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Autor Thema: Heiliger Boden  (Gelesen 115965 mal)

Beschreibung: Kapitel 1

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Harry Webster

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Heiliger Boden
« Antwort #345 am: 26.12.2014, 21:59:39 »
"Ähm, dann bieten wir unsere Hilfe in diesem Fall wohl besser nicht an?" fragte Harry noch, als Henry ihn schon fortriss.
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Sternenblut

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Heiliger Boden
« Antwort #346 am: 26.12.2014, 21:59:50 »
Tai'Lor nickte Henry zu. "Eins noch. Kümmert euch um den Kristall, so bald ihr könnt." Als Harry seine letzte Frage stellte, zuckte er mit den Schultern. "Wenn ihr die Zeit findet, auch dabei zu helfen, warum nicht? Und wer weiß, vielleicht steckt tatsächlich... eine dieser Kreaturen dahinter. Überraschen würde es mich nicht."

Damit ging er zurück zu dem Tisch, an dem die übrigen Mitglieder der Gerichtswache warteten. Ferrigan führte bereits ein eifriges Gespräch mit einem Mann, der sich auf einen Zweihänder stützte und mit einem Kettenhemd gerüstet war.
« Letzte Änderung: 26.12.2014, 22:09:53 von Sternenblut »
"Ein Blick in die Welt beweist, dass Horror nichts anderes ist als Realismus." - Alfred Hitchcock

Harry Webster

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Heiliger Boden
« Antwort #347 am: 26.12.2014, 22:18:54 »
"Kümmert Euch um den Kristall, was meint er damit?" grummelte Harry bei sich, seinen Hut wieder aufsetzend. "Wozu ist der gut, was sollen wir damit machen? Kann hier keiner klare Anweisungen geben?"

Plötzlich feuerrot im Gesicht, sagte er zu Henry gewandt: "Und du, lach nicht. In meinem Kopf passt Technik und Magie einfach nicht zusammen. Ist nicht drin. Total verdreht! Ganz abgesehen davon, dass erstere bei uns, in unserer Zeit, als die Lösung aller Probleme gilt. Ich dachte wirklich, er stünde über der Sache. Hm. Ich muss wohl umdenken."
« Letzte Änderung: 26.12.2014, 22:57:39 von Harry Webster »
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Henry

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Heiliger Boden
« Antwort #348 am: 26.12.2014, 22:28:49 »
"Ich lache doch gar nicht. Ich bin... nur verwundert..., dass Du daran nicht gedacht hast!", sagte Henry, noch immer ein leichtes, verschmitztes Lächeln auf den Lippen.
"Be just, and fear not: Let all the ends thou aim'st at be thy country's, Thy God's, and truth's." - Shakespeare: King Henry VIII., Act 3, Scene 2

Harry Webster

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Heiliger Boden
« Antwort #349 am: 26.12.2014, 22:46:02 »
"Das ist mir gerade alles ein bisschen zu viel. Als wir den Mann trafen, war ich noch zu sehr mit einem Gedanken beschäftigt, der mir auf der Brücke kam... und seither, nun, wir hatten nicht wirklich einen Augenblick zum Durchatmen, oder? Mir kommt's gerade so vor, als würd ich in ein Dutzend Richtungen gleichzeitig gezogen, ich weiß gar nicht, in welche davon ich denken soll. Aber lass uns hören, was die anderen sagen, ob wir uns bei der Show hier als Helfer melden sollen oder nicht. Eigentlich haben wir ja genug auf unserem Teller. Das Mädchen, der Kristall, der Musiklehrer... man weiß eh schon nicht, wo anfangen. Sollen wir uns da noch einen Tempelmörder aufhalsen? Allerdings, wenn es uns gelingen sollte, ein wenig zu helfen, gewönnen wir wertvolle Kontakte... Hilfe, die wir sicherlich früh genug brauchen werden..."

Müde rieb Harry sich mit den Mittelfingern um beide Augen. Man war wieder am Tisch angekommen. Rillfarsell saß noch da, während Jurij auch gerade eintraf. Harry blieb stehen und sah sich um, ob er Aria unter den vielen Menschen erblicken konnte,[1] doch sie schien noch nicht da zu sein.
 1. perception = 24
« Letzte Änderung: 27.12.2014, 10:45:55 von Harry Webster »
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Jurij Klee

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Heiliger Boden
« Antwort #350 am: 27.12.2014, 10:35:02 »
Ohne sich zu setzen fragte Jurij heraus. „Wollen wir in ein Zimmer oder hat einer von euch hier noch etwas zu erledigen?“ Er blickte kurz zum herumwirbelnden Wirt. „Das Abendessen können wir auch auf einen der Zimmer essen. Also?“
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Harry Webster

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Heiliger Boden
« Antwort #351 am: 27.12.2014, 13:08:02 »
"Ja, lasst uns aufs Zimmer gehen", sagte Harry, obwohl er einen Augenblick zuvor noch unschlüssig gewesen war. "Auf meine 'Fähigkeiten' als Ermittler kann man hier wohl getrost verzichten."
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Jurij Klee

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Heiliger Boden
« Antwort #352 am: 27.12.2014, 19:47:47 »
„Gut, wir können in mein Zimmer. Dann bestell ich uns noch etwas zu essen.“ mit diesen Worten nahm Jurij seine Sachen und ließ er die drei am Tisch zurück. An der Theke wendete er sich an den Wirt Zerendarius. Dieser nahm seine Bestellung schnell auf, denn es gab viel zu tun. Es dauerte denn noch einige Momente bis dann aus der Küche ein Tablett gereicht wurde. Auf dem Tablett befand sich ausreichend Essen für drei Männer und eine Fee, sowie ein dampfender Krug mit Tee, passenden Bechern und eine brennende Kerze. Dankend nahm Jurij das Tablett ab.

Als alle soweit waren führte der junge Mann die Gruppe in das Obergeschoss. Der Stil von unten setzte sich hier fort. Vor einer Holztür blieb er stehen und ließ sich helfen sie zu öffnen. Den Raum der Raum den die vier betraten war einfach eingerichtet. Der Tür direkt gegenüber stand ein Bett daneben ein Tisch mit zwei Stühlen. Nachdem er das Tablett auf den Tisch abgestellt hatte, ließ er seine Taschen in den nahegelegenen Schrank verschwinden. Er zündete sogar noch eine zweite Kerze an, welche er vom Waschtisch genommen hatte, und stellte sie neben die zweite Kerze auf den Tisch.

„So viel besser. Endlich stille. Macht es euch bequem, soweit dies geht und nehmt etwas vom Brot, Schinken, der Mamelade oder dem Honig.“ Sein Magen unterstrich diese Aufforderung mit einem lauten knurren. „Ihr hörts mein Bauch will erst mal was, sonst stört er uns beim reden.“ Trotz des Apells seines Magens wartete Jurij höflich bis sich alle etwas genommen hatten, dann schmierte er sich zwei Honigbrote und setzte sich auf sein Bett.
« Letzte Änderung: 27.12.2014, 19:50:05 von Jurij Klee »
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Harry Webster

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Heiliger Boden
« Antwort #353 am: 27.12.2014, 22:51:09 »
Während sie am unteren Ende der Theke auf das Essen warteten, sah Harry sich weiterhin im Schankraum um, ob Aria nicht doch noch auftauchte. Hatte sie nicht gesagt, dass sie zum Portal kommen wollte, sobald sie bei ihrem Schrein nach dem rechten gesehen hatte? Wo blieb sie nur? Ob was passiert war? Mehr nebenher als aus Interesse—und weil das ganze sich nur drei Schritt entfernt abspielte—beobachtete er dabei, was für Gestalten sich alles beim Inspektor und der Priesterin als Helfer meldeten.[1] Ihm schienen das im wesentlichen zwei Sorten von Leuten zu sein: grobschlächtige Kerle—oft Orks, aber auch etliche Menschen, zernarbt und bis an die Zähne bewaffnet—die Harry mühelos als Kopfgeldjäger identifizierte; die andere Sorte war dagegen der "besorgte Bürger", der noch mehr Fragen hatte. Die Chance, dass Ferrigan da jemand ernstzunehmenden fände, hielt Harry für gering bis nicht existent.

Er zögerte kurz, machte gar einen Schritt in die Richtung. Wenn der Täter mit seinem Ritual Erfolg hätte, mochte es für alle Bewohner in der Stadt ungemütlich werden, inklusive für harmlose Touristen wie Henry, Jurij, er und die Fee. Da sollte Harry sich vielleicht doch besser an dem Fall versuchen, egal wie wenig Hoffnung er sich machte, etwas herauszufinden. Doch dann trat er achselzuckend wieder zurück. Erst einmal die erste Nacht hier überstehen! Wenn die weniger schlimm würde als erwartet, bestünde ja immer noch die Möglichkeit, Jurij morgen auf die Wache zu begleiten und dem Inspektor seine Aufwartung zu machen.

Und Aria war noch immer nicht zu sehen...

Was tu ich hier? Es hat doch keinen Zweck. Ein Dämon sitzt immer am längeren Hebel. Es ist noch kein Beschwörer je mit seinem Leben oder seiner Seele davongekommen, nicht ein einziges Mal in der gesamten Geschichte der Menschheit. Wie soll's einem dann erst ergehen, wenn man den Dämon im Kopf mit sich rumträgt? Und wem ich zu helfen versuche, wird eher zu Schaden kommen als dass er einen Nutzen davon hat. Vielleicht haben die von uns recht, die sich sagen: genieß ich meine letzten Tage wenigstens und lass endlich mal die Sau raus. Willkommen auf der dunklen Seite!

Auf dem Weg zum Zimmer summte Harry den Imperial March.[2] Dabei achtete er darauf, dass sein schwarzer Ledermantel auch schön hinter ihm aufbauschte.

Als man endlich dort und unter sich war, fiel Harry als erstes auf, wie verändert Jurij sich verhielt. Hunger hatte der Kerl plötzlich, wo er heute morgen so elend an seiner Suppe herumgewürgt hatte. Harry dagegen sah sich zum ersten Mal in seinem Leben dem Anblick von Essen ausgesetzt und hatte keinen Appetit.

Er stellte seinen Stab in die Ecke und ließ sich auf das Bett sinken, welches so tief war, dass er sich nur leicht nach vorne beugen musste, um sich mit den Ellenbogen auf seinen Knieen abzustützen.

"Schön, esst ihr nur. In der Zeit fang ich mal an. Wir haben herausgefunden: erstens, dass Rubin ebenfalls besessen ist, der Scheinheilige. Zweitens, dass Tai'Lor auch nicht wirklich etwas weiß, was uns weiterhilft, außer dass wir ganz dringend den Kristall von Andakra suchen sollen, und zwar in der Bibliothek der Königlichen Akademie. Was wir mit dem anstellen sollen, hat er nicht gesagt. Auch nicht, ob man da einfach hingehen und fragen kann, ob man den mal sehen dürfte, oder ob der vielleicht schrecklich geheim ist. Oder was er überhaupt mit 'suchen' meint, wenn doch offenbar jeder weiß, wo der Stein ist. Das einzige, was der gute Mann uns mitzuteilen wusste: der Kristall sei unverkäuflich." Harry verzog das Gesicht. "Drittens, die Dämonen hören offenbar auch unsere Gedanken mit, zumindest die oberflächlichen, aber man könne sie relativ leicht ausschließen, meinte Rubin zu Tai'Lor. Man solle sich nur vorstellen, in einem Dauergespräch zu sein, bei dem man seine Gefühle und Absichten vor dem Gegenüber geheimhalten will. Ansonsten konnte Tai'Lor uns nichts hilfreiches sagen. Nada. Niente. Nihil. τίποτα."

Kein Problem, das mit dem Aussperren. Außer, man unterhält sich eh schon die ganze Zeit mit seinem Dämon und lauscht angestrengt auf Antwort! Da werden sich unsere beiden Zweifler leichter tun als ich.

"Oh, und ihr sollt die ersten sein, die es erfahren: ich erwäge einen Berufswechsel. Heiratsschwindler oder Schutzgeldeintreiber stehen zur Wahl. Was, meint ihr, passt mehr zu mir?"
 1. profession (P.I.) = 15
 2. klick
« Letzte Änderung: 28.12.2014, 00:30:39 von Harry Webster »
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Jurij Klee

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Heiliger Boden
« Antwort #354 am: 28.12.2014, 00:19:48 »
Die Zeit die Harry sprach, nutzte Jurij zum Essen. Das Honigbrot schien ihm sehr zu schmecken, so schnell war es in ihm verschwunden und ebenso der Becher Tee, den er sich besorgt hatte. Am Ende saß er satt im Schneidersitz neben Harry und antwortete prompt auf dessen Frage. „Schutzgeldeintreiber.“ Sein kurzes lächeln verschwand aber rasch von seinem Gesicht. „Bedauerlich, dann war die Tortur bei der Priesterin ja ertragreicher als das Treffen mit Tai´Lor. Auch wenn ich das mit dem Zwiegespräch sehr Hilfreich finde." Betrübt blickte er auf die Stelle vor dem Bett, wo nur noch ein Kratzer an den Toten erinnerte. Dann holte er tief Luft. „Ich muss mich noch einmal bei euch entschuldigen. Euch für meine, nein unsere Situation zu beschuldigen war mehr als Dumm. Ich glaube ein Teil von mir hat einfach einen Schuldigen gesucht und ihr wart die naheliegendeste Lösung. Ha, Dämonen.“ heftig schüttelte Jurij seinen Kopf.

„Egal. Die Priesterin welche ich aufsuchte konnte mir tatsächlich die Augen öffnen. Schluss mit der Selbstverleugnung und dem blinden Umherstolpern. Sie hat das Ding, den Dämon in mir gefunden und mit ihn sprechen können. Aber eines nach dem anderen. Also, für sie war das Ganze keine große Überraschung. Magie, ich weiß es nicht besser zu betiteln, scheint in dieser Welt sehr vielfältig zu sein. So kann es hier Personen geben, welche den Willen von anderen beeinflussen können aber auch welche die Tore zu anderen Welten oder auch Dimensionen öffnen können. Na, das passt doch zu unserem Fall wie die Faust aufs Auge.“ Kurz seufzte er nach diesen Worten. „Ich glaube mein alter Physiklehrer hätte sie ausgelacht und an die Unmengen an Energie erinnert, welche für das Überwinden der dimensionalen Grenzen benötigt wird. He. Aber sie meinte ja auch dass dies nur sehr mächtige Personen oder auch Wesen könnten. Hier kommen unsere Freunde ins Spiel. Sie scheinen die Macht dazu zu haben. Zuerst glaubte sie, dass unsere düsteren Begleiter nicht so mächtig seien, denn sonst würden wir nicht mehr bei klarem Verstand sein, aber nach ihrem Gespräch änderte sich ihre Meinung. Sie meinte Obayifo sei machtvoller als sie dachte und vor allem sehr schlau.“ Sein Blick wanderte von Harry zu den anderen Beiden und zurück. „Auch vermutet sie, dass sich unsere Freunde wohl eher helfen werden als bekriegen. Warum genau, dass konnte sie nicht in Erfahrung bringen. Bedauerlicher Weise haben wir ein Problem. Selbst wenn wir es schaffen würden, sie aus unseren Körpern zu vertreiben, ihre Freunde würden uns als Mitwisser jagen und sie selbst würden sich neue Körper suchen. Wobei wir anscheinend nicht ohne Grund ausgesucht wurden.“ Jurij sog die Luft zwischen den Zähnen ein und strich sich die Haare zurück. „Nein, im Grunde konnte sie nur sagen, dass es bei mir so ist. Sie meinte ein Teil von mir habe ihn willkommen geheißen. Ein Teil meiner Gefühle passen zu seinen.“ Das angespannte Gesicht von Jurij zeigte, dass ihm der Gedanke nicht sehr behagte. „Ob dies bei euch auch so ist, müsst ihr selbst herausfinden. Auf jeden Fall hasse ich diesen Gedanken und nicht nur den. Da unsere Freunde nicht nur durch Welten reisen konnten sondern auch durch die Zeit, bezweifelt sie, dass es eine andere Person gibt, welche uns nach Hause bringen könnte. Und selbst wenn wir durch dritte zurückkommen würden, zweifelt sie daran, dass es die richtige Zeit und der richtige Ort sein würde.“ Kurz blickte er zu Harry und Henry. „Ich glaube wir drei sind da das perfekte Beispiel und eines meiner vorherigen Aufenthaltsorte war eine Erde wo die Zeit stimmte aber die Geschichte nicht mehr. Ha, die Priesterin meint nur unser jeweiliger Freund könnte uns wieder nach Hause bringen. Und hier sind wir bei dem nächsten Problem. Wir können uns ihnen wiedersetzen und enden wie Harry ans Bett gefesselt oder ihnen Helfen und darauf hoffen, dass sie uns wieder nach Hause schicken, wenn sie ihr Ziel erreicht haben.“ Er zuckte mit den Schultern. „Im Grunde ist dies unsere einzige freie Entscheidung. Wenn wir uns ihnen wiedersetzen, sollten wir uns aber sicher sein, dass wir in einer passenden Position sind. Leider sitzen sie momentan am längeren Hebel. Vielleicht kann dieser Kristall uns da helfen aber sie meinte auch wenn wir unsere eigenen Fähigkeiten stärken kann dies helfen. Leider braucht alles Zeit und ich fühle mich gerade als hätte ich gar keine. Obwohl sie uns für ein normales Leben am Tag als Deckmantel brauchen.“

Frustriert wuschelte sich Jurij durch die Haare. „Ich weiß, das hilft gerade so viel wie das von Tai´Lor. Aber bevor er sich für morgen noch eine Schandtat ausdenken konnte, musste es raus.“
« Letzte Änderung: 28.12.2014, 00:23:40 von Jurij Klee »
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Harry Webster

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Heiliger Boden
« Antwort #355 am: 28.12.2014, 00:58:04 »
"Ich will gar nicht wieder nach Hause", sagte Harry. "Daher stimme ich für Option C: widersetzen, aber sich dabei vielleicht etwas schlauer anstellen als ich bei meinem ersten Versuch."

Darauf starrte er eine Weile lang stirnrunzelnd vor sich hin, als denke er angestrengt nach. Dann sah er zu Jurij auf.

"Schutzgeldeintreiber, im Ernst? Meinst du wirklich, ich könnte das glaubhaft rüberbringen? Ich weiß ja nicht... Als Heiratsschwindler hatte ich dagegen einen unglaublichen Erfolg in Brückenstadt. Bin ich tatsächlich ein solch grober Klotz in deinen Augen? Also, ich würde meinen Mitmenschen ja lieber das Gefühl von Liebe und Geborgenheit vermitteln, anstatt sie zu bedrohen, ihnen unwiederbringliche Glücksmomente schenken, sie jauchzen machen, entrückte Seufzer sind auch sehr beliebt..."

Zum Ende der Rede hin wurde Harrys Blick unfokussiert und seine Stimme leiser, bis er schließlich verstummte, Luft holte, und sein Gesicht in den Händen barg.
« Letzte Änderung: 28.12.2014, 01:16:19 von Harry Webster »
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Jurij Klee

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Heiliger Boden
« Antwort #356 am: 28.12.2014, 10:50:06 »
Da hatte Jurij ja wieder großes Feingefühl bewiesen. Er hatte in seinem Frust nicht bemerkt, dass Harry anscheinend die Frage ernst meinte und eher etwas anderes erwartet hatte. Sich auf die Unterlippe beißend, betrachtete er den Mann einen Moment. Mit den dunklen Kleidern sah er schon wie ein böser Junge aus. „Harry, entschuldige das war ein Scherz. Ich hatte es als sarkastische Frage aufgefasst und auch so geantwortet. Für eine wirkliche Antwort kenne ich dich zu kurz, also nimm es nicht so ernst was ich sage.“ Er seufzte kurz. „Sich ihnen wiedersetzen ist gut. Ich will das wieder gut machen was er gemacht hat, befürchte aber, dass er mir dann wieder ein nettes Geschenk vors Bett legt. Wie eine Katze die einen gern hat:“ Wieder wanderte der Blick von Jurij zum Kratzer vor dem Bett. „Ein Kristall und Zwiegespräche, beides erlangen wir wohl nicht von jetzt auf gleich. Auch wenn das Prinzip des inneren Gesprächs einer Übung gleicht die ich kenne, wird es schwer das bei normalen Tagesaktionen zu machen. Aber egal, was machen wir jetzt, was machen wir für diese Nacht? Ich vermute die Kräuter der Priesterin, die den Körper lähmen ohne die Hauptfunktionen zu stören sind in höheren Dosen, welche wir für eine Nacht bräuchten, nicht gerade Gesund für unsere Körper. Jedenfalls hat mein Magen mir dies gesagt, als er das Gift nach oben befördert hat.“
« Letzte Änderung: 28.12.2014, 10:50:17 von Jurij Klee »
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Rillfarsell

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Heiliger Boden
« Antwort #357 am: 05.01.2015, 12:38:41 »
Rillfarsell hatte die Vorkommnisse in der Taverne verfolgt, mischte sich aber in die Extra-Gespräche seiner neuen Begleiter nicht weiter ein. Es blieb am Tisch und summte fast schon vergnügt vor sich hin. Auch wenn ihm die Schwierigkeit seiner Lage bewußt war, dachte es nicht daran sich die Laune verderben zu lassen. Mit Fröhlichkeit gegen das Dunkle im Inneren ankämpfen fand es wesentlich besser, als sich der Verzweiflung ergeben.

Als sie aufs Zimmer gegangen waren, griff auch das Feenwesen nach dem Essen. Oder besser gesagt nach einem Löffel, den es ordentlich in den Honig tauchte, um ihn dann genüßlich abzulecken.
Wieder einmal lauschte es den Gesprächen der anderen und nahm die Informationen auf.
An der einen oder anderen Stelle blitzten seine Augen vergnügt auf. Wie wenig diese Menschen doch von Magie und den jenseitigen Dimensionen wußten.
Schließlich mischte es sich ein.
"Zunächst mal eine kurze Einführung in die Magie, werte Leidensgenossen. Es gibt Dinge, die sehr einfach zu erreichen sind. Ein klein wenig Konzentration und die richtigen Worte und Gesten reichen." Wie zum Beweiß stand es auf und wirkte erneut den Lichtzauber auf seinen Metallring, wodurch die schillernden Farben der Federn zur Geltung kamen. "Aber es gibt natürlich auch Dinge, die schwerer zu erreichen sind oder kostspielige oder seltene Paraphernalia brauchen.
Was nun die Beschwörung von jenseitigen Wesen angeht....dies ist im kleinen Rahmen auch keine Schwierigkeit."
Und wieder hab es die Arme und stimmte einen kurzen Singsang an, um einen "himmlischen Hund" zu beschwören, der kurz darauf in einer kleinen Lichtexplosion, von einem kaum hörbaren Fanfarenstoß begleitet, erschien.
Interessiert beobachtete es die Reaktionen der Anwesenden, bevor Rillfarsell weitersprach.
« Letzte Änderung: 05.01.2015, 13:09:28 von Rillfarsell »

Jurij Klee

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Heiliger Boden
« Antwort #358 am: 07.01.2015, 17:20:22 »
Bei den Worten des Feenwesens beugte sich Jurij vor um es genauer zu sehen. Ähnlich wie beim Wasserzauber der Priesterin, beäugte er mit großen Augen den Lichtzauber des Feenwesens. Wie es doch so einfache Worte mit seinem Schnabel formte, eine kleine Geste machte, ähnlich eines Schnipsens und der Ring von klarem Licht erfüllt wurde. Irgendwie erinnerte es ihn an einen Zaubertrick eines Zauberes. Nur gab es wohl den Unterschied, dass weder die Fee noch die Priesterin irgendwo eine Taschenlampe versteckt hatten. Als es dann noch von Paraphernalia, was immer das sein sollte, legt Jurij den Kopf schief. Er glaubte der Fee nicht, dass Magie so einfach sein sollte. Wenn es so war, warum hüpfte wenigstens hier nicht an jeder Ecke ein Zauberer rum?
Jedoch bevor er nachhacken konnte, wirkte Rillfarsell einen zweiten Zauber. Zuerst beobachtete er auch diesen neugierig. Wie die Luft zu verschwimmen begann, sich kleine Lichtpunkte bildeten und diese in einem Strudel aus Licht etwas bildeten. Als dann die leise Fanfare erklang und ein Hund vor ihnen Stand, krallte sich Jurij im Lacken fest. Alle Muskeln waren darauf vorbereitet, sofort aufzuspringen sollte dieses Ding, was für ihn wie ein chinesischer Löwenhund aussah, ihm zu nahe kommen. Reflexartig blickte er sogar zum Schrank und schätzte ab, wie lange es dauern würde dort hin zu kommen. Dann jedoch blickte er das magische Tier misstrauisch mit bösen Blick an. Sein Körper entspannte sich dabei nicht im geringsten.
Fast knurrend forderte er Rillfarsell auf das Tier verschwinden zu lassen. „Schick es fort.“ dabei wendete er den Blick nicht eine Sekunde vom magischen Tier. „Mag sein, dass Magie für dich das normalste der Welt ist, für mich jedenfalls ist es das nicht. Vor fünf Stunden habe ich erst akzeptiert, dass Magie mit Technik und Wissenschaft nichts zu tun hat.“ Im Moment sah es wohl so aus, als würde sich Jurij nicht mehr entspannen, solange der Himmelshund anwesend war.
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Rillfarsell

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Heiliger Boden
« Antwort #359 am: 08.01.2015, 05:59:24 »
Jurijs Reaktion konnte Rillfarsell ein wenig nachvollziehen.
Denn der Hund war natrülich als Erstes auf der Suche nach einem eventuellen Feind, den zu bekämpfen er gerufen worden war. Dementsprechend war auch sein Verhalten. Mit gefletschten Zähnen und leicht knurrend schaute er sich um. Henry und Harry spürten instinktiv, daß ihnen von dieser Kreatur nicht wirklich Gefahr drohte; irgendwie war da eine gewisse Verbundenheit.
Das Feenwesen hatte vorgehabt, die beschworene Kreatur zur Ordnung rufen, als nun aber Jurij Worte erklangen, folgte es den Wünschen des Mannes.
"Entschuldige, wenn ich gestört habe.", wendete es sich an den Hund, bevor es dann eine wegwischende Armbewegung machte. Und genau so verwischten auch die Konturen der Kreatur und hinterließen kleine, leuchtende Funken, die schon kurz darauf erloschen.
Rillfarsell versuchte eine Aufklärung, glaubte aber nicht, daß diese viel ändern würde. Es war froh, nicht sein Eidolon gerufen zu haben. Es würde sich Gedanken darüber machen müssen, wie man Papageno den anderen Aussenweltnern näher bringen konnte, ohne ihre Furcht zu wecken.
"Der Hund hätte euch nichts getan. Beschworene Wesen stehen unter der Kontrolle ihres Rufers. Instinktiv wissen sie, wen man als Freund und wen als Feind betrachtet.
Und wie könnte ich Magie nicht als eines der normalsten Dinge wahrnehmen? Ich bin ein Feenwesen, geboren und erhalten aus den Wünschen und Träumen der  Ältesten. Den Großteil meines Seins verbrachte ich in der Herrlichkeit der Ersten Welt, bei anderen Wesen wie ich eines bin.
Weiterhin möchte ich, als eurer selbsternannter Dozent über Magie, darauf hinweisen, daß Magie durchaus eine Wissenschaft darstellen kann. Und daß sie auch mit Technik vermischt werden kann. Diese Dinge schließen sich nicht unbedingt aus.
Aber ich möchte euch nicht unnötig weiter in Aufregung versetzen und beende hiermit erstmal meine Einführungsstunde. Solltet ihr aber Fragen haben, wendet euch vertrauensvoll an mich."

Damit beendete das Feenwesen seine kurze Ansprache und widmete sich wieder dem mit Honig ummantelten Löffel.


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