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Autor Thema: Dorwida  (Gelesen 75363 mal)

Beschreibung: Episode 1.1

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Khenubaal

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Dorwida
« Antwort #135 am: 03.01.2015, 12:30:40 »
   Als Manik von der Dreiergruppe der Kargi berichtet, fokussiert sich die Aufmerksamkeit der drei Schützen auf ihn. Mago und Khenu verstehen seine Worte; bei der Erwähnung, dass einer der Drei getötet wurde, gibt es einen besorgten Ausruf von Khenu in seiner Landessprache: "Hunar, mi echpair fuda?"
   Sein Blick wandert von Mago zu Manik und er wiederholt die Frage: "Mi echpair fuda?" Mago hebt die Hand, um ihn zurückzuhalten. "Er fragt, ob sein Bruder tot ist", übersetzt er. "Wahim, Khenu", folgt wieder die Anweisung an seinen Kameraden, sich zurückzuhalten. Dann nickt er Sanjan zu, als dieser vorschlägt, doch keine längere Rast einzulegen. "Ich danke dir, Sohn der Bahir" - anscheinend hat er Sanjans Stammeszugehörigkeit erkannt. "Wenn einer von uns tot ist und einer in Gefangenschaft, dann muss der Gul das so schnell es geht erfahren. Lasst uns aufsatteln, sobald ihr das Wasser aus der Kleidung gewrungen habt."
   Danach steigt der Serogul wieder auf. Khenu und Hasdru reden auf ihn ein, er antwortet mit bestimmter Stimme. Dann beendet er das Gespräch, indem er die Hände vor der Brust waagerecht auseinander führt. "Ada! Bo Kezhdal", weist er die beiden an und schaut wieder zu den vier Männern, die gerade aufsatteln.
   Ragnar zieht schnell seine Stiefel von den Beinen und wendet sie mit der Sohle nach oben. Wasser läuft aus den Schäuchen und der Barbar schaut geringschätig auf die Pfützen, die sich bilden. "Langsam bedaure ich es, nicht Kargi gelernt zu haben. Man fühlt sich ja wie am Ende der Welt", murmelt er.
   Dann macht sich der Fhokki daran, seine Stiefel anzuziehen und wieder aufzusteigen. Als er wieder aufsitzt, ist auch Hasdru bereits im Sattel und neben ihm. Das lockige, schwarze Haar umrahmt ein ernstes Gesicht. "Du bist Nordmann", sagt der Kargi. "Eure Sprache hässlich - wie Stahl über Stein." Einen Augenblick herrscht Stille zwischen den beiden und Ragnar schaut sein gegenüber verdutzt an. Dann lacht Hasdru kehlig auf: "Ha!" - als ob er einen Scherz gemacht hätte, oder doch nicht?
   "Das reicht - wir reiten nach Kezhdal", beendet Mago das Zwiegespräch, und gibt seinem Pferd die Sporen. Es bildet sich eine Kolonne, die druch den Wald trabt. Sanjan und Mago reiten voran, Manik und Tarqetik flankieren Khenu; den Abschluss bilden Ragnar und Hasdru. Als der Ritt beginnt, wendet sich Khenu an seine Begleiter und stellt wieder eine Frage - doch es ist wieder Kargi. Mago hilft von vorne aus und übersetzt: "Er fragt, ob ihr den gefangenen Kargi gesehen habt und euch daran erinnert, wie er aussah. Hatte er vielleicht einen Bart, hatte er lange Haare?"[1]
   Während Mago übersetzt, schaut er über die Schulter und sieht sich die beiden Fhokki und den wehrhaften Brandobianer noch einmal an. Einige Augenblicke später wendet er sich wieder nach vorne. Immer weiter führt der Ritt durch einen kleinen Wald und dann hinaus auf eine weitere Ebene. In der Ferne erkennen die Recken die Baumgrenze des Elrina-Waldes. Unmittelbar vor dem Wald, im Süden, sind die dunklen Brauntöne und die angespitzten Enden einer Holzpalisade zu erkennen, die sich um eine Siedlung zieht und diese vor Blicken von Außen verbirgt - wohl Kezhdal - das Dorf der Ukhtark.
   Es dürfte wohl noch ein Weg von mindestens zwei Stunden sein. Mago gibt seinem Pferd noch einmal die Sporen und wendet sich dann an Sanjan: "Eure Begleiter - sie sind nicht von hier. Sie sind weit gereist und wie das Echsenvolk schmecken konnte, können sie kämpfen. Sagt, Sohn der Bahir, woher kennt ihr Gul Jaresh?"
 1. Ihr könnt einen Wisdom-Check auf DC 12 ablegen. Wer besteht, erinnert sich daran, dass der Kargi wie folgt aussah. Ihr könnt die Info preisgeben, für euch behalten oder lügen - wie ihr wollt:
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Sanjan, von den Bahir

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Dorwida
« Antwort #136 am: 04.01.2015, 16:50:31 »
Wie stolz Sanjan darauf ist, dass Mago ihn als Sohn der Bahir bezeichnete, kann jeder sehen. Er reitet neben Mago in einem Sitz der noch aufrechter scheint als in den letzten Tagen, seine Brust ist angeschwollen und mit einem leichten Lächeln auf den Lippen strahlt er Wort wörtlich bis über beide Ohren. Dass er sich nicht so recht erinnern kann, wie der gefangene Kargi aussieht, mindert seinen Stolz nicht im geringsten. Seine Aufmerksamkeit lag schließlich mehr auf Jaresh. Doch vielleicht würde sich einer der Anderen besser an den Gefangenen erinnern. „Nein, ich könnte den anderen nicht beschreiben aber vielleicht fällt einem meiner Kammeraden etwas mehr ein.“ Antwortete er schließlich, bevor er sich auf das konzentriert was vor ihnen lag.[1]

Innerlich ging er alles durch was er über die Kagi weiß. Soweit er es weiß, sind die Kagi den Dejy nicht ganz unähnlich. Beide Völker sind in Stämme aufgeteilt, wobei jeder Stamm unterschiedliche eine unterschiedliche Tradition zu den anderen Stämmen aufwies. Da die Ukhtark ein hohes Ehrgefühl zu scheinen haben, dürfte es ähnliche Riten geben wie auch bei den Bahir. Als Fhokii dürfte Ragnar auch kaum Probleme mit den Ukhtarkriten haben, je nachdem aus welchem Stamm der Nordmann kam. Bei Tarqetik und Manik sieht es anders aus. Hier macht sich Sanjan Sorgen, denn er kennt diese beiden Kulturen nicht wirklich aber sein erster Eindruck ist, dass der Brandobianer wohl viele Riten und Traditionen nicht verstehen wird und der zweite Fhokii hat kein Blatt vor dem Mund. Eine gute Eigenschaft aber es könnte Probleme geben.

Sorgloser ging Grimnir mit der ganzen Sache um. Der Wolf hechtet neben den Reitern her. Da er Sanjan schon lange begleitete, ist es für den Wolf kein Problem mit zu halten. Außer wohl bei extrem langen Strecken. Große Ausflüge nach rechts oder links macht er aber nicht. Hierfür ist das Tempo nun doch zu rasant. Trotzdem scheint ihm der Weg durch den Wald zu gefallen. So riss er einmal aus, nur um im nächsten Moment einem parallel verlaufenden, schmaleren Pfad folgen zu können. Dieser schien deutlich interessanter für den Wolf zu sein. Vielleicht wurde der Pfad öfter von anderen Wölfen oder Wild genutzt.

Als dann Kezhdal am Horizont erscheint, ist Sanjan froh, dass sie gleich aufgebrochen waren. Dort gab es sicher genug Feuer, um die Klammen Kleider zu trocknen und um ehrlich zu sein. Er wollte aus den durchnässen Stiefeln und der Rüstung raus. Beide Sachen würden wohl mindestens eine Nacht brauchen um wieder trocken zu sein und es gab nichts schlimmeres was sich der Dejy vorstellen konnte, als noch Stunden in diesen Stiefeln auf den Beinen zu sein.
Doch Mago riss ihn zum Glück aus den Gedanken. Beim Reiten blickt er zu dem Kagi. Einen Moment bevor er antwortet, fragt er sich ob Mago ähnliche Gedanken wie er hatte. „Ja das stimmt. Sie sind nicht von hier und auch ich komme kaum aus der näheren Umgebung. Aber ihr, Sohn des Hulad, scheint sehr bewandert zu sein. Kaum ein Dejy kann beispielsweise alle Stämme der Kagi unterscheiden und doch habt ihr meinen Stamm erkannt. Das ehrt mich sehr und ich würde gerne wissen wie dies möglich ist, doch zuerst zu eurer Frage. Gul Jaresh kenne ich seit einiger Zeit. Damals konnte seine Nichte kaum mehr sprechen. Die Heiler aus Dorwida konnten ihr nicht helfen. Doch die Ahnen wollten es so, dass ich zufälliger weise im Dorf war und er erkannte an meinen Zeichnungen, dass ich ein Schamane bin. Mit Hilfe der Ahnen und einiger Kräuter konnte ich seiner Nichte dann helfen. Seit dem reise ich immer mal wieder in das Dorf und die Ahnen wollten es, dass ich ihm und seinem Stamm wieder helfen kann, indem ich nun hier bei euch bin.“ Ein stolzes Lächeln huschte über sein Gesicht, doch dann wurde er ernster. „Sagt Mago, leider kenne ich die Traditionen eures Stammes nicht. Es mag Ähnlichkeiten geben, wie beim Verständnis der Ehre, doch um gröbere Missverständnisse aus dem Weg zu gehen, was müssen wir beachten wenn wir in eurer Siedlung und besonders mit eurem Gul sprechen?“
 1. Erinnern: 9 - Fehlschlag

Tarqetik

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Dorwida
« Antwort #137 am: 05.01.2015, 10:57:19 »
Tarqetik traut der ganzen Gruppe nicht recht und ist froh, dass er am Rande des Trupps reiten kann. Immer wieder blickt er nach hinten und vergewissert sich, wie der Rückweg aussieht und in welcher Richtung sie sich vom Fluss entfernen. Als vor ihnen das palisadenbewehrte Dorf der Ukhart auftaucht, umrahmt vom stillen, dunklen Grün und Braun der nahen Wälder, leicht beschienen von der untergehenden Sonne, kann sich der Krieger nicht einiger schöner Erinnerungen erwehren, die seine Gedanken aus dem nassen kalt des Flusses hin zu dem Abenteuer lenken, in dem er nun steckt.

Er sieht sich seine neuen, wilden Begleiter genauer an, mustert ihre Art sich im Sattel zu halten, die Anordnung ihrer Waffen, die ihr Mimik- und Gestikspiel zueinander, die Hierarchie abschätzend,  das äußerlicher Erscheinen und wiegt den ersten Eindruck immer wieder gegen die neu gewonnen Erkenntnisse ab. Voller Erwartung richtet sich sein Blick auf das Dorf und darauf was hinter den meterhohen Wallanlagen auf sie warten wird.
Als Mago, an die Gruppe gerichtet, die Frage von Khenu aus dem Kargi übersetzt, sieht Tarqetik den gefangenen Kargi vor sich, wie er mit dem hölzernen Joch und den Stricken vor der Menge aufgeführt wurde.[1]Tarqetik hatte ihn nur einen kurzen Moment während seines Feilschens mit dem Schmied im Dorf gesehen, doch den ersten Kargi würde er so schnell wohl nicht vergessen können, und er vergleicht seine Erinnerungen mit dem Aussehen der anderen Kargi. Als er mit Erinnern fertig ist und antworten möchte, ist der Übersetzer, dieser Sohn des Hulad, schon mit Sanja in ein Gespräch über dessen Herkunft und seine Geschichten vertieft. Unnötig sich da nun abzuspielen.

Als Sanja Mago nach den Traditionen und Gepflogenheiten seines Stammes fragt, bekommt Tarqetik spitze Ohren und bemüht sich sein Pferd in Hörreichweite zu dem geführten Dialog der beiden Naturburschen zu halten. Diese Auskünfte den Grenzreiters dürften im Moment wichtiger sein als Khenu das Aussehen des Gefangenen in  Dorwina zu erklären. Vor der Ankunft im Dorf der Kargi wird sich schon noch die Gelegenheit dazu ergeben, sein Wissen mitzuteilen.
 1. Erinnern:14 - Erfolgreich

Khenubaal

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Dorwida
« Antwort #138 am: 07.01.2015, 12:11:46 »
   Der Wald scheint an dieser Stelle ganz besonders dicht zu sein. Das Unterholz knirscht und knackt unter seinen Schritten und die Bäume stehen dicht an dicht um ihn herum. An das ständige Rascheln im Blätterwerk hat Basilio sich angepasst, ebenso an das ewige, wechselhafte geschnatter der Vögel in den Baumkronen. Und er beginnt die Ausbildung in freier Wildniss, die er im Heer durchlaufen hat mit neuen, schätzenderen Augen zu sehen. Dennoch steht für Basilio fest, dass er wohl nicht zum Waldbewohner taugen würde.
   Zum Glück ist das auch nicht notwendig. Der Rand des Waldes befindet sich nach seiner Schätzung noch etwas mehr als eine Meile von seiner Position entfernt - und ebenso auch die Siedlung der Kargi, Kezhdal, zu der er unterwegs ist. Eins musste man den Menschen in Dorwida lassen: sie hatten sich beim Vertrag von Dorwida sicher nicht übervorteilen lassen - gelinde ausgedrückt. Basilio hatte die saftigen, grünen Weidehügel und das endlose Gold der Getreidefelder beobachten können, als er aus dem Dorf herausgeritten war. Sicher - auch den Kargi sprach der Vertrag einiges an fruchtbarem Boden zu, doch ebenso auch eine große Fläche von Sumpf und Schlamm am Rande des DuKemp-Moores und einen Gutteil des wilden Elnina-Waldes.
   Die Menschen hatten den Kargi genug gelassen für ein auskömmliches Leben und durchaus auch einige richtig schöne Felder. Doch das Beste hatten sie für sich behalten. Und ein großer Teil immer noch fruchtbaren, erstklassigen Weidelandes wurde brach liegen gelassen, da es in der neutralen Zone zwischen den beiden Gebieten lag, in der keine Seite siedeln oder anbauen durfte.
   Wieder knackt ein vertrockneter, offen liegender Wurzelstrang unter seinen Füßen. Er sieht einige Eichhörnchen vor sich von einem Baum zum nächsten rennen und an diesem hinaufklettern - verscheucht durch seine Schritte - und setzt dann seinen Weg fort.
   Plötzlich erklingt ein merkwürdiges Geräusch - links, wohl nur ein Dutzend Schritte entfernt. Basilio hält an; es klingt sonderbar. Dann ist noch einmal zu hören und der Koraker erkennt es - ein Stöhnen, eine Schmerzbekundung. Wohl ein verletztes Tier, vielleicht ein Reh? Er kann die Quelle nicht sehen, da ihm zwei Baumstämme und die tiefhängenden Äste die Sicht nehmen. Mit einigen Schritten umrundet er die Bäume und tritt vor. Da sieht er die Quelle der Geräusche.
   Kein Wunder, dass ihm das Stöhnen sonderbar fremd vorgekommen ist inmitten der Wildnis. Es ist kein Tier, das es ausstößt, sondern ein Mann. Er liegt auf dem Bauch, mit ausgestreckten Armen und Beinen, das Gesicht leicht schräg, mit einer Seite in die Erde gepresst. Anscheinend trägt er einfache Kleiung aus Leder: Sandalen, einen Lendenschurz und einen Leinenüberwurf, der nun zur Seite geflattert ist. Basilio erkennt Blut auf dem frei liegenden Rücken. Und: die Haut hat eine grünliche Farbe. Der Liegende rührt sich nicht - nur ein neuerliches Stöhnen ist zu vernehmen.
« Letzte Änderung: 08.01.2015, 14:56:53 von Khenubaal »

Khenubaal

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Dorwida
« Antwort #139 am: 07.01.2015, 12:50:08 »
   Als niemand auf seine Frage eingeht, wird Khenu unruhig und stellt diese noch einmal. Hasdru ruft ihm eine Antwort zu: "Bah ni dewa. Sie nicht erinnern", sagt er. Doch Khenu scheint unzufrieden damit. "Bunis Sil-Aster. Bunis Lewin. Jes ni qulash bah." Was immer es bedeuten soll, der Ton ist aufgebracht.
   Ragnar runzelt die Stirn - ihm gefällt das Verhalten des narbgesichtigen Kargi nicht. Er schaut fragend zu dem Reiter neben sich. Hasdru verzieht die Gesichtszüge zu einem Schmollmund und zieht die Brauen zusammen - er schüttelt den Kopf. "Bruder in Gefahr. Khenu... sulash..." Der Kargi sucht nach dem Wort, gibt es schließlich jedoch auf.
   Der Ritt führt die Gruppeweiter immer näher an Kezhdal heran. Mago hält kurz inne, als er Sanjans Fragen hört. Dann antwortet er bedächtig. "Mein Vater ist Gul. Wenn mein Vater nicht mehr da ist, werde ich Gul sein. Ich muss das Land, in dem wir leben, seine Stämme und ihre Sprache kennen, wenn ich die Ukhtark führen soll. Mein Vater und unsere Ältesten haben mich daher unterrichtet.
   Ich kenne nicht alle Stämme der Dejy und nicht alle Städte um uns herum. Aber ich weiß von vielen. Ich weiß, dass die Bahir ihre Haut mit Bildern in roter Farbe verzieren, die man nicht mehr abwaschen kann - wie du. Ich weiß aber auch, dass niemand in unserem Stamm einen Sil-Aster aus dem Bahir-Stamm gesehen hat. Die drei hinter uns stammen alle nicht aus diesem Land. Zwei kommen aus fernen Ländern im Norden. Und wo der dritte herkommt, weiß ich nicht. Meine Ältesten haben mich Vorsicht gelehrt.
   Aber ihr habt den Dolch von Gul Jaresh und wir vermissen meinen Bruder. Meine Ältesten haben mich auch zu wagen und Respekt gelehrt. Ich hoffe, dass ich richtig entschieden habe, Sohn der Bahir."
   Während der Kargi spricht, kommt die Holzpalisade um Kezhdal immer näher und weitere Details sind erkennbar. Über sieben Fuß erheben sich die Holzpflöcke in den Himmel. und verbergen das Dorf größtenteils vor Blicken von Außen. Ein zweiflügriges Tor ist in die Palisade eingelassen. Über diesem flattern zwei Flaggen, die den weißen Falken der Ukhtark auf schwarzem Grund zeigen. An der Palisade entlang patroullieren weitere Krieger mit langen Speeren. Vor der Wehrmauer sind einige Felder angelegt, auf denen weitere Kargi - hauptsächlich Frauen und Jugendliche - Bauernarbeiten verrichten. Die Recken erkennen auch eine Rinder- und eine Schafsherde weiter im Norden.
   Als die Gruppe zwischen den Feldern hindurchreitend sich dem Haupttor nähert, blicken viele der Arbeiter auf und schauen der Gruppe nach. Einige - hauptsächlich die Jugendlichen - unterbrechen die Arbeit und traben ihnen hinterher.
   "Seid ehrlich und erweist meinem Vater und meinem Volk den Respekt, den wir verdienen - das ist der einzige Rat, die einzige Bitte und die einzige Forderung, die ich derzeit habe", bricht Mago erneut sein Schweigen und beantwortet die Frage von Sanjan. Er blickt den Dejy an, dann wendet er sich nach hinten und schaut auch Manik und Tarqetik in die Augen. "Wir wollen keinen Krieg. Aber wir wollen unsere Brüder zurück", beteuert er.
   Als die Gruppe beim Tor ankommt, tritt einer der drei Krieger, die dieses bewachen vor und hebt seinen Speer zum Gruß. Mago hält an, ebenso der Rest der Truppe. "Dehiz, Serogul!" schreit der Torwächter. Anscheinend eine Grußformel. "Dehiz, Hamil", antwortet Mago. "Sikh dahud Gul Hulad."

Basilio Aristide

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Dorwida
« Antwort #140 am: 07.01.2015, 14:16:56 »
Als Basilio näherschleicht, zieht er seinen Dolch.[1] Nur ein toter Kargi ist ein guter Kargi, wusste er schon als kleiner Junge. Misstrauisch sieht er sich nach allen Seiten um. Was macht der Kargi hier, sind andere in der Nähe? Sieht es so aus, als sei er nach Kezhdal unterwegs (dann wäre er draußen verletzt worden und auf dem Weg ins rettende Dorf zusammengebrochen) oder als käme er von dort (dann ist er vielleicht ein Ausgestoßener)? Ersteres, wenn Basilio das richtig deutet.

In zwei Schritt Entfernung—die Grünhaut scheint ihn noch nicht gehört zu haben—geht er in die Hocke und überlegt. Der Feind ist offenbar schwer verletzt. Basilio ist kein Feldscher, aber er schätzt, dass der Krieger dort es ja wohl noch bis in das nahe Dorf geschafft hätte, wenn er es mit dem Verrecken nicht ernst meinte. Ein Nachhelfen erscheint überflüssig. Wenn der Kerl gefunden wird, kann es für Basilios Pläne nicht hilfreich sein, dass die Kargi sich fragen, wer ihm denn, so nah an ihrem Dorf, die Kehle durchschnitten habe. Basilio unterdrückt also seinen ersten Impuls und beschließt, einfach weiter zu schleichen.

Doch dann kommt ihm eine Idee. Eine Idee, auf die keiner seiner Kameraden jemals verfallen wäre. Vielleicht eine spinnerte Idee. Gewagt jedenfalls. Gelingt sie ihm, wird er in kürzester Zeit mehr erfahren, als wenn er dreimal um das Dorf herumschleicht. Missglückt sie aber—wie ihm bisher auf seiner Reise alles missglückt ist—dann wird er die Hochzeit seiner Schwester wohl verpassen, weil er nämlich tot ist.

Was meinst Du, Delneb? Soll ich's wagen? Irgendwann muss das Blatt sich doch wenden. Man kann nicht nur Pech haben. Wer nie was riskiert, wird nie etwas großes erreichen, wird zeitlebens Mittelmaß bleiben!

Noch immer unschlüssig, wägt Basilio den möglichen Vorteil gegenüber den zu erwarteten Problemen und Komplikationen ab. Die offensichtlichsten betreffen die praktische Durchführung: Wird die Grünhaut ihn an sich heranlassen? Wird Basilio den Verletzten auf die Beine bekommen? Er bezweifelt, dass er den massigen Kerl wird tragen können, und sein Pferd hat er am Waldrand zurückgelassen. Das größte Problem aber ist: was, wenn die Grünhaut stirbt, bevor man das Dorf erreicht? Wenn Basilio ausgerechnet dann erwischt wird, einen toten Feind im Gepäck...

Andererseits: wegen seiner spinnerten Ideen ist er ja schließlich hier und nicht wie seine Kameraden dort. Obwohl er gerade in diesem Augenblick besonders gern dort wäre.

Basilio steckt also den Dolch weg und räuspert sich.

"Euch kann helfen?" fragt er auf Kargi, wobei er so tut, als spräche er es nur gebrochen. "Helfen zu kommen in Eures Dorf, ja? Bin Freund. Will helfen."
 1. Stealth = 21 (ohne Abzüge für Umgebung)
« Letzte Änderung: 12.01.2015, 00:13:01 von Basilio Aristide »
"Call no man happy until he is dead."

"War," he sung, "is toil and trouble;
Honor, but an empty bubble."

Sanjan, von den Bahir

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Dorwida
« Antwort #141 am: 07.01.2015, 16:38:50 »
Stur blickt Sanjan nach vorne als er von Khenu in einem aufgebrachten Ton angesprochen wird. Er muss sich zusammen reißen um nicht seinem ersten Gedanken zu folgen. Denn vom Ton her und der Verwendung des Wortes Sil-Aster hat er eine Vermutung für die Bedeutung der Worte. Als ob die Art etwas über das Gedächtnis einer Person sagt. Mit einem ausschnaufen verdrängt er den Gedanken einer Erwiderung. Denn Khenu entschuldigte sich gerade und irgendwie versteht er dessen Ungeduld.

Im nächsten Moment bedarf das Gespräch mit Mago wieder seine Aufmerksamkeit. Die ältesten dieses Stammes haben eindeutig eine Weitsicht die nicht von der Hand zu weisen ist. Noch dazu bestärkt es Sanjan in seiner Haltung Mago gegenüber. Ihn zu zeigen, dass sie es aufrichtig meinten, könnte ihn als Verbündeten gewinnen. Auch bedeutete es, dass er als zukünftiger Gul in alle Aktivitäten des Stammes eingeweiht wurde. Zumindest die, die der Gul oder die Ältesten nicht geheim halten wollten. Wenn dem so ist, wüsste er ganz genau von Angriffen auf das Dorf und von den Ehrverletzungen. Ab diesem Moment beobachtet Sanjan Mago ganz genau. Zeigt der Kargi eine ungewollte Geste des Verheimlichens, ist er zu fixiert auf das Reiten und will so von etwas ablenken oder zeigt seine Mimik dass er log? Besonders bei dem letzten Satz, der bekräftigt, dass die Kargi keinen Krieg wollten, achtet Sanjan auf das Verhalten des Seroguls.[1]

Noch bevor die Gruppe das Tor erreicht, hört Sanjan auf über Mago nachzudenken und bricht seiner Seites das Schweigen. „In meinem Bahir-Stamm war ich der einzige Sil-Aster. Ich weiß nicht ob es noch mehr gibt. Ah, Sil-Aster würde in meiner Sprache Segavereline Päkapikud[2] sein und in der Handelssprache Halbelf. Ich finde aber das Wort Sil-Aster viel angenehmer.“ Kurz lächelnd blickt er über seine Schulter nach hinten. „Mir fällt leider nichts ein zum Kagi aus dem Dorf. Dafür habe ich ihn mir nicht genau genug angesehen. Aber ich denke meine Begleiter werden sich schon äußern, wenn ihnen etwas einfällt.“ Nach einem Nicken zu den dreien, blickt er zurück zu Mago. „Wie jeder Bahir halte ich die Ehre sehr hoch. Ich werde euren Rat achten und beherzigen. Vannun esivanemate poolt.[3]“ Bei den letzten Worten legt Sanjan seine rechte Hand auf sein Herz. Ab da schweigt er wieder.

Später verfolgt er den Austausch der Grußworte am Tor. Er nickt dem Wächter zu, so er zu ihm blickte.
 1. Motiv erkennen 21
 2. Dejy für: Halbblut Elfen
 3. Dejy für: Das schwöre ich bei den Ahnen.
« Letzte Änderung: 06.03.2015, 14:49:06 von Khenubaal »

Tarqetik

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Dorwida
« Antwort #142 am: 08.01.2015, 10:41:21 »
Als sie durch die der Palisade vorgelagerten Felder der Kargi reiten, trippelt Tarqetik mit seinen Fingern auf seinem Lederbeutel und kann vor seinem inneren Auge die Auswirkungen einer kriegerischen Fehde erkennen: Zertretene Feldfrüchte, umgewühlte Lehmerde,  dreckiges abgestandenes Wasser, das sich in Pfützen sammelt, und die durch Blut und Salz vermischte Erde brachial unwirklich gemacht. Er drückt sich rasch die Augen und wendet mit seinen Fersen sein Pferd, um zu Khenu aufzuschließen. Hört dabei aber weiterhin aufmerksam dem Ratschlag von Mago zu.

Als er auf Höhe des Kargi angekommen ist, blickt er diesem gemessen in die Augen, während er die Zügel seines Pferdes am Sattelknauf befestigt. Da der Kargi scheint geziemend aufgewühlt scheint, dafür, dass er sich Sorgen um die Familie macht, will Taqretik diesen nicht noch mehr provozieren.
Mit einem Seitenblick auf Mago, um zu sehen ob dieser vielleicht seine Absichten besser durschauen kann, hebt Tarqetik anschließend seine rechte Hand und hält Zeige- und Mittelfinger an die Augen: „Ich sehen Kargi.“ Dann deutet er mit den beiden Fingern an seine rechte Schläfe und sprich weiter: „Ich sewa? – erinnern Kargi in Dorwina Dorf. Dunkel Haar bis hier, “ dabei fast er seine eigenen, dunkel glänzenden Haare und begrenzt  mit der flachen Hand deren Länge auf Höhe der Schultern. „Kein Bart,“ und Tarqetik streift sich mit der Handfläche über die Wangen und das Unterkiefer. Nach einer kurzen Pause, in der er die Reaktion von Khenu abwartet, deutet er zuerst auf sein Schwert und auf sein Schild und versucht seine Scharade weiter zu führen: „Kargi in Dorwina Dorf auch Schwert und Schild. Und Schild mit weißem Vogel,“ und er zeigt bei dem letzten Wort auf die wehende Fahne über dem Haupttor und klopft dann wieder auf die Vorderseite seines Schildes. Mit beiden Händen fährt er von seinem Genick rund um den Hals zu seiner Brust und meint dazu „Schöne Kette. Schmuck.“

Mit sich und seiner Vorstellung mehr oder minder zufrieden, greift er wieder die Zügel seines Pferdes und trabt gemütlich neben Khenu weiter auf die Befestigungsanlagen zu.

Manik

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Dorwida
« Antwort #143 am: 08.01.2015, 14:52:45 »
Auf dem Ritt zu dem Dorf der Kargi bleibt Manik weitesgehend still.
Innerlich flucht er darüber, so nass wie er ist, reiten zu müssen, auch wenn er versteht, warum das Trio sofort aufbrechen wollte. Ungemütlich ist es trotzdem und so rutscht der Waldläufer immer mal wieder ein paar Centimeter auf seinem Sattel hin und her um sich Sitzpositionen zu verschaffen, die ihm in dem Moment gemütlicher erscheinen, nur um das nach ein paar Minuten zu wiederholen.
Nicht, dass er was gegen Nässe hat, Nässe war toll, solange man sich gewissermaßen darauf vorbereiten kann und nicht nass Dinge tun muss, die man nass nicht gerne tut, reiten zum Beispiel. Aber ein erfrischender Regenguss nach einem warmen, langen Tag der einen abkühlt, das hatte schon was für sich - solange die trockenen Ersatzklamotten immer griffbereit liegen oder leicht zu erreichen sind. Immerhin ist es warm und die Sonne vollführt tatsächlich langsam voranschreitend ihr Werk und wärmt den Waldläufer etwas.

Durch Khenus Ärger wird Manik aus seinen Gedanken gerissen.
Er hört die beiden Kargi kurz aber lautstark diskutieren. Hat er was verpasst? Überrascht schaut der Fhooki Khenu an und erinnert sich dabei verschwommen an seine Frage. Achso!
In seinen Gedanken wühlend, versucht der Nordmann sich den Kargi auf dem Marktplatz nochmal vorzustellen.[1] Ein Bild formte sich vor seinem inneren Auge und das Aussehen des Kargi lässt sich relativ leicht erkennen. Doch da war noch was... Geschrei, johlende Menschenmassen.
Abrupt reißen diese Vorstellungen Manik wieder aus seinen Gedanken und er schüttelt sich einmal kräftig durch, so gut es beim reiten eben ging.

Nun ist Kezhdal schon gut zu erkennen. Draussen auf den Feldern, die das Dorf auf das sie sich zubewegen, umgeben, herrscht reges Treiben, also hat man wohl keinen Grund davon auszugehen, dass sich näherende Reiter feindlich gesinnt sein können - oder sie waren an versteckten Posten vorbeigekommen, die sonst Alarm geschlagen hätten. Vielleicht war Magos Erscheinung auch einfach so dominant, dass man seine Silhouette schon auf viele Kilometer Entfernung erkannte, wer weiß. Dennoch, wie schnell können die Arbeiter schon in Sicherheit gebracht werden, wenn hier die Armee Dorwidas im Wald aufmarschiert und Richtung Dorf prescht.

Als sie an den Feldern vorbei reiten, erzählt Mago etwas von Respekt. Sich wundern runzelt Manik daraufhin die Stirn. Respekt. Respekt war relativ, denkt der Fhooki sich. Als Gastgeber hatten die Kargi sicherlich Respekt verdient, Respekt die Gäste ihren Gastgebern entgegenbringen, aber darüber hinaus? Für die Art von Respekt, muss man sein Gegenüber erst besser kennenlernen, beschließt er.

Doch zurück zu Khenus Bruder.
Sich seine Worte zurechtlegend will der Waldläufer eben Khenu berichten, an was er sich erinnern konnte, als sein Gefährte schon zu dem Kargi aufschloß und ihm - auf mehr oder weniger amüsante Art und Weise, immerhin sprachen sie selbst auch kein Wort Kargi - berichtet.
Selbst Manik musste daraufhin den Kopf schütteln, wird jedoch erneut abgelenkt, als die Gruppe das Tor erreicht, und Mago mit dem Torwächter Grußformeln austauscht.
 1. Erinnern: 16
« Letzte Änderung: 08.01.2015, 14:54:26 von Manik »

Khenubaal

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Dorwida
« Antwort #144 am: 08.01.2015, 22:00:41 »
   Als Basilio näher an den Verletzten tritt, kann er diesen besser erkennen. Es ist ohne Frage ein Kargi. Die grünliche Haut hatte ihn bereits vorher verraten, doch nun sind auch die hervorstechende Stirn, die tiefsitzenden, derzeit geschlossenen Augen, die markanten Wangenknochen und das mächtige Kinn zu erkennen. Lange, schwarze Haare - etwas verfilzt und verklebt, wohl vom eigenen Blut - fallen um den Kopf gen Boden. Der Rücken ist breit und mit der mächtigen Muskulatur der Kargi ausgestattet.
   Doch dieser ist auch kaltblütig verunstaltet worden, wie Basilio nun erkennen kann. Lauter kleine Schnitte folgen in drei Reihen aufeinander, als hätte jemand seinen Spaß daran gehabt, dem Mann seine ganze Haut kleinlich aufzuschlitzen. Blut quillt aus den unzähligen kleinen Wunden, doch dass, was den Kargi so entkräftet hat, ist wohl der tiefe Schnitt an seiner rechten Seite, zwischen Steißbein und Rippen. Eine tiefe Wunde klafft da auf und das Gras daneben leuchtet bereits feucht und rot. Ein charakteristischer, metallischer Geruch steigt Basilio in die Nase.
   Als er den Dolch wegsteckt und den Verletzten anspricht, hebt dieser leicht den Kopf und öffnet die Augen. Es ist wohl ein überraschtes Zucken, doch der Mann ist so entkräftet, dass die Bewegung schwach und behäbig ausfällt, als hätte er keine Eile.
   Ein verwunderter Ausdruck legt sich auf seine Züge, als er seinen Helfer erblickt, aber dann sickern wohl Basilios Worte in den vernebelten Geist ein. Für einen weiteren Moment herrscht Stille. Dann antwortet der Mann. "Oo, pakiusap. Tulungan akong darating sa Kezhdal."[1][2]
 1. Übersetzung: Ja, bitte. Hilf mir, nach Kezhdal zu kommen.
 2. Ich bitte außerdem um einen Perception-Check
« Letzte Änderung: 06.03.2015, 14:50:11 von Khenubaal »

Khenubaal

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Dorwida
« Antwort #145 am: 08.01.2015, 22:01:08 »
   Als Tarqetik Khenu das Aussehen des Kargi beschreibt, legt dieser zunächst seine Stirn in Falten. Offensichtlich missfällt ihm die Art und Weise, wie der Brandobianer mit ihm spricht, allerdings ist ihm wohl die Information so wichtig, dass er über den Stil hinweg sieht.
   Nicht so seine beiden Begleiter: Mago verzieht den Mund, als er Tarqetik sprechen und gestikulieren sieht, sagt aber nichts. Hasdru dagegen beugt sich in Richtung Manik und Ragnar und fragt: "Er kann auch schlecht sprechen eure Sprache?"
   Doch dann ist Tarqetik mit seiner Erklärung fertig und Khenu legt den Kopf in den Nacken und lässt seinen schmerzverzerrten Schrei in den Himmel steigen. "Ito ang aking echpair!", ruft er. Als er hinunterschaut, öffnen gerade zwei der Wächter am Tor die Torflügel. Sobald sich ein Spalt aufgetan hat, der breit genug für einen Reiter ist, treibt Khenu sein Pferd an, reitet im Galopp hinein und lässt die Grppe hinter sich zurück.
   "Khenu!", ruft Mago noch hinterher, doch dieser achtet nicht darauf. Der Serogul schüttelt den Kopf. "Deine Beschreibung passt auf seinen jüngeren Bruder", sagt er zu Tarqetik gewandt. "Sicher will er seinen Vater benachrichtigen." Dan wendet Mago sich wieder nach vorne. "Und wir benachrichtigen jetzt meinen. Auf zum Gul!" Mit diesen Worten trabt er durch das nun ganz geöffnete Tor in die Siedlung. Und mit ihm auch Hasdru und die vier Recken.
   Sanjan treibt sein Pferd ebenfalls an und lässt sich die Eindrücke durch den Kopf gehen. So sehr er sich auch bemüht, kann er in Magos Worten keine Falschheit erkennen. Der Kargi ist vorsichtig, ja, und immer noch misstrauisch - allerdings scheint er das Wenige, was er gesagt hat, ehrlich gemeint zu haben.[1]
   Den Augen der Menschen und des Halbelfen öffnet sich das geschäftige Treiben eines Kargi-Dorfes. Eine Kakophonie von Schmiedehämmern dringt sofort an das Ohr, derbe Gerüche - Gerbereien, aber auch über offenen Feuern gebratenes Fleisch und köchelnde Eintöpfe - steigen ihnen in die Nase. Es gibt keine echten Straßen hier - hinter der Palisade ist ein gewaltiges Rund auf fester Erde. Holzhüten, oftmals mit steinernem Fundament oder einzelnen steinernen Wänden, stehen in geraden oder auch halbkreisförmigen Reihen, wie die Schichten einer Zwiebel. Der Zwischenraum zwischen diesen Reihen wird instiktiv als Gassengeflächt genutzt.
   Die meisten Hütten stehen einzeln, nicht Wand an Wand, wie in Dorwida. Und fast alle haben nur ein einziges Stockwerk. Alles ist hier ein wenig einfacher und ärmer, als in den Dörfern der Menschen - gekocht wird meist außerhalb. Eine Herde Schafe wird gerade zwischen den Hütten getrieben und an der entgegengesetzten Palisadenwand erkennt man die Einzäunung eines Pferdegestüts samt einem knappen Dutzend der Tiere darin.
   Kleine Gruppen sitzen an den offenen Feuerstellen zwischen den Hütten. Viele schauen auf, als die Reiter vorbeikommen. Die meisten grüßen Mago und schauen dann verwundert und vorsichtig auf seine Begleiter. Einige werfen aber auch offen feindselige Blicke. Die meisten Männer tragen zumindest lange Messer an den Lendenschürzen. Viele haben ein Schwert gegürtet. Und bei einigen geht auch die Hand zum Griff der Klinge, als sie die fremden Ankömmlinge erkennen. Doch keiner wagt es, sich dem Serogul des Stammes in den Weg zu stellen.
   Ungefähr mittig im Dorf steht das einzige zweistöckige Gebäude - ein weites Haus, das Erdgeschoss aus Stein, das Obergeschoss aus massiven Baumstämmen gebaut, mit einer rundumlaufenden, erhöhten Terrasse, die von einem fackelgekrönten Geländer flankiert wird. Offensichtlich ist das das soziale Zentrum von Kezhdal und Mago nimmt auch darauf Kurs.
   "Das ist das Muog", sagt er. "Im Erdgeschoss ist die große Versammlungshalle. Der Gul wird dort sein."
   Als die Gruppe auf das Gebäude zureitet, kommen hinter ihr immer mehr Schaulustige - Männer, aber auch Frauen und Kinder - zusammen, die ihr folgen. Bei Eintreffen am Muog hat sich bereits eine stattliche Menge gebildet, die jedoch gebührenden Abstand hält. Dann reißt plötzlich ein heranwachsender Kargi - ein Junge; die Männer schätzen ihn auf ungefähr vierzehn Jahre - aus der Gruppe aus. Er läuft auf die Neuankömmlinge zu und wirft einen verkohlten Holzscheit Richtung Manik. Dieser trifft das Reittier an der Seite, lässt es sich erschrecken und aufbäumen, so dass der Fhokki Probleme hat, sich oben zu halten.[2]
 1. Ergebnis des Motiv Erkennen-Checks
 2. Bitte um einen Ride-Check für Manik gegen DC 10. Bei Fehlschlag, wirft das Tier dich ab - sorry.  :wink:
« Letzte Änderung: 08.01.2015, 22:02:19 von Khenubaal »

Basilio Aristide

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Dorwida
« Antwort #146 am: 08.01.2015, 23:32:09 »
Da hat einer ja seinen Hass auf die Grünhäute so richtig ausgelebt! denkt Basilio angesichts der unzähligen Schnitte. Das kann keiner von der hiesigen Miliz gewesen sein, aber zu der Geschichte des jungen Darren passt's auch nicht. Ob's doch Lihana Ejdarn und ihre Leute waren?

"Dein Wunde, ich muss verbinden, sonst wir nicht schaffen bis zu Kezhdal. Aber ich nicht weiß viel von sowas. Du was weißt? Mir helfen?" Während er redet, schneidet Basilio bereits einen Teil des leinernen Überwürfes des Mannes in dünne Streifen, sowie einen sehr breiten.

"Jetzt mir helfen aufrichten. Musst sitzen, damit ich kann verbinden." Bevor Basilio den Kargi anfasst, sucht er Augenkontakt, ob dieser auch wirklich nichts dagegen hat, und dreht ihn zuerst auf die gesunde Seite, dann packt er ihn unter den Achseln und zieht den Mann, der schwer wie ein Sack voll Getreide und ebenso kooperativ ist, in eine sitzende Position. Als das geschafft ist, zerrt er ihn noch anderthalb Schritt zu einem Baum hinüber, an den er ihn anlehnt. Dann holt er seine Leinenstreifen. Die dünnen knotet er, mit möglichst flachen Knoten, aneinander, den breiten aber rollt er eng zusammen und legt ihn—abermals nach Augenkontakt—auf die blutende Wunde an der Seite der Grünhaut.

"Fest drücken", weist er den Kargi an, während er selbst den behelfsmäßigem Verband wieder und wieder um dessen Leib wickelt, so fest wie er es wagt. Das ganze bewerkstelligt er mit erstaunlich flinken, sicheren Fingern. Frauenhände haben daheim die Kameraden oft gespottet. Sind durchaus nützlich! denkt Basilio jetzt, während er zurück in die Hocke geht und zufrieden sein Werk betrachtet.[1] Nach einiger Zeit kommt es ihm bereits so vor, als würde die Wunde weniger bluten.

"Schaffst du so mit mir bis zu Kezhdal? Oder ich schnell gehe allein dort und hole Hilfe hier?"

[2]
 1. heal, untrained, vs. 15 (first aid) = nat. 20
 2. perception (auf Wunsch) = schlappe 8
« Letzte Änderung: 11.01.2015, 11:44:23 von Basilio Aristide »
"Call no man happy until he is dead."

"War," he sung, "is toil and trouble;
Honor, but an empty bubble."

Tarqetik

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Dorwida
« Antwort #147 am: 09.01.2015, 10:26:46 »
Als Khenu mit einem animalischen Schrei auf seinem Pferd davonstürmt, sieht ihm Tarqetik noch etwas nach und kratzt sich nachdenklich am Hals. Mit der Gewissheit den einen Kargi richtig eingeschätzt und den anderen wahrheitsgetreu beschrieben zu haben, sitzt er zufrieden im Sattel und schiebt seine Haare unter sein Schweißband zurück.

Die Andeutung von Hasdru über Tarqetik, vernimmt dieser sehr wohl, beleidigt den Kämpen aber nicht wirklich, an die beiden verbleibenden Kargi gewendet, meint er trocken und die Augen gerade aus gerichtet: „Es war nicht meine Absicht durch ein affektiertes Gebaren auf den Fragesteller, diesen durch etwaiges injuriöses Verhalten zu neppen, sondern dezidiert einen konvergenten Abgleich meiner visuellen Palimnese zu seiner Reminiszenz herzuleiten. Es war möglicherweise kognitiv zu pedestrisch angesetzt worden, aber so konnte ich zertifizieren, dass mein Rhema kategorisch richtig verstanden wurden, und eine Vagheit weithin exkludiert.“ Mit einem süffisanten Lächeln lässt er sein Pferd dann hinter seinen Führern durchs Tor schreiten.

Die Befestigungsanlagen und die Wehrhaftigkeit des Dorfes, das in Tarqetiks Augen nicht für diese Art von Gemeinschaftssinn und –wohnen als passende Bezeichnung erscheint, beeindrucken ihn nicht minder als die akkurate Bauweise und Architektur der Hütten und Häuser und der Optimierung der Freiflächen. Beim Durchreiten der Fortifikation sieht sich Tarqetik die Struktur des Aufbaus des Palisadenwalls gründlich an und sein Kampfinstinkt sucht sofort nach etwaigen Schwachstellen in der Wehranlage und einen möglichen Fluchtweg durch die Häusergassen. Wehrgänge, Patrouillen, Schließmechanismus des Tores, alles wird, soweit es vom Rücken seines Pferdes möglich ist, zumindest kurz aus den Augenwinkeln heraus betrachtet.[1]

Der Geruch von gegrilltem, gepöckelten Hammelfleisch steigt ihm in die Nase und zwingt ihn den gesteigerten Speichelfluss mit einem kräftigen Schlucken aus seinem Mund zu bekommen. Abgelenkt von den fremdartigen aber doch geselligen Umgebung, die seine Aufmerksamkeit an vielen Stellen fesselt, bemerkt der Kämpe, den kleinen Holzscheitschmeißer zu spät, sondern erst als das Holzstück die Flanke von Maniks Pferd trifft.
Tarqetik blickt auf den Holzscheit, der vor ihnen im Dreck liegt und dann auf die eher ruhige Menge. Mago würdigt er aber noch keines Blickes. Mit leicht hochgezogenen Lippen, nimmt er seinen Speer aus der Halterung am Sattel, fast ihn fest und stößt die Spitze fest in das Holz, so dass er es von dem leicht lehmig, schlammigen Untergrund aufheben kann. Er sieht sich nach Maniks Verhalten um, denn, wenn dieser das persönlich nimmt, will er ihm nicht den Vortritt nehmen, sondern hält den Speer so, dass dieser ihn nehmen kann. Dann wendet er sich an Mago, senkt seine Stimme aber etwas: „Haben wir etwas falsch gemacht? Oder sehen wir einfach so durchnässt aus, dass man uns ein Feuer zum Trocknen anbietet?“
 1. Baukunde: 11
« Letzte Änderung: 09.01.2015, 12:14:27 von Tarqetik »

Manik

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Dorwida
« Antwort #148 am: 09.01.2015, 12:18:40 »
Hasdrus Kommentar lässt Manik laut auflachen, als sie vor dem Tor auf dessen Öffnung warten. Grinsend nickt er dem Kargi daraufhin zu, doch kaum ist Khenu davongestürmt, lässt Tarqetik auch schon die nächste Tirade erklingen. Zwar beeindruckt, was den Wortschatz Tarqetiks angeht, schaut er seinem Gefährten doch missschätzig hinterher, als er durch das Tor reitet und folgt ihm daraufhin sogleich.
Obgleich des Fhookis Instinkt ihm sagen sollte, dass er sich ein wenig umschaut, liegt sein Fokus derzeit auf Tarqetik. Leise beginnt er auf ihn einzureden, überhaupt nicht beachtend, dass den Krieger grade andere Dinge mehr zu interessieren scheinen: "Meint ihr, diese Geringschätzung der Leute hier ist angebracht?", beginnt Manik, "nur weil ihr meint, dass seien hier alles unzivilisierte Wilde, heisst das nicht, dass Ihr über ihnen steht.", der Waldläufer schaut seinen Gefährten eindringlich an und ist eher verärgert darüber, dass er ihm keine Aufmerksamkeit schenkt, als zu merken, dass Tarqetik grade mit anderen Dingen beschäftigt ist. Das spornt den Fhooki an, fortzufahren "Und außerdem...", beginnt er grade, als sein Pferd plötzlich von irgendwas getroffen wird und aufbäumt.
Überhaupt nicht damit rechnend und sowieso während des Rittes durch das Dorf recht locker im Sattel sitzend wird Manik davon völlig überrascht. Er beginnt nach hinten zu rutschen und hat es nur seinen großartigen Reflexen zu verdanken, dass er noch grad so die Zügel fester greifen und sein Gewicht etwas nach vorne verlagern kann. Im ersten Moment kann er sich noch im Sattel halten, jedoch rutscht sein linker Fuß aus der Fußstütze und er etwas nach rechts zur Seite. Zunächst gelingt es ihm noch, das Gleichgewicht grade so zu halten, doch als sein Tier mit einem festen Ruck wieder auf allen Vieren landet, ist das zuviel und Manik rutscht rechts vom Pferd herunter, schafft es aber, da das Tier schon wieder auf allen Beinen steht und es daher nicht so weit bis zum Boden ist auf seinem linken, freien Bein zu landen. Sein rechtes Bein hängt noch ein wenig fest, wird aber dann geschickt befreit und Manik steht schließlich auf beiden Beinen neben seinem Tier.[1]

"Hitto, olet kurja villit"[2]entfährt es ihm zum ersten Mal seit ihrem Aufbruch in der Sprache seiner Heimat. Der Waldläufer atmet schnell und an seinem Gesichtsausdruck kann man erkennen, dass er vor Wut kocht.
"Wer war das? Was war das?", brüllt Manik vor Wut schnaubend. "Empfängt man so Gäste hierzulande? Ist das das Verhalten, was man Gästen hier üblicherweise entgegenbringt?"
Bei den letzten Worten beginnt er aufgeregt hin und her stampfen. Dabei bemerkt er auch den Speer den Tarqetik inzwischen in den Händen - ihm hin - hält mit dem Holzscheit daran. Mit einem kräftigen Schwung nimmt er den angebotenen Speer mit der Linken, hat aber keine Ohren für Tarqetiks Worte. Wieder baut der Waldläufer sich vor der Menge auf und zeigt mit der Rechten auf den Holzscheit.
"Das ist es also, ja? Das ist euer Geschenk für Neuankömmlinge hier, ja? Wollt ihr so auch begrüßt werden, wenn ihr irgendwo zu Gast seid? Wer war das?"
mit starrem Blick schaut Manik in die Menge und hofft, dass sich der Übeltäter vielleicht durch irgendetwas verraten würde, doch in seinem Zustand, würde er es sowieso nicht erkennen. Zuletzt wendet der Fhooki sich an Mago, zeigt mit dem Speer - der Holzscheit noch befestigt - auf den Serogul, blickt ihn an und fährt mit scharfer, wütender aber leiserer Stimme fort:
"Ist es das, was ihr Respekt nennt und von euren Gästen unbedingt einfordert?"


 1. Reiten: 12
 2. Übersetzung (Fhokki): Verdammt nochmal, ihr elenden Wilden
« Letzte Änderung: 06.03.2015, 14:51:06 von Khenubaal »

Sanjan, von den Bahir

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Dorwida
« Antwort #149 am: 09.01.2015, 16:57:43 »
Als Tarqetik zeigt, wie gut er der Handelssprache mächtig ist, blickt Sanjan wieder stur nach vorne. Es ist gut, dass Tarqetik Khenus Frage beantwortete, ja über das wie konnte gestritten werden. Er selbst findet es eher lustig als beleidigend aber nun die Reaktion auf die Anmerkung von Hasdru. Darüber ärgert sich auch Sanjan. Zum einen versteht er kaum, was Tarqetik sagt, zum anderen zeigt es, eine Geringschätzung die dem Deyi einfach nur wütend macht. Denn nicht nur die Kargi waren in den Augen der all zu hoch geschätzten Zivilisation von Brandobia Wilde. Er würft es ihm aber auch nicht vor, sondern murmelt nur mit deutlich ärgerlichen Unterton etwas in seinen nicht vorhandenen Bart. „Jah, tänan teid kõik teame nüüd, kuidas targad olete. Ülbe väga iganes. See aitab nüüd usalduse võitmiseks Kargi tohutult.“[1]
Um seine angesammelte Wut zu vergessen, blickt Sanjan sich in der Siedlung um und konzentriert sich mehr auf das was vor ihnen liegt. Für ihn ist es wichtig die Grundstimmung der Kargi zu kennen. Eindeutig schwankt sie zwischen Neugier und der Verteidigung. Keine gute Position für irgendwelche Verhandlungen. Es ist erstaunlich, dass Jaresh vor Jahren einen Vertrag erringen konnte.

Am Muog eingetroffen fühlt sich Sanjan wie auf dem Dorfplatz von Dorwida. Nur mit dem Unterschied, dass die Augen der Menge nun auf den drei Menschen und ihm liegt. Dann überschlugen sich auch schon die Ereignisse. Das Aufbäumen von Maniks Pferd, der Junge, die Worte von Tarqetik und die Wut von Manik nach dem unglücklichen Absteigen vom Pferd. So schnell es geht, lenkt er sein Pferd zwischen die Blickachse von Manik und Mago. Damit zeigt die Speerspitze nun auf Sanjan und nicht mehr auf den Serogul. Mit Pech war es schon zu spät und Mago würde Herausforderung, die Manik vielleicht unbewusst ausgesprochen hat, annehmen.
Jedenfalls Grimnir scheint für einen Kampf bereit. Er fletscht schon die Zähne aber bleibt zum Glück neben dem Serogul stehen, während sein Freund sich an die Menge wendet. „Was für eine Begrüßung.“ beginnt dieser laut genug, aber nicht zu laut. Dabei hebt er beschwichtigend beide Hände. „Doch das junge heiße Blut, wie stürmisch es auch sein mag, soll nicht unsere Handlungen steuern.“ tadelnd wanderte sein Blick zum jungen Kargi. „Junger Krieger, bedenke deine Tat. Keine Ehre liegt darin einem Fremden anzugreifen, der friedlich unter den Augen eures Seroguls vorgelassen wird. Doch sei es deinem heißen, kämpferischen Blut geschuldet.“ Vom jungen Kargi wandert Sanjans Blick zu Manik. „Mein Freund, das Blut der Jugend leitete die Hand des Burschens. Sieh bitte über seine Tat hin weck. Denn wir sind nicht hier um unsere Speere sprechen zu lassen.“ Nach diesen Worten lässt Sanjan seine Hände sinken. Er bleibt jedoch noch vor dem Serogul, solange ein Speer auf ihn zeigt.
 1. Deyj für: Ja, danke jetzt wissen alle wie schlau du bist. Arrogant hoch was auch immer. Das hilft jetzt das Vertrauen der Kargi zu gewinnen ungemein.
« Letzte Änderung: 06.03.2015, 14:51:42 von Khenubaal »

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