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Autor Thema: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden  (Gelesen 62775 mal)

Beschreibung: Kapitel 1

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Tami Wolfsbrut

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Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
« Antwort #60 am: 25.09.2014, 13:26:16 »
Tami, die sich vorher schon ängstlich an der Seite ihres "Onkels" gehalten hatte (und diese Angst war nur zum Teil gespielt) trat jetzt vorsichtig einen Schritt aus seinem Schatten heraus und verbeugte sich jetzt gleich mehrmals vor Larok, wobei sie immer wieder zu Ferygan hinüberschielte, ob sie es auch richtig machte, und sagte:

"Seid gegrüßt, hoher Herr!"
Nur ein toter Ork ist ein guter Ork.

Bane of Izrador

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Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
« Antwort #61 am: 26.09.2014, 12:49:34 »
Larok schaute streng aber ganz ruhig zuerst Ferygan an, während dieser sprach, dann Tami und dann wanderte sein Blick auf Schleicher, der sich etwas hinter Tami verkrochen hatte.
"Es ist selten, dass ein reisender Handwerker bis zu uns kommt. Und was noch seltsamer ist, wenn er ankommt und in der folgenden Nacht ein Kind mit sehr großem Hund vom Himmel fällt." Dann schaute er Raja an und seine Augen funkelten vor Ärger. "Und das genau in der Nacht, in der meine Wachen angeblich einen Dieb erst gefangen und dann wieder verloren haben, der zufällig auch einen Hund dabei hatte. Und wenn ich mich recht erinnere, Weib, warst du dabei, als mir diese Geschichte aufgetischt wurde und nun plötzlich ist doch ein Kind mit Hund da. Hmmm, vielleicht muss ich die Wahrheit aus Boern raus prügeln. Oder ich nehme mal die Liste der Gesuchten zur Hand." Daraufhin griff er unter seinen Tisch und holte eine Rolle aus braunem Stoff hervor. An dem Stoff waren zwei Holzstäbe befestigt. Eines der Hölzer hielt er fest und zog dann den Stoff nach unten, so dass er darauf schauen konnte. Er hielt es so, dass Ferygan und Tami schräg auf den Stoff schauen konnten, obwohl beide nicht sicher waren, ob es wirklich Stoff war[1]. Darauf waren Bilder von Gesichtern gemalt und daneben schienen Symbole zu stehen. Larok schaute eine Weile auf den "Stoff", schaute immer wieder Tami an. Es schien eine Ewigkeit zu dauern, aber dann legte er die Rolle fort. Er schien nicht zufrieden. "Nun, ihr beide scheint wohl keine gesuchten Mörder zu sein. Dann erklärt mir doch bitte noch, woher das Kind so plötzlich kommt, Herr Handwerker."
 1. Ferygan erkennt es als Pergament, er hat es in größeren Siedlungen gesehen und die Diener des Schattens nutzen es oft, um Nachrichten zu verbreiten. Wenn Ferygan Nachrichten transportieren musste, waren diese allerdings meist auf Leder geschrieben, er wusste dass Pergament sehr teuer war. Tami kennt es nicht, die Halblinge schrieben auf Häuten.
« Letzte Änderung: 26.09.2014, 12:50:09 von Bane of Izrador »

Ferygan

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Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
« Antwort #62 am: 26.09.2014, 13:26:46 »
Wieder seinen Kopf neigend, stimmt der Erenländer dem Dorfvorstand wortlos zu und erklärt dann geschäftseifrig: "Dies ist mein Glück Herr. Dadurch, dass so wenige den Weg auf sich nehmen gibt es viel für uns zu tun." Ein bisschen erschrocken dreinblickend hebt Ferygan hilflos die Hände als er von dem verloren gegangenen Dieb hört. "Dazu kann ich euch leider gar nichts sagen hoher Herr, ich habe seit meiner Ankunft von nichts dergleichen gehört." Aber pflichteifrig fügt der dann noch rasch hinzu: "Sollte uns etwas zu Ohren kommen, so werden wir selbstverständlich sofort Bericht erstatten.

Als Larok dann nach der Herkunft von Tami fragt, seufzt der Kleinschmied und wirft dem Jungen einen langen - nicht zu übersehenden - griesgrämigen und verdrossenen Blick zu. Seufzend lässt er die Schultern sinken und "gesteht" dann mit ermüdeter Stimme: "Der Junge ist ein Dickkopf - kommt genau nach meinem Bruder - und Sturheit stirbt nicht aus wills scheinen. Er ist mir vor zwei Tagen fort gelaufen, ehe wir Randdorf erreicht haben." Resigniert schüttelt Ferygan den Kopf: "Trauert wohl noch seinem alten Leben nach, der Trotzkopf. Weiß nicht zu schätzen was ich für ihn tue... Den Satz verstreichen lassend, besinnt sich der Handwerker wieder wo er ist und fährt dann rasch mit der Darlegung der Tatsachen fort: "Jedenfalls bin ich gestern geholt worden weil ein Kind mit einem Hund gesehen wurde. Da wusste ich natürlich sofort wer hier frierend und hungrig zurück kehrt." Einen Seitenblick vom Dorfvorstand weg zu "Tamlin" machend, liegt deutlich erkennbares Missfallen in den Zügen Ferygans ehe wieder zurück blickt und mit sicherer Stimme weiter spricht: "Er wird schon noch lernen, dass man hart für sein Brot arbeiten muss. Dass wenn man nur fleißig, ehrlich und folgsam ist, das Leben am schönsten ist." Den  Blick von Laroks Gesicht ein wenig senkend fügt der Erenländer leise appellierend hinzu: "Herr, es tut uns leid, dass wir euch solche Mühen gemacht haben. Es wird nicht wieder vorkommen."[1]
 1. Bluff: 11
« Letzte Änderung: 26.09.2014, 13:30:28 von Bane of Izrador »

Bane of Izrador

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« Antwort #63 am: 26.09.2014, 13:43:17 »
Ferygan bemühte sich, überzeugend zu wirken und auch Tami schaute so unterwürfig wie sie konnte. Allerdings reagiert Larok eher verärgert als beruhigt.

"Natürlich und alles andere ist Zufall." Er macht eine Pause und schaut erneut auf die drei Leute vor seinem Tisch. Für einen Moment ist Ferygan sicher, dass er gleich seine Schergen rufen würde, um sie alle zu verhaften. Dann aber wirft er die beschrieben Rolle auf seinen Tisch.
"Ich glaube euch kein Wort, aber ihr habe scheinbar nichts verbrochen. Aber denkt daran, ich behalte euch im Auge. Und du, Weib, wenn du glaubst, du kannst mich an der Nase herum führen, dann wird es dir schlecht ergehen. Du bist alt, denk daran." Er wirft Raja einen Blick wie ein brennender Pfeil zu. "Ihr Herr Ferygan, bald kommen die Orks und wie man hört bringen sie einen neuen Herren mit. Solange werdet ihr und das Kind im Dorf bleiben. Solltet ihr verschwinden, werdet ihr als vogelfrei erklärt und ich jage euch die Hunde nach. Bald werden wir die Wahrheit erfahren, der neue Herr hat besser Möglichkeiten, euch zum Reden zu bringen. Und nun verschwindet." Er wendet sich wieder seinem Tisch zu. Raja dreht sich langsam um, sehr langsam und winkt Ferygan und Tami, ihr zu folgen. Sie ist es auch, die darauf achtet, dass keiner zu rasch geht. Mit erhobenem Kopf durchquert sie den Flur und verlässt das Haus.

Vor dem Haus steht ein hässlicher Kerl mit einer Narbe im Gesicht[1]. Als er sieht, dass die drei unbescholten aus dem Haus kommen, schaut er enttäuscht und zieht sich schnell einige Meter zurück. Raja führt die drei direkt in das Wirtshaus.
 1. Dies ist der Kerl, der hinter Daras Haus herumlungerte, Ferygan erkennt ihn sofort wieder.
« Letzte Änderung: 26.09.2014, 14:22:32 von Bane of Izrador »

Tami Wolfsbrut

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« Antwort #64 am: 26.09.2014, 21:24:35 »
Im Wirtshaus angekommen, stampfte Tami wütend mit dem Fuß auf. Pah! Wenn der Kerl glaubte, sie würde solange in seinem blöden Dorf bleiben, bis die Orks und der neue "Herr" käme, damit dieser sie dann "zum Reden" brächte, dann hatte er sich aber geschnitten! Sollte er sie doch für vogelfrei erklären, genauer: den Jungen namens Tamlin!

Aber sie sagte nichts, denn Raja war noch da und auch bei Ferygan war sie sich nicht sicher, ob er dem Plan zustimmen würde, den sie bereits am Planen war.

"Also", fragte sie nur, "was jetzt?" Dabei streichelte sie dem noch immer eingeschüchterten Schleicher gedankenverloren über den Kopf.
« Letzte Änderung: 26.09.2014, 22:33:15 von Tami Wolfsbrut »
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Ferygan

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« Antwort #65 am: 28.09.2014, 12:52:56 »
Froh darüber, dass er nicht in akutere Schwierigkeiten gerutscht war, bleibt Ferygan vorerst still und holt sich das gestern versprochene Bier ab. Sich in eine der Nischen im leeren Schankraum setzend, streift er die Stiefel ab und lagert seine Beine auf einem kleinen dreifüßigen Holzschemel ab und nimmt einen tiefen Zug aus dem Krug ehe er sich mit dem Handrücken den Schaum von der Oberlippe wischt. An Raja gewandt, fragt der Handwerker dann nach weiteren Momenten der Stille: "Wer ist eigentlich der Kerl mit der Narbe? Er scheint Interesse an Tami und mir gefasst zu haben. Weshalb wohl?"

Irgendwie war die Sache aus dem Ruder gelaufen. Er hatte eigentlich vor gehabt hier unerkannt zu bleiben, ein wenig zu arbeiten, etwas für den Winter zur Seite zu schaffen und sich nebenbei umzuhören. Und nun ein Dorfvorstand der ihnen aufsitzt, herannahende Orks und vielleicht erneut ein Legat. Und so einer bedeutet keinen Ärger, sondern schlicht eine unausweichliche Katastrophe.

Zu Tami gewandt spricht der Erenländer nachdenklich - ohne ihre Gedankengänge zu kennen: "Ich weiß es nicht. Es ist ja nicht so als ob wir hier böses angestellt hätten. Ein wenig die Wahrheit gedehnt, aber nichts verbrochen. Wenn wir jetzt laufen dann sieht die Sache anders aus. Sehen wir zu, dass wir hier rasch fertig werden, dann können wir verschwinden und getrennte Wege gehen. Einstweilen sieht es so aus, als ob wir hier noch länger auf Neffe und Oheim machen müssten.“

Tami Wolfsbrut

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« Antwort #66 am: 28.09.2014, 13:32:46 »
"Die Welt ist wie sie ist - da gibt es nichts zu erklären", antwortete Tami frech auf Ferygans Frage, dann grinste sie und streckte ihm die Zunge raus.

Als er aber geendet hatte, war sie etwas kleinlauter. "Ohne mich wärst du nicht in Schwierigkeiten."
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Bane of Izrador

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« Antwort #67 am: 28.09.2014, 14:26:50 »
Raja hatte sich neben die beiden gesetzt, wirkte aber so, als wären ihre Gedanken woanders. Als Ferygan sie ansprach horchte sie auf. Sie wollte schon antworten, als sie den letzten Satz Tamis hörte und ihr einen mitleidigen Blick zuwarf. "Kind, so etwas darfst du nicht denken. Larok ist Schuld, nicht Du. Larok war schon immer ein sehr strenger und oft ungerechter Dorfwart. Aber im letzten Sommer ist irgend etwas passiert, dass ihn zu einem bösen und teilweise sadistischen Mann werden ließ. Das ist aber nicht deine oder Ferygans Schuld."
Dann wandte sie sich dem Handwerker zu. "Der Kerl mit der Narbe ist Grom, einer der Schergen des Dorfwarts. Er kam vor dem letzten Winter in das Dorf und seit dem dient er Larok und erledigt die groben Aufgaben. Er ist ein dummer Trottel, aber er hat einen harten Schlag."
Sie machte eine Pause und schaute beide nacheinander an. "Für heute soll es aber genug sein mit den traurigen Geschichten. Erst einmal werdet ihr nun Ruhe haben. Ich weiß übrigens nicht, warum Larok denkt, dass bald Orks kommen. Sie kommen nie so früh im Jahr ins Dorf. Aber ich werde die Augen offen halten. Ihr könnt entweder hier bleiben oder, falls noch etwas bei Dara zu arbeiten ist, dorthin zurückkehren. Außerdem glaube ich, dass dein Hund etwas toben muss, er ist immer noch ganz verschüchtert. Er ist übrigens sehr gut erzogen, Kind, er hat Larok nicht ein einziges Mal angeknurrt. So, ich muss gehen. Wir sehe und zum Abendmahl." Damit stand sie auf und verließ das Wirtshaus. Kurz darauf kam Tess mit einem kargen Mittagsmahl für die beiden zurück, etwas Brot und getrocknetes Obst. Sie blieb jedoch nicht, sondern ging wieder in die Küche.
« Letzte Änderung: 28.09.2014, 14:59:39 von Bane of Izrador »

Ferygan

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« Antwort #68 am: 29.09.2014, 19:05:26 »
Nachdem sich Raja verabschiedet hat und Tess verschwunden war, verfinstert sich Ferygans Blick zusehends - vielleicht zeigt er jetzt erst sein wahres Gesicht? Während Tami mit Schleicher die getrennt verbrachte Zeit scheinbar aufholen möchte, trinkt der Handwerker sein Bier leer und holt sich schließlich ein zweites über dem er ebenso brütet wie über dem Ersten. Schließlich deutet er auf den Hocker vor sich und als Tami dort Platz nimmt, wispert der Erenländer mit ungewohnter Düsternis im Blick: "Dieser Grom gefällt mir nicht. Ich werde seiner Hütte heute Nacht einen Besuch abstatten. Vielleicht lässt sich etwas finden, dass wir gegen ihn verwenden können. Oder aber es passiert ihm ja ein Unfall; ein unglücklicher Sturz, ein gelöster Dachbalken, so etwas. Halte auch du die Augen offen für solche "Ungeschicke". Jemand wie er wird wohl nicht zu schlimm vermisst werden."

Das Gespräch mit Tami weiter führend, machen sich die beiden danach in Richtung Daras Haus um dort weiter zu machen wo sie aufgehört haben.

Tami Wolfsbrut

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« Antwort #69 am: 30.09.2014, 18:35:50 »
Als ihr "Onkel" plötzlich anfing, von "Unfällen" zu reden, machte Tami große Augen. Sie sagte nichts, solange man sich noch im Wirtshaus befand. Erst auf der Straße, als niemand weit und breit in der Nähe zu sehen war, flüsterte sie: "Und was glaubst du wohl, was hier los ist, wenn dieser hässliche Ork einen Unfall erleidet? Glaubst du nicht, Larok wird uns gleich herbeizerren und verprügeln lassen oder schlimmeres, bis wir ihm sagen, was wir von der Sache wissen? Also, da hauen wir doch lieber einfach ab! Ich werde hier jedenfalls nicht auf die Orks warten, da kannste Gift drauf nehmen! Die kriegen mich nicht nochmal. Soll er uns doch als vogelfrei erklären!

Aber das mit dem Nachts Herumschleichen und die Lage hier Ausbaldowern, das ist eine gute Idee. Aber Schleicher müssen wir dabei zurücklassen. Er kann nämlich nicht gut schleichen."
« Letzte Änderung: 30.09.2014, 18:37:15 von Tami Wolfsbrut »
Nur ein toter Ork ist ein guter Ork.

Bane of Izrador

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« Antwort #70 am: 01.10.2014, 14:02:27 »
Die Mittagsstunde liegt bereits eine Weile hinter ihnen, allerdings bleibt genug Zeit, um noch etwas zu arbeiten. Als sie bei Dara ankommen, ist diese sichtlich erleichtert. "Oh Gott, gut das ihr wieder da seid. Kind, dein Tier kann wieder im Hof herum springen. Ist alles mit dem Dorfwart geregelt? Nun denn, Herr Ferygan, ich habe noch etwas Arbeit für dich. Einige der Werkzeuge meines Mannes haben bei den Frühjahrsarbeiten sehr gelitten. Der Boden war so feucht und klebrig, das es beinahe nicht gelungen wäre, den Boden zu pflügen und die Ernte auszubringen. Ich habe sie auch im Hof, könnt ihr euch das man ansehen?"
Im Hof lag ein einfaches Pflug-Geschirr, dass wie üblich vom Bauern umgeschnallt und gezogen wurde. Ferygan hatte mal in einer größeren Siedlung einen Bauen gesehen, der ein Zugtier hatte. Alle im Dorf hatten ihn darum beneidet. Die Metallstücke waren stark verbogen und mussten wieder in Form gebracht werden. Diese Arbeit würde den ganzen restlichen Tag in Anspruch nehmen. Und er würde Hilfe brauchen, jemand musste das Geschirr festhalten, damit er den richtigen Winkel zum bearbeiten haben würde.

Ferygan

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« Antwort #71 am: 02.10.2014, 11:27:16 »
Nichts weiter zu Tami sagend, bleib der Handwerker den Nachmittag über verschlossen. Manchmal suchen seine Augen den Rand seines Blickfeldes ab um zu sehen, ob Grom erneut seine narbige Visage zeigt.[1]

Dara mit wenigen Worten beruhigend, macht sich Ferygan an die Arbeit. Diesmal lässt er Tami aber nicht im Haus zurück um den Kamin fertig zu schrubben, sondern teilt sie ein ihm zur Hand zu gehen. Schwitzend bearbeitet er vorerst das verbogene Eisen mit einem Hammer und wünscht sich eine Esse mitsamt einem Amboss herbei um das Metall ein wenig weicher zu machen.[2] Schließlich wendet er sich an Dara und fragt: "Gibt es hier im Dorf eine Schmiede? Das Eisen scheint schon sehr alt und spröde, es wäre schonender wenn wir etwas zum erhitzen dafür fänden."
 1. Spot: 25
 2. Craft: 11

Bane of Izrador

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« Antwort #72 am: 03.10.2014, 19:46:13 »
Ferygan konnte aus dem ummauerten Innenhof nichts erkennen, aber er hörte keinen weiteren Geräusche an der Mauer oder dem kleinen Türchen mehr und auch Dara blieb ruhig. Schleicher hatte sich anfangs im Hof etwas ausgetobt und immer wieder versucht, Tami zum spielen zu überreden. Aber irgendwann war auch er müde und legte sich in eine schattige Ecke. Dara schaute immer mal wieder im Hof nach, wie die Arbeit voran ging und brachte den beiden immer einen Krug mit Wasser mit.

Als Ferygan sie nach der Schmiede fragte, antwortete sie: "Ja, es gibt eine kleine Schmiedefeuerstelle für einfache Arbeiten bei Maruk hinter der Schänke. Aber heute wird es zu spät dafür sein, es dauert mehrere Stunden, bis das Feuer genug Hitze hat. Mein Mann kann euch den Pflug zur Schänke bringen, wenn ihr eine Schmiedetag einlegen wollt. Am besten sprecht ihr mit Maruk, es wird sicher andere geben, die Schmiedearbeiten haben, es muss den Aufwand des Feuers ja lohnen. Bevor wir dann über weitere Arbeiten sprechen können, müssen wir den Preis verhandeln, sobald der Pflug ausgebessert ist. Das ist im Moment das wichtigste. Also sagt uns bitte einen Tag vor dem Schmieden Bescheid. Ich danke euch für die Mühe. Dann könnt ihr für heute Schluss machen."

Ferygan

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« Antwort #73 am: 07.10.2014, 21:03:35 »
"Dann werde ich das so machen." lächelt Ferygan Dara geschafft und verschwitzt an. Die verrichtete Arbeit hatte ihm gut getan und sein Kopf, geleert durch die manuelle Arbeit, gewährt ihm mehr Ruhe als noch zuvor.

Und so sammelt der Handwerker mit Tami gemeinsam seine Utensilien zusammen und macht sich mit dem Handkarren und Schleicher im Schlepptau daran, zurück zur Taverne zu kehren. Erst als er sich gewaschen und sein Hab und Gut sachgemäß verstaut hat, begibt er sich hinunter in den Schankraum und grüßt die wenigen Bekannten mit einem freundlichen Nicken und lässt sich dann müde und offensichtlich abgekämpft auf eine der abgewetzten Bänke der Wand entlang fallen und hofft auf ein sättigendes Mahl. In die umgebenden Gesichter blickend, verhält sich Ferygan vorerst verschlossen und beginnt stumm zu essen wenn ihm etwas vorgesetzt wird.

Als sich der Schankraum immer mehr zu füllen beginnt, fasst der Erenländer Maruk am Handgelenk und erklärt ihm mit wenigen Worten, dass er morgen die Schmiede für das Richten des Pfluges benötigen würde und das sich ruhig die Leute bei ihm melden sollen wen sie auch gröbere Arbeiten erledigt haben wollen.

Tami Wolfsbrut

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« Antwort #74 am: 08.10.2014, 16:30:43 »
Tami hilft also für den Rest des Tages dem schweigsamen Handwerker bei der Arbeit. Der Nachmittag zieht sich elendig in die Länge und die Stille fällt ihr immer schwerer. Bei den Holzäpfeln war es nie still gewesen, nicht einen Augenblick, da hatte immer jemand krakeelt, gelacht, oder erzählt. Überhaupt, es soll endlich dunkel werden! Sobald es dunkel ist, und die Leute auch alle schön im Bett, will Tami—mit oder ohne ihrem "Onkel"—das Dorf erkunden, bis sie einen Fluchtweg fände. Und mit oder ohne ihren Onkel wird sie wenn möglich gleich oder spätestens in der nächsten Nacht aus diesem Ort fliehen. Sie wird nicht auf die Orks warten. Wenn Ferygan warten will, dann kann sie daran auch nichts ändern.

Und wenn Larok ihm dann die Schuld gibt, dass sein 'Gehilfe' geflohen ist? Nun, da kann ich dann auch nichts für.

Der Gedanke saß ihr aber irgendwie gar nicht gut im Magen.[1]

Als Ferygan sich zu den anderen Erwachsenen in der Wirtssstube begibt und sie gar nicht mehr beachtet, schleicht sie sich hinaus zur Hundehütte, setzt sich zu Schleicher und drückt ihn ganz fest an sich.

"Wären wir nur bei den Holzäpfeln geblieben!" flüstert sie, das Gesicht an sein warmes, weiches Fell geschmiegt. Wie sie dasitzt, hält sie die Ohren gespitzt, die Augen offen, und die Nase... nun ja, die Nase ist ja eigentlich immer offen.[2]

Aber irgendwie gehen ihr soviele Gedanken durch den Kopf, allesamt schrecklich, dass sie bald gar nicht mehr auf ihre Umgebung achtet und sich immer weiter in diesen Vorstellungen verrennt. Halblingen sind viel netter als Menschen! Halblinge hielten zusammen! Warum war sie nicht bei den Halblingen geblieben?

Die Leute da im Wirtshaus sollen alle endlich ins Bett gehen! Ich will endlich hier rumschleichen und schauen, wie ich wieder weg komme!
 1. Sorry, ich tu hier wenig und denk viel. Aber Ferygan dürfte sehen, dass Tami immer unruhiger wird, dass sie am liebsten etwas unternehmen würde, und dass sie unangenehmen Gedanken nachgeht.
 2. listen = 8; spot = 11; scent = 14
« Letzte Änderung: 14.10.2014, 14:42:04 von Tami Wolfsbrut »
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