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Autor Thema: Dorwida  (Gelesen 75216 mal)

Beschreibung: Episode 1.1

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Khenubaal

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Dorwida
« Antwort #30 am: 24.10.2014, 19:19:50 »
   Derart nachdrücklich aufgefordert, stellt der Wirt nur einige Augenblicke später jeweils einen frischen Humpen Met vor Manik und Tarqetik ab. Anscheinend beeilt sich der Mann aus zweierlei Gründen - zunächst einmal möchte er gerne mit seiner nicht allzu vielköpfigen Kundschaft Geld verdienen; aber die beiden Männer machen auch nicht den Eindruck, als sollte man sie lange auf das warten lassen, worum sie gebeten haben.
   Jemma hatte bereits Tarqetik zugenickt, als dieser sich zu der Gruppe gesellte. Nachdem alle nun etwas zu trinken in der Hand halten, fährt sie fort. "Da hast du recht, Tarqetik. Ich bin selbst aus einer Händlerfamilie und bei uns heißt es 'Zeit ist Geld'. Nun - das stimmt nur bedingt - denn es kommt auch darauf an, was man aus der Zeit macht, aber das ist müßiges Verkomplizieren."
   An Manik und Ragnar gewandt sagt sie: "Dies ist übrigens Tarqetik. Er ist aus Sisalasido dem Ruf von Hiram, dem Bürgermeister gefolgt, und würde heute Abend uns Gesellschaft leisten."
   Sie nimmt noch einen großen Schluck aus ihrem Humpen und fährt fort. "Was deine Frage angeht, Manik. Mein Freund ist ein Mitglied der Gründungsfamilien von Dorwida. Er ist einer, der sich mit diesem Ort wohl so gut auskennt, wie kein anderer. Und er versucht, das Blutvergließen, dass sich hier anbahnt, zu verhindern, wenn das noch möglich ist. Und deswegen will er mit euch reden."
   Die Halblingsfrau hat die Worte leise und bedächtig gesprochen, in der Hoffnung, dass sie bei den Männern etwas auslösen. Es erscheint den Recken etwas unwirklich, denn gerade eben war sie noch relativ locker gewesen. Aber anscheinend hat sie ein vielschichtiges Gemüt. Und vielleicht erscheinen ihr die gesprochenen Worte selbst etwas zu bedeutungsschwanger, denn nach einer kurzen Pause fügt sie mit einem sarkastischen Lächeln hinzu: "Außerdem - er zahlt gut. Und er lebt in einem schönen Anwesen eine Viertelstunde Ritt von hier entfernt."
   Wieder nimmt sie einen tiefen Schluck und leert ihren Humpen. Mit einer geübten Bewegung greift sie in die Tasche und schnippt eine Kupfermünze zum Wirt hinüber. Dieser fängt sie geübt auf und steckt sie ein. Jemma lächelt. "Behalt den Rest, Naidur."
   Danach blickt sie wieder in die Runde.

Sanjan, von den Bahir

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Dorwida
« Antwort #31 am: 24.10.2014, 19:37:12 »
Ohne sich nach hinten umzublicken, gibt Sanjan die Anweisung die Bögen unten zu halten. Erst auf sein Zeichen mögen die Feldarbeiter feuern. Noch waren es Drohgebären, noch griff der Bär nicht an, auch wenn Grimnir sich nicht einschüchtern ließ. Dem Bär selbst versuchte Sanjan nicht in die Augen zu sehen. Viele Tiere sahen den direkten Augenkontakt als unangenehm an und er wollte den Bären nicht weiter provozieren. So begann er sich von einem Bein auf das andere zu wiegen, vermiet dabei all zu schnell zu sein. Was wilde Tiere auch nicht mochten, waren zu schnelle Bewegungen. Also geht er nur ganz langsam dabei in die Hocke und streichelte Grimnir über den Rücken. In dem Moment wo der Wolf zu ihm blickt, sagt er mit ruhiger Stimme. „Schon gut mein Freund.“ Der Wolf bedeckt darauf hin wieder seine Fangzähne. Doch von der Körperhaltung ist er bereit sofort anzugreifen, falls der Bär nur eine falsche Bewegung machen würde. Wieder aufrecht, wiegt sich Sanjan noch etwas hin und her, bevor er in eine nach vorne gebeugte Haltung übergeht. Ganz auf alle viere will er nicht gehen, aber wenigstens so sah er für den Bären nicht mehr so bedrohlich aus. „Alles gut. Ich will dir nichts Böses.“ Sagte er mit seiner hellen Stimme und bewegte den Kopf ein paar Mal nach rechts und links. In solchen Momenten bedauerte er es, dass er nie die Zeit hatte, die Sprache der Tiere zu lernen. Diese wäre jetzt sehr Hilfreich gewesen, aber wenn er ruhig weiter sprach, dann würde der Bär sicher merken, dass er ihm nicht böses wollte. Also redete er weiter „Ja alles gut, ich will dir nur zeigen wo es hier rausgeht. Raus aus diesem dummen Gatter. Raus wieder in deinem Wald wo keine Menschen warten und dich mit Sperren picken.“ Vorsichtig ohne den Fuß groß vom Boden zu heben, geht Sanjan ein paar Schritte auf den Bären zu. Nicht direkt aber halt schräg nach vorne. Dabei wiederholt er seine Worte, dass er dem ihm nichts tun möchte und ihm nur zeigen will wo es rausgeht.[1]
 1. Bär beruhigen 24
Bewegung nach NO (auf der Karte NW, und danke für die Karte)
« Letzte Änderung: 24.10.2014, 19:43:40 von Sanjan »

Tarqetik

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Dorwida
« Antwort #32 am: 26.10.2014, 00:47:08 »
Der Vorstellung der Halblingsfrau folgend, mustert Tarqetik Jemmas Gesprächspartner etwas genauer und prostet ihnen mit dem frischen Humpen über die Theke hinweg zu. Beeindruckt von den akkuraten Farbtätowierungen Maniks und der gepflegten Haarflechtkunst Ragnars, streift seine Hand kurz seinen gestutzten Bart und bildet in Gedanken ein Waswärewenn.

Während Jemma  noch opportun versucht Manik und Ragnar von ihren Absichten und dem in Aussicht gestellten Auftrag zu überzeugen, nimmt Tarqetik einen Schluck des lokalen Mets. Er spült den Schluck durch seinen Mund, um seine Zähne, bevor er das Bukett der fruchtigen Note des Mets schlürfend einzieht. Ein kurzes Zucken der Muskeln zwischen Auge und Mundwinkel gibt eine Vorstellung der Feindschaft von Gaumen und Met. Der Blick in den eigenen  Humpen und auf den herzhaften Schluck der kleinen Dame zeugt von Besorgnis an der Zukunft dieses Landstriches. Den Humpen in der Hand leicht im Kreise schwenkend, richtet er seine Worte an Jemma: „Meinen Waffenarm habt Ihr euch bereits gesichert. Auch wenn ich bisher nicht die Gelegenheit hatte mit eurem „Freund“ die Einzelheiten seines Ansinnens zu besprechen.“ Und zu den beiden Männern: „Und den beiden Herren rate ich, ein Angebot anzunehmen,  wenn Eure Reise sich in Kapitalform auszahlen sollte. Persönlich wäre mir sehr viel wohler zumute, wenn ich auf zwei Recken dieses Formats an meiner Seite zählen könnte“. Mit diesen Worten wirft Tarqetik eine Münze in den Humpen, der diese mit einem „Glub“ verschluckt. „Auch wenn die beste Klinge nicht vor einer Vergiftung schützt“.
« Letzte Änderung: 26.10.2014, 00:48:53 von Tarqetik »

Ragnar Sturmschild

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Dorwida
« Antwort #33 am: 26.10.2014, 08:38:20 »
Ragnar mustert den Neuankömmling kurz aber intensiv. Er macht auf ihn denn eindruck eines jungen aber fähigen Kämpfers und möglicherweise sogar mit mehr Kampferfahrung gesegnet als er selbst. Mit einem letzten Schluck leert er seinen Becher und stellt diesen mit einem knall auf dem Tresen ab. " In der tat, auch wenn ich die hier lebenden Leute nicht beleidigen will, sollten sie sich einen besseren Imker leisten. Mich nennt man übrigens Ragnar ".

Manik

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Dorwida
« Antwort #34 am: 26.10.2014, 10:50:03 »
Als der Krieger, der sich unter dem Namen Tarqetik vorgestellt hat, die Taverne betreten hat, hat Manik schon am Klang des Schrittes auf den Holzdielen der Gaststätte herausgehört, dass es sich um eine imposante Erscheinung handeln muss. Nun, da er vor ihm steht und Geschichten von sich lohnenden Aufträgen erzählt, sieht er sich darin bestätigt. Der Blick des Waldläufers wandert von den langen Haaren des Recken, über seiner teils zu verbrauchten und kaputten Kleidung bis zu dem an die Theke gelehnten Schwert.
Den Worten seiner Gesprächspartner folgend, nimmt Manik seinen ersten Schluck aus dem Humpen. Der Geschmack bestätigt den Geruch aber Manik verzieht keine Miene. Nachdem Ragnar sich dem Neuankömmling vorgestellt hat, ist wohl nun er an der Reihe, nun gut.
"Und mich ruft man Manik. Sagt, hat Jemma euch etwa mehr erzählt als uns, oder lasst ihr euch immer so leicht zu Aufträgen überreden, sofern man euch mit ein paar Münzen lockt?"
An Jemma gerichtet fährt er sofort fort: "Ich höre mir die Worte eures...Freundes, sagtet ihr? Nun, ich wäre durchaus gewillt, mir anzuhören, was er zu bieten hat, muss jedoch gestehen, dass ich zur Zeit skeptisch bin, was seine Ansichten angeht. Mir scheint es nicht zielführend, dass mordende und plündernde Kargi ihrer gerechten Strafe entgehen."
Eindringlich schaut der Waldläufer Jemma noch ein paar Sekunden an. Wie eine simple Botin, deren Aufgabe es ist Rekrutierungswillige zu finden, kommt sie dem Fhokki eher nicht vor.
Dann leert er den Rest seines Humpens in einem Zug. Augen zu und durch.
« Letzte Änderung: 26.10.2014, 10:52:18 von Manik »

Tarqetik

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Dorwida
« Antwort #35 am: 26.10.2014, 12:23:02 »
Zu den beiden Männer sprechend: „Selbstsicher im Auftritt und Kraft im Namen, solche Männer finden sich selten.“ Er beäugt kurz die Waffen der Männer und spricht weiter: „Und man hat sie gerne an seiner Seite als auf den Reihen der Gegenseite.“
Danach blickt Tarqetik auf die Münze am Grunde des Humpens und erklärt mit einem nostalgischen Unterton, dem verprassten Geldstück nachsinnend: „Münzen sind eine harte, unumstößliche Herrschaft. Eine Macht präsenter als die meisten Götter und für die Menschen universell nützlicher im Lebensalltag. Zudem ergeben Münzen einen angenehmen Klang, der selbst den verwöhntesten Ohr behagt.“ Er blickt wieder zu den beiden Männer und fährt fort: „Zudem hat mir ein gescheiter Mann einmal gesagt, dass wenn man etwas gut kann, sollte man es nicht umsonst tun….und nein, ich weiß von Jemmas Auftrag genau die Fülle an Inhalt und Versprechungen, wie sie sie euch gerade dargelegt hat. Es liegt mir daran rasch ans Werk zu geben, egal für welche Seite.“ Hier unterbricht Tarqetik kurz und fügt dann hinzu: „Auch wenn ich die Erfahrungen gemacht habe, dass sich Blut besser vergüten lässt als Worte und Erde, bin ich für eine Abwechslung durchaus empfänglich.“
Auf den fragenden Blick von Jemma erwidert er: „Wenn ihr die beiden fest überzeugen wollt, müsst ihr uns wohl zu eurem Auftraggeber bringen, oder das Basiswissen zu dem Auftrag erweitern.“
« Letzte Änderung: 26.10.2014, 14:50:50 von Khenubaal »

Manik

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Dorwida
« Antwort #36 am: 26.10.2014, 15:58:24 »
"Ein Poet, wie es mir scheint", spricht der Waldläufer lächelnd auf leicht sarkastische Art ohne auf eine Erwiderung Jemmas zu warten und fährt dann an seine leere Geldbörse denkend fort: "aber versteht mich nicht falsch, auch ich vermag mich am Klang von Münzen zu erfreuen. Nun denn..." Maniks Blick wechselt zunächst zu Jemma, dann zu Ragnar, "wollen wir diesen ominösen Freund mal kennenlernen?"

Khenubaal

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Dorwida
« Antwort #37 am: 27.10.2014, 18:53:57 »
   Einem wilden Bär beizukommen, ist etwas, was auch Tierkundige nur sehr selten hinbekommen, aber anscheinend ist das Glück Sanjan heute so hold, dass er seine Fähigkeiten voll entfalten kann. Während er sich vorsichtig, gebückt und mit langsamen, federnden Schritten dem Bär nähert und beruhigend auf diesen Einredet, scheint sich das Tier tatsächlich etwas zu beruhigen. Die Augen des Bären ruhen immer noch auf dem Druiden, doch er stellt sich nicht mehr auf den Hinterbeinen auf. Sein brüllen wird leiser - eher warnend, als einschüchternd, wie zuvor. Er konzentriert sich weiterhin auf den Druiden und Grimnir, macht ein paar Schritte rückwärts, als wäre er auf dem Rückzug. Sanjan erkennt allerdings, dass dort der Zaun warten wird, und es ist nicht gesagt, dass der Bär allein den Durchbruch, durch den er reingekommen ist, auch wieder findet.
   Da hört der Druide einen metallenenKlang und das knarren ungeölter Scharniere. Als er nach links schaut, sieht er, dass Jaresh und seine Männer das Gattertor, das diese mit der Nachbarparzelle verbindet erreicht und nun aufbekommen haben. Es kommt Bewegung in die Herde - die drei Männer versuchen die aufgescheuchten Tiere möglichst langsam in die Nachbarparzelle laufen zu lassen - anscheinend mit Erfolg.
   Wieder auf den Bären schauend kann Sanjan aufatmen - diesem scheint die Bewegung der Rinderherde nichts auszumachen. In wenigen Sekunden werden Sanjan, Grimnir und der Eindringling allein im Gatter bleiben. Die Gefahr für die Rinder ist gebannt. Es bleibt jedoch die Frage - wie mit dem Bären weiter verfahren werden soll.

Ragnar Sturmschild

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Dorwida
« Antwort #38 am: 28.10.2014, 22:29:02 »
Ragnar denkt kurz nach, dann nickt er. " Einen Kampf gegen die Kargi hätte für mich zwar durchaus seinen Reiz, eine gute Bezahlung und eine Portion Ruhm sind ein gutes Zugpferd.Jedoch sagt mir mein Instinkt das an dieser Geschichte mehr steckt als es denn Anschein hat, deshalb werde ich euch ebenfalls Begleiten. Sollten die Erklärungen eures Freundes mich nicht zufrieden stellen kann ich mich immer noch der Dorfmiliz anschließen ". Der junge Fhokki winkt den Wirt herbei um seine Zeche zu begleichen. Dann sollten wir auch gleich Aufbrechen, um keine unnötige Zeit zu vertrödeln und solange wir noch Tageslicht haben ".

Sanjan, von den Bahir

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Dorwida
« Antwort #39 am: 28.10.2014, 23:38:55 »
Aber für den jungen Druiden gab es da nichts um lange zu überlegen. Der Bär war weder eine Bedrohung für irgendwelche anderen, außer ihn selbst und Grimnir und keiner der Leute hier brauchte das Fell oder Fleisch, wobei Bärenfleich so oder so nicht das leckerste Fleisch war. Von daher ging er immer noch geduckt weiter. Er versuchte dabei dem Bären nicht näher zu kommen. Das Tier sollte seinen Freiraum behalten und Sanjan wollte keine neue Bedrohungssittuation schaffen. Beim Laufen redete er weiter ruhig auf das Tier ein. Jetzt war es ja auch schon fast geschafft. Auch Grimnir verhielt sich ruhig. Jedenfalls auf den ersten Blick. Denn seine Ohren und seine Rute zeigten eindeutig an, dass er immer sehr aufmerksam und für alles bereit war. Doch solange der Bär oder Sanjan nicht angriffen, hatte auch der Wolf keinen Grund gegen den Bären zu kämpfen.
Als Sanjan den Bären umrundet hatte, ging er langsam Rückwerts. „Komm mein Freund.“ Sagte er und macht blickte zum Durchbruch. „Wir haben es bald geschafft. Gleich bist du wieder draußen.“[1]
 1. Mit Tieren umgehen 22

Khenubaal

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Dorwida
« Antwort #40 am: 29.10.2014, 07:59:38 »
   Bei Ragnars Worten nickt Jemma und erhebt sich von ihrem Hocker. "Nun denn", sagt sie. "Dann wollen wir aufbrechen, damit mein Freund eure Fragen beantworten kann. Mein Pony steht im Stall des 'Mustang'. Ich gehe es holen."
   Mit diesen Worten macht sich die Halblingsfrau auf zum Stallausgang und lässt die Recken kurz allein. Einige Augenblicke später haben alle aufgesessen und treffen sich vor der Schenke auf dem Platz. Dieser wirkt im Vergleich zu der Menschenansammlung von vorhin nun recht leer - nur das übliche Treiben eines Dorfes spielt sich darauf ab. Dann läuft eine Gruppe Kinder spielend quer über den staubigen Grund. Ihr Geschrei und Geläcter bringen etwas mehr Belebung.
   Jemma gibt ihrem Pony die Sporen und die Gruppe reitet los. Die drei Recken kennen die Aussicht aus der anderen Richtung kommend. Nun haben sie etwas mehr Zeit und Gelegenheit, sich alles genauer anzusehen. Als das Dorfzentrum hinter Ihnen zurückbleibt, findet ein schichtweiser Übergang statt. Während die Häuser raren werden, kommen immer mehr Felder ins Blickfeld. Die Gebäude des dorfes weichen kleinen und großen Farmen und Gestüten. Auf den Feldern mühen sich die Arbeiter mit der Ernte ab. In anderen Parzellen achten Hirten auf die Rinderherden. Mehrere Esels- und Pferdekarren kommen Ihnen entgegen - voll beladen.
   Man erkennt an diesem Bild eindrucksvoll, dass die Gründungsväter von Dorwida den Standort seinerzeit Weise gewählt haben. Nah genug an dem Du'Kemp-Moor, um noch von der Feuchtigkeit und den Mineralien in der Erde zu profitieren - gleichzeititg weit genug, um noch festen und fruchtbaren Boden zu haben. Dazu am Fluss gebaut und weit genug entfernt von den nächsten Siedlungen, um den Binnenhandel profitabel zu machen. Ob es nun kluge Berechnung oder eine glückliche Fügung des Schicksals war - Dorwida liegt günstig, und das sieht man ihm an.
   Eine Viertelstunde später erreicht die Gruppe ein eher kleines, aber gut gelegenes Gut mit einem soliden zweistöckigen Herrenhaus und - wie es aussieht - mehreren durch Zäune abgetrennten Parzellen. Über dem Tor des Gutes ziert in einem Halbkreis die Aufschrift "Gut Dorguln" die Arke. Als die vier Reiter am Tor ankommen, erkennen Sie, dass das Gatter mit einem Schloss gesichert ist. Hinter dem Gatter steht eine junge Bäuerin mit langem, blonden Haar - Ragnar und Manik müssen sich wundern; eine Fhokki? Sie hat die Gruppe wohl bereits gesehen und erwartet.
   Jemma hebt die Hand zum Gruß. "Hallo, Inga. Wir wollen zu Jaresh."
   Die blonde Frau nickt Jemma zu und den Neuankömmlingen zu. Offensichtlich ist sie beeindruckt von den recht imposanten Erscheinungen der drei Krieger. "Natürlich", sagt sie und schließt das Gattertor auf. "Er ist im Norden, an den Rinderparzellen. Es gibt ein Problem mit einem Bären."

Khenubaal

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Dorwida
« Antwort #41 am: 29.10.2014, 08:38:05 »
   Als Sanjan seine Bemühungen fortsetzt, den Bär nach draußen zu lotsen, konzentriert sich dessen Aufmerksamkeit immer weiter auf ihn. In der Zwischenzeit treiben Jaresh die letzten Rinder durch das Gattertor im Osten und lassen es wieder zufallen. Der Bär hat sich beruhigt und folgt dem Druiden langsam gen Norden Richtung Durchbruch. Das Tier brüllt nicht länger, sondern geht langsam und bedächtig.
   Plätzlich realisiert Sanjan, dass eine unwirkliche Ruhe sich über die gerade noch von Lärm überfüllte Szenerie gelegt hat - der Bär ist ruhig, ebenso wie Grimnir und er selbst. Aber auch Jaresh und seine Helfer, Siola und die beiden Feldarbeiter mit den Bögen, wagen nicht zu sprechen, um den Bär nicht wieder abzulenken. Alle schauen fasziniert auf das, was sich vor ihnen in der Parzelle abspielt.
   Immer weiter folgt der Bär Sanjan. Jetzt, wo das Tier sich nur langsam bewegt, erkennt der Druide die Verletzung genauer. Anscheinend hat Pishu den Bären am linken Hinterbein erwischt und ihm eine Wunde genau am Übergang zwischen Bein und Bauch zugefügt. Es ist nur eine kleine Verletzung, aber an einer sehr empfindlichen Stelle, was - zusammen mit dem Tumult durch die Rinder und das Gefühl des Eingesperrtseins - seinen Wutausbruch mehr als erklärt.
   Nach einigen wieteren Augenblicken hat Sanjan den Bären nach draußen gelotst. Das Tier stampft am Druiden vorbei gen Norden. Mehrmals bleibt es noch stehen und sieht sich um. Einmal gibt es noch ein langgezogenes Raunen von sich - allerdings klingt es weniger als Drohung; vielmehr empfindet Sanjan es als eine Art Abschiedsgruß. Dann wendet das mächtige Tier dem Gut Dorguln endgültig den Rücken zu und stampft davon - zur Erleichterung aller Richtung Wildnis und nicht in die Richtung von einem der anderen Güter.
   Als Sanjan sich wieder der Parzelle zuwendet, die er eben gerade nach Norden verlassen hat, sieht er, wie ihm Jaresh, Siola und die Feldarbeiter zuwinken. Der alte Dorguln schließt das Gattertor wieder auf und tritt in die verlassene Parzelle, kommt dem Druiden entgegen. Er klatscht dabei in die Hände. Siola dagegen nimmt zwei finger in den Mund und pfeift zur Anerkennung.

Sanjan, von den Bahir

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Dorwida
« Antwort #42 am: 29.10.2014, 09:56:02 »
Langsam richtet sich Sanjan auf. Ihm fällt ein riesiger Stein von den Schultern, als der Bär sich weiter entfernt. Das alles gerade hatte ziemlich viel mit Glück zu tun und er dankte den Ahnen, dass sie ihm heute holt waren.
Mit Grimnir an der Seite geht Sanjan zurück in das Gehege. Dabei lächelt er zufriedenes. Einige Schritte hinter dem Durchbruch blieb Sanjan jedoch stehen. Mit den Worten „Das hast du gut gemacht.“ Auf den Lippen geht er in die Knie und beginnt Grimnir zu kraulen. Der Wolf dankt es ihm, indem er seine Schnauze an Sanjans Gesicht reibt. Diese Szene dauert jedoch nur einen Augenblick. Denn es gibt ja noch einen Verletzten. So beeilt er sich dem alten Jaresh entgegen zu laufen.

Vor dem alten Mann bleibt Sanjan stehen und greift sich mit der rechten Hand unter das Fell um sich am Hinterkopf zu kratzen. Das kribbeln an der Stelle zeigte ihm nur zu gut an, wie erleichtert er wirklich war. „Die Ahnen waren uns holt. Der Bär wird nun erstmal seine Wunde lecken und wir sollten es auch tun. Soll ich mir Pishus Bein mal ansehen? Wenn die Blutung erstmal gestillt ist, kann ich es auch in deinem Heim machen.“ Bei den Worten verschwindet das Lächeln von Sanjans Lippen. Wenn die Ahnen auch Pishu holt sind, dann hat er nur Kratzer davon getragen

Tarqetik

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Dorwida
« Antwort #43 am: 29.10.2014, 10:17:24 »
Tarqetik richtet sich leicht im Sattel auf, betrachtet das Herrenhaus und blickt über die angrenzenden Güter mit den Parzellen für die Landwirtschaft. Ein Nicken mit einem scharfen aber kurzen Lächeln bewertet das Gut als prächtig und ergiebig; die Gedanken an eine gute Bezahlung wallen im Geiste auf und steigern sich, je länger Tarqetik den Besitzt betrachtet.
Die Nennung des Problems mit einem vermeintlichen Bären, geht in den Berechnungen seiner Gedanken fast unter. Erst als sich das Gattertor für das Quartett öffnet, nimmt Tarqetik die junge Frau erstmals wahr. Beim Durchreiten des geöffneten Tores nickt er ihr einen kurzen Gruß zu und an Jemma gerichtet: „Ihr hab nicht übertrieben. Wenn Euer Freund, dieser Jaresh, die Arbeiter in seinen Diensten so gut behandelt, wie er dies mit seinen Ländereien tut, dann höre ich schon jetzt ein wohlwollendes Klingeln in meinem Beutel. Es geht einem die Arbeit leichter von der Hand, wenn man weiß, dass sie gewürdigt wird.“

Seine Gedanken kehren zurück zu der Problematik der Bärenerwähnung der jungen Frau.  Manik und Ragnar vorschlagend, meint Targetik: „Vielleicht sollten wir unserem möglichen neuen Auftragsgeber entgegenreiten, um den Anschein unserer angebotenen Hilfe, wenn nötig zu demonstrieren.“ Er zieht die Zügel seines Pferdes etwas straffer an. „Jemma, Ihr könnt uns doch sicher zu dieser Parzelle mit den Rindern, die die nette junge Dame gerade erwähnt hat, führen, oder?“
« Letzte Änderung: 29.10.2014, 11:13:35 von Tarqetik »

Manik

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Dorwida
« Antwort #44 am: 29.10.2014, 18:55:09 »
Nach dem kurzen, ereignislosen Ritt ist Manik froh, als endlich das Ziel der Gruppe erreicht zu sein scheint.
Beeindruckt ob des großen Gutes nimmt er grade die Hand zurück, mit der er ein herzhaftes Gähnen bedeckt hat, als die Gruppe grade das Gatter erreicht.
Überrascht blickt er auf die junge Frau hinter dem Gatter, denkt sich aber nichts weiter dabei. Seine Gedanken kreisen grade vielmehr darum, dass es jetzt endlich nicht mehr lange dauern wird, bis die Gruppe ihren Gastgeber trifft und mehr Details erfährt. Noch ein paar Schritte zum Haus reiten und sich bei einem leckeren Getränk unterhalten, danach steht dem Waldläufer nun der Sinn.
Grade als Manik sich ausmalt, was er alles erfahren wird, berichtet die blonde Fhokki von einem Problem mit einem Bären. Wäre ja auch zu schön gewesen, wenn es einmal keinen Ärger gibt, aber er hatte ja seinen Bogen dabei und ein Bär... das klingt nach einem großen, leichten Ziel und sollte nicht sehr lange dauern.
Tarqetiks Vorschlag im Geiste zustimmend blickt er zu Jemma und erwartet eine Antwort.
« Letzte Änderung: 29.10.2014, 18:56:01 von Manik »

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