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Autor Thema: 1. Zug - Eröffnung  (Gelesen 24895 mal)

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Hesper

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1. Zug - Eröffnung
« Antwort #225 am: 08.12.2014, 01:14:43 »

Die plötzliche gelehrte Fixiertheit Zerrabeus entlockt Hesper beinahe ein Schmunzeln. Er stellt sich schützend neben das abgelegte Buch - es sollte seiner Meinung nach nicht unnötig berührt werden und nur solange als nötig außerhalb des Sarkophags, wo es hingehört, bleiben. "Ich halte es für keine gute Idee, uns aufzuteilen," erwidert er auf Zerrabeus Vorschlag hin.

Threan

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1. Zug - Eröffnung
« Antwort #226 am: 09.12.2014, 16:56:24 »
Gebannt blickt der junge Mann aus dem Geschlecht der Sturmmantel auf den Runenstein.  Das Wüten der Emotionen ist nur an seiner stark in Falten gelegten Stirn zu erkennen. Dies ist also der Stein der ihn von hier fort bringen würde? Grennokah hinter sich zu lassen würde einer der schönsten Tage seines Lebens werden - da ist sich der Söldner sicher.

Dem Runenstein nicht mehr entnehmen könnend, als er es bei einer Schriftrolle aus Kara Tur vermögen würde, wirft Threan einen Blick auf das Buch und macht sich nach einem kurzen Überfliegen der ersten Seiten - wenn er den genau so viel versteht wie bei dem Runenstein - daran Murin wieder mit seinem Besitz zu vereinen. Darauf achtend, dass das Zeichen der Zwergengottheit wieder nach oben blickt und über den Leichnam des Sängers wacht, tritt der Krieger schließlich zurück und wartet ob Hesper noch einige sakrale Worte und Gesten sprechen möchte. Dann macht er sich bereit mit Fionas und Calators Hilfe wieder die Grabplatte an ihren angestammten Platz zu legen, wenn dies die anderen wollen und unterstützen.

Schließlich blickt der Gefangene zu Zerrabeu und zieht eine Augenbraue ungeduldig nach oben: "Nun?"

Fiona

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1. Zug - Eröffnung
« Antwort #227 am: 10.12.2014, 14:12:12 »
Fiona hatte sich am Rand der Kammer aufgehalten, während der Sarkopharg untersucht wurde. Beim Öffnen hatte sie zunächst helfen wollen, aber dies erwies sich als unnötig, da die anderen ihn ohne Schwierigkeiten öffnen konnten.

Vom Eingang der Kammer aus hatte sie die kleine Gruppe beobachtet, ein wachsames Auge auf Calator geworfen, sowie ihre Ohren nach draußen gerichtet, um nicht doch noch überrascht zu werden.

Erst als Threan das Buch wieder in den Sarkopharg zurücklegen will, kommt wieder Leben in die junge Frau.

"Halt!" sagt sie bestimmt. "Wir sollten nicht voreilig handeln."

Wenn sie Threans Aufmerksamkeit hat, spricht sie weiter.

"Das Buch mag Informationen beinhalten, die mit dem Stein in Verbindung stehen. Wir sollten den Inhalt lesen. Zerrabeu sollte es lesen. Erst dann sollten wir es zurücklegen."

Hesper

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1. Zug - Eröffnung
« Antwort #228 am: 16.12.2014, 00:05:25 »

Hesper will Fiona gerade widersprechen - er hat kein gutes Gefühl, länger in diesem Raum zu bleiben -, doch dann zögert er. Die Rashemi hatte schlichtweg recht. Nach einigen Augenblicken des Überlegens, welches wohl die sinnvollste Kombination von Gruppen wäre, wenn sie sich schon auftrennen mußten, erhebt er einmal mehr die Stimme:"Fiona hat recht. Zerrabeu, das Buch soll aber nach Möglichkeit beim Lesen nur so wenig wie möglich in Mitleidenschaft gezogen werden. Laß Dir von Threan helfen. Ich werde eine Weile nach Sergor sehen." Er macht sich daran, den Raum zu verlassen, wartet aber noch kurz, um den anderen Gelegenheit zu geben, das Wort zu ergreifen.

Idunivor

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1. Zug - Eröffnung
« Antwort #229 am: 16.12.2014, 09:56:58 »
Schon nach wenigen Augenblicken, in denen Zerrabeu das Buch in den Händen gehalten hat, wird ihm klar, dass das hier keine Sache von Minuten sondern eine Aufgabe von Stunden werden würde. Das Buch ist in einem alten zwergischen Dialekt verfasst und die Handschrift ist nicht immer leicht zu lesen. Aber ansonsten ist es in einem recht guten Zustand. Es kostet Zerrabeu viel Zeit, aber schließlich ist er sich sicher das meiste Verstanden zu haben:

Murins Buch (Anzeigen)

Calator ist indessen nicht bereit den Runenstein aus den Augen zu lassen - immerhin hatten die anderen Gefangenen ihm immer noch nicht so recht verraten, was genau es damit auf sich hatte. Da auch niemand Sergor nach oben bringen will, tischt der Zwergenaufseher kurzerhand den übrigen Aufsehern eine Lüge auf: Sie seien auf zwergische Objekte gestoßen, die sich nur in der Nacht entziffern lassen. Er erzählt Geschichten von Mondlicht und ähnlichem und jedem, der etwas mehr über zwergische Kultur wusste, musste auffallen, dass es erfunden war. Aber das ist bei den übrigen Aufsehern scheinbar nicht der Fall, denn niemand erhebt Einspruch dagegen, dass die Gefangenen die Nacht unten im Außenposten verbringen.
Im Laufe der Nacht kommt dann schließlich auch Sergor dank Hespers Fürsorge wieder zu Kräften und erlangt das Bewusstsein zurück. Sein Körper ist aber noch immer geschwächt. Am nächsten Morgen stellt sich unweigerlich die Frage, was die Gefangenen nun tun wollen. Sie hatten den Runenstein und damit auch den Preis für den Fluchtweg erlangt. Noch würde sie die Dunkelheit der Dämmerung schützen und sie könnten den Stein am Torbogen vergraben. Aber ist das wirklich weise?
« Letzte Änderung: 16.12.2014, 13:16:41 von Idunivor »
The only ones who should kill are those prepared to be killed.

Zerrabeu

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1. Zug - Eröffnung
« Antwort #230 am: 16.12.2014, 22:13:15 »
Augenringe zieren die das gesicht des jungen Zauberers als am nächsten Morgen erwacht und sich zu den anderen setzt. Seine Nacht war kurz gewesen, und doch hatte er das Buch nicht aus der Hand gelegt bevor er nicht fertig war. Vorsichtig hatte er den Folianten zur Seite gelegt und war schließlich an Ort und Stelle eingeschalfen. Doch die Geschichte des Zwergendichters hatte ihn nicht losgelassen, Bilder von Krallen, und blutigen Wunden hatten seine Träume zusätzlich geplagt.
Während sie gemeinsam ihr karges Mahl einnehmen rekapituliert er seine Erkenntnisse.
"Das Grab war das des zwergischen Sängers Murin, seiner Zeit ein Teilnehmer an einer Handelsexpidition nach Sembia, und ein Verehrer Sharindlar. Wie es scheint wurden sie von Finsteren überfallen, und der Prinz starb. Bei dem Überfall ging es um einen Wächter, vermutlich einen Gegenstand, welcher anscheinend eine Gefahr für Donnerholm darstellte. Murin und Dorag übernahmen die Wacht über den Wächter. Gegen Ende ihres Lebens spürten sie ein Verlangen wieder in die Heimat zurückzukehren. Ich vermute, dass sie über diesen Ausenposten zurückkehren wollten. Zeitlich dürfte dies in die Phase der Regentschaft von Dagan fallen, also kurz vor dem Untergang Donnerholms, verursacht vermutlich durch eben diesen. Vermutlich hat Murin seine Heimat nie wieder erreicht, und ist hier an ihren Toren seiner Wunde erlegen. Wobei wir selbiges wohl kaum noch feststellen können oder?" Kurz blitzen seine fragenden Augen in richtig Hesper, bevor er fortfährt, dabei den Runenstein anhebend. "Ich habe keinen Zweifel daran, dass dies der gesuchte Schlüssel ist. Doch ist es vielleicht auch der Wächter. Und wenn wir ihn Nutzen könnten wir etwas beschwören was in der Lage wäre ein ganzes Zwergenreich zu gefährden. Doch das glaube ich nicht. Die für mich bisher plausibelste Erklärung, wenn sie auch gar spekulativ ist wäre folgende. Die Zwerge Donnerholms finden ein Artefakt netherilischer Herkunft, erkennen seinen Wert und die Gefahr die es birgt und geben es als Familienerbstück weiter. Sie nennen es den Wächter. Dunkle Persöhnlichkeiten, ja vielleicht netherilische Renegaten oder deren Abkömmlinge erkennen in Selgaunt um was es sich handelt, und versuchen dessen habhaft zu werden. Das würde auch das Interesse des heutigen Netheril an dieser Region erklären. Ich denke die Überlebenden des Überfalls haben den Wächter verborgen, am Grab ihres Prinzen, und dies hier ist ein Schlüssel dazu. Auch Zweifel ich daran, das dieser Runenstein hier irgendeine magische Funktion hat. Er ist eindeutig von Zwergenhand gefertigt, und ich kenne keine Geschichten über zwergische Schattenmagiewirker. Bleibt noch die Möglichkeit eines Auslösers für andere Magie. Da bleibt uns nur zu raten. Ich denke wir sollten es wagen, und zwar sobald wie möglich."
« Letzte Änderung: 16.12.2014, 22:13:56 von Zerrabeu »

Sergor Starag

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1. Zug - Eröffnung
« Antwort #231 am: 19.12.2014, 19:09:40 »
Erholt schaut Sergor nach seiner Bewusstlosigkeit nicht aus. Das Gift wütet immer noch in seinem Körper. Der Damarer hat einige Erfahrung mit hinterlistigen Fallen und fühlt sich auch körperlich ziemlich geschwächt. Es liegt für den ehemaligen Dieb von Mask auf der Hand, dass er wohl zusätzlich zu den Wunden auch noch vergiftet worden ist.

Sergor stöhnt kurz nach dem Erwachen auf und hustet schwer. Er ringt als nächstes förmlich nach Worten und es kommt ihm eigentlich ganz gelegen, dass Zerrabeu einen etwas längeren Vortrag hält. Etwas benebelt ist der Damarer nach der langen Bewusstlosigkeit noch, aber er entscheidet sich dann zu folgenden Worten und bringt diese überraschend klar herüber trotz seine Zustands: "Entschuldigt mein Versagen! Zum Glück habe ich niemand anderen durch meinen tölpelhaften Entschärfungsversuch bei der Falle in Gefahr gebracht. Ihr könnt es mir glauben oder auch nicht, aber normalerweise stelle ich mich bei so etwas geschickter an."
Kurz muss Sergor nach diesem Vortrag inne halten bis er weiter spricht: "Ich kenne mich mit Fallen gut aus. Bevor mir schwarz vor den Augen wurde, hatte ich Angst durch ein starkes Gift getötet zu werden, als mir diese schweren Verletzungen zugefügt wurden. Das ganze war sehr unangenehm.
Ich danke denjenigen, die mich nicht aufgegeben haben. Und mein Gefühl sagt mir, dass sich jemand um mich gekümmert hat während meiner Bewusstlosigkeit."
Dabei schaut er den Priester und Heiler Selunes Hesper an. Bei den nächsten Worten an ihn, stockt der ehemalige Mask-Gläubige etwas:
"Ich... ich... glaube ich stehe in Eurer Schuld. Ich habe eh viel in meinem Leben gut zu machen, wenn man meine Vergangenheit bedenkt, aber jetzt besonders. Wenn ich Zerrabeu ansonsten richtig verstanden habe, haben wir den Gegenstand, der für unsere Rettung sorgen wird. Gut!"

Sergor verschweigt, dass er sich nicht so recht zu Kämpfen in der Lage fühlt. Er weiß, dass er nur knapp dem Tod entkommen ist und es wäre töricht sich gleich danach einem Kampf auf Leben und Tod zu stellen. Aber er will vor den anderen diese Blöße nicht zugeben. Mühsam steht er auf. Aber er steht immerhin mit aller Kraft und allem Mut auf! Ihr Ausweg aus dieser misslichen Lage im Gefangenenlager stand kurz bevor.

Idunivor

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1. Zug - Eröffnung
« Antwort #232 am: 20.12.2014, 20:15:46 »
Noch am gleichen morgen eilen die Gefangenen geschützt von der anhaltenden Dunkelheit zum Torbogen, um dort den gefundenen Runenstein zu vergraben. Calator ist mit dem ganzen ein wenig unglücklich, außer wiederholtem Grummeln gibt er aber keine weitere Kritik von sich.
Nachdem dies geschafft ist, begeben sich die Gefangenen zum Frühstück. Etwas misstrauisch beäugen die übrigen Aufseher die Truppe. Besonders Sergor steht im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit, da er noch immer ziemlich bleich ist. Aber zumindest gibt es keine offenen Angriffe, nicht einmal in verbaler Form. Die Augen der Aufseher ruhen nur besonders kritisch auf ihrem zwergischen Kollegen und den fünf Gefangenen.
Den Tag über befassen sich die fünf mit dem ordnen einiger der Funde aus dem Stützpunkt. Alles andere wäre wohl zu auffällig, immerhin würden die Umbravar am nächsten Tag zurückkehren und die Funde einfordern. Es scheint anfangs, dass das Vergraben des Runensteins keine Auswirkungen hatte, doch am Abend als sie in ihre Hütte kommen, finden die Gefangenen eine mit Sand auf den Hüttenboden geschriebene Botschaft: "Heute Nacht, kurz vor Morgengrauen. Gleicher Ort."

Zur vereinbarten Zeit finden sich die Gefangenen, die den Ausbruch im Sinn haben erneut an dem See ein: Hesper, Zerrabeu, Fiona, Threan, Sergor, Heka, Vuln, Nestor und Lina. Auch Calator scheint eine entsprechende Botschaft erhalten zu haben, denn er steht ebenfalls an dem kleinen See. Er blickt sich immer wieder um: "Also wo ist jetzt euer Fluchtweg? Die anderen Aufseher werden immer misstrauischer. Sie ahnen etwas. Lange halten wir diese Scharade nicht mehr durch." Wieder kommt das Schwindelgefühl jeder Antwort zuvor und die Köpfe der versammelten Gefangenen beginnen zu schmerzen. Wie beim letzten Mal wird der Schmerz immer stärker und verwandelt sich schließlich in das dumpfe Wispern der bereits vertrauten Stimme: "Euer Fluchtweg ist hier. Die Quelle wird euch dazu dienen. Sie wird von einem unterirdischen Fluss gespeist. Seine Strömung ist stark, zu stark als dass man durch sie hindurchtauchen könnte. Aber das lässt sich ändern. Es gibt in der östlichen Mine einen Stollen, der halb unter Wasser steht. Ein Damm hält das Wasser dort aus dem Stollen heraus. Zerstört den Damm und das Wasser des Flusses wird dorthin abfließen. Das wird euch Zeit geben durch die Quelle zu entkommen. Seid schnell. Nur für kurze Zeit wird die Quelle nicht sprudeln und euch die Flucht ermöglichen. Zögert nicht. Der Feind ist schon auf dem Weg." Mit diesen Worten verstummt die Stimme und mit ihr verschwinden auch die Schmerzen wieder.
« Letzte Änderung: 20.12.2014, 20:24:54 von Idunivor »
The only ones who should kill are those prepared to be killed.

Sergor Starag

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1. Zug - Eröffnung
« Antwort #233 am: 20.12.2014, 21:25:40 »
Es war etwas ein Spiel mit dem Feuer, aber Sergor ignorierte die Blicke der Aufseher und aß einfach ganz normal weiter. Manch einer hätte das als Provokation werten können, aber Tymora war dem ehemaligen Dieb hold und er bekam keinen großen Ärger von irgendeinem der Aufseher.

Als jeder die Botschaft gelesen hatte, entfernte Sergor sie. Sicher war eben sicher. Hoffnung machte sich in dem Schattenläufer breit. Er spürte, wie die Flucht in greifbare Nähe gerückt war. Er wollte ganz stark an ihre baldige Rettung glauben. Der Damarer wollte dem Zwergen schon antworten, da hörte er mit Schwindelgefühl und Kopfschmerzen dasselbe Wispern wie schon einmal zuvor. Vielleicht sollte er einmal einen Münzwurf machen, ob es sich um eine Gottheit oder einen der mächtigsten Schattengewebemagier der ganzen Reiche handelte. Beides war immer noch denkbar und das ließ Sergor einfach nicht los. Aber er hob sich den Münzwurf für einen späteren, ruhigeren Zeitpunkt auf. Sie mussten schnell handeln.

Sergor winkte die anderen ganz nah an sich heran und flüsterte ihnen zu: "Wir dürfen nicht zögern! Die Dunklen kommen sehr bald schon und lange können wir diese Scharade wirklich nicht aufrecht erhalten. Calator hat vollkommen recht! Auch wenn ich zusammenbrechen sollte, wir müssen umgehend handeln. Wer nichts wagt, der nicht gewinnt. Ich bin davon überzeugt, dass ich vergiftet wurde und die Schwächung dadurch ist immer noch nicht vorbei. Nehmt auf meine Schwäche aber keine Rücksicht! Wenn Ihr fliehen könnt, flieht so schnell wie möglich. Ich hoffe, wir werden in keinen Kampf verwickelt, aber wer weiß."

Die Körperhaltung von Sergor spricht von sofortiger Aufbruchsbereitschaft. Aber er wartet noch auf Äußerungen von den anderen.

Threan

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« Antwort #234 am: 22.12.2014, 12:27:04 »
Die Zeit die Zerrabeu benötigt hatte um die zwergischen Niederschriften zu studieren hatte der Sembit genutzt um etwas zu ruhen und seine Kräfte zu regenerieren. Den Tag verbrachte Threan angespannt - mehr noch als sonst - und musste sich mehrfach auf das Äußerste zusammen nehmen um nicht in einen Streit oder sogar Kampf verwickelt zu werden. Die zusätzliche Anstrengung der Bergung und der Schlafentzug hatten seinen Nerven offensichtlich noch weiter zugesetzt. Dennoch erinnerte sich der Sturmmantel daran, dass es mehr bedarf als ein Schwert zu schwingen um ein Krieger zu sein. Härte zu sich selbst und die Disziplin durch zu halten wo andere Verzweifeln und klein beigeben sind wichtige Tugenden für Menschen die auf diese Weise leben. So gestärkt kriecht der Tag im Schneckentempo dahin und  erst durch die Nachricht im Sand bessert sich Threans Laune soweit, dass die Anspannung den jungen Mann nicht doch zu einem verheerenden Fehler verleitet.

Als sie einander alle kurz vor dem Morgengrauen treffen, steht der Söldner mit seinem gesamten Habe bereit und sehnt die Flucht herbei. Das schmerzhafte Wispern erträgt er mit widerspenstigem Stolz - als Zeichen seiner Ablehnung gegen diese Prozedur - und knurrt erst erleichtert als die Stimme verstummt ist. Zu Sergors Worten nickend, schultert der Kämpfer seine Last und macht sich bereit in die angegebene Richtung zu gehen.

Fiona

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« Antwort #235 am: 23.12.2014, 11:49:22 »
Fiona war bis zu dem Zeitpunkt, wo sie die Stimme wieder in ihren Köpfen vernehmen konnten, unsicher gewesen. Es war ihre einzige Möglichkeit, jedoch hätte sie lieber etwas mehr Kontrolle über die Situation gehabt, als es ihnen möglich war. Sie konnten nur tun, was man ihnen aufgetragen hatte. Sie mussten Vertrauen haben. Besonders anstrengend war die Zeit seit dem Vergraben des Runensteins. Jede Minute erschien wie eine Ewigkeit, während sie nur darauf warteten, dass sich etwas tat.

Jetzt war es endlich soweit. Die Botschaft im Sandboden geschrieben führte sie wieder zusammen und die Stimme wies ihnen den Weg. Jetzt würden sie endlich diesen Ort hinter sich lassen können. Nachdem sie sich vergewissert hatte, dass ihre Ausrüstung komplett war, verwischte sie die Schrift im Sand und ging zum Treffpunkt.

"Also dann, worauf warten wir noch! Die Zeit ist gekommen."

Fiona zögert nicht und macht sich direkt auf den Weg. Warum warten? Die anderen würden schon nachkommen, sobald jemand den Anfang gemacht hatte.

Zerrabeu

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1. Zug - Eröffnung
« Antwort #236 am: 23.12.2014, 12:39:35 »
"Wir sollten den Stein wieder ausgraben und mitnehmen. Zumindest falls er noch dort ist." Zerrabeus Stimme klingt kleinlaut, er ist sich sicher, dass sie einen Fehler gemacht haben. Sie sind benutzt worden, diesen Fluchtweg hatte nichts mit dem Runenstein zu tun. Erneut wandern seine Gedanken zu dem Zwerg,der sich Ihnen angeschlossen hatte. Der so bereitwillig seine Mitwärter hintergangen hatte. Der selbst einfache zwergische Runen nicht entziffern konnte.
Theorien spirngen in seinen Geist, doch mehr und mehr verdichten sich seine Zweifel. Sollte er ein Schattenmagier sein? Ein versteckter Agent der Umbravar, um den Fortschritt innerhalb des Lagers zu überwachen? Eine magische Verkleidung, durch Schattenmagie, wäre hier kaum aufzuspüren. Die Vision hätte duch Magie verursacht werden können. Doch wozu? Calator hätte sie nicht gebraucht. Er hätte die Arbeit auch von anderen machen lassen können. Die andersartige Mauer.  Aber die Stimme hatte um den Runenstein gewußt. Seine Theorie bekam immer mehr Lücken je analytischer an an sie heran ging. Doch was wenn das Ziel der ganzen Sache gewesen wäre sie auf die Spuren Murins zu setzen um zu bergen was verloren ging? Er betrachtete die Gruppe mit neuen Augen. Vielfältige Fähigkeiten. Kampfpotenzial. Und Neugier und Begierde herauszufinden, was hinter Murins Geschichte lag. Eine Abenteurergruppe auf Schatzsuche wie in den Geschichten des Blauen. Sollte die ganze Sache hier fingiert sein?  Und der Spion direkt in die Gruppe integriert.
Doch Zerrabeu spricht keinen dieser Gedanken aus. Es waren Theorien. Er würde wachsam sein. Bald würde er seine Magie zurück erlangen. Dann wäre sein Arsenal Fragen zu stellen deutlich größer.

Sergor Starag

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1. Zug - Eröffnung
« Antwort #237 am: 23.12.2014, 14:29:38 »
"Seine Versprechen kann man zwar manchmal auch brechen, aber man sollte es nicht leichtfertig tun. Wir haben keinen Anhaltspunkte dafür, dass 'er' wirklich Böses vorhat. Wenn es nach mir geht, bleibt der Stein, wo er ist. Ich lasse nun endlich weitere Taten sprechen. Ich redete schon zu viel."

Innerlich fühlt sich Sergor etwas erschöpft und die Auswirkungen des Giftes sind immer noch deutlich zu spüren. Aber er muss weiter kämpfen, wenn er aus dieser Hölle heraus wollte. Mutig und mit zusammengebissenen Zähnen folgt er also Fiona, die schon aufgebrochen war.

Idunivor

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1. Zug - Eröffnung
« Antwort #238 am: 23.12.2014, 17:44:50 »
Calator hält die von Tatendrang getriebenen Gefangenen für einen Augenblick zurück. Er reibt sich noch immer die Schläfen wegen der Kopfschmerzen und grummelt dann vor sich hin: "Wenn ich diese Stimme richtig verstehe, dann will sie den Damm im dritten Stollen brechen. Das ist nichts, was man so ohne weiteres überlebt. Wenn man da runter geht und den Damm zerstört, dann wir daraus eine Todesfalle. Niemand schafft es lebend aus diesem Tunnel, wenn das Wasser hineinströmt. Ein Fisch würde das vielleicht überleben. Ein normaler Mann auf keinen Fall."
Bei diesen Worten bleiben Vuln, Heka, Lina und Nestor ebenfalls stehen: "Das ist ein Problem."
The only ones who should kill are those prepared to be killed.

Sergor Starag

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1. Zug - Eröffnung
« Antwort #239 am: 23.12.2014, 22:00:43 »
"Ich nehme an, dass der Damm aus Stein ist. Wir brauchen also mehrere Leute, um ihn instabil zu machen. Einer wird wahrscheinlich nicht reichen. Aber ich mache euch folgendes Angebot: Ihr Calator sagt, wann der Damm instabil genug ist, dass die Arbeit von einer einzigen Person ausreicht, um ihm den Rest zu geben. Der Wahnsinnige, der da in dem Tunnel zurückbleiben wird, werde ich sein. Ich weiß nicht, ob eine gute Tat all meine Sünden aufwiegen wird und ob ich bei meiner Liebsten im Jenseits sein werde, aber vielleicht habe ich ja Glück." Sergor zeigt bei den Worten ein schiefes Lächeln. Ganz sicher kann er sich wahrlich nicht sein, ob das Jenseits wirklich so toll ist. Aber er ist trotz eines gewissen Risikos bereit sich für die guten Persönlichkeiten dieser Gemeinschaft zu opfern. Der Schattenläufer will auf der anderen Seite auch den Umbravar eines auswischen.

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