• Drucken

Autor Thema: Dorwida  (Gelesen 75339 mal)

Beschreibung: Episode 1.1

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Sanjan, von den Bahir

  • Beiträge: 996
    • Profil anzeigen
Dorwida
« Antwort #180 am: 28.01.2015, 16:43:33 »
Es ist gut nicht allein hier zu sein. Das merkt Sanjan als die anderen sprechen und das Schaffen was er nicht vermochte. Als sich die ganze Situation geändert hat, Neuankömmlinge eine Nachricht bringen, hört Sanjan genau zu. Er versteht den Streit der vorne um den Gul herum ausbricht. Dann ertönt eine neue, hellere Stimme. Überrascht stellt der in graubraune Fellen gehüllte und in ebenso alt aussehenden Lederstiefel steckende Schamane fest, dass sie aus dem Mund einen Menschen zu kommen scheinen. Von einer Person die vielleicht einen Kopf kleiner war als er. Wer mochte dieser Gryphius sein? War er durch Zufall hier oder nicht? Langsam fährt er sich mit der flachen Hand über das mit roten Linien tätowierte Gesicht. Dabei wendet er sich zum Gul zurück. „Ich gehe“ sagt er ziemlich laut um sich im Gewirr der Stimmen Gehör zu verschaffen. „Ich spreche nicht für meine Begleiter aber auch alleine werde ich gehen. Euer Sohn scheint die Lösung für die Angriffe zu sein und die Aster sprechen nur von Kargi. Also lasst es mich versuchen euren Sohn zu retten. So können wir nicht nur einen Krieg zwischen euch und den Elfen verhindern sondern auch einen zwischen euch und den Menschen. Also was sagt ihr?“ zu seinen Gefährten gewannt stellt er diese Frage auch an sie. Er wollte wissen, ob sie ihn zu den Aster begleiten würden.
« Letzte Änderung: 28.01.2015, 16:44:40 von Sanjan »

Manik

  • Beiträge: 314
    • Profil anzeigen
Dorwida
« Antwort #181 am: 29.01.2015, 18:43:25 »
Nach seiner Rede wischt sich Manik mit der Rückseite seiner rechten Hand den Schweiß von der Stirn und atmet deutlich hörbar aus.
Er ist froh, dass Tarqetik sogleich unterstützend das Wort ergreift und die Aufmerksamkeit so sofort wieder von ihm ablässt, schaut sich nach einigen Sekunden dann aber hektisch nach Mago um.
Als er diesen im Vorraum erblickt, schaut er skeptisch drein. Sollte der Serogul den Argumenten der Botschafter nicht lauschen?
Kopfschüttelnd wendet sich der Fhooki wieder dem Geschehen in ihrem Raum zu.
 
Als es still wird im Raum, steht er wieder mit hinter dem Rücken verschränkten Armen dort, täuscht seine Gelassenheit aber diesmal nur vor. Gespannt wartet er darauf, dass es weitegeht, da ergreift der Gul auch schon das Wort. Maniks Hoffnung, dass es keinen Krieg gegen die Menschen geben würde und sie dementsprechend auch ungeschoren davon kamen, wächst.
Ist es das, was ihn eben geleitet hat? Die schiere Angst um das eigene Überleben? Bis jetzt hat er von dem angeblichen Ehrenkodex der Kargi nicht allzuviel mitbekommen, er hätte es dem pöbelnden Mob auch ohne weiteres zugetraut, sie an Ort und Stelle abzumurksen, obwohl Sanjan sicherlich etwas anderes behaupten würde.
 
Als dann Hasdrus Übersetzung von dem Gespräch zwischen dem Gul, Khenu und Mago kommt, schlägt sich der Waldläufer unwillkürlich mit der Hand vor den Kopf.
 
Ihr Dorftrottel. Anstatt Krieg gegen die Menschen zu beginnen, wollt ihr jetzt Krieg gegen die Elfen beginnen. Ja. Das ist viel besser, vieeeel besser. Immerhin hegt ihr dann keinen Groll mehr gegen die Menschen und wir können gehen, richtig, ihr Dorftrottel? Dorftrottel. „Dorftro…“
Blitzartig verstummt Manik, als er im letzten Moment merkt, dass er angefangen hat, laut zu denken. Er schaut sich verlegen um und hofft, dass ihn im allgemeinen Stimmenwirrwarr und aufgrund der Sprachbarriere ohnehin niemand verstanden hat.
 
Als der Neuankömmling seine durchaus zustimmenswerten Worte gesprochen hat, ist Manik überrascht. Unwillkürrlich fragt er sich, wie diese Person wohl hierhergekommen ist, doch seine Gedanken werden rasch unterbrochen, als Sanjan seinen Wunsch äußert.
 
„Zu den ELFEN?“, fährt es dem Fhooki daraufhin überrascht hervor. Das letzte Wort ist dabei besonders betont und hatte einen leicht abwertenden Klang. Nicht das Manik schonmal Elfen getroffen hätte, aber er hat schon gehört, dass sie gerne auf andere Völker hinabschauen und das mag er ganz und gar nicht.
"Der Gefangene Dorwidas sollte doch genauso gut Ausk...."
Daraufhin wird ihm wieder gewahr wo er ist und um welche Söhne es eigentlich geht. Hektisch blickt der Waldläufer sich um und anschließend zum Gul, eine Antwort abwartend.

Tarqetik

  • Beiträge: 452
    • Profil anzeigen
Dorwida
« Antwort #182 am: 30.01.2015, 13:51:22 »
Die Kargi streiten sich und es kommt immer mehr Leben in die Bude der Ratsversammlung. Tarqetik genießt das Schauspiel und die Standpunkte der Protagonisten, und ist bei jeder Ansprache versucht auf die Seite des Sprechers zu wechseln. Der zweite Akt hat begonnen und die Darsteller steigern sich allesamt noch einmal und bereiten die Wendung im folgenden Akt vor.
Zwischen den Lauten der Kargi und der Übersetzung in die Händlerzunge ist es dank der tobenden und aufbrausenden Gestik nicht schwer dem allen zu Folgen. Leicht verborgen hinter dem muskelüberspannenden Leder und dunkler Haarschöpfe, tritt ein Mann nach vorne.

Als die neue Karte in diesem Spiel um Krieg und Frieden nach vorne tritt und die Anwesenden von einer weiteren Gefahr warnt, beschäftigt sich der Krieger weniger mit dessen Aussage als vielmehr mit seinem Auftreten. Zwar bekommt man von dem ersten ersten Eindruck leider nur einen Eindruck aber das reicht mitunter. „Adrett, trotz dem Anschein einer schweren Arbeit hinter sich. Fremd in der Gegend, fühlt sich aber nicht unpassend. Unter Waffen mit fehlender Körperkraft und höfflich“, denkt sich der Krieger.  Und weiter „Was sagt schon ein Name. Gryphius. Adrett, klein, fremd. Schönchen Fremder, würde vielleicht besser passen.“

Nach seinem kurzen Gedankenspiel um den Fremden und nachdem der Schamane ausgesprochen hat und seine Sicht auf die Dinge und ihre Bewandtnis mit der vorherrschenden Situation dargelegt hat, tritt Tarqetik an Mago vorbei und von hinten an Sanjan heran und flüstert ihm ruhig ins Ohr: „Die Kargi sagen, dass die Menschen sie überfallen und nicht die Elfen. Das ist eine neue Variable in der diplomatischen Rechnung. Lass die Schurken das ausfechten oder ausreden, jedenfalls auf ihre Weise austragen. Das ist eine interne Angelegenheit, die die Kargi wohl kaum einem Fremden, oder einem Menschen zuteilen würden.“ Er schiebt sein Gesicht etwas weiter nach vorne und zischt durch die aufeinander gepressten Zähne: „Oder könnte es ein, dass du etwas weist, was wir nicht wissen?

Sanjan, von den Bahir

  • Beiträge: 996
    • Profil anzeigen
Dorwida
« Antwort #183 am: 30.01.2015, 19:52:05 »
„Nein, ich weiß nichts mehr als ihr. Nur stehen wir gerade auch nicht gerade schlau da. Manik hat recht aber so leicht zurück können wir nicht, die Kargi würden gegen die Elfen ziehen und wir würden immer noch nichts wissen. Wenn wir aber gehen, dann können wir nicht nur einen Kargi retten und einen Krieg verhindern, sondern auch die Gunst des Stammes gewinnen, die Elfen nach ihren Wissen aushorchen und wären den Angreifern weitaus näher.“ Erklärte er sich leise. Zu den Elfen zu gehen, behagte ihn auch nicht wirklich aber sie griffen ja gerade eh nach Strohhalmen.

Doch nun war es an den Kargi. Der Gul konnte ein Angebot locker ausschlagen aber genauso gut zustimmen.

Khenubaal

  • Moderator
  • Beiträge: 1294
    • Profil anzeigen
Dorwida
« Antwort #184 am: 01.02.2015, 10:46:51 »
Als Gryphius, der Händler, plötzlich zu sprechen beginnt, drehen sich viele Köpfe überrascht in die Richtung der schlanken Gestalt. Auch der Gul hört aufmerksam zu - es ist wohl ein recht seltener Anblick, einen Menschen Kargi sprechen zu hören und wie schon die Soldaten vorhin, sind auch die Ältesten für einen Augenblick irritiert. Dann dringen jedoch die Worte des Korakers durch und viele der Anwesenden nicken stumm - der Mann hat wohl mit der Feindschaft mit den Elfen einen wunden Punkt getroffen. Er hört, wie einer der Ältesten - der Mann in der Robe, der bereits vorhin den Menschen zugestimmt hat - sich an seinen Nachbarn wendet und sagt: "Ang tunay na salita." - Wahre Worte.

Nach den Einwurf des Händlers spricht Sanjan und macht sein Angebot. Wieder erheben sich Stimmen und Zwischenrufe erschallen. Einige halten das für eine Falle, andere äußern Zustimmung. Der Gul schüttelt nur stumm den Kopf, um seine Ablehnung kundzutun - da tritt Mago näher an ihn heran und redet auf ihn ein. Hansdru bleibt zunächst stumm - vielleicht hört er die Männer nicht, vielleicht findet er aber auch, dass diese Unterhaltung nicht für die Ohren der Menschen bestimmt ist. Doch nach einem Blick von Ragnar, der bittend, aber nicht fordernd, schaut, spricht der Kargi doch und übersetzt leise. Basilio, der in der Nähe ist, hört zu und schnappt die Worte selbst auf.[1]

Als Mago geendet hat, bleibt der Gul für einige Augenblicke stumm. Man sieht, dass ihm die Entscheidung sehr schwer fällt. Schließlich nickt er Mago zu und dreht sich zu den Fremden um. Den Blick auf den Schamanen gerichtet und mit lauter Stimme beginnt er zu sprechen: "Hab Dank, für dein Angebot, Sohn der Bahir. Jaresh Dorguln schickt dich. Du bringst mir die Klinge, mit meinem Blut und aus seiner Hand. Das ist genug für mich, um dir das Vertrauen zu schenken, dass er sich verdient hat."

Dann schaut Gul Hulad in die Gesichter der Anwesenden, als ob er sie prüfen wolle, und spricht weiter: "Wenn dein Angebot ernst gemeint ist und deine Begleiter es teilen, so wären die Ukhtark dankbar, euch als Unterhändler zu den Aster zu schicken und klarzumachen, dass wir keinen Streit wollen. Mein Sohn war kein Spion und ist wohl in Folge des Kampfes mit den Menschen von Dorwida in ihr Gebiet abgedrängt worden. Sie sollen Barkas freigeben, dann ist der Angriff auf unseren tapferen Mann" - er deutet mit der Hand auf die Tür, durch die Dihal die Halle verlassen hat - "vergeben und vergessen." Dann hält der Gul inne und seine Stimme wird härter und lauter, als er weitermacht. "Aber wenn nicht, sollen sie wissen, dass die geballte Macht der Ukhtark blutige Rache nehmen wird!"

Viele Jubelrufe erschallen, doch es gibt auch Männer unter den Ältesten, die einen sofortigen Angriff fordern. Hanno, Khenus Vater, tritt noch einmal vor und ruft laut: "Du willst die Rettung von deinem eigenen Fleisch und Blut einem Sil-Aster überlassen?" - das vorletzte Wort spuckt der Kargi nahezu aus. "Und mir die Rettung meines Sohnes verweigern?"

Wieder sind unterstützende Zwischenrufe zu vernehmen, doch der Gul bleibt ruhig und wirft Hanno einen scharfen Blick zu: "Du vergisst dich, Hanno. Ich bin der Gul! Ich entscheide!" Über die ganze Zeremonie hinweg hat der Gul seinen Beratern und den Worten der Ältesten viel Gewicht beigemessen, doch hier hat Hanno wohl eine rote Linie überschritten und der Gul sieht sich gezwungen, seine Autorität so zu unterstreichen. Plötzlich wird es leise in der Halle und die Spannung ist greifbar. Die beiden Männer schauen sich feindselig an - eine gewaltige Machtprobe, die der Gul hier riskiert.

Doch er gewinnt. Nach einigen Augenblicken wendet sich Hanno ab und tritt einen Schritt zurück. Gul Hulad wendet sich an die Ältesten im Raum: "Falls unsere Gesandten am Morgen des übernächsten Tages nicht erfolgreich zurückkehren sollten, ziehen wir gegen die Aster! Und nachdem wir Barkas befreit und den Elnina-Wald befriedet haben, ziehen wir nach Dorwida und retten Lugo! Wir sind die Ukhtark - wir lassen keinen der unseren im Stich. Nicht mein Blut," - sein Blick wandert zu Hanno - "und auch nicht deins! Doch wir sollten dem Frieden vorher noch eine letzte Chance geben."
 1. Gespräch zwischen Gul und Mago
Mago: Vater, du musst zustimmen. Das ist die einzige Möglichkeit, Barkas zu retten, ohne einen Krieg anzuzetteln.
Gul: Ich bin der Gul der Ukhtark. Ich überlasse die Rettung meines Sohnes keinen Fremden.
Mago: Du hast selbst gesagt, diese Männer kommen von Jaresh Dorguln. Die kannst ihnen vertrauen, wie du ihm vertraust. Der Serogul hebt die Arme und gestikuliert. Es gibt nichts, was ich lieber tun würde, als selbst auszuziehen und meinen kleinen Bruder zu retten. Ich hasse es, es nicht zu tun. Aber wenn wir das tun, dann gibt es Krieg. Barkas wird sterben, bevor wir ihn retten können und höchstwahrscheinlich werden wir auch mit den Menschen von Dorwida im Zwist liegen. Du weißt das, besser als ich. Du hast es mich gelehrt, Vater.
Der Gul ist unsicher. Gul: Aber ich kann doch nicht.
Mago: Die Menschen werden erst in vier Tagen über Hannos Sohn richten, das haben sie selbst gesagt. Und die Aster - du kennst sie - sie lassen ihre Gefangenen mindestens eine Woche in den Käfigen, bevor sie sie töten. Wir haben die Zeit, es zu versuchen. Falls die Menschen immer noch bereit sind, lass sie es versuchen. Wenn sie übermorgen nicht zurück sind, ziehe ich selbst an der Spitze der Männer los und befreie meinen Bruder.[/spoiler]
« Letzte Änderung: 06.03.2015, 15:24:24 von Khenubaal »

Sanjan, von den Bahir

  • Beiträge: 996
    • Profil anzeigen
Dorwida
« Antwort #185 am: 01.02.2015, 11:45:02 »
Still steht der Schamane fast die ganze Zeit da. Wieder zeigt sich, dass sie in Mago einen guten Führsprecher gewonnen hatten, sowie dass die Ältesten und auch sein Vater ihn etliche Weisheiten beigebracht haben. Sie dann auch noch zu befolgen ist eine sehr löbliche eigenschafft. Zusammen mit dem vorhandenen Willen das Schwert zu ziehen, wenn der rechte Moment da ist, wird Mago wahrscheinlich eine der größeren Anführer dieses Dorfes. Jedenfalls denkt Sanjan dies.

Nachdem der Gul Hanno zurecht gewiesen hat und seine Pläne offen legt, geht Sanjan zu den anderen drei seiner Gruppe. Bevor sie gemeinsam dem Gul eine Antwort geben, mussten sie eine finden. Sanjan nahm sein Wort durchaus ernst, doch sah er auch ein, dass er alleine nicht sehr weit kommen würde. So blickt er mit entschlossenen Blick in die Augen von Ragnar, Manik und Tarqetik. Wenn wenigstens zwei von ihnen zusagten, dann war es einen Versuch wert. Manik hatte sich schon erschrocken geäußert aber vielleicht war ihm der Frieden den Versuch wert und Ragnar er war bis jetzt ganz schön still. Eine Diplomatische Mission war wohl nichts für den wilden Krieger, dafür schien aber Tarquetik hier aufzublühen. Wenigstens in seiner Arroganz. Für einen Moment fragt sich Sanjan ob Tarquetik einige Tage alleine in der Wildnis überleben würde, dann wendet er sich an sie. Seine Stimme war etwas leiser als wenn er normal sprechen würde, aber auch nicht so leise, als ob er flüstere, also etwas verbergen wollte.

„Das hat Jaresh vorhergesehen, es würde über seinen Auftrag hinausgehen. Jedoch würden wir so vielleicht erfahren können, wer hinter den Angriffen auf beide Dörfer steht, was wieder im Sin des Auftrags ist. Außerdem würden wir den Kargi so zeigen, dass nicht alle Fremden feinde ihres Stammes sind, das sollte auch nicht zu unterschätzen sein. Ich würde gehen. Alleine ungern aber es ist die Möglichkeit um sofortigen Krieg zu verhindern. Was meint ihr? Begleitet ihr mich, sollen wir auf eigene Faust die Angreifer suchen ohne den nächsten Überlebenden zu befragen oder sollen wir zurück zu Jaresh um ihm zu berichten?“
« Letzte Änderung: 01.02.2015, 11:45:35 von Sanjan »

Manik

  • Beiträge: 314
    • Profil anzeigen
Dorwida
« Antwort #186 am: 01.02.2015, 15:34:03 »
„Ich gehe nicht zu den Elfen!“, erwidert Manik bestimmt und wohl etwas zu laut – zumindest sollte ihn jeder im Raum zumindest akkustisch verstanden haben. Das Bild der Verletzungen des Kargi der eben gesprochen hat, manifestiert sich wieder vor seinem inneren Auge und er schüttelt sich einmal. Immerhin hatten die Menschen, den Krieger, der auf ihrem Territorium aufgegriffen wurde ‚nur‘ gefangen genommen und nicht gleich eine Nachricht in einen Körper geschnitzt, da ist ihm deren Gesellschaft doch deutlich lieber, außerdem…
„Ich gehe auf schnellstem Wege zu Jaresh zurück und versuche mit seiner Hilfe den Kargi dort zu erreichen.“, nachdenklich kratzt sich Manik am Kinn, vermutlich würde das noch nicht reichen, seinen Gefährten zu überzeugen. „Aber geht ihr zu den Elfen, so hat jeder von uns eine Chance auf Erfolg!“, fällt ihm noch ein.

Basilio Aristide

  • Beiträge: 1073
    • Profil anzeigen
Dorwida
« Antwort #187 am: 01.02.2015, 16:49:08 »
Oha! denkt Basilio. Wenn das alle hier so irritiert, sogar den Gul und die Ältesten, dass ein Mensch auch nur gebrochenes Kargi spricht, dann sollte ich mir einen guten Grund dafür überlegen. Aber ach, mir wird schon was einfallen, wenn mich jemand fragt. Wichtigeres zuerst: warum weiß ich nichts von dieser Fehde zwischen den Kargi und den Elfen, wenn es eine derart alte Fehde ist? Weiß Kolyak darüber Bescheid? Dann hätte er mich doch wenigstens in den gröbsten Zügen darüber informiert, hätte mich doch nicht blind hierher geschickt, oder?

Aus dem Gespräch zwischen Gul und Sohn Mago sowie dem anschließende Tohuwabohu lernt Basilio mehrere Dinge. Dass die vier Menschen dort im Auftrag von Jaresh Dorguln hier waren, hat er sich bereits gedacht—die Personenbeschreibung der Dörfler ist recht eindeutig gewesen und Jareshs Haltung in der Angelegenheit ebenfalls. Allerdings scheinen die vier offenbar verschwiegen zu haben, dass der gute Jaresh in Dorwida gar nicht mehr das Sagen hatte[1] und der amtierende Bürgermeister durchaus auf Konfrontation aus ist, vielleicht um endlich aus dem Schatten seines Vorgängers herauszutreten oder weil er keine Schwäche zeigen will, geschweige denn zugeben, dass er nicht weiß, was er tun soll. Oder will er im Gegenteil einen Krieg provozieren, weil er glaubt, diesen gewinnen und so das durch den Friedensvertrag verlorene Land an sich reißen zu können?[2]

Nur einer der vielen Nachteile einer Demokratie: Verträge, die der Vorgänger verhandelt hat, gelten dem neuen Amtsinhaber wenig, sind ihm nur im Weg, denn er hat eigene Pläne...

Zweitens, und nur ganz nebenbei, stellt Basilio fest, dass einer der Gesandten des ehemaligen Bürgermeisters offenbar ein Halbelf ist. Seltsam. Das hat in Dorwida niemand erwähnt. Von einem Dejy ist die Rede gewesen. Nun, solange der Mann seine Fellkappe trägt, sieht man es ja auch nicht. Er geht glatt als Mensch durch.

Drittens scheint es sich bei dem sogenannten Frieden zwischen Kezhdal und Dorwida um nichts weiter als einen Waffenstillstand zu handeln, denn dass die Kargi von dem Machtwechsel im Menschendorf noch nichts wissen, zeigt, dass hier keinerlei Kontakte gepflegt werden, weder diplomatischer noch merkantiler noch privater Natur. Der "Friede" beruht zudem einzig auf dem Respekt, den zwei alte Männer füreinander empfinden, von denen einer offiziell bereits nichts mehr zu sagen hat, der andere die eigenen Leute auch nicht mehr so im Griff hat wie bestimmt früher einmal.

Es ist nur eine Frage der Zeit, bevor das auf Sand gebaute Friedensgebäude einstürzt, das eh nie mehr als ein Traumschloß war. Krieg ist der natürliche Zustand zwischen Menschen und Grünhäuten. Wie kann es auch anders sein? Sie betrachten alle Gebiete, auf denen wir leben, als rechtmäßig die ihren.

Nur ist gerade kein guter Zeitpunkt für Unruhen im Osten. Sollte es hier zu Auseinandersetzungen kommen, wie lange wird es dann wohl dauern, bis die Kargi sich entweder mit den Orks verbünden wie schon zu Zeiten Kruk-Ma-Kalis oder vielleicht gar ihren großen Bruder Norga-Krangel um Unterstützung bitten? Und im Gegenzug für diese würden die Krangi von den Kargi Unterstützung bei ihrer geplanten Großoffensive gegen Korak fordern.

Aber auch wenn sie sich "nur" mit den Orks zusammentun, könnten sie eine Gefahr für uns werden. Wer sagt denn, dass sie nach einem Sieg Ruhe geben und nicht gleich so weitermachen mit dem Brennen, Morden und Plündern? Oder nach einer Niederlage? Wohin würden die Grünhäute sich, von den Menschen hier vertrieben, zur Flucht wenden: im Norden sind die Elfen, wohin also dann? Nach Westen, in unsere nur schwach verteidigten Grenzgebiete! Das mag vielleicht, gemessen an unseren anderen Sorgen, wie verkraftbare kleine Stiche in die Seite ausschauen, doch die Wirkung auf die Moral wäre ungleich größer. Das können wir uns nicht leisten in Zeiten, da wir nur mit Mühe unsere Südfront halten, dort gar schon Gebiete verloren haben, obwohl die Krangi noch nicht einmal richtig losgelegt haben, sondern nur ein wenig mit uns spielen wie die Katze mit der Maus. Und ausgerechnet jetzt lassen uns auch noch die ehemaligen Verbündeten im Stich! Na, sie werden schon merken, was sie davon haben, wenn die Krangi uns erst überrollt haben und dann hier bei ihnen einfallen!

Basilio fällt es schwer, seine Wut zu unterdrücken. Blauäugige Demokraten, Träumer allesamt! Können nicht einmal Ordnung im eigenen Land halten. Die werden noch so lange von Frieden reden und uns Koraker Kriegstreiber schimpfen, bis die Grünhäute den letzten von ihnen niedergemetzelt oder versklavt haben!

Wie seltsam dagegen, das Wort "Frieden" aus dem Mund von Grünhäuten zu hören. Da klingt "geballte Macht" und "blutige Rache" doch gewohnter.

In einem Punkt ist Basilio sich jedenfalls über seine Pflicht im klaren: Ein Krieg zwischen Kezhdal und Dorwida ist nach Möglichkeit zu verhindern, denn dieser kann sich auf gefährliche Art ausweiten, wie Kriege es nun einmal an sich haben. Und eigentlich gilt das gleiche für einen Krieg zwischen Kargi und den Elfen. Auch dieser könnte ein Bündnis zwischen den Kargi und den Orks zur Folge haben mit allen bereits ausgemalten Konsequenzen.

Womit Basilios Gedanken wieder am Ausgangspunkt angekommen sind: die mysteriöse Sache mit den Elfen. Da würde er gern Licht hinein bringen, zumal ihm gerade eine weitere Idee kommt: Was, wenn Elfen den Informanten in Rabuselido ermordet hatten? Die anderen Verdächtigen, Kargi oder Orks, hätten sich schwer getan, unbemerkt in die Stadt zu gelangen, dort einem Menschen in einer dunklen Gasse aufzulauern und genauso ungesehen wieder zu verschwinden, doch bei Elfen reicht, wie man sieht, eine Mütze auf dem Kopf.

Oder hat eine bisher noch nicht genannte vierte Partei ihre Finger im Spiel? Kalamar zum Beispiel. Sobald die mit Pekal fertig sind, werden sie sich gegen die Jungen Königreiche wenden, und in Vorbereitung darauf stiften sie schon einmal mächtig Unruhe hier, wiegeln die einzelnen Völker gegeneinander auf, oder wie? Das tät zu ihnen passen. Denn ist es nicht seltsam, dass sowohl die Elfen als auch die Menschen denken, die Kargi seien vertragsbrüchig geworden und hätten ihre jeweiligen Gebietsgrenzen verletzt? Das ist doch kein Zufall! Und ein Meuchelmörder aus Kalamar hätte von allen Verdächtigen am allerwenigsten Schwierigkeiten, in Rabuselido unentdeckt zu operieren. Ja, das besiegelt die Sache: Ich muss herausfinden, was da los ist.

Und so tritt Basilio noch einen Schritt vor. "Ich könnte mitgehen zu die Elfen", sagt er laut, dann blickt er erschrocken, als könne er es nicht fassen, das gerade gesagt zu haben. Schließlich ist er nur ein fahrender Händler! Schnell erklärt er: "Bin gekommen, um zu handeln mit euch. Bin Händler, ja? Aber um zu können handeln, es braucht Frieden. Ohne Frieden, kein Handel. Ohne Handel... ich muss treten vor mein Stiefvater daheim mit leeren Händen und er wird denken, ich taug zu nichts und wird nie wieder mir geben Auftrag wie das hier! Wird sagen: lass deine Brüder machen, sind besser, schlauer, größer, älter, stärker! Nie wieder wird lassen mich aus Haus! Deshalb ich will gehen zu Elfen und machen Frieden, wenn ist möglich. Reden ist das einzige, das ich kann besser als Brüder."
 1. 
Klarstellung des Meisters (Anzeigen)
 2. Zur Info: Basilio ist in Dorwida angekommen, als die Gruppe schon auf dem Weg zu Jareshs Hof war, und hat dort von den Ereignissen des Tages nur gehört.
« Letzte Änderung: 02.02.2015, 12:54:13 von Basilio Aristide »
"Call no man happy until he is dead."

"War," he sung, "is toil and trouble;
Honor, but an empty bubble."

Tarqetik

  • Beiträge: 452
    • Profil anzeigen
Dorwida
« Antwort #188 am: 02.02.2015, 13:55:20 »
Als Sanjan Manik und Tarqetik beiseite nimmt, um ihnen seine Sicht der Dinge noch einmal klar und deutlich darzulegen und dabei angibt, was seine Beweggründe seinen, beginnt es im Kopf des Sölders bereits zu rechnen. Nachdem Manik rasch gesprochen hat und sein Plan nun aufgedeckt vor ihnen liegt, hört man auch schon die Zustimmung des jungen Händlers, zu den Elfen zu gehen.

Tarqetik versucht für sich die Situation abzuwiegen: „Wie haben keinen Grund uns zwischen diese Aster und die Kargi zu stellen. Vermittler zwischen zwei Völkchen zu spielen, die Haut und Blut als Mitteilungsmedium verwenden, klingt mir nicht besonders ratsam. Nein. Zudem war es unser Auftrag, uns darüber zu informieren, ob wirklich die Ukhtark hinter den Überfällen auf die Menschen aus Dorwida stecken. Das konnten wir belegen. Sofern Jaresh das Wort des Guls ausreichend findet.

Tarqetik schnaubt sich die Nase, die von dem angesammelten Rauch, der im Feuer verbrannten Kräuter und Harze, immer stärker zu jucken beginnt. Dann fährt er fort: „Soweit ich den Auftrag auch dehne und zehre, ein Abstecher zu den Elfen, kommt darin nicht vor. Allein aus vertraglicher Lage bin ich geneigt Manik zuzustimmen und erstmal nach Dorwida zurück zu kehren. Allerdings könnte bis dahin dann der Kampf zwischen Kargi und Aster entfacht worden sein, und ich würde mir eine mögliche Geldquelle verschließen.“

Es lässt seinen Gesinnung für sein Handeln kurz auf seine Kameraden wirken und wendet sich dann an Sanja: „Ich würde es ja schon fast pendantisch nennen wie Du versuchst, einem Konflikt zwischen allen Beteiligten hier vorzubeugen. Du kannst anscheinend gut mit den Grünhäuten, warum auch immer. Wenn es dir dann so wichtig ist, dass zwischen Bricke und Fichte, irgendwo abseits von menschlicher Geselligkeit nur kein Zweig zerbricht, dann versuche doch dein Talent bim Gul so einzusetzen, dass wir dafür eine Anerkennung erhalten. Am liebsten in Münzen.“

Zum Schluss setzt er seinen Blick auf den Boden zwischen ihren Stiefeln und fährt weitaus leiser: „Vielleicht mag es ja nur mir so vorkommen, aber ein Bübchen, schmächtig und unter Waffen, der sich für den Handelsgewinn seines Stiefvaters sein Leben aus Spiel setzt, klingt mir nicht geheuer.“

Basilio Aristide

  • Beiträge: 1073
    • Profil anzeigen
Dorwida
« Antwort #189 am: 02.02.2015, 18:57:42 »
Der größte der vier Menschen—und auch der älteste, wenn Basilio das richtig beurteilt—spricht sich wie sein unwesentlich kleinerer Kamerad, den er Manik nennt, gegen einen Besuch bei den Elfen aus, gibt allerdings einen völlig anderen Grund dafür: fehlender pekuniärer Anreiz. Ein Söldner! Basilio schaut ihn sich genauer an. Er kann solche Leute ja überhaupt nicht verstehen. Das eigene Leben für Geld aufs Spiel setzen? Für sein Land, seine Familie, sogar seine Ehre, das versteht Basilio, aber für Geld? Jedenfalls ist es kein Wunder, dass der Mann sich so verächtlich über den Vorschlag des halbelfischen Dejy äußert, Frieden zu stiften. Als Söldner wäre der Konflikt ihm wohl lieber, da winkt ihm Arbeit und Lohn! Zum Schluss flüstert der Mann seinen Kameraden noch etwas zu, von dem leider kein Ton herüberdringt.

Basilio besieht sich nun auch den Dejy ganz genau. Allein will der gar zu den Elfen gehen, so behauptet er. Nun, ob allein oder zu fünft, davon hängt das Überleben nicht ab, sondern einzig davon, ob die Elfen mit sich reden lassen. Und da mag ein Halbelf durchaus die Chancen verbessern. Basilio tät sich schon zutrauen, mit ihm und seinem Wolf zu dritt loszuziehen. Er versucht, in Blickkontakt mit dem Mann zu treten.

Das mit der Nachricht, die Dihal in den Leib geschnitten wurde, ist allerdings wirklich keine schöne Aussicht, da hat der Söldner schon recht. Für Geld nimmt man so etwas nicht in Kauf. Für das Wohl seines Landes aber schon. Basilio entschließt sich, den Dejy anzusprechen. Er hebt dazu leicht die Stimme, damit er das wieder verstärkt einsetzende Gemurmel im Saal übertönt, und fragt in der Händlerzunge:

"Die Elfen in diesem Land, empfangen sie Unterhändler von anderen Völkern, weißt du das gewiss? Dann haben zwei Mann nicht weniger Chancen als fünf, lebend zurückzukehren. Wenn sie dagegen den Ruf haben, jeden zu töten, der ihren Teil des Waldes betritt, ob Kargi, Mensch oder Ork, nun, dann würd' ich mir den Weg dahin auch lieber ersparen."

Das ganze übersetzt er für die Kargi auf die gewohnt gebrochene Art.
« Letzte Änderung: 03.02.2015, 09:21:13 von Basilio Aristide »
"Call no man happy until he is dead."

"War," he sung, "is toil and trouble;
Honor, but an empty bubble."

Sanjan, von den Bahir

  • Beiträge: 996
    • Profil anzeigen
Dorwida
« Antwort #190 am: 02.02.2015, 22:34:48 »
Sanjans Blick und der von Basilio kreuzen sich tatsächlich kurz. Der Druide blickte gerade wegen der Worte von Tarqetik zum Händler. Seine Frage, laut in den Raum gestellt ist durchaus interessant. Um keine Antwort aus dem Raum zu unterbinden, senkt Sanjan den Kopf. Er kennt die hiesigen Elfen nicht wirklich. Denn noch überlegt er im Nachgang, ob er etwas über sie gehört hatte.[1] Auch bemühte er sein Wissen um die geographischen Angaben. Wie war wohl der Wald beschaffen.[2]

Wieder zu seinen Gefährten blickend, atmet Sanjan tief ein. „Jetzt etwas für unseren Dienst zu fordern halte ich für schwierig. Sie misstrauen uns immer noch und zu zeigen wie wären käuflich ist da nicht förderlich. Aber wenn jemand sich im Aushandeln berufen fühlt nur zu. Ich habe da keinen Übung drinne.“ Sein Blick wanderte zu Manik. „Wenn wir nicht zu den Elfen gehen, die sicher auch noch etwas wissen könnten, sehe ich unsere nächsten Schritte wage. Der Auftrag ist nicht erledigt und wir kommen hier nicht mehr weiter, weil sich die Kargi mit den Aster bekriegen und dann ins Menschendorf ziehen werden. Uns bleiben dann nur noch die Spuren in den Gehöften und das war es. Bedenkt also, momentan würdet ihr auch nichts bekommen.“ Sanjan versucht die beiden Söldner über den Punkt mit dem Geld zu kriegen. Denn sie stehen nun wirklich mit fast leeren Händen da. Sie wussten nur wer es nicht war und in ihrem Schatten würde ein Krieg ausbrechen.
 1.  Wissen lokal 21
 2. Wissen geo. 10
« Letzte Änderung: 02.02.2015, 22:43:55 von Sanjan »

Tarqetik

  • Beiträge: 452
    • Profil anzeigen
Dorwida
« Antwort #191 am: 03.02.2015, 13:50:14 »
Die Vermutung Sanjans darüber, dass die Kargi wohl keine Idee oder Achtung für bezahlte Dienste haben, entlockt Tarqetik ein leises Zähneknirschen. Die fast schon prophetische Ankündigung, dass nach einem Ausleben der Feindseligkeiten zwischen den Aster und den Kargi, auch die Entlohnung für den aktuellen Auftrag schwinden würde, ist sogar noch weniger erfreulich. Tarqetik lässt diese  Möglichkeit durch seine Gedanken wandern.

Seinem Magen entfährt ein leises Grummeln und Knurren, als er sich mit einem aufsteigenden Hungergefühl an Sanjan wendet: „Jaresh wollte, dass wir einem Blutvergießen zwischen Dorwida und den Kargi zuvorkommen, das ist getan. Die Aster sind nun dem Kargi Kampfeskönnen gegenübergestellt. Sosehr ich mich auch bemühe, die Ukhtark scheinen darauf versessen Jemandes Schädel zu spalten. Dabei ist ihnen wohl egal welche Farbe oder Form dieser Schädel hat. Sehr Vorurteilsfrei, muss ich zugeben. Allerdings,“ und hier seufzt Tarqetik den Seufzer eines Eingeständnisses, „wollte Jaresh die Urheber der Überfälle erfahren. Gegen diese dann zu kämpfen und sie durch Wälder, Wiesen, Auen und Büsche zu jagen, steht aber nicht auf der Liste“, versucht er seinen Standpunkt noch etwas zu retten.

Als dann Basilio einen Schritt in Richtung Verständnis der Aster über Andersartige wagt, spitzt Tarqetik die Ohren. Gespannt was der Gul oder seine Ratsherren über dieses Thema zu sagen hat. Zu seinen Kameraden meint er dabei: „Versuchen wir die Gefährlichkeit der Aster einzuschätzen, daran lässt sich ein dann bemessen, ob Jaresh das bei der Erwähnung der großzügigen Abgeltung in die Spesen miteinkalkuliert hat.“

Sanjan, von den Bahir

  • Beiträge: 996
    • Profil anzeigen
Dorwida
« Antwort #192 am: 05.02.2015, 10:00:38 »
Sanjan kratzt sich nachdenkend das bartlose Kinn. Er glaubt schon die Elfen auf ihre Gefahr hin einschätzen zu können. Nur bei Jaresh ist er sich nicht sicher ob er eine Gefahrenzulage geben würde. „Mh, ein Vürst of Metsa[1] herrscht dort.“ Entgegen zu Basilio versucht Sanjan nicht gegen die Geräusche der Halle anzureden. Er blickt auch nicht direkt zu ihm sondern mehr zu seinen Gefährten. „Sie sind noch nicht lange hier und Händler berichten davon wie sie nur für kurze Zeit geduldet wurden. Diese Aster mögen fremde nicht wirklich aber von Gewalttaten habe ich nichts gehört.“

Sein Blick wandert zu Manik. „Keiner von den Händlern hatte eine nach ihrem kurzen Aufenthalt ein Kirja vere[2] wie der Kargi und von toten Händlern habe ich auch nichts gehört. Nun das sich Aster und Kargi nicht sonderlich mögen ist allgemein bekannt. Diese Aster sehen die Kargi als ihre Feinde an und soweit ich es gehört habe gibt es so etwas wie einen Waffenstillstand. Kein Aster darf das Kargiland betreten und kein Kargi das Asterland.“ Tief atmete Sanjan ein, beist sich danach auf die Lippe und senkt die Stimme so dass nur seine menschlichen Gefährten zuhören konnten. „Ich finde es nicht sehr erschreckend, wie verachtend die Aster ihren erklärten Feinden eine Nachricht übergeben. Die Kargi besiegeln große Verträge mit Blut und jeder kann seine Worte mit einem Blutschwur untermauern. Eine Nachricht in Blut zu übersenden ist da ein Zeichen wie ernst sie die Worte meinen. Dabei noch einen ihrer geliebten Feinde zu quälen… Er aber auch der Gulsohn haben Glück das sie noch leben. Wobei es noch deutlicher die Verachtung zeigt. Besonders da sie es wie wir ja gehört haben oft machen. Ihre gefangen Kargi in einem Käfig halten bis zur Hinrichtung. So gesehen eine letzte Demütigung für den stolzen Krieger.“

Nach den leise gesprochenen Worten, blickt Sanjan zu Tarqetik, dem Geld ja ziemlich viel zu bedeuten schien. „Ob Jaresh uns für den Besuch bei den Aster uns zusätzlichen Dank zukommen lässt, kann ich nicht eindeutig sagen. Doch es wäre schon eine Zulage wert. Schließlich würden wir nebenbei die Menschen gut dastehen lassen. Als Vermittler und Unterhändler.“
 1. Dejy für: Fürst des Waldes
 2. Dejy für: Zeichen in Blut
« Letzte Änderung: 06.03.2015, 15:25:39 von Khenubaal »

Manik

  • Beiträge: 314
    • Profil anzeigen
Dorwida
« Antwort #193 am: 05.02.2015, 18:40:09 »
Die Elfen...
Während Manik seinen Mitstreitern zuhört, wird sein Blick immer grimmiger. Warum wollen sie nur unbedingt zu den Elfen?
Nachdem Sanjan seinen kleinen Vortrag beendet hat, bei dem er die Einstellung der Elfen zu gewissen Dingen nochmal erläutert hat, meldet sich Manik wieder zu Wort: "Händler!", grummelt er, "Händler bringen den Elfen auch Dinge die sie mögen, allerlei Tand und Waren werden feil geboten. Wir hingegen", fährt er mit erhobenem Finger fort, "wir hingegen bringen ihnen etwas, das sie ganz sicher nicht mögen. Verhandlungen über einen gefangenen Kargi.", ein leuter Seufzer erklingt aus Maniks Kehle.
Alle wollten sie zu den Elfen, sollte er etwa zurück? Über den Fluss? Alleine?

Vermutlich bleibt mir nichts anderes übrig, als mit zu den Elfen zu gehen. Immerhin gehen wir dort in einer Gruppe hin, einer Gruppe die sich gegenseitig schützen kann. Das ist immer noch besser als alleine den Rückweg zu wagen. Vielleicht treffe ich sogar die Person, die den Kargi aufgeschlitzt hat, hm, das könnte doch durchaus zumindest ein bisschen Interessant werden.

Khenubaal

  • Moderator
  • Beiträge: 1294
    • Profil anzeigen
Dorwida
« Antwort #194 am: 06.02.2015, 19:22:52 »
Während Manik, Tarqetik und Sanjan sich weiter unterhalten und Ragnar zunächst schweigend zuhört, wendet sich die Aufmerksamkeit der Anwesenden nach dessen Monolog Basilio zu. Der Gul fixiert ihn mit seinen wachen Augen - die buschigen Augenbrauen des alten Kargi ziehen sich zusammen. Dann schaut er zur Seite, zu seinem Sohn und der Dariba, und murmelt leise. Basilios Gehör ist fein genug, um die Worte zu verstehen: "Magpadala ng isang taong hindi kilala sa ang misyong ito? Hindi ko alam. Tao na ito ay hindi nagmula sa Jaresh. Ano ang alam namin tungkol sa kanya?"[1]

"Patawarin sa akin, ang aking Gul. Ngunit alam namin na siya ay may isa sa aming mga lalaki namamatay na natagpuan sa kagubatan at nai-save sa kanya"[2], antwortet die Dariba.

Gul Hulad schaut zu seinem Sohn und Mago nickt seinem Vater zu: "May tiwala ako sa Marus paghatol."[3]

Daraufhin nickt auf der Gul und blickt wieder zu dem Koraker. "Also gut", sagt er. "Unsere Dariba spricht sich für dich aus und du hast einem Ukhtark das Leben gerettet. Falls du dabei hilfst, meinen Sohn zu befreien, stehe ich als Gul der Ukhtark in deiner und deines Stiefvaters Schuld, Gryphius."

Wieder ist Gemurmel unter den Ältesten zu hören. Einige nicken zustimmend, der Krieger mit den Zöpfen, Hanno und Khenu schauen dagegen grimmig, doch es kommt kein offener Widerspruch.

Derweil kommt Mago rechtzeitig zu der Gruppe der Menschen hinzu, um Maniks letzte Äußerungen aufzuschnappen. "Ich denke, da hätte ich etwas", wirft er ein, als der Fhokki geendet hat.

Hasdru, der ebenfalls in der Nähe ist und die Worte verstanden hat, reißt die Augen auf. "Serogul?", fragt er erstaunt.

Ein grimmiges Lächeln legt sich auf Magos Züge. Dann schüttelt er leicht den Kopf. "Oh, sabihin lamang Hasdru. Ito ay tungkol sa buhay ng aking kapatid. At ito ay hindi katumbas ng halaga.[4] Dann fährt der Serogul an die anderen gewandt in der Händlerzunge fort: "Es ist etwas - ein Andenken, dass für die Aster eine große Bedeutung haben dürfte. Ich habe es im Kampf erbeutet und ich weiß, dass sie es zurück wollen. Ich gebe es euch, so dass ihr es als Zeichen des guten Willens überbringen könntet."

Bei seinen Worten schaut Mago zunächst Manik an, denn es ist zuallerst die Antwort auf seine Frage. Danach wendet er sich auch Tarqetik und vor allem Sanjan zu. "Ich kenne euch erst seit heute, aber es war ein erkenntnisreicher Tag - ich vertraue euch. Was mein Vater zu dem Händler gesagt hat, gilt natürlich auch für euch. Falls ihr helfen könnt, meinen Bruder zu retten und einen Krieg mit den Aster zu verhindern, stehe ich in eurer Schuld. Und mit mir unser Stamm. Wir mögen euch kein Gold anbieten. Aber ich biete euch die Hilfe der Ukhtark, wann immer sie verlangt werden würde."

Bei diesen Worten meldet sich endlich der schweigsame Ragnar zu Wort. Nach der Raserei am Fluss gegen die Echsenmenschen schien der Fhokki den ganzen Tag in sich gekehrt. Er ist schweigsam gewesen und im Hintergrund geblieben. Auch dem erhitzten Gespräch seiner drei Begleiter hatte er nur gelauscht. Und so kommt es fast schon überraschend, dass der blonde Hüne sich zu Wort meldet. Wie immer ist seine Stimme tief und ruhig - fast schon stoisch wirkt sein Tonfall angesichts des Durcheinanders, dass im Muog herrscht. "Ich gehe mit zu den Elfen", sagt er. Sein Blick fällt zunächst auf Tarqetik: "Jaresh Dorguln bezahlt und dafür, einen Krieg zwischen Menschen und Kargi zu verhindern und die Verantwortlichen für die Übergriffe auf Dorwida zu finden. So wie ich das sehe, ist ein Gang zu diesen Elfen genau das, was uns beiden Zielen näherbringt."

Dann schaut der Fhokki zu dem Serogul hinüber und fügt hinzu: "Außerdem habe ich meinen kleinen Bruder durch Sklaventreiber verloren. Ich war noch ein Junge - ich konnte nichts tun. Aber jetzt bin ich es nicht mehr - aber es ist wieder ein kleiner Bruder in Not. Eine gute Gelegenheit für mich, zumindest eine eine erste Rate einer alten Schuld zu begleichen." Ein grimmiger Zug legt sich auf die Lippen des Nordmanns. In den blauen Augen funkelt Wut auf und die Kiefer mahlen. Man sieht, dass es hinter der stoischen Selbstbeherrschung Ragnars brodelt.
 1. Übersetzung: Einen Fremden auf diese Mission schicken? Ich weiß nicht. Dieser Mann kommt nicht von Jaresh. Was wissen wir denn über ihn?
 2. Übersetzung: Verzeih' mir, mein Gul. Aber wir wissen, dass er einen unserer Männer sterbend im Wald gefunden und ihn gerettet hat.
 3. Übersetzung: Ich vertraue Marus Urteil.
 4. Übersetzung für Basilio: Ach, lass nur, Hasdru. Es geht um das Leben meines Bruders. Und das ist es nicht wert.
« Letzte Änderung: 06.03.2015, 15:27:19 von Khenubaal »

  • Drucken