Der Geschichtenerzähler empfand die gegenwärtige Situation als untragbar, die Luft im Haus des Holzfällers waren durch
Misstrauen und
Missgunst vergiftet, doch Nasreddin verzweifelte nicht. Doch bei der
Göttin der Gnade und
der Vergebung der Geschichtenerzähler kannte einen Weg die Situation friedlich aufzulösen, so wie er wusste das man mit tragischen Geschichten das Herz des
Grausamsten Sultans erweicht, so wie es sicher war das man mit einer Abenteuer Geschichte selbst den
ängstlichsten Schäfer zu einem
mutigen Löwen machen konnte, so konnte man auch mit einer lustigen Geschichte
ärgste Feinde wieder versöhnen und die
Wolken der Missgunst lichten. Und dies war kein Geheimnis, kein
Rätsel der Sphinx nein dies war etwas was alle Geschichtenerzähler wussten, doch nur die talentiertesten durchführen konnten.
Bei
Sarenrae Göttin der
Gnade und der
Vergebung, möge sie mir mein eigensinniges Verhalten verzeihen, da ich mich mit meiner Geschichte nicht nach den Wünschen unseres
erhabenen Gastgebers richten kann.
Bei
Cayden Cailean dem
fröhlichen Gott und dem Gott der
Abenteuer, möge er meine Entscheidung unterstützen und mir dabei helfen die Gedanken und Herzen aller anwesenden von den Sorgen zu befreien.
Mit diesem Gebet erhob sich Nasreddin Yahya, Sohn des
Anargue, Sohn des
Edeshirr, Sohn des
Zamayden, Sohn des
Huushmad, welcher als Sohn von Händlern selbst zum Händler, dann zum Sklaven und schließlich zum Geschichtenerzähler wurde und der ein abenteuerliches Leben führte das gar nicht zu ihm passte.
Als er aufstand setzte er zu einer leichten Verbeugung in Richtung Shira an und sprach:
"Verzeiht diesem Unwürdigen, oh verständnisvollste Tochter der Vernunft, das er euch unterbricht. Doch dieser unhöfliche Vater der Unverschämtheit möchte jetzt mit der Geschichte beginnen, bitte wartet mit den Fragen nachdem ihr meine Geschichte gehört habt, mit eine frischem Geist kommen einem Scharfsinnige Fragen viel leichter über die Lippen, auch wenn dies bei euch die mit einem Scharfen Verstand gesegnet ist unnötig erscheint."Nach diesen Worten verbeugte sich Nasreddin erneut vor den Anwesenden und besonders vor seinem Gastgeber, doch diesmal machte er eine elegante Verbeugung auf keleschitiesche Art.
"Höret o Erhaben, ich werde euch mit einer echten Keleschitieschen Geschichte erfreuen!
Ich hoffe meine Geschichte vermag euch zu verzaubern wie der leidenschaftliche Tanz einer Derwisch und eure Sinne so einnehmen, als Stündet ihr leibhaftig in einem Keleschitischen Basar.
Meine Geschichte wird euch die Zeit versüßen, dies sage ich euch in aller Bescheidenheit.
Und an die missmutigen Söhne des Zweifels richte ich nur folgende Worte, die welche meiner Geschichte keinen Glauben schenken wollen sind dazu eingeladen selbst die Länder meiner Heimat zu besuchen, welche zu den schönsten auf Golarion gehören, um sich dort von der unzweifelhaften Wahrheit meiner Worte zu überzeugen.""Ich erzähle euch nun die Geschichte vom Kameltreiber und der Diebin,welche sich wie folgt in Thuvia zugetragen hatte... (Anzeigen)Ein einfältiger Kameltreiber ging einst auf der Straße und hatte den Zaum seines Kamels in der Hand, das er daran nachschleppte. Zwei Diebe bemerkten dies, und die Diebin sagte zum Dieb: "Ich will diesem Manne sein Kamel entwenden." - "Wie kannst du dies?" fragte der Dieb. "Folge mir nur," erwiderte die Diebin und ging auf das Kamel zu, nahm ihm den Zaum ab, gab das Kamel ihrem Freund und legte den Zaum um ihren Kopf, und ging dem Eigentümer des Kamels so lange nach, bis ihr Freund mit dem Kamel fort war. Sobald sie das Kamel in Sicherheit wusste, blieb sie stehen; der Kameltreiber zog am Zaum aber die Diebin ging nicht weiter. Da drehte sich der Kameltreiber um, und als er den Zaum um den Kopf einer Frau sah, fragte er diese: "Wer bist du?" Die Diebin antwortete: "Ich bin dein Kamel und habe dir eine wunderbare Geschichte zu erzählen. Wisse, ich hatte eine sehr fromme, Pharasma gläubige Mutter; einst kam ich betrunken nach Hause, da sagte sie: "Mein Tochter, es ist bald Zeit, dass du dich zu Pharasma bekehrst;" ich habe mich darauf fürchterlich mit meiner alten Mutter gestritten, nahm meine Hand und schlug sie; sie verfluchte mich darauf, und Pharasma verwandelte mich in ein Kamel, und als solches diene ich dir die ganze Zeit Herr. Heute hat nun aber meine Mutter meiner gedacht und mich bemitleidet; darum hat mir Pharasma meinen Verstand wiedergegeben und mir wieder die Gestalt eines Menschen verliehen." Da sagte der Kameltreiber: Es gibt keinen Schutz vor der Macht, der Götter und des Schicksals; "Ich beschwöre dich," sagte die Diebin, "bei den Göttern, erlasse mir meine Schuld!" Mit diesen Worten ließ die Diebin den Kameltreiber stehen und ging ihres Weges, und der Bestohlene ging tief betrübt nach Hause. Dort fragte ihn seine Frau: "Was ist dir zugestoßen und wo ist dein Kamel?" Er antwortete: "Weißt du es noch nicht?" und erzählte ihr die Geschichte. "Wehe uns vor den Göttern!" rief die Frau aus; "so haben wir die ganze Zeit einen arme Frau für einen Kamel arbeiten lassen." Sie flehte dann die Götter um Gnade an und teilte Almosen in den Tempeln aus. Nachdem aber der Kameltreiber einige Zeit müßig zu Hause saß, sagte ihm seine Frau: "Wie lange willst du noch so zu Hause sitzen? Geh' auf den Markt, kaufe ein anders Kamel, mit dem du Etwas erwerben kannst." Er ging auf den Markt und blieb bei einem Kamel stehen, um es zu kaufen, auf einmal erkannte er es als sein früheres Kamel. Da sagte er dem Kamel in's Ohr: "Wehe dir, du Verruchte Tochter der Genussucht, warst du schon wieder betrunken und hast dich mit deiner Mutter geschtritten? Bei den Göttern! ich kaufe dich nicht mehr." Er ließ das Kamel dann stehen und ging fort.