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Autor Thema: Heiliger Boden  (Gelesen 115933 mal)

Beschreibung: Kapitel 1

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Sternenblut

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Heiliger Boden
« Antwort #30 am: 12.09.2014, 09:33:23 »
Draußen waren die ersten Personen auf den Straßen unterwegs. Menschen, Halblinge und Orks vor allem, manchmal auch Mischlinge. Die Sonne schien, und die Luft war frisch. Alles hier stand für Jurij in vollkommenem Gegensatz zu der Szene, die er gerade verlassen hatte.

Instinktiv sah er sich um, ob ihn jemand beobachtete. Doch für die Passanten war er nur eine weitere Person, vermutlich unterwegs zur Arbeit.

Zügig lief Jurij zu seinem Kollegen. So kurz kannte er ihn erst, und doch war er am ehesten das für ihn, was einer Vertrauensperson entsprach. Auf dem Weg sprang sein Geist von einem Gedanken zum nächsten. Das Bild des Sterbenden auf seinem Fußboden; die Zeichnung von ihm; das Bild, wie der Kopf des Mannes zur Seite sackte, sein Körper erschlaffte; der Kopfgeld-Vertrag; das Blut an Jurijs Händen; die Stadtkarte...

Er stockte. Er hielt nicht an, wurde aber etwas langsamer, als er sich umsah. Seine Gaststätte, die, in der der Tote in seinem Zimmer lag, lag im Tempeldörfle. Das eingezeichnete Quartier der "Wölfe" war also ganz in der Nähe seiner Unterkunft.

Doch dafür war später Zeit. Er sah Reykas Haus: Weiß und schön, wie die anderen in der Umgebung. Es gab einen großen Garten mit einer Wiese und Obstbäumen, und einen Weg aus Kieselsteinen, der zu dem von zwei Säulen umgebenen Eingang führte. Das zweistöckige Gebäude hatte fast eine herrschaftliche Anmutung - es passte nicht ganz zu dem, was Jurij erwartet hatte, denn vom Gehalt eines Wachmanns konnte sich Reyka ein solches Haus sicher nicht leisten.
"Ein Blick in die Welt beweist, dass Horror nichts anderes ist als Realismus." - Alfred Hitchcock

Jurij Klee

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Heiliger Boden
« Antwort #31 am: 12.09.2014, 15:22:56 »
Bevor er den Kieselsteinweg betrat, blickte sich Jurij noch einmal um. Wenn er sich jetzt nicht total irrte, war es das Haus, zu dem Reyka den Weg beschrieben hatte. Seltsam, er musste sich eingestehen, dass er bei Reykas Beschreibungen immer ein bodenständiges einfaches Leben vor Augen hatte und nicht so etwas. Schubladendenken war wirklich nichts Gutes.
Während er nun den Weg entlang ging, überlegte er sich was er zu Reyka sagen sollte. Fast an allen Formulierungen, welche ihm einfielen, hatte er etwas auszusetzen. Irgendwie fand er gerade nicht die rechten Worte. Wie auch? In ihm bohrte die Frage ob er wirklich schuldig am Tot des Mannes war. Ob sein Blut nicht nur wegen der versuchten Hilfe und Durchsuchung an seinen Händen klebte. Wie sollte er dann Reyka dies mitteilen. Er würde ihn sicher auch für verrückt halten, nicht glauben, dass er es nicht war, so wie Jurij selbstzweifelte. Ihn am besten noch an Ort und Stelle verhaften. Ihn … Erhobt den Blick und sah die Tür vor sich. Langsam hob er die Hand und wollte anklopfen, dabei merkte er wie stark sie zitterte. „Reiß dich zusammen Jurij.“ Knurrte er mit zusammengebissenen Zähnen zu sich selbst. „Ein gutes Selbstvertrauen ist alles, also Zweifel nicht.“ Als die Hand wieder ruhiger wurde, klopfte er stark an die Tür. Hoffentlich war Reyka zuhause.
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Henry

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Heiliger Boden
« Antwort #32 am: 12.09.2014, 18:26:07 »
Henry drehte sich überrascht - und auch ein wenig erschrocken - zu Harry, als dieser seine Waffe zog und auf den Fremden richtete. Henry kannte solch eine Reaktion von früher. Gelegentlich war es passiert, dass Männer der Wache irgendwo eingesperrt worden waren und manchmal tagelang darauf hatten warten müssen, dass man sie fand. Während sie die Geräusche von Monstern außerhalb des Versteckes hörten, hatte ihr Verstand dann viel Zeit gehabt, um sich verschiedenste Szenarien auszumalen. Selbst da sie gerettet wurden, blieb eine solche Erfahrung nicht ohne Spuren. Henry nahm an, dass es bei Harry so oder so ähnlich jetzt auch war.

Henry ging langsam um Harry herum und blieb zwischen den beiden Männern stehen. Er legte die Hand auf das metallene Ding (ein Zauberstab?) und drückte Harrys Hand herunter. Dabei sah er ihn an und deutete ein Nicken an. "Es ist noch nichts geschehen.", sagte er zu Harry auf Latein.

"Es ist nicht leicht für uns.", sagte Henry zu dem Fremden und drehte sich erst dann um. "Wir werden aus Zeit und Raum gerissen - mehrmals - und haben mehr Fragen als Antworten. Unsere Geschichte ist zu unglaublich für die meisten Menschen und nicht jeder war freundlich zu uns. Ihr scheint zumindest einiges zu verstehen, aber Ihr haltet Euer Wissen hinter dem Berg. Also bitte, erzählt uns, was Ihr wisst, sonst können wir Euch kein Vertrauen entgegenbringen.", sagte er ruhig, aber bestimmt. Henry hatte es verschwiegen, aber Fakt war, dass der Mann offenbar mehr wusste als sie und darum eine gewisse Macht hatte über sie.
« Letzte Änderung: 12.09.2014, 18:41:19 von Henry »
"Be just, and fear not: Let all the ends thou aim'st at be thy country's, Thy God's, and truth's." - Shakespeare: King Henry VIII., Act 3, Scene 2

Sternenblut

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Heiliger Boden
« Antwort #33 am: 12.09.2014, 20:29:24 »
Der Fremde hörte Henry aufmerksam zu, und nickte dann. "Ich verrate euch so viel, dass ich die Situation, in der ihr steckt, sehr gut kenne. Aber versteht, dass ich auch vorsichtig sein muss. Ihr seid nicht die Ersten, denen ich begegne. Und nicht alle waren der Meinung, dass man bekämpfen muss, was da in einem lauert. Manche Genießen die Macht. Und andere sind zu schwach, sich ihr zu widersetzen."

"Dennoch will ich euch einige Dinge erklären. Manches wisst ihr vielleicht schon, aber ich will vermeiden, dass ihr gefährliche Wissenslücken habt."

Er sah von Henry zu Harry. "Was ihr in eurem Inneren spürt, was euch zu Handlungen treibt, an die ihr euch später nicht erinnert, das ist ein spirituelles, mächtiges Wesen. Der richtige Begriff dafür ist, denke ich, Dämon."


Bevor er weiter sprach, ließ er seine Worte wirken, und beobachtete die Reaktionen der beiden Männer.
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Harry Webster

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Heiliger Boden
« Antwort #34 am: 12.09.2014, 21:03:02 »
Harry wurde blass vor Schreck. Dämon! Er hatte es ja fast schon befürchtet. Dämon, Geist oder Schatten, mehr Wesen kannte er nicht, die für eine Besessenheit infrage kämen.

"Und ich hatte so gehofft, es sei vielleicht ein Goa'uld", murmelte er. "Da hätte man bloß die Tok'Ra kontaktieren müssen und sie hätten den Parasiten im Nu extrahiert..."

Dämon! Das hast du gut gemacht, Harry! Er hielt noch immer seinen Revolver in der Hand und wusste für einen Augenblick nicht so recht, wohin damit.

"Und Ihr wisst, was man dagegen machen kann? Mein erster Versuch, mich zu wehren, ging nämlich ziemlich in die Hose. Andererseits, woher weiß ich, dass Ihr wirklich zu denen gehört, die diese Wesen bekämpfen wollen, und nicht zu denen, die deren Macht ausnutzen? Ach verflucht! Ihr traut mir nicht, ich traue Euch nicht, so kommen wir nicht weiter!"

Er steckte die Waffe wieder in seine Manteltasche.

"Da wo ich herkomme, wird einem gelehrt—also einem wie mir—dass man niemals, aber auch niemals auf die Idee verfallen sollte, Dämonen zu beschwören, weil sie am Ende immer die Oberhand gewinnen, egal wie sehr sich der Beschwörende anfangs einbildet, die Kontrolle zu besitzen. Ganz abgesehen davon, dass es bei Todesstrafe verboten ist." Er faselte schon wieder. Das alles interessierte Rubin wohl kaum. Den interessierte nur, ob Harry bereit war, zu kämpfen. Das, was er da gerade von sich gab, klang ja eher nach Aufgeben.

Also hob Harry die rechte Hand, an der Fionas Ring steckte. "In ungefähr einem halben Jahr stirbt in Brückenstadt eine junge Frau. Sie stirbt, weil ich Hunger hatte und der Dämon in mir meinte, das mit den Mahlzeiten für 'uns beide' übernehmen zu müssen. Und als Waffe hat der Dämon nicht ein Messer oder einen Revolver benutzt, sondern... mich. Und Ihr steht da und beschuldigt mich, diese 'Macht' womöglich zu genießen!"
« Letzte Änderung: 14.11.2014, 20:14:20 von Harry Webster »
My name is Harry Aleister Mulholland Webster. Conjure by it at your own risk.

Paranoid? Probably. But just because you're paranoid doesn't mean that there isn't an invisible demon about to eat your face.

Sternenblut

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Heiliger Boden
« Antwort #35 am: 12.09.2014, 21:26:35 »
Rubin lächelte - ein bitteres Lächeln ohne Fröhlichkeit. "Ja, solche Dinge machen sie. Solche, und Schlimmere."

Sein Blick wanderte zur nahe gelegenen Stadt. "Ich würde euch gern vertrauen. Aber es geht nicht nur um euch. Die Dämonen, von denen ihr besessen seid - sie sind da. Die ganze Zeit über. Sie hören mit, genau jetzt. In diesem Moment mache ich mich zum Feind zweier mächtiger Dämonen."

Er zeigte mit der Rechten auf die Stadt. "Geht dorthin, ins Palastviertel. Sucht einen Mann namens Tai'Lor. Er wird heute Abend in der Gaststätte "Portal zum Himmel und zur Hölle" sein. Bis dahin meldet euch bei der Gerichtswache. Ihr solltet euch als Reisende aus dem Ausland ausgeben, dann bekommt ihr keine Schwierigkeiten."
« Letzte Änderung: 12.09.2014, 21:51:40 von Sternenblut »
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Sternenblut

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Heiliger Boden
« Antwort #36 am: 12.09.2014, 21:34:05 »
Die Tür öffnete sich, aber vor Jurij stand nicht sein Kollege, sondern ein älterer Mann mit grauem Haar in einem seidenen Morgenmantel. Etwas verwundert sah er den Besucher an.

"Wie kann ich Ihnen helfen?"
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Jurij Klee

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Heiliger Boden
« Antwort #37 am: 12.09.2014, 21:52:15 »
Die Überraschung stand Jurij ins Gesicht geschrieben. "Em, ich muß mich im Haus geirrt haben." stammelte er los "Ich dachte das wäre das Haus meines Kollegen Reyka. Ihr wisst nicht zufällig wo ein Herr Reyka wohnt? Wenn nein entschuldigt bitte die Stöhrung." Inerlich fragte sich Jurij ob er sich wirklich geirrt hatte. Denn das sich Reyka einen Spaß erlaubte, daran glaubte er nicht so recht.
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Sternenblut

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Heiliger Boden
« Antwort #38 am: 12.09.2014, 21:58:05 »
Auf Jurijs Erklärung hin leuchtete Verstehen in den Augen des Mannes auf.  "Reyka ist mein Sohn. Dann müsst ihr Jurij sein! Er frühstückt gerade noch mit seiner Familie, die Schicht fängt ja erst in einer Stunde an. Kommt rein, er freut sich sicherlich, euch zu sehen."

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Sternenblut

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Heiliger Boden
« Antwort #39 am: 13.09.2014, 12:44:15 »
Harry versuchte, ein wenig mehr von dem Computer um Rubins Handgelenk zu erfassen, ohne dabei zu auffällig zu werden. Er entsprach keinem konkreten ihm bekannten Gerät aus seiner Heimat; außerdem war es schwer, Rückschlüsse zu ziehen, solange der Computer nicht im Einsatz war.

Dennoch "klingelte" etwas in Harrys Kopf. Es war wie eine entfernte Erinnerung - etwas, das er vor langer Zeit einmal gesehen hatte, vielleicht in seiner Kindheit? Er ging diesem Gefühl weiter nach. Dann kamen die Bilder, wie Erinnerungsfetzen, doch er wusste, dass es nicht seine Erinnerungen waren.

Er schwebte im Raum. Nein, das war nicht ganz richtig. Sie schwebte. Es war die Erinnerung eines weiblichen Wesens. Lasciel?
Er... sie war auf einer Straße. Aber keine Straße, wie Harry sie kannte. Der Boden war aus silbernem Metall, alle fünf Meter ragte ein gut zwanzig Zentimeter hoher schwarzer Stab aus dem Boden. Die Straße war gewiss zwanzig Meter breit. An den Seiten ragten metallene Gebäude nach oben, hunderte von Metern hoch. Der Himmel war violett.

Um ihn herum waren viele Menschen unterwegs. Ihr Stil war streng - dunkle Kleidung, straffe Frisuren.. Rubin würde hervorragend hier herein passen. Metallene Gefährte, die aussahen wie eine Mischung aus Auto und Raumschiff, flogen am Himmel entlang.

Jemand lief direkt auf ihn zu. Eine junge Frau, die Harry... Lasciel... nicht zu sehen schien. Sie lief weiter, durch Harry hindurch. Er spürte sie...

Fremde Gedanken erschienen in seinem Geist. Komplizierte mathematische Formeln, verbunden mit physikalischen Berechnungen, die weit über Harrys Verständnis hinausgingen. Die Frau war Programmiererin. Aber das interessierte Lasciel gerade nicht. Sie war auf der Suche. Einer von ihnen hatte...

Die Erinnerung endete abrupt.
« Letzte Änderung: 13.09.2014, 14:35:34 von Sternenblut »
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Jurij Klee

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Heiliger Boden
« Antwort #40 am: 13.09.2014, 12:55:52 »
Also war es doch das richtige Haus. "Wenn ich darf warte ich gerne. Familie und essen sind wichtiger und de Augenblicke habe ich noch." sagte Jurij erleichtert. Er wollte Reyka noch die glückseeligen Momente lassen. Schließlich war der Grund warum er hier war nicht gerade etwas, was am Frühstücksstisch besprochen werden sollte.
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Sternenblut

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Heiliger Boden
« Antwort #41 am: 13.09.2014, 14:07:35 »
Reykas Vater nickte. "Wie Ihr meint. Aber dann kommt wenigstens..." Er unterbrach sich, sein Blick wanderte zu etwas hinter Jurij. "Inspektor Ferrigan?"

Jurij drehte sich um; ein Mann in einer schwarzen Stoffhose, weißem Hemd und weißer Weste kam auf sie zu. Es war die nicht-militärische Kleidung der Gerichtswache, so viel wusste er. Die schwarzen Stiefel waren nicht nur als Reiterstiefel geeignet, sondern auch als eine Art Notfall-Waffe konzipiert, wie Reyka ihm erklärt hatte.
Der Mann war gute dreißig Jahre alt, trug kurzes hellbraunes Haar und eine finstere Miene.

Er grüßte die beiden Männer mit einem knappen Nicken. "Guten Morgen, Großinspektor", begrüßte er Reykas Vater.

"Ehemaliger", erwiderte dieser lächelnd. Dann wurde er ernst. "Was ist denn los?"

Der Inspektor sah sich um, als würde er Mithörer vermuten. "Ich muss Ihren Sohn sprechen. Ein... besonderer Fall."

Die Stirn von Reykas Vater legte sich in Falten. "Kommt herein." Er sah zu Jurij. "Und ihr am besten gleich auch. Das Frühstück dürfte nun wohl eh beendet sein."
« Letzte Änderung: 13.09.2014, 14:09:01 von Sternenblut »
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Henry

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Heiliger Boden
« Antwort #42 am: 13.09.2014, 17:36:36 »
"Wenn es Euch an einer Erklärung gelegen ist, so kann ich rundheraus sagen, dass ich in meiner Taufe geschworen habe, dem Satan und allem Bösen abzusagen, und mein Heil ganz allein in Jesus Christus suche, welcher sich hingegeben hat, dass alle, die an ihn glauben, gerettet werden.", sagte Henry schlicht. Dieser Mensch schien Henry zu sehr mit sich selbst beschäftigt zu sein und Henry hatte beschlossen, dass es sinnlos sein würde, ihn zu noch mehr Offenheit zu drängen. Ohnedies glaubt er nicht, was der Mann sagte. Nicht etwa, dass Henry an der Existenz von Dämonen zweifelte oder daran, dass Dämonen Menschen unter ihren Willen zwingen konnten. Allerdings war Henry der Meinung, dass sich eine Besessenheit ganz anders und viel drastischer zeigen würde, als es im Falle von ihm und Harry war. "Sicherlich, es gibt Anzeichen, dass irgendetwas Bedeutungsvolles geschieht, denn anders sind die Dimensionssprünge nicht zu erklären. Aber wir werden nicht von Dämonen besessen. Ein Besessener schreit und rauft sich die Haare und versucht, seinen Wirt und dessen Umfeld zu vernichten." Henry beschloss für's Erste, dass es am wahrscheinlichsten war, dass sie Opfer irgendeines Zaubers geworden waren.

"Lass uns gehen, Harry. Ich glaube nicht, dass uns der Mensch gewillt ist, uns noch mehr zu helfen.", sagte er zu seinem Gefährten auf Latein.

"Ich glaube, dass wir für den Moment nicht mehr zu besprechen haben und danke Euch für einen ersten Hinweis. Ich wünsche Euch, dass es Euch wohlergehen möge, bis dass wir uns wiedersehen.", sagte Henry und deutete eine Verbeugung an.
« Letzte Änderung: 13.09.2014, 17:37:27 von Henry »
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Sternenblut

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Heiliger Boden
« Antwort #43 am: 13.09.2014, 19:05:43 »
Rubin sah Henry überrascht an. "Gut, die Entscheidung liegt bei euch. Aber achtet darauf, was Nachts mit euch geschieht. Wenn ihr das Bewusstsein verliert, gelangen sie an die Macht."

Er griff in seinen Mantel. Aus einer zuvor kaum sichtbaren Tasche holte er ein längliches, silbernes Objekt hervor, das sich gleich darauf seitlich ausklappte. Es erinnerte Harry an ein Skateboard. Rubin ließ es einfach fallen - und wenige Zentimeter über dem Boden blieb es plötzlich in der Luft schweben.

"Ihr solltet noch wissen, dass die Dämonen in euch nur einen Bruchteil ihrer tatsächlichen Macht zur Verfügung haben. Sie werden versuchen, ihre volle Macht zurückzubekommen. Denkt darüber nach, was dann mit euch geschehen wird."
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Harry Webster

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Heiliger Boden
« Antwort #44 am: 13.09.2014, 19:15:03 »
"Dämon, das ist nur ein Name, Henry", sagte Harry mit besorgten Blick auf den Bruder, der plötzlich, trotz der höflichen Floskeln, aggressiv klang. Die Behauptung, sie seien von Dämonen besessen, musste für den gläubigen Henry freilich als noch größerer Schock kommen als für Harry selbst, der dies bereits als eine von vier Möglichkeiten in Betracht gezogen hatte. "Der gute Mann hier dachte nur, dass wir mit diesem Begriff mehr anfangen können als mit N'kyash. Das müssen nicht die gleichen Kreaturen sein, die in der Bibel beschrieben werden."

Er wandte sich wieder an Robin. "Ihr seid auch nicht von hier, oder? Die... Dämonen, oder N'kyash, stammen die von Eurer Welt?"
« Letzte Änderung: 13.09.2014, 23:53:17 von Harry Webster »
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