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Autor Thema: Dorwida  (Gelesen 75207 mal)

Beschreibung: Episode 1.1

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Manik

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Dorwida
« Antwort #240 am: 08.03.2015, 11:10:36 »
Nachdem die getroffene Hyäne humpelnd aus seinem Zielbereich verschwindet, konzentriert sich Manik wieder auf die Gruppe seiner Gefährten. Die Meisten der Hyänen befinden sich von ihm aus gesehen noch immer hinter seinen Gefährten, was einen Schuss gefährlich machen würde.
Nur die Hyäne seinen Landsmann vom Pferd geholt hat, gibt ein relativ offenes Ziel ab.
Ruhig legt Manik den Bogen auf das Ziel an und lässt den Pfeil lossausen.[1]
 1. Angriff auf H1: 24 > Schaden: 5
« Letzte Änderung: 08.03.2015, 11:10:50 von Manik »

Tarqetik

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Dorwida
« Antwort #241 am: 09.03.2015, 07:51:39 »
„Das Alphatier töten?... das Weibchen… wie soll ich das erkennen?“, ruft Tarqetik Sanjan zu, während er mit einem Ruck die Schwertklinge aus dem Schädel der Hyäne zieht.Zuerst versichert er sich des Kampfgeschehens, und der Haltung der restlichen Kameraden. Dann blickt er kurz hinauf in die unteren Äste des Baumes zu dem Kind, nickt diesem kurz zu bevor er sich wieder ins Getümmel wirft.

Da die eine Hälfte des Rudels im Kampf gebunden ist und diese schon angeschlagen sind, lenkt er sein Pferd um den Baum nach Osten.[1]Sein Pferd kommt auf der Strecke nicht zum Galopp, so trabt es aber gekonnt um das Wurzelwerk auf das Hyänentrio zu, wo sein Reiter die blutige Klinge mit Schwung und aller Gewalt schon auf den Fellkörper des erstbesten Tieres schmettert.[2]
 1. Reiten:14 1 Felder rechts oben, 6 Felder nach Osten, 1 Feld nach rechts-unten
 2. Angriff: 20 - Schaden: 14

Khenubaal

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Dorwida
« Antwort #242 am: 10.03.2015, 18:20:43 »
Der Kampf tobt weiter. Wütend keifend greifen die Hyänen weiter an. Grimnir hat es gleich mit zwei Widersachern zu tun. Der Wolf blutet aus zwei Wunden und fast scheint es, als könnten seine geringeren Brüder ihn hier und heute ob ihrer Überzahl in die Knie zwingen, doch er gibt sich nicht geschlagen. Dem Biss seines ersten Widersachers entkommt er mit einer schnellen Körpertäuschung. Dann schubst er das zweite Tier mit der Schulter zu Seite und bohrt seine Fangzähne tief in die Kehle des ersten Gegners. Wieder ist das Knacken zu hören und der zottelige, braune Körper erschlafft leblos im Maul des Wolfs.

Als ob dies der Aufruf für seine zweibeinigen Kameraden wäre, lassen sie einen tödlichen Hagel aus Schneide und Spitze auf das Rudel herabregnen. Eines der Tiere schafft es, durch die Deckung Ragnars zu kommen und dem gerade wieder auf die Beine gekommenen Nordmann einen tiefen Kratzer zuzufügen - doch dann ereilt die Hyänen der Tod. Innerhalb weniger Sekunden finden Maniks zielsicherer Pfeil, die tödliche Schneide von Tarqetiks Schwert und die Spitze von Sanjans Speer ihr Ziel und strecken drei weitere der Tiere nieder.

Das Rudel gerät in Panik - plötzlich sind mehr als die Hälfte der Tiere, darunter zwei der drei Leiter tot. Die wütenden Keifer weichen einsetzendem, ängstlichem Winseln und das Leitweibchen macht sich mit den überlebenden zwei Artgenossen davon, um die Lichtung zu verlassen. Der blutende Wolf, ein verletzter Nordmann und drei weitere Kameraden bleiben zurück, inmitten von sieben Hyänenleichen.

Basilio beobachtet das alles von der erhöhten Position auf seinem Ast. Keine Frage - diese Söldner verstehen ihr Handwerk. Zumindest wenn es gegen Hyänen geht. Dann vernimmt er wieder diese helle Stimme, die ihn bereits zum Baum geführt hatte; sie zittert vor Angst - oder ist es nur Anspannung? "Sind sie weg?", fragt sie.

Der Koraker besieht sich das Kind, das ihn angesprochen hat genauer. Es ist ein Mädchen von vielleicht zehn Jahren. Mit dürren, alabasterfarbenen Armen und Beinen hält sie sich am Ast fest, auf den er ihr aufgeholfen hat. Die Füße stecken in Lederstiefelchen, die Beine in engen, dunkelgrünen Hosen, die kurz unterhalb der Knie enden. Eine gleichfarbige Weste, zusammengehalten durch einen dünnen Gürtel und ein brauner, leichter Umhang um die Schultern, der jedoch von Hyänenzähnen und -pranken durchlöchert scheint, runden das Bild ab. Ihr golden schimmerndes, hüfthohes Haar ist wirr - irgendwie hat Basilio eine Ahnung, dass das bei ihr wohl selten vorkommt. Die Augen sind hellblau und spitze Elfenohren schimmern aus dem blond heraus. Keine Frage - würde jemand ein elfenkind für eine Novelle erfinden müssen, würde er dieses Mädchen hier für ihn beschreiben.

"Ganz ruhig Schwester. Sie sind weg, hörst du doch", hören plötzlich alle fünf Gefährten die hohe Stimme eines Jungen. Es ist das zweite Kind, das am Baum hängt. Ähnlich gekleidet, ebenfalls ein Elf - doch damit enden die Ähnlichkeiten auch schon. Der Junge hat mittellanges, schwarzes und krausiges Haar, grüne Augen und ein schelmisches Lächeln auf den Lippen.
« Letzte Änderung: 10.03.2015, 18:21:25 von Khenubaal »

Manik

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Dorwida
« Antwort #243 am: 10.03.2015, 21:02:46 »
Nachdem die Hyänen die Lichtung verlassen haben, lässt Manik einen Seufzer der Erleichterung erklingen. „Elende Drecksviecher!“, murmelt er, den Bogen noch in der letzten Schussposition befindlich.
Erst danach nimmt er ihn langsam runter, stapft dann aber flinken Schrittes und zielsicher auf die von ihm zuletzt getötete Hyäne zu und begutachtet kniend den noch in dem Tier steckenden Pfeil.
Eine enttäuschte Miene ziehend, richtet der Waldläufer sich wieder auf. Unbrauchbar. Eine Schande.

Einen kurzen Moment steht der Fhokki an Ort und Stelle und schaut sich um, als würde er über etwas nachdenken, doch die Kinder beachtet er ebenso wie seine Kameraden nicht, nur ein "Elendes Drecksviechzeugs!", ist nochmal aus seiner Richtung zu vernehmen. Dann stapft er ebenso flott wie eben an den nördlichen Rand der Lichtung. Hier irgendwo muss sein Fehlschuss niedergegangen sein. Angestrengt schaut er in den Wald, die Bäume und den Boden entlang, ob er den Pfeil irgendwo entdecken kann.[1]

Grade als die Suche beendet ist, fallen ihm zwei Dinge wieder ein: Einmal der Grund warum sie überhaupt auf die Lichtung gekommen sind. Der Zweite lässt ihn schlagartig wieder Richtung Süden blicken und die Hand reflexartig zum Köcher greifen: Irgendwer hatte irgendwann im Kampf was von Reitern geschrien.
 1. Warnehmung: 22
« Letzte Änderung: 10.03.2015, 21:04:50 von Manik »

Basilio Aristide

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Dorwida
« Antwort #244 am: 10.03.2015, 22:52:40 »
"Du sprichst ja unsere Sprache", erwidert Basilio dem Mädchen, ehrlich überrascht. Rasch klettert er in ihre Nähe und setzt sich auf einen Ast ihr gegenüber. "Donnerwetter, das hätte ich jetzt nicht gedacht. Und mutig bist du auch noch! Aber jetzt bist du in Sicherheit. Meine Kameraden haben die Viecher da unten alle vertrieben oder erschlagen, wie dein Bruder richtig erkannt hat. Und wir kommen als Freunde. Wir waren auf dem Weg zu eurem Stamm, weil wir dringend mit eurem König reden wollen. Mein Name ist Gryphius. Wie heißt du?"[1]
 1. Diplomacy = 14
"Call no man happy until he is dead."

"War," he sung, "is toil and trouble;
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Tarqetik

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Dorwida
« Antwort #245 am: 11.03.2015, 14:35:56 »
Nachdem die Hundevieher sich in das Unterholz zurückgezogen haben, sieht sich Tarqetik noch kurz auf dem Schlachtfeld um. Erst jetzt bemerkt er Gryphius, der sich in den Ästen mit dem Mädchen unterhält. Wirklich verletzt scheint niemand zu sein, auch wenn das versprengte Blut an den Blättern und Ästen, von jedem Teilnehmer stammen könnte. Doch zumindest Tote schien es nicht zu beklagen zu geben.

Gerade als er von seinem Pferd absteigen möchte, sieht er am Rande der Lichtung wie Manik einen neuen Pfeil an die Sehne seines Bogen legt. Da erinnert auch er sich an die Warnung über etwaigen Besuch hoch zu Ross. Er nimmt sein Pferd an die Kantare und lenkt es zielgerichtet zu seiner Gruppe und ruft  Gryphius noch zu: „Es ist vielleicht etwas zu früh, um sich um die Haut anderer zu Kümmern. Unsere eigene sollte uns Sorgen machen.“

„Ragnar aufs Pferd und gib Sanjan Deckung. Manik such´ dir eine Position mit guter Übersicht“, versucht Tarqetik eine mögliche Angriffslinie zu bilden und die Ankömmlinge zu erwarten. Selbst stellt er sich an den östlichsten Rand der Gruppe und nimmt sein Schild in die linke Hand. Bereit die Zügel loszulassen und auf den neuen Gegner zuzupreschen.

Basilio Aristide

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Dorwida
« Antwort #246 am: 11.03.2015, 14:55:13 »
"Was? Wovon redest du? Haben die Viecher etwa immer noch nicht genug?"

Basilio lässt sich rückwärts fallen, um so, kopfüber vom Ast baumelnd, unter der Baumkrone her nach Hyänen zu spähen, doch erblickt er keine. Mühsam, mit zitternden Bauchmuskeln—Warum habe ich zum Frühstück nur so schnell so viel in mich reingestopft?—zieht er sich wieder hoch[1], um dem Elfenmädchen mit hochrotem Kopf zu versichern: "Alles in Ordnung. Keins von den Viechern zu sehen. Und ich meine vorhin Reiter gehört zu haben, das müssen deine Eltern oder Verwandten sein. Wie weit sind wir eigentlich von eurem Dorf entfernt?"
 1. Acrobatics = 14
« Letzte Änderung: 11.03.2015, 15:09:48 von Basilio Aristide »
"Call no man happy until he is dead."

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Sanjan, von den Bahir

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Dorwida
« Antwort #247 am: 12.03.2015, 01:21:07 »
Schwer atmend zieht Sanjan den Speer aus der erstochenen Hyäne. Der Kampf war vorbei und sie hatten Gesiegt. Zum Glück hatten sie zwei von drei Leittieren töten können. Dieses Rudel würde wohl damit für längere Zeit keinen Unsinn mehr machen können.
Rasch blickte er zum Baum. Die Stimmen der beiden Kinder hörten sich kräftig an. Nicht so als würden sie an schweren wunden leiden. Nicht so wie Grimnir. Der Wolf stand immer noch mit der frisch gerissenen Hyäne im Maul dar. Er hat sichtlich schmerzen und wie jeder Verletzte wohl auch, wollte er sich kaum mehr bewegen. So wendet sich Sanjan seinen Freund zu und stößt seinen Speer neben sich in die Blut getränkte Erde. „Vaikne mu sõber. Ma olen siin. Tule lõõgastuda, ma aitan sind. Aeglaselt, aeglaselt.“[1] Mit beschwichtigenden Worten geht der Schamane in die Hocke, legt gar eine Hand auf den Wolf, ob wohl ein deutliche Knurren zu vernehmen ist. Langsam hilft er seinen Freind sich hinzulegen. Betastet dabei das Fell. Als er der Wunde in der Flanke nahe kommt, jault Grimnir auf. „Sa näitas neile ja nüüd tulevad lõõgastuda te, ma aitan sind.“[2] Ruhig beginnt der Schamane durch das mit Blut besudelkte Fell zu streichen. Er schließt dabei seine Augen, scheint sich auf etwas zu konzentrieren. Dann beginnt er in eine Art Sprechgesang zu verfallen. Wiederholt immer drei Mal die Sätze „Oh teda vaimud, tema esivanemad, oma aadlikud ole te kõndis meie ees ja kes te arvate, et teie käed kaitsetasemetega meie üle. Vaata oma poja , su vend , su sõber.“[3] Als er die Augen wieder öffnet, benetzt er seine rechte Hand mit dem Blut der nahen Hyäne und seine Linke mit der seines Freundes. Dieser liegt ruhig da. Er winselt und wimmert noch, scheint Sanjan aber vollkommen zu vertrauen. Während dieser weiter im Sinsang etwas murmelt von „Ta võitles vapralt ja nii kulunud rasket haava ta. Aga selle aja teie juurde tulla ei ole. Ma palun teil hoida oma käed teda aidata teda enda nimel jätkuvaltsuur rüselus järgida.“[4] Und dabei die Hände zuerst in die Luft hält, sie jemanden oder etwas zu zeigen scheint und dann von der Mitte des Tieres, durch das Fell die Hände streicht. Als die eine den Kopf und die andere die Rute erreicht hat, lässt Sanajn sie langsam wieder zurück wandern, doch nicht zur wieder zur Mitte des Körpers, sondern über die beiden schweren Wunden. Dort hält er inne und wiederholt den Ritus noch einmal. Wer darauf achtet erkennt, dass das verstrichene Blut warm, rot aufleuchtet und langsam in den Körper des Tieres zu sinken scheint.[5]

Als die Behandlung zu Ende ist, bleibt Sanjan neben seinen Freund sitzen. Dieser rappelt sich langsam wieder auf. Seine Wunden bluten nicht mehr, haben sich wohl auch etwas, auch wenn nicht ganz, geschlossen. Noch so ein großes Abendteuer würde der Wolf nun besser überstehen als zuvor. 
 1. Deyi für: Ruhig mein Freund. Ich bin ja da. Komm entspann dich, ich helf dir. Langsam, Langsam.
 2. Deyi fürDu hast es ihnen gezeigt und nun komm entspanne dich, ich helf dir.
 3. Deyi für: Oh ihr Geister, ihr Ahnen, Ihr Großen die ihr vor uns gewandelt seid und ihr die ihr die ihr eure Hände schützend über uns haltet. Seht euren Freund, euren Bruder, euren Sohn.
 4. Deyi für: Er hat tapfer gekämpft und so auch schwere Wunden davon getragen. Doch seine Zeit zu euch zu kommen ist noch nicht. Ich bitte euch, haltet eure Hände über ihn, helft ihm in eurem Namen weiter der großen Jagt zu folgen.
 5. Heilung (Stufe 1) +4 TP für Grimnir

Khenubaal

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Dorwida
« Antwort #248 am: 14.03.2015, 09:07:13 »
Als Basilio sich wieder heraufschwingt, zuckt das Mädchen wieder zusammen. Der Schreck steckt ihr noch in den Gliedern, doch mit seinen freundlichen Worten hat der Koraker anscheinend schon ein wenig Aufbauarbeit geleistet. Die Elfe schluckt einen Klos hinunter und sagt dann mit heller Stimme: "Danke. Ich heiße Fearchara und das da ist mein Bruder Torin." Bein zweiten Halbsatz deutet sie mit dem ausgestreckten Arm auf den Elfenjungen auf der anderen Seite des Baums. "Wir habe gespielt und die Hyänen haben uns angegriffen." Von unten dringen die Geräusche der anderen Recken zu den beiden hinauf und veranlassen sie zu einer eigenen Frage: "Und wer seid ihr?".

Tarqetiks Worte, mit denen er eine Verteidigungslinie zu organisieren versucht, hallen über die Lichtung - Ragnars kehlige Erwiderung folgt: "Alles klar!". Mit diesem Ausruf schaut sich der Nordmann nach seinem Rappen um, nur um festzustellen, dass er noch nicht zurückgekehrt ist, nachdem er im Kampf geflohen war. Daraufhin umfasst Ragnar mit einem wütenden Fluch Schwert und Schild fester und tritt neben den berittenen Brandobianer. Auch Maniks Erwiderung schießt durch die Blätter - der Fhokki klingt erfreut, immerhin hat er eben seinen verloren geglaubten Pfeil im Dickicht gefunden.

Doch das alles ist vergessen, als das Mädchen Sanjans Gesang und Gesten vernimmt. Ihr blickt heftet sich an den Druiden und den auf dem Boden liegenden Grimnir und sie verfolgt das Ritual wie gebannt. Jede der Gesten und jede neuerliche Formel in der unbekannten Sprache quittiert sie mit erhobenen Augen oder einem überraschten, leichen Zischen. Als sich schließlich Grimnir erhebt, legt sich ein Lächeln auf ihre Züge. Es ist ein wunderschöner, malerischer Augenblick. Der jäh zerstört wird durch den spürbar weltlicheren Ausruf ihres Bruders: "Boah!", schreit der Junge. Fearchara funkelt ihn wütend an, was Basilio fast auflachen lässt.

In diesem Augenblick nimmt der Lärm der sich nähernden Reiter weiter zu. "Achtung!", ruft Ragnar aus und dann ist es auch schon so weit. Fünf Reiter brechen durch die Baumgrenze und lassen ihre Pferde kurz darauf abrupt abstoppen. Ihre einheitliche Kleidung identifiziert sie sofort als Krieger, ihre zwar drahtige und muskulöse, doch vergleichsweise zierliche Konstitution als Elfen. Die Brust bedeckt bei allen eine dunkelbraune Lederweste. Darunter tragen sie ein dunkelgrünes Leinenhemd mit hochgeschlossenem Kragen. Die Beine stecken in einer gleichfarbigen Hose, die Füße und Unterschenkel in Lederstiefeln. An den Satteln aller fünf hängen jeweils zwei gefüllte Scheiden für Kurz- und Langschwert. Jeder der Männer hat außerdem einen Bogen bei sich - zweien hängt er quer über den Rücken, die anderen drei halten die Waffe in den Händen. Besorgt stellen die Männer fest, dass einer einen Pfeil angelegt hat und auf Tarqetik zielt.

Alle fünf Mann tragen ihr glattes Haar deutlich über Schulterlänge und lose zu einem Pferdeschwanz gebunden. Die spitzen Ohren schauen jeweils hinaus und identifizieren sie ebenfalls als Elfen. Drei sind blond, einer hat schlohweißes Haar und einer eine braune Mähne. Die Augen sind klar und weit und schauen die Männer vor sich durchdringend an. Die Haut hell wie Alabaster und von einer Reinheit, um die Sie viele Mädchen in Dorwida sicher beneiden würden.

Die Reiter werfen sich Blicke und murmeln einander etwas zu, als sie die Szenerie auf der Lichtung erblicken. Die Männer können das Gesagte nicht entziffern - es scheint sich wohl um die Elfensprache zu handeln. Der Braunhaarige - anscheinend der Anführer des Trupps, denn er steht in der Mitte und etwas weiter vorn, hebt seine zur Faust geballte Rechte, ohne sich umzudrehen. Anscheinend ist das ein klares Zeichen - sofort verstummen die anderen vier und ehe sich Grimnir und seine zweibeinigen Kameraden versehen können, haben alle vier ihre Bögen gezogen und zwei weitere ihre Pfeile angelegt.

Daraufhin spricht der Elf mit den braunen Haaren; ein stilisierter Mistelzweig aus einem hellen Metall - wohl Silber - in der Mitte seiner Weste scheint seinen Rang zu kennzeichnen. "Wir holen jetzt die Kinder vom Baum. Bleibt, wo ihr seid und hebt eure Waffen nicht. Wir wollen niemanden verletzten, falls wir nicht dazu genötigt werden."

Als er zu Ende gesprochen hat, will er eben einem seiner Männer das Zeichen geben, sich zum Baum aufzumachen, doch da hört man schon ein dumpfes Prallen. Es ist der Elfenjunge, der sich vom Baum hat auf die Füße fallen lassen und nun mit einem schelmischen Grinsen zu den Reitern schaut. "Hallo, Onkel Liam!", ruft er. "Stell dir vor, ein Hyänenrudel hat uns gejagt, die sind schon nah dran gewesen, als wir uns auf diesen Baum gerettet haben!"
« Letzte Änderung: 15.03.2015, 08:22:06 von Khenubaal »

Sanjan, von den Bahir

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Dorwida
« Antwort #249 am: 14.03.2015, 15:54:37 »
Die vertrauensvolle Geste, als Sanjan seinen Kopf an das wieder gestärkte Tier legt, wird je unterbrochen, als die Reiter auftauchen. Während er sich aufrichtet betrachtete er die Neuankömmlinge. Wegen ihnen waren sie hier und nun hatten sie einen ähnlichen Auftritt hingelegt wie bei den Kargi. Ah, die Ahnen hatten Humor und in letzter Zeit wahrlich ihre Hände über sie. Für einen Moment sinkt der Blick des Bahir auf den Waldboden vor den Reitern. Ihm ist nicht ganz wohl hier vor den Elfen zu stehen. Als er merkt wie die Wärme sich aus seinen Gliedern zurück zieht, blickt er wieder auf. Genau in dem Moment, als der Anführer zu sprechen beginnt. Grimnir, welcher mit dem Rechten Lauf immer noch nicht vollkommen auftreten kann, positioniert sich vor seinem Freund. Mit dem Stolz eines Wolfes der frisch Beute erlegt hat, baut sich das dir auf. Läßt gar seinen Zähne aufblitzen. Sein Knurren ist aber deutlich leiser.

„Wir sind nicht hier um unsere Waffen gegen euch sprechen zu lassen.“ Erklingt Sanjans Stimme, nachdem der Junge gesprochen hat. Er hört sich nicht so selbstsicher an wie bei den Kargi oder den Menschen. „Warum auch? Die Ahnen hatten unsere Wege geleitet, um zufällig euer Blut retten zu können. Es wäre doch sehr dumm nun gegen euch zu kämpfen oder nicht?“ Beim Sprechen blickt der Schamane zum Anführer Liam. Jedoch vermeidet er, dem Mann direkt in die Augen zu sehen.

Manik

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Dorwida
« Antwort #250 am: 14.03.2015, 18:10:17 »
Als die Reiter die Lichtung betreten, verschlägt es Manik zunächst die Sprache.
Er hat noch nie Elfen gesehen, nur Geschichten über ihren Charakter gehört, aber ihr Erscheinen, ihr Auftreten, das ist bombastisch. Strahlend hell, elegant und selbstsicher, fünf Reiter auf ihren edlen Rössern, alle ausgerüstet mit Schwert und Bogen. Die Uniform elegant und doch zweckmäßig, eine leichte Rüstung für ein bisschen Schutz und gute Beweglichkeit. Dazu Autorität und Disziplin. Eine Handbewegung und Schweigen, kein Chaos wie bei den Kargi.
Warum die Neuankömmlinge jedoch die Waffen gegen seine Gefährten und ihn erheben, ist Manik nicht ganz klar. Achtet denn keiner auf die vielen Tierleichen die hier herumliegen? Der Fhokki ist sich jedoch sicher, dass die Elfen keine kriegerischen Absichten haben, steckt seinen Pfeil wieder weg und bewegt sich, den Bogen locker an zwei Fingern der rechten Hand hängend, gemütlich schlendern auf seine Kameraden zu.

Vielleicht hätte ich meine Aufmerksamkeit doch den Kindern schenken sollen, statt den vermaledeiten Pfeilen. Aber hier hat wohl keiner eine Ahnung, wie schwer es ist, vernünftige Pfeile zu bekommen. Naja, die Elfen vermutlich schon. Und wieso scheint der Junge der eben vom Baum gesprungen ist das ganze als total lustiges Abenteuer zu sehen? Sagt man über Elfen nicht, dass sie Verstand besitzen?

Grade als Sanjan zu Ende geredet hat, erreicht Manik seinen Gefährten und klopft ihm einmal mit der freien Hand auf die linke Schulter.
"Mein Gefährte spricht weise," fährt er fort, "wie immer eigentlich. Sagt, Onkel Liam, sind euch die vielen Tierleichen hier nicht aufgefallen? Draussen im Wald müsste auch noch irgendwo was rumrennen in dem ein Pfeil steckt, wenn es noch rennen kann. Aber egal, wie es scheint haben wir die jüngeren eures Dorfes soeben gerettet und obwohl ich mich darüber wundere, dass euer Neffe dies anscheinend als großes Abenteuer zu sehen scheint, statt zu begreifen wie knapp die ganze Sache ausgegangen ist, bin ich doch erleichtert, dass er nicht das Frühstück dieser... Viecher geworden ist. Ein bisschen Dankbarkeit wäre wohl angebracht, anstatt mit euren Bögen rumzufuchteln, oder?", fragend blickt Manik den Anführer der Elfen dabei an.

Zu Sanjan flüsternd fügt er hinzu: "Hm, das war es nicht, was ihr unter Zurückhaltung verbucht wissen wolltet, oder?"


Sanjan, von den Bahir

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Dorwida
« Antwort #251 am: 15.03.2015, 12:15:32 »
Sanjan unterdrückt ein schütteln des Kopfes, als ihn Manik fragt. "Nein, aber jeder wie die Ahnen ihn geschaffen haben." antwortet er dann ebenso leise. So schlecht war ein solcher Charakter ja auch nicht. Denn man wusste immer woran man am Ende war. Für Situationen in denen diese Offenheit hinderlich war gab es am Ende ja auch anderer Charakter.

Basilio Aristide

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Dorwida
« Antwort #252 am: 15.03.2015, 20:40:15 »
"Wer wir sind?" entgegnet Basilio dem Mädchen. "Na, eben Gesandte, die geschickt wurden, um mit eurem König etwas wichtiges zu besprechen. Also, da wären erst einmal unsere drei Krieger: Tarqetik, das ist der auf dem Pferd, der gerade so fein Befehle verteilt, Ragnar, der sein Pferd sucht, weil er vorhin runtergefallen ist, und Manik, der seine verschossenen Pfeile aufsammelt und dabei rumflucht. Er flucht nämlich so schrecklich gern. Und dann ist da noch Sanjan. Den hab ich noch nicht viel reden hören, obwohl er unser Sprecher ist, und davon auch noch die halbe Zeit—wie jetzt—in einer Sprache, die ich nicht verstehe. Ach, und sein Wolf heißt Grimnir, auf den muss man aufpassen, der schnappt sich bei den Mahlzeiten nämlich immer das größte und beste Stück Fleisch. Da muss man echt fix sein, wenn man auch noch was haben will. Ja, und wer ich bin, sagte ich ja bereits. Ich bin eigentlich nur dabei, weil ich einer schönen Dame helfen und gefallen will. Ein klein wenig auch, weil ich reden kann, aber unser Hauptsprecher ist Sanjan."

Nach dieser langen Vorstellung beobachten die beiden zusammen, wie Sanjan seinen Wolf verarztet—magisch gar!—wobei Basilio mehr das Mädchen und ihr Entzücken beachtet als das eigentliche Geschehen, so beeindruckend und überraschend dies ist.

Dann sind die elfischen Reiter heran und erteilen herrisch Befehle, bei angelegten Pfeilen. Verständlich, schließlich geht es um Kinder. Da kann man schon nervös werden, diese von schwer bewaffneten fremden Männer umstellt vorzufinden.

Bei Torins Prahlerei aber verzieht Basilio das Gesicht und vergisst für einen Augenblick die Gefahr, in der sie sich befinden. Wir haben uns auf den Baum gerettet? Du hast dich gerettet und deine Schwester zurück- und allein gelassen. Hyänenfutter wär sie gewesen, wären euch nicht fünf Fremde unverhofft zur Hilfe geeilt. Das hätte Amell nicht passieren können, dass sie sich da allein hätt abmühen müssen, während ich in aller Seelenruh' auf der anderen Seite des Baums sitzen bleib. Überhaupt wär ich niemals als erster hoch!

"Ha, dein Bruder ist ein bisschen ein Prahlhans, kann das sein?" wispert er Fearchara vertraulich zu. "Ob meine Schwester mich früher auch so leicht durchschaut hat, wann immer ich versucht habe, ihr zu imponieren?"

Basilio zwinkert ihr zu und purzelt dann vom Baum. Dolch und Armbrust legt er zu seinem Rapier auf den Boden und trägt daher keine sichtbare Waffe, als er die Arme zu dem Mädchen hochstreckt und ruft: "Komm, Fearchara, ich fang' dich auf!"
« Letzte Änderung: 16.04.2015, 22:24:16 von Basilio Aristide »
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Tarqetik

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Dorwida
« Antwort #253 am: 16.03.2015, 10:44:26 »
Tarqetik ist von dem ersten Pfeil, der auf ihn gerichtet ist, gar nicht begeistert. Die weiteren Pfeile und das Drohgebärden des braunhaarigen Anführers steigern seine Grimm weiter, das sich im Knirschen der Zähne wieder spiegelt  und seinen Groll offenkundig macht.

Für die Aufforderung des Anführers  hat Tarketik wenig über und spuckt erst mal den angesammelten Speichel zur Seite seines Pferdes auf den Boden, und hält dabei sein Schwert leicht nach unten. Das Blut der Hyänen rinnt langsam über die Blutrinne und tropft vor den Pferden der Elfenkrieger in das Gras der Lichtung. Er blickt die Elfen von der Spitze ihrer Pfeile entlang, über ihre Haltung in deren Augen an.

Als der Junge vom Baum springt und plappernd zu seinem Onkel läuft und Sanjan dazu seiner Vermittlerrolle gerecht wird, in dem er es mit Logik versucht, wandelt sich das Zähneknirschen in ein schmalllippiges Grinsen, als Manik die Angreifer auf das Offensichtliche hindeuten muss. Tarqetik drückt seinem Pferd die Knie etwas fester in die Flanken und dieses macht zwei Schritte auf die Elfen zu, und vernimmt das leise Ziehen im Holz als die Sehnen angezogen werden gelassen.
Mit festem Blick nun auf den braunhaarigen Anführer gerichtet meint er schlicht: „Auf Eure nette Pfeil und Bogen Gestik wurde mit Freundlichkeit und Logik geantwortet. Da Euch die Natur mit größeren Lauschern ausgestattet hat, bin ich sicher, dass Ihr das auch verstanden habt. Wenn das Streichquintett nun nichts dagegen hat, würde ich mir gerne das holen was mir gebührt.“ Dann verengen sich die Augen des Brandobianers und etwas resoluter meint er: „Wir sind fünf gegen fünf. Da wir in euren Augen wohl die Bösen sind“, er blickt kurz an sich hinab, „oder sagen wir, die weniger gut aussehenden. Dann wäre eines eurer Kinder demnach in unserer Gewalt, sprich ein Druckmittel. Und um dieses Leben zu retten droht ihr denen, die nicht nur die Kinder sondern auch mindestens 3 oder gar 4 von Euch mit in die andere Welt reißen könnten?“[1] Tarqetik wedelt mit seiner Schildhand vor seinem Gesicht auf und ab und meint salopp: „Taktisch vielleicht nicht so gut durchdacht, was?“
 1. Einschüchtern: 19
« Letzte Änderung: 16.03.2015, 10:59:06 von Tarqetik »

Basilio Aristide

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Dorwida
« Antwort #254 am: 16.03.2015, 19:21:14 »
Das Elfenmädchen springt schon los, als Basilio die Arme ausstreckt, noch ehe seine Worte ganz gesprochen sind.[1] Er lacht auf und wirbelt sie einmal herum, ehe er sie, mit dem rechten Arm umschlungen, seitlich auf seiner Hüfte absetzt. Dann umrundet er mit ihr den Baum, wobei er größtmöglichen Abstand zu allem hält, was Waffen erhoben hat oder Drohreden hält. Den Elfenjungen sammelt er ein, indem er ihm die Linke auf die Schulter legt und in gutmütigem Ton schimpft: "So, du Lümmel, jetzt erst mal ab zu deinem Onkel. Große Reden schwingen können wir alle später noch."

Den Jungen vor sich herschiebend, nähert Basilio sich den Elfen.

"Wir sind gekommen, weil wir dringend mit euch reden wollen." Beim Wort wir nickt er in Sanjans Richtung. "Was wir mit euch zu verhandeln haben, ist mindestens ebenso sehr in eurem Interesse wie in unserem. Allerdings ist da, wo ich herkomme"—ein kurzer Seitenblick gilt Tarqetik—"das Leben von Kindern kein Handelsgut. Wir kommen in Frieden und würden gern ebenso empfangen werden."[2]

Bei diesen Worten hebt er Fearchara zu ihrem Onkel hoch.
 1. Reaktion des Mädchens per PM mit SL abgesprochen.
 2. Diplomatie = 17
« Letzte Änderung: 16.03.2015, 21:23:01 von Basilio Aristide »
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