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Autor Thema: Und ich nenne dieses Stück... ABRA KADAVER!  (Gelesen 28546 mal)

Beschreibung: [Uhrwerk 39, Teil 2 ~ In einer Stadt, am Ende der Zeit...]

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Lavinia Crankrats

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Und ich nenne dieses Stück... ABRA KADAVER!
« Antwort #90 am: 28.09.2014, 11:43:57 »
Lavinia klatschte mit der flachen Hand auf die Stirn. Das alles machte doch keinen Sinn! Ihre Absicht war nicht, jetzt eine Debatte hervorzurufen, einen kompetenten Anführer zu wählen, dazu fehlte ihnen einfach die kostbare Zeit. Sie wollte den anderen einfach klar zu machen, dass keiner die Rolle des Anführers übernehmen sollte, da alle in gleicher Weise gebraucht werden. Auf demokratische Weise würden sie dieses Problem nie lösen können.

Da fiel ihr Blick auf das kleine mechanische spinnenartige Wesen, welches der Kobold losgeschickt hatte und nun allen voran wartete.

"Ganz ehrlich, macht was ihr wollt, ich folge dem Teil da! Der Kobold hat das einzig richtige getan, wählt bedacht, wählt gut und vorallem jemanden der völlig unparteiisch zu uns steht und siehe da, der Kobold hats kapiert! Er schickt als einziger jemanden vor, der leise ist, klein ist und noch dazu als Köder fungieren könnte, falls hier wirklich Fallen sind. Ich danke dir Haze.. oder Flinkhand, oder wer auch immer du eigentlich bist..."

Sie erschauderte kurz als sie für sich selbst bemerkte, sich bei einem Kobold bedankt zu haben, schluckte aber ihr Erstaunen hinunter. Sie würde Irene und Harker jetzt einfach streiten lassen, wer von ihnen jetzt gut genug sei einen Anführer zu mimen und würde einfach mit dem Kobold diesem Teil hinterhergehen, das war wohl die beste wenn auch bescheuerteste Lösung.

"Isamu, kommst du? Ich denke wir sollten diesem Teil folgen, so kann uns am allerwenigsten passieren. Hey Kobold, wie viele von denen hast du noch? Wenn das eine kaputt gehen sollte, kannst du dann für Nachschub sorgen?"

Lavinia wirkte etwas erleichterter als noch vor ein paar Minuten, da zumindest einer der Gruppe etwas Verstand bewiesen hatte.
Vielleicht waren die Kobolde ja doch gar nicht so schlecht.
« Letzte Änderung: 28.09.2014, 11:44:50 von Lavinia Crankrats »
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Flinkhand

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« Antwort #91 am: 28.09.2014, 18:56:41 »
Flinkhand schaut in seinen Rucksack und sagte, in Gedanken ganz beim Essen:  "Naja ein paar Haferkekse habe ich noch. Aber sie werden nicht lange reichen. Haze isst sie so gerne. Und Gelegenheit zum Backen werde ich hier kaum finden. Möchtest du auch einen?" Insgeheim hoffte er ja, sie würde ablehnen, aber er war ein höflicher Bold und das würde vielleicht das Eis ein wenig brechen. Dann kam ihm in den Sinn, dass die Frau garnicht die Kekse gement haben könnte und antwortete dann schnell: "Oder meinst du meinen A.S.E. V1.0?" Er deutete auf das kleine spinnenartige Ding.
"Naja, ich habe nur das eine einsatzbereit. Aber wenn das kaputt geht, könnte ich für den nächsten Tag ein Neues bauen", erwidert der Bold Lavinia etwas unverstänlich, denn er kaute noch auf dem Haferkeks herum. Dabei schaut er sich um, ob denn nicht auch noch nützliche Dinge herum liegen.
« Letzte Änderung: 28.09.2014, 23:05:26 von Flinkhand »

Wellby

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« Antwort #92 am: 28.09.2014, 19:02:21 »
Die erleuchtete Faust des Wortes der Hoffnung, genannt Irene Tanner ließ gleisendes, klares Licht in die Finsternis eintauchen und drängte diese dadurch, gemeinsam mit dem heiligen Schwert des Barden soweit zurück, dass die neu erwählten Brigadiere einen freien Blick auf das Ende der kleinen, kaum mehr als fünf Meter langen Einbuchtung werfen konnten, in welcher sie sich befanden.

Aufgrund ihrer anhaltenden Diskussion bemerkten die Gestrandeten dies jedoch nicht gleich, waren sie doch bis über beide Ohren in ihren eigenen Zwist verwickelt. Haze und Flinki knusperten ihre beiden aus Hafer gebackenen Kekse, Abraham spielte drohend mit dem gelockerten Haltegurt seines Revolvers, während Lavinia und Irene sich gegenseitig mit ernster Miene fixierten. So erkannten der Schauspieler und jener Teddybär, nach wie vor aus der Gürteltasche der Schurkin lugend, als Erste, was sich wirklich am Ende ihrer kleinen Zuflucht verborgen hatte.

Knochen. Überall.

Ihre Zuflucht öffnete sich über eine grobe Kante in eine Art Kanalisation - einen Tunnel, welcher sich nach Links und Rechts, etwa eineinhalb Meter weiter unten, in die Dunkelheit erstreckte. Die Wände sowie die Decke glichen den grob gehauenen, modrig-nassen Steinmauern, die sich bereits hinter der Türe befunden hatten.

Das wahrlich Erschreckende war der Boden, bzw. das, was die Sicht darauf verhinderte.

Eindeutig humanoide Gebeine, zu tausenden, teilweise geborsten, stellenweise zu Staub zerfallen erfüllten den unterirdischen Gang von einer Wand zur nächsten. Das Schlimmste daran war nicht nur der Geruch, welcher nun eindeutig zuzuordnen war, sondern die Tatsache, dass für die Gestrandeten kein Weg daran vorbeiführte. Ob sie sich nun nach Norden oder Süden wandten.

Ihr Pfad würde sie unweigerlich durch dieses Massengrab führen.

Flinkhands Automaton blieb an der Kante ihrer Zuflucht stehen und kommentierte das Gefundene eher nüchtern:

"Beep ~ Beepbilibpeepbib Beeb."

Die mechanischen Laute des kleinen Gerätes hallten in die Finsternis und wurden als Echo von den beiden Enden des Tunnels zurück geworfen. Bär kam nicht umhin, bedauernd den Kopf zu schütteln.
« Letzte Änderung: 28.09.2014, 19:47:31 von Wellby »
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Isamu Tanaka

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« Antwort #93 am: 29.09.2014, 00:04:50 »
Der Junge Barde schloss derweilen die Augen. Für einen Moment hielt sein Atem an und erst nachdem er das Gesicht leicht knurrend verzog atmete er weiter. Es war für ihn mehr als widerlich. Abraham hatte sicher Recht. Als Städter hatte er keine Ahnung über alles außerhalb der Mauern. Sicher auch nicht über vieles in den Mauern aber er sich jetzt in diesem Moment so zu streiten. Diese Helden waren schlimmer als so manche Diven im Theater.

Langsam schritt er an Lavinia. Er zeigte dabei keine Regung, sagte sogar nichts. Erst neben der mechanischen Spinne, welcher er höchst interessiert beobachtet hatte, blieb er stehen. Er schloss noch einmal die Augen. Immer noch pochte die Wunde leicht, aber dank dem Zauber von Irene war es viel erträglicher geworden. Auch fühlte er, wie sein Körper immer noch leicht zitterte, vor Kälte und Angst. Es waren eindeutig nicht die besten Begebenheiten jetzt zu Singen. Aber er spürte einfach das Verlangen danach.[1] Mit gespitzten Lippen pfiff er die ersten Töne, welche sich zu einer schweren traurigen Melodie fügten. Als bald übernahm seine Stimme in einer der älteren menschlichen Sprachen die Melodie. „Vårvindar friska, leka och viska, lunderna kring, likt älskande par. Beim weiter singen senkte er das Schwert und so auch das Licht gen Boden.  Seine junge helle Stimme schallte durch das Grab und die Gänge, leicht geschmälert vom Versuch nicht allzu laut zu werden. Die Anderen mochten die Sprache nicht verstehen, doch dem ein oder anderen war das Lied sicher bekannt. Auch wenn diese uralte Form des Textes nur selten gesungen wurde. Am Ende des Liedes, wechselte der junge Barde in die Allgemeinsprache. Der Klang, die Melodie des Liedes änderte sich dabei nicht. „Weiden im Wind, die Nacht ist erwacht, Jäh heult ein Wolf sein Lied in die Nacht! Asche ist auf die uralten Steine Wie weißer Staub geweht! Grausam und schrecklich, fast unerträglich, Zeigt sich die Nacht im Schwarzenbach! Ältester Glaube unserer Ahnen Längst noch nicht tot, Hier spürst du ihn noch!“
Den letzten Satz betonte er am Ende besonders stark. Ein leichter Schauer ging dabei durch seinen Körper so eingesungen hatte er sich gerade. Dann, nach einer Pause die die letzten Klänge verhallen ließen wendete er sich um.

„Wir sind nicht zuhause. Weder in einer Stadt noch außerhalb von sicheren Mauern.“ seine Stimme schwang noch immer mit Trauer in der schwere des Liedes. Dies ließ seine Worte sehr ruhig, fast andächtig klingen. „Alles ist fremd. Jeder Schritt ist einer ins ungewisse. Wer uns führt? Mir ist es gleich. Ich will nach Hause. In einem Stück und wir haben nicht alle Zeit der Welt um hier ewig Wissen und nicht wissen zu diskutieren. Wir sind hier Wort wörtlich zusammen ins kalte Wasser geschmissen worden und müssen zusammen hier wieder raus. Nur so kann jeder von uns überleben. Dann alleine Enden wir so wie diese Armen.“ er deutete mit dem Schwert hinter sich, einige der bleichen Gebeine leuchteten dabei förmlich auf. „Lavinia hat recht, dass wir uns für eine Gruppe eigentlich besser kennen müssten. Unsere Stärken und unsere Schwächen. Aber ich glaube kaum, dass wir im Moment bereit wären uns Fremden zu öffnen.“ Schwer ließ er den Blick über die Anderen gleiten. „Ich sehe aber zwei starke Helden die ein jeder ihren Weg gefunden haben. Eine junge Frau mit einem Bären die durchaus weiß, was eine spitze Zunge ist und wohl so manch ein Schloss öffnen kann. Und ich sehe zu guter Letzt zwei vom kleinen Volk die gewitzt die Tat ergreifen.“ Bei der Aufzählung seiner Eindrücke ließ er natürlich die schlechteren Eigenschafften und seine nicht Sympathien  heraus. Schließlich wollte er Frieden stiften und kein neues Feuer sehen. „Leider muss dies jetzt reichen. Also lasst uns gemeinsam gehen. Schließlich kann keiner wirklich alleine überleben und hier. Hier können wir selbst zusammen uns weder verstecken, noch überleben. Allein den Weg nach Hause zu finden, das ist unsere einzige Hoffnung.“ Mit den letzten Worten blickte er jeden Einzelnen wieder an. Für geübte war ersichtlich, dass er gerade sehr viel Angst hatte, dass er sich am liebsten verkriechen oder wegrennen würde.

Wieder wendete er sich um. Er wollte hier nicht verrotten wie diese Armen toten, also musste es weiter gehen.
 1. singen 20 - Vårvindar Friska
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« Antwort #94 am: 29.09.2014, 06:33:41 »
Irene zog eine Augenbraue hoch und hörte sich an, was die anderen zu sagen hatten. Das ihre Rede und ihr Angebot anzuführen - denn mehr war es nicht gewesen, auch wenn man das wohl anders gedeutet hatte, da man sie nicht gut genug kannte - solche Wellen schlug und eine Diskussion nach sich zog, hatte sie nicht beabsichtigt. Ihr war es ehrlich gesagt egal, wer die Gruppe anführte aber sie wusste, dass sie eine Führungsperson war und das Zeug dazu hatte, wie sie in der Vergangenheit des Öfteren bewiesen hatte. Sollte doch Harker die Gruppe anführen. Ein Mann, der nur außerhalb der Stadt unterwegs und ganz eindeutig ein Alleingänger war, konnte kein guter Anführer sein - vor allem nicht mit der Einstellung, dass jeder nur sich selbst vertrauen konnte. Außerdem ging es beim Anführen einer Gruppe nicht um Kampferfahrung - die Irene ganz nebenbei genug hatte - und sie waren auch nicht außerhalb von Mechanika, sodass der Mann nicht genau wissen konnte, wie man hier überlebte.
Das was Lavinia gesagt hatte, beantwortete Irene nur mit einem Schulterzucken. Sie hatte sowohl während, als auch vor und nach dem Kampf jeden einzelnen beobachtet und konnte sich schon denken, wo ihre Stärken lagen. Das sie alle zusammenarbeiten mussten, war Irene ebenfalls klar - das hatten sie ja schließlich schon getan. Sie hatte nicht vorgehabt alleine zu entscheiden. Lavinia nahm einen ganzen Haufen Dinge einfach an und stellte sie einfach so als Tatsachen hin, ohne Irene zu kennen. Aber auch das war Irene egal. Jede Gruppe brauchte eine Führungsperson - auch wenn man alles zusammen entschied. Demokratie brachte einen in manchen Situationen nicht weiter und dann brauchte man jemanden, der einfach entscheiden konnte und sich damit auch bewusst war, dass er die Verantwortung auf sich nahm.
Ein Großteil von dem was der Barde sagte, hatte Irene auch schon gesagt und so kommentierte sie das auch nicht. Lediglich dem kleinen Roboter und dem Musikstück nickte sie anerkennend zu. "Wer nicht will, der hat schon." fasste sie ihre Gedanken zu den Reaktionen der anderen zusammen. Irene konnte gut auf die Verantwortung eines Anführers verzichten.
Diesen Leuten einfach so ihre Meinung aufzudrücken und sie vor vollendete Tatsachen zu stellen, würde eher kontraproduktiv sein und nicht weiterhelfen. Deshalb versuchte sie es erst gar nicht. Sie war nicht mehr in Downtown. Das hier waren nicht ihre Gangmitglieder, die sie kannten und ihr ohne Widerworte folgten. Vielleicht erstaunlich für die ein oder anderen aber ihre Warnung machte die Faust ebenfalls nicht wahr. Stattdessen griff sie in ihren Rucksack und gönnte sich ein Bier. Nach dem ersten erfrischenden Schluck, sah sie sich die Grube an und verzog das Gesicht. Sie schloss die Augen und murmelte ein Gebet für die Verstorbenen.

Lavinia Crankrats

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« Antwort #95 am: 30.09.2014, 12:06:39 »
Bevor Lavinia überhaupt etwas weiteres erwidern konnte, hielt ihr der Kobold einen Haferkeks direkt unter die Nase. Und obwohl sie im selben Moment noch dachte, dass jetzt nun wirklich nicht die Zeit zum Kekse essen war, nahm sie ihn sogar an.
Sie musterte den Keks mit verwirrtem Blick, konnte aber trotzdem nicht umhin ihn zu essen. Der Keks hatte etwas magisches an sich, lag es einfach am Geruch nach frischem Hafer oder der Tatsache, dass sie tatsächlich Hunger hatte, großen sogar, sie wollte im Moment nicht darauf verzichten. Es war einfach eine kleine Geste, die ihr den aussichtslosen Moment gerade etwas verschönerte.
"Danke..." murmelte sie und biss genüsslich in den Knusperkeks bevor sie sich wieder wirklich wichtigen Dingen zuwand.

Kurz bereute sie es sogar den Keks gegessen zu haben, als ihr Blick auf den Boden unter ihnen fiel. Sie hatte soetwas schon einige Male gesehen, es war nichts neues für sie, verwesende Gebeine unter ihren Füßen zu erblicken, soetwas war in Arkham beinahe schon normal. Gerade wenn man in der Kanalisation unterwegs ist. Auch unter Schmugglern wird soetwas oft gehandelt. Aber das Ausmaß, die Anzahl der Gebeine unter ihnen lies sie geradewegs erschaudern.

"Wahnsinn... Was für ein grausamer Anblick.." flüsterte sie leise und tat einen weiteren Schritt nach vor. Jetzt auch hörte sie erst die knackenden Geräusche der Schritte auf den Skeletten. Lavinia bückte sich etwas um die Gebeine etwas genauer zu untersuchen, vielleicht befanden sich da auch kleinere Schätze unter ihnen.[1] Zumindest konnte sie jetzt sagen, was mit diesen Wesen geschehen ist. "Die wurden gefressen..." seufzte sie und erhob sich.
Sie wollte verdammt noch mal endlich hier weg, es war unheimlich, kühl und keiner wusste was in Mechanika vor sich ging. Zumal ihnen wahrscheinlich nicht mehr all zuviel Zeit blieb. "Die wurden alle von etwas oder jemandem aufgegessen... Ich finde wir sollten langsam hier weg. Egal in welche Richtung wir gehen, eine ist aussichtsloser wie die andere. Hat jemanden einen Vorschlag in welche Richtung wir gehen sollen, oder lassen wir das Schicksal entscheiden?" Mit diesen Worten kramte sie eine Münze aus ihrer Tasche.
 1. Wahrnehmung 12
« Letzte Änderung: 30.09.2014, 12:07:14 von Lavinia Crankrats »
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« Antwort #96 am: 01.10.2014, 14:28:34 »
Inspektor Haze verdrehte genervt die Augen. Er nahm von seinem Bruder dankbar den Haferkeks entgegen und knusperte ihn, während er darauf wartete, dass das dämmliche Herumsinnieren endlich zu ende war und sie endlich einen Weg einschlugen. Aber seine Geduld war stets von kurzer Dauer, kürzer noch als Momente von Nüchternheit in Downtown. "Hm... Downtown... dunkles Ale, Mettbrötchen, Gossip..." Haze versuchte, sich mit schönen Erinnerungen abzulenken. Aber schließlich platzte es aus ihm heraus: "Meine Fresse, mit was für Holzköpfen bin ich hier gestrandet? Ihr sprecht alle davon, was für fähige Experten ihr seid und habt es wohl sehr nötig, darauf hinzuweisen, wer Eurer Meinung nach der Schwächere ist. Und wie poetisch ihr es versteht, die vor uns liegenden Gefahren zu beschreiben. Gefahren, in die wir nicht einmal geraten sind und auch nicht geraten werden, wenn wir nicht endlich mal unsere Ärsche bewegen. Ihr fühlt Euch alle so unglaublich individuell in Eurer Starrsinnigkeit und  begreift darüber hinaus gar nicht, dass wir eigentlich gar keine andere Möglichkeit haben, als zusammenzuarbeiten und diesem hässlichen Gang zu folgen. Ihr fragt Euch, wer Euch führen soll, aber es gibt nur zwei Möglichkeiten, weiterzugehen und eine ist so gut wie die andere. Holzköpfe, Holzköpfe! Bin ich hier wirklich der Einzige, der die Situation begreift? (Außer Dir vielleicht, mein lieber, jüngerer Bruder!) Ich hab es nicht nötig, mich auf Kosten anderer zu profilieren, und ich rede nur so viel wie nötig und richtig ist - und ich sage Euch, ICH GEH JETZT DA LANG!", sagte er und ging den Gang entlang, der auch vom vollautomatischen A.S.E. V1.0 eingeschlagen wurde.
« Letzte Änderung: 01.10.2014, 14:30:48 von Inspektor Haze »
Der kluge Kämpfer zwingt seinem Gegner seinen Willen auf, doch er läßt nicht zu, daß der Gegner ihm den seinen aufzwingt. - Sun Tse

Flinkhand

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« Antwort #97 am: 01.10.2014, 14:45:41 »
Flinkhand zuckte mit den Schultern. Sein Bruder hatte es mal wieder auf den Punkt gebracht. insgeheim beunderte er ihn für diese Fähigkeit. Dann folgte er seinem Bruder. Kurz drehte er sich um und fragte dann: "Kommt ihr endlich?"

Lavinia Crankrats

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« Antwort #98 am: 01.10.2014, 15:14:23 »
Lavinia zuckte bedeutungslos mit den Schultern, packte ihre Münze wieder ein und stiefelte dem Kobold hinterher.
"Affentheater... Jetzt bin ich schon so weit gesunken und laufe einem kleinen Biest hinterher... Ich glaub ich spinne. Zwar hat er vielleicht Recht dass wir uns endlich bewegen müssen... Ach eigentlich ist mir das alles gleich, sobald einer von denen meint Aufstand machen zu müssen, knall ich ihn einfach kurzerhand ab... Wird wohl das beste sein... Und diesen Bären hab ich ja auch noch, vielleicht ist der ja zu etwas nütze..."

Mumm hat er, das muss man ihm lassen und im Oberstübchen scheint es auch nicht allzu leer sein. Trotzdem war sie vorsichtig, letztendlich überwiegten die schlechten Erfahrungen die sie mit Kobolden gemacht hatte.

Gleichwohl warf sie während sie dem Kobold folgte einige Blicke um sich, um eventuelle Fallen aufzuspüren.[1]
 1. 17 Wahrnehmung
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Isamu Tanaka

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« Antwort #99 am: 01.10.2014, 16:45:28 »
Bei den Worten von Haze verengte Tanaka seine Augen. Doch trotz der Beleidigung des Kobolts war er froh, dass sich jemand in Bewegung setzte. Als nur noch er da stand, blickte er sichtlich enttäuscht zu Irene. Sie hatte seine Offerte voran zu gehen nicht verstanden.
Dann wendete er sich um und folgte den anderen. Ihm war es egal wer voran ging. Hauptsache er musste es nicht tun und am Ende war es nur eine Zweckgemeinschaft. Sobald sie wieder zu Hause waren, würde jeder seiner Wege gehen und er braucht mit diesen Kunstbanausen nicht länger zusammen sein.

Ähnlich wie Lavinia blickte er sich dabei um.[1] Jedoch suchte er nichts bestimmtes. Er wollte nur nicht von irgendetwas überrascht werden.
 1. Wahrnehmung 21
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« Antwort #100 am: 02.10.2014, 01:46:32 »
Sichtlich genervt und sogar wütend, sah Irene die anderen an. "Das hier ist ein Massengrab und ihr habt noch nicht einmal den Respekt, mich ungestört ein Gebet für diese gefolterten Seelen sprechen zu lassen. Stattdessen fängt das kleine Würstchen hier schon wieder mit dem gleichen Thema wie vorhin an." Sie spuckte abschätzend auf den Boden, nahm ihr Bier wieder zur Hand und drängte sich schließlich an Haze vorbei. Sie drehte sich zu ihm um und sah ihn an. "Ich habe versprochen dich und den anderen Kobold zu schützen und genau das werde ich tun." Sie sah den Rest der Gruppe an. "Haltet Ausschau nach Fallen, ich gehe vor. Wenn hier irgendwo eine Gefahr lauert, will ich die erste sein, die ihr entgegentritt. Als Priesterin und Wort der Hoffnung ist es meine Verpflichtung und mein Wille, andere zu schützen." Auch wenn die anderen es vielleicht nicht wollten, Irene würde sie vielleicht nicht anführen aber zumindest voran gehen und den Gefahren als erste gegenüberstehen. Sie stand zu ihren Prinzipien und war stur. So wählte sie den linken Gang und schritt voraus. Allerdings verließ sie sich nicht nur auf die guten Augen der anderen Brigadiere, sondern suchte die Umgebung ebenfalls nach Gefahren ab.[1]
 1. Wahrnehmung 25

Wellby

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« Antwort #101 am: 03.10.2014, 14:24:40 »
"Beep, beeb bib bip beep!" sinnierte der Automat des kleinen Schraubendrehers. Seine acht Füße setzten sich sogleich wieder in Bewegung und krabbelten geräuschlos über die ersten Knochen direkt in die Grube voller Gebeine hinein. Nach weniger als einem Meter drehte er sich nach links und verschwand in die Dunkelheit, außerhalb des Lichtkreises der leuchtenden Faust Irene Tanners.

Und das 39. Uhrwerk legte einstweilen seinen Streit bei und folgte ihm.



Die Skelette knackten und Knochen brachen unter ihrem Gewicht. Schon bald verschwand ihre kleine Zuflucht hinter ihnen, als die Gruppe aus sechs Fremden sich ihren Weg durch das Massengrab bahnte. Die Decke des Tunnels senkte und hob sich, was wohl eher daran lag, dass die Dichte der Toten unter ihnen an manchen Stellen zunahm, anderer Orts wieder dünner wurde und sie kurzzeitig einen Blick auf den teerigen, schwarzen Untergrund werfen konnten. Immer wieder brach einer der Brigadiere ein und blieb stecken. Manchmal mussten sie auf allen Vieren kletternd eine Düne aus uralten Leichen überqueren... Doch zumindest waren weit und breit keine Fallen zu entdecken. Kein zweiter Stoßtrupp gehörnter Trollocs stellte sich in ihren Weg; was die Frage aufwarf, ob die 'Bewohner' dieser Festung mittlerweile über ihre Anwesenheit bescheid wussten?

Plötzlich tauchte vor ihnen, weit ab des Lichtkegels der Faust, ein dünner, rötlich leuchtender Schein auf. Schnell erkannten sie, allen voran das Wort der Hoffnung, Irene Tanner, dass es sich dabei um einen kleinen Spalt in etwa zwei Metern Höhe handeln musste, der das teuflische Licht des Himmels über Aradan direkt in diesen Tunnel hinab trug.
Zu klein für einen Menschen, doch ein Kobold würde sich eventuell hindurchpressen können.

Minutenlang waren sie bereits unterwegs. Über und über bedeckt mit Staub und geronnenem Knochenmark wussten sie nicht, wie weit dieses Massengrab noch verlaufen würde.

So nutzten sie die Gelegenheit der Entdeckung des Spaltes für eine kurze Atempause...
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Isamu Tanaka

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« Antwort #102 am: 06.10.2014, 08:53:16 »
Mit dem Rücken zur Wand hatte sich Tanaka auf den Boden gesetzt. Er wollte nicht durch den Spalt sehen. Das Licht reichte ihm vollkommen aus. Sein Schwert hatte er bei der letzten größeren Kriechaktion in die Schiede gesteckt, worauf nur noch das Licht der Faust ihren weg erhellt hatte. Es hatte genügt. Schließlich gab es hier nicht viel mehr als Stein, Staub und Knochen. Angewidert blickte er auf seine von Staub und ein paar Kratzern, welche er sich beim Kriechen zugezogen hatte, bedeckten Hände. Nein, so hatte er sich das Dunkle Drüben nie vorgestellt. Nie hatte er bei den Geschichten welche er als Kind gehört und später studiert hatte an ein Massengrab gedacht. Eher an eine Foltergrube aber im Grunde war es grausamer als Folter und Pein. Die Menschen die hier ruhten waren weg geworfen worden. Weggeworfen so wie Müll.

Er ließ die Hände wieder Sinken und wartete darauf, dass es weiter ging. Mit den Anderen teilte er kein Wort. Denn Tanaka leistete sich neben dem Gefühl der Angst auch noch eingeschnappt zu sein.
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Lavinia Crankrats

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« Antwort #103 am: 07.10.2014, 11:59:21 »
Zögerlich gruben sich ihre Hände tief in die Späne aus zermalmten Gebeinen. Innerlich schauderte es ihr bei jeder Bewegung, doch wie so oft blieb ihr nichts anderes übrig als die Totengräber zu überqueren. Erfahrung hatte sie ja einigermaßen damit, da Mechanika voll damit war. In den zahlreichen Schlachten die auf dem Boden der Stadt stattfanden, sammelten sich viele tote Gebeine an, die achtlos unter die Straßen Mechanikas verbannt wurden.

Wahrscheinlich wussten nur halb so viele Einwohner, dass sich unter ihren Füßen ebenfalls ein großes Grab befand. Wahrscheinlich einer der Gründe, weswegen es verboten war, die Kanalisation zu betreten. Angeblich Einsturzgefährdert... natürlich.

"Hat was..." dachte Lavinia als sie an einer kümmerlich, mit billig verarbeiteten Ringen verzierten Knochenhand hängen blieb, deren Griff sich wie aus Reflex fest um ihre eigene spannte. Angewidert schüttelte sie die Knochenteile hinfort und wischte den Schmutz an ihre ohnehin schon sehr staubigen Hose ab.

Sie dachte an die Zeit als sie in der Kanalisation lebte und täglich über Leichen vergangener Tage stolperten. Wie es Jack wohl gerade erging? Sie vertrödelten schon zu viel Zeit hier in dieser Einöde aus Dunkelheit und Schatten. Sie sehnte sich zurück in ihre Heimat, an die Seite Jacks und ja, sogar die Schmugglerkobolde vermisste sie ein bisschen.

Doch dies hier war einfach grotesk. Woher kamen all diese Menschen oder Tiere, wer hatte sie hier achtlos zurückgelassen? Fragen über Fragen schossen in ihr Bewusstsein, sodass sie zuerst gar nicht bemerkte, dass sich vor ihnen ein Spalt auftat. Allerdings kam sie nach eingehender Musterung ohnehin zur Erkenntnis, dass sie sowieso nicht durchpassen würde, da er zu schmal und klein geschnitten war. Ein Kobold könnte es schaffen, aber sie würde nicht nochmal die Stimme der Vernunft mimen.

Ihr hatte die Diskussion zuvor gereicht, sodass sie sich still zu Boden sinken lies und eine halbwegs gemütliche Pose einnahm. Während sie überlegte, wie es jetzt wohl weitergehen würde, und die willkommene Pause nutzte um einen Schluck Wasser zu trinken, musterte sie die anderen und fragte sich, wer dieses Mal so töricht war, seinen Mund zu öffnen.
« Letzte Änderung: 07.10.2014, 11:59:43 von Lavinia Crankrats »
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Abraham Harker

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« Antwort #104 am: 07.10.2014, 14:49:21 »
Mit einigem Misstrauen, die Hand am Revolver, ging Harker näher an den leuchtenden Spalt, blickte sich in dessen Nähe mit noch größerer Wachsamkeit um, als er es sowieso im Meer der Knochen schon getan hatte. Nur wenig über seiner Augenhöhe, war der Spalt beinahe gut einzusehen- beinahe! Unzufrieden blickte er sich nach etwas um, auf dass er sich gut stellen könnte- und sei es nur ein großer Schädel...
« Letzte Änderung: 07.10.2014, 14:49:46 von Abraham Harker »
When they kick at your front door
How you gonna come?
With your hands on your head
Or on the trigger of your gun?

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