste schon gegangen sein und er hatte heillose Verwirrung hinterlassen. Irgendwo in der Menge von plappernden und weinenden Menschen sahen die Gefährten eine Gestalt, welche eine Rede hielt. Nicht nur auf Grund seiner lauten Stimme, sondern auch auf Grund seines Äußeren fiel er auf. Es war ein Feuergenasi, unverkennbar, und er verkündete die Macht seiner Gottheit Kossuth.

Die Leute um Katharsion herum wurden still, als dieser zu Reden begann. Als Katharsion in ihre Gesichter blickte, sah er größtenteils Verwirrung und nur in wenigen so etwas wie eine aufglimmende Hoffnung. Er erinnerte sich daran, dass sein Glaube hier nur wenig verbreitet war. Eine Frau schien recht erschüttert und fragte: "Womit haben wir es verdient, dass dieses Unglück über uns kommt? Ich habe mich immer an die Gesetze gehalten und bin niemandem etwas schuldig geblieben. Nun muss ich kämpfen und werde den Tod finden!" Ein anderer Mann schien interessiert zu sein und fragte: "Welche Macht hat Kossuth, dass wir die Orks zurückschlagen können?"

Die Gefährten waren unwillkürlich kurz stehen geblieben, um das Geschehen zu beobachten. Die beiden Gefangenen Brüder verharrten in regloser Pose und behielten den Blick gesenkt. Pendagast schien gerade wieder aufzuwachen und stöhnte leise. "Lasst uns weitergehen und die Männer auf die Wache bringen", drängte Patrick, dem das Schauspiel auf dem Marktplatz ganz offensichtlich nicht behagte.

Sie brachten die Männer auf die Wache. Hier herrschte reges Treiben. Bürger baten um Schutz oder flehten darum, vom Milizendienst verschont zu werden. Eine rothaarige Frau beteuerte, dass sie Mutter von Kindern sei. Die Wachmänner schienen überfordert und ratlos und wiederholten dieselben Sätze immer und immer wieder. "Meldet Euch bei der Waffenkammer nebenan.", "Alle erwachsenen Einwohner sind zum Kriegsdienst verpflichtet, ausnahmslos" und "Wir tun was wir können, um die Stadt zu verteidigen, aber wir können keinen Stadtteil im besonderen schützen."

Ein Wachmann kam zu den Gefährten und lies sich die Situation kurz schildern. "Was die drei Männer angeht, so werde ich sie für's erste in eine Zelle stecken, bis... die Belagerung vorbei ist.". Er zögerte und fasste dann einen Entschluss. "Und was den anderen angeht: Wenn er Bürger der Stadt ist und Novize des Ilmater-Tempels ist, dann soll der Novizenmeister entscheiden, was zu tun ist. Wirklich, die Belagerung ist nun das Wichtigste. Bitte, wenn es Euch möglich ist, bringt ihn zum Tempel und vor den Novizenmeister. Der soll entscheiden, ob der Novize die Stadt verteidigen oder in seiner Zelle auf sein Gericht warten soll." Dann wandte er sich wieder ab, schon dem nächsten Menschen zu.

Die Gefährten traten mit Alaric wieder vor die Tür und blieben am Marktplatz stehen. "Was nun?", fragte Donald.
« Letzte Änderung: 18.09.2014, 16:21:10 von List »
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Katharsion Pyr

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« Antwort #175 am: 18.09.2014, 21:33:38 »
Katharsion hegte das kleine Flämmchen in seiner Hand und präsentierte es dabei seinen Zuhörern. Diie Anstrengung es am Leben zu erhalten ließ seine Adern noch stärker zwischen der verkohlten Haut seiner Hände hervortreten, sodass sie beinahe zu leuchten schienen: "Das Feuer des Feuerlords ist gnadenlos, aber es hat auch gewaltige Macht. Mir hat der Tyrann in den Flammen einen Funken seines Feuers geliehen und ich werde ihn entfesseln. Kein Feind des Feuerlords war je in der Lage seinen Flammen zu widerstehen und all jene, die seine rasende Hitze ertragen, gehen gestärkt daraus hervor. Kein Ork wird gegen das Feuer des Kossuth bestehen und in seinem Namen, werde ich es über sie bringen.
Kossuth hat uns gelehrt, dass jede Herausforderung uns stärker macht. Diese Orks sind nichts anderes. Sie sind hier, um uns zu prüfen und wir müssen uns ihnen stellen. Denen, die dem Pfad des Feuers folgen, wird Kossuth zur Seite stehen und sie werden bestehen, wenn der Feuerlord sie als würdig erachtet. Diejenigen, die vor der Prüfung zurückweichen und sich ihr nicht stellen, werden zu Grunde gehen. Wollt ihr wirklich zusehen wie Orks über eure Stadt kommen und euch vor ihnen verstecken, hinter Mauern, der Stadtwache oder eurer eigenen Rechtschaffenheit? Jeder wird geprüft und jeder muss sich seinen Lohn selbst verdienen. Kossuth macht keine Geschenke an die Schwachen, aber ihr könnt euch vor seinem Angesicht als stark erweisen. Deshalb müsst ihr zu den Waffen greifen und euch dem Feind stellen."
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Alaric Schattenfels

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« Antwort #176 am: 18.09.2014, 22:04:25 »
"Bruder Patrick und ich können gut allein zum Tempel zurück", antwortete Alaric auf die Frage des Rothaarigen, ohne die geringste Spur von Ironie in seinen Worten. "Ihr alle werdet etwas besseres zu tun haben. Die Verantwortung für mich trägt Pater Johannes, wie Ihr gehört habt. Zufällig ist das der Mann, vor dem ich auf dieser Welt den meisten Respekt habe—neben Lord Nasher. Ich habe mich längst, bedingungslos, seiner Geduld, Weisheit und Barmherzigkeit unterworfen und ich werde auch jetzt nicht zögern, mich seinem Ratschluss zu stellen."

Obwohl ihm ja doch ein wenig mulmelig war, dem Pater von dem Vorfall berichten zu müssen und, schlimmer noch, von seinem Wunsch, zu kämpfen. War das richtig? Alaric wusste bald gar nichts mehr. Alle Gewissheiten, die er einst besessen hatte, waren zerbröckelt, und neue hatte er noch nicht gefunden. Außer, dass es nicht richtig sein konnte, dass einfache Leute, die noch nie eine Waffe in der Hand gehalten hatten, gegen die Orks geschickt wurden, während er selbst untätig herumsaß.

Er sah dabei die Lliirapriesterin an, die bisher als einzige auf seine Erklärungen und Beteuerungen reagiert hatte. (Vianesca hatte Brandis sie genannt, und der Zwerg hieß Bär.) Vielleicht würde sie die Ernsthaftigkeit seiner Worte erkennen.

"Und heute abend kämpfen wir dann, wenn der Pater es mir erlaubt, gemeinsam gegen die Orks. Was sagt Ihr?"
« Letzte Änderung: 22.09.2014, 18:42:03 von Alaric Schattenfels »

Bär

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« Antwort #177 am: 19.09.2014, 09:38:07 »
"Bär sagt der Feuerlord hat hier keine Macht, zwar kämpft er mit Auril um das Land. Aber noch herrscht der Winter hier." laut genug, sodass es jeder in seiner Umgebung hören konnte.[1]

Er schüttelte den Kopf: "Bär fragt welcher Narr verlässt sich auf die Götter, wenn die Menschen gefragt sind. Kein Gott kämpft für die Menschen, sagt Bär, sie kämpfen für sich." Der ganze Gedanke, dass sich Götter in die Probleme der Menschen einmischen würden, war Bär suspekt. Zwar betete auch er zu ihnen, doch niemand vermochte es ihre Hilfe zu erzwingen oder ihre Unterstützung. Jeder der das glaubte war ein Narr. Wenn es ihnen in ihren Plan passte würde sie helfen, wenn nicht dann nicht.
Aber Bär war kein Priester, Bär hatte die Götter erfahren und nichts über sie gelernt. Was auch immer der richtige Weg war, Bär wusste es nicht.
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Katharsion Pyr

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« Antwort #178 am: 19.09.2014, 10:53:12 »
Katharsion blickt zu der in seinen Augen merkwürdig anmutenden Gestalt, die von der anderen Seite des Platzes so laute gesprochen hat. Auch wenn er in diesen Landen fremd ist, so erkennt er doch, dass dieser Mann selbst für Niewinter eine ungewöhnliche Gestalt ist. Aber der Genasi würde nicht dulden, dass jemand die Macht seines Gottes in Frage stellt: "Der Tyrann in den Flammen hat überall Macht, wo ein Feuer brennt. Und wo ein Feuer genährt wird kann kein anderes Element gegen es bestehen. Die Flamme des Feuerlords fließt in meinen Adern, ich bin das glühende Kohlebecken aus dem sein Feuersturm geboren wird. Ich wandle auf dem Pfad des Feuers und Kossuth leiht mir einen Funken seiner Macht. Doch seine Macht ist so gewaltig, sein Feuer so unbändig, dass selbst nur eine Funke jede Kälte vertreibt und jeden, der seiner unwürdig ist, verschlingt.
Jeder, der dem Pfad des Feuer folgt, trägt die Flamme des Feuerlords in seinem Herzen und Kossuth schnekt uns die Macht sie zu entfesseln, wo es von Nöten ist. Ich stehe hier vor euch und sage euch, folgt dem Pfad des Feuers, flieht nicht vor dem, was sich euch entgegenstellt, sondern nehmt die Herausforderungen mit Freuden an. Denn Feuer und Schmerz sind des Feuerlords und er stärkt uns durch sie."

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Bär

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« Antwort #179 am: 19.09.2014, 11:01:17 »
Bär starrte den offensichtlich verrückten Mann auf dem Marktplatz verwirrt an: "Da hat wohl nicht nie jemand versucht im Winter ein Feuer am Leben zu erhalten, sagt Bär. Wenn Schnee und Eis das Leben bedecken. Aber Bär sagt fein. Verbrennen wir einfach alle Orks."

Ein kehliges Lachen entfährt seiner Kehle. Glaubte dieser Narr wirklich was er sagte? Bär hatte nur bedingt Lust sich zu streiten, doch er hatte noch nie mit seiner Meinung hinter dem Berg halten können, die Auseinandersetzung mit Ragefast hatte dies eindeutig gezeigt. Vielleicht war er erneut dabei sich um Kopf und Kragen zu reden, auch wenn es ihm Moment andere Feinde gab und dieser Mann der Bevölkerung eigentlich nur Mut zusprechen wollte.
Doch als Anhängerin der Frostmaid konnte er dieses ewige Gequatsche über die Macht des Feuers nur bedingt ertragen.
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