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Autor Thema: Prolog: Ein Abend in Marrenhain  (Gelesen 12319 mal)

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Nicolas Seek

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Prolog: Ein Abend in Marrenhain
« Antwort #45 am: 11.07.2014, 02:28:33 »
Langsam, mit hinter dem Rücken verschränkten Armen, schlenderte Nicolas über das Deck des kleinen Flussbootes. Genüsslich atmete er die kalte Luft ein, die noch immer Spuren des vergangenen Gemetzels in sich trug. An dieses Massaker würde er sich noch sehr lange erinnern. Der Plan des Nessusknotens hatte wunderbar funktioniert. Nachdem die Hauptmänner und der Magier der Festung ausgeschaltet worden, die Soldaten vergiftet und die Verteidigungsanlagen sabotiert worden waren, war die Festung wie ein Kartenhaus zusammengefallen. Endlich hatte Nicolas seine Rache bekommen, die er sich schon so lange gewünscht hatte. Und die Schlacht hatte noch etwas gutes gehabt: Grollhannes war wieder bei ihnen. Es mochte für Fremde seltsam erscheinen, dass ihn so viel mit dem Oger verband und Nicolas ihn als Freund bezeichnete - und diesen Ausdruck benutzte er nur in sehr seltenen Fällen - aber er war immer an Nicolas Seite gewesen. Von Anfang an. Während der Flucht aus Brandmark war es der Oger gewesen, der den halbtoten Alchemisten die letzten Meter aus der Gefahrenzone getragen und ihm so das Leben gerettet hatte. Das würde Nicolas niemals vergessen.
Der Alchemist hatte in den letzten Tagen so gute Laune, wie schon lange nicht mehr. Er fühlte sich ausgeglichen. Das seine Forschungen in dieser Zeit auch noch von Erfolg gekrönt waren und so schnell vorankamen wie noch nie, machte es nur noch besser. Er ließ die Arme hängen und breitete seine schwarzen Federflügel aus, die unterhalb seiner Schulterknochen entsprangen und sich hinunter, bis über die Hüfte erstreckten. Ja, seine Forschungen hatten wirklich Früchte getragen. Doch neben der inneren Ruhe und Ausgeglichenheit nach der Schlacht, spürte der Alchemist immer noch ein bekanntes Feuer in sich. Es fing an, ihn von innen heraus zu verzehren. Seine Wut und Rachegelüste konnte er lernen zu kontrollieren aber nichts schien sie stillen zu können.

Er legte seine Flügel wieder dicht an seinen Rücken an, zog seine Robe darüber und trat neben Saraid Eara. An die Reling gelehnt, betrachtete er das Vorgehen in dem Fischerdorf. Bei der Frage Saraids, musste sich Nicolas ein Lachen verkneifen. "Natürlich ist es das. Sie sind uns schließlich in jeglicher Hinsicht unterlegen und nicht mehr als Lämmer, die auf dem Weg zur Schlachtbank sind." sagte er selbstsicher und voller Überzeugung. Dann fuhr er fort. "Ihre bloße Existenz ist frevelhaft und abstoßend." Nicolas war wirklich angewidert von diesen Menschen und das konnte Saraid auch hören. Für ihn waren sie nicht viel mehr als Vieh, das man für eigene Zwecke nutzen konnte. Eine kurze Pause entstand, in der Nicolas vergnügt dabei zusah, wie die Dorfbewohner sich gegenseitig verrieten und bekämpften. Er kicherte und wechselte schließlich das Thema. "Wir müssen ein Auge auf die Neuen werfen. Wir wissen nicht, ob wir ihnen trauen können."
« Letzte Änderung: 11.07.2014, 03:55:49 von Nicolas Seek »
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Brennt und schreit für mich!

Inesaya Liatath

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Prolog: Ein Abend in Marrenhain
« Antwort #46 am: 11.07.2014, 08:48:25 »
Und ihr seid darin willkommen, wenn ich euch so ansehe klangen die Worte der Inquisitorin in Inesayas Kopf nach. Ein neues Abenteuer, vielleicht das bisher größte ihres Lebens, schien gerade zu beginnen.
Und dieses Messer... diese Frau war tatsächlich keine Inquisitorin der Iomedae, sie war eine Dienerin des Asmodeus, genau wie Inesaya selbst! Endlich werde ich in guter Gesellschaft sein. dachte Inesaya, während sie zu den anderen wartenden Soldaten schritt.

Casus

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Prolog: Ein Abend in Marrenhain
« Antwort #47 am: 11.07.2014, 13:39:12 »
Casus beobachtete das Treiben mit wachsendem Unglauben. Es war ihm nicht fremd, dass man die Geister solch einfältiger Menschen wie dieser beeinflussen konnte. Immerhin war auch er dazu in der Lage ihre tiefsten Ängste heraufzubeschwören. Aber das, was diese Inquisitorin hier zustande brachte, war etwas völlig anderes. Dem Dhampir wäre es schwer gefallen so viele auf einmal in Schrecken zu versetzen, aber Inquisitorin Schwarzbold ließ es wie ein Kinderspiel aussehen.
Das bestätigte Casus, dass er sich nicht im Kardinal getäuscht hatte und sich die richtigen Verbündeten ausgesucht hatte. Wenn schon seine Diener solch gewaltige Werke vollbringen konnten, dann würde es für den Kardinal ein leichtes sein, sein Versprechen zu halten. Also sah Casus weiter dem blutigen Schauspiel zu. Das Schicksal dieser Leute kümmerte ihn nicht, für ihn war nur ein einziger Mensch wichtig und diese Männer und Frauen hier waren notwendige Opfer um zu ihr zu gelangen.

Ferran Naraka

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Prolog: Ein Abend in Marrenhain
« Antwort #48 am: 11.07.2014, 14:01:22 »
Naraka, der neben den anderen Fremden stand, wandte sich desinteressiert vom Schauspiel ab, welches sich im Hafen ereignete. Er hatte keinerlei Interesse dieser Farce beizuwohnen, es hatte nichts mit ihm zu tun und die Leute die daran beteiligt waren und ihr Schicksal gingen ihn auch nichts an. Schlimmer noch der Söldner empfand dies alles als reine Zeitverschwendung, anstatt sich mit den Dorftrotteln zu vergnügen, könnte die Inquisitorin genauso gut damit anfangen über den Auftrag zu sprechen oder einfach ihm den Befehl geben sich der Dorfbewohner zu entledigen, das würde ihnen allen viel Zeit ersparen.

Der Kuthite konnte nur vermuten welches vergnügen die Frau aus ihrem Schauspiel zog und als echter Nidalese konnte er diese Art von vergnügen nur allzu gut verstehen. Doch Naraka stammte aus dem Arbeiter Viertel, er war pragmatischer eingestellt. Und wie für die meisten Personen aus diesem Hintergrund, kam erst die Arbeit und dann das Vergnügen, ganz besonders dann wenn der Söldner selbst, nicht am Vergnügen teilnahm. Allerdings gab ihm dies Zeit die Fremden zu betrachten und er war nicht überrascht, die anderen Frau mit der Peitsche unter ihnen zu finden auch die anderen beiden hatte der Söldner zuvor im Gasthaus gesehen. Und während er da so stand fragte der Nidalese sich welches man Angebot man ihnen wohl unterbreitet hatten.
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Antara

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Prolog: Ein Abend in Marrenhain
« Antwort #49 am: 12.07.2014, 07:29:34 »
Antaras Gedankengebilde mit dem sie ihren Geist zu schützen suchte brach augenblicklich in als die "Inquisitoren" vollkommen auf ihr Spiel einging; statt dessen bestand ihre Gedankenwelt für zwei Herzschläge aus nicht als Meeresrauschen, bis sie sich wieder gefasst hatte.

Das Zeichen von Asmodeus. Sie war also doch ihre Kontaktperson. Sie begann zu lächeln als sei ihr soeben das größte Glück auf Erden zuteil geworden. "Sehr wohl Herrin, ich bin geehrt der Gerechtigkeit dienen zu können." Sie hatte eigentlich Iomedea sagen wollen, aber das brachte sie einfach nicht über die Lippen.

Sie trat aus der Menge heraus zu dem als Soldaten verkleideten Arkil, auf den Schwarzhold hingewiesen hatte. Mit gedämpfter Stimme, um die Vorstellung der Inquisitorin nicht zu stören, sprach sie ihn an: "Antara ist meine Name, guter Herr." Sie blickte noch einmal über die Schulter zu Schwarzhold. "Wir sind wahrlich gesegnet Zeuge daran zu sein, wie der Gerechtigkeit mit solcher Inbrunst gedient wird."

Tatsächlich aber dachte sie, insbesondere als Schwarzhold auf einmal alle mit Fischmessern zu "Sündern" machen wollte: 'Ist die Ziege bescheuert? Will sie denn hier alle umbringen? Ich hoffe der Tussi ist klar das die echte Inquisition früher oder später drauf kommen wird, was hier passiert ist." Akte des Bösen hinterließen ihre Spuren, manchmal bleiben rastlose Geister zurück und auch Tote konnte man zum Sprechen bringen. Der Klerus von Pharasma vermag oftmals sogar direkt mit den Toten im Jenseits Verbindung aufnehmen. Freileich würde ein Massaker denen von Iomedea mittelfristig Schaden, es konnte aber sehr wohl auf Asmodeus Diener zurückfallen. Freilich war "Subtilität" eine Gabe die viele Diener von Asmodeus nicht gerade mit Löffeln gefressen hatten.

Dennoch betrachtete sie das Treiben kühl und achtete darauf, Schwarzhold zur Hand zu sein, wenn sie denn eine weitere Hand braucht und rätselte darüber was wohl der Plan sein mochte.
« Letzte Änderung: 12.07.2014, 12:40:06 von Antara »
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Arkil

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Prolog: Ein Abend in Marrenhain
« Antwort #50 am: 13.07.2014, 03:50:25 »
Als sich langasam die merkwürdigen Gestalten um Arkil  herum versammelten, wurde sein Naturell sehr auf die Probe gestellt. Gern hätte er ihnen geantwortet, doch Lady Tiadora hatte ihm befohlen, möglichst nicht zu sprechen. Und er kannte die Strafe für Zuwiderhandlungen oder Nichtbefolgung ihrer Befehle.
Und so schwieg er.
Nur ein kurzes "Nicht jetzt!" kam unwirsch zwischen seinen zusammengebissenen Zähnen hervor, als Antara sich vorstellte.
Er betrachtete weiterhin teilnahmslos den Fortgang von Lady Tiadoras Ketzerjagd und konnte sich gut vorstellen, was in den abgebrannten Dörfern unterwegs passiert war. Wahrscheinlich würde es hier am Ende ähnlich sein; alle Bewohner wären tot und die Häuser in Falmmen.
Immernoch bedauerte er, daß Shadal nicht an dem Spektakel teilhaben konnte.
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Saraid Eara

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Prolog: Ein Abend in Marrenhain
« Antwort #51 am: 13.07.2014, 11:59:43 »
Saraid mochte Nicholas irgendwie. Zwar war er ein unverbesserlicher Fanatiker, aber auf der anderen Seite war er auch durchdacht und durchaus vernünftig; eine merkwürdige Mischung. Vielleicht sagte man nicht umsonst, dass Wahnsinn und Genie nah beieinander liegen. Gerade die Flügel, die manchmal an seinem Rücken erschienen war ein Anblick an den sie hatte sich erst gewöhnen müssen. Insgesamt waren sie eine merkwürdige Truppe von Freaks gewesen.
Luis, der überstolze Kämpfer des Asmodeus, der jedem schnell mit dem Tode drohte sobald etwas seine achso edle Herkunft beleidigte. Die kleine Tieflingshexe, die aussah wie ein Kind und sich verhielt wie eine astreine Psychopatin. Ein Oger, der der Gruppe zu Diensten zu sein schien. Der ruhige Arkil mit seinem merkwürdigem Schattenwesen und eben Nicholas. Es war wahrscheinlich das erste Mal in ihrem Leben, dass sie sich ziemlich normal fühlte.

"Vielleicht ist es einfach, aber ist es auch vernünftig. Zwar ist jeder von dem Überfall im Norden abgelenkt, aber je mehr Dörfer an der Küste brennen, desto eher ziehen wir Aufmerksamkeit auf uns. Ich habe keine Ahnung was der Kardinal will, aber bisher war Aufmerksamkeit nicht das was er wollte.", Saraids Blick war starr gen Dorf gerichtet. "Er wird sich schon was dabei gedacht haben..."
Bisher schien der Kardinal alles sorgsam geplant zu haben, also lag es Saraid fern seinen Plan in Frage zu stellen, doch erschloss er sich ihr nicht.

Antara

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Prolog: Ein Abend in Marrenhain
« Antwort #52 am: 13.07.2014, 14:18:33 »
Antara nahm die schroffe Antwort zur Kenntnis und ließ ihn für's erste in Ruhe. Sie schlenderte ein paar Schritte weiter am Kai ließ sich den Rock ihres Kleides um die Beinahe wehen und schaute relativ gelassen bei der Vorstellung zu. Als sie die Leute so beobachtete fragte sie sich, wie lange es wohl dauern bis einer oder mehrere versuchen würden davonzulaufen. Es wäre besser dafür zu sorgen, dass es ihnen nicht gelänge.

Sie trat zurück zu dem wortkargen Krieger und raunte ihm im vorbeigehen zu: "Ich hole mein Pferd... wir wollen doch nicht, dass einer der Sünder entkommt."

Sie hoffte nur, Schwarzhold wusste was sie tat. Grundsätzlich hatte sie nichts dagegen, wenn ein Anführer ihr eine Entschuldigung gab, sie zu ermorden und ersetzen, und sie wollte sicherlich diese Operation lieber selbst führen. Dazu müsste sie sich aber sicher sein, dass sie es besser konnte als Schwarzhold. Asmodeus Kirche war schnell dazu bereit einem Untergebenen zu verzeihen, der einen Vorgesetzten ersetzte und dessen Aufgabe besser machte; aber wenn nicht hörte die Strafe mit einem qualvollen Tode noch lange nicht auf. Und da sie keine Ahnung hatte worum es ging oder, ob sie wider dem ersten Anschein vielleicht doch eine angenehme und vor allem fähige Anführerin war. Antara hatte zwar gerne Macht, zog es aber grundsätzlich vor aus dem Hintergrund ihre Fäden zu ziehen. Sie schien jedenfalls sadistisch veranlagt zu sein - das war gut, damit konnte Antara arbeiten.

Sie schlenderte zurück zu dem Stall, in dem sie ihr Pferd gelassen hatte.
« Letzte Änderung: 13.07.2014, 14:19:36 von Antara »
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Klingenhagel

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Prolog: Ein Abend in Marrenhain
« Antwort #53 am: 14.07.2014, 14:48:46 »
Am Hafen:

Ob nun gleichgültig, angewidert oder begeistert, ihr alle werdet Zeugen des nun folgenden Schauspiels, welches keiner von euch zu beenden gewillt ist. Unter lauten Racherufen der Dorfbewohner, die verschont wurden, entzündet die falsche Inquisitorin eine Fackel und hält eine flammende Rede über göttlichen Zorn, Reinheit und dass nur stete Wachsamkeit und stetes Misstrauen ein guter Schutz vor den Machenschaften des Herren der Hölle war. An sich kein schlechter Rat, aber hier traf es offensichtlich die Falschen. Schon bald züngeln Flammen im Dorf empor, als sie die hölzerne Hütte entzündet und die darin eingeschloßenen Männer, Frauen, Alten und Kinder elendig zu Grunde gehen. Bald schon weht der süßliche Geruch verkohlenden Menschenfleisches über den Hafen.
Einige der Dörfler müssen sich übergeben, und einer der Jugendlichen scheint seine Schockstarre und die Beeinflussung durch "Inquisitorin Schwarzhold" überwinden zu können, denn mit einem gepeinigten Aufschrei greift er sich ein nahes Beil, welches zum Schiffsbau dient, und geht auf die bösartige Frau los. Er kommt nicht einmal zu einem ersten Hieb, bevor ihn das Schwert seiner Feindin enthauptet. Daraufhin sind die anderen Bewohner eingeschüchtert genug, um nicht aufzubegehren, doch in ihren Augen blitzt neben Furcht auch Misstrauen und Zorn.
Schließlich endet das Schauspiel, und während die Dörfler wie gelähmt auseinander gehen, wendet sich die Inquisitorin zu euch und lächelt schmal, wohl wissend, dass kein Uneingeweihter dies beobachtet. Ihre Stimme ist nun wieder eine andere, die süße, sanfte und täuschende Stimme von Tiadora. "Zurück aufs Schiff, meine Liebsten, mein Werk hier ist vollbracht. Ein wenig fahriger und uneleganter, als ich es vorziehe, doch man kann nicht immer sich jeden Luxus herausnehmen, nicht wahr?" Dann winkt sie euch gen Schiff, folgt euch als Letzte und gibt den Matrosen den Befehl, abzulegen. Wie immer gehorchen sie ohne Zögern und wie im Halbschlaf.

Auf dem Schiff:

Während ihr so dem Schauspiel beiwohnt, könnt ihr auch die anderen Schiffsgäste sehen, welche das Geschehen mal mehr, mal weniger Interessiert beobachten. Grollhannes hält weiter den Kopf unten, schnüffelt aber ein wenig, als der Duft von gebratenen Menschen herüber zieht. Laut und hörbar grollt sein Magen und, seinem Namen getreu, murrt er etwas vor sich hin. "Ist 'ne rechte Verschwendung, davon könnt' ein ganzer Clan satt werd'n." Dann aber erinnert er sich wohl rasch wieder an die Worte von Luis, welcher ihm den Kannibalismus untersagte, und hielt sich stattdessen die Nase zu.
Iomine hatte die Nase auf die Rehling gelegt und hielt ihren Stoffhasen so, dass er auch hinüber schauen konnte. Sie wirkte nicht wirklich hungrig, oder glücklich über das Gemetzel, so wie sie drein schaute. Dafür allerdings ein wenig abgelenkt, immerhin musste sie ja noch die Illusion aufrecht erhalten, welche das Schiff wie das einer Inquisitorin aussehen ließ. "Nun, das sind ein paar Leute, die sicher nie Asmodeus anbeten werden." meint sie und kichert ein wenig unenthusiastisch, bevor sie wieder ihre Schmollmiene aufsetzt.

Dann ist das Schauspiel wohl zuende, denn während die Dörfler sich verstreuen, kommen Tiadora und Arkil in ihrer Verkleidung wieder zurück. Doch nicht alleine, denn eine kleine Gruppe von Männern und Frauen, von denen eine ein Pferd führt, kommen mit ihr. Kaum steigen sie zu, befiehlt Tiadora das Ablegen und verschwindet dann ohne weitere Worte für den Moment in ihrer Kabine, lässt euch erst einmal alleine.

Falls die neuen Knotenmitglieder noch Zweifel hatten, so werden diese bald verstreut, denn in dem Boot befinden sich einige Gestalten, welche in der Nähe einer Inquisitorin der Iomedae nichts zu suchen hätten. Zuvorderst wäre da natürlich der massive, muskelbepackte Oger Grollhannes zu nennen, welcher hinter der Rehling kauernd einen guten Teil des Decks einnahm und eher misstrauisch zu den Neuankömmlingen sah. Anders das kleine, schwarzhaarige Tieflingsmädchen (Man erkannte sie rasch an der blassen Haut, den spitzen Zähnen, leuchtenden Augen und den schwarzen Flügeln auf dem Rücken als solche) welche alle, die an Bord stiegen, mit einem fröhlichen Lächeln bedachte, als könnte sie kein Wasser trüben. Die spitzen Zähne ruinierten ein wenig den Eindruck. Sie lies ihren irre grinsenden Stoffhasen mit einer Hand ein wenig winken und stützte ihren Kopf dann wieder zwischen dessen leicht ausgefranste Ohren. "Hallo! Wie schön, viele neue Freunde."

Antara

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Prolog: Ein Abend in Marrenhain
« Antwort #54 am: 14.07.2014, 22:57:27 »
Antara schmunzelte als sie ihren neuen Mitverschwörern gewahr wurde und dieses Schmunzeln, das sie überkam, als der Oger sich offenbarte, der alle anderen Eindrücke in den Schatten stellte, war nicht gespielt. Sie hatte nun einmal eine Vorliebe für große, starke Männer, die sich vorzugsweise leicht manipulieren ließen. Dieser hier war offensichtlich ein wenig groß für sie, aber das machte es nur noch besser - keine unnötigen Spannungen; sie musste ihn gar nicht linken, sondern nur dafür sorgen, dass er bekam was immer er wollte und sie würde seine Kraft einsetzen können, und zwar mit größtem Vergnügen. Sie zweifelte nicht, dass es ihm Spaß machte seine Kraft einzusetzen ohne dabei von moralischen Bürden belastet zu sein. Sie freute sich darauf ihn Aktion zu sehen.

"Hallo" antwortete freundlich sie und vollführte einen Knicks. "Ich bin Antara. Die Freude ist ganz meinerseits, obwohl ich doch fürchte, dass ihr, werte Inquisitoren[1] jemanden übersehen hat... " Sie fischte ihr heiliges Symbol aus dem magischen Aufbewahrungsbeutel und hängte es sich um den Hals[2], auch wenn sie es sogleich unter ihrem Brustpanzer, der offensichtlich nicht für sie erstellt worden war, sondern für einen Mann der größer als sie war, verschwinden ließ. "Hat jemand vielleicht Hunger auf Pferd? Ich hätte da eins." An die "Frau mit der Peitsche" gewandt fragte sie in neutralem Ton: "Wie wünscht ihr angeredet zu werden und wie lauten eure Befehle, Herrin? Ich vermute die Operation im Dorf war ein Ablenkungsmanöver von unseren eigentlichen Zielen, oder ging es primär darum unsere Konkurenz in Verruf zu bringen?" Sie musterte die Frau aufmerksam. Im Gegensatz zu dem Oger war Antara von ihr durchaus ein wenig eingeschüchtert, aber nicht so sehr, das sie es nicht verbergen konnte. Sie hasste es wenn sie jemanden überhaupt nicht einschätzen konnte, doch ihre Zeit würde schon kommen. Es erforderte nur Geduld und Planung.
 1. Ich gehe davon aus, dass sie mit uns an Bord gekommen ist oder zumindest auch dabei steht, korrekt?
 2. ggf. natürlich so, das man es vom Ufer aus nicht sehen kann
« Letzte Änderung: 14.07.2014, 22:57:41 von Antara »
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Ferran Naraka

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« Antwort #55 am: 15.07.2014, 10:32:55 »
Narraka folgte der Inquisitorin ohne wiederrede auf ihr Schiff, was er dort sah machte deutlich, dass hier niemand etwas mit Iomedea zu tun hatte. Der Söldner sah, einen riesigen Oger in einer Rüstung der sich hinter der Reling versteckte und ein kleines unheimliches Mädchen mit Flügeln, spitzen Zähnen und einem Stoffhasen, welches sie freundlich grüßte.

Der Nidalese erwartet, dass sie über den Auftrag, der ihnen bevorstand aufgeklärt wurden, allerdings schien das hier nicht der Fall zu sein, denn sobald sie das Schiff betraten verschwand die falsche Inquisitorin sofort unter Deck. Was bedeutete das Narraka sich nun allein auf einem Schiff voller Fremder befand, er zuckte bei dieser Wendung einfach mit den Schulter, es war ohnehin unwichtig ob er seine Begleiter kannte oder nicht, die Hälfte von ihnen würde die Mission wahrscheinlich sowieso nicht überleben.

Sollte er sich also die Mühe machen ihre Namen zu lernen? Wenn man bedachte, dass die Möglichkeit bestand, dass er eventuell einen von ihnen umbringen musste, falls sie ihm im Weg standen. Andererseits musste er sich nun nicht mehr verstellen und die Höflichkeit gebot, dass er sich vernünftig vorstellte. Daher wandte er sich dem kleinen Mädchen zu, von dem er vermutete, dass es eigentlich kein kleines Mädchen war und sagte:
"Danke für die Begrüßung. Mein Name ist Ferran Naraka und ich bin meines Zeichens Kuthite, mit wem habe ich das Vergnügen? Gehe ich recht in der Annahme, dass jeder außer mir Anhänger des Asmodeus ist?"
« Letzte Änderung: 17.07.2014, 09:40:52 von Ferran Naraka »
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Klingenhagel

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« Antwort #56 am: 15.07.2014, 15:45:18 »
Während die Frau mit der Peitsche für den Moment unter Deck verschwunden war und sich auch Zeit lies, auf irgendwelche Fragen zu antworten, war das Tieflingsmädchen, oder was auch immer, gesprächsbereiter. Sie sprang auf die Reling, nun, da das kleine Flussschiff Abstand gewann und der Rauch des Holzhauses die Sicht verdunkelte. Die Illusion hielt sie für den Moment aufrecht, wirkte dadurch ein wenig abgelenkt, als sie auf Ferran antwortete. "Iomine heiße ich. Und das letzte Mal, als ich jemandem hier meinen Glauben sagte, mochte er mich garnicht mehr, nein nein." lachte sie ein wenig, fiel fast von der Reling, konnte sich aber durch ein kurzes Schlagen ihrer Flügel wieder in Balance bringen. "Aber ich bin mir sicher, euch wird es hier dennoch gefallen. Viele Schmerzen, ihr werdet sicher gut mit Tiadora auskommen."

Inesaya Liatath

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Prolog: Ein Abend in Marrenhain
« Antwort #57 am: 15.07.2014, 16:02:46 »
Inesayas Blick war sofort wie gebannt, als die Frau namens Antara ihr heiliges Symbol des Asmodeus hervorholte. "Ich grüße Euch, Antara, mein Name ist Inesaya. Und genau wie Ihr diene ich dem Herrn der Hexen. Dem einzigen Herrn und Meister." Als sie den Namen ihres Herrn nannte zog die Kampfmagierin ebenfalls ihr unheiliges Symbol von Asmodeus hervor und ließ es in ihrer Handfläche ruhen.

Das kleine Mädchen mit dem Stoffhasen hatte von vielen neuen Freunden gesprochen. Was war mit ihren alten Freunden geschehen? Waren sie verschwunden oder gar umgekommen? Noch dazu schien sie nicht Asmodeus zu verehren. Ähnlich wie Ferran Naraka, jener Mann, der in Inesaya die falsche Inquisitorin Schwarzhold gesehen hatte und der den Prinzen der Finsternis verehrte, glaubte das kleine Mädchen nicht an den Herrn der Hexen.

Casus

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Prolog: Ein Abend in Marrenhain
« Antwort #58 am: 15.07.2014, 19:40:40 »
Casus runzelte die Stirn ob des plötzlichen Bedürfnisses dieser Leute ihre Heiligen Symbole hervorzuholen und Gespräche über ihre Gottheiten zu beginnen. Sicherlich, man konnte nicht bezweifeln, dass die Götter ihren Anhängern Macht schenkten und dass sie in die Welt eingriffen, aber er hatte nie das Bedürfnis verspürt sich wirklich einem von ihnen zu verschreiben. Um ehrlich zu sein, interessierte ihn wenig, was dieser Gott verlangte und was jener Gott verlangte. Ihn kümmerte allein, was er wollte und wer ihm das geben konnte. Hätte man ihn gezwungen eine Antwort gegeben hätte er wohl Zura geantwortet, aber eher weil das unheilige Blut ihrer Kinder durch seine Adern floss. Aber sie bestimmte sein Leben nicht in Ansätzen.
Da er so wenig mit diesen Dingen anfangen konnte hielt der Dhampir sich auch fürs erste zurück und begnügte sich damit, sich an die Rehling zu lehnen und zu beobachten. Dort stand er also in seiner einfachen blau-grauen Kleidung und seinem weiten Umhang, die Kapuze tief ins Gesicht gezogen und doch auf merkwürdige Weise anziehend.

Arkil

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Prolog: Ein Abend in Marrenhain
« Antwort #59 am: 16.07.2014, 11:58:23 »
Arkil lies die Illusion des Iomedae-Soldaten fallen und erschien wieder in seiner natürlichen Gestalt, ein dunkel gekleideter, bleicher, schlanker Mann mit langen, weißen Haaren. Von ihm ging eine freundliche und angenehme Ausstrahlung aus.
Er verbeugte sich leicht in Richtung der Neuankömmlinge.
"Mein Name ist Arkil. Ich bin erfreut eure Bekanntschaft zu machen. Leider wurde mir befohlen, im Dorf möglichst nichts zu sagen, so daß ich mich veranlaßt sah, ein wenig ruppig zu sein. Dafür möchte ich mich entschuldigen. Aber wenn ihr etwas länger mit der Dame, die sich als Inquisitorin ausgegeben hat, zusammenarbeitet, dann werdet ihr erkennen, daß es nicht gut ist, sich gegen ihren Willen zu stellen."
Grad die Entschuldigung ging hauptsächlich in Antaras Richtung, während er sich sonst an alle wand.
Noch hielt er es für angebracht, den Neuen nicht den Namen von Lady Tiadora zu verraten. Denn wenn sie gewünscht hätte, das diese ihn erfahren, hätte sie ihn wohl selbst genannt.
Er gesellte sich zu den anderen Mitgliedern des Nessusknotens. Leider war es jetzt auf dem Schiff noch voller als vorher, so daß er Shadal lieber nicht herbeirief, auch wenn er sie gerne wieder im Arm gehalten hätte.
Status
Charakter
TP: 24/24; RK: 15, Berührung: 12, ff: 13; Ini: +2; Zä: +2, Re: +3, Wi: +5; Verkleiden (Take 10): 25; Wahrnehmung: +1

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