Am Hafen:
Ob nun gleichgültig, angewidert oder begeistert, ihr alle werdet Zeugen des nun folgenden Schauspiels, welches keiner von euch zu beenden gewillt ist. Unter lauten Racherufen der Dorfbewohner, die verschont wurden, entzündet die falsche Inquisitorin eine Fackel und hält eine flammende Rede über göttlichen Zorn, Reinheit und dass nur stete Wachsamkeit und stetes Misstrauen ein guter Schutz vor den Machenschaften des Herren der Hölle war. An sich kein schlechter Rat, aber hier traf es offensichtlich die Falschen. Schon bald züngeln Flammen im Dorf empor, als sie die hölzerne Hütte entzündet und die darin eingeschloßenen Männer, Frauen, Alten und Kinder elendig zu Grunde gehen. Bald schon weht der süßliche Geruch verkohlenden Menschenfleisches über den Hafen.
Einige der Dörfler müssen sich übergeben, und einer der Jugendlichen scheint seine Schockstarre und die Beeinflussung durch "Inquisitorin Schwarzhold" überwinden zu können, denn mit einem gepeinigten Aufschrei greift er sich ein nahes Beil, welches zum Schiffsbau dient, und geht auf die bösartige Frau los. Er kommt nicht einmal zu einem ersten Hieb, bevor ihn das Schwert seiner Feindin enthauptet. Daraufhin sind die anderen Bewohner eingeschüchtert genug, um nicht aufzubegehren, doch in ihren Augen blitzt neben Furcht auch Misstrauen und Zorn.
Schließlich endet das Schauspiel, und während die Dörfler wie gelähmt auseinander gehen, wendet sich die Inquisitorin zu euch und lächelt schmal, wohl wissend, dass kein Uneingeweihter dies beobachtet. Ihre Stimme ist nun wieder eine andere, die süße, sanfte und täuschende Stimme von Tiadora. "Zurück aufs Schiff, meine Liebsten, mein Werk hier ist vollbracht. Ein wenig fahriger und uneleganter, als ich es vorziehe, doch man kann nicht immer sich jeden Luxus herausnehmen, nicht wahr?" Dann winkt sie euch gen Schiff, folgt euch als Letzte und gibt den Matrosen den Befehl, abzulegen. Wie immer gehorchen sie ohne Zögern und wie im Halbschlaf.
Auf dem Schiff:
Während ihr so dem Schauspiel beiwohnt, könnt ihr auch die anderen Schiffsgäste sehen, welche das Geschehen mal mehr, mal weniger Interessiert beobachten. Grollhannes hält weiter den Kopf unten, schnüffelt aber ein wenig, als der Duft von gebratenen Menschen herüber zieht. Laut und hörbar grollt sein Magen und, seinem Namen getreu, murrt er etwas vor sich hin. "Ist 'ne rechte Verschwendung, davon könnt' ein ganzer Clan satt werd'n." Dann aber erinnert er sich wohl rasch wieder an die Worte von Luis, welcher ihm den Kannibalismus untersagte, und hielt sich stattdessen die Nase zu.
Iomine hatte die Nase auf die Rehling gelegt und hielt ihren Stoffhasen so, dass er auch hinüber schauen konnte. Sie wirkte nicht wirklich hungrig, oder glücklich über das Gemetzel, so wie sie drein schaute. Dafür allerdings ein wenig abgelenkt, immerhin musste sie ja noch die Illusion aufrecht erhalten, welche das Schiff wie das einer Inquisitorin aussehen ließ. "Nun, das sind ein paar Leute, die sicher nie Asmodeus anbeten werden." meint sie und kichert ein wenig unenthusiastisch, bevor sie wieder ihre Schmollmiene aufsetzt.
Dann ist das Schauspiel wohl zuende, denn während die Dörfler sich verstreuen, kommen Tiadora und Arkil in ihrer Verkleidung wieder zurück. Doch nicht alleine, denn eine kleine Gruppe von Männern und Frauen, von denen eine ein Pferd führt, kommen mit ihr. Kaum steigen sie zu, befiehlt Tiadora das Ablegen und verschwindet dann ohne weitere Worte für den Moment in ihrer Kabine, lässt euch erst einmal alleine.
Falls die neuen Knotenmitglieder noch Zweifel hatten, so werden diese bald verstreut, denn in dem Boot befinden sich einige Gestalten, welche in der Nähe einer Inquisitorin der Iomedae nichts zu suchen hätten. Zuvorderst wäre da natürlich der massive, muskelbepackte Oger Grollhannes zu nennen, welcher hinter der Rehling kauernd einen guten Teil des Decks einnahm und eher misstrauisch zu den Neuankömmlingen sah. Anders das kleine, schwarzhaarige Tieflingsmädchen (Man erkannte sie rasch an der blassen Haut, den spitzen Zähnen, leuchtenden Augen und den schwarzen Flügeln auf dem Rücken als solche) welche alle, die an Bord stiegen, mit einem fröhlichen Lächeln bedachte, als könnte sie kein Wasser trüben. Die spitzen Zähne ruinierten ein wenig den Eindruck. Sie lies ihren irre grinsenden Stoffhasen mit einer Hand ein wenig winken und stützte ihren Kopf dann wieder zwischen dessen leicht ausgefranste Ohren. "Hallo! Wie schön, viele neue Freunde."