"Wer wir sind?" entgegnet Basilio dem Mädchen. "Na, eben Gesandte, die geschickt wurden, um mit eurem König etwas wichtiges zu besprechen. Also, da wären erst einmal unsere drei Krieger: Tarqetik, das ist der auf dem Pferd, der gerade so fein Befehle verteilt, Ragnar, der sein Pferd sucht, weil er vorhin runtergefallen ist, und Manik, der seine verschossenen Pfeile aufsammelt und dabei rumflucht. Er flucht nämlich so schrecklich gern. Und dann ist da noch Sanjan. Den hab ich noch nicht viel reden hören, obwohl er unser Sprecher ist, und davon auch noch die halbe Zeit—wie jetzt—in einer Sprache, die ich nicht verstehe. Ach, und sein Wolf heißt Grimnir, auf den muss man aufpassen, der schnappt sich bei den Mahlzeiten nämlich immer das größte und beste Stück Fleisch. Da muss man echt fix sein, wenn man auch noch was haben will. Ja, und wer ich bin, sagte ich ja bereits. Ich bin eigentlich nur dabei, weil ich einer schönen Dame helfen und gefallen will. Ein klein wenig auch, weil ich reden kann, aber unser Hauptsprecher ist Sanjan."
Nach dieser langen Vorstellung beobachten die beiden zusammen, wie Sanjan seinen Wolf verarztet—magisch gar!—wobei Basilio mehr das Mädchen und ihr Entzücken beachtet als das eigentliche Geschehen, so beeindruckend und überraschend dies ist.
Dann sind die elfischen Reiter heran und erteilen herrisch Befehle, bei angelegten Pfeilen. Verständlich, schließlich geht es um Kinder. Da kann man schon nervös werden, diese von schwer bewaffneten fremden Männer umstellt vorzufinden.
Bei Torins Prahlerei aber verzieht Basilio das Gesicht und vergisst für einen Augenblick die Gefahr, in der sie sich befinden. Wir haben uns auf den Baum gerettet? Du hast dich gerettet und deine Schwester zurück- und allein gelassen. Hyänenfutter wär sie gewesen, wären euch nicht fünf Fremde unverhofft zur Hilfe geeilt. Das hätte Amell nicht passieren können, dass sie sich da allein hätt abmühen müssen, während ich in aller Seelenruh' auf der anderen Seite des Baums sitzen bleib. Überhaupt wär ich niemals als erster hoch!
"Ha, dein Bruder ist ein bisschen ein Prahlhans, kann das sein?" wispert er Fearchara vertraulich zu. "Ob meine Schwester mich früher auch so leicht durchschaut hat, wann immer ich versucht habe, ihr zu imponieren?"
Basilio zwinkert ihr zu und purzelt dann vom Baum. Dolch und Armbrust legt er zu seinem Rapier auf den Boden und trägt daher keine sichtbare Waffe, als er die Arme zu dem Mädchen hochstreckt und ruft: "Komm, Fearchara, ich fang' dich auf!"