Rache? Ein solches Motiv war Casus nicht fremd. Lange Zeit war auch er von dem dunklen Verlangen getrieben worden, die Diener der Iomedae für das zu bestrafen, was einer der ihren ihm angetan hatte. Aber mittlerweile hatte er das überwunden. Er bereute es nicht, er bedauerte nichts, von dem, was er seit jenem Schicksalstag getan hatte, aber er wusste sehr wohl, was ihn sein Verhalten gekostet hatte. Hätte er sich selbst nicht so sehr in die finsteren Rachegelüste versenkt, hätte er vielleicht nicht so viel von dem Guten, was ihm wiederfahren war vergessen. Aber all das zählte nicht, denn der Kardinal hatte ihm versprochen, genau das wiederherzustellen. Das trieb ihn jetzt an, keine Rache, sondern nur das Verlangen zurückzugewinnen, was er verloren glaubte.
Seine Augen blieben die ganze Zeit auf Nicolas gerichtet, während dieser sprach und auch als er zu einer Antwort auf dessen Frage ansetzte: "Nun, ich kann es vermeiden gesehen zu werden, wenn ich es nicht wünsche und in der Finsternis kann ich ein dunkler Schatten sein, der durch die Nacht streift - der Albtraum eines jeden Menschen. Ich habe gelernt nicht nur im Dunkeln zu verschwinden, sondern die Angst und Furcht vor dem Dunkeln in den Köpfen der Menschen zu finden. Ich dringe in ihre Gedanken ein, suche nach dem, was sie vor Schrecken zu lähmen vermag und dann zeige ich es ihnen, werde es in ihren Augen. Wenig ist so erfüllend wie der Schrei einer jungen Frau, die ihrem schlimmsten Alptraum begegnet." Und wenig hilft mir so gut mich zu erinnern. Im Anschluss blickt er einmal in die Runde und lässt seine Augen über die anderen Gestalten auf dem Boot schweifen: "Ich denke, dass ich mich hier gut einfügen werde. Meine Begabung ist äußerst selten und in die Köpfe der Menschen blicken zu können hat auch noch andere Verwendungszwecke als sie in Angst und Schrecken zu versetzen, auch wenn dies sicherlich meine Spezialität ist."