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Autor Thema: Dorwida  (Gelesen 75327 mal)

Beschreibung: Episode 1.1

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Elrynor Ivsaar

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Dorwida
« Antwort #450 am: 16.07.2015, 04:35:16 »
Lediglich ein Schnauben entfährt Elrynor, während er mit seiner Arbeit weitermacht und versucht, den Wachen samt ihrem zwergischen Anführer keine Beachtung zu schenken. So ganz will das dem stolzen Elfenmagier allerdings nicht gelingen. Er ist es gewöhnt, dass man ihm aufgrund seiner Fähigkeiten Misstrauen entgegen bringt und hat ein dickes Fell entwickelt aber trotzdem kann er diese fast greifbare Angst nicht ignorieren. Wenn sich Tiere in die Enge gedrängt und bedroht fühlen, greifen sie an - das ist bei diesen Leuten nicht anders. Wenn er die Situation ignoriert und einfach weitermacht, dann wird die Angst und Skepsis früher oder später in Gewalt umschlagen und das muss er verhindern.
Was Elrynor aber nicht verhindern kann ist, dass sich ein wütender Unterton in seine Stimme mischt, als er seine helle Stimme erhebt. Es macht ihn wütend, dass man ihm für seine Arbeit nicht dankt.

"Was seid ihr eigentlich? Wachen und Händler oder dämliche, feige Bauerntölpel? Hört auf mit diesen schwachsinnigen Zeichen, die euch sowieso nicht schützen werden und helft lieber, die Verletzten zu versorgen. Statt dumm rumzustehen, solltet ihr lieber etwas nützliches tun. Ich spare Euch mit meiner Magie nicht nur kostbare Zeit, sondern auch noch einen Haufen Münzen, die ihr sonst für die Reperatur der Wagen und dem Ersatz der Waren aufwenden müsstet."

Er dreht sich um und geht einige Schritte auf den Waldrand zu. "Aber wenn ihr meine Hilfe nicht wollt und zu viel Angst vor Magie habt, dann schert euch doch zum Teufel. Feicfidh tú a fheiceáil cad tá tú é!" ruft er den Menschen ohne sich umzudrehen wütend zu. Für ihn hat sich dieses Thema erledigt.
Tatsächlich ist es nicht der fehlende Dank oder das Misstrauen selbst, dass ihn so wütend macht. Es ist die Enttäuschung darüber, dass sich nichts geändert hat. Elrynor hat damit gerechnet, dass Personen, die nicht durch Fürst Adair beeinflusst werden, seiner Magie etwas offener gegenüberstehen. Er hat nicht an Verständnis oder Akzeptanz geglaubt aber nachdem niemand in der Gruppe, mit der er aus seiner Zelle entkommen war, ein allzu großes Problem damit gehabt hatte, dass er ein Magier war, hatte sich so etwas wie Hoffnung entwickelt. Diese ist jetzt zerstört worden. Es hat sich nichts geändert und es wird sich auch nichts an diesem Thema ändern, bis er Gleichgesinnte gefunden hat.

Wenigstens hat er noch immer Tháron, die ihn auch mit seinen magischen Kräften akzeptiert. Manche würden sagen, dass sie nur ein dummes Tier ist aber er weiß es besser. Elrynor kniet sich zu der Luchsin herunter und krault sie hinter den Ohren, was ihr ein Schnurren entlockt. "Maith thú, Tháron!" lobt er seine Gefährtin.
Erst dann hört er das gequälte Stöhnen eines Verletzten. Vorsichtig nährt sich der Elf dem Bogenschützen und betrachtet diesen einen Moment. Er selbst kann dem Mann nicht helfen aber er will ihn auch nicht elendig verrecken lassen. Vielleicht weiß er sogar etwas, dass ihnen weiterhelfen kann und da wäre es doch Schade, wenn er diese Informationen mit in sein Grab nehmen würde. Elrynors Blick sucht das Schlachtfeld nach dem Halbelfenbastard ab aber dieser beugt sich gerade über einen anderen Mann und scheint beschäftigt zu sein. "Wenn ihr damit fertig seid, dumm in der Gegend herumzustehen, dann sollte sich jemand dazu durchringen, sich um diesen Verletzten hier zu kümmern." ruft er den Karawanenmitgliedern deshalb zu.

Khenubaal

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Dorwida
« Antwort #451 am: 18.07.2015, 10:57:15 »
Hrothgar hört sich Sanjans Erläuterung an und nickt. "Ich verstehe. Wir wurden in Dorwida gewarnt, dass Kargi Karawanen in dieser Gegend überfallen. Nun - offensichtlich war das nur die halbe Wahrheit. Danke für eure Hilfe. Ohne euch hätten wir den Angriff wohl nicht zurückschlagen können."

Als Manik ihn ruft, widmet Sanjan seine ganze Aufmerksamkeit dem verletzten Angreifer. Die Haut des Mannes ist fleckig, rötliche Flächen ziehen sich über das hagere Gesicht - wohl Reizungen von der Kargi-Maske. Das rostblonde Haar steht in schütteren Stoppeln vom Kopf ab und setzt sich als unregelmäßiger Bart über die eingefallenen Wangen hinunter zum schmalen Kinn fort. Eine tiefe Furche teilt dieses und verliert sich auf dem Weg zur Unterlippe. Alles in Allem ist der Mann nicht als Schönling zu bezeichnen. Haar- und Hautfarbe deuten auf kalamarische Wurzeln - vielleicht ein Glücksritter aus Pekal oder Paru'Bor?

Während der Schamane den Mann verarztet, bemerkt er, dass die Wegelagerer sparsam mit ihrer Tarnung umgegangen sind. Die grüne Farbe - wohl irgendeine Pflanzenpaste - ist nur auf Hals, Armen und Unterschenkeln aufgetragen, also nur auf sichtbaren Hautflächen. Alles, was unter Kleidung verborgen liegt, wurde nicht gefärbt.

Manik wartet so geduldig er kann, während Sanjan mit seiner Arbeit fortfährt. Der Bahir kommt zum Ende, gerade in dem Augenblick, in dem Tarqetik zu ihnen stößt. Der Mann ist stabil, doch immer noch in einem gefährlichen Zustand. Er reitet nicht mehr auf den Abgrund des Todes zu, doch sein Hengst ist nur wenige Fuß von dessen Klippen entfernt zum Stillstand gekommen und es wird noch ein wenig dauern, bis er sich wieder Richtung der Wiesen des Diesseits aufmacht.

Sanjan ist sich sicher, dass ihr Gefangener noch einige Stunden in der Bewusstlosigkeit verbringen wird, bis er wieder zu sich kommt, doch das ist nicht das Hauptproblem. Bei den schweren Verletzungen des Mannes, kann dieser nicht auf einem Pferd transportiert werden - die Erschütterungen des Rittes würden die Wunden wieder aufreißen und innere Blutungen verursachen. Wenn er reisen muss, dann nur auf einem Wagen, möglichst weich gebettet. Doch die Gefährten haben keinen Wagen, und selbst wenn sie einen hätten, müssten sie in Kürze nach Dorwida aufbrechen, um noch rechtzeitig zur Verhandlung von Desto da zu sein, denn die Reise mit dem Wagen würde länger dauern, als ein Ritt im vollen Gallop.

Während dem Schamanen all dies durch den Kopf geht, fährt Elrynor gerade die Männer der Karawane an, die ihn unverhohlen anstarren. Einige von ihnen lassen Flüche in Richtung des Elfen fahren. Auch Hrothgar meldet sich und wendet sich an den Ivsaar: "Ruhig Blut, Langohr. Meine Männer haben auch deine Haut eben gerettet, während du hinten in sicherem Abstand warst."

Doch bevor der Zwerg noch weiter ausholen kann, unterbricht ihn Barkas' tiefe und rauchige Stimme. "Lass ihn, Hrothgar", sagt der Ukhtark, während er sich aufrichtet. "Er gehört zu uns." Hrothgar schaut einige Lidschläge lang zum Kargi, nickt schließlich und wendet sich Richtung Basilio, Dewon und Kirus. Der Koraker - vor wenigen Augenblicken erst zu sich gekommen - hat gerade noch Elrynors Ausbruch und die Reaktion der anderen darauf mitbekommen. Nun hört er, wie Hrothgar seine Befehle erteilt. "Dewon - schau dir den Bastard, von dem der Elf spricht, mal an."

Dewon nickt: "Ay, Hrothgar." Dann wendet sich der alte Mann noch einmal an Basilio. "Ich würde sagen, die Lage ist chaotisch, aber ungefährlich. Bleib noch ein paar Lidschläge sitzen. Danach kannst du aufstehen, wenn die Beine dich tragen."

Mit diesen Worten macht sich der Heiler der Karawane auf zum zweiten Überlebenden unter den Angreifern. Elrynor sieht, wie der alte Mann sich hinkniet und beginnt, den Verletzten zu untersuchen. Barkas dagegen erhebt sich mühsam auf die Beine und wendet sich Richtung Basilio. "Wie geht es dir?"
« Letzte Änderung: 21.07.2015, 16:13:11 von Khenubaal »

Basilio Aristide

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Dorwida
« Antwort #452 am: 18.07.2015, 15:19:17 »
"Magie?" ruft Basilio. "Wie, Elrynor hat gezaubert und ich hab's verpasst? So'n Mist aber auch!"

Mit Kirus' Hilfe rappelt er sich auf, kaum dass Dewon ihm gesagt hat, er solle noch ein Weilchen sitzen bleiben. Wankend schleppt er sich zum Wagen und umrundet diesen, wobei er sich mit der guten Hand daran abstützt. Als er endlich die volle Sicht auf das Schlachtfeld besitzt, lehnt er sich aufseufzend zurück. Leider ist von Elrynors Zauberei nichts mehr zu sehen. Auf Barkas' Frage nach seinem Befinden, mustert Basilio diesen von Kopf bis Fuß.

"Ziemlich genau wie dir", stellt er trocken fest. "Das heißt, wenn du dich auch ganz schrecklich über dich selbst ärgerst, was für ein Trottel du warst, einfach so mittenrein zu reiten..." Sein Grinsen, das eigentlich verschmitzt hätte werden sollen, gerät ihm ein wenig gequält.

Er wendet sich an Hrothgar. "Lasst uns lieber nicht darüber streiten, wer hier wen gerettet hat. Ein jeder hier hat das seine dazugetan." Oder es zumindest versucht. "Nennt Barkas also keine 'dreckige Grünhaut' und unseren Elfen nicht 'Langohr' und seht ihn wegen seiner Magie auch nicht schief von der Seite an, dann können wir die besten Freunde sein."[1]

Und überhaupt will ich mich hinlegen und schlafen! Und nicht vermitteln, beruhigen oder schmeicheln oder einem von euch in den Arsch kriechen müssen, also kommt einfach alle mal aus eurem heraus und benehmt euch!

Seine Rede hat scherzhaft und versöhnlich klingen sollen, tat es aber nicht. Ungeduldig hat er geklungen, die Stimme gepresst vor Schmerz und Ärger. "Ach Scheißdreck, Mist verdammter, soll doch alle der Teufel holen! Und der Anführer ist uns auch durch die Lappen gegangen!"

Dabei fällt sein Blick auf einen der gefallenen Angreifer in der Nähe und er erkennt, aus was für einem Material die Maske hergestellt wurde. Ihm klappt die Kinnlade runter.

"Das... ist ja... krank!" stottert er. "Herrje, da muss aber einer ziemlich Wut auf die Grünhäute haben! Das brächt' ich nicht fertig, trotz Valbona, und auch keiner der Kameraden, mit denen ich das Jahr an der Südfront gedient hab'. Hm, bis auf den alten d'Orsay vielleicht. Dem haben sie Frau und Söhne umgebracht und die beiden Töchter verschleppt... der hätt' sowas fertiggebracht. Einmal hat er von meinen Augen einem Gefangenen... ach, das tut nichts zur Sache."

Er macht ein paar Schritte auf Barkas und Hrothgar zu und senkt die Stimme ein wenig, dass es möglichst nicht jeder mitbekommt. "Barkas, kann es sein, dass ihr jemanden derart angepisst habt, dass er das alles hier aus Rache an euch inszeniert? Es scheint doch alles irgendwie gegen euch gerichtet! So gern ich an ein kalamarisches Komplott glauben würde, die Machart der Masken scheint mir auf etwas persönliches zu deuten. Gibt es da jemanden, der einen Grund hätte, Rache an den Ukhtark zu nehmen, und der über derartige Mittel, Überzeugungskraft und Willensstärke verfügt, um eine solche Operation aufzuziehen? Dem es scheißegal ist, wieviele Menschen er dafür umbringen muss oder wieviele Unschuldige dabei umkommen werden, solange es nur euch erwischt?"
 1. Diplomacy = 6 (nat. 1, und die -2 mal wieder vergessen)
« Letzte Änderung: 18.07.2015, 17:16:21 von Basilio Aristide »
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"War," he sung, "is toil and trouble;
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Sanjan, von den Bahir

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Dorwida
« Antwort #453 am: 18.07.2015, 18:47:49 »
Sanjan geht ganz in seiner Arbeit auf. Nur als der Elf von einem zweiten Verletzten spricht, hebt er den Kopf. Senkt ihn aber wieder, als der Zwerg ihren Heiler zur Hilfe schickt. „Er wird nicht jetzt sterben, doch werden wir einen Wagen brauch um ihn lebend zu transportieren.“ Nach diesen Worten an Manik, kann sich der Halbelf nun ganz diesem Dummkopf hier widmen. Der andere scheint ja wieder aufgetaucht zu sein.

So rutscht der Schamane über den Boden zu den Beinen des Mannes. Die Bisswunde seines Tierischen Begleiters ist wohl die schwerste Wunde. Besonders da Sanjan weiß, dass der Biss von Grimnir und seinen Brüdern unbehandelt schnell zu Eiter und Wundfieber führen kann. Mit einigen raschen Handgriffen ist die Hose weiter aufgerissen und die Wunde mit Wasser gespült. Dabei schaut er sich die Wunde ganz genau an, klappt jeden Hautfetzen um und weitet sie sogar etwas, um auf den Boden der Wunde blicken zu können. Erleichtert atmet er auf. Er findet keinen Blutquell. Grimnirs Zähne haben zwar gute Arbeit geleistet, die Haut zerfetzt und Fleischbrocken rausgerissen aber zu keinen Blutquellen geführt. Etwas tiefer vielleicht aber so nicht. Gut das der Mann bewusstlos war, denn nun nimmt der Halbelf sein Jagtmesser zur Hand und beginnt die Wundränder zu begradigen. Dabei entfernt er auch restliche lose Fleischbrocken. So gesäubert macht er sich an die Arbeit, die Wunde mit einer Knochennadel zusammen zu nähen. Das wird für den Mann eine weitere Narbe geben, aber wenigstens kann Sanjan die Wundränder zusammen führen. Zum Abschluss legt er einige Kräuter aus seinem Heilerbeutel auf die Wunde. Sie werden dem Mann etwas vom Schmerz nehmen und die Heilung unterstützen. Ein fester Verband schließt das ganze ab.

Ähnlich geht er bei der Speerwunde vor. Sie ist deutlich sauberer als der Wolfsbiss und zum Glück nicht tief. So ist sie deutlich schneller behandelt. Über die dritte Wunde murrt Sanjan leise. Sie ist tiefer und nichtgerade breit. Keine Waffe mit der Sanjan gekämpft hatte. Da hat es wohl jemand beim Verhör übertrieben. Doch der Mann hat Glück. Dank den Ahnen blutete die Wunde kaum mehr und den Rest muss sein Körper schaffen. Heißt, der Schamane schmiert die Wunde mit einer grünlichen Paste ein. Vernähen braucht er sie noch nicht und wenn der Mann Glück hatte, wird sie sich von alleine schließen.[1]

Als alle Wunden versorgt sind, säubert Sanjan sich die Hände. Jetzt kümmert er sich um etwas, was ihn die ganze Zeit stört. Es könnte zwar ein Zufall sein, oder andere Gründe haben aber der Mann war nicht ansprechbar um es abzuklären. Also nimmt Sanjan eine der grün bemalten Hände des Mannes. Säubtert sie gründlich und betrachtet die Haut darunter. Der Halbelf hat die Befürchtung, dass die Männer beim Mischen der Frabe blind jedes Kraut genommen haben. Gefährlich wenn Efeu oder ähnliches dabei ist. Neben jucken haben die Männer dann nämlich ein Gift auf ihre Haut aufgetragen und durch Wunden oder das simple Essen auch noch aufgenommen. Für solche Vergiftungen hat er die Kräuter da, aber erst einmal sehen ob die Vermutung stimmte.
Gerötete Haut ist zum Beispiel ein Anzeichen für die juckende Wirkung der Farbe. Aber nicht nur seinen Augen traut der Halbelf. Die noch bemalte Hand nehmend, schloss er seine Augen und führte die Hand des Mannes unter seine Nase. Einige giftige Kräuter lassen Pasten besonders stark riechen. Mal metallisch, mal süßlich. Zum Schluss steckte Sanjan sogar die Zunge raus und schmeckte die Farbe. Ein bitterer Geschmack wird seine Vermutung weiter unterstützen. Nichts desto trotz spuckte er rasch, dass auf jeden Fall salzig schmeckende Gemisch aus.[2]
 1. Heilung 25, versorgen der Wunden
 2. Heilkunde 25 um mögliches Gift zu erkennen

Elrynor Ivsaar

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Dorwida
« Antwort #454 am: 19.07.2015, 05:17:05 »
"Was soll das denn heißen?" knurrt Elrynor in Richtung des Zwergs. Natürlich weiß der Elf genau, was Hrothgar damit sagen will und diese Anschuldigung kann er nicht auf sich sitzen lassen. Dazu hat sich noch immer niemand zu einem schlichten "Danke" herabgelassen. Elrynor steht kurz davor, dem mistigen kleinen Dreckwühler zu zeigen, dass er sich nicht mit einem Magier anlegen sollte. Doch bevor er auch nur in Richtung des Zwerges aufbrechen und ihm eine Kostprobe seiner magischen Kräfte geben kann, verteidigt ihn gerade Barkas.
Das ist nicht unbedingt notwendig, da Elrynor solche Probleme lieber selbst regelt aber er weiß, das ein Angriff auf den Anführer der Karawanenwachen jetzt sehr kontraproduktiv wäre und so schluckt er seinen Ärger herunter. Statt dem Zwerg also einen Zauber entgegenzuwerfen, tritt der Elf lediglich gegen das Gras auf dem Boden und lässt einige Grashalme durch die Luft fliegen.

Da sich jetzt jemand um den Verletzten kümmert, wendet sich Elrynor wieder ab. Er hat kein Interesse daran, sich seine Hände schmutzig zu machen und außerdem kennt er sich sowieso nicht mit der Behandlung von Verletzungen aus.
So geht er zusammen mit Tháron in Richtung Barkas und Basilio. "Ihr hättet mich nicht verteidigen müssen. Ich hätte diesem Dreckwühler schon ein bisschen Respekt und Dankbarkeit eingeflößt." begrüßt er die beiden mürrisch. Doch er wechselt schnell das Thema. "Ich bin nicht sicher, ob wir die Zeit haben, uns jetzt hier gemütlich darüber zu unterhalten, wer hinter den Angriffen steckt. Habt ihr nicht etwas von einer Verhandlung erzählt?"

Manik

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Dorwida
« Antwort #455 am: 19.07.2015, 13:26:44 »
Nervös steht Manik neben dem Verletzten und Sanjan und wartet auf eine Rückmeldung des Schamanen, nur kurz abgelenkt von Tarqetiks Frage, doch hat die irgendjemand anderes wohl schon beantwortet.  Dass es anscheinend noch einen Überlebenden gibt, tangiert den Fhokki im Moment nur am Rande. Dieser hier ist der Wichtige, doch kommen Manik Zweifel, ob seine Kameraden das auch so sehen. Insbesondere Tarqetik, aber auch Basilio und ihrem Elfen traut er durchaus zu, dass sie den unnötigen Ballast lieber eher als spät loswerden wollen, wenn es ohnehin noch einen weiteren, nicht so schwer, Verletzten gibt. Dann wird er Ihnen vielleicht doch erzählen müssen, was es mit seinem besonderen Interesse an dem Mann auf sich hat. Sich somit auch Ihrem Urteil aussetzen müssen. Doch vielleicht reichte auch Sanjans Wertschätzung des Lebens auf seiner Seite. Als dessen Einschätzung schließlich kommt, seufzt der Fhokki erleichtert auf und nimmt seine Hand aus der Tasche in der er vorher gestresst das Haarband geknetet hat.
Dennoch, er braucht noch Informationen von dem Mann und es sieht nicht so aus, als würde dieser so schnell wieder aufwachen.
Wann wird er denn wieder ansprechbar sein?
Manik denkt gar nicht dran, jetzt von der Seite der Beiden zu weichen. Genau beobachtet er die akribische Vorgehensweise Sanjans und versucht sich einzelne Schritte zu Merken. Es wäre schon praktisch, selber gewisse Grundkenntnisse bei der Versorgung von Verletzten zu besitzen. In jedem Fall hat er aber nur Bewunderung für die Genauigkeit der Arbeit des Schamanen übrig.

Dass sie den Verletzten nicht ohne Wagen transportieren können, stellt allerdings ein Problem dar.
Der Fhokki dreht sich Richtung der Karawane und betrachtet die Wagen. Vier Stück. Vielleicht können Sie sich einen dieser Wagen borgen.  Genau genommen könnte man sogar argumentieren, sie hätten sich einen der Wagen verdient. Dankbar klopft Manik Sanjan auf die Schulter, noch ein „Ich gucke mal was den Wagen angeht“ murmelnd und wendet sich dann kurzentschlossen Richtung Wagen um und hält auf die Gruppe dort zu. Als der Fhokki näher kommt hört er noch das Wort Dreckwühler -  offenbar ist der Zwerg gemeint - und Verhandlung aus dem Mund ihres Magiers, der sich daraufhin auch vom Zwergen abwendet.
Erst jetzt erkennt Manik auch die Schwere der Verletzungen von Barkas und Basilio, da diese jedoch offenbar schon wieder stehen können, kümmert sich Manik nicht weiter darum. Offenbar alles halb so wild. Und ein wenig Strafe für einen Frontalangriff durch die Mitte schadet auch nicht. So eine Torheit könnte vielleicht auch mal Ihn und die schlaueren Kämpfer der Gruppe in Gefahr bringen.
Hey“, beginnt Manik und winkt kurz mit der rechten Hand und fokussiert dann Zwerg.
Hallo Herr… Zwerg. Bitte verzeiht die Respektlosigkeit von Ihm“, dabei zeigt Manik kopfschüttelnd mit ausgestrecktem Arm mit dem Zeigefinger auf Elrynor. „Manik. Ihr Zwerge schätzt glaube ich Direktheit, oder? Hört man zumindest so. Ähm… Sagt mir, an wen müsste ich mich wenden um mir einen eurer Wagen zu borgen? Wir wollen die überlebenden Räuber später gerne noch befragen und bräuchten einen um sie zu transportieren.
Eigentlich wäre auch noch jemand gut, der den Wagen dann auch fährt. Aber man muss ja nicht gleich mit allem auf einmal rausplatzen. Und zur Not würde er den verdammten Wagen ohnehin stehlen und höchstpersönlich fahren verdammt nochmal.
« Letzte Änderung: 19.07.2015, 13:27:38 von Manik »

Basilio Aristide

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Dorwida
« Antwort #456 am: 19.07.2015, 14:58:16 »
"Ja schon", antwortet Basilio auf Elrynors Einwand, dann kommt ihm erst einmal Manik dazwischen. Als dieser ausgeredet hat, fährt Basilio fort: "Eigentlich sollten sich sofort alle, die noch reiten können, im gestreckten Galopp und mit einer von den grünbemalten Leichen samt Maske im Gepäck gen Dorwida reiten, um Destos Hinrichtung aufzuhalten, sonst haben wir hier mit allem nichts erreicht. Der Rest"—hierbei sieht er kurz zu Barkas hinüber—"und vielleicht auch du, Elrynor, weil man in Dorwida mit Elfen noch nicht viel zu tun gehabt haben dürfte, kommt ihnen mit den noch lebenden Räubern hinterher."

Damit sieht er Hrothgar erwartungsvoll an, was dieser von Maniks Vorschlag hält, den Basilio jetzt nicht wiederholt hat, obwohl er den Wagen einen sehnsüchtigen Blick zuwirft. Hinlegen. Schlafen. Einfach nur so daliegen, nichts tun, alles loslassen.

"Ach, wär' das schön", murmelt er.
« Letzte Änderung: 06.11.2015, 18:52:17 von Basilio Aristide »
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Khenubaal

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Dorwida
« Antwort #457 am: 21.07.2015, 16:12:39 »
Als Sanjan die Farbe auf der Haut des Gefangenen prüft, kann der Schamane erleichtert aufatmen. Zumindest ist diese nicht giftig und es ist keine weitere Verletzung bei dem Mann zu behandeln. Dem herben Geruch nach hat man die Paste aus Gartenmelde und Lauch herausgepresst oder erkocht. Der Bahir schaut sich nach hinten um und sieht, wie gerade Manik zur kleinen Gruppe, bestehend aus Basilio, Barkas, Hrothgar und - etwas abseits stehend - Elrynor tritt.

Als Basilio Barkas anspricht, versteht der Ukhtark nicht sofort, worauf dieser hinaus will. Anscheinend hat Barkas noch nicht mitbekommen, dass die Masken der Angreifer von echten Kargi stammen. Noch benommen von seiner Verletzung, versucht er den Ausführungen des Korakers zu folgen. Schließlich sickert die Erkenntnis durch, seine Augen weiten sich. Er greift herb nach einem der Toten in seiner Nähe, zieht ihm die Maske vom Gesicht, betrachtet und betastet den Stoff fassungslos.

"Nein", murmelt er geistesabwesend. "Wir sind hier unerwünscht, aber wir haben keine Todfeinde außer den Elfen in Jaylin. Oder zumindest wissen wir von keinen anderen." Der Ukhtark schaut weiter auf die Maske, die grotesk verformt und ledrig, wie eine böse Karikatur auf seiner Handfläche liegt, in Wogen an seinen Fingern herabhängt. Es ist kaum zu glauben, dass dieser proportionslose Fetzen einst das Antlitz eines Lebewesens gewesen sein soll. "Wir haben vor vier Monaten fünf Mann auf einer Erkundungsreise in den Norden verloren", sagt Barkas mit bebender Stimme und Tunnelblick. "Aber das ist keiner von Ihnen. Das ist überhaupt kein Ukhtark."

Während Barkas mit den inneren Stimmen ringt, wendet sich Manik an Hrothgar und bringt seine Bitte vor. Der Zwerg nickt und will gerade etwas antworten, als die rundliche Gestalt des Herren der Karawane wieder hinter dem vordersten Wagen auftaucht. Der kleinwüchsige Mann - Geord - springt von der Ladefläche und torkelt in Richtung der Gruppe: "NEIN!", schreit er voller Wut. "Ihr kriegt keinen von meinen Wagen. Schlimm genug, dass wir hier auf offener Straße überfallen werden, wegen irgendwelcher Probleme, die eure Freunde in Dorwida und der da" - er deutet mit dem Finger auf Barkas - "haben! Seht euch das an. Ein Viertel der Ladung ist dahin und die Brandpfeile haben die Wagenabdeckungen beschädigt. Die Reparatur wird mich bestimmt ein Fünftel des Erlöses kosten! Bei Guldwon, dem Grundherren, womit habe ich das verdient!"

Der Zwerg schaut bei diesem Ausbruch zunächst den Karawanenherren an, dann Manik. Er zuckt unmerklich mit den Schultern. "Beruhige dich erstmal, Geord. Wir haben gewusst, dass die Straße gefährlich wird. Ohne diese Männer hätten wir den Angriff nicht zurückschlagen können. Wir schulden Ihnen was."

"Ich schulde denen GAR NICHTS!", schreit der Karawanenherr zurück. Sein ganzes Gesicht ist inzwischen rötlich angelaufen. "Was glaubst du, warum die uns helfen? Aus reiner Nächstenliebe? Wären sie nicht selber hinter der Bande her, hätten sie auch keinen Finger krumm gemacht! Von meinen Wagen kriegen die KEINEN!"

Hrothgar zuckt wieder mit den Achseln. Er scheint den Wutausbruch seines Gegenübers recht gelassen zu nehmen. Den Gefährten ist nicht klar, was der Grund dafür ist - die stoische Art des Zwerges, oder die Tatsache, dass er eventuell schon ein paar solcher Ausbrüche erlebt hat. "Schon gut, Geord", sagt er. "Dann kriegen sie eben meinen Wagen."

"Wie bitte?" - der Karawanenherr starrt Hrothgar fassungslos an.

"Du hast richtig gehört", sagt der Zwerg. "Einer der Wagen gehört mir. Die Ladeflächen sind eh nur zu Hälfte voll bis P'Bapar. Wir laden meine Ware auf deine drei Wagen um und ziehen weiter. In P'Bapar besorge ich mir einen neuen Wagen - es wird sowieso Zeit für mich, auszubauen."

Der Zwerg macht eine Pause, um Geord eine Möglichkeit zum Antworten zu geben. "Du verzichtest auf einen Großteil deines Profits, wenn du einen Wagen sinnlos zurücklässt", sagt dieser immer noch verdutzt.

Hrothgar winkt ab. "Das glaube ich nicht. Wenn hier die Hölle losbricht, weil die Dörfler und die Kargi Krieg führen, ist diese Route erstmal verloren. Ich sichere mir meinen Profit."

Ohne weiter auf den Karawanenherren zu achten, dreht sich Hrothgar zu Manik und Basilio um. "Ihr könnt meinen Wagen haben - das ist der dritte in der Reihe. Kirus wird den Wagen fahren. Er wird ihn bei Jemma, der Händlerin lassen, bis ich ihn abholen komme. Und: ich hab' was gut bei euch."

Bei den letzten Worten verzieht der Zwerg die Lippen zu einem Lächeln. Die dicken, silbernen Bartsträhnen heben und senken sich durch die Bewegung. Da zerreißt ein lautes Röcheln die Luft. Der Verletzte, an dem Dewon arbeitet, beumt sich auf. "Scheiße!", flucht der Heiler.

Das scheint wie ein Weckruf für Barkas zu sein. Still hat er während des Streits der beiden Karawanenführer dagesessen und auf die Maske in seiner Hand gestarrt, als würde ihn die Unterhaltung nichts angehen. Jetzt hebt er den Kopf. "Ich bringe diese Bastarde alle um", sagt er mit rissiger Stimme. Die Gesichtszüge sind bis zum Zerreißen angespannt, auch die Arm- und Handmuskeln zeichnen sich unter Haut und Sehnen ab. Der Kargi kocht innerlich.

Plötzlich springt er auf - ohne Rücksicht auf seine Verletzung - und läuft mit großen Schritten Richtung Dewon und verletztem Angreifer. Der Ukhtark schiebt Dewon beiseite und greift den Verletzten am Kragen. Mühelos hebt er ihn hoch und zieht einen Dolch aus der Scheide. "DU VERFLUCHTER BASTARD! WOHER HABT IHR DIESE MASKEN? WOHER?"

"Beruhige dich, Mann!", ruft der Heiler, während er sich berappelt. "Der Mann ist tot, hörst du? Tot! Er hatte innere Blutungen - die habe ich nicht mehr stoppen können. Hat gerade den Löffel abgegeben."

Barkas atmet schwer, hält den Dolch immer noch an der Kehle des leblosen Mannes. Es dauert eine gefühlte Ewigkeit, bis er den Sinn von Dewons Worten erfasst. Endlich lässt der Kargi den Dolch sinken. Seine Hand öffnet sich und die Leiche klatscht auf den Boden, wie ein nasser Sack. Der Ukhtark wendet sich an Dewon. "Tot? Gut! Das werden sie bald alle sein: dieser Anfüher mit seinem seltsamen Schwert, die anderen, die weggelaufen sind. Aber anfangen werde ich mit dem, der noch hier ist."

Mit diesen Worten stampf Barkas mit gezogener Klinge und hassverzerrtem Gesicht Richtung Tarqetik, Sanjan und letzter lebender Angreifer.

Basilio Aristide

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Dorwida
« Antwort #458 am: 21.07.2015, 18:21:46 »
Basilio, verdutzt über den Ausbruch, starrt Barkas hinterher und ist sogar, für einen kurzen Moment, sprachlos.

"Es sind die kleinen Hauer", bietet er Hrothgar und den Umstehenden als Erklärung an. "Maru sagt, Kargimänner mit kleinen Hauern versuchen das durch besonders kriegerisches Verhalten und auch sonst durch ganz unerträgliches Imponiergehabe auszugleichen, obwohl den Frauen die Größe der Hauer eigentlich gar nicht wichtig ist..." Dann eilt er Barkas aber auch schon hinterher.

"Jetzt wart' doch mal, Barkas!" ruft er schon von weitem. "Hier wird kein Gefangener umgebracht! Erstens ist das ehrlos"—nachdem Barkas vorhin nicht einmal kapiert hat, dass Basilio ihn einen Trottel genannt hat, obwohl der für seine Verhältnisse ziemlich unverblümt war, nimmt Basilio nun kein Blatt mehr vor den Mund: alles, was nicht direkt und wörtlich gemeint ist, scheint der Gulssohn eh nicht zu verstehen—"zweitens ist das nicht dein Gefangener, sondern unser, und deshalb entscheiden wir gemeinsam, was wir mit ihm machen!"[1]

An dieser Stelle lässt Barkas von dem ersten—toten—Gefangenen ab und stapft zum nächsten, und damit dem letzten überlebenden Angreifer. Auch Basilio ändert seinen Kurs.

"Und hört endlich auf herumzujammern, dass euch niemand hier haben will! Habt ihr nicht auch anfangs Streit gesucht und Leute umgebracht? Was erwartet ihr? Zu einer guten Nachbarschaft gehören immer zwei! Habt ihr denn jemals versucht, Eure Nachbarn auch nur kennenzulernen? Und überhaupt versteift Maru, Mago und auch du euch immer nur auf das Negative, wollt alles andere weder sehen noch wahrhaben! Ein Koraker—ein Koraker!—ist dir gerade in die Schlacht gefolgt, und wage es nicht einmal, mir dafür irgendwelche selbstsüchtigen Motive zu unterstellen! Also krieg' es lieber mal in deinen Dickschädel 'rein, dass wir hier zusammenarbeiten! Und den letzten Lebenden, den brauchen wir zum Verhören, sonst haben wir hier mal wieder gar nichts gekonnt. Ich dachte, du wolltest deinem Vater beweisen, dass du auch besonnen vorgehen kannst? Wolltest deinen Fehler von neulich gutmachen? Was war der Fehler noch einmal? Richtig: voranpreschen ohne Nachzudenken, weil du vor Wut nur noch rot gesehen hast!"

Mit diesem letzten Ausruf tritt der schmächtige Basilio dem heranstürmenden, nach Blut gierenden Barkas mit vor der Brust verschränkten Armen in den Weg.
 1. Diplomacy = 22, s. auch den Rest der Rede. Die -2 wegen Müdigkeit mal wieder vergessen, aber dank Sanjan kommen ja +2 wieder drauf.
« Letzte Änderung: 21.07.2015, 20:44:36 von Basilio Aristide »
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Sanjan, von den Bahir

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Dorwida
« Antwort #459 am: 21.07.2015, 19:38:16 »
Sanjan, der sich am Unterarm den Mund säubert, verfolgt die Szene. Er versteht die Wut des Kargi und bedauert nicht im geringsten den Tot des zweiten Räubers. Würde sie nicht den letzten Überlebenden noch brauchen, hätte er wohl nichts dagegen, wenn Barkas ihn sich vornimmt. Doch ein hätte steht nicht zur Frage. So richtet sich Sanjan schon auf, als Barkas sich an den zweiten Lebenden erinnert. Diese Krieger waren doch überall gleich. Vier Schritte geht er auf Barkas zu, blickt dabei zu Grimnir, welche gerade sein Fell säubert. Einige knurrende, kehlige Geräusche entfahren dem Mund des Schamanen und der Wolf blickt überrascht drein. Scheinbar verarbeitet Sanjan gerade keine Wut oder sonst was in ein Knurren, sondern hat zusammen mit der Körperhaltung etwas zu Grimnir gesagt. Auf jeden Fall gesellt sich der Wolf müde zu seinem Freund. Er blickt hoch, dann in die Richtung in welche auch Sanjan sieht. Dieser starrt den Kargi an. Eben wie ein Heiler der seine Verwundeten vor einem dummen wilden Mob schützen will.

Was Basilio zum wütenden Kargi sagt, versteht der Halbelf nicht vollkommen. Doch die letzten Worte sind, dank der Nähe, klarer. Als die beiden dann nahe genug sind, damit er nicht schreien muss, fügt Sanjan an. „Ich verstehe deinen Zorn, aber willst du etwa auch dich mit einem Heiler bei der Arbeit anlegen? Maru hat euch doch sicher beigebracht, dass es keine gute Idee ist, so etwas zu tun. Der Mann ist halb Tot und wird am Ende wohl für seine Taten so oder so getötet. Da brauchst du jetzt nicht deine Wut an ihm auslassen.“[1] Von der Haltung, mit geballten Fäusten vorne, spricht auch Sanjans Körper, dass er den Mann verteidigen wird. Anders als Basilio denn der Schamane ist sichtlich bereit Barkas zur Not einzubläuen, dass es sehr dumm ist einen Heiler zu verärgern. Besonders wenn dieser einen zuvor noch eine schwere Wunde verbunden hat.
 1. aid another Basilio 15 -> Erfolg

Manik

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Dorwida
« Antwort #460 am: 21.07.2015, 19:59:03 »
Als der kleine Wicht von vorne sich einmischt und anstatt des Zwerges antwortet wendet Manik sich überrascht in dessen Richtung. Das Schreien des Mannes hat was von dem Krakeelen eines Kleinkindes. Schreiend, plärrend klingelt die Stimme in Maniks Ohren. Dass dem Kerlchen nicht bewusst ist, wieviel Glück er eben gehabt hat, vermag auch nicht für eine positive Grundstimmung des Fhokkis gegenüber ihm zu sorgen.  Verdammt nochmal! Reicht die Rettung der verfluchten Karawane etwa nicht aus?
Schmunzelnd nimmt Manik das Schulterzucken des Zwergs zur Kenntnis und schaltet auch auf Durchzug. Hm. Ob er auch so rüberkommt wenn er mal wieder jemanden anbrüllt? Wie ein kleiner, fieser Giftzwerg? Umso erfreulicher ist jedoch das Verhalten des Zwergs.
Danke. Ich würde jedoch sagen wir sind Quit. Immerhin seid Ihr überhaupt noch in der Lage einen Wagen zu verleihen, Dank uns.

Wie um seine Worte zu unterstreichen ertönt ein lautes Röcheln. Blitzartig dreht sich Manik um, die Ursache ausspähend. Sein erster Blick fällt auf den Mann, der das Haarband getragen hat, der Zweite geht zu Sanjan, doch der Schamane lässt keine Anzeichen erkennen, dass es diesem Räuber schlechter geht. Anschließend wandert der Blick rüber zu Dewon. Und Barkas, der inzwischen dort angekommen ist und laut rumbrüllt. Was zum…? Doch mit einem Mal dämmert dem Fhokki was Sache ist. Die Masken. Noch ehe er den Gedanken weiter gedacht hat, stapft Barkas auch schon davon, auf den letzten der Überlebenden zu.
Panik macht sich im Fhokki breit. Wenn der trotz der Verletzung noch kraftvolle Kargi den Räuber noch erreicht, nicht auszumalen… dann würde vielleicht eine einmalige Chance verschwinden. Nein, das kann er nicht zulassen. Auf keinen Fall.
Mit einem schnellen, strammen Schritt, ohne zu rennen, begibt Manik sich auf Abfangkurs. Er sieht noch wie Basilio und Sanjan auf Barkas einreden, der kleine Koraker stellt sich sogar mutig als erster in seinen Weg. Die mit ihrem Reden, es gibt Zeiten, da müssen einfach andere Saiten aufgezogen werden. Er würde nicht darauf hoffen, dass Barkas wirklich für beruhigende Worte empfänglich war, dafür steht zuviel auf dem Spiel.
Ein schabendes, unverwechselbares Geräusch erklingt. Stahl blitzt in Maniks rechter Hand auf, als er weiter auf den Kargi zustapft, den Arm ausgestreckt, bereit

HAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAALT“ brüllt er aus voller Kraft und bleibt einige Meter vor ihm stehen, bereit einzuspringen wenn der Krieger seinen Weg fortzusetzen gedenkt. Der Fhokki atmet schwer. Die Anspannung ist ihm förmlich anzusehen. Er hat Barkas fest im Blick, starrt ihn gradezu an. Achtet auf jede kleine Bewegung, die die nächste Aktion des Kargis verraten kann.

Basilio Aristide

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Dorwida
« Antwort #461 am: 22.07.2015, 01:02:33 »
Bei Sanjans Worten nickt Basilio, bei Maniks trommelfellzerreißenden Schrei zuckt er zusammen. Dass dieser gar Stahl zieht, hört Basilio bloß, denn er wendet den Blick nicht von Barkas ab.

Herrje, was hat der gute Manik nur?

"Gemeinsam", wiederholt er beschwörend. "Wir sind doch auf deiner Seite, Mann! Lass uns gemeinsam vorgehen."
"Call no man happy until he is dead."

"War," he sung, "is toil and trouble;
Honor, but an empty bubble."

Tarqetik

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Dorwida
« Antwort #462 am: 22.07.2015, 13:26:37 »
Tarqetik ist mittlerweile vom Pferd gestiegen, steht bei Sanjan, und sieht diesem beim Singen und Malen zu. Dabei linst kurz über die Schulter als Manik einen Wagen samt Lenker organisiert und will sich gerade wieder dem letzten und einzigen Gefangenen zuwenden als Barkas aufgebracht angefahren kommt. Vorerst noch ruhig sieht er sich die Situation an und hört sich die Standpunkte der Leute an, bevor er sich zu einem Tun entschließt. Zu dem Verwundeten meint er nur: „Na, da wird sich wohl entscheiden ob sie Dich hier an einen Baum nageln oder ob sie Dich in Dorwina an einen anderen Baum hängen.“ Und streicht dabei mit dem Zeigefinger quer über seinen Hals. „Aber wie es aussieht hast Du hier doch noch ein paar Freunde, die Dich nicht dem Tod und dem Verderben überlassen. Mal sehen ob Du Dich da entsprechend hilfsbereit zeigen kannst.

So überlässt Tarqetik den Räumer dessen Geschick und geht auf Barkas zu. Dabei legt er seine Hand an den Schwertgriff und die Klinge erscheint. Zwei Schritte vor dem Kargi lässt er aber davon ab und meint zu sich selbst: „Wer bezahlt mich denn schon dafür, dass ich Kargi umbringe."  So geht er schnurrgerade an dem Trio vorbei, klopft dem Kargi noch kurz auf die Schulter und lässt das Szenario hinter sich zurück.

Tarqetik schreitet an dem aufgebrachten grünen Hünen vorbei auf den Leichnam des verbluteten Räubers zu. Der Kämpfer kniet sich neben den Toten, zieht sich einen Handschuh aus und durchsucht rasch dessen Taschen. Etwaige Goldstücke lässt er in die eigene Tasche wandern. Er sucht an dem Körper nach einem Ring oder etwas zur Identifizierung. Als er fertig ist, greift er nach seinem Schwert und mit einem einzigen Hieb trennt er den Kopf vom dem übrigen Körper. Mit der noch behandschuhten Hand greift er sich den Kopf samt Maske und spaziert über die Wiese zu dem nächsten Toten hin. Hier wiederholt er seine Tätigkeit. Diesen Vorgang geht er bei allen toten Räuber nach und bringt die Köpfe schließlich zu dem zur Verfügung gestellten Wagen.

Ohne sich an einen bestimmten Zuschauer zu wenden sagt er, als er die Köpfe am Wagen begutachtet und sich nach einem passenden Sack für seine Sammlung umsieht: „Wer weiß, vielleicht sind die Gesichter dieser Kerle in Dorwina bekannt, könnte ja sein. Zudem haben wir so auch ein paar Beweise zusätzlich zu dem einen – noch nicht gelynchten – Kerl und seiner Räubergeschichte; sofern die überhaupt etwas taugt."
« Letzte Änderung: 23.07.2015, 21:49:18 von Tarqetik »

Elrynor Ivsaar

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Dorwida
« Antwort #463 am: 24.07.2015, 00:35:18 »
Respektlosigkeit. Ha! Elrynor hätte bei den wenigen Worten Maniks laut aufgelacht, wenn er nicht so wütend gewesen wäre. Respektlos war vor allem dieser unzivilisierte Haufen gewesen, indem er ihm kein bisschen Dank - stattdessen sogar offenes Misstrauen - entgegenbrachte und das setzt sich auch noch fort, als der Karawanenführer zu geizig ist, einen der Wagen abzugeben.
Erstaunlich ist nur, dass der Dreckwühler auf ihrer Seite steht und seinen Wagen hergibt. Doch an eine nette Geste denkt Elrynor erst gar nicht. Er hat hier einen geizigen, kleinen Zwerg vor sich und die haben nur eins im Sinn: Gold, Schätze und alles andere was glänzt und wertvoll ist. So ist der elfische Magier auch nicht überrascht, als der Dreckwühler seinen Wagen an die Bedingung eines Gefallens knüpft. Natürlich würde diese Bedingung dem Zwerg weit mehr nützen, als ein einfacher Wagen.
Auch wenn Elrynor Manik nicht mag und immer noch an die Situation in der Zelle denken muss, stimmt er dem Mann zu. "Ich kann den Wagen auf der Reise reparieren aber mehr kannst du nicht erwarten. Ich mache keine krummen Geschäfte mit einem Zwerg - vor allem dann nicht, wenn der Gefallen nicht genauer beschrieben wird."

Bevor er sich weiter mit dem wandelnden Flohzirkus beschäftigen kann, ertönt ein lautes Röcheln und Barkas verliert die Kontrolle über sich. Auch wenn die Reaktion des Kriegers nachvollziehbar ist, so ist sie doch übertrieben. Blinde Wut und Rachegelüste bringen Barkas nicht weiter und die Gruppe noch weniger. Natürlich ist das mit Schaum vor dem Mund schwer zu verstehen, weshalb Elrynor auch nicht daran glaubt, dass Barkas das einsieht. Er muss auf anderem Weg zur Ruhe gebracht werden. Kurz denkt der Elf darüber nach, dem wütenden Kargi mithilfe eines Zaubers eine Auszeit zu gönnen aber Basilio scheint alles im Griff zu haben. Nach den Worten des Mannes beruhigt sich der wütende Krieger sichtlich.
So bleibt Elrynor einfach weiter bei dem Wagen, achtet darauf, was der Zwerg zu sagen hat und versucht sich selbst wieder etwas zu beruhigen. Als dann aber Tarqetik mit einem Haufen Köpfe an ihm vorbeigeht, kann sich der Magier nicht halten. Er folgt dem Mann.
"Ich bin sicher, dass lebensechte Kargi-Masken Beweis genug sind. Müsst Ihr wirklich die Leichen schänden, indem Ihr ihnen die Köpfe abschlagt? Wo sind wir denn hier? In einem Dorf voller stinkender Schweinsgesichter?"
Elrynor ist offensichtlich angeekelt und wütend. Auf was für Leute hat er sich hier nur eingelassen? Ein Köpfe-sammelnder Irrer, ein zurückgebliebener Halbelfenbastard, ein kleiner aggressiver Giftzwerg und ein Mann, den Elrynor zwar kaum einschätzen kann aber der lügte wie gedruckt, falsche Identitäten hatte und ein zu vertrautes Verhältnis - für ihn zumindest - zu Kargi hat.
Langsam schüttelt der Magier den Kopf. Das kann ja noch lustig werden...
« Letzte Änderung: 26.07.2015, 01:01:46 von Elrynor Ivsaar »

Tarqetik

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Dorwida
« Antwort #464 am: 24.07.2015, 11:57:54 »
Mit einem passenden Jutesack, den er im Wagen gefunden hat, steht Tarqetik etwas abseits des neuen Wagens und hält einen der abgeschlagenen Köpfe in den Händen. Durch selektives Drücken an Wangen und Genick versucht er das überschüssige Blut aus der Halswunde ausrinnen zu lassen. Vor seinen Füßen färbt sich das Gras gesprenkelt rot, als der Krieger beginnt, durch abgehacktes Durchrütteln, das Blut aus dem schon bleichen Kopf heraus zu schütteln.

Mit einem trägen Blick zur Seite, dem Elfenzauberer mit einem Nicken vorerst zustimmend, setzt Tarqetik seine Arbeit vor fort.
Ein paar hübsche Kargimasken könnten, sofern die Menschen in Dorwina selbstlose Gesellen wären, die bereits keine vorgefertigte Meinung haben, welche sie nur schwer aufgeben werden, sicherlich das Dorf und ihre Anführer von einer Doppelspiel, einer dritten…“ hier dreht sich der Kämpfer in Richtung der Wälder der Elfen, die er irgendwo am Horizont vermutet, um, „oder gar einer vierten Partei überzeugen.“

Tarqetik begutachtet das stockende Rinnsal am durchtrennten Hals und beurteilt den Erfolg seiner Tätigkeit. Zufrieden nickend wirft er den ersten Kopf in Richtung des Sackes, wo dieser auf dem Boden sich noch einige Male weiter dreht und neben dem Sack liegen bleibt.
Doch leider stehen sich bei den Menschen zwei Parteien gegenüber, von denen eine um jeden Fall ihre Reputation und Fortbestehen nur mit Blut befriedet sehen.“

Tarqetik greift sich den nächsten Kopf aus seiner Sammlung und beginnt auch diesen zuerst leicht und dann stärker zu schütteln.
Auch würde ich selbst, mich wohl kaum von ein paar Masken überzeugen lassen, dass Mord und Totschlag nun aus den Landen vertrieben sind, sondern würde mich auch über einen oder mehrere Schuldige sehr freuen. Zudem erbringt sich so auch der Beweis, dass man etwas getan hat. Auch wenn es vielleicht nicht schön ist, so ist es doch praktisch.“

Tarqetik lässt den Kopf in das Gras zu seinen Füßen fallen und schiebt diesen in Richtung des Jutesackes, wo bereits der erste liegt.
Was Euren religiösen oder ethischen Standpunkt angeht, die Leichen zu schonen und vielleicht noch ein Gebet über die Körper zu streuen; so brauchen die zum Tod gebrachten Herren hier, ihre Köpfe nicht mehr und haben mit ihrer rüpelhaften Aktion, nämlich diese braven Händlerleute ermorden zu wollen, jeglichen Komfort nach dem Tod wohl in den Wind geschossen.

Erneut beugt sich der Kämpfer, um den nächsten Kopf aufzuheben. Diesen an den Haaren haltend, zieht er ihm die Maske ab und hält ihn vor sich über die Schultern.
Barkas, was sagt Ihr? Würden sich diese Köpfe nicht formidabel an Spießen über einer Palisade machen?

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