• Drucken

Autor Thema: Dorwida  (Gelesen 74664 mal)

Beschreibung: Episode 1.1

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Basilio Aristide

  • Beiträge: 1073
    • Profil anzeigen
Dorwida
« Antwort #480 am: 12.08.2015, 14:37:14 »
"Oh", sagt Basilio zu Kirus. "So einer also. Ja, das lässt sich in einem größeren Heer leider nicht vermeiden, dass man auch hin und wieder solchen Abschaum unter den Offizieren hat. Ich hab mal zwei Mann in meinem Trupp gehabt, die vorher bei so nem Kerl waren. Hat ganz schön lange gedauert, bis ich sie dazu gebracht hab, mir zu vertrauen."

Und die andere Hälfte seines "Trupps" bestand aus zwei bulligen Schlägern: nichts im Kopf aber anderthalb davon größer als Basilio und die Schultern doppelt so breit. Diese zwei hat er kaum dazu gebracht, sich auch nur in Bewegung zu setzen. Erst, als er das Vertrauen der anderen beiden gewonnen hatte und diese—sie waren zwar nicht größer, aber irgendwie gefährlicher als die beiden Schläger—seine Autorität dann stillschweigend und subtil drohend unterstützten, spurten letztere plötzlich. Aber auf keiner Mission vorher oder seitdem hatte Basilio so sehr improvisieren müssen, um die Sache doch noch zu einem glücklichen Ende zu bringen—mal davon abgesehen, dass er danach zum ersten Mal das Wort "Insubordination" um die Ohren gehauen bekam, wenn auch noch mit dem Zusatz: "gefährlich nahe an..." Aber was hätte Basilio denn in seinem Bericht sagen sollen? "Ich musste improvisieren, weil ich mich zunächst bei meinen Leuten nicht durchsetzen konnte?"

"Jedenfalls hast du Glück, dass du da weg bist. Mit Hrothgar fährst du besser." Auch er klopfte Kirus auf die Schulter. "Wenn dir noch irgendwas einfällt, was man über den Mann wissen muss—Freunde, Kontakte, Ansichten, Lieblingsstrategien—alles könnte helfen, ihm das Handwerk zu legen."[1]

Dann wacht der Gefangene auf und brabbelt vor sich hin, noch ehe er ganz bei sich ist. Putzig. Aber leider etwas arg wirr. Oder vielleicht gar nicht mal so sehr?

"Orks!" ruft Basilio, nun doch allmählich verzweifelt. "Was haben jetzt auch noch Orks mit der Sache zu tun?" Er überlegt angestrengt, was er über die Orks in der Gegend weiß. Als er Hauptmann Kolyak nach einer Bewertung der Ork-Situation in Ek'Gakel gefragt hat, meinte dieser bloß (und das war schon das dritte Mal in Folge, daher klang seine Stimme reichlich genervt): "Rein und raus in die Stadt, wie oft denn noch? Wenn dir dabei ein Ork über den Weg läuft, hast du dich nicht an deine Befehle gehalten, und dann sind Orks dein geringstes Problem."

Also, was weiß Basilio über Orks? Nichts, außer dass sie sich gern mal mit den Krangi verbünden, obwohl die beiden außer der grünen Haut—im Falle der Orks mehr grau als grün, hat Basilio mal gehört—den Hauern und ihrem Hass auf die Menschen eigentlich nichts gemein haben. Wenn es keine Menschen zu bekriegen gäbe, würden Orks und Krangi sich mit Wonne gegenseitig abmurksen.[2]

Er beugt sich vom Sattel aus über den Gefangenen. "Sag schon, was ist mit den Orks? Wer ist Helga? Und warum lauft ihr mit den Gesichtern toter Grünhäute herum? In deinem eigenen Interesse sagst du uns besser gleich, was du weißt. Das ist deine einzige Chance, den da"—er nickt Richtung Barkas—"davon abzuhalten, dich langsam zu Tode zu foltern und den da"—er deutet mit dem Daumen auf Tarqetik—"deine Innereien zu Wurst zu verarbeiten und dein Hirn in Aspik zu servieren. Wenn du's genau nimmst, hast du hier einen einzigen Freund: mich. Ich halte nicht viel davon, anderen Lebewesen Schmerz zuzufügen."[3]

Ach herrje, das war jetzt weder überzeugend noch einfallsreich noch elegant in der Formulierung. Woran man sieht, ich rede lieber vernünftig mit den Leuten, statt ihnen zu drohen...

"Weißt du was über Orks in dieser Gegend?" fragt er Barkas.

Ihm ist nicht entgangen, dass der Gulsohn seine Frage vorhin ignoriert hat. Was geht in dessen Schädel wohl vor? Findet er den Vorschlag mit dem Bündnis einfach albern, interessiert er sich bloß nicht für diese "Politik", traut er Basilios Absichten nicht, wird ihm dessen Geplapper zu viel, oder findet er es einfach lästig, wie Basilio hier einen auf "Freund und Kamerad" macht, wo er sonst doch dafür bezahlt wird, Grünhäute totzuhauen?[4]

Basilio lenkt sein Pferd zu dem Kargikrieger hin und senkt leicht die Stimme. "Kayo ay hindi magalit sa akin, dahil may itinatago ako sa iyo mula sa pagpatay ng tao na ito? O dahil sa kung ano ang iyong ako bilang lahat ng bagay hagis sa kanyang ulo? Kaya hindi ko matandaan kung ano ang sinabi ko doon sa mga detalye... ang paraan sinadya ko ang lahat ng ito bilang... kaya kakaiba na ang tunog sa akin, uri ng bilang... uh, kaibigan. Kaya sa pamamagitan ng mga mas bata na anak na mas bata sa anak na lalaki. Dahil alam ko kung paano ito. Ngunit marahil ang aking imahinasyon pati na rin ang di-makatarungang ano at makita ang pagkakatulad kung saan sila ay hindi umiiral."[5]

Dann sieht auch er zu den gakitischen Soldaten hinüber. Bei Sanjans Worten nickt er.

"Ja, das ist ein Problem", sagt er. "Ich könnte da schon hin. Am besten gleich mit Barkas zusammen. Und weißer Fahne. Oder weißem Hemd. Hat einer von euch ein Hemd, das noch halbwegs weiß ist? Und ihr bringt den Elfen heil rein. Elrynor, vielleicht magst du dir etwas über deine Ohren ziehen. Die Soldaten sind von außerhalb, die kennen weder Sanjan noch dürften sie anderen Völkern sonderlich aufgeschlossen sein. In einer Situation wie dieser hier wird gern schnell mal angenommen, alles, was nicht Mensch ist, steckt unter einer Decke und ist folglich der Feind."

Er holt tief Luft, stößt einen noch tieferen Seufzer aus und meint abschließend: "Hach, wird das alles einfacher, wenn ich dann endlich mal General bin."
 1. Diplomacy = 27 (nat. 20)
 2. Knowledge (local) = 10
 3. Aid Intimidate = 4 vs. 10, failed
 4. Sense Motive = 22
 5. Diplomacy = 23; Kargi für: "Du bist doch nicht sauer auf mich, weil ich dich davon abgehalten habe, den Mann zu töten? Oder wegen dem, was ich dir da alles an den Kopf geworfen habe? So genau kann ich mich nicht erinnern, was ich da im einzelnen gesagt habe... Jedenfalls meinte ich das alles als... nun ja, irgendwie schon als... ähm, Freund. So von jüngerem Sohn zu jüngerem Sohn. Weil ich weiß, wie das ist. Aber vielleicht bilde ich mir da auch zu unrecht was ein und sehe Ähnlichkeiten, wo gar keine sind."
« Letzte Änderung: 18.08.2015, 16:41:04 von Basilio Aristide »
"Call no man happy until he is dead."

"War," he sung, "is toil and trouble;
Honor, but an empty bubble."

Sanjan, von den Bahir

  • Beiträge: 996
    • Profil anzeigen
Dorwida
« Antwort #481 am: 12.08.2015, 14:49:17 »
Kurz hebt Sanjan seine Augenbraue. Dann greift er nach hinten in den Wagen. So angelt er sich seine Kopfbedeckung, welche kurz darauf seine verwuschelten Haare und die spitzen Ohren bedecken. Es ist auch etwas gegrummeltes in der Dejysprache zu vernehmen. "Lõpus hoida neid meile, sest kaks Dejy istun siin kasti."[1] Am Ende seiner Worte fällt sein Blick auf Kirus.
 1. Dejy für: Am Ende halten sie uns auf, weil hier zwei Dejy auf dem Bock sitzen.

Tarqetik

  • Beiträge: 452
    • Profil anzeigen
Dorwida
« Antwort #482 am: 12.08.2015, 20:10:25 »
Die kurze Charakterbeschreibung des cholerischen Soldatenhauptmanns lässt Tarqetik nicht schaudern. Auch bei der Beschreibung der lasziven Strafen zuckt der Krieger nicht, führt aber eine Hand an seinen Bart – der durchaus mal gestutzt gehörte – und befühlt die Narben, die sich über Wange und Kinn ziehen.

Gesellschaft. Unter Waffen, aber kein Pferd wiederrum darunter.“ Der Blick wandert zum Wagen und der angefangene Gedanke wird unter den knarrenden, langsam drehenden Rädern zerquetscht.
„Sehr prognostisch“ spricht er zu Basilio. „Söldner würden nicht aus der Laune heraus angreifen, nur um etwas anzugreifen. Vor allem nicht wenn nichts dabei herausspringt. Und wenn du dir unsere illustere Gesellschaft anschaust… würdest du hier etwas Wertvolles erwarten, dass es wert wäre brutal oder aufdringlich zu werden?

An den Kargi gewandt und mit abwehrendem Gestus spricht Tarqetik: „Auch wenn es viel verlangt ist. Reiß dich an deinem Kriegerriemen und nimm dein Temperament an die Kandare. Versuch es mit Gemütlichkeit und etwas Gelassenheit. Ich reite mal an die Spitze und frag nach, was diese „Blockade“ soll.“

Er drück seinem Pferd die Fersen etwas in die Flanken, so dass dieses in einen leichten Trab verfällt und Geschwindigkeit aufnimmt. Als Tarqetik auf der Höhe des Gespanns ist wendet er sich noch einmal an seinen Kameraden.
Ihr im Wagen könntet aber darauf achten, dass es nicht auffällt, dass dort drinnen gerade noch Tod und Leben Seilziehen gespielt haben, falls die Patrouille ihren Kopf ins Wagen innere streckt. Zudem sollte unser Gast das Gefühl bekommen, dass Aufmüpfen und Scherereien nicht zu seinen Lebenserhaltenden Eigenschaften zählen werden. So als Freund zu Freund nimmt er den Rat sicher gerne an.“
Tarquetik linst an Sanjan vorbei auf den Gefangenen und knirscht mit den Zähnen.
Aber lass uns mal schauen was die werten Herren Krieger oder Kämpfer von uns wollen. Wenn sie frech werden oder gar rabiat, gibt’s ein paar Ohrfeigen.“ Der Krieger lacht herzlich. Doch als die Töne im Wind davon gesegelt sind, hat er schon den Kinnriemen seines Helmes befestig und das Schwertheft zur Probe aus der Scheide gezogen. Offenen Visieres reitet er weiter und setzt sich an die Spitze des Zuges.

Manik

  • Beiträge: 314
    • Profil anzeigen
Dorwida
« Antwort #483 am: 12.08.2015, 21:47:41 »
Nein, tun wir nicht. Will Manik grade an Basilio gerichtet erwidern, da regt sich im Wagen etwas. Sofort spitzt der Waldläufer die Ohren und achtet auf jedes gemurmelte, gestöhnte oder geseufzte Wort, das der Gefangene von sich gibt. Dabei reitet er näher an den Wagen heran, um den Mann sowohl besser im Blick zu haben, als auch besser verstehen zu können.
Helga! Der Räuber erwähnt Sie beim Namen! Und… Orks? Ein kalter Schauer läuft Manik über den Rücken als er seine Gedanken zu den Worten des Mannes sortiert.
Hat er da grade von jener Nacht gebrabbelt? Nach allem was Manik weiß, war es das reinste Gemetzel, ohne Überlebende. Doch klingt es gradezu so, als sei der Mann dabei gewesen. Von Gänsehaut befallen spielt der Fhokki im Geiste verschiedene Szenarien durch, wie alles gelaufen ist, wie die Leute gestorben sind. Wie seine Schwester gestorben ist. Den Gedanken mag er nicht denken, schüttelt ihn schnell wieder ab. Die Bilder müssen raus aus seinem Kopf, das Wesentliche muss erfasst werden, er muss mehr erfahren, jetzt!

Doch grade als sich Manik an den Mann wenden will, fängt Basilio auch schon an auf ihn einzuplappern. Schmerz hier, Unheil dort, bester Freund ich. Ja. Vom Plappern versteht der Koraker wirklich was. Helga. Orks. Damit könnte er Ihrem Winzling wohl helfen, doch erneut wird seine Aufmerksamkeit auf ein anderes Thema gelenkt, als Barkas den Trupp Soldaten gesichtet hat.

Wenn das Soldaten sind, die die Aufgabe haben, die Straße zu bewachen, wird ungewöhnliches Verhalten dann nicht eher ihre Aufmerksamkeit auf uns lenken?“, bringt der Fhokki sich erstmals ein. „Wir reisen mit einem Karren. Warum nicht einfach so die Reise fortsetzen. Warum sollten sie uns so nicht durchlassen? Was ist wenn die Typen auf Krawall aus sind? Wäre es dann nicht eher schlecht eine Vorhut zu schicken?
Als jedoch Tarqetik spricht und schon ein bisschen schneller wird, seufzt Manik resignierend.
Oder wir tun es einfach, ich würde vorschlagen Basilio begleitet unseren Hünen. Die Zunge und das Schwert sozusagen.“ Bei den Worten muss Manik erstmal seit längerem sogar wieder schmunzeln. „Nehmt Barkas mit, vielleicht fühlen Sie sich nicht so bedroht da vorne, wenn er mit einer kleineren Gruppe das Erste Mal gesichtet wird, wer weiß.“ Schulterzuckend hüpft Manik mit diesen Worten von seinem Pferd und geht schnellen Schrittes hinter dem Wagen her. „Und ich kümmere mich um den Gefangenen, macht Platz da im Wagen, lasst mich rein!“ Ein kurzes stocken, dann folgt wieder ein Schmunzler. „Keine Sorge, der Dolch bleibt dieses Mal stecken, wenn unser Freund da drin artig ist.

Basilio Aristide

  • Beiträge: 1073
    • Profil anzeigen
Dorwida
« Antwort #484 am: 13.08.2015, 09:45:46 »
"Die Hälfte der Zeit versteh ich ja kein Wort von dem, was er so dahersagt", kommentiert Basilio Tarqetiks Rede. Er muss an die Zelle bei den Elfen denken, als Tarqetik mit seinem Lederbeutel geplaudert hat. "Ich bin mir auch nie ganz sicher, ob er überhaupt mit uns spricht."

Basilio, der sein Ross soeben einen Schritt zügeln will, damit sie mehr Zeit hätten, den Gefangenen zu verhören, blickt dem Söldner hinterher, der im Gegenteil sein Reittier antreibt, um schneller bei dem gakitschen Wachposten zu sein. Er blinzelt ein paarmal. Und noch einmal. Dann hellt sich seine Miene auf.

"Ha! Ich glaube, ich habe endlich begriffen, wie Demokratie funktioniert!"

Er selbst reitet aber neben dem Wagen her. Den Gefangenen wird er nicht aus den Augen lassen oder aus der Hand geben, bis dieser ordentlich verhört worden ist. Basilio braucht dringend Antworten! Wie sonst soll er daheim seine ganzen eigenmächtigen Entscheidungen rechtfertigen, wenn er kein befriedigendes Ergebnis vorzuweisen hat?
« Letzte Änderung: 13.08.2015, 11:20:46 von Basilio Aristide »
"Call no man happy until he is dead."

"War," he sung, "is toil and trouble;
Honor, but an empty bubble."

Manik

  • Beiträge: 314
    • Profil anzeigen
Dorwida
« Antwort #485 am: 15.08.2015, 12:02:39 »
Mit einem schnellen Satz klettert der Fhokki auf den Wagen und lässt sich dort nieder. Seinen Blick richtet er auf den Räuber und starrt diesem schweigend einige Zeit in die Augen. Manik versucht etwaige Gefühlsregungen, Angst, Wut, Schmerz dort zu erkennen. Dann grinst er plötzlich. „Hi.“ Bringt er hervor. „Mich kennst du ja schon – glaube ich, aber wer bist du und woher kommst du?
Wieder schweigt Manik einige Sekunden, eine Antwort oder eine andere Reaktion abwartend. Der Mann scheint nicht grade froh darüber, hier schwerverletzt im Wagen zu liegen, jetzt auch noch mit ihm. Sollte er das ausnutzen? Doch auf die Schnelle fällt Manik sowieso keine andere Methode ein, den Mann zum Reden zu bringen.
Kurzerhand zieht er seinen Dolch, versucht jedoch den Räuber gleich wieder zu beruhigen. „Keine Sorge, bist du artig, passiert dir diesmal nichts. Oh… ich formuliere es anders, tue ich dir diesmal nichts.“ Wieder lässt der Waldläufer seine Worte ein wenig einwirken, spielt dabei ein wenig mit dem Dolch rum, lässt den Mann jedoch nicht aus den Augen.
Weißt du? Ich bin kein Mann großen Gelabers. Blabla. Wer mag sowas schon, oder? Darum sage ich dir gleich klipp und klar, wie deine Optionen sind: Du verrätst uns alles was wir wissen wollen und zwar so schnell wie möglich. Weißt du? Es gibt nämlich auch ein Zeitlimit. Da! Weiter vorne, weiß nicht ob du es von deiner Position aus erkennen kannst, gibt es nämlich eine Art kleine Straßensperre. Ich könnte mir gut vorstellen, dass die Soldaten einen der gemeinen Räuber, der die Überfälle auf die Karawanen mitgemacht hat, gerne einsperren würden – oder schlimmeres. Und wenn wir erstmal in Dorwida sind, tjaha! DA suchen sie nur zu dringend nach jemandem, den sie aufhängen können. Baumeln lassen, vor lauter Publikum! Am Strick aufhängen! Erst macht es Klapp, dann Knacks, dann vielleicht noch grrrrrrgl, tja und dann, dann jubelt das Volk.[1]
Die Worte unterstreicht Manik mit dazugehörigen Gesten, bei dem Röchellaut fasst er sich mit der freien Hand an den Hals, streckt die Zunge raus und verdreht die Augen.
Innerlich verflucht er aber den Umstand, dass sie noch immer auf Dorwida zurollen. Er muss den Mann um jeden Preis vorher ausquetschen, zur Not würde er den ganzen Tross anhalten müssen, oder sie verstecken den Mann vor den Soldaten. Aber vielleicht glaubt der Mann ihm ja und beeilt sich, alles zu erzählen, dann wäre es egal.
Also. Erzähl uns doch deine Geschichte, hm? Dann können wir auch ein gutes Wort für dich einlegen. Fang damit an, wovon du grade im Traum gebrabbelt hast. Der Knirps dort, hat dir die Fragen schon gestellt. Du hast was von einem Orkangriff gefaselt und einer Helga, hm? Woher kanntet ihr euch? Was ist mit ihr geschehen? Wo ist sie jetzt?
Ganz oder gar nicht Manik, ganz oder gar nicht. Unbehagen steigt in dem Waldläufer auf, aber es bringt ihm nichts, jetzt nur die Hälfte zu erfahren. Es muss sein. Ganz oder gar nicht. Er atmet tief durch und seine Hand gleitet in die Tasche. „Warum trägst du ihr Haarband als Armreif spazieren, hm?“ Manik kann die fragenden und verwunderten Blicke auf ihm gradezu spüren. Was ist das? Warum ist das jetzt wichtig? Blabla. Das ist das einzige, was jetzt wichtig ist, denn der Kerl hat definitiv eine begrenzte Lebenserwartung. Aber vielleicht schadet ein wenig sofortige Ablenkung auch wieder nicht.
Und wie ist es dann dazu gekommen, dass du mit Kargimasken durch die Gegend rennst und wehrlose Händler überfällst, hm? Ein Punkt übrigens, der unserem echten Kargi dort vorne überhaupt nicht gefällt. Vielleicht lassen wir ihn noch ein bisschen mit dir spielen, bevor wir ankommen, würde dir das gefallen? Los. Sprich! Von Anfang an!
 1. Einschüchtern: 15

Sanjan, von den Bahir

  • Beiträge: 996
    • Profil anzeigen
Dorwida
« Antwort #486 am: 15.08.2015, 22:07:01 »
Zurecht, denn Sanjan blickt ziemlich fragend wieder nach hinten in den Wagen. Er fragt sich warum für Manik der Name eines Mädchen an erster Stelle kommt. Warum er so darauf rum pocht. Und woher weiß er etwas von einem Haarband? Mehr Fragen als Antworten aber am Ende kommt er ja zum dringlicheren Punkt. Immer noch ruhig, und überraschend sachlich hackt der Deji nach „Du solltest auf den Messerspieler hier hören. Bei den Ahnen war unser Kargifreund sauer aber keine Sorge, umbringen wird er dich nicht. Dafür sorge ich schon. Doch du glaubst nicht was ein Körper so überstehen kann. Geritzte Schrift über den ganzen Leib, gebrochene Knochen, kochendes Wasser uh.“ Sanjan blickt wieder nach forne und dabei auch kurz zu Barkas „Ja, leben lassen wird er dich, nur ob du noch alle Gliedmaße benutzen werden kannst, das kann ich nicht versprechen.“[1] Innerlich schaudert Sanjan. Es gibt ein Maß, welches er Barkas einräumt, doch bei dem wohl gerade angedeuteten endet dieses Maß.
 1. aid another Einschüchtern 21 -> Erfolg

Khenubaal

  • Moderator
  • Beiträge: 1294
    • Profil anzeigen
Dorwida
« Antwort #487 am: 17.08.2015, 17:16:52 »
Als Basilio Barkas zu Rede stellt, hört der Kargi zunächst stumm zu. Sein Blick wird nachdenklich und es vergehen auch einige Sekunden, bevor er etwas zu erwidern weiß. Schließlich spricht der Ukhtark aber: "Patawarin mo ako, Basilio. Kung mananatili ako tahimik tungkol sa iyong mga salita, ito ay hindi dahil duda ako sa iyo, ngunit dahil lamang ito ay kasing-dali ng sasabihin mo. Ito lang ang mahirap na naniniwala na kami ay makikita matapos ang lahat ng mga taon ng digmaan at galit patungo sa tunay na kapayapaan."[1]

Barkas hält kurz inne, dann schaut er den Koraker an: "Sinubukan mo sa Kapmf upang makatulong sa akin. At matapos na kayo ay mananatili sa akin bilang kung nais ko na ang mga bilanggo. Pasasalamat ko sa iyo; Hindi ko makalimutan."[2]

Wieder kommt eine Pause, der Kargi zögert. Doch auch diesmal überwindet er sich und macht weiter. "Habang ikaw ay natutulog, ikaw ay kahit na nagulat. Usapan sa iyo Kargi. Tila may Maru. Sinasabi ko sa inyo, magpasan Huwag makakuha kaya baliw dahil sa kung ano ang kanyang sinabi dahil. She excitedly. Ngunit na ngunit na ito ay hindi ang kanyang mga bagay. Ikaw ay hindi ang kanyang ay hindi mahalaga. Iyan ay mabuti."[3]

Barkas fühlt sich sichtlich unwohl bei diesem Monolog. Anscheinend ist der Krieger es nicht gewohnt, über Gefühle zu reden. "Ngunit ako balaan ka, ang mga matatanda ay hindi gusto ang katunayan na ang isang maputla balat ng Dariba nais na gawin ang courtyard"[4], schiebt er nach, in einem hilflosen Versuch, die Atmosphäre wieder aufzulockern.

Dann entbrennt auch schon die Diskussion um das weitere Vorgehen und den Gefangenen. Schließlich zwängt sich Manik in den mit Leinen abgeschirmten Innenraum des Wagens. Sanjan und Kirus sehen vom Kutschblock aus zu, wobei der junge Dejy immer wieder auch den Blick nach vorne richten muss, um die beiden Pferde auf Kurs zu halten.

Als Manik damit beginnt, dem Gefangenen wieder mit dem Dolch zu drohen, ist diesem die nackte Angst ins Gesicht geschrieben. Bei Sanjans bildhafter Beschreibung der möglichen Foltertechniken quillen ihm fast die Augen aus dem Kopf. "Beruhigt euch, Mann!", schreit er. "Ich sag's euch ja. Ich sag' euch alles." Er holt tief Luft, hustet, und beginnt, kurzatmig und eilig zu sprechen. "Helga - ich hab' ihr Haarband, weil sie mir gehört, verstehst du? Sie ist seit Monaten bei uns gewesen. Sinisar hat sie und die andere rauben lassen - in einem Kaff drüben im Nordosten; bei den Fhokki. Für sich und seine Leute, die Hauptmänner halt. Als die Orks angegriffen haben, hab' ich sie mit rausgeholt. Ich hab' sie gerettet. Vor den Grünhäuten, meine ich. Sinisar ist tot, die anderen auch. Also gehört sie jetzt mir. Sie ist bei uns. Ich meine bei Edmond und den anderen. Ich habe mich ihnen angeschlossen, nachdem meine Leute tot waren."

Schwer und schnell atmend schaut der Mann seine Bewacher an. Immer wieder geht sein Blick zum Dolch, den Manik immer noch erhoben hält. Dann fällt er auf Barkas, und er erinnert sich an Maniks zweite, offensichtlich weniger dringliche Frage. "Die Masken", plappert er sofort wieder los. "Edmond hat sie besorgt. Sagte, wir sollen sie anziehen. Götter, es ist so heiß unter den Dingern. Und es stinkt so fürchterlich. Wenn es gegen die Leute hier geht, dann als Kargi. Wenn es gegen die Kargi geht, dann als Gakeliten. Hat nicht erklärt, warum. Der Auftraggeber will es so. Ich vermute, wir sollen Zwietracht säen. Was weiß ich, Mann!"

Wieder muss der Mann husten. Sanjan schaut sogar noch einmal auf den Verband, so sehr keucht der Gefangene, doch der Schamane hat gute Arbeit geleistet. Alle Verbände sitzen fest und keine Wunde ist wieder aufgegangen. "Bitte, lasst mich gehen", sagt er. "Ich hab' euch alles gesagt. Lasst mich gehen und wir sehen einander nie wieder."

Derweil reitet Tarqetik den Gefährten etwas voraus auf die Gruppe entlang des Weges zu. Es dauert nicht lange, bis einer der Männer zu den anderen schaut und mit ausgestrecktem Arm in seine Richtung deutet. Zwei von ihnen greifen nach Bögen, die an einem nahen Baum lehnten, doch keiner macht Anstalten, seinen zu spannen. Je näher der Brandobiner der Gruppe kommt, desto mehr Details kann er erkennen. Runde Holzschilde, mit Eisen verstärkt. Kurz- oder Langschwerter an den Hüften. Lederwamse am Körper - der Anfüher trägt ein Kettenhemd und einen runden Helm. Vor allen Dingen sticht ihm aber das Blau der Hemden unter den Rüstungen ins Auge - die charakteristische Uniform der gakelitischen Truppen.

Als Tarqetik in Rufweite der Männer kommt, hebt der Anführer den Arm. "WER DA?, ruft er rüber.
 1. Kargi: Tut mir Leid, Basilio. Wenn ich zu deinen Worten schweige, dann nicht, weil ich an dir zweifle, sondern nur daran, dass es so einfach werden wird, wie du sagst. Es ist einfach schwer zu glauben, dass wir nach all den Jahren von Krieg und Hass zu einem echten Frieden finden werden.
 2. Kargi: Du hast im Kampf versucht, mir beizustehen. Und danach hast du mich zurückgehalten, als ich den Gefangenen umbringen wollte. Dafür danke ich dir; das vergesse ich nicht.
 3. Kargi: Als du geschlafen hast, hast du im Schlaf geredet. Du hast Kargi gesprochen. Mit Maru und dann mit mir - über sie. Ich sage dir, mach' dich nicht so verrückt wegen ihr; wegen dem, was sie da gesagt hat. Sie hat sich aufgeregt. Ich habe sie noch nie so aufgeregt gesehen. Aber das bedeutet doch, dass es ihr nicht egal war. Du warst ihr nicht egal. Das ist gut. Das ist ein Anfang.
 4. Kargi: Aber ich warne dich: den Ältesten wird das nicht gefallen, dass eine Blasshaut der Dariba den Hof machen will.

Sanjan, von den Bahir

  • Beiträge: 996
    • Profil anzeigen
Dorwida
« Antwort #488 am: 18.08.2015, 11:10:05 »
Keine guten Nachrichten. Jemand, und nicht einmal diese Söldner, steckt hinter den Angriffen in dieser Region. Es wird für das Dorf sicher schwer werden, herauszufinden wer es war. Gedankenversunken wendet Sanjan seinen Blick nach vorne. Tarqetik ist nun alleine vorgeritten. Bis jetzt läuft alles sehr glatt. Sein Blick wandert zu den Soldaten, die als Wachen eingeteilt wurden. Gleich sind sie in Sicherheit.

Für einen Moment verharrt der Gedanke in Sanjans Kopf. Dann drängen sich die Worte des Gefangenen hinein. Sie sollten sich als Gakeliten verkleiden. Beim folgenden Gedanken weitet Sanjan seine Augen, sind sie jetzt etwa zu unvorsichtig? Er blickt weiter nach Vorne und versucht jede feindselige Handlung der Männer zu erkennen.[1] Dabei spricht er Barkas, ohne den Blick abzuwenden an „Barkas, schau dir die Soldaten vorne an. Erkennst du einen von ihnen? Wenn ja ist das ein Problem.“ Das der Gefangene mithören kann, interessiert Sanjan in diesem Moment nicht. Manik ist mit seinem Dolch dicht genug an dessen Kehle und der Mann hat gerade zu viel Angst.
 1. Wahrnehmung 26 - achtet darauf ob sie in Angriffshaltung übergehen
« Letzte Änderung: 18.08.2015, 11:11:51 von Sanjan, von den Bahir »

Basilio Aristide

  • Beiträge: 1073
    • Profil anzeigen
Dorwida
« Antwort #489 am: 18.08.2015, 14:18:10 »
"Ha, hindi ko sinasabi na ito ay magiging madali", sagt Basilio in eine von Barkas' Pausen hinein, "o na ito ay agad-agad na humahantong sa isang tunay na kapayapaan, ngunit ang bawat hakbang sa direksyon na ito tila sa akin sa kanan. Ang ibang mga opsyon na mayroon kami, kaya ibig sabihin ko sa iyo dito bilang namin sa bahay, kaya ngayon sinubukan madalas sapat; tingin ko ito ay oras upang subukan ang isang bagay na naiiba."[1]

Doch Barkas ist noch nicht fertig mit dem, was er sagen will. Der Themawechsel geht in eine Richtung, die Basilio ganz und gar nicht erwartet hat. Das heißt, zunächst bekommt er es gar nicht mit, denn:

"Ich rede im Schlaf?" platzt er entgeistert auf Brandobisch heraus. Fassungslos wiederholt er für Barkas: "Makipag-usap ko sa aking pagtulog? Kargi? Pakikipag-usap ako Kargi habang natutulog ako?"

Dann erst begreift Basilio, um welches Thema es geht, und wird feuerrot bis an die Haarwurzeln—gerade so, als wolle er den Ältesten vorführen, wie lächerlich es sei, ihn als "Blasshaut" zu bezeichnen.

"Ano? Hindi, Maru, ako... Oh, magandang langit, na ang... Hindi, hindi mabuti! Kailangan mong ngunit... kung ako ay hindi... kaya isa sa atin ay may pa na panatilihin ang isang malinaw na ulo! Iyon ay ito ay walang karapatan sa Kezhdal, sa tingin ko sa sarili ko! Ano ang gagawin kung ano ang sa aking tahanan... kaya, Ama, hindi ko alam, hindi siya maaaring... kundi ang lahat ng mga uwak sa paligid sa kanya! 'Katulad ng ama', sasabihin nila, kaya bilang aking tunay na, hindi ang aking ama-amahan, 'at huwag mo matandaan kung paano ito napunta sa kanya'? Oh, kung lamang hindi kaya Maru... kapag lamang gawin hindi ko... Ibig sabihin ko, kung paano dapat ito pumunta? Ha, kapag Maru nais lamang pinagtibay anak na babae Krokal-Marg, ako ay magmumungkahi ng mga ito sa susunod na kasunduan ng kapayapaan, na kung saan doon ay sa monarkiya madalas: ang anak na babae ng isang hari na may ang anak ng ibang, kaya upang magpatibay na muli ang kontrata... Alam mo na, dapat ako rin bilang isang ulo ng malaking katad bag pinalamanan bilang Tarqetik at pagkatapos ay makipag-usap sa mga ito at sabihin sa kanya ang lahat ng aking pangahas pangarap!"[2]

Basilio klappt den Mund zu, die Luft anhaltend, schüttelt sich dann wie ein nasser Hund, als wolle er auf diese Art alle überschüssigen Worte und Gedanken loswerden, stößt endlich mit einem Japser die angehaltene Luft aus, schluckt noch einmal geräuschvoll und sagt: "Makipag-usap ko na masyadong marami. Kahit habang natutulog ka!" Er nickt in Richtung Dorwidas und des Wachpostens. "Ngunit ito ay mas mahusay aming pag-aalaga ng mga bagay na maaaring mabago at din, batay sa mga kaganapan sa mundo, minsan mas mahalaga."[3]

Dem Verhör des Gefangenen lauscht er natürlich auch, aber im Augenblick kann er die Worte nur aufnehmen; darüber nachdenken wird er, sobald sein Kopf sich wieder normaler Körpertemperatur annähert, statt wie ein Kohlestück zu glühen. Ein einziges Wort sticht heraus: Moment mal, hat Manik mich gerade 'Knirps' genannt?

Den Wachtposten sieht er sich allerdings beim Näherreiten doch noch einmal ganz genau an. Wirken die Männer wie echte Soldaten? Diszipliniert? Einheitlich in Kleidung und Gebaren? Oder kommt es ihm eher wie ein "Haufen" statt wie ein "Trupp" vor? Doch leider ist er in Gedanken noch zu sehr bei Maru, als dass man seinen Verstand militärisch, diszipliniert, scharf, oder irgendetwas in der Richtung nennen könnte.[4]
 1. Kargi für: "Ha, ich sag ja nicht, dass es einfach wird" – "oder dass es sofort zu einem echten Frieden führt, aber jeder Schritt in diese Richtung scheint mir der richtige. Die Alternative haben wir, also ich meine: ihr hier genau wie wir daheim, ja nun schon oft genug ausprobiert; ich finde, es wird Zeit, mal was anderes zu versuchen."
 2. Was? Nein, Maru, ich... ach, du liebe Zeit, das ist doch... Nein, nicht gut! Sie muss doch... wenn ich schon nicht... also einer von uns muss doch einen klaren Kopf bewahren! Dass es in Kezhdal keinem recht wäre, das denk ich mir! Was meinst, was bei mir daheim... also, Vater, ich weiß nicht, er würde vielleicht nicht... aber die ganzen Krähen um ihn herum! 'Ganz wie der Vater', werden sie sagen, also wie mein richtiger, nicht mein Ziehvater, 'und erinnert ihr euch, wie es mit ihm endete?' Ach, wenn Maru nur nicht so... wenn ich bloß nicht... Ich meine, wie sollte es denn gehen? Ha, wenn sie Krokal-Margs Ziehtochter wäre, würde ich's ja beim nächsten Friedensvertrag vorschlagen, das gibt es doch in Monarchien öfters: die Tochter des einen Königs mit dem Sohn des anderen, so zur Bekräftigung des Vertrages... Weißt du, ich sollte mir auch so einen kopfgroßen Lederbeutel ausstopfen wie Tarqetik und dann mit ihm reden und ihm all meine verwegenen Wunschträume erzählen!"
 3. "Ich rede zuviel. Sogar im Schlaf!"—"Wir sollten uns besser um Dinge kümmern, die sich ändern lassen und die außerdem, auf das Weltgeschehen bezogen, erst einmal wichtiger sind."
 4. Perception = 20; knowledge (military) = 12
« Letzte Änderung: 18.08.2015, 19:39:15 von Basilio Aristide »
"Call no man happy until he is dead."

"War," he sung, "is toil and trouble;
Honor, but an empty bubble."

Manik

  • Beiträge: 314
    • Profil anzeigen
Dorwida
« Antwort #490 am: 18.08.2015, 22:53:42 »
Helga lebt! Maniks Herz macht vor Freude einen Satz, als er das erfährt, der Fhokki muss sich jedoch gleich wieder beherrschen, als der Räuber Sie als sein Eigentum bezeichnet. Die freie Hand ballt er zur Faust, der Arm zuckt leicht zurück, als hätte er vor, zum Schlag auszuholen. Aber er kann es sich nicht leisten den Mann jetzt auszuknocken, noch nicht. Finster blinzelt er ihn stattdessen an, packt ihn schließlich am Kragen als er ausgeredet hat. „SIE IST NIEMANDES EIGENTUM. NIEMANDES. HÖRST DU?“ Wütend lässt der Fhokki den Mann wieder los und schnaubt verächtlich.
Weiß Edmond wer euer Auftraggeber ist? Wo ist euer Lager? Beschreibe es so genau wie möglich, los!

In Maniks Kopf entstehen schon Gedanken zu Plänen zur Rettung Helgas, als der misstrauische Unterton in Sanjans Stimme seine Aufmerksamkeit erregt. Er blickt nach vorne, streckt den Kopf und bemerkt die Soldaten nun auch, wundert sich, da er nichts Sonderbares entdecken kann, aber über Sanjans Misstrauen und runzelt die Stirn.
Was ist los? Die sehen von hier aus, als wären sie auf unserer Seite.“ Doch die Reaktionen auf seine Frage zeigen ihm eindeutig auf, dass es eine der dümmeren Sorte war.
Lauf nicht weg.“ Faucht er den Gefangenen an.
Schnurschtracks verschwindet der Dolch in der Scheide und der Fhokki hüpft vom Wagen, seinen Bogen sofort bereit machend.
Und wenn du es in deinem Zustand doch versuchst, sind meine Pfeile schneller als du.“ Wendet er sich von draussen grinsend an den Gefangenen. „Doch bisher warst du ja artig, willst wohl nicht gehängt werden, hm? Naja, würde ich auch nicht. Also, beantworte lieber noch meine Fragen.“

Unten läuft Manik zu Fuß hinter dem Wagen, darauf bedacht, nicht gesehen zu werden. Sind die Soldaten echt, wären sie sicher wütend darüber, dass eine ankommende Kolonne sich waffenbereit macht, sind sie es nicht, hat er vielleicht einen Überraschungsmoment auf seiner Seite. Wie auch immer, wenn auch nur die kleinste Chance besteht, dass es zu einem Angriff kommen könnte, will er nicht im Wagen bleiben.
Doch was würde er machen, wenn er so einen Angriff planen würde, sicher nicht mit der ganzen Truppe auf der Straße warten. Misstrauisch beäugt Manik daher die Gebiete abseits der Wege, Felder in denen man sich verstecken könnte, Bäume, Gebäude, Steine und sucht dort nach allem, was ihm verdächtig vorkommt.[1]
 1. Wahrnehmung: 21
« Letzte Änderung: 18.08.2015, 22:56:00 von Manik »

Tarqetik

  • Beiträge: 452
    • Profil anzeigen
Dorwida
« Antwort #491 am: 19.08.2015, 20:53:56 »
Locker im Sattel und im leichten Schritt des Pferdes mitwippend, nähert sich Tarqetik langsam den Soldaten. Bereits als er sich gut zwischen Wagen und Soldaten befindet, kann er letztere zu den gakelitischen Truppen zuordnen. Das nicht von Hektik begleitete Treiben des Trupps und dem sachten antreten ihres Feldwebels lassen in Tarqetik hoch zu Ross nicht sonderlich Gefahr erkennen. Sein Pferd nähert sich, stur verfolgend den gerade Weg, dem sich aufraffenden kleinen Haufen. Noch kurz blickt sich Tarqetik nach dem Wagen um, ob sich dort etwas getan hat und wie sich seine Reisemeute gibt. Dann bremst er auch schon sein Rettier und es steht der Kopf seines Pferdes vor der ausgestrecken Hand des galkelitischen Soldaten.

Tarqetik führt seine rechte Hand an die Stelle zwischen Ohr und Schläfe und lässt diese dann rasch wieder lustlos sinken: „Grüße Soldat“, raunt er schon fast überfröhlich dem Mann vor ihm zu und grinst diesen auch mit entblösten Zähnen an. „Wer wir sind, das geht dich wenig bis gar nichts an, aber was wir sind, das sage ich dir gerne. Wie reisen im Auftrage eines Großgrundbesitzers und Händlers aus Dorwida.“ Tarqetik achtet auf die restlichen Soldaten, und wendet sich dann wieder dem Anführer zu. „Jaresh“, und beobachtet dessen Rektion.
Aber sag an. Feldwebel. Ein dienstbeflissener Soldat wie du und mit beachtlichen Kumpanen, ich schätze nicht, dass galkelitische Truppen“ und Tarqetik deutet auf die Uniformen, „hier im schönen Grasland so kurz vor Dorwida Patrouillendienst haben. So unter Waffen und emsig beim der Stange, was ist es das euch hierherverschlagen hat. Gibt es unschöne Nachrichten oder sucht ihr etwas bestimmtes?

Tarqetik dreht sich wieder zu dem Wagen um. „So oder so. Es ist mir ehrlich gesagt egal. Lass uns weiterziehen, der Tag war lang und heiß und lang. Mein Hintern ist das Sattelleder leid und meine Kehle das geschmacklose Wasser aus den Bächen hier. Ich will diese Stiefel ausziehen, meine Bezahlung und die Sonne nicht mehr vor morgen früh durch das Fester des Gasthauses aufgehen sehen.“ Seine Stimme legt einen Ton der Müdigkeit an und lässt Vorfreude mitschwingen, als er seinen Blick in Richtung der Schatten und erkennbaren Formen der Häuser von Dorwida richtet.

Sanjan, von den Bahir

  • Beiträge: 996
    • Profil anzeigen
Dorwida
« Antwort #492 am: 19.08.2015, 22:33:42 »
Sanjans volle Aufmerksamkeit ruht nicht mehr ganz bei den fremden Soldaten. Er löst von seinem Gurt das Jagdmesser und hält es Kirus hin. Hierbei achtet er darauf es nicht zu hoch zu halten. „Wenn das eine Falle ist, nimm mein Messer und geh nach hinten zum Gefangenen. Dort bist du sicherer und kannst ihn aufhalten, falls er dumme Sachen machen will.“ in seiner Muttersprache fügt er noch an. „ Kui oled tabanud raske jalg haava, ta on vähemalt Murheen valu. Peas haav, võite ka pakkuda, kuid rohkem ettevaatlikud siin. Mis löök rindkere haav, siis saad teda tappa, vältida! Hast du verstanden Kirus?“[1]
 1. Dejy für: Wenn du hart auf die Beinwunde schlägst, wird er mindestens vom Schmerz betäubt. Auf die Kopfwunde kannst du auch noch schlagen, aber hier vorsichtiger. Mit einem Schlag auf die Brustwunde kannst du ihn töten, vermeide es!
« Letzte Änderung: 20.08.2015, 20:52:50 von Sanjan, von den Bahir »

Khenubaal

  • Moderator
  • Beiträge: 1294
    • Profil anzeigen
Dorwida
« Antwort #493 am: 23.08.2015, 10:53:56 »
Bei Tarqetiks Antwort, die von Satz zu Satz barscher wird, an den Grenzlinien der Höflichkeit entlang segelt, diese aber doch nicht überquert, runzeln einige der Männer die Stirn. Der Kommandant des Trupps schaut fragend zu einem seiner Männer, wendet sich dann in Richtung des Brandobiners "Nein - wir tun hier keinen einfachen Patroulliendienst. Dorwida und die Güter rundum sind in den letzten Wochen Opfer von Angriffen durch die Kargi geworden. Die Kommandantin bereitet den Gegenangriff vor. Heute Mittag tagt das Gericht von Dorwida - sie werden die gefangene Grünhaut verhören und dann wahrscheinlich hinrichten. Sobald seine Schuld feststeht, ziehen wir los. Wir sind der Vorposten. Und außerdem passen wir hier auf, dass es keine weiteren Angriffe von den Kargi auf die Dörfler gibt."

Dann hält der Mann wieder kurz inne und schaut abermals nach hinten zu seinen Leuten. Den beiden Bogenschützen bedeutet er, die Sehnen nicht zu spannen, die Bögen aber weiter in den Händen zu behalten. "Du sprichst von Jaresh Dorguln - ein ehrenwerter Mann. Was ist das für ein Auftrag? Und wir müssten kurz in euren Wagen sehen. Sobald ihr die Fragen beantwortet habt und wir nachgeschaut haben, könnt ihr passieren."

Die übrigen Gefährten weiter hinten, hören wie sich Tarqetik und die Männer unterhalten, können aber die einzelnen Worte noch nicht verstehen. Nicht mehr lange, und das wird sich ändern, denn der Wagen kommt dem vorangerittenen Brandobiner immer näher.[1]

Im Wageninneren hebt der Gefangene abwehrend die Hände, als Manik ihn wieder anfährt. "Schon gut, Mann. SCHON GUT! Beruhige dich. Ich mein' ja nur, dass ich auf sie aufgepasst hab', klar?" Er holt noch einmal tief Luft und fährt dann fort. "Bei den Göttern, was weiß ich, ob Edmond den Auftraggeber kennt. Der redet immer mit jemandem, der zu uns kommt. Das muss einer von dessen Leuten sein. Der bezahlt ihn ja auch. Wahrscheinlich weiß er was - ja. Unser Lager - das ist im Nordwesten. Da gibt es eine kleine Festungsruine. Da ist es."

Die Stirn des Mannes glänzt, Schweißperlen rinnen hinab. Die Befragung, die Angst und die Wunden treiben den Körper wieder an den Rand der Belastbarkeit. Nach dem er wieder Keuchen musste, braucht es etwas, bis sich die Atmung beruhigt hat. Schließlich spricht er aber wieder hastig - ja fast schon eifrig, als sei ihm ein Licht aufgegangen: "Hey, sag' mal: Was interssiert dich die Kleine überhaupt so? Kennst du sie etwa? Bist du auch aus dem Nordosten? Aus Dhrokker? Etwa aus demselben Kaff, wie sie?" Er hält kurz inne und die Augen weiten sich. "Ja, das muss es sein. Du stammst aus demselben Dorf, oder? Dein Gesicht - du siehst so aus wie sie und die andere. Mehr wie die andere, aber du kommst auch aus Dhrokker." Der Mann stockt, muss dann schlucken. "Hey Mann!", ruft er, "ich hab sie gerettet, Mann! Ich hab' sie gerettet. Die Grünhäute haben alle abgeschlachtet in dieser Nacht. Alle! Ich hätte fliehen können, aber ich hab' meinen hässlichen Arsch riskiert, um ihren hübschen da rauszuholen! Das ist doch was, Mann! Das ist doch was. Ich zeig dir, wo sie ist, aber ihr müsst mich gehen lassen!"

Die letzten Worte schreit der Mann Manik nach, der gerade aus dem Wagen entschwindet, um sich auf die neue Bedrohung vorzubereiten. Kirus nickt Sanjan zu, als dieser ihm sagt, wie er den Mann in Schach halten soll, und begibt sich ins Wageninnere.

Derweil beklagt sich Basilio auf Kargi darüber, dass doch zumindest einer klaren Kopf bewahren solle - und Barkas lacht kehlig auf. Es tut gut, den derben Hühnen lachen zu hören. Für einen kurzen Augenblick ist die scheinbar ewig düstere Miene einem Lächeln gewichen, dass die breiten Hauer und die mächtigen Schneidezähne entblößt. "Ha! Huwag mong asahan mula sa isang babae ng Ukhtark na siya mapigil ang malinaw na ulo?"[2], ruft er belustigt.

"Du sollst noch viel lernen über unsere Frauen, Freund Basilio, entfährt es dem Kargi in der Handelssprache, bevor er wieder in seiner Mutterzunge weitermacht. "Kahit Maru ay ang Dariba. Kahit na ito nang matalino at maging malakas at panatilihin ang iyong isip sa check dapat - ito ay isa Ukhtark. Hindi mo maaaring tanggihan ang kanilang pinanggalingan. Kung ang isang tao insulto o nagbabanta sa kanila o sa kanilang mga pamilya, sila ay kumilos gaya ng leon pagprotekta ng kanyang anak."[3]

Anfangs noch belustigt, wird Barkas' Stimme im Verlauf dieser Worte immer gefasster. Er spricht wieder ernst und ruhig, aber nicht länger grimmig, sondern lediglich eindringlich - nicht, um den Koraker abzuwehren, sondern so, als wolle er, dass Basilio wirklich versteht, was er meint. "Aber lass uns jetzt lieber an Desto denken und nicht an Maru", sagt er zum Abschluss.

Als Sanjan ihn fragt, ob er einen der Männer da vorne erkennen kann, beschirmt der Kargi die Augen mit der Hand und kneift die buschigen Brauen zusammen. "Ja", sagt er schließlich. "Nicht bei denen, die uns ursprünglich angegriffen haben. Aber ich glaube, zwei von denen waren bei dem Trupp dabei, der uns bei der Verfolgung der ersten Angreifer dann gestellt hat - der Trupp, der von der rothaarigen Frau angeführt wurde." Der Blick des Ukhtark verhärtet sich: "Sie haben Argon getötet und Desto gefangen genommen."

Elrynor, der sich lange zurückgehalten hatte, lacht bei diesen Worten auf. "Die Welt der Kurzlebigen ist ein Tollhaus", sagt er. "Ein Wunder, dass es noch Menschen, Kargi und all die anderen gibt, so wie ihr euch gegenseitig an die Kehle geht, wie wilde Tiere. Ich verstehe das n..." - den letzten Satz bricht er mitten im Wort ab. Anscheinend hätte er ob seiner Belustigung fast zugegeben, dass er etwas nicht versteht.
 1. In meinem nächsten Post wird der Wagen zu Tarqetik aufschließen.
 2. Kargi: Ha! Du erwartest von einem Weib der Ukhtark, dass sie klaren Kopf behält?
 3. Kargi: Auch wenn Maru die Dariba ist. Auch wenn sie weise und stark sein und ihren Geist im Zaum halten muss - sie ist eine Ukhtark. Sie kann ihre Herkunft nicht verneinen. Wenn jemand sie oder ihren Stamm beleidigt oder bedroht, wird sie sich so verhalten, wie eine Löwin, die ihre Jungen beschützt.
« Letzte Änderung: 23.08.2015, 19:24:30 von Khenubaal »

Sanjan, von den Bahir

  • Beiträge: 996
    • Profil anzeigen
Dorwida
« Antwort #494 am: 23.08.2015, 20:52:18 »
Sanjan nickt zu Barkas Worten. Mit den Zügeln des Wagens in der Hand, lauscht er diesen und wirkt beruhigter. „Sehr gut. Dann haben wir es fast geschafft.“ Kurz geht ihm eine bissige Bemerkung durch den Kopf. Schließlich wenn man sich wie die Elfen in ihrer Langlebigkeit ergeben, wie soll man nur das Leben genießen? Alles wird am Ende langweilig oder? Aber egal.
Basilio und auch Manik scheinen Frauenprobleme zu haben. Wenigstens sie die von Manik interessanter. Eine Bekannte aus dessen Heimat die von ehemaligen Soldaten gerettet wurde. Was mag da nur passiert sein? Doch der Halbelf blickt weiter nach vorne. Die Wachen verhielten sie ruhig und wenn sie an ihnen vorbei waren, dann hätten sie es wirklich geschafft.

  • Drucken