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Autor Thema: Stadt ohne Gnade  (Gelesen 23232 mal)

Beschreibung: [Downtown Blues, Teil 1 ~ Die rechte Hand des Gesetzes und andere Geschichten...]

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Robin Brighthide

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Stadt ohne Gnade
« Antwort #60 am: 24.10.2014, 01:44:39 »
Robin erstarrte für einen Moment. Sie kamen... aber würden sie vorbeilaufen, nach unten, oder hierher in den Gang kommen? Da griff ihre Hand bereits nach der ersten Tür, die sie untersucht hatte. Unentdeckt bleiben war jetzt die oberste Priorität. Und so öffnete sie die Tür, hoffend, dass sich dahinter nicht doch noch Gefahren verbargen, und ebenso hoffend, dass der Raum ein gutes Versteck abgeben würde...

Barry Gamble

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Stadt ohne Gnade
« Antwort #61 am: 25.10.2014, 14:55:34 »
Barry stieg hinauf in die Freiheit, die jenseits des Kanaldeckels auf einer Straße der Ebene MinusVier-Drei lag. Niemals hätte er gedacht, dass er die verschmutzte Luft Kromdales als angenehm riechend empfinden könnte – aber nach seinem unfreiwilligen Streifzug durch die Kanalisation, der ihm zumindest gefühlt die Nasenhaare weggeätzt hatte, hatte in diesem Moment selbst die vor sich hinfaulenden Müllberge dieser verkommenen Gegend ein wenig an ihrem ekelerregenden Schrecken eingebüßt.

„Puh“, entfuhr dem jungen Bold mit ein wenig Erleichterung, als er mit beiden Beinen wieder an der Oberfläche stand. Aber Zeit zum Verschnaufen gönnte er sich nicht. Pflichtbewusst schob Barry mit dem Fuß den schweren Kanaldeckel wieder an seinen Platz, damit sich nicht noch ein unaufmerksamer Fußgänger plötzlich mit gebrochenen Gliedern unten in der Kanalisation wiederfinden würde, und zog seinen Deputy 0.7 aus dem Holster. Die Jagd auf die Schurken, denen es beinahe gelungen wäre, ihn umzubringen, und nun wer-weiß-was mit seinem Opa anzustellen gedachten, hatte ihre nächste Phase erreicht. Barry war nicht auf Rache aus. Nun zählte nur, dass er Bosco rechtzeitig erreichte.

Die Nacht war kalt, aber Barry schwitzte in seiner Gentleman-Rüstung und unter seinem Mantel, als er weitereilte. Er musste die Stelle erreichen, an der sie angegriffen worden waren. Von dort aus würde die Suche weitergehen. Einen schnellen Hilferuf abzusetzen, soweit er dabei seinen Lawbringer (und/oder den seines Opas) wiederfinden würde, befand Barry für eine gute Idee, aber er hatte nicht vor, auf Verstärkung zu warten, nachdem er seine Position durchgegeben hatte. Er wusste, dass jede Sekunde zählen könnte, denn seine Gegner schreckten nicht davor zurück, einen Gentleman umzubringen, das hatte er am eigenen Leib erfahren dürfen, und für seinen Opa ging er bereitwillig jedes Risiko ein.

Wellby

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Stadt ohne Gnade
« Antwort #62 am: 25.10.2014, 19:15:24 »
Robin Brighthide


Lautlos schwang die Tür nach innen auf. Die starken Elektrolytlampen aus dem Gang hinter ihr warfen einen hellen Umriss in den sonst völlig düsteren Raum, in welchem sich wiederum die Konturen Robins' Gestalt abzeichneten. Soweit sie erkennen konnte, handelte es sich hierbei um eine Art Umkleideraum. Die Wände des etwa fünf Meter breiten und vier Meter langen, völlig Fenster losen Zimmers waren komplett mit Regalen und einzelnen, verschlossenen Spinden bestückt. Zwei parallel verlaufende Bänke bildeten den zentralen Punkt in der Mitte, unter welchen die maskierte Rächerin mehrere Paar Schuhe entdeckte. Die offen gehaltenen Regale umfassten einige, willkürlich gestapelte Kleidungstücke, Mützen und einzelne Overalls.

Das hastige Trampeln der Schritte drang nun weit deutlicher an ihr Ohr... Zweifellos näherten sich diese Personen kontinuierlich. Die verhüllte Gentleman konnte sich ohne weitere Anstrengung ausmalen, dass es sich bei jener Zunahme der Geräuschkulisse nur noch um wenige Augenblicke handeln konnte, bis die Unbekannten den unteren Treppenabsatz erreicht hätten.
“Sometimes it’s only madness that makes us what we are.”

~ Grant Morrison; BATMAN: Arkham Asylum - A Serious House On a Serious Earth

Wellby

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Stadt ohne Gnade
« Antwort #63 am: 25.10.2014, 19:33:00 »
Barry Gamble


Mit gezogener Waffe sprintete der kleine, entschlossene Gentleman die Straße entlang. Den Weg, welchen er an diesem Tage bereits schon einmal hinter sich gebracht hatte, erneut in seinen Gedanken reflektierend war es für den Kobold ein Leichtes, sich in den schwach erleuchteten, durch den nahen Nebel Tolluchgorums purpur gefärbten Gassen der Gegend zurecht zu finden. Die düsteren, teilweise baufälligen Blockbauten der Ebene lagen drohend und in ihrer Größe erdrückend an den Seiten des nächtlichen Pfades. Lediglich das Bellen eines fernen Hundes kündete von Leben und erweckte hier und dort die sonst so allumfassende Stille... Bis es plötzlich laut über Barry krachte. Ein fernes Donnern durchfuhr das Viertel und rüttelte an dem Staub befallenen Fassaden. Der Klang entfernter Sirenen drang an sein Gehör, als der mutige Kobold die Einbahnstraße erreichte, an welcher er seinen Großvater zum letzten Mal gesehen hatte.

Gerade wollte er den letzten Schritt um die Ecke gehen, als er unerwartet mehrere Stimmen aus dieser Richtung vernahm.

"-Weiß auch nich', wie man did uffkriecht. Scheiße Mate, für die Dinger brochn wir einen größeren Schraubenschlüssl!" -...- "Heißt' das, du kriegst die Lenkersperre aus den Teilen raus?" -...- "Auf jeden Fall, ma' Mate. Auf jedn' Fall. Aber did is nicht did Problem. Ich muss wohl oda üwl den Motor öffnen und die Kontaktleitung trennen, sonst meldet dad Ding sofocht den Start an did nechste Revier und schon hamwa die Bude voller Hüte, ma' Mate! Und dann heißts' Bonegate und 'tschüß schönes Zweirad."
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Robin Brighthide

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Stadt ohne Gnade
« Antwort #64 am: 25.10.2014, 22:58:01 »
Robin eilte ohne weiteres Zögern in den Raum vor ihr, und schloss die Tür hinter sich. Ihre oberste Priorität war jetzt, nicht gesehen zu werden. In dem Raum platzierte sie sich so hinter der Tür, dass man sie übersehen könnte, wenn jemand nur einen Blick in den Raum warf; für den Fall, dass derjenige doch genauer nachsah, hielt sie die Armbrust abschussbereit in Händen.

Ihr Blick fiel auf die Spinde. Sobald die unmittelbare Gefahr vorüber war, würde sie einmal den Schlüssel ausprobieren, den sie gefunden hatte...

Robin bemerkte, wie sie ganz ruhig wurde. Das war gut. Sie konnte ziemlich aufdrehen, das wusste sie. Aber wenn sie extremer Gefahr ausgesetzt war, wurde sie eher ruhig als panisch. Wahrscheinlich war sie deshalb so gut als Gentlewoman. Und als Rächerin, natürlich.
« Letzte Änderung: 25.10.2014, 23:00:31 von Robin Brighthide »

Tibryn - die Klinge

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Stadt ohne Gnade
« Antwort #65 am: 27.10.2014, 19:50:55 »
Die rasante Hatz auf etwas blaues Linienförmiges das nur Bernadette sehen konnte nahm an Geschwindigkeit und waghalsigen Fahrmanövern zu. Das Ausweichen von Hindernissen, Zivilisten und dem Verkehr erforderte Tibryns gesamte Aufmerksamkeit. Er gerade noch so an Bernadette und ihrem Hi-Tech Lawbringer dranbleiben.
Plötzlich als er einem Hindernis auswich explodierte links knapp vor ihm ein weiteres Gebäude in blauem Licht. Bernadette kam noch gut vorbei, aber Tibryn sah vor sich riesige Trümmer in seinen Weg fliegen. Geistesgegenwärtig und mit blitzschneller Reaktion riss Tibryn seinen Lawbringer herum und kam seitwärts mit quietschenden Reifen zu stehen.
Er sah Bernadette kurz anhalten...und sie sagen das sie den Verursacher finden will und schon brauste sie davon....

"Ok Bernadette. Versuch dem unsichtbarem blauen Dings zu folgen. Sag mir deine Position durch wenn du das Ziel erreicht hast. Dann schließe ich zu dir auf."

Tibryn sah sich um[1], ob jemand in unmittelbarer Lebensgefahr war. Er hörte das schreien und klagen der Menschen und Griff zu seinem Funkgerät.

"Klinge an Haupquartier. Hier in Kromdale MinusVierAcht ereignen sich scheiss viele Explosionen. Es gibt zahlreiche Verletzte. Mobilisiert alle Bergungs- und Rettungseinheiten. Schickt den Ordnungsdienst um Aufruhen zu vermeiden und die Tatorte abzusperren. Und beeilt euch. Klinge, Ende."
 1. Wahrnehmung:19
Status

"Sweben wie Smetterling, Stechen wie Biene!!"

Victor I. Mc Wybrandt

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Stadt ohne Gnade
« Antwort #66 am: 28.10.2014, 12:15:52 »
Victor erschauderte, als sich die wulstigen Lippen zu einem zaghaft leidigem Kussmund spitzten und verzog etwas verächtlich das Gesicht, als der Gedanke kam, dass sie einen von ihnen küssen konnte... Trotzdem, er war im Dienst und hatte einen Eid zu erfüllten. Jeglichem Schutzbefohlenem Schutz bieten und zeitgleich vor Gefahren schützen. Und wie sagte sie soeben? Sie hätte Glas splittern gehört?

Nun gut, das könnte einer von vielen Fällen sein, in denen ein Betrunkener randalierte, da seine Angebetete ihn nicht erhören mochte. Vielleicht auch war ihm die scheinbare Party von der sie sprach zu viel und er stürzte über einen antiken Glastisch, der unter seinen Lasten zerbrach. Oder aber es war ein rauschendes Fest und sie spielten eine Art von russischem Roulette, nur mit Gläsern... Egal, sein Job war es herauszufinden was passiert war, egal ob mitnichten oder nicht.

"Nun Mylady, können sie mir bitte verraten zu welcher Uhrzeit dieses zerbrechen von Glas und das Poltern ungefähr statt fand? Danach schätze ich werden ich und mein Kollegen mal nach dem Rechten schauen. Machen sie sich keine Sorgen, manchmal sind die lautesten Nachbarn die harmlosesten, bestimmt ist es nur eine Kleinigkeit die er selbst wahrscheinlich schon lange wieder vergessen hat. Sofern das mit dem Drogenrausch wirklich stimmen sollte...

Er trat näher an die Treppe heran.
~Es gibt nichts Stilleres als eine geladene Kanone.~

Siegfried

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Stadt ohne Gnade
« Antwort #67 am: 29.10.2014, 07:53:30 »
Das Leder und das Metall seiner Einsatzhandschuhe knackten, so fest hatte Siegfried die Faust geballt. Einfache Kinder auf Stuff... Er zwang sich zum Lächeln. Dazu, seine Finger zu entspannen. "Während Mister Wybrandt Ihnen Gesellschaft und Schutz leisten wird, werde ich einmal nachsehen, Milady." Formvollendet knickste der einstmalige Aristokrat- und machte sich bereits an den Aufstieg, daran, oben mit den verstärkten Handschuhen gegen die Tür zu hämmern. "Aufmachen! Gentlemen!" Darauf vertrauend, dass man Schüsse wohl noch unten hören würde, und unauffällig die Zusatztrommel doch noch mit einem "Partyblower" (im Bürokratensprech auch als "High Ex" bekannt) ladend, wartete er einen Augenblick, lange genug, das jemand an die Tür kommen konnte- bis er sie eintrat. Mit den gepanzerten Stiefeln der Gerechtigkeit mit aller Kraft gegen die Stelle, wo er den Sperrriegel vermutete trat um sich Zugriff zu verschaffen- in der Hoffnung, so schon den ersten Punk auszuschalten.

Hart prallte der Stiefel gegen das Holz...
Blessed by the night, holy and bright
Called by the toll of the bell
Oh Mr. Crowley did you talk to the dead
Sleep with the devil and then you must pay

Stadt ohne Gnade
« Antwort #68 am: 31.10.2014, 15:48:42 »
Innerlich jubelte Bosco über seinen Teilerfolg und die gelungene List. Denn er ist einem Bauchgefühl gefolgt, einer Ahnung welche zum grössten Teil mit seiner Lebenserfahrung  zu tun hat. Der Erfolg wurde von den Reaktionen der Anwesenden bestätigt, doch so ganz zu seinem Ziel ist er nicht gekommen.
Denn bevor er sich über seinen Erfolg freuen kann und die Hoffnung dass seine Fesseln gelöst werden dringen die letzten Worte des Wahnsinnigen in seinen Verstand. „Säge… Hand verwenden… Leben in ihr steckt… verflucht noch mal. Der Irre will meine Hand absägen.“

Die vorhandenen Optionen waren nicht gerade viele an der Anzahl und das Schauspiel muss schnell ein Ende finden bevor die Säge überhaupt in seine Nähe kommt. Kaum ist der Gedanke zu Ende gedacht, spannen sich auch alle Muskeln in dem kleinen und alten Boltkörper schlagartig an. Der Kopf des alten Zylinders erhebt sich und funkelt den Wahnsinnigen mit bösen Augen an. „Seid ihr von allen guten Geistern verlassen. LASST DIE SÄGE WO SIE IST!!!“ Vor lauter Angst um seinen Hand, und davor dass die Anweisung umgesetzt wird spuckt Bosco die Worte förmlich aus.

Er wusste nicht mehr weiter... wie kann er sich aus dieser Situation noch retten. Alles was er versucht scheint zu scheitern.  Barry...  nach diesem Gedanken kam eine tiefe Leere... einfach nichts. Erschöpft atmet der alte Bolt tief ein und aus.   
Als Gentleman erlaube mir, zu dienen meine Eisenkönigin dir.
Deine Macht reichst du uns durch deine Hand, diese verbindet uns wie ein heiliges Band.
Wir waten durch ein Meer von Blut, gib uns dafür Kraft und Mut.
E nomine reginae ferreae

Barry Gamble

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Stadt ohne Gnade
« Antwort #69 am: 04.11.2014, 10:32:03 »
Verflixt, in Kromdale brennt heute die Luft!, dachte Barry sich, als das Donnern und Krachen über ihm ihn erschreckte. Den Sirenen nach zu urteilen, steckten auch andere Zylinder in Schwierigkeiten. Irgendwo auf einer Ebene über ihm musste etwas explodiert sein. Das bedeutete nie etwas Gutes.  Staub, beschädigte Gebäude, vielleicht auch Verletzte und Tote. Hier, wo er war, konnte er in dieser Angelegenheit nichts unternehmen – und, um ehrlich zu sein, interessierte ihn momentan nichts brennender als das Wohlergehen seines Opas. Blut war schlussendlich doch dicker als Wasser.

Das Geräusch von Stimmen, die aus der Gasse kamen, die Barrys Ziel war, hielt er plötzlich inne und presste seinen Rücken gegen die Mauer des Eckgebäudes. Vor Anspannung knirschte er unwillkürlich mit den Zähnen, während er den Worten lauschte. Ein paar Kromdale-MinusVier-Drei-Ratten planten offenbar, Opa Boscos und Barrys Lawbringer zu entwenden, die die feigen Attentäter scheinbar achtlos zurückgelassen hatten. Eine andere Möglichkeit war natürlich, dass diese Kerle zu den Mördern und Entführern gehörten und nun vorhatten, Beweise verschwinden zu lassen. So oder so hatte Barry wenig Geduld dafür übrig, dass er bei der Suche nach seinem Großvater aufgehalten wurde. Dafür hatte er keine Zeit!

„Wird schon schiefgehen“, murmelte er sich selbst zu, bevor er den Überraschungsmoment nutzte, aber auch sich selbst überraschen ließ, indem er, ohne vorher die Situation auszuspähen, die Deckung verließ und in die Einbahnstraße platzte.
„Weg von den Motorrädern und Hände hoch, sonst könnt ihr euch schon jetzt sofort auf Bonegate einstimmen!“, bellte Barry ihnen mit erhobenem Deputy 0.7 entgegen und entsicherte die Waffe deutlich sichtbar. „Ich hab verdammt schlechte Laune, also versucht ja keinen Mist! Wo sind die Zylinder, denen die Maschinen gehören? Los, raus damit!“[1]
Die versuchten Lawbringer-Diebe auf Verdacht einfach anzuschnauzen, ersparte kostbare Zeit, die andernfalls für eine Befragung draufgegangen wäre. Ob sie nun etwas mit der Entführung seines Opas und dem versuchten Mord an ihm selbst etwas zu tun hatten oder nicht – oder ob sie Zeugen des Vorfalls geworden waren oder nicht, würde sich jetzt herausstellen. Barry war auf jedwede Reaktion gefasst und vorbereitet, zu schießen, sollte es notwendig sein. Doch ungeachtet dessen überprüfte Barry, soweit es auf die Schnelle möglich war, die Umgebung.[2] Der Bold, der ihn gerettet hatte, hatte davon gesprochen, dass dieser „Meister“ seinen Opa wahrscheinlich in ein angrenzendes Lagerhaus gebraucht hatte. Er konnte sich nicht vorstellen, dass die Täter seinen Opa lange auf der Straße herumgeschleppt hatten. Nicht ohne Grund hatte man ihnen in dieser sichtgeschützten Einbahnstraße eine Falle gestellt. Schnell zuschlagen, schnell verschwinden – so würde es Barry zumindest machen.
 1. Einschüchtern: 18
 2. Wahrnehmung: 11

Wellby

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Stadt ohne Gnade
« Antwort #70 am: 04.11.2014, 22:48:39 »
Robin Brighthide


Gespannt lauschte Robin...

Die Schritte kamen tatsächlich näher. Deutlich hörte sie, wie die Angeln der Glastür aufschwangen...

Doch dann war es plötzlich völlig still.
« Letzte Änderung: 04.11.2014, 22:50:48 von Wellby »
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Wellby

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Stadt ohne Gnade
« Antwort #71 am: 04.11.2014, 23:36:17 »
Tibryn & Bernadette


Die Uhrwerksfrau peitschte auf dem Rücken ihres C.L.0s' durch die Nacht der Ebene MinusDrei-Acht. Immer wieder wurde das Viertel von Erschütterungen heimgesucht. Hilfesuchende, teilweise verletzte und verängstigte Bewohner erfüllten die Straßen und Gehwege. Versuchten, ihre wenigen Habe vor den sich rasch ausbreitenden Flammen zu schützen, ihre Angehörigen in dem alles umfassenden Chaos zu finden... Oder - 'Dale wäre nicht 'Dale - wenn nicht bereits der ein oder andere Plünderer sich das Beben zu Nutze machte und breit grinsend in das Schaufenster eines Ladens hüpfte.

Bernadette hatte alle Hände voll zu tun, die manuelle Steuerung ihres Gefährten zu bedienen, um die Jagd aufrecht zu erhalten. Durch die nahe Explosion hatte die Downtown Gentleman den Geist des Drogendealers Egil zwar aus den Augen verloren, doch jeder weiteren Detonation ging eine andere, neue Schlinge einher... Bis das halbe Ebenendach in den Augen der mechanischen Frau bläulich glänzte.

"Mylady ~ Warnung ~ Ebenensturz[1] direkt voraus. ~ Bei aktuellem Kurs und in Anbetracht der hohen Geschwindigkeit erreichen wir die Grenze in T MINUS 20 Sekunden. ~ Warnung ~ Ausweichmanöver einleiten?"

Durch die unnatürliche Stimme ihres Gefährtes aus den Gedanken gerissen, fixierte Bernadette den Abgrund vor ihr, direkt am Ende der Gasse... Und all die Linien bündelten sich am Ende ihres Blickfeldes und schossen über das klaffende, etwa zehn Meter breite Loch hinweg.



"Supervizor Kromdale an Klinge ~ Verstanden. ~ Rettungsmannschaften voll ausgelastet. ~ Erbitte Unterstützung von Crustwall. ~ Klinge, tun sie was sie können. ~ Kromdale Ende."

Die Zahl der verzweifelten Menschen und Bolde nahm rasch zu. Viele Blicke streiften den maskierten Gentleman auf seinem Lawbringer. Auch wenn die Zylinder in diesen Ecken alles andere als gerne gesehen wurden, deuteten immer mehr Bewohner auf Tibryn und riefen um Hilfe. Krachend brach ein weiteres Stück Mauerwerk ab und stürzte in sich zusammen. Die Flammen loderten und züngelten bereits an den angrenzenden Gebäuden.

Plötzlich sah die Klinge, wie eine kreischende Frau von einem älteren Mann festgehalten wurde. Sie wehrte sich sichtlich gegen den Griff des Menschen Mannes und deutete in krümmender Verzweiflung immer wieder in den zweiten Stock des Hauses, welches halb von der Explosion zerfetzt worden war.

Tibryn identifizierte nur folgende Worte im alles einnehmenden, donnernden Lärm der Straße:

".... Mein Baby... Noch dort oben!!!"
 1. 
Ebenensturz (Anzeigen)
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Wellby

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Stadt ohne Gnade
« Antwort #72 am: 04.11.2014, 23:47:41 »
Robin Brighthide


... Oder doch nicht? Robin schloss die Augen und drückte ihr Ohr gegen das kalte, weiß gestrichene Holz der Türe.

Da! Kaum vernehmbar klang der leise Aufprall einer Ledersohle auf Keramik an das Gehör der maskierten Rächerin, direkt vor dem Durchgang, hinter dem Robin sich verbarg. Sie identifizierte deutlich, dass eine Person den Gang herunter geschlichen sein musste und sich nun nah bei ihr befand. Nur die dünne Innentür der Umkleidekabine trennte sie von ihrem potentiellen Häscher. Gespannt achtete sie auf die Türklinke...

... Welche bisweilen noch unberührt in ihrer Ausgangsstellung verharrte.
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Robin Brighthide

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« Antwort #73 am: 05.11.2014, 00:01:55 »
Robin verhielt sich so still sie konnte, ging aber wieder in ihre Ausgangsposition zurück. Auf keinen Fall wollte sie die Tür abbekommen, falls diese geöffnet würde. Die Armbrust im Anschlag, wartete sie, was passieren würde. Sie jedenfalls war auf alles vorbereitet!

Wellby

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« Antwort #74 am: 05.11.2014, 22:49:50 »
Siegfried Stauffer & Victor I. McWybrandt


"Also, wenn sie mich nun so fragen... Mister... Wie war nochmals ihr Name? Anyways... Ich denke diese Geräusche, nun, I'm so sorry ma' dea', ich schätze dass diese fürchterlichen Laute so vor etwa einer halben Stunde aufgehört haben! Oh Mister Gentlemän! Ich bin ja so froh, dass sie nun hier sind und sich um solch eine arme, hilfsbedürftige Dame wie mich kümmern können! Doch 'I am beggin' ya! Lassen sie bei solch einem Pack keinerlei Gnade walten! Wer weiß schon, was diese-"

Die laute, einschüchternde Stimme Siegfried Stauffers unterbrach Miss Leberzipf in ihren Ausführungen und ließ sie vor Schreck zusammenfahren. Entsetzt starrte sie mit beschämenden, tiefrotem Kopf in die Augen des Zylinders Victor. "Passen sie bloß au-"

Der Stiefel des schwer gepanzerten Gentlemans traf auf das dicke Holz der Wohnungstüre des angeblichen, nächtlichen Randalierers und ließ die geschnitzten Balken unter der Wucht des Aufpralls bersten. Der Schlag war perfekt abgestimmt und hatte das Schlosswerk der Türe genau an seinem wunden Punkt getroffen. Späne gestrichenen Holzes wirbelten durch die Luft, als der Eingang nach innen wegbrach und die Tür aus ihren Angeln flog.

Vor Siegfried erstreckte sich ein wahres Chaos. Der einst scheinbar durchaus stilvoll eingerichtete Salon der Stockwohnung war völlig verwüstet. Eine gläserne Vitrine ruhte zersplittert über ein grau-emailliertes Sofa gestülpt. Mehrere Stühle lagen zerbrochen überall herum verstreut; die Schubladen einer Kommode waren herausgerissen und achtlos in das ausladende, grünlich tapezierte Zimmer geworfen worden... Mehrere Leinwände mit teilweise fertigen, manchmal nur grob angedeuteten, Portraits bedeckten den Brand-fleckigen, weißen Teppichläufer, welcher in einen offenen Durchgang nach links führte.

Doch das Eigenartigste waren die alles besprenkelten, rot-braunen Farbflecken, welche die gesamte Szenerie bedeckten. Überall tropften dicke Schlieren dieser Farbe von den Wänden, verklebten Fensterscheiben oder fraßen sich in den Stoff ehemals gepolsterter Möbel. Ein unrhythmisches Muster aus fremdartigen Zeichen war damit augenscheinlich achtlos auf das gesamte Interieur gekritzelt.

Plötzlich tönte eine dünne, zögerliche Männerstimme von jenseits des angrenzenden Ganges an das Ohr des Ordnungshüters.

"Sir... Sir Gentleman... B... B... Bitte, ich flehe sie an... Kommen sie nicht herein... Es ist a.. A... Alles in Ordnung... Sir."[1]
 1. Victor hört eindeutig, wie sein Partner durch die Tür bricht. Doch die Stimme flüstert zu leise, als dass man sie jenseits der verwüsteten Wohnung hätte vernehmen können.
« Letzte Änderung: 05.11.2014, 22:51:04 von Wellby »
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