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Autor Thema: Kapitel 1 - Auf der Spur der vermissten Kinder  (Gelesen 26726 mal)

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Shira

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Die Krone des Koboldkönigs
« Antwort #195 am: 18.10.2014, 07:52:56 »
Als Gerion die Worte der Vorsicht aussprach, packte Shira sofort den neben ihr laufenden Soleb. Er musst zwar außerhalb des Kellers beobachtet haben, was passiert war, aber Shira war sich nicht sicher, ob die katzenhafte Neugier nicht überwiegen würde. Diese Schatten waren extrem gefährlich und der Kater würde wohl eine Begegnung nicht lange überleben. Wenn sie sah, wie diese Kreaturen den massigen Körper des Zwerges ausgesaugt hatten, wäre eine Katze bestenfalls die Vorspeise.

"Einer von uns sollte trotzdem hingehen und nachsehen, ob er noch lebt. Die anderen halten sich bereit sofort einzugreifen", ergänzte sie Gerions Vorschlag und übergab den Kater an Wilbur. "Macht euch bereit!", sagte sie und begann sich langsam in die Mitte der Lichtung zu bewegen - Augen und Ohren geöffnet. In der einen Hand hatte sie ihren silbernen Krumsäbel, die andere hatte sie auf Brusthöhe erhoben, um sofort reagieren zu können.
« Letzte Änderung: 18.10.2014, 07:57:17 von Shira »

Bergi Glimmaxt

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Die Krone des Koboldkönigs
« Antwort #196 am: 18.10.2014, 15:12:31 »
Argwöhnisch hatte der zum Zwerg erzogene Gnom die gesamte Zeit über ihre unmittelbare Umgebung beobachtet. Auch wenn sein früherer Weg ihn bereits des öfteren schon in weitläufigere Waldgebiete geführt hatte, war der Anblick und die Dichte des Finstermondwaldes für den kleinen Krieger äußerst beeindruckend und erdrückend zugleich. Seine ehrlichen Augen waren die Augen eines Kämpfers, doch in diesem, vom weißen Schnee bedeckten Dickichtes konnte er kaum überhaupt den Weg erkennen. Er hatte mit seinen kurzen Füßen sowieso allerhand zu tun, um überhaupt auf dem von Gerion eingeschlagenen Pfad vorwärts zu kommen. So konzentrierte er sich stumm schweigend - und allseits kampfbereit mit erhobenen Schild - darauf, eine Schnee bedeckte Wurzel nach der anderen zu erklimmen. Der Vorfall in den Ruinen des unheimlichen Weisenhauses hatte ihn zutiefst erschüttert und für einige Zeit jeglichen Wortes beraubt.

Immer wieder sah er die Leiche Ragors vor seinem inneren Auge und erinnerte sich dann daran, dass sein treuer Flegel diesen schattenhaften Monstern aus vergangenen Zeiten überhaupt nichts anhaben konnte. Wie konnte er nur so ein Tölpel sein! Natürlich hatten sie im Vorfeld bereits gemutmaßt, dass sie auf Untote und Geister treffen könnten... Doch in seinem altbäuerlichen Glauben und seinem ehrlichen, doch meist etwas überschnellen Antrieb hatte er überhaupt nicht an die Tatsache gedacht, dass er diesem Übernatürlichen vielleicht mit etwas anderem entgegen treten hätte sollen, als nur bloßem Stahl. Aber nun waren sie bereits mitten in jenem befürchteten Schlamassel und hatten obendrein auch noch beinahe die Hälfte ihrer ursprünglichen Truppe verloren. Alles nur, weil Bergi Glimmaxt der Tatendrang mal wieder viel zu weit über den Kopf gewachsen war! Was hast du dir nur dabei gedacht, du einfältiger Leprechaun!

Plötzlich riss die Stimme Gerions, gefolgt von dem Befehl Shiras den kleinen Gnom aus jenen schwer lastenden Gedanken. Er blickte auf und schaute sich um. Er lugte aus dem Schnee heraus und fixierte sofort, die Muskeln zum Sprung gespannt, den Körper des Schaustellers und dessen nähere Umgebung.[1] Als er sah, wie sich die große Frau namens Shira langsam der Stelle näherte, rief er:

"Seit bloß vorsichtig Frau Shira! Bleibt auf Abstand! Wir wissen nicht, welch Teufelei hinter dieser Entführung steckt! Beobachtet eure Umgebung und passt um Torags Willen auf eure Schritte auf!!"

Ohne auf eine Antwort zu warten, stapfte er der schönen Dame nach.
 1. Wahrnehmung 22

Gerion der Wanderer

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« Antwort #197 am: 18.10.2014, 21:12:10 »
Als Gerion die Bewegung sah fürchtete er, dass keiner Shira schnell genug erreichen würde, falls sie in einen Hinterhalt geriet. Also drehte er sich zu Bergi, Wilbur und Nasreddin und sagte leise: "Bleibt ihr hier, ich begleite Shira, ich habe dort etwas gesehen. Falls euch Gefahr droht, ruft und ich werde kommen." Er hoffte, dass dies die richtige Entscheidung war.

Dann folgte er Shira so rasch wie möglich, sich immer wieder umblickend. Als er sie erreicht hatte, raunte er ihr leise zu "Da ist etwas hinter dem Steinhaufen, ich weiß aber nicht was." . Dann blieb er an ihrer Seite und beide bewegten sich weiter auf Jaak zu. Gerion löste dabei seine magisch verbesserte Waffe, hielt sie aber hinter dem Rücken verborgen.

Thorgrimm

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Die Krone des Koboldkönigs
« Antwort #198 am: 19.10.2014, 02:06:00 »
Während sich Gerion, Shira und auch Bergi - der als (un)echter Zwerg nun mal bei Gefahr nicht zurückbleiben würde - auf den Weg in die Mitte der Lichtung und zu dem Körper Jaaks machten, sahen sie sich den Steinhaufen auf der anderen Seite genauer an. Als sie näher kamen sahen sie alle, dass einige der Steine seltsam zusammenhängend waren und eine grobe Gestalt bildeten, die dort auf dem Boden kauerte. Einige Steine waren so geformt und aneinander gereiht, dass sie so etwas wie Gliedmaßen bildeten. Die Steine und damit der Körper des Wesens war überzogen mit gefrorenem Schlamm und Moos. Jetzt konnten sie auch ein Poltern und Grunzen hören, dass ihre knirschenden Schritte im Schnee übertönte. Anscheinend war das Wesen bei dem Steinhaufen zu laut und zu beschäftigt mit irgendetwas, um die Abenteurer zu bemerken.

Bevor sie jedoch weitere Schritte unternehmen konnten, griff plötzlich etwas an die Kleidung Gerions und versuchte ihn zurück an den Rand der Lichtung zu ziehen. Eine helle und zumindest für den Waldläufer bekannte Stimme ertönte. "Kommt zurück, ihr seid in Gefahr. Der Mann ist tot, ihr könnt ihm nicht mehr helfen." Plötzlich war Jeva hinter die Gruppe getreten und zog noch immer an der Kleidung Gerions. Sie flehte die drei regelrecht an, sich wieder zurückzuziehen. "Bitte! Es kommt gleich zurück!"
Natürlich schaffte es das abgemagerte Kind nicht, den ausgewachsenen Menschen zurückzuziehen aber sie schien doch einiges an Kraft zu besitzen und versuchte ihren Willen durchzusetzen. Im Schnee rutschte sie beim Ziehen kurz aus und ihr verdrecktes, gelbes Kleid rutschte ein Stück nach unten. Ganz deutlich konnte man jetzt einige verheilte, alte Narben auf der Schulter des Mädchens erkennen, bevor sie das Kleid wieder hochzog und sich auf den Weg zum Rand der Lichtung machte, wo Wilbur und Nasreddin die ganze Sache beobachtet hatten.

Nasreddin Yahya

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« Antwort #199 am: 19.10.2014, 19:29:32 »
Der sonst so geschwätzige Nasreddin folgte Gerion ohne ein Wort zu verlieren, die Situation war schlimmer als der Keleshite erwartet hatte. Es war eine Sache das Jugendliche verschwunden sind, doch nun stellte sich heraus das Kinder zu Tode gefoltert wurden und das Monster und Untote damit in Verbindung stehen.
So sehr Nasreddin auch von Sarenrae und Cayden Cailean sprach, letztendlich war er nur ein ehemaliger Händler der sich als Geschichtenerzähler durchschlug, kurzum Nasreddin war kein Krieger, er hatte weder die Fähigkeiten noch die Nerven eine Kriegers, er war einfach kein mutiger Mann und dennoch folgte er dem Waldläufer.

Bei Sarenrae, noch ein Toter! War das erste was der Geschichtenerzähler dachte als er die Lichtung sah.
"Beim Vater der Weisheit das ist alles viel zu verdächtig, dies kann nichts anderes als eine Falle sein, wie ging noch das alte Sprichwort, der Stachel des Skorpions ist tödlicher als seine Klauen."
Andererseits konnte er es unmöglich verantworten nichts zu tun, bei der Mutter der Barmherzigkeit es war ihre Pflicht diesem Mann zu helfen, selbst wenn es eine Falle ist, solange die Möglichkeit besteht das er noch lebte. Doch obwohl Nasreddin dies erkannte konnte er sich nicht rühren, es war beinahe so als würden seine Füße in Treibsand stecken oder als hielten ihn Gouhle mit ihren skelettartigen Armen umklammert. Glücklicherweise bewegte sich die Frau auf die Regungslose Gestalt zu, diese selbstlose Tochter der Barmherzigkeit, gefolgt wurde sie von Gerion und Bergi dem Vater der Unhöflichkeit, so dass Nasreddin erleichtert ausatmete.

Das alles änderte sich schlagartig als er Jeva, das kleine Mädchen welches er zuvor im Wald getroffen hatte auftauchte. Ich weiß, ich bin der mutlose Sohn der Zaghaftigkeit, doch es wäre unverzeihlich wenn ich jetzt nicht handele und so rannte der Geschichtenerzähler auf das Mädchen zu.
« Letzte Änderung: 19.10.2014, 20:33:04 von Nasreddin Yahya »

Shira

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Die Krone des Koboldkönigs
« Antwort #200 am: 19.10.2014, 19:48:47 »
Als Gerion erwähnte, dass er erwas in dem Steinhaufen gesehen hätte, zögerte nun Shira damit die Gestalt des Gauklers einfach herab zu nehmen. Stattdessen beobachtete sie das seltsame Steinwesen und lauschte dessen abstoßende Geräuschen. Was zum Teufel ging hier vor? Mit welchen Gestalten hatten sie es hier zu tun? Sie wollte gerade den Waldläufer nach seiner Meinung fragen, als sie die Rufe der kleinen Jeva vernahm, welche versuchte Gerion hinwegzuziehen.

Instinktiv trat sie einen Schritt zurück und rief: "Wer ist das? Was will sie von uns?" Erst als sie erkannte, dass es sich um ein kleines Mädchen handelte, fraget sie verwundert: "Ist dies etwa die Kleine, welche ihr im Kinderheim gesehen habt?"

Gerion der Wanderer

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Die Krone des Koboldkönigs
« Antwort #201 am: 20.10.2014, 09:00:41 »
Gerion war zunächst erschrocken und wollte schon nach der Hand schlagen, die an ihm zog, als er die Stimme Jevas erkannte. "Wo ist sie nur so plötzlich hergekommen?" fragte er sich, während er einen Moment zögerte, zu sehr verwirrte ihn die Situation. Er schaute zum Steinhaufen und dann zum Waldrand. Vielleicht wäre es wirklich Sinn voll, sich wieder zurück zu ziehen. Jaak konnten sie im Moment wohl nicht helfen und mehr Informationen zu bekommen war möglicherweise wichtiger als schnell zu handeln. Dabei überlegte er, ob er jemals von so einem Wesen gehört hatte[1], es schien aus Stein zu sein, also kein untotes Wesen wie die schrecklichen Schatten.
Es widerstrebte Gerion allerdings, sich zurückzuziehen, da handeln leichter war als nichts tun. Er zögerte und flüsterte den anderen zu "Vielleicht sollten wir uns wirklich kurz beraten, jetzt, wo wir die Kreatur gesehen haben?" und schaut fragend in die Runde.
 1. (Wissen Natur: 27)
« Letzte Änderung: 20.10.2014, 14:42:30 von Gerion der Wanderer »

Thorgrimm

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Die Krone des Koboldkönigs
« Antwort #202 am: 21.10.2014, 03:43:12 »
"Ich bin Jeva." beantwortete das Mädchen kleinlaut die Frage Shiras und schaute schüchtern auf den Boden. Jetzt da sie wieder am Waldrand, hinter den Bäumen und schneebedeckten Büschen versteckt waren, war Jeva wieder ganz die Alte. Sie grub mit ihrem Fuß im Schnee rum und versuchte der Aufmerksamkeit und den Blicken, die auf sie gerichtet waren, zu entgehen. Anscheinend hatte Jeva allerdings die richtige Entscheidung getroffen, denn kaum war die Gruppe von der Lichtung verschwunden, kam Bewegung in den Steinhaufen, der sich daraufhin als lebendig erwies.
Selbst aus dieser Entfernung konnte man jetzt sehen, wie sich die Steine in die Luft erhoben und eine grob menschliche Gestalt bildeten. Der einzige Unterschied war, das diese Gestalt fast Vier Meter groß war und baumstammdicke Beine und Arme besaß, wobei letztere so lang waren, dass sie fast über den Boden schleiften. Tatsächlich bestand das Wesen - das Gerion als Steintroll identifizierte - nicht komplett aus Steinen. Die graue, von Moos bewachsene und getrocknetem Schlamm befleckte Haut war überwuchert von Auswüchsen, die wie Steine aussahen. Lediglich auf dem Rücken und in der Mitte der Gliedmaßen schienen sich richtige Steine zu befinden, die mit der Haut verwachsen waren.
Eine in messerscharfen Klauen endende Pranke kratzte über den Rücken und schabte dabei Felsstückchen ab. Der Troll drehte sich um und schlurfte gebückt auf den am Boden liegenden Jaak zu, sodass man das längliche Gesicht erkennen konnte, welches fast vollkommen aus Schnauze zu bestehen schien. Es hatte einen starken Unterbiss und aus dem Maul schälten sich zwei lange, gelbliche Hauer, die eindeutig ein kleineres Tier einfach aufspießen konnten. Zwei schwarze, in den Höhlen versunkene Augen, starrten die Leiche lange an.
Eine Hand wurde nach der Leiche des Spielmanns ausgestreckt, als eine Stimme auf der Lichtung ertönte. Allerdings konnte niemand die Sprache verstehen, die gesprochen wurde. Der Troll hielt in seiner Bewegung inne und bewegte seinen Mund, als würde er antworten. Was würden die Abenteurer nun tun?

Gerion der Wanderer

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« Antwort #203 am: 21.10.2014, 12:53:07 »
Als sich die die drei Abenteurer und Jeva wieder den Waldrand erreicht hatten, suchte Gerion nach einer Stelle, die sie vor den Blicken des Steintrolls schützen würde, ihnen aber den Blick auf die Lichtung weiter erlaubte. Dann beobachtete er das Geschehen. Als er die seltsame Stimme hörte, versuchte er die Richtung zu bestimmen, aus der diese gekommen war und erzählte seinen Begleitern leise, was er über das Wesen wusste: "Das ist ein Steintroll, ein furchterregendes und starkes Wesen, das sich unglaublich gut von Angriffen erholen kann. Ich weiß nicht genau wie, aber seine Wunden schließen sich wieder, es sei denn, sie werden von Säure oder Feuer hervorgerufen, oder durch Magie, die Schall hervorbringt. Danke, Jeva, dass du uns gewarnt hast. Kannst du uns etwas darüber sagen, was mit unserm Gefährten passiert ist? War das dieses Monstum aus Stein? Und hast du noch jemand anderes gesehen? Wir haben ja alle die seltsame Stimme gehört, auch wenn ich die nicht sagen könnte, welche Sprache es war, oder ob es überhaupt eine Sprache war. Das Wesen, dass mit dem Steintroll gesprochen hat, scheint auf der Lichtung zu sein, ich kann aber nichts erkennen. Kann jemand von euch unsichtbare Wesen erkennen?" Dabei schaut er in die Runde der Gefährten und sein Blick bleibt bei Shira hängen, in der Hoffnung, dass sie dies vielleicht vermag.
« Letzte Änderung: 21.10.2014, 15:23:16 von Gerion der Wanderer »

Shira

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Die Krone des Koboldkönigs
« Antwort #204 am: 21.10.2014, 22:51:27 »
Sichtlich irritiert über die neuerliche Wendung, beobachtete Shira die Bewegungen des riesigen Steintrolls und lausche nur mit einem Ohr den Ausführungen Gerions. Was ging hier vor? Woher kamen diese seltsamen Gestalten? Irgendwie hatte sie sich die Sache einfacher vorgestellt.

Sicherlich hatte sie in dem Gaukler nicht gerade einen Freund verloren, aber den Tod hatte sie auch nicht gewünscht. Und was hatte der Steintroll mit der Leiche vor? Zum Glück hatte sie die kleine Jeva noch rechtzeitig gewarnt, denn gegen dieses Monstrum hätten sie kaum eine Chance gehabt.

Ihre Nerven waren zum Zerreisen gespannt, als sich der Steintroll zur Leiche hin beugte. Doch plötzlich wurde die Lage durch diese seltsame Stimme unterbrochen. Die Hexe reagierte sofort. Sie musste wissen, was hier vor sich ging. "Tongues", sprach sie leise und konzentrierte sich auf das Gespräch zwischen der unbekannten Quelle und dem Steintroll.

Somit war ihr Blick und ihre Konzentration auf das Geschehen auf der Lichtung gerichtet, als der Waldläufer sie ansprach und anstarrte.

______________
Hex Tongues

Thorgrimm

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Die Krone des Koboldkönigs
« Antwort #205 am: 22.10.2014, 02:48:57 »
Mithilfe ihres Zaubers, war es für die Hexe nicht schwer, die Sprache, die auf der Lichtung gesprochen wurde, zu verstehen. Sie reagierte schnell und verpasste nur den Anfang des Gespräches. Es war der Troll, der jetzt sprach. "... für mich? Wieso machst du Oughca Geschenk?" Eine männliche Stimme antwortete leise. "Weil ich dein Freund bin und Freunde tun so etwas oder nicht?" Der Troll grunzte und wandte sich der Leiche zu. Er hob ein Bein des Mannes an und ließ es wieder auf den Boden fallen. "Oughca mag Beine am liebsten. Viel Fleisch." Der nicht sichtbare Mann kicherte. "Ich kann dir zeigen, wo es noch viel mehr davon gibt aber jetzt iss - ich komme ein anderes Mal wieder und bringe dir so viele Beine, dass du mit dem Essen gar nicht mehr nachkommst." Damit war das kurze Gespräch auch schon vorbei und der Mann entfernte sich von der Lichtung, was man an dem leiser werdenden Kichern erkennen konnte. Langsam wandte sich Oughca dem Leichnam zu. Aus seinem Maul fing der Geifer an zu tropfen.
Jeva schüttelte währenddessen den Kopf und beantwortete die Fragen Gerions. "Ich habe mich versteckt, wie ihr mir gesagt habt. Habe nichts gesehen. Dann wurde der Mann neben mir hierhin gezogen aber irgendwie war niemand da, der ihn gezogen hat." Das Mädchen schien selbst etwas ratlos zu sein.

Bergi Glimmaxt

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Die Krone des Koboldkönigs
« Antwort #206 am: 22.10.2014, 18:10:22 »
Von der Erscheinung des Steintrolles und der Begegnung mit Jeva sichtlich vor Verwunderung und Staunen überfordert, zog sich Bergi ebenfalls zurück und suchte an der Seite Gerion Deckung im nahen Waldrand. So viele Fragen juckten in seinem Gedächtnis, während er dem Flüstern lauschte und versuchte, sich aus der kleinen Jeva einen Reim zu machen. Wie konnte ein kleines Mädchen wie sie, so schäbig gekleidet und von Kopf bis Fuß dürr wie ein Elfensäugling, in dieser Wildnis hier draußen überleben, während ihre kampferprobten, ehemaligen Gefährten so rasch von den Gegebenheiten jener Gegend dahingerafft wurden? Irgendetwas gefiel dem kleinen Krieger so ganz und gar nicht an dieser unschuldigen, kleinen Erscheinung... Was ihn auf eigenartige Weise aufwühlte, waren sie doch ursprünglich hierher gewandert, um die anderen vermissten Kinder zu finden. Handelte es sich bei dieser Jeva also um einen Findling dieser verschollenen Gruppe? Wie dem auch sei, allein schon wegen diesem Troll waren seine Sinne bis zum Bersten gespannt. Er würde auf jeden Fall beide Augen offen halten und sich lieber zweimal umdrehen. Durch das Visier seines Helmes beobachtete er verstohlen die Bewegungen des Monsters, welches sich nahe der Leiche Jaaks aufhielt. Aus dem Augenwinkel heraus vernahm er Shira, welche ein augenscheinlich magisches Wort murmelte... 'Tongh', 'Dong' oder so etwas in der Art. Von Zauberei verstand Bergi noch weniger als von Trollen oder Geistern. Doch er wusste, dass diese in den richtigen Händen wahre Wunder bewirken konnte. Also verließ er sich gedanklich darauf, dass die Frau wusste, was sie tat und verzichtete auf weitere ermahnende Worte.

Gespannt kauerte der Gnom, zur Hälfte hinter seinem Schild versteckt, neben seinen neuen Gefährten und musterte das nahe Geschehen mit gezogenem Flegel.[1] Unsichtbare?! fragte er sich selbst in Gedanken. Waren Steintrolle und Gespenster denn nicht schon genug Übel auf einem Haufen? Bei SEINEM HAMMER... Wann wird dieses Grauen endlich ein Ende haben?!
 1. Wahrnehmung 16

Shira

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Die Krone des Koboldkönigs
« Antwort #207 am: 23.10.2014, 00:30:52 »
"Er hat vor den Gaukler aufzufressen"sprach Shira leise vor sich hin, so dass es nicht bis zu dem Steintroll auf der Lichtung drang. Dabei klebten ihre Augen weiterhin auf den klobigen Lippen oder dort wo diese zumindest bei einem Menschen waren. Sie sprach ein bischen wie in Trance und achtete nicht auf die Reaktionen ihrer Begleiter.

"Er heißt Oughca. Aber es gibt noch einen Unsichtbaren, der ihm den Gaukler herbeigeschaft hat. Und er hat vor noch mehr Leichen zu bringen", fügte sie die Informationen aneinander.

"Jetzt hat er sich entfernt." Für einen kurzen Moment drehte sie sich zu den anderen um. "Wenn wir nicht eingreifen, frist er ihn vor unseren Augen auf", berichtete sie mit flatterhafter Stimme und die Erregung war ihr deutlich anzumerken.

Allerdings wartete sie nicht die Antwort ab, sonder konzentrierte sich erneut auf das Geschehen auf der Lichtung. Hatten sie gegen diesen Riesen überhaupt irgendeine Chance? Wenn die Haut dieses Ungetüms so hart wie Stein war, konnten sie mit ihren Waffen bestimmt nicht viel ausrichten. Und der Unsichtbare konnte ebenfalls zurückkehren und sie hinterrücks angreifen. Alles in allem eine wirklich bescheidene Situation. Hier half vermutlich nur noch ein Ablenkungsmanöver. "Können wir diese Bestie vielleicht irgendwie in die Irre führen?"
« Letzte Änderung: 23.10.2014, 00:34:32 von Shira »

Gerion der Wanderer

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Die Krone des Koboldkönigs
« Antwort #208 am: 23.10.2014, 11:11:42 »
Als Gerion das hörte, war er sofort hellwach. "Wir werden nicht zulassen, das dieses Biest den Gaukler auffrisst. Wenn wir schon sein Leben nicht schützen konnten werden wir wenigstens seinen Körper schützen und würdig bestatten. Durch meine geringfügige Magie kann ich schnell laufen und mich dem Monstrum in den Weg stellen. Aber ich werde Hilfe brauchen. Die Kälte des Schatten steckt immer noch in mir und ich kann mich der Kreatur nur im direkten Kampf stellen. Aber ich werde es tun, um Jaaks Körper zu schützen. Wer kann mich unterstützen? Um das Wesen zu erledigen benötigen wir Feuer, Säure oder Magie, die mit Schall wirkt. Ich habe nichts davon." Damit erhebt er sich, lässt seinen Rücksack zu Boden gleiten und bereitet sich vor, einen Zauber zu wirken.
« Letzte Änderung: 23.10.2014, 11:19:25 von Gerion der Wanderer »

Nasreddin Yahya

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« Antwort #209 am: 23.10.2014, 21:42:52 »
Nasreddin verstand nicht mehr was vor sich ging Geister und Trolle die zusammen arbeiteten Leute umbrachten und Kinder entführten, beim Barte des Weisesten Sultans, beim scharfsinnigen Vater der Einsicht, dies alles konnte unmöglich ein Zufall sein, es stand jemand mit einem Plan dahinter, doch im Augenblick war für den Geschichtenerzähler dieser Plan und die Personen die dafür verantwortlich waren so undurchsichtig wie die Rätsel der Sphinx.

Ganz zu schweigen davon, dass er nicht wusste wie sie diesem Riesenhaften Troll entgegentreten sollten. Der Geist Nasreddins, welcher meist von fantasievollen Gedanken und lehrreichen Geschichten erfüllt war, welche die Herzen von Erwachsenen und Kindern gleichermaßen erfreute, dieser Geist der bei jedem Handel scharf war wie die das Schwert eines Wüstenräubers und schnell wie ein Keleshietischer Hengst, war leer vor dem Schrecken welches der Steintroll war. Nasreddin besaß keine Fähigkeiten die dem Waldmann in einem Kampf gegen dieses Ungetüm helfen konnten.

"Beim Gott des Mutes, wie sollen wir dieses Ungetüm bloß überwinden? Ich gebiete weder über Feuer noch über Säure und besitze auch keinen magischen Schall."
Bei diesen Worten ergriff der Geschichtenerzähler seinen Kopf und schwenkte in von rechts nach links und begann damit leise und jammervoll zu klagen.

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