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Autor Thema: Dorwida  (Gelesen 75420 mal)

Beschreibung: Episode 1.1

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Sanjan, von den Bahir

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Dorwida
« Antwort #300 am: 21.04.2015, 17:36:48 »
Mit wütenden, sturen Blick lässt sich Sanjan abführen. Grimnir, den zum Glück keiner direkt angeht, folgt seinem Freund treu. Trotz seiner Wut, lässt sich der Schamane nicht seine Würde nehmen. So gut es ging schreitet er neben seinem Wächter her, erhobenen Hauptes. Nur als die kleine Fearchara zu ihnen ruft, wendet er seinen Blick zu ihr. Für diesen Augenblick tut es ihm Leid, was der Fürst gerade angerichtet hatte. Warum gab es nur Anführer die nicht erkannten, dass ihre Zeit zu Ende war. Jedoch war es die Angelegenheit dieses Stammes und er glaubt nicht, dass er oder einer seiner Begleiter den sterbenden Fürsten zu einem Kampf um die Krone herausfordern könnten.

Doch schon bald wenden sich Sanjans Gedanken. Schade, der Elfenfürst ist unvernünftiger als der Kargifürst. Das sollte schon etwas bedeuten, aber nun hieß es von hier fort zu kommen. Sie hatten versagt, doch ihr Leben einfach wegzuwerfen, will er nicht. Aus jeder Lage gab es einen Ausweg, sicher auch aus diesen Zellen. Obwohl der Schamane noch nie eine von innen gesehen hatte, glaubt er daran, dass sie fliehen konnten. Nur halt nicht solange, wie dutzende von Wachen um sie herum sind.

Leicht wandert eine Augenbraue fragend nach oben, als Sanjan die Zellen sieht. Ob sie und dort an die Pfähle binden? fragt er sich bevor er realisiert wer in der einen Zelle liegt. Ragnar, hatten wann hatten sie ihn wohl hier her gebracht? In seinen Gedanken spinnt er diese Frage weiter und kommt zu einen üblem Schluss. Wonach er wieder wütend dreinblickt.

In die Zelle verfrachtete und überraschender Weise nicht an einen Pfahl gebunden, wendet sich Sanjan um und ging in die Knie. Er umschlingt Grimnirs Hals und drückt ihn fest an sich. Der Wolf hat es gut gemacht. Hat keinen der Elfen angefallen und war nicht stiften gegangen. So sind wohl die ersten Worte ein Lob an den Wolf. Doch rasch folgen düster klingende. In seiner Muttersprache flucht der Halbelf ähnlich erregt wie der Elf gerade eben. Dabei nutzt er aber fast nur Kraftausdrücke und Wörter die seine Begleiter fragen lassen würden, woher Sanjan diese kannte.

Doch Sanjan braucht es gerade. Er ist so etwas von wütend auf diesen Fürsten, die Elfen, ach ihre ganze Lage, dass er es einmal rauslassen muss. So wirkt er auch deutlich entspannter, als seine Worte enden. Im Schneidersitz, sitzt er nun auf dem Boden. Grimnir hat sich neben ihn gelegt und ließ seinen Kopf im Schoß seines Freundes. Beide achten weder auf den verwundeten Kargi, noch auf den Elfenbastard der mit ihnen in der Zelle sitzt. Der Schamane blickt rüber zur anderen Zelle. Zu Ragnar und dem Medicus Daragh. „Hey Daragh“ brüllt er dann urplötzlich los. „Danke, dass du Ragnar hilfst. Doch lass mich raten. Kaum waren wir verschwunden, haben die Wachen ihn hier her gebracht. Dein Herr des Waldes war doch von Anfang an taub für unsere Worte. Zu Schachde, dass der Tot und die Trauer ihn blind für das Leben gemacht haben. Zu schade, dass er dein Dorf in einen neuen Krieg führt. Venna meditsiin[1] mögest du genug Kräuter haben um den Schmerz und das Blut zu stillen.“ Danach blickt er der Wache, die ihn gerade anfletzen will, er habe zu Schweigen stur in die Augen und schweigt.
 1. Dejy für: Bruder der Heilkunde
« Letzte Änderung: 21.04.2015, 19:43:39 von Sanjan, von den Bahir »

Manik

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Dorwida
« Antwort #301 am: 21.04.2015, 19:03:45 »
Angespannt bis zum zerreißen, steht Manik in der Mitte des Versammlungsplatzes und beobachtet die sich näherenden Wachen. Feiglinge. Dreckspack. Gnade diesem Abschaum Gott, sollten sie sich noch einmal unter ausgeglicheneren Verhältnissen treffen.
Finster schaut er die beiden Wachen, die ihn abführen wollen an.
Grade als Gedanken des Widerstands in dem Fhokki aufzukeimen beginnen, wird Tarqetik auf unsanfte Art daran erinnert, dass es relativ zwecklos ist, angesichts der Übermacht die sie gegen sich haben. Widerwillig lässt Manik sich daraufhin mitnehmen.
Als irgendsoein aufmüpfiger Tölpel ihn auch noch anspuckt, kann Manik sich nicht mehr zusammenreißen. Wütend versucht er zurück zu spucken, verfehlt sein Ziel jedoch und kriegt dafür, von einem seiner Bewacher einen schmerzhaften Ellenbogenschlag in die Seite ab. Grimmig schaut der Fhokki in die Menschenmenge und macht keinen Hehl aus der Wut, die in diesem Moment in ihm weiter aufsteigt. Nicht einmal der Blick Maelis‘, kann daran irgendwas ändern.
Soll dieses ganze, abartige Volk der Teufel holen.

Als die Gruppe den Wald erreicht, hat der Fhokki sich wieder etwas beruhigt, sucht den Wald ab nach den Stufen in die Tiefe die in ein einsames, dunkles Kellerloch führen, doch er erspäht nichts. Umso überraschter ist Manik, als sie ihre tatsächlichen Zellen erblicken und kurz darauf, erhellt sich sein Gemüt zum ersten Mal seit den Geschehnissen auf dem Versammlungsplatz wieder ein wenig: Ragnar! Und er scheint noch zu Leben. Angestrengt blickt der Fhokki hinüber in die Zelle mit dem Medicus und seinem Landsmann, kann jedoch nichts erkennen.
„Danke! Danke Medicus.“, krächzt er stattdessen hinüber, während sie in ihre Zelle geschleift werden. Sofort stellt sich Manik an die Gitterstäbe und späht angestrengt in die andere Zelle. „Geht es ihm gut? Wird er wieder gesund?“
Doch statt Antworten erhält er nur böse Blicke. Vermutlich wollte der Medicus Ragnar gar nicht helfen. Der Fürst hatte nur Angst, dass ein Toter in Gefangenschaft, dass Volk doch noch gegen ihn rebellieren lassen könnte.

Seine Gedanken und Sanjans Worte lassen wieder Wut im Fhokki aufkeimen. Es stimmt. Sie mussten Ragnar echt schon ziemlich zeitig hier her gebracht haben. Der Hüne trägt sich bestimmt nicht leicht.
Wütend blickt Manik wieder die Wachen an. „Abschaum! Abschaum! Abschaum!“, brüllt er nun wieder aus voller Kehle, auf kein bestimmtes Ziel gerichtet. Doch als sich eine der Wachen ihrer Zelle wieder nähert, springt Manik hastig von den Gitterstäben weg. Komm doch rein um mich zu bestrafen, feiges Stück Dreck. Wollte er brüllen. Doch stattdessen erblickt der Waldläufer zum ersten Mal den Kargi in ihrem neuen Zuhause.
Ein blutrünstiger Krieger, still stehend in der Zelle und die Neuankömmlinge musternd. In dem Moment kann Manik nicht anders als leicht zu schmunzeln, doch es ist kein erfreutes oder fröhliches Schmunzeln. Es hat einen Hauch von Boshaftigkeit in sich und einem aufmerksamen Beobachter könnte klar sein, dass es ein tief zynisches Schmunzeln ist.
„Na, wen haben wir denn da? Immerhin haben wir offensichtlich den gefunden, den wir gesucht haben, wenn das mal nichts ist. Ha! Erfolg!“, plappert der Fhokki unverdrossen los und schnippt dabei die Finger einmal vor dem Gesicht des Kargis. Grade dabei den Kargi weiter zu umkurven und sein dummes Geschwätz weiter fortzuführen, erblickt Manik jedoch den anderen Zellenbewohner.

Urplötzlich bleibt er stehen. Sein Blick haftet auf dem Elfen. So plötzlich wie er stehen geblieben ist, lacht er plötzlich ein lautes, kurzes, heftiges Lachen. „Einer von denen. Hier drin. Erstaunlich.“

Der Gedanke, dass ihr Zellengenosse in einer genauso beschissenen Lage wie sie selbst ist, kommt dem Fhokki in dem Moment nicht. In dem Moment, ist der Elf vor allem eins: Ein Elf. Und was Manik angeht, ist ein Elf grade einfach nur ein Elf und einer so gut wie der andere. Die Hände zu Fäusten geballt, bewegt er sich langsam auf den Mitgefangenen zu.
« Letzte Änderung: 21.04.2015, 19:04:11 von Manik »

Basilio Aristide

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Dorwida
« Antwort #302 am: 21.04.2015, 20:29:02 »
Liams Nicken nimmt Basilio zu Kenntnis, ohne weiter darauf zu reagieren. Er lässt sich willig abführen. Tatsächlich ist sein Schritt federnd, man möchte fast sagen: beschwingt. Und so fühlt er sich auch, trotz ihrer prekären Lage. Ha, was für eine Rede! Und die Leute, auf die er abgezielt hat, scheint er tatsächlich erreicht zu haben. Da! Die Prinzessin schreitet energisch auf ihren Vater zu: das letzte Wort ist für sie noch lange nicht gesprochen!

Bei Fearcharas Zuruf allerdings lächelt Basilio traurig. Die Welt der Erwachsenen muss für Kinder wirklich unverständlich sein! Dass der liebe Opa so was tut und sich dabei auch so gar nicht um das Wohl des Volkes oder der eigenen Familie bekümmert... ach, es ist wohl besser, dass sie den letzten Punkt wohl so recht gar nicht versteht. Er will ihr zuwinken, doch da hat man ihn schon weitergestoßen.

"Man sollte vielleicht eine zweite Amme beschäftigen", merkte er an. "Eine einzelne hat doch gar keine Chance, die beiden im Auge zu behalten."

Der beschwingte Schritt hält ungefähr die Hälfte des Weges an, dann kommen Basilio die ersten Zweifel. Überzeugung heißt noch lange nicht Handeln, und Handeln noch lange nicht Erfolg. Vielleicht darf er sich doch nicht zuviel von Liam und Aisling erwarten. Beim Anblick der Zellen denkt er unwillkürlich: Ich bin noch zu jung zum Sterben! Und als er hineingestoßen wird: Basilio, du Dummkopf! Warum hast du deine Messer hergegeben? Keiner hat dich gefilzt, keiner hätte sie bemerkt! Aber du musstest ja eine große Geste machen. Warum, Vlad, warum geb ich freiwillig einen Vorteil her? Aber vielleicht ist die Geste an Onkel Liam ja nicht verloren gegangen. Vielleicht nützt diese ihm in seiner Zelle mehr als die kleinen Dingerchen selbst.

Ja, und dann schaut Basilio sich um. Kaum hat er den Kargi erblickt—Maniks Ruf "Ha, Erfolg!" macht ihn auf diesen aufmerksam—da geht er auch schon auf ihn zu, ohne sich von dessen finsteren Blick beeindrucken zu lassen, und setzt sich neben ihn, auf die dunklere, den Gitterstäben entgegengesetzte Seite.

"Hallo Barkas", sagt er dabei auf Kargi, leise genug, dass es die Elfenwächter in dem augenblicklichen Tumult hoffentlich nicht hören. "Uns schicken deine Vater und Bruder. Sollten verhandeln mit Fürst von die Elfen über dein Freiheit. Das war Plan eins. Plan zwei gibt es auch, wird enden mit unser aller Tod, nur gerettet wird sein Kargi Ehre. Ich für Plan drei bin. Was meinen du?"[1]

Der Kargi blickt noch finsterer drein, noch misstrauischer als zuvor. Herrje, er hat natürlich recht. Die Idee, dass sie im Auftrag seines Stammes hier sind, ist vollkommen absurd, so wie die Wahrheit eigentlich immer absurder als die Lüge erscheint, bei welcher man sich schließlich ganz an der Situation und der nötigen Plausibilität orientieren kann. Das frustriert Basilio schon seit jeher, dafür hat er wenig Geduld übrig: jemanden von der Wahrheit überzeugen zu müssen, der diese nicht selber sieht. In neun von zehn Fällen ist es verschwendete Liebesmüh! Wie also soll Basilio Barkas nur überzeugen, wie ihm beweisen, dass sie tatsächlich von seinem Vater geschickt wurden?

"Du glaubst mir nicht?" setzt Basilio nach. "Glaubst nicht, dass dein Vater Menschen würde schicken? Na ja, wenn er hätte geschickt einen von seinen Leuten, dann ja wären sie behandelt worden wie du oder wie Dihal, nicht wahr? Dihal lebt noch. Ich ihn im Wald hab gefunden und Dariba ihn hat geheilt. Soll ich beschreiben dir, wie er sieht aus? Wie er war zugerichtet, mit Messer überall hinten und vorn geschnitten zu Zeichen? Soll beschreiben, wie sieht Marus Hütte von innen aus? Und Maru selbst? Ha, wo ich soll anfangen. Mit ihre Augen natürlich. Oder lieber mit ihr stolzes Haltung? Oder die Augen. Lange ich habe nachgedacht, welches Farbe sie haben. Farbe davon nämlich ändert sich, je nachdem, in welches Licht man sie betrachtet. Aber gerade deshalb bin ich zu dem Entschluss gekommen, die richtige Bezeichnung müsse 'Bernstein' sein. Bernstein wechselt seine Farbe ja auch mit dem Licht, überhaupt verspricht er geheimnisvolle Tiefen, genau wie Maru."

Wie Basilio so ins Schwärmen gerät, vergisst er darüber zwei Sätze lang—zwei lange Sätze lang—dass er ja eigentlich nur gebrochenes Kargi spricht.[2] Außerdem kommt ihm der Gedanke, dass es Barkas womöglich gar nicht gern hört, dass ein Mensch so über die Schamanin seines Stammes spricht. Überhaupt klingt er schrecklich übereifrig, auch als er hastig in seinen Beschreibungen fortfährt, diesmal in neutralem Ton. Er beschreibt Marus Hütte, Dihal, Aris und Zahur, und Mago und Gul Hulad.

"Oh, und mein Name ist Gryphius", fällt ihm verspätet ein. "Also, du sehen, alles die Wahrheit!"

Und dann hält er endlich die Klappe. Jetzt liegt es an Barkas.
 1. Diplomatie = 8; @ Meister: ich hoffe, es ist OK, wenn ich in der nächsten Zeile davon ausgehe, dass der Kargi (im nächsten Satz) einfach mal finster dreinblickt, bei einem solchen Wurf. Sonst bau ich auch gern (oder du kannst es selbst) eine andere Beschreibung hier ein.
 2. Das soll die Bluff 15 repräsentieren: dass Basilio ein ganz klein bisschen daneben greift, in seiner Nervosität.
« Letzte Änderung: 28.04.2015, 15:28:12 von Basilio Aristide »
"Call no man happy until he is dead."

"War," he sung, "is toil and trouble;
Honor, but an empty bubble."

Tarqetik

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Dorwida
« Antwort #303 am: 22.04.2015, 08:38:36 »
Der Hieb mit dem Knie war gut platziert. Der Brandorianer gellt ein paar Schmerzenslaute, die mehr an ein tiefes  gestocktes Lachen erinnern und sich in der Tonlage rasch noch oben bewegen, als er wieder auf die Beine gezogen wird. Als die Wachen näher treten hebt er kurz den Finger, um um ein paar Augenblicke zu bitten in denen er sich durch Atemtechniken den Schmerz aus der Lendengegend zu vertreiben sucht. Die Arme auf den Knien abgestützt, blickt er kurz zu Nola und versucht ihn sein Leiden im Gesicht nicht sehen zu lassen: „Du kommst schon noch mal durch meine Gasse.“ Nach dem der Schmerz abgeklungen ist, schiebt er salopp einen auf ihn gerichteten Pfeil der zögernden Wachen zur Seite und mit langsamen und breiten Schritte folgt er denn den richtungsweisenden Pfeilen.

Die Rufe und Schmähungen der Dorfbewohner gehen in dem leichten Tinitus unter und auch die hoffnungsweckenden Worte Torins werden verschluckt. Erst als die Gruppe vor den Zellen der Kerker ankommt ist er wieder körperlich und geistig auf das was vor ihm liegt konzentriert.  Als das Klimmpern der Schlüssel die Öffnung der Türe anzeigt, verharren Tarqetiks Füße regungslos. Das Dunkle hinter dieser Türe lässt sein Blut in den Ohren pochen. Als ihn eine Wache am Arm packt, stößt er diese zurück: „Nicht Schubsen!“. Schwer atmend tritt in durch den Türrahmen und hört hinter sich, wie ein Schloss in die Türe fällt. Zeitgleich lässt sich dann der Krieger an einer Wand auf den Boden sinken.  Tarqetik blickt sich etwas in der Zelle um. Den Elf mustert er kurz und grüßt ihn mit einem kurzen Kopfnicken in dessen Richtung. Durch die Gitter sieht er den malträtierten Körper eines Kargi und der Ausspruch von Manik lässt erkennen, dass dies wohl der gesuchte Kargi sein muss, weswegen sie aufgebrochen waren. Vielleicht nicht tot aber wohl kaum einen Schritt mehr davon entfernt als sie selber. Zum Schluss sieht er noch den Umhang des Medicus und die Schatten des Tisches bei diesem lässt den Schluss nahe das Ragnar wohl dort zum Liegen gekommen ist.

Tarqetik legt den Kopf in den Nacken und blickt zur Decke der engen Zelle. Er versucht einen guten Blick auf die Quer- und Stützbalken zu bekommen. Er beäugt die Einfassung der Zellentüre, die Scharniere und den Türsturz.[1]  Dann greift er sich seinen Lederbeutel und legt seine Stirn darauf.
„Ich habe ein Déjà-vu, du auch?“, fragt er zu dem Beutel. „Da hab ich uns wohl im Kreis geführt und das Schlimme ist, auf mich wartet nun das Schafott als finaler Kampf. Doch ich will verdammt sein, wenn diese Mauern hier unser Ende bedeuten.“

Er lässt den Beutel wieder an seinen Platz zurück gleiten und wendet sich dem Elfen zu. „Verstehst Du meine Sprache? Wenn ja, dann kannst Du mir sicher sagen, was für Schwachstellen dieser Raum hat.“ Zu den anderen meint er: „Ich hab langsam die Schnauze voll. Diese Elfen wollen nicht reden, sie wollen Konsequenzen. Ich lass mich nicht weiter als Werkzeug rumschuppsen nur weil andere zu feige sind. Seien es Bauern, Kriegsherrn, Waldgroßväter oder ein paar hübsche Augen.“ „Hey, Barkas. Tapferer Sohn eines Krieges, wie gut siehst du die Chancen, dass Mago eine Aktion führt, um uns hier rauszuholen? Oder stehst du eher für eine Eigeninitiative mit Vergeltung und Blutvergießen positiv gegenüber?“
 1. Gewölbekunde: 7 Baukunst: 19

Elrynor Ivsaar

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Dorwida
« Antwort #304 am: 24.04.2015, 19:38:39 »
Damit, dass Daragh einen Menschen behandelte - dazu noch einen der Nordmänner - hatte Elrynor nicht gerechnet. Natürlich hatte er mit einem verletzten Elfen gerechnet. Vielleicht mit einem der Grenzwächter oder Jäger aber tatsächlich war der Verletzte ein Mensch. Nach seiner Statur zu urteilen vielleicht ein Krieger aber was machte so eine Person in Jaylin?
Die Antwort auf diese Frage folgte recht schnell, ohne das er selbst viel darüber nachdenken brauchte, als Vier weitere Personen samt Wolf von einem ganzen Trupp Elfen begleitet, in seine Zelle gesperrt wurden. Das Protestieren sparte er sich dieses Mal - es hatte ja sowieso keinen Zweck. Sein Name und seine Herkunft hatten ihren Wert schon vor einer ganzen Weile verloren, auch wenn er es nicht hatte wahr haben wollen. Jetzt war er einfach nur noch ein Gefangener. Schlimmer. Ein Verräter. Trotzdem ließ er sich nicht einfach hängen. Heute Nacht wäre er verschwunden und dann gab es einen Neuanfang.

Auch wenn Elrynor mit den Neuankömmlingen am Liebsten nichts zu tun haben und einfach nur bis zur Nacht abwarten wollte, musterte er sie interessiert. Ein Bastard, dem offensichtlich der Wolf gehörte und drei Menschen. Vermutlich gehörte der Verletzte ebenfalls zu dieser seltsamen Gruppe. Interessant war auch, was die Wachen über sie erzählten. Abgesandte der Kargi. Spione. Sie mussten ganz schön dumm sein, als Abgesandte dieser Schweinegesichter, nach Jaylin zu kommen. Jeder halbwegs intelligente Elf hätte sich informiert und gemerkt, dass hier alles den Bach herunterging. Diese Stadt führte eine ganz klare Politik was Außenseiter und vor allem Kargi anging - was hatten sie also erwartet, das passiert? Das sie mit offenen Armen empfangen und an den Tisch des Fürsten geladen werden?
Allerdings handelte es sich um Menschen und es war bekannt, dass sie einen solchen Weitblick nicht besaßen. Über diesen Halbelfen-Bastard wollte Elrynor gar nicht erst nachdenken. Was konnte schon tolles dabei herauskommen, wenn sich ein Elf dazu herablässt, sein Blut mit einer Menschenfrau zu verbinden? Nicht mehr als eine Missgeburt.

Bevor sich Elrynor allerdings weiter in seinen Gedanken hereinsteigern konnte, kam einer der Menschen auf ihn zu. Er war durchaus muskulös und wütend noch dazu. In einem Zweikampf hatte Elrynor keine Chance - es störte ihn auch nicht, das zuzugeben, denn reine Muskelkraft machten noch keine starke Person aus. Also hieß es, mit ihm zu reden und die vorhandene Wut auf ein anderes Ziel zu lenken.
"Erstaunlich ist nur, dass du deine Wut auf einen Unschuldigen lenkst. Falls es dir nicht aufgefallen sein sollte, bin ich auch ein Gefangener und unschuldiges Opfer des Fürsten dieser wunderbaren Stadt. Anstatt mich zu schlagen, solltest du überlegen, wie wir hier herauskommen." antwortete er auf kalamarisch.
Angst zeigte Elrynor keine. Ganz davon abgesehen, dass er in einem Notfall noch immer seine Magie einsetzen konnte - und es auch tun würde, um sein Leben zu schützen - würde er einem Menschen gegenüber keine Schwäche zeigen. Er war ein Elf und diesem Mann allein von seiner Abstammung her weit überlegen. Falls seine Worte keine Wirkung zeigen würden, machte er sich bereit, sich entsprechend zu verteidigen.
Natürlich hatte er keinerlei Interesse daran, diese Menschen und den Bastard tatsächlich zu retten aber das musste natürlich niemand wissen. Wenn er es verhindern konnte, würden sie alle hierbleiben und verrotten.
« Letzte Änderung: 24.04.2015, 19:43:33 von Elrynor Ivsaar »

Manik

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Dorwida
« Antwort #305 am: 25.04.2015, 00:07:51 »
Mit seinem düster dreinblickenden Gesichstsausdruck läuft Manik durch die Zelle auf den Elfen zu. Seine Umgebung nimmt er nicht wahr, nur den Elfen, fest im Blick. Dieser scheint erstaunlicherweise keine Angst vor ihm zu haben und weicht keinen Schritt zurück, murmelt dafür irgendein Zeug, genau hört Manik nicht hin.
Innerlich lacht das Herz des Fhokki auf. Sein Gegner bleibt einfach stehen; wenn er meint, der wird sich wundern. Die ohnehin schon zu Fäusten geballten Hände werden nochmals etwas fester zusammengedrückt. Die Anspannung nochmal etwas verstärkt. Ein kehliges Knurren ist aus Maniks Richtung zu vernehmen. Der rechte Arm holt aus und seine Faust rast mit Gewalt Richtung Elrynor. Die Zeit scheint langsamer zu vergehen. In Erwartung des Treffers auf sein passives Gegenüber, starrt der Fhokki seinem Arm hinterher. Ein kraftvoller Schlag![1]
Doch der, der sich wundert ist am Ende Manik. Zu spät erkennt er, dass zuviel Wut nie ein guter Weggefährte für Kämpfe ist, und so zeigt sein Gesichtsausdruck etwas weniger Wut und dafür eine gehörige Portion Erstaunen, als sein Schlag am Elfen vorbeigeht. So strauchelt Manik am Ende am Elfen vorbei und muss wegen des Schwungs noch aufpassen, dass er sich auf den Beinen hält.
 1. Angriff: 7

Elrynor Ivsaar

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Dorwida
« Antwort #306 am: 27.04.2015, 11:19:10 »
Da Elrynor weiß, was auf ihn zukommt, ist es nicht schwer dem Angriff seines Gegenübers auszuweichen. Er dreht sich, tritt dabei schnell einen Schritt zur Seite und lässt den Schlag ins Leere gehen. Wie ein wildes Tier hat der Mensch geknurrt - vermutlich hat die Wut auf die Elfen Jaylins ihn geblendet und nicht nachdenken lassen. Elrynor hat mehr erwartet - selbst von einem Menschen.
Jetzt weicht er einen Schritt zurück und verpasst dem Mann dabei einen Tritt gegen die Beine, um ihn aus dem Gleichgewicht zu bringen.[1] "Das ist deine einzige und letzte Warnung. Versuchst du oder einer von euch anderen so etwas nochmal..." Damit sieht er kurz zu seinen anderen Mitgefangenen. "... ziehe ich andere Saiten auf." Innerlich bereitet sich Elrynor darauf vor, einen Zauber zu wirken, der seinen Zellengenossen schon Respekt einflößen würde.[2] "Von einem Bastard und einem Haufen Menschen lasse ich mich nicht einschüchtern." zischt er der Gruppe wütend zu.
 1. Angriff 15 Nichttödlicher Schaden 0
 2. Ready Action: Falls jemand Elrynor angreift, würde er Color Spray zaubern

Tarqetik

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Dorwida
« Antwort #307 am: 27.04.2015, 13:42:22 »
Tarqetik sieht den kurzen Schlagabtausch als kanalisieren der Wut an und misst dem Geschehen seine Aufmerksamkeit zu. Nach dem der Elf sich verteidigend an die Wand gestellt hat und Manik die Fäuste noch geballt hält, spricht er zu den beiden: „Manik, ich hab auch eine Wut im Bauch aber das nutzt uns jetzt nichts. Wir sollten lieber darüber nachdenken, wie wir aus diesem Loch wieder raus kommen. Und wenn der Herr Knastbruder-Elf ein paar Ideen hat – er sitzt vielleicht schon länger als einen Augenblick zwischen diesen Mauern – dann würde ich gerne wissen was er denkt oder ob er gar einen Fluchtplan hat. Und wenn es ihm egal ist“, Tarqetik stochert dabei mit einem Fingernagel zwischen seinen Zähnen und zieht das letzte Stück Korn, das sich zwischen zwei Molaren verkeilt hatte heraus, betrachtet es kurz und isst es dann auf. „dann ist es auch gut. Wenn wir aber mehrere Wochen hier verbringen müssen, könnt ihr Beide euch dann immer noch den Kopf einschlagen und wir haben eine Ablenkung vom Mauersteine zählen.“

Khenubaal

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Dorwida
« Antwort #308 am: 27.04.2015, 15:43:58 »
Als Manik mit seiner Faust an Elrynor vorbeirauscht und dieser ihn mit einem Tritt aus dem Gleichgewicht bringt, lacht Rowan Sallivan kehlig auf. Der Blutumhang tritt näher an die Gitter heran und lehnt sich an den Stamm einer Eiche. Mit einem Lächeln auf den Lippen ruft er zu den anderen hinüber: "Féach ar an am. An Fiáin agus an fhealltóir téigh go dtí an scornach. Bhuel tá súil againn le rath!"[1]

Einige der übrigen Elfen - es ist ein gutes Dutzend inzwischen, da diejenigen, die die Gefährten hergebracht haben, noch nicht wieder abgezogen sind - fallen in das Gelächter ein. Doch andere bleiben stumm. Eine andere Wache - Padraig, wie Elrynor weiß - kommt dagegen wütend zu den Gitterstäbe. Unterwegs weist er wohl den Blutumhang zurecht. Am Gitter angekommen, fährt er mit dem Schwertschaft über die Stäbe und erzeugt damit ein lautes Geräusch, dass die Aufmerksamkeit der Insassen auf ihn lenkt. "Sofort Ruhe da drinnen", schreit der Elf. "Wenn ihr nicht sofort mit dem Blödsinn aufhört, knebeln wir euch. Das ist die letzte Warnung!"

Dann tritt die Wache einige Schritte zurück. Sein Kamerad tritt an den Mann heran und klopft ihm wortlos auf die Schulter. Der Blutumhang dagegen schüttelt nur den Kopf: "Cad tá tú díreach Coward, Padraig. An bhfuil tú i ndáiríre, aon rud is féidir a bheith ina chúis dúinn roinnt Cealaigh áthas?"[2]

Daragh der Medicus steht nur da mit versteinerter Miene und schaut sich das Schauspiel an. Seit Sanjan ihn gerufen hat, ist er schon in dieser Pose. Er hat den Kopf gehoben und den Bahir angesehen, ohne auf dessen Fragen einzugehen. Das Gesicht des Mannes ist hart. die Lippen scheinen hinter dem weißen Bart zu einem Strich zusammengezogen. Es ist nicht erkennbar, was ihn verbittern lässt - Sanjans Worte und dessen Vorwurf? Oder ist auch er den Gefangenen gegenüber feindlich gesinnt? Nun senkt er den Kopf wieder und widmet sich dem reglosen Leib Ragnars auf dem Tisch vor ihm.

Derweil huscht der Blick des Kargi in der Zelle wie der eines in die enge getriebenen Tieres von einem Gesicht zum anderen; von Basilio zu Tarqetik, von Tarqetik zum Kampf zwischen Manik und Elrynor, von diesem zur Wache an den Gitterstäben, von da weiter zu Sanjan und seinem Wolf und dann wieder zurück zu Basilio.

Als der Koraker zu sprechen beginnt, entblößt der Kargi zunächst seine Zähne in einem Knurren. Offensichtlich traut er den Neuankömmlingen nicht. Doch Basilio fährt fort, erzählt immer mehr Einzelheiten über Kezhdal - über Mago, Gul Hulad und Maru. Und auch Tarqetik spricht den Serogul an, als er sich an ihn wendet. All das scheint zumindest die Feindseligkeit des Kargi zu dämpfen, auch wenn seine Skepsis ihm weiterhin ins Gesicht geschrieben steht.

Schließlich wendet er sich an Tarqetik, obwohl dieser deutlich weniger gesagt hat, als Basilio - ist es wegen der Größe des Mannes, so dass er ihm folgerichtig mehr Entscheidungsgewalt in der Gruppe beimisst? Oder liegt es daran, dass Basilio zu viel gesprochen hat? Mit kehlig-tiefer, rissiger Stimme entgegnet er: "Mein Bruder wird nicht Ruhe, bis er mich befreit. Wieso aber Ukhtark euch geschickt, das ich nicht verstehe."

Dann wendet er sich an Basilio und fügt auf Kargi hinzu: "Nagsasalita ka ng aking kapatid na lalaki, ang aking ama, ang aming Dariba na ipinadala sa iyo. At ngayon nandito ka sa aking cell. Ang Fool gaya ng ipinapakita sa pamamagitan ng mga mangkukulam at ang iba pang mga susunod na pinto ay namamatay. Paano mo ako ay makakatulong?"[3]

Abermals zu Tarqetik gewandt fügt er hinzu: "Ich seid drei Tagen in Zelle. Kein Ausgang, außer mit Waffe ausgraben. Habt ihr Waffe?" Die Worte spricht er leise, so dass nur Tarqetik, Basilio und der ebenfalls in der Nähe sitzende Sanjan diese hören können.

Eine Weise Entscheidung, denn eine der anderen Wachen reagiert verärgert auf Tarqetiks lauten Ruf an Manik. "Hey, ihr da - noch ein Wort über Fluchtpläne, und ich kneble euch den Mund!"

Doch zumindest eine gute Nachricht gibt es - langsam machen sich die Wachen, die die Gefährten zur Zelle geführt haben, wieder auf den Weg zurück ins Dorf. Es sind also nicht mehr zwei gute Dutzend Ohren, die die Gespräche belauschen können, sondern bald nur noch ein halbes Dutzend, wenn man Daragh nicht mitzählt.
 1. Elfisch; Übersetzung für Elrynor: Seht euch das Mal an. Die Wilden und der Verräter gehen sich an die Gurgel. Na hoffentlich mit Erfolg!
 2. Elfisch; Übersetzung für Elrynor: Was bist du nur für ein Feigling, Padraig. Musst du wirklich, alles was uns ein wenig Freude bereiten kann, zunichte machen?
 3. Kargi; Übersetzung für Basilio: Du sprichst von meinem Bruder, meinem Vater, unserer Dariba, die euch geschickt haben. Und jetzt seid ihr hier in meiner Zelle. Der Dummkopf da schlägt sich mit dem Hexer und der andere nebenan liegt im Sterben. Wie wollt ihr den mir helfen?
« Letzte Änderung: 27.04.2015, 15:45:32 von Khenubaal »

Sanjan, von den Bahir

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Dorwida
« Antwort #309 am: 27.04.2015, 17:03:27 »
Mit zugekniffenen linken Auge erwidert Sanjan den Blick von Daragh dem Medicus so lange es geht. Erst als dieser sich abgewendet hat, und wieder seiner Arbeit nachgeht, senkt der Druide den Blick. Es ist eine vertrackte Situation aber nicht mehr zu ändern. Nun heißt es wirklich sich von seiner Wut loszusagen und auf dringlichere Probleme zu richten. Wobei es nicht gerade einfach ist. Dieser Elf der mit ihnen gefangen ist, kaum hatte er den Mund aufgemacht, kann Sanjan ihn schon nicht ausstehen. Schließlich schwingt in der Stimme des Elfen mehr mit als nur die bloße Absicht allen zu drohen.

Langsam flacht Sanjans Wut über die Elfen ab. Es tut einfach gute, Grimnir über sein Fell zu streichen. So konzentriert sich der Halbelf momentan auch nicht weiter auf Manik und den üblen Elfen oder um die andere Seite mit dem Halbork. Nur die Idee an eine Flucht lässt, ihn mit den Ohren zucken. Wie beiläufig scharrt er beim kraulen des Wolfes über den Zellenboden. Wenn der Boden nicht zu hart ist, könnte sich Grimnir durchbuddeln. Aber auch wenn nicht, so fällt ihm doch schon eine andere Möglichkeit ein. Eine die ihm ein leichtes Grinsen ins Gesicht zeichnet. Jedoch teilt er sie den Anderen noch nicht mit. Es war so oder so die Frage, ob sie wirklich einen Versuchen wagen würden.
« Letzte Änderung: 27.04.2015, 17:03:37 von Sanjan, von den Bahir »

Basilio Aristide

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Dorwida
« Antwort #310 am: 27.04.2015, 20:16:50 »
"Meine wichtigste Waffe habe ich immer dabei", sagt Basilio und streckt Barkas zum Beweis die Zunge raus. Bevor er aber auf die anderen beiden Fragen eingeht, lacht er Tarqetik aus. "Was redest du da von Wochen? Hast du nicht gemerkt, wie der Fürst uns hämisch unter die Nase gerieben hat, dass er uns heute nicht hinrichten lässt, aber morgen dann richten will? Ja, was meinst du denn, worin sein Richtspruch bestehen wird? Glaubst du wirklich, dass uns da Zeit zum Ziegelzählen bleibt? Du bist ja putzig."

Das letzte rutscht ihm so raus, weil er sich ärgert, dass Barkas ihn wegen seiner Größe offenbar sofort als rangniedriger als den Söldner einstuft. Was glauben diese Leutchen eigentlich, wer vor ihnen sitzt!

Dann antwortet er hastig und leise, aber zunächst noch in der Handelssprache, sodass auch Sanjan und Tarqetik es verstehen, auf die zweite Frage: "Die Ukhtark haben uns geschickt, weil dies die einzige Hoffnung auf Frieden schien. Denn ein Krieg zwischen Elfen und Kargi würde wahrscheinlich auch Krieg mit den Menschen bedeuten, nicht, weil diese auf Seiten der Elfen wären, sondern weil, so scheint mir, irgendeine vierte Macht, die feige im Dunklen agiert, uns hier alle gegeneinander ausspielt in der Hoffnung, allgemeines Chaos zu stiften. Warum sonst glauben die Menschen, die Kargi hätten ihre Höfe überfallen, die Kargi aber, die Menschen hätten sie angegriffen? Und die Elfen werden auch aufgehetzt gegen die Kargi? Das kann nur ein ganz böses Spiel sein. Und deshalb haben wir Menschen uns bereit erklärt, einen Versuch zu wagen, mit den Elfen zu verhandeln: weil wir keinen Krieg wollen, schon gar nicht, weil irgendwer—ich tät ja auf Kalamar tippen—seinen Spaß mit uns hat und meint, wir seien so dumm und ließen uns täuschen und würden uns schön gegenseitig umbringen, damit sie dann einmarschieren und uns befrieden können. Ha!"

Noch leiser und auf Kargi fügt er dann noch hinzu: "Mehr nicht will sagen. Nicht kann wissen, wie gut Elfen sie hören mit ihre spitze Ohren. Und wahrscheinlich verstehen Kargi, auch wenn so tun als ob nicht! Egal. Wenn Plan gut, du bald wirst sehen. Nur, bitte, du mir versprechen, zu töten keine Elfen, egal wie sauer dass du bist auf sie, ja? Das noch dümmer wäre als was hier Manik macht. Wir gekommen—dein Vater uns hat deswegen geschickt so viel als wie wegen dein Leben!—um zu wahren die Frieden. Dazu du musst heil herauskommen, ja, aber dazu wir auch dürfen töten keine Elfen. Sonst Maru hat recht. Sie glaubt, sei Zeit, alle wir sterben auf Schlachtfeld, sei besser, als leben wie bisher. Aber dein Bruder Mago, er scheint Meinung wie ich: dass sie viel zu jung und zu schön zu sterben auf das Schlachtfeld. Also, du mir vertrauen bis morgen? Wenn ich bloß große Maul, du mir kannst hauen eine links und rechts. Ich sogar werde halten still, dass du triffst besser."
« Letzte Änderung: 28.04.2015, 15:26:51 von Basilio Aristide »
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"War," he sung, "is toil and trouble;
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Tarqetik

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Dorwida
« Antwort #311 am: 28.04.2015, 08:34:27 »
Noch an der Wand der Zelle lehnend hört sich Tarqetik die logischen und politischen Ausführungen Gryphius´ zu ihrer momentanen Lage an. Sowohl dessen Wissen um menschliche, elfische und kargianische Lebensweise und Lebenseinstellung lassen den Krieger etwas die linke Augenbraue heben. Seinen Blick auf die Wachen vor der Zelle gerichtet, nimmt er sich den Sarkasmus wenig vorweg als er sagt: „Ich wusste nicht wie sehr einem Händler die politischen Gepflogenheiten hier zwischen Wald und Wiese bekannt sind. Auch ist es beeindruckend wie sich der Gehilfe eines Kaufmannes darauf versteht Mimik von Leuten zu lesen und daraus prophetische Abhandlungen zu ziehen und gar ein Feindbild an die Wand zu malen. Ich dachte immer es ginge einem Geschäftsmann um den Profit in jeder Lage. Das Fortbestehen der Handelsbeziehungen muss eine Sache sein, die Dir sehr am Herzen liegt.  Ich bin eben nicht so weltgewandt und sehr bieder in meiner Art, aber wo ich herkomme, da pflegten wir die Tradition, wenn einer geht wie n Gauner und quakt wie n Gauner, dann hängen wir in auf wie nen Gauner. “
Am Ende entblößt der Brandorianer seine Zähne zu einem breiten ironischen Grinsen, das schon an ein Fletschen erinnert und hinter seinen, im freundschaftlichen Ton gefasste Worte durchaus eine Drohung lauern lässt. „Den Weg zum Schafott würde ich nur sehr ungern antreten, wenn die einzige Chance dem Henker zu entgehen, die Redegewandtheit einer Elfin und ihrer Kinder ist.“

Als er überzeugt ist, dass die Wachen gerade anderweitig beschäftigt sind und ihre spitzen Ohren auf das Rauschen der Blätter und das Borken der Rinde ausrichten, wendet er seinen Kopf und blickt zu der Nachbarzelle und sagt zu Barkas: „Zudem ist Euer Kriegshäuptling taktisch so erfahren, dass er erst die Lage einschätzen möchte, bevor er seine Krieger blind in einen Angriff hetzt. Aber irgendwie lässt es mich Deine Einschätzung deines Bruders aufatmen. Wer steht nicht gerne mit einer Meute von Kargi Schulter an Schulter, als ihr gegenüber?“

Tarqetik löst sich von der Wand und rückt näher an Sanja und dessen Wolf heran. „Du scheinst hier der mit den besten Nerven zu sein und ich ahne dass hinter Deiner Stirn schon mächtig an Einfällen und Plänen gearbeitet wird. Was hältst Du von dem Plan sich auf der Rückseite dieser Wohnstätte auszugraben? Könnte Dein Freund das in einer Nacht schaffen? Ansonsten sehe ich nur eine Chance, wenn wir die Wachen dazu bringen die Türen zu öffnen.“
Tarqetik bricht hier ab und reibt sich die Nase: „Sie scheinen einem Kampf nicht abgeneigt. Und die Drohung mit dem Knebel, meinst du die machen damit ernst? In meinen Schädel formt sich da die Idee, dass wenn wir Barkas dazu bringen mitzumachen, etwas Radau in beiden Zellen, vorgetäuschte Gewaltbereitschaft auf beiden Seiten und mit der Neugierde der Elfen spekulierend…“ Dabei wirft er immer wieder einen kurzen Blick auf die Wachmannschaft der Elfen, um sich zu überzeugen, dass ihr Interesse wo anders liegt.

Basilio Aristide

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Dorwida
« Antwort #312 am: 28.04.2015, 09:20:20 »
"Oh, Händler wie ich—also solche, die nicht drei Pfund Mehl und ein Dutzend Äpfel über die Ladentheke schieben, sondern tatsächlich durch die Welt reisen auf der Suche nach neuen Kontakten—wir interessieren uns sehr für die politische Lage, auch die Sitten und Gebräuche anderer Länder, müssen es sogar! In was für Situationen man sonst alles blind hineinlaufen könnte, wenn man sich nicht vorher informiert!"

Das alles sagt Basilio in ungefähr dem gleichen Tonfall, in welchem Tarqetik ihn angesprochen hat, nur ohne die mitklingende Drohung. Etwas leiser fährt er fort.

"Und ein Feindbild muss ich nicht erst malen, als Pekaler ist mein Feindbild Kalamar. Da steh ich selbst als kleiner Händler in der Patriotenpflicht, wenn ich die Möglichkeit sehe, einen ihrer finsteren Komplotte aufzudecken oder gar zu durchkreuzen, diesen Versuch auch zu wagen. Außerdem geht es mir hier nicht um das Fortbestehen von irgendwelchen Beziehungen, sondern um das Anknüpfen! Ganz allein bin ich auf die Idee gekommen, dass sich in dieser Gegend Möglichkeiten bieten wie sonst nirgendwo. Dass der Elfenfürst derart einen an der Klatsche hat, konnt ich ja nicht ahnen. Normalerweise lässt sich immer ein Handel finden, und es fing ja auch ziemlich gut an."

Er senkt die Stimme abermals. "Halt mich für einen Gauner, wenn du willst, aber es ist nicht die Redegewandtheit, auf die ich setze. Wenn ich recht habe, schaffen wir unsere Verabredung vielleicht gerade noch."
« Letzte Änderung: 28.04.2015, 12:51:55 von Basilio Aristide »
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Sanjan, von den Bahir

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Dorwida
« Antwort #313 am: 28.04.2015, 13:36:31 »
Zuerst reagiert Sanjan nicht auf die Worte von Tarqetik. Gryphius Rechtfertigung kommt ihm eh dazwischen. Wobei er sich fragt, warum ein Händler sich rechtfertigen muss eine spitze Zunge zu haben. Schließlich kommt ein Händler nicht weit, wenn er nicht Redegewandt ist oder ein Maß an politischen Taktgefühl aufweist.

Aber egal, momentan ist das rauskommen viel wichtiger. Denn auch Sanjan glaubt nicht, dass der Fürst sie so einfach lebend gehen lassen würde und auf die Kargi war nicht zu warten. Leicht neigt er den Kopf zur Seite und betrachtet das erste Mal richtig den arroganten Elfen. Wie er neben Manik steht, immer noch bereit zum Kampf. Er hörte sich nicht nur arrogant an, nein er sieht auch noch so aus. Wie ein Trappenmänchen auf Brautschau. Zu aufgeplustert für die Wirklichkeit und deutlich gefährdeter als die Weibchen.
Ein kurzes, schäbiges Lächeln huscht über die Lippen des Halbelfen, als ein Plan weiter Gestalt annimmt. Denn an die beiden, welche Tarqetik dachte, denkt Sanjan auch. Nur mit dem Unterschied, dass sie nicht alle Radau machen werden müssen. Immer noch mit diesem Lächeln auf den Lippen, wandert Sanjans blick zurück zu Grimnir. Der Wolf ruht mit gespitzten Ohren in Sanjans Schoß. Seine Augen sind zwar geschlossen aber schlafen tut er sicherlich nicht. Viel mehr genießt er nach der Aufregung und Anstrengung des Tages die Nähe zu Sanjan. Welcher dies eindeutig ebenso tut.

Leise, den Blick nur leicht zu Tarqetik neigend und ebenso darauf achtend, dass keine Wache in der Nähe der Gitterstäbe war, flüstert er seine Gedanken zur Flucht. „Rechtzeitig bei den Kargi zu sein, dass ist mir egal. Fliehen wir, wird der sterbende Herr sicher eh seine Häscher schicken und so einen Krieg anfangen. Daher ist es eher an uns vor dem nächsten Morgen zu fliehen, mehr nicht.“ Kurz macht er eine Pause und seufzt leicht. Es gefällt ihm nicht wirklich aber so sieht es gerade aus. „Tarqetik an diese beiden Sachen denke ich auch. Für den Boden gib mir noch ein paar Augenblicke und selbst wenn wird Grimnir nur so breit graben wie seine Schultern sind. Heißt, er, ich und Gryphius dürften durch das Loch passen. Die Chancen für die andere Möglichkeit sind dagegen besser. Wir sind zu vier, sie zu dritt wenn der Heiler fort ist. Damit können wir sie vielleicht überwältigen, besonders wenn sie sich hier rein wagen. Darum und auch weil sie nicht alle als Radaumacher sehen sollten, reicht es aus wenn Manik diesen Storch von Elf hier die Fresse poliert, also einfach weiter macht. Egal wann. Mit Glück werden sie nur die beiden fesseln wollen und je mehr sie kämpfen umso schwieriger wird es für die Wachen. Sie zu bändigen. Wir können ihnen dann in den Rücken fallen. Am Ende, mit noch mehr Glück sperren wir die drei Wachen mit ihren Elfenbruder hier ein und haun mit Ragnar unter den Armen ab. Was denkt ihr drei?“ Der Halbelf hat offensichtlich nicht vor ihren Mitgefangenen mit zu befreien. Schließlich wussten sie weder warum dieser hier gefangen war noch ob er nicht sofort selbst Alarm schlagen würde, und sei es nur um seine eigene Strafe zu mildern.

Basilio Aristide

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Dorwida
« Antwort #314 am: 28.04.2015, 14:18:34 »
Meinen Plan find ich besser! denkt Basilio leicht panisch, denn er sieht diesen schon in einem fürchterlichen Gemetzel untergehen. Seine Worte legt er sich deshalb mit Bedacht zurecht.

"Wenn, dann würde ich die frühen Morgenstunden vorschlagen, so auf halbem Weg zwischen Mitternacht und Morgengrauen. Bis dahin haben die Wachen sich an uns gewöhnt und sind, wenn wir uns solange ruhig verhalten, nicht mehr so überwachsam wie jetzt."

Außerdem besteht dann die Hoffnung, dass Liam und Prinzessin Aisling bis dahin etwas in die Wege geleitet haben.

"Was ich nicht gut finde, ist, wie leichtfertig alle außer mir den Gedanken an Frieden fortwerfen. Ich seh da noch nicht alle Hoffnung verloren! Wenn ihr aber hier bei eurer Aktion wild Elfen abmurkst, dann ist's aus, dann habt ihr das Blut von hunderten von Elfen, Menschen und Kargi an euren Händen. Angefangen mit eurem Freund Ragnar da drüben. Wie wollt ihr ihn bei einer wilden Flucht durch die Nacht mitnehmen? Wie ohne Pferde den elfischen Reitern entkommen? Wie ohne Waffen die nächste Begegnung mit Hyänen überleben? Das scheint mir alles sehr..." 'kopflos' liegt ihm auf der Zunge, aber er mildert dies ab zu: "verzweifelt. Ich wünschte wirklich, wir kennten uns schon länger als erst seit gestern, dass ihr mir etwas mehr vertrauen würdet, etwas mehr Zeit lassen..."
« Letzte Änderung: 28.04.2015, 14:22:31 von Basilio Aristide »
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