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Autor Thema: Dorwida  (Gelesen 75311 mal)

Beschreibung: Episode 1.1

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Basilio Aristide

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Dorwida
« Antwort #495 am: 24.08.2015, 22:59:34 »
Basilio blickt Barkas prüfend von der Seite an. Er ist sich gar nicht mehr sicher, ob dieser wirklich alles so verkehrt versteht, wie er tut; nein, allmählich mehren sich die Indizien, dass der Gulsohn es vielmehr faustdick hinter den Ohren hat. Wenn er zum Beispiel erst antwortet: 'Ha, du erwartest von einem Weib der Ukhtark, dass sie klaren Kopf behält'—gerade so, als hätte er, Basilio, ihn ihr verdreht—dann aber im nächsten Satz selbst alles verdreht und den 'klaren Kopf' plötzlich auf etwas ganz anderes bezieht: ja, da will der freche Kerl ihn wohl aufziehen!

In Anerkennung des Treffers zeigt Basilio so viele Zähne, wie er nur kann, und gibt (nur ganz leicht verdrossen) zurück: "Nais kong hindi nila o saktan ang damdamin ng kanilang mga panginoon. Ngunit ikaw ay palaging kaya mabilis na gumawa ng pagkakasala, paano maaari isang tao maiwasan ito?"[1]

Gar nicht so dumm, nein. Nur ein jüngerer Sohn, der es gewohnt ist, dass eh bei allem der Ältere zuerst gefragt wird und dann ist die Sache erledigt? Vorhin jedenfalls, als Basilio erklärte, wie er sich das vorstellte mit dem nächsten Friedensvertrag zwischen Korak und Norga-Krangel, da meinte er auch ein kurzes Aufflackern des Verstehens in Barkas' Augen gesehen zu haben. Nein, gar nicht so dumm. Und wahrscheinlich interessiert er sich sogar für Politik.[2]

Herrje, Basilio, weißt du auch, was du da tust? Du hast doch einen Plan, oder? Ich weiß, dass du einen hast... na ja, den Keim einer Idee... irgendwas mit 'Vertrauen aufbauen' kommt darin vor oder etwas ähnlich aberwitziges... hoffentlich kostet es dich nicht deinen Kopf!

Den "Freund" scheint Barkas jedenfalls halbwegs ernst gemeint zu haben. Das ist ja mal ein Anfang.

Doch jetzt konzentriert Basilio sich erst einmal auf das laufende "Verhör" im Wagen und muss feststellen, dass es außer ihm noch andere gibt, die ganz und gar nicht bei der Sache sind. Auch Manik und der Gefangene reden, statt über die Überfälle auf Karawanen und Höfe in dieser Gegend, lieber über hübsche Ärsche und Frauen namens 'Helga'—Verlobte? Schwester?—und Grünhäute, die irgendwo irgendwen abgeschlachtet haben. Basilio benötigt ein paar Gedankengänge mehr, als ihm lieb ist, um zu kapieren, dass hier von Orks die Rede ist.

"Ich finde es verwirrend, wenn die Leute auch Orks 'Grünhäute' nennen", mault er. "Grünhäute, das sind die Kargi. Die Haut der Orks soll ja überhaupt mehr grau also grün sein, oder bestenfalls 'schmutziggrün', nicht so ein reines, sattes, gleichmäßiges—" Er unterbricht sich. Bilder tauchen in seinem Kopf auf: Bilder mit reichlich Haut, reiner, sattgrüner, samtweicher Haut... und definitiv ein sehr hübscher...

"Desto", sagt er. "Wir denken jetzt an Desto."

Dabei schaut er besorgt nach vorne, wo Tarqetik bereits mit den Soldaten spricht. "Und ihr seid euch auch ganz sicher, dass er nicht doch einen seiner abgehackten Köpfe dabei hat?" fragt er Barkas halblaut.
 1. Kargi für: "Ich wollte weder sie noch ihren Stamm beleidigen. Ihr seid aber auch immer so schnell beleidigt, wie soll ein Mensch das vermeiden können?"
 2. Sense Motive = 25
« Letzte Änderung: 24.08.2015, 23:16:45 von Basilio Aristide »
"Call no man happy until he is dead."

"War," he sung, "is toil and trouble;
Honor, but an empty bubble."

Tarqetik

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Dorwida
« Antwort #496 am: 25.08.2015, 21:04:46 »
„Ihr passt darauf auf?“ Der Vorreite zieht eine Augenbraue hoch. „Und die Angriffe hören dann automatisch auf oder wie? Da habt ihr ordentlich was vor. Wenn ihr paar Mann die angreifenden Horden der Kargi aufhalten wollt. Oder möchte eure Kommandantin nur einen sehr genauen Bericht darüber wie die Kargi eingefallen sind und mit welchen Häusern sie begonnen haben. Es scheint mir nicht fair, ein paar so feine Männer an forderste Front zu stellen.“
Tarqetik blickt über die Köpfe der Soldaten in das Umland der kleinen Stadt. Seine Augen wandern die paar Morgen Land und die kleinen Wäldchen ab. „Oder gibt es hier noch gut getarnte Spezialverbände, die euch zur Seite stehen, wenn es hart auf hart kommt? Oder ist das Hauptheer ein blitzeschnelles Bataillon von berittenen Bogenschützen?“
Der Krieger lacht kurz und herzlich aber nicht beleidigend auf.

Als das Lachen vom Wind verstreut wurde, wendet sich Tarqetik wieder dem Anführer des Trupps zu. „So das war der Witz zum aktuellen Geschehen. Werden wir wieder ernst.“
Tarqetik deutet mit seinem linken Daumen über die Schulter auf den Wagen hinter sich, dann dreht er sich im Sattel und ruft etwas lauter: „Außer ein paar faulen Säcken, die sich zu gut zum Spazieren sind, ist da eh nichts drin“. Seine Worte schießen auf den Wagen zu und hämmern an die Ohren der Insaßen.
Dann sieht Tarqetik wieder den Anführer an und meint: „Glaubt Ihr etwa, dass ich eine Bande von Grünhäuten hier spazieren führe?
Dann sieht er wieder nach Dorwida und in seinem Ton ändert sich die Stimmlage, vermischt sich mit Vorfreude: „Ah dann erwartet mich ja was in der Stadt, zu dem ich nichtzu spät zu kommen möchte. Das wird eine Heiterkeit, etwas fürs Auge und dann geht der Prosit auf die Gemütlichkeit los. Das ist auch ein Grund dafür, warum mir das Soldatenleben nicht behagen würde. Alles verpasst man.“

Tarqetiks Stimme lässt die wohlklingenen Ton langsam verrauchen als er fortfährt: „Aber zu deiner „einen“ Frage: Nun Jareshs Name dürfte mehr als genug für mich bürgen. Aber da ich seinem Andenken und Wort nicht etwas schlechtes anhängen lassen will, denn Verschwiegenes kann leicht so interpretiert werden, kann ich Dir sicher sagen, was ich tue.“
Tarqetik klopft auf den Hals seines ruhig stehende Tieres und dann auf seinen Schild: „Ich sorge dafür das Waren von A nach B gelangen. Meistens über C. Wir haben uns von einer Karawane getrennt mit der wir einiges Durchgemacht haben. Ein Konvoi, der nun weiter nach Westen zieht, und wir gemütlich nach Hause. Leerer Wagen, leerer Magen. Das ist nicht mein Wagen. Daher kann ich euch nicht einfach so da rein lassen. Ihr habt Order und ich habe Zuständigkeiten bzw. Rechtfertigungen.“
Der Krieger rückt sich im Sattel etwas zurecht, als er die letzten Worte ausspricht.
„Sei kein Amtsschimmel und lass mich weiter. Ich habe die letzten Tage schlecht genug verbracht. Und in diesen Gegenden ist es momentan ja so, dass überall Gefahr lauert. Echsenmenschen am Wasser, Kargi auf Blutsuche, Elfen beim Hyänenfangen… überall kann man sich Feinde machen.“
Dann wendet Tarqetik seine Augen direkt auf die des Anführers und zieht dessen Blick auf sich: „Und ich werde doch hier nicht auch Feinden gegenüberstehen müssen, oder?“

Manik

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Dorwida
« Antwort #497 am: 26.08.2015, 02:50:39 »
Mit Wohlwollen nimmt Manik die Informationen auf, die der Gefangene recht bereitwillig preisgibt, als er anfängt so arglos über die Herkunft des Fhokki zu plappern, verfinstert sich dessen Blick jedoch rapide. Er ist jetzt zu weit weg, um ihn auszuknocken. „Sprich nicht über Dinge, die dich nichts angehen!“ zischt Manik.
Dennoch, der Mann kann ihn zu Helga führen!
Noch eben hier in Dorwida alles Regeln, Desto holen, dann ab zu den Banditen und Helga befreien. Bilder entstehen vor den Augen des Fhokki, wie seine Pfeile die Herzen der Feinde durchschlagen, Helga unversehrt in der Mitte, wie sie ihn erblickt, ihm für ihre Rettung dankt. Sie laufen mit ausgestreckten Armen aufeinander zu, doch grade als Manik die Umarmung erwartet, rammt Sie einen Dolch in seine Seite und flüstert ihm zu: „Du hast versagt!“
Der Waldläufer schüttelt sich und wird sich wieder seiner Umgebung gewahr, hält sich die Stelle, an der ihn der vermeintliche Dolch getroffen hat. Konzentration ist jetzt vonnöten. Ja. Konzentration.
Sein Blick fällt auf den Gefangenen.

Habt ihr das eben gehört? Der Mann kann uns zum Lager der Banditen führen!“, tut Manik kund, die Unruhe wegen des Tagtraums ist ihm möglicherweise noch anzumerken. Seine Stimme stockt ein wenig. „Ich denke wir sollten dafür sorgen, dass die Wachen ihn nicht in ihre Griffel kriegen. Er könnte uns zu den Hintermännern der ganzen Aktion hier führen!
Dass Barkas die Wachen wiedererkennt, beruhigt Manik nicht im Geringsten. Wer weiß schon, was hier wirklich vorgeht. Er erinnert sich an die Szene auf dem Dorfplatz vor einer Woche. Sind die Soldaten nur mit Feuereifer dabei und auf das Komplott reingefallen, oder sogar Teil des Plans? Hinter dem Wagen zu bleiben, ist zunächst sicherer.
Daraufhin lugt Manik einmal um den Wagen herum nach vorne, zu Tarqetik, und versucht irgendwas zu erkennen, doch ihm fällt nichts auf. Tarqetik jedoch zeigt genau in dem Moment in ihre Richtung und ruft was von faulen Säcken.

Nachdenklich kratzt sich Manik über das Kinn. „Wie heißt du eigentlich?“, wendet er sich wieder an den Gefangenen. „Wenn du gefragt wirst, bist du einer von uns, klar? Ich muss wohl nicht extra erwähnen, dass das in deinem Interesse liegt. Hab‘ dir ja gesagt, was sie hier gerne mit Leuten die an den Überfällen beteiligt waren, machen würden. Stichwort baumeln lassen. Und du Kirus, versteck den Dolch wenn die Soldaten in den Wagen schauen wollen.“ Unbehagen macht sich in Manik breit, als er durch den Wagen vor zu Barkas schaut. "Barkas, du wirst doch nicht auf die Wachen losgehen, sofern sie uns passieren lassen wollen, oder? Das wäre nämlich nicht sehr förderlich, was die Befreiung Destos angeht. In der Ruhe liegt die Kraft.“ Ein deutliches Schmunzeln huscht über Maniks Lippen, wenn er wieder zu Ironie in der Lage ist, scheint sich ihre Lage wohl zu bessern.
« Letzte Änderung: 26.08.2015, 03:04:14 von Manik »

Khenubaal

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Dorwida
« Antwort #498 am: 01.09.2015, 22:48:01 »
Überrascht schaut Barkas zu Basilio, als dieser ihm vorwirft, schnell beleidigt zu sein. "Hindi ko nasaktan, Basilio. Lamang ako ay natutuwa sa iyong pagpili ng mga salita."[1] Als ob er seine Worte unterstreichen wolle, klopft er dem Koraker auf die Schulter. Basilio reißt die freundlich gemeinte Geste fast vom Rücken seines Rappens - die Herzlichkeit der Ukhtark.

Es ist wahrlich schwer, aus dem jüngeren Soh des Guls vollends schlau zu werden. Mit Sicherheit ist er noch längst nicht so beherrscht und erfahren, wie Mago. Wahrscheinlich wird er das auch nie sein - dafür scheint sein Blut noch einmal heißer zu kochen, als das seiner Stammesbrüder; das hat man im Getümmel des Kampfes deutlich in seinen Augen gesehen, wenn auch nur kurz. Aber er ist auch nicht der grobe und einfältige Schlächter, als welche die Kargi gerne von den Menschen dargestellt werden.

Dieses vorurteilsbehaftete Bildnis bietet sich an bei Barkas - ja, es drängt sich beinahe schon auf. Der wulstige Rücken ist der eines Ochsen, breit und stark genug, um gleich zwei Männer darauf zu tragen. Die mächtige Brust hebt und senkt sich im Takt der tiefen Atemzüge. Das Gesicht ist nicht das Werk eines großen Meisters, sondern eher mit grober und eiliger Hand gemeißelt - harte Züge, tiefe Augenhöhlen, buschige Brauen, eine Plattnase.

Doch in den tiefliegenden, orangenen Augen funkelt ein wacher Verstand. Die Gefährten haben den Mann erblickt, als er wie ein Tier geprügelt und gehetzt in seinem Käfig saß und allem und jedem misstraute. Es scheint, als würde nun langsam der wahre Charakter des jüngeren Bruders hervorkommen. Und der scheint deutlich vielschichtiger, als zunächst gedacht.

Das alles geht Basilio durch den Kopf. Er weiß nicht, ob Barkas auch ein großes Interesse an der Politik hat. Nach allem, was er von ihm gesehen und gehört hat, überlässt er dieses Feld wohl lieber dem Serogul. Doch ganz sicher denkt der Ukhtark oft über Götter, die Welt und die Umwelt nach - und irgendwann umfasst Politik alle diese Ebenen, selbst die Götter.

"Der Kargi sollte sich lieber im Wageninneren verstecken", ruft Elrynor und zieht damit die Aufmerksamkeit auf sich. "Oder wollt ihr denen da vorne wirklich noch eine Grünhaut präsentieren? Die sind durch den irren Brandobiner schon verwirrt genug."

"Ich verstecke mich nicht", antwortet Barkas mit kehliger Stimme. Der Ukhtark schaut über die Schulter finster zum Elfen hinüber. Dann wendet er sich an die anderen. "Ich verstecke mich nicht", wiederholt er. "Wir sind hier mit Beweisen für die Unschuld der Ukhtark. Also muss ich mich auch nicht verstecken."

Dann mischt sich Manik ein und schlägt vor, den Gefangenen zu verstecken und seine Identität nicht preiszugeben. Als er dann auch noch seine Sorge bezüglich Barkas äußert, schüttelt der Ukhtark den Kopf. "Nein, Manik.", sagt dieser. "Ich werde nur aufrecht zu den Menschen gehen. Wir - die Ukhtark - sind bereit für Krieg und für Frieden. Mal sehen, was die Menschen uns geben wollen." Nach kurzer Pause fügt er hinzu: "Was den Gefangenen angeht - das ist mir einerlei. Aber wenn wir das Lager der Männer finden können, die uns in die Falle gelockt haben, dann werde ich sie jagen und zur Strecke bringen."

Mit diesen Worten holt die kleine Karawane auch schon Tarqetik ein. Der verängstigte Gefangene hat nur noch die Zeit, hastig bei Maniks Worten zu nicken und seinen Namen preiszugeben: "Bosol", krächzt er noch heraus.

Den Soldaten bietet sich ein verworrenes Bild. Basilio, Barkas und Elrynor auf ihren Pferden, dazu auch Grimnir und Tharon sind klar zu erkennen. Sanjan sitzt auf dem Kutschbock und führt den Wagen. Bosol und Kirus sind im Wageninneren und vor Blicken sicher. Und Manik? Der hat sich zur Seite in den Schatten einiger naher Bäume geschlichen. Doch ob seine Tarnung gut genug ist, um den Blicken der Wachen zu entgehen, muss sich noch zeigen.[2]

Der Kommandant des Trupps schaut - wie auch einige seiner Männer - verdutzt zu Tarqetik und den herannahenden Gefährten."Tut mir Leid", sagt er schließlich. "Befehl ist Befehl - ich muss mir jeden Wagen ansehen, bevor ich ihn passieren lasse. Jaresh Dorguln ist ein ehrenwerter Mann. Wenn ihr uns den Wagen vorzeigt, habt ihr nichts zu befürchten. Und da ihr nur Händler seid, wenn ich dich richtig verstehe, habt ihr auch keinen Grund, ihn uns nicht zu zeigen."
 1. Kargi: Ich bin nicht beleidigt, Basilio. Ich war nur belustigt durch deine Wortwahl.
 2. An Manik: Bitte einmal auf Schleichen/Stealth würfeln

Basilio Aristide

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Dorwida
« Antwort #499 am: 02.09.2015, 01:14:52 »
"Hindi mo, Barkas, ang lahat ng sa iyo!" seufzt Basilio, als er wieder Luft bekommt. Es ist nicht zu fassen, der Kerl versteht aber auch gar nichts richtig. "Ang iyong berdeng balat ganap pangkalahatan. Sa mga bagay na sinasabi ay kung paano salamangkahin hilaw itlog. Sa dalawampu't ng mga ito sabay-sabay! Sa mas maraming mag-alala tungkol sa isang beses, ito ay hindi pagpunta."[1] Diesmal zwinkert er, damit Barkas hoffentlich kapiert, dass die Worte nicht ganz ernst gemeint sind. Ein wenig ja schon, aber nicht ganz. Ob es diese Kategorie im Denken eines Kargikriegers überhaupt gibt?

Doch inzwischen sind sie fast beim Wachposten angelangt. Da kommt der Elf mit einem seltsamen Vorschlag.

"Was, verstecken? Quatsch. Erstens, haben wir nichts zu verbergen, zweitens haben die ihn längst gesehen, und drittens wäre das kein guter Auftakt für Verhandlungen. Abgesehen davon könnt ich mir vorstellen, dass die Soldaten da drüben Barkas' Gegenwart weitaus gelassener aufnehmen werden als der übereifrige Bürgermeister. Vielleicht können sie uns gar helfen, diesen und andere Leute im Ort zu beruhigen. Warum seht ihr in allem und jedem immer nur einen potentiellen Feind statt eines potentiellen Verbündeten? Also, los, bester Fuß vor!"

Basilio sieht auffordernd zu Sanjan hinüber, welcher vorhin für ein ehrliches Vorgehen plädiert hat. Außerdem ist es ja ihr Auftrag gewesen, nicht Basilios, der nicht einmal die Details kennt. Soll Sanjan also den Anfang machen.

Da allerdings schnappt Basilio die letzten Worte des Kommandanten auf—Wie, was, wir sind Händler? So hat Tarqetik uns vorgestellt?—und ein Grinsen breitet sich auf seinem Gesicht aus. Händler! Ja, das will er gern übernehmen, Gryphius Hengrimm zu Diensten, mit Wagen und Wachen, die Waren geraubt. Schon will er vor mit wichtiger Miene und geschwellter Brust, da fängt er Sanjans Blick auf und sinkt in sich zusammen. Keine Lüge mehr in seiner Gegenwart oder er will ihm den Arm abtrennen, oder so ähnlich hat es doch geheißen.

Schön, also doch Sanjan vor.
 1. Kargi: "Nicht du, Barkas, ihr alle!" – "Ihr Grünhäute ganz allgemein. Mit euch zu reden ist wie mit rohen Eiern zu jonglieren. Mit zwanzig Stück auf einmal! Auf so viel auf einmal achten zu müssen, das kann nicht gutgehen."
« Letzte Änderung: 02.09.2015, 08:50:50 von Basilio Aristide »
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Sanjan, von den Bahir

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Dorwida
« Antwort #500 am: 02.09.2015, 10:42:30 »
Doch Sanjan rüht sich kaum auf dem Kutschbock. Auch wärend des Vorschlages vom Elfen und den Einwänden hatte erweiter vorraus geblickt, so als gäbe es da nichts zum Besprechen. Vom stehenden Wagen aus blickt er zu den Soldaten, die hoffentlich das waren was sie zu sein scheinen, und zu Tarqetik. Auch er hat die Worte des Kommandant gehört. Als Händler hatte der Krieger sie also vorgestellt. Einen Moment braucht der Dejy um zu verstehen, denn ja im Prinzip handelten sie auch. Nicht mit Waren zu direkten gebrauch sondern mit Informationen, der Heilkunst und auch ihrer eigenen Manneskraft. Söldner, wenn man es so wollte, waren damit Händler die ihr eigenes Selbst als wiederverwendbare Ware verkauften.
Mit diesen Überlegungen atmete Sanjan tief ein. "Nur zu. Erschreckt nur nicht. Wir haben da auch welche drinne, die mit dem Ruhen an der Reihe sind. Einer von ihnen ist auch noch schwer verletzt. Aber keine Sorge, er ist versorgt."

Manik

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Dorwida
« Antwort #501 am: 02.09.2015, 22:30:14 »
Als sie sich den Soldaten nähern, huscht Manik hinüber zu einer kleinen Baumgruppe. Sicher ist sicher. Würde einer der Männer den Wagen kontrollieren, hätte er sonst keinen Platz zum ausweichen.
"Schön brav sein, Bosol." flüstert er dem Räuber noch zu, dann ist er auch schon weg.
Seine Konzentration gilt der Szenerie vor ihm. Genau beobachtet er die Soldaten und achtet auf deren Bewaffnung und Verhalten, sollten sie sich kampfbereit machen, will er als Erster bereit sein.[1]
Die Bäume stehen nicht sehr dicht beieinander und auch das Gestrüpp wächst nicht allzu üppig. Dennoch versucht Manik unbemerkt zu bleiben, indem er sich rasch von Baum zu Baum bewegt und unnötige Geräusche vermeidet. Einmal tritt er dennoch auf einen kleinen Ast, dessen Knacken ihm bedrohlich laut vorkommt und ihn zu einem leisen Fluchen verleitet, während er regungslos in Deckung verharrt.[2]
 1. Wahrnehmung = 19
 2. Stealth = 11

Tarqetik

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Dorwida
« Antwort #502 am: 03.09.2015, 17:34:00 »
Der Krieger drück seine Augen mit Daumen und Zeigefinger am Nasenrücken etwas ein.
"Na wenn es Dir Freude macht, dann schau dir den Wagen an, Feldwebel."
Tarqetik treibt sein Pferd etwas zur Seite und macht den Weg für die Soldaten frei. In einem sehr langsamen Schritt trottet sein Pferd nun auf die Bogenschützen und die anderen Soldaten zu. Scheinbar so als hätte das Pferd von sich aus diese Bewegung getan.
Als der Anführer ihn passiert hat, kontrolliert Tarqetik noch kurz seine Waffen. Ein flüchtiger Blick auf den Wagen, Sanjan und den Rest, zieht seine Lippen an einem Mundwinkel leicht nach oben.
"Nur immer Vorsichtig mit den Pferden, die sind wie der Rest bedacht darauf, dass sie nach Hause kommen."

Basilio Aristide

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Dorwida
« Antwort #503 am: 03.09.2015, 20:13:57 »
Entgegen seiner vorigen Worte, vonwegen "potentielle Verbündete" hat Basilio nun doch plötzlich Sorge, dass die Wachen womöglich mit dem Räuberhauptmann unter einer Decke stecken oder sich der ein oder andere zumindest nicht zu fein wäre, gegen entsprechende Bezahlung einen kleinen Auftrag für diesen Edmond Sildan zu erledigen: also zum Beispiel einen lästigen Zeugen zu entsorgen. Er schaut sich die Herren Soldaten ganz genau an, sowie deren Pferde in der Nähe. Sieht einer davon so aus, als sei er—oder es—vor kurzem noch lang und stramm geritten?[1]

"Was mich ja ein bisschen wundert", sagt er dabei in seinem leutseligsten Plauderton zum Kommandanten, um diesen ein wenig abzulenken und zudem von ihrer aller Harmlosigkeit zu überzeugen[2], "ist warum Ihr Euch mehr für unseren Wagen interessiert als für den stolzen Kargikrieger an unserer Seite. An anderen Orten, da bin ich mir sicher, täten wir mit ihm ein tolles Aufsehen erregen, so wild und stattlich wie er ausschaut! Also ich zum Beispiel täte ganz furchtbar erschrecken, wenn so ein Kerl plötzlich vor mir auf der Straße steht und ich kenne nicht einmal seine Absichten. Das Herz täte mir in den Hals hüpfen vor banger Sorge um mein Leben! Das wäre vielleicht anders, wenn ich so wehrhaft wäre wie Ihr. Aber vielleicht ist der Anblick eines Kargis hier in der Gegend auch einfach nichts ungewöhnliches, ja, etwas alltägliches, dass Ihr ihn so gar nicht zur Kenntnis nehmt, Herr Hauptmann?"

Basilio lächelte liebenswürdig und redete den Kommandanten zum Schluss auch mit seinem korrekten Rang an.[3]
 1. Perception = 15
 2. Bluff = 13
 3. Ist's ein Feldwebel oder was? Kann Basilio das erkennen? Wenn ja, dann soll oben in der Lücke der korrekte Rang stehen. Kommentar SL: Ist ein Hauptmann und Basilio kann das erkennen - eingefügt.
« Letzte Änderung: 09.09.2015, 18:18:43 von Khenubaal »
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Khenubaal

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Dorwida
« Antwort #504 am: 09.09.2015, 14:03:19 »
Als Sanjan und Tarqetik den Soldaten die Erlaubnis erteilen, ins Wageninnere zu schauen, deutet der Anführer der kleinen Gruppe zweien seiner Männer an, dem nachzukommen. Die beiden kommen vor. Einer legt die Hand auf den Knauf seines Schwertes, während der andere den Vorhang des Wagenzelts zur Seite zieht.

Trübes Licht fällt durch den Spalt im Vorhang ins Innere; Bosol liegt weiterhin auf den Fellen. Der Verband an Schulter und Brust ist dank Sanjans Bemühungen frisch. Der Mann scheint eingenickt zu sein. Kirus neben ihm schaut zu den Soldaten auf. "Alô", sagt der Junge - Sanjan erkennt den örtlichen Dialekt des Defohi-Stammes. Anscheinend ist der Junge so nervös, dass er unbewusst zu seiner Muttersprache gewechselt ist, anstelle seinen Gruß in der Handelssprache vorzubringen. Der Defohi-Dialekt ist nah am Sprech der Bahir, so dass der Schamane sich mit dem Jungen, wenn nötig, auch in der eigenen Zunge unterhalten könnte. Kurz keimt bei ihm die Frage auf, warum ein so starker und zahlenmäßig großer Stamm, der derzeit auch einige Spannungen mit der sesshaften gakelitischen Bevölkerung durchmacht, diesen Jungen nicht in seinen Schoß zurückholt, doch die aktuellen Ereignisse lassen keinen Raum, diesen Gedanken weiterzudenken.

Der Schamane sieht, dass Kirus Fingerknöchel und Kuppen weiß schimmern. Der Junge ist angespannt und versucht es so gut wie möglich zu verbergen. Zum Glück scheinen die Soldaten das nicht zu bemerken. "Alles in Ordnung bei euch?, fragt der Mann, der die Zeltplane zur Seite gezogen hat.

Der Dejy schluckt einen Klos herunter und antwortet. "Ja - alles in Ordnung. Bosol ist verletzt, wir wollen ihn in Dorwida verarzten lassen."

Der Soldat schaut noch einmal ins Zeltinnere und begutachtet den Rest der Einrichtung, ohne etwas verdächtiges zu erkennen. Dann sieht er fragend zu seinem Kameraden hinüber. Als auch dieser mit einem Kopfschütteln verneint, lässt er die Plane sinken.

In all dieser Zeit hat Barkas noch kein Wort gesprochen. Er sitzt schräg hinter Basilio und Sanjan auf seinem Ross. Anscheinend haben Tarqetiks imposante Erscheinung und der Wagen an sich die Aufmerksamkeit der Wachen auf sich gezogen. Als dann noch der Koraker und Sanjan gesprochen haben, haben sich die Augen der Männer vollständig von Barkas und Elrynor abgewandt.

Als Basilio dann aber anfängt zu sprechen und auf Barkas hinweist, geht ein Rauhnen durch die Reihen. Stahl klirrt, als drei Schwerter aus den Scheiden gezogen werden, und verschreckt die Pferde, so dass sich Tarqetiks und Basilios reittiere sogar aufbäumen. Der Hauptmann - der Koraker erkennt den Rang des Mannes - ist einer von denen, die die Klinge gezogen haben.

"Bei den Göttern!", ruft er. Zwei andere Männer legen Pfeile an die Sehnen und spannen die Bögen. Einen Augenblick lang scheint es, als würde der Trupp zum Angriff übergehen. Doch dann beweist der Hauptmann, dass man ihn wohl nicht umsonst zu einem solchen ernannt hat.

Nachdem der erste Schock überwunden ist, senkt er die Rechte mit der Klinge wieder ab und hebt die Linke beschwichtigend in Richtung seiner Männer hinter ihm. "Was bei den Feuern von Tartaros hat das zu bedeuten? Sprecht schnell!"

Und der Kargi antwortet, bevor einer der anderen Gefährten etwas sagen kann. "Ich bin Barkas, Sohn des Hulad - Hirogul der Ukhtark", ruft er mit fester und rauchiger Stimme - einer Stimme, die Menschen, die ihn als Feind einschätzen, vor Furcht die Nackenhaare aufstellen muss. Während er spricht, treibt er sein Pferd an und reitet zwischen Basilio und Sanjan hindurch mit erhobenem Kopf, aber ohne Eile in die erste Reihe, so als wolle er sich den Männern besser zeigen. Wenn das als beschwichtigende Geste gemeint war, so könnte sie durchaus auch als ungewollte Drohung enden, geht es da seinen Gefährten durch den Kopf. Die wulstigen Muskeln an breiter Brust und mächtigen Schultern schimmern in der Sonne, die Hauer blitzen im Schein auf wie weißes Gold. Und natürlich sind da die orangeroten Augen.

Basilio sieht das alles, doch entgegen aller Logik bleiben seine Gedanken für einen Augenblick an nur einem Wort hängen. Der Koraker erinnert sich an den Terminus aus seinem Sprachunterricht. Während Serogul für "Kronprinz" in der Sprache der Kargi steht und die Bezeichnung stets dem ältesten Sohn des Guls zukommt, ist Hirogul die Bezeichnung für alle anderen, jüngeren Söhne des Hauses. In gewisser Weise auch eine Bezeichnung für ihn selbst.

Seine Ausbilder hielten es für wichtig, dass die Kadetten diese Termini kennen. Immerhin waren Söhne des Guls stets lohnenswerte Ziele - es konnte nicht schaden, ihren Titel beim Lauschen feindlicher Rufe oder dem Lesen feindlicher Depeschen schnell zu erkennen.

Nun bot sich einer dieser Männer freiwillig den Menschen an. Mago hätte wahrscheinlich passendere Worte gefunden. Er hätte nicht so grimmig geblickt, wie sein jüngerer Bruder eben gerade. Vielleicht wäre er gleich vorgeritten, damit seine Entdeckung keinen Staub aufwirbelt. Und er wäre sich seiner einschüchternden Erscheinung bewusst gewesen. Aber Mago war nicht hier. Und Barkas gab sein Bestes. Er blieb wie versprochen ruhig und besonnen: "Ich bin hier, um meinen Waffenbruder, den die Menschen von Dorwida gefangen halten, zurückzufordern. Und um euch auszurichten, dass die Ukhtark keinen Streit mit den Menschen dieses Landstrichs suchen. Wir haben euch nicht angegriffen. Lasst uns durch."

* * *

Manik beobachtet die Szene aus knapp hundert Fuß Entfernung. Es grenzt an ein Wunder, dass die Wachen ihn nicht bemerkt haben - für seine Verhältnisse war er nicht besonders leise gewesen. Aber gegen einen ehemaligen Gladiator in Drohlaune, einen Wagen samt Insassen und einen Kargi verblasst wohl jeder periphere Eindruck.

Gerade will der Fhokki ruhig durchatmen, als ihn eine sanfte Stimme über und leicht hinter ihm wie ein Blitz trifft. "Hallo, guter Mann."

Überrascht reißt der Waldläufer den Kopf nach oben, um die Quelle auszumachen. Zunächst ist nichts zu sehen. Die Sonne scheint durch das Blätterwerk und kreiert ein unregelmäßiges Schwarzweißmuster, das in den Augen brennt - dann erkennt er eine Verdickung und hört ein Kichern. Eine Sekunde später landet eine kleine Gestalt neben einem der Baumstämme auf dem Laub.

"Sachte, sachte", sagt das Mädchen - es scheint ein Kind zu sein. "Ich will ja nicht, dass du mich in deiner Aufregung erschießt. Für einen Jäger machst du beim Herumschleichen ziemlich viel Lärm. Aber der alte Mann scheint wohl auf das richtige Pferd gesetzt zu haben, als er euch vor einer knappen Woche angeheuert hat. Ich muss gestehen, als ich euch in der Taverne aufgegabelt habe, hatte ich selbst wenig Hoffnung, aber ich konnte Jaresh die Bitte einfach nicht abschlagen."

Sie deutet mit dem Finger in Richtung Dorwida. "Die Verhandlung über den Kargi beginnt wohl in ungefähr einer Stunde. Der Richter ist zwei Tage früher zurückgekehrt, deswegen wurde sie vorgezogen. Jaresh ist vor Ort - er hat mich gebeten, hier nach euch Ausschau zu halten und euch mit den Wachen zu helfen, falls ihr auftaucht - jede Minute könnte zählen."

Da fällt es Manik endlich wie Schuppen von den Augen. Vor ihm steht Jemma - der Halbling, der ihn, Ragnar und Tarqetik in der Taverne von Dorwida angeheuert hatte. Nur fünf oder sechs Tage sind vergangen, aber ihm kommt es so vor, als wäre es vor einer Ewigkeit gewesen - so viel ist in der Zwischenzeit passiert.

Jemma lächelt wieder ihr schelmisches Lächeln, an dass er sich noch gut erinnern kann. "Wenn ich den großen, grünen Muskelprotz da betrachte, scheint ihr ja Erfolg gehabt zu haben. Nur den armen Hrajr und seine Männer packt ihr irgendwie falsch an. Erst Bedrohen, dann Anlügen und jetzt fordert auch noch ein Kargi unverblühmt Einlass in die Stadt. Warum habt ihr es nicht mit "Wir sind im Auftrag von Jaresh Dorglun unterwegs und haben wichtige Neuigkeiten für den Bürgermeister Hiram Sulu und die Offizierin Lihana Ejdarn" versucht? Ich meine, ich habe ja selbst ein gesundes Misstrauen gegenüber der Wahrheit, aber ab und an als Ausnahme kann man doch bei der bleiben."
« Letzte Änderung: 09.09.2015, 18:21:16 von Khenubaal »

Manik

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Dorwida
« Antwort #505 am: 12.09.2015, 23:20:04 »
Entgeistert starrt Manik die Halblingsfrau an. Er hat sich so sehr auf das Geschehen am Wagen konzentriert, dass er sie erst bemerkt hat, als er angesprochen wurde. Und auch der Wagen ist es, zu dem jetzt wieder sein Blick gleitet, kurz, um zu gucken ob er eingreifen muss, dann widmet er sich wieder Jemma. Zähneknirschend mustert er sie von oben bis unten, innerlich schon wieder fluchend. Sicher, man sagt Halblingen nach, sich hier und dort gut verstecken zu können, trotzdem war er vorhin unachtsam und das ärgert den Waldläufer sichtlich.
Wir waren uns nicht sicher, ob es sich um einen echten Wachtrupp handelt und daher etwas misstrauisch.“, erwidert der Fhokki kurzerhand. Eindringlich schaut Manik Jemma in die Augen und fragt sich, wieviel er ihr jetzt schon erzählen soll. Da die Zeit drängt, erstmal nicht viel. „Die ganze Geschichte erzählen wir euch später. Kurz gesagt steckt ein Trupp Räuber hinter den Angriffen auf die Karawanen und soll sowohl über Kargi- als auch über Gakelitenverkleidungen verfügen.

Einmal schwer durchatmend fährt der Fhokki fort, nachdem er noch einmal rüber zum Wagen geschaut hat. „Wenn die Verhandlung schon in einer Stunde beginnt, sollten wir uns beeilen. Also? Wie kriegen wir diesen Hrajr dazu uns mitsamt Wagen durchzulassen? Wie wäre es, wenn du dorthin marschierst und dem guten Mann verklickerst, was du mir grade als Wahrheit in Erinnerung gerufen hast, so als Gesandte Jareshs, hm? Ich hab‘ da so meine Zweifel, dass der arme Mann – oder seine Schützen -  so positiv darauf reagieren würden, wenn zusätzlich zu den drei von dir genannten Punkten noch ein augenscheinlich lauernder Bogenschütze aus dem Wald spaziert, es könnte ihn gar noch mehr verschrecken. Mal abgesehen davon, dass ich mir den Namen des Bürgermeisters damals schon nicht gemerkt habe und bis dort vor bestimmt nochmal vergessen würde.“ Jemmas schelmisches Lächeln erwidert Manik jetzt mit einem eigenen.

Sanjan, von den Bahir

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Dorwida
« Antwort #506 am: 13.09.2015, 11:07:50 »
Innerlich schlägt sich Sanjan die Hand an den Kopf. Ach was die Wunden wieder aufreißen, der Schlange hätte er eher androhen sollen, ihm seine Zunge rauszureißen und an die Stirn zu nähen. Was hat sich Basilio nur dabei gedacht, die Wachen auf ihren Kargikrieger aufmerksam zu machen. Im Prinzip kann es wie ein Hilferuf armer Händler gedeutet werden, die von den Kargi bedroht werden, und so einen Spion ins Dorf schleusen sollen. Dabei war die Kontrolle doch gut verlaufen. Ähnlich wie bei Kirus wurden Sanjans Knöchel weißer, als er die Zügel fester umgreift. Was für ein Mist und Barkas stieg auch noch ein. Das kam davon, wenn jemand eine ellenweite Interpretation als Begründung für die Anwesenheit nutzte. Nur Tarqetik in den Karren zu fahren, war auch keine Option gewesen.
Für einen Moment schließt der Dejy seine Augen. Die Fingerknochen bekommen wieder Farbe. Wenigstens hielt der Soldat noch inne, es ist also noch längst nicht das Kind in den Brunnen gefallen und Tarqetik kann seine Klingen stecken lassen. „Ihr seht also, dass uns die Zeit drängt. Der Kargi möchte seine Botschaft den Ältesten des Dorfes und dem Bürgermeister überbringen, und wir haben auch noch etwas dazu zu sagen. Da ihr alles kontrolliert habt, über Barkas bescheid wisst, lasst ihr uns passieren?“ Der Blick des Schamanen ist auf den Anführer der Soldaten gerichtet. „Wenn ihr Barkas oder uns nicht traut, stellt eine Wache ab. Die uns ins Dorf begleitet und beim ältesten Jaresh prüfen lässt, ob wir in seinem Auftrag reisen.“

Khenubaal

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Dorwida
« Antwort #507 am: 19.09.2015, 16:15:03 »
Als Barkas endet, legt sich fühlbare, ja greifbare Anspannung über die Gruppe. Sanjan spricht ruhig und besonnen, doch in der entstandenen Stille schrecken seine Worte einige der Männer fast auf. Die Hände der noch Unbewaffneten liegen an den Schäften; diejenigen Soldaten, die bereits Schwerter gezogen haben, heben die Spitze langsam vom Boden. Der Anführer der Gruppe schaut grimmig zum Kargi, während dieser den Blick erwidert.

Dann, plötzlich, schneidet eine laute, helle Stimme durch die Szenerie. "Hrayr! Ruhig Blut, Mann!" Der Anführer des Trupps schaut zur Quelle, ebenso wie auch die anderen Soldaten und die Gefährten. Schräg hinter dem Wagen, aus der Richtung einer kleinen Baumgruppe nähern sich zwei Gestalten. Basilio, Tarqetik und Sanjan brauchen nicht lange, um die größere als Manik zu erkennen. Bei der kleineren dauert es länger, doch zwei der Männer kennen sie und schon bald fällt auch hier der Groschen: es ist Jemma, die Halblingsfrau, die sie in der Schenke von Dorwida im Auftrag von Jaresh Dorguln angeheuert hat. "Sag deinen Leuten, sie sollen die Schwerter senken!", ruft der Halbling noch einmal, während sich das Duo endgültig der Gruppe nähert.

"Jemma?", fragt der Anführer der Gruppe überrascht. "Was machst du hier? Und warum mischst du dich ein?"

"Das sind die Leute, die Jaresh Dorguln losgeschickt hat, um mit den Kargi zu verhandeln. Ich weiß es, Hrayr - ich habe sie angeheuert" Die kleine Frau blickt dem Hauptmann bestimmt in die Augen. "Du hast schon mal gegen Kargi gekämpft. Ich bin mir ziemlich sicher, du willst das nicht wieder tun, wenn es nicht unbedingt sein muss. Lass die Leute durch - ich bürge für sie. Wenn du willst, dann mach es, wie der Dejy vorgeschlagen hat. Sollen zwei deiner Männer uns begleiten."

Es ist schwer zu sagen, ob Barkas' Appel, Sanjans Worte, oder Jemmas Rede den Ausschlag gibt - wahrcheinlich ist es ein Zusammenspiel von allem - doch der Hauptmann gibt abermals das Zeichen an seine Männer, sich zurückzuhalten.

Er schaut noch einmal zu Tarqetik und dann zu Barkas, der immer noch hoch aufgerichtet und mit grimmigem Ausdruck auf seinem Ross sitzt, dann wandert sein Blick zurück zu Jemma. "Und du bist dir sicher, dass du diese Leute kennst?", fragt er.

Jemma lässt die Augen über die Gefährten schweifen. "Ich kenne sie", sagt sie und fügt leise flüsternd, so dass nur Manik es hören kann, hinzu: "Zumindest die meisten."

Hrayr überlegt noch einige Augenblicke, doch schließlich fügt er sich. "Also gut", sagt der Hauptmann. "So soll es sein. Wir lassen euch durch. Pretos, Ortan - ihr begleitet die Gruppe nach Dorwida zum Gericht."

* * *

Und so macht sich die Gruppe eilig nach Dorwida auf. Rechts und Links passiert man die Güter der Landbesitzer in immer dichterer Bebauung - Arbeiter auf den Feldern blicken und beschirmen die Augen, um sich die seltsame Gruppe näher anzusehen. Doch keiner tritt heran.

Irgendwann fällt einem wohl Barkas auf - ein älterer Mann, der aufgeschreckt aufschreit und dem jüngeren neben sich eilig seine Entdeckung mitteilt. Beide lassen die Sensen fallen und laufen zum Landhaus. Jemma verzieht den Mund. "Nichts für Ungut, Hirogul, aber du solltest besser erstmal einen Kapuzenumhang rüberwerfen - ginge das? Wenn wir an jedem Landhaus erstmal lang und breit erklären müssen, warum du Richtung Dorwida reitest, fürchte ich, werden wir nicht mehr rechtzeitig zur Verhandlung ankommen."

Die Halblingsfrau macht eine kurze Pause. "Und außerdem wäre es doch arg langweilig", fügt sie mit schelmischem Lächeln hinzu. Ein plumper Witz - aber authentisch. Sie schafft es, damit die Spannung rauszunehmen. Ob nun deswegen, oder nicht, Barkas nickt und legt sich den zerschlissenen, braunen Umhang um, den ihn Kirus aus dem Wageninneren reicht. Die mächtige Brust und die breiten Schultern zeichnen sich immer noch deutlich unter dem Stoff ab, doch für einen flüchtigen Beobachter aus einiger Entfernung sieht der Ukhtark nun wie ein menschlicher Hühne aus.

So reitet die Gruppe schließlich in Dorwida ein und begibt sich auf direktem Wege zum Dorfzentrum und dem Rathaus, in dessen großer Halle die Verhandlung stattfinden soll. Die Straßen der Stadt scheinen wie leergefegt. Bis auf einen kleinen Trupp Gardisten am Dorfeingang, der die Gruppe nach Hinweis der beiden abgestellten Begleiter durchlässt, ist weit und breit niemand zu sehen. Kurz wundern sich die Gefährten über diesen Umstand, doch schon bald ist dieses Rätsel gelöst: Die Dörfler haben sich samt und sonders auf dem Hauptplatz in der Mitte des dorfes versammelt.

Manik und Sanjan stutzen, als sie die Menge zunächst hören und dann bald, nach dem Einbiegen zum Platz auch sehen. Hier auf diesem Grund hatten sich vor einer knappen Woche bereits die Menschen versammelt, als der Bürgermeister über den letzten Agriff der Kargi berichtet hatte. Hier hatten sie beide gestanden und dem Wortgefecht zwischen Hiram Sulu und Jaresh Dorguln gelauscht. Nun drängen sich allem Anschein nach noch einmal doppelt so viele Menschen auf dem runden Platz, wie damals.

Als Reiter samt Wagen auf den Platz einlaufen, teilt sich die Menge, zwar widerwillig, aber stetig. Auch hier sind einige Wachen postiert - es ist ein Glücksfall, dass Hrayr, der Hauptmann, zwei seiner Männer mitgeschickt hat; wieder einmal verständigen sich diese mit den anderen Soldaten und letztere Helfen, einen korridor zu schaffen. Einer der Begleiter tritt vor und ruft: "Die Männer müssen zur Verhandlung. Sie bringen Neuigkeiten über die Kargi."

Bevor eine der Wachen etwas erwidern kann, ertönt der Schrei einer Frau: "Kargi! Ein Kargi!" Die Bäuerin deutet mit dem finger auf Barkas, dem gerade seine Kapuze vom Haupt gleitet. Geschrei und Gemurre erhebt sich in der Menge. Die Situation droht, zu eskalieren.

Tarqetik

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Dorwida
« Antwort #508 am: 21.09.2015, 11:34:09 »
Etwas angespannt sitzt Tarqetik im Sattel, als sich der kurze Zug auf den lehmig schlamm bedecken Straßen der kleinen Stadt, einem akustischen Lageplan folgend, einen Weg zum Hauptplatz bahnt und dort auf eine nicht gerade ruhige Menschenansammlung trifft.

Nachdem sich das Treffen mit dem kleinen Wachtrupp in Wohlgefallen aufgelöst hatte, hatte Tarqetik zuerst noch etwas entspannter gewirkt. Das Leder von Sattel und Handschuh der Kampfhand hatten erlösend geknarrt als die Schenkel an den Pferdeflanken entkrampft wurden und der Griff um das Schwertheft gelockert wurde und sich die Hand nun leger auf den Knauf des Sattels legte, wo sie die Zügel wieder aufnehmen konnte. Das Visier wurde wieder geöffnet und der Blick weitläufiger auf Mensch, Land und Stadt gerichtet.
Die Hilfe von der Halblingsdame und den Soldaten dankend angenommen, reiht sich Tarqetik hinter der Begleitung und vor dem Wagen ein, als sich der Trupp Richtung Stadt wendet. Die leeren Gassen und Straßen waren kein gutes Vorzeichen für eine gütliche und harmonische Ankunft. Die scheint sich zu bewahrheiten als der kleine Truppe mit Wagen und Pferden um die Ecke biegt und auf dem Hauptplatz eintrifft.

Kurz vor der Menschenmenge hält der Söldner sein Pferd an, und verschaffte sich einen Blick über die Menge. Das kurze Schaben an seinem Bart, der die letzten Tage gesprossen war, rauschte in seinen Ohren, als dieses monotone Geräusch vom Geschrei der Menge abgelöst wird. Den Adrenalinspiegel noch nicht unter die Bereitschaftsgrenze fallen gelassen, reagiert Tarqetik sofort auf den steigenden Lärmpegel der Bürger und Bauern, das schon an Panik zu grenzen scheint.
Erst ein raschen metallisches Scharren, dann wirft die Klinge seines Schwertes einen sich kurz darin spiegelnden Sonnenstrahl blendend über die Menge hinweg als er dieses aus der Scheide zieht. Parallel dazu lässt er mit einer raschen Bewegung seines Nackens das Visier vor seine Augen fallen.
Das Schwert nur in einer Hand haltend, lässt er die Klinger vor sich einen horizontalen Bogen ziehen, wobei die Spitze auf die Köpfe der umherstehenden Menschen zeigt. Mit dem Schwert  schafft er sich so zu beiden Seiten etwa einen Meter Abstand zu der Menge.

Mit sicherer Stimme brüllt Tarqetik gegen die langsam aufbrausende Menge: „Zurück mit euch. Pack!“[1]
Dann drückt er seinem Ross sanft die Fersen in die Flanken, und lässt es langsam über den Platz schreiten. Dabei erinnert er die leicht vordrängenden Massen daran, was ihnen blühen könnte, falls sie der ersten Wahrnung nicht folgen sollten. „Der gehört nicht Euch. Alles was sich am und um den Wagen befindet sehe ich als mein persönliches Vorrecht an, und ein ergreifendes Vorgehen gegen diese Objekte würde ich als versuchten Diebstahl und Beschädigung meiner Ware ansehen….“
Das Schwer schwenkt rasch von einer Seite zur anderen.
„Und wehe dem, der sich an meiner Ware vergreifen will. Dem erspare ich das Altern und dem Schnitter seine Arbeit.“

Die Menge nicht aus den Augen lassend, hebt Tarqetik seine linke Hand und weist mit einer kurzen aber prägnanten Bewegung derselben, den Wagen hinter sich an, ihm zum Podium auf dem Platz zu folgen.
 1. Einschüchtern: 21

Basilio Aristide

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Dorwida
« Antwort #509 am: 21.09.2015, 14:21:17 »
Das Pferd steigt, Basilio fällt. Natürlich auf die wehe Schulter. Immerhin, den Hals hat er sich nicht gebrochen, das beweist der gellende Schmerzensschrei. Und das fürchterliche Fluchen auf Kalamarisch, welches erst aufhört, als er bei der Generation der Urgroßeltern der Soldaten angekommen ist, deren Dummheit auch schon derart verboten war, dass es besser gewesen wäre, sie hätten keine Kinder gezeugt, und überhaupt, gibt es in diesem Land keine Gesetze gegen Inzucht?

Mühsam rappelt Basilio sich wieder auf, wobei ihm so schwindelig wird, dass ihm schier die Sinne schwinden, doch Delneb sei Dank behält er sie am Ende doch beisammen. Die Zähne zusammengepresst, klopft er sich den Staub von der Kleidung und sieht sich nach seinem dämlichen Ross um. Nach kurzer Flucht wartet es nun dummbrav hinterm Wagen. Mit einem letzten Fluch (die arme Mutter des Tieres betreffend) stiefelt Basilio los, es zu holen. Dabei kommt er an ihrem Elfen vorbei.

"Ich muss mich bei dir entschuldigen, Elrynor", sagt Basilio, ohne die Stimme auch nur im geringsten zu senken. "Sie hatten Barkas doch noch nicht gesehen. Dein Vorschlag war aber auch Kappes. Im Wagen hätten sie ihn ja bloß schneller entdeckt als direkt vor ihrer Nase!"

Dann taucht Manik plötzlich wieder auf in Begleitung einer Halblingsfrau, und während diese sich bei den Soldaten offenbar für die kleine Gruppe verbürgt, grübelt Basilio über ein inzwischen allzu vertrautes Problem nach: Und wie soll ich auf dieses riesige Mistvieh draufkommen mit nur einem halben gesunden Arm? Wie bin ich denn vorhin draufgekommen? Vom Wagen aus rübergeklettert. Aber wie bin ich auf den Wagen gekommen? Gar nicht. Die anderen müssen mich aufgeladen haben mitsamt dem sonstigen Gepäck.

Also führt Basilio das Pferd am Zügel und marschiert zu Fuß in Dorwida ein, humpelnd, als letzter, und gar nicht mehr gutgelaunt. Jeder Knochen im Leib tut ihm weh. Schlimmer aber ist die Schmach, dass er sich hat werfen lassen. (Noch etwas, das in seinem Bericht nicht auftauchen würde...) Aber im Ernst, wer hätte denn ahnen können, dass die Kerle ebenso blind wie blöd sind? Immerhin schimpfen sie sich Wachen. Der da will gar ein Hauptmann sein! Das Wort besitzt hierzulande offenbar eine völlig andere Bedeutung als daheim in Korak. Diese bösen Gedanken können aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass Basilio Barkas momentan nicht ins Gesicht schauen mag.

Was! denkt er trotzig. Ich hab' halt gerade nicht aufgepasst. Hatte nur Auge auf den Gefangenen, weil ich dachte, dass die Kerle sich um die Grünhaut so gar nicht scheren kann nur bedeuten, der Kerl im Wagen ist ihnen wichtiger, weil sie womöglich den Auftrag haben, ihn als unseren einzigen Zeugen mundtot und überhaupt ganz tot zu machen....

Und so reicht ein düsterer Gedanke dem anderen die Klinke in die Hand. Als Basilio zur aktuellen Lage die düsteren Gedanken ausgehen, rücken solche nach, die er bei früherer Gelegenheit verdrängt oder hintenangestellt hat. Zum Beispiel:

So, so, Bosol ist also einer von uns. Das hat Manik ihm geheißen zu verkünden. Und was ist daran jetzt anders als an dem, was ich den Ukhtark erzählt habe? Da legt ja wohl einer zweierlei Maß an, ganz wie's ihm passt, und fühlt sich moralisch noch überlegen dabei, ha! Da muss ich mich freilich schämen, ein derart unehrenhafter Kerl zu sein. Da hab ich's freilich verdient, dass mir der Arm abgehackt wird. Ach, ist das alles putzig!

Erst als im Dorf um sie herum das Volk immer aufgeregter wird, hebt Basilio den Kopf. Und platzt.

"Kargi! Ein Kargi!" imitiert er die kreischende Bauersfrau mitsamt Fingerzeig. Wie satt er es hat, immer nur auf ruhig und freundlich und geduldig und verständnisvoll zu machen, während er die ganze Zeit von nichts als Dummheit umgeben ist. "Ja was, ihr habt euch doch versammelt, um einen Kargi zu sehen, am liebsten baumelnd! Das ist doch der Grund dafür, dass sich der ganze Mob hier versammelt hat, nicht wahr?"

Auch andere Rufer und Murrer aus der Menge ins Auge fassend, fährt er fort: "Ja, habt ihr denn gar keinen Stolz? Macht doch die Augen auf und braucht euer Hirn, bevor ihr schreit und murrt und den tollsten Unfug daherquatscht! Denn was sagen euch die Augen? Dass die Leute hier vor euch soeben erst einen Kampf auf Leben und Tod überstanden haben! Und der Kargi? Ha, der Kargi auch! Gegeneinander, glaubt ihr jetzt wohl gern, aber sieht das wirklich so aus? Warum spaziert er dann wie ein Kamerad an unserer Seite? Ich sag's euch: weil er als Kamerad an unserer Seite gekämpft hat gegen die Räuber, die eure Karawanen und eure Höfe überfallen! Und da wollt ihr die Knüppel nicht einmal lange genug stecken lassen um zu hören, was wir für Neuigkeiten bringen? Beweise, dass die Kargi gar nicht hinter den Überfallen stecken? Von den wahren Tätern erfahren? Also ehrlich, verzweifeln möcht' man an der Dummheit dieser Welt!"[1]
 1. Diplomacy = 8 (nat. 1)
« Letzte Änderung: 22.09.2015, 00:26:18 von Basilio Aristide »
"Call no man happy until he is dead."

"War," he sung, "is toil and trouble;
Honor, but an empty bubble."

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