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Autor Thema: Dorwida  (Gelesen 74667 mal)

Beschreibung: Episode 1.1

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Tarqetik

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Dorwida
« Antwort #555 am: 09.11.2015, 12:01:21 »
Die Stimmung in der Halle war nun in eine bestimmte Richtung gelenkt und verhärtete sich wie die Spitze einer eingelegten Lanze. Tarqetik kam dieses Vorgehen sehr gelegen, war es doch nicht sein Broterwerb bei Verhandlungen zu warten. Seinesgleichen wurden immer erst nach den Verhandlungen, den Beleidigungen und der Disharmonie gerufen. Dann wenn sich die Parteien auf einen Feind geeinigt hatten, dem alles zur Last gelegt werden konnte.

„Wenn die alten Männer genug vom Reden haben, dürfen die jungen zum Sterben gehen.“ Tarqetik schob seine Erinnerungen vor und zurück, konnte sich aber nicht erinnern, wer und wo man ihm das einmal gesagt hatte. Doch nun, da Hauptmann und Richter für den Sturm bereit waren und sicher gehen konnten, dass ihnen nichts geschehen könnte – ja sie könnten sogar recht erfolgreich aus der Sache aussteigen – war es dem Söldner klar, dass er dem Zahltag näher rückte. Er schnalzte mit der Zunge.

Auf ein Wort noch,“ Tarqetik richtete sich ungeduldig darauf endlich aus diesem Raum wegzukommen, wo über Leben und Tod entschieden wurde, die gleiche Luft wie die Kriegstreiber zu atmen, machte ihm das Sprechen sichtlich schwerer. „diese nette Dame mit den spitzen Ohren und geschliffenen Worten hat durchaus Recht.“ Eine durchaus praktische Idee war ihm aufgegangen.

Meine Herren, ich habe bereits gegen Sildan und seine Spießgesellen gekämpft. Sieben von ihnen waren zu feige mich anzugreifen. Sie haben die Schlacht vielleicht zum ersten Mal als Verlierer verlassen und der Schreck saß ihnen tief in den Knochen. Sie haben die Flucht vorgezogen und kaum noch ihrem Anführer die Stange gehalten. Gebt ihnen die Chance sich zu ergeben, verstreut sie in alle Winde. Wer weiß,“ Tarqetik blickt rasch durch die Bänke der Hetzer „es wird vielleicht die Zeit kommen, da ihr selbst wieder Söldner anheuern müsst.“

„Dass ihr Sildan lebendig fangt, ist doch eher unwahrscheinlich. Aber vielleicht können Euch seine Hauptleute, ja ihre Haut damit erkaufen, in dem sie Informationen zu den Auftraggebern herausrücken. Wie ich nun in dieser netten Runde hier erfahren habe, ist Sildan nur ein scharfer Hund, der von der Kettel gelassen wurde, was für einen Nutzen hätte er denn von einem Krieg?“
Seine Stimme nimmt einen fast süßlichen Ton an als er die Anfüherein mit seinen Augen fixiert: „Aber ihr seit der, der Zahlt also wird man auf Euch hören. Aber wenn Ihr dann den Angriff führt, Ejdarn, vertraut darauf, dass ich hinter Euch stehen werde, wenn ihr als Erste den Turm angreift.“ Tarqetik hält kurz inne. "Aber trödelt nicht. Denn die Berechnung der Unkosten beginnt ab heute." Und zu der Menge gewandt, ein Nicken zu seinen Kameraden: "Und wenn ich das sagen darf, wir sind jede Münze davon wert."

Sich selbst anzupreisen ist ein hartes und nicht gerade gemütliches Unterfangen; aber zumindest erspart es einem das Anbiedern. Ehrliche Menschen würde es abstoßen, zumindest solange es ihnen gut geht. Aber die, die ihre Probleme mit dem Messer der anderen gerne regeln, spricht es dann doch auf dem richtigen Niveau an. Und so sollte es auch sein.

Dann wendet sich der Krieger Richtung Ausgang. Als er Barkas passiert, zwinkert er diesem verschwörerisch zu: "Nutzt die Zeit euch Freunde zu machen, Krieger der Kargi. Denn vielleicht steht Ihr heute an der Abzweigung, von der aus Euch ein Weg in den Untergang führt. Auch wenn dies Euch wie der Pfad der Ehre vorkommen mag."

Sanjan, von den Bahir

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Dorwida
« Antwort #556 am: 10.11.2015, 13:32:11 »
Ein blinzeln zeigt an, dass Sanjans Aufmerksamkeit bis eben gerade abgeschweift war. Seine Augen ruhen nun wieder klarer auf dem kleinen Krieger. Dieser hatte also heilenden Hände. Eine interessante umschreiben, denn wie ein Heiler sah er nicht aus. Viel zu kriegerisch. Langsam legte der Deji den Kopf an seine Schulter und betrachtet das Metall der Rüstung. Er scheint wieder ein Beispiel für den metallischen Reichtum der sesshaften Volker zu sein. Mit einem Knochenspeer könnte ein Krieger ihm kaum etwas anhaben. Doch, ein lächeln zog sich über Sanjans Lippen. Es gibt immer eine Schwachstelle. Bei ihm hier waren es die Ritzen und Ansätze der Rüstungsteile.

„Ich heiße Sanjan.“ sagte er knapp zu dem kleinen und blickte dann über Basilio zur Hauptfrau. „Und werde wie gesagt mit machen. Wobei ich wie Madu wohl so wenig wie möglich töten würde wollen.“ er hielt kurz inne und richtete sich auf, so dass er nicht mehr um den Tisch blicken musste um die Frau anzusehen. „Wenn wir schon in das Lager der Banditen eindringen können wir schon etwas mehr machen als nur den Eingang sichern. Sicher ist das schon eine harte aufgabe für sich aber um sie insgesamt zu schwächen, kampfunfähig zu machen wäre es auch denkbar ihnen etwas ins Trinken zu geben. Etwas, was ihnen rasch ziemliche Bauchschmerzen bereitet, die aber nach einem Tag verschwunden sein werden. Das hängt aber zum einen von der Tageszeit ab und zum anderen ob die Heiler des Dorfes die richtigen Kräuter parat haben.“ Wieder schwiegt er kurz. Gegen den Bandietenanführer und seine Wachen will er ungern agieren aber dies würde wohl nötig sein. „So der Weg passierbar ist, könnten wir dann wirklich gegen den Bandietenanführer vorgehen. Sei es vor oder während des Angriffes. Aber die Entscheidung obliegt dir.“ Nach diesen Worten an die Hauptfrau, blickt er zu ihrem Elfen. Dieser hat bis jetzt kaum etwas gesagt. Es stand also zur Frage, ob er mitkommen würde oder nicht. Denn seit sie das Dorf betreten hatten, ist er ihnen nicht mehr verpflichtet gewesen. Das ist er eh nie gewesen aber nun interessiert es seinem Dorf eh nicht mehr war sein würde.

Jamir Masaad

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Dorwida
« Antwort #557 am: 10.11.2015, 17:48:13 »
Jamir räusperte sich, um trotz seiner geringen Größe die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken.

„Ich muss das kurz für mich zusammenfassen, sonst verliere ich den Faden. Die beiden Kargi sind als keine Gefangenen, dennoch hat man sich nicht um ihre Wunden gekümmert? … Wir sollen also aufbrechen um in das Lager der Banditen einzudringen? Wann soll das geschehen? … Und warum müssen wir überhaupt eindringen? Wenn diese Banditen nicht einmal bei einer sieben zu eins Übermacht an Angriff denken, wirken sie auf mich nicht sonderlich gefährlich. … wenn ich zum Schluss noch erfahren dürfte ob die Beiden mit uns kommen sollen, kann ich wohl auch eine Entscheidung über ihre Behandlung fällen.“

Zwischen seinen Pausen hatte er zum Sheriff und der Hauptfrau geschaut. Danach noch zu Tarqetik und letztendlich auch zu Basilio.

Manik

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Dorwida
« Antwort #558 am: 10.11.2015, 18:38:19 »
Still stellt sich Manik etwas an den Rand und lauscht den Einwürfen der Gefährten und anderen Anwesenden. Neugierig betrachtet er die Neuankömmlinge. Seine Aufmerksamkeit fällt, verständlicherweise, ist die zu betrachtende Person doch einfach viel größer, zuerst auf Flannait. Von Oben bis Unten betrachtet er die Elfe und runzelt die Stirn ob ihres kriegerischen Aussehens. Das gefällt dem Fhokki, so jemanden konnten sie brauchen, allerdings fragt er sich, was sie hier tut. Bei ihrem Namen indessen, fällt Manik nichts weiter auf.
Bei dem kleinen Mann wundert der Fhokki sich nur, dass es so kleine Rüstungen gibt und begutachtet Jamir skeptisch.

"Die beiden Kargi sind entweder erst seit kurzem kein Gefangener mehr, oder erst seit kurzem aus einer Schlacht zurückgekehrt, je nachdem welchen Ihr betrachtet." mischt Manik sich prompt ein, ohne wirklich angesprochen zu sein. "Und wir wollen eindringen, weil wir den Anführer schnappen wollen." Oder jemanden befreien. "Die beiden Kargi werden Verstärkung holen und dann zu uns stoßen. Beantwortet das eure Fragen? Reicht euch das um den beiden Herrschaften zu helfen?" Im letzten Satz schwingt ein Hauch von Bissigkeit mit, die wohl nur denen auffallen dürfte, die Manik bereits kennen. Auch der Fhokki fragt sich, wieso ein Heiler nur da steht und auf Befehle wartet, um jemandem zu helfen. War genau das nicht die Aufgabe? Leuten Helfen?

Danach widmet der Waldläufer sich wieder den Leuten die ihm bekannt sind.
"Deine Idee gefällt mir, Sanjan. Das könnte die Sache etwas einfacher machen. Ich bin wohl dabei."
Nachdenklich blickt der Fhokki in die Runde, senkt dann seinen Kopf und kaut auf seiner Unterlippe, die Hände tief in den Taschen vergraben, die eine zu einer Faust geballt, die andere das Band haltend. Jetzt oder nie. Wenn die Taktik erst steht, ist jeder verärgert, wenn er sie wieder über den Haufen werfen muss. Zurecht. Manik holt tief Luft, hebt seinen Kopf und schaut nochmal in die Runde. Und schweigt.

Basilio Aristide

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Dorwida
« Antwort #559 am: 10.11.2015, 20:01:17 »
Basilio schaut den Halbling eine ganze Weile lang sprachlos an. Man könnte auch sagen: ihm bleibt die Luft weg vor Überraschung. (Obwohl die Ursache dafür, dass er keine Luft mehr bekommt, wohl eine ganz andere ist: diese wird einfach immer knapper in diesem kleinen, viel zu vollen Raum. Und wenn die anderen das gar nicht zu bemerken scheinen, dann liegt das wohl daran, dass Basilio doppelt so viel Luft braucht wie sie, weil er doppelt so viel redet.)

Jedenfalls starrt er den Halbling noch immer mit offenem Mund an, da hat Manik schon auf dessen Fragen geantwortet. Hervorragend! Das meiste dürfte damit jetzt ja wohl klar sein. Eine kleine Ergänzung:

"Die Banditen sind sehr gefährlich. Wären wir nicht gewesen, hätten sie es geschafft, einen Krieg zwischen Dorwida, Kezhdal und auch dem Elfendorf Jaylin anzuzetteln. Ob letzteres Absicht oder Versehen war, wissen wir nicht. Jedenfalls hätte es hier um ein Haar ein ganz gewaltiges Blutbad gegeben. Ach, und etliche Karawanen haben sie auch abgeschlachtet, und Höfe überfallen, und jetzt haben sie sich in einer Festung verschanzt. Und deshalb müssen wir da rein: weil die Banditen da drinnen sind und nicht von allein rauskommen. Außer zum heimlichen Morden. Die sieben, von denen unser Kamerad dort spricht, flohen gerade verletzt von einem Schlachtfeld und hatten von daher wohl keine Lust auf noch mehr Prügel. Zwei von uns haben dieses Schlachtfeld aber auch nur knapp mit ihrem Leben verlassen. Überhaupt habt Ihr unseren Tarqetik noch nicht im Kampfrausch erlebt. Bei den Elfen wird er 'der Berg' genannt. So, klingt das alles nun gefährlich genug? Sonst mag die Kommandantin doch vielleicht einfach den Befehl dazu geben, sich um die Wunden unserer Verbündeten zu kümmern, das würde die Sache vielleicht vereinfachen?"

Er blickt bittend zu Lihana Ejdarn. "Ach, und Kommandantin? Wahrscheinlich habt Ihr selbst schon an sowas gedacht, aber vielleicht könntet Ihr uns, mit Bosols Hilfe, eine möglichst genaue Karte der Festung und unmittelbarer Umgebung anfertigen? So gern ich improvisier, gegen ein wenig Vorbereitung hätte ich auch nichts einzuwenden."

Zu Sanjan spricht er mit letzter Kraft: "Und mit meiner Schulter, da warte ich gern auf deine Hilfe."

Daraufhin krabbelt er zur Tür, zieht sich an der Klinke hoch und taumelt, gierig nach Luft schnappend, in den Gang hinaus.

Maniks Verlegenheit ist ihm übrigens nicht entgangen, nur hat er ihn nicht vor allen Leuten darauf ansprechen wollen. Später, wenn man wieder unter sich ist.
« Letzte Änderung: 11.11.2015, 09:58:47 von Basilio Aristide »
"Call no man happy until he is dead."

"War," he sung, "is toil and trouble;
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Khenubaal

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Dorwida
« Antwort #560 am: 16.11.2015, 18:37:35 »
In der Tat sind viele Anwesend im Raum und so werden wieder eine Reihe von Vorschlägen geäußert. Es ist so eng im Gedränge, dass Sanjan erst realisiert, dass Elrynor wohl wieder aus dem Raum verschwunden ist, als er den Ivsaar auszumachen versucht.

Lihana Ejdarn und Pero Gelspad dagegen kommen den gestellten Fragen und Kommentaren nach. Bei Basilios und Maniks Worten in Richtung Jamir nickt die Kommandantin schließlich. "Ich bin dein vorgesetzter Offizier, Masaad", sagt sie, "aber deine Gabe ist keine reine Soldatenpflicht, sondern ein Geschenk deines Gottes. ich glaube nicht, dass ich darüber befehlen kann - das geht nur dich und deinen Gott was an. Ich denke allerdings, du solltest diesen Männern helfen. Nach allem, was wir wissen, haben sie für die Sache von Dorwida Blut vergossen." Sie zögert kurz und schaut zu Barkas. "Selbst der Kargi", fügt sie schließlich murmelnd hinzu.

Als Flannait nach der Loyalität und dem Mut der Söldner fragt, zögert Bosol kurz. Offensichtlich denkt der Gefangene darüber nach, versucht seine - ehemaligen? - Gefährten einzuschätzen. "Viele würden gerne darauf eingehen", sagt er schließlich. "Aber sie werden Angst haben, sich gegen Sildan zu wenden. Er hat alle unter seiner Knute. Sie werden ihn mehr fürchten, als eure Drohungen." Der Dejy zögert kurz, schaut von einem Gesicht zum Anderen, leckt sich über die Lippen. Kommandantin und Scheriff sind erfahren genug, um ihm die Sekunden zu geben. Schließlich fährt er fort. "Wenn es wirklich ein Problem mit dem Wasser gäbe" - er nickt in Sanjans Richtung - "dann könnte eine Meuterei organisiert werden. Aber nur, von innen heraus. Jemand müsste vorher in die Festung und drinnen die Leute überzeugen. Jemand, der keine Angst vor Sildan hat. Jemand, der die Leute davon überzeugen kann, dass es mehr Sinn hat, vor ihm Angst zu haben, als vor Sildan" Tarqetik stellen sich die Nackenhaare auf. Bosol vermeidet es peinlichst, in seine Richtung zu schauen, und doch wird der Brandobiner das Gefühl nicht los, dass der Wegelagerer genau ihn bei der beschriebenen Aktion im Sinn hat.

Schließlich wendet sich der Wegelagerer aber doch Tarqetik zu. "Was deinen Vorschlag angeht - außer Sildan selbst kennt nur noch Ruhusch den Namen der Auftraggeber. Das ist sein Berater und Stellvertreter. Ein schrecklicher Zvimohzer. Schwarz wie die Nacht. Sein ganzes Gesicht ist von Narben übersät und er dient einem dunklen Gott. Er ist immer an Sildans Seite. Wenn wir auszogen, schloss er sich im Turm ein. Ihr müsstet an einen von den beiden kommen, um die Hintermänner zu enttarnen. Wir - meine ehemaligen Kameraden und ich - kennen sie nicht."

Gelspad nickt und wendet sich an Sanjan und Ejdarn. "Das könnte funktionieren. Wie wird die Wasserversorgung in der Burg sichergestellt?"

"Es gibt einen Brunnen, eine unterirdische Wasserquelle. Aber ich weiß, wie man von Außen an sie rankommt", antwortet die Kommandantin knapp.

Gelspad nickt. "Dann wäre es das doch? Wir kombinieren beide Vorschläge. Wir vergiften das Wasser und senken so die Moral. Dann dringt eine kleine Gruppe in die Burg ein, wirkt auf die demoralisierten Männer ein und erzwingt eine Meuterei, damit die Männer die Tore öffnen."

"Und was, wenn der Plan nicht funktioniert und die Männer nicht meutern? - es ist wieder die tiefe und rissige Stimme von Barkas, die den Raum durchschneidet. Für einen Moment fokussiert sein Blick Flannait - er schaut die Halbelfe einen deut zu lange an, als dass es als Streifen gedeutet werden könnte. Die Lippen zucken ganz kurz, doch der Kargi hat sich schnell wieder unter Kontrolle, wendet den Blick in Richtung des Scheriffs und sagt nichts mehr.

"Dann muss die Gruppe, die eingedrungen ist, die Tore selbst öffnen", antwortet Gelspad.

Ejdarn schüttelt den Kopf. "Das wird sie nur tun können, so lange sie nicht entdeckt ist, und sie wird sich zeigen müssen, wenn Sie eine Meuterei anzetteln will." Ein paar Sekunden herrscht Stille - die Kommandantin denkt über die genannten Möglichkeiten nach. Schließlich hebt sie die Hand. "Ich muss das genaue Vorgehen noch einmal genau durchdenken. Für heute ist das genug - wir haben bereits einen groben Plan. Ich muss noch den Abmarsch der Truppen für morgen vorbereiten. Die Männer müssen zusammengezogen werden."

Ganz die Befehlshaberin, wendet sie sich nach und nach den Männern dun Frauen im Raum zu, während sie sie anspricht. "Sanjan - bitte sprich mit unserem Feldarzt und unserem Koch. Nenne ihnen die Kräuter, die du brauchst, um die von dir beschriebene Wirkung auszulösen, wenn man sie ins Wasser gibt. Nichts tödliches - wir sind keine Meuchelmörder. Es soll sie schwächen, ihren Willen brechen.[1]Du - Bosol? - du bleibst hier. Wir gehen heute den Plan der Festung Raum für Raum durch, du beschreibst mir alle Veränderungen, damit wir eine Karte anfertigen können." Sie wendet sich den Kargi zu. "So soll es sein. Der Gefangene Kargi - Desto - kann gehen. Ihr beide sprecht oft von Ehre. Diese Männer hier treten für euch ein. Und wir haben besondere Umstände. Ich hoffe, ich muss diese Entscheidung nicht bereuen."

Barkas nickt noch einmal. "Musst du nicht, Tenyente", antwortet er. "Wir werden wie vereinbart am Treffpunkt sein. Und wenn die Zeit gekommen ist, werden wir unseren Beitrag leisten." Der Hirogul schaut zum brandobischen Kämpen und dann wieder zu Ejdarn. "Tarqetik hat recht - es ist ein Scheideweg. Noch einer nach dem Vertrag von Dorwida. Ich werde an meinen Bruder und meinen Vater berichten. Wir werden da sein."

Jetzt ist es an der Kommandantin, zu nicken. "Dann geht, wenn ihr so weit seid, und benachrichtigt Kezhdal - sagt den Männern, dass die beiden Kargi abreisen dürfen. Gebt dem Gefangenen sein Pferd zurück" - die letzten Worte gehen an zwei Soldaten, die stumm im Raum gewartet haben.

Danach wendet sich Ejdarn wieder den Gefährten zu. "Kommt morgen bei Sonnenaufgang wieder auf den Platz. Dann bricht der Zug auf. Lasst uns alles weitere auf dem Weg besprechen. Die Reise dauert zwei Tage, wir werden genug Zeit für die Einzelheiten haben." Sie hält kurz inne und schaut einen der Soldaten an, der ihr zuvor etwas zugeflüstert hatte. "Und wenn ich es richtig verstanden habe, will Jaresh Dorguln euch sehen - zumindest einige von euch."
 1. Ich bitte um Skill-Checks auf "Beruf Kräutersammler" und "Wissen Natur" - beides DC 20, bitte so lange Checks durchführen, bis der Wurf geschafft ist. Basierend auf deinen Würfen schicke ich dir eine PM, inwieweit die Bemühungen von Erfolg gekrönt waren und wie schnell es ging.

Sanjan, von den Bahir

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Dorwida
« Antwort #561 am: 16.11.2015, 20:28:59 »
„Nachdem ich mit Jaresh gesprochen habe, werde ich die beiden treffen.“ Den Befehl der Kommandantin nimmt Sanjan offen an. Es war seine Idee und sie scheint sogar machbar zu sein. Im Hinterkopf beginnt er schon mal die Kräuter welche für kurze Zeit Übelkeit, Unwohlsein oder auch Niedergeschlagenheit verursachen durchzugehen. Das Problem íst dabei aber die Jahreszeit. Beispielsweise der Kälberkopf, für zweibeinige Lebewesen nicht tötlich giftig aber verursacht Gleichgewichtsstörungen und gar leichte Lähmungen, wächst zwar auch jetzt noch aber ist schwer von den wirklich giftigen Verwandten zu unterscheiden. Im Frühling und Frühsommer wäre es leichter.[1]
Bevor er geht blickt Sanjan zu seinem Patienten und zum jungen dejy Händler. „Kirus du wirst doch auch bei Jaresh sein. Die Halblingsfrau ist ja auch da. Lass und heute Abend was gutes Trinken.“ freundlich lächelt er seinen Dejybruder an und geht dann los. Neben den Kargi bleibt er stehen. „Barkas, kannst du bitte mein Pferd mit zur Schlacht bringen. Ich würde euch gerne euer Pferd zurückgeben und dort wäre die nächste Gelegenheit.“ Kurz wartet er auf eine Antwort, dann verlässt er den Raum und macht sich auf den Weg zu Jaresh.
 1. gegen DC 20
Beruf Kräutersammler in der vierten Runde mit 24
Wissen Natur erste Runde mit 23

Basilio Aristide

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Dorwida
« Antwort #562 am: 16.11.2015, 22:28:16 »
Von der restlichen Beratung—irgendwas mit Brunnen vergiften und noch wildere Dinge—bekommt Basilio nur noch am Rand und aus der Ferne mit. Kaum aus dem Zimmer getreten, stößt er beinah mit jemandem zusammen—einem heimlichen Lauscher? Nein, es ist der zaubernde Elf! Wie kommt der denn auf den Gang hinaus? Basilio hat ihn definitiv mit ins Zimmer kommen sehen. Doch jetzt ist der Elf draußen und scheint nicht so recht zu wissen, ob er draußen bleiben will oder doch lieber hineinkommen, und Basilio weiß nicht so recht, ob er drinnen bleiben oder doch lieber hinaus will, und da sie beide also weder den eigenen Willen kennen noch den des anderen, kommt keiner vor oder zurück.

"Ja, was jetzt, entscheid dich, rein oder raus!" sagt Basilio gereizt, und meint damit zu gleichen Teilen sich selbst wie Elrynor. "Allerdings ist das keine gute Idee, da jetzt hinein zu wollen. Erstens ist's noch voller als vorher, zweitens kommt hier bald eh alles herausgeströmt."

Darauf tritt der Elf einen Schritt zurück und Basilio drückt sich an ihm vorbei wie auch an dem Katzenvieh, das Elrynor wieder im Schlepptau hat. Offenbar ist ihm nicht wohl gewesen, es so lange allein zu lassen.

Erst draußen bemerkt Basilio, dass die Tür gar nicht wie erwartet auf den Flur hinausgeführt hat, sondern ins Freie, und er sich in einer Art Hinterhof befindet. So kopflos kennt er sich gar nicht. Ihm ist zuvor nicht einmal aufgefallen, dass der kleine Raum zwei Türen besaß. Was jetzt? Wieder hinein? Er muss sich doch seine Waffen wieder beschaffen. Die Welt aber hat andere Pläne mit ihm. Sie schwankt ganz bedenklich. Schwarze Flecken tanzen vor seinen Augen und schon wollen seine Knie einknicken. Basilio drückt sie energisch durch.

Herrje, Basilio, reiß ich dich zusammen! So lange hast du durchgehalten, das bisschen schaffst du auch noch! Stell dir einfach vor, was es gleich für viele gute Dinge gibt! Ein Bad. Ein Bett. Eine warme Mahlzeit. Sanjans heilende Hände. Die Reihenfolge entscheide ich spontan, jedenfalls werde ich keinen Schritt über die Dorfgrenze tun, ehe ich nicht alles davon gehabt habe! Das heißt, eine letzte Sache muss ich zuvor noch erledigen—es gibt immer eine solche letzte Sache, nicht wahr? Aber ach, es hilft ja nichts! Flannaits unerwartetes Auftauchen, herrje, ich muss doch wissen... wie soll das denn... kann es überhaupt? Ich wüsst nicht wie! Nein, ich glaub, es kann nicht gut gehen! Was immer sie geplant hat, es wird ihr nicht auszureden sein, aber genau das wäre meine einzige Hoffnung, denn ich will nicht, dass dem einen, noch dass dem anderen etwas passiert. Und wenn sie von Maru erfährt, was werde ich mir da wohl anhören müssen? Wenn umgedreht, sie davon berichtet, was wir zuletzt... Aber nein, ich bin mir sicher, dass irgendeine Klausel vonwegen Geheimhaltung Teil ihres Vertrag gewesen ist. Ach, aber ich bin viel zu sorglos an die ganze Sache herangegangen. Wie hab ich das bloß geschafft, mich so gründlich zwischen alle Stühle zu setzen? Egal, jedenfalls sitze ich dazwischen und weiß nicht mal, worum es ging!

An dieser Stelle spürt Basilio etwas hartes, kaltes unter seinem Hintern. Offenbar ist er doch auf dem Boden zusammengesunken. Er kann dies nur raten aus dem, was er fühlt, denn seine Augen sind ihm zugefallen und die Lider scheinen zentnerschwer.

Macht nichts. Ich werde ihn schon riechen, wenn er hier vorbeikommt.[1] Nur einschlafen darf ich nicht.
 1. perception (hören, riechen) = 13 (achtet darauf, wer an ihm vorbeigeht, wartet insbesondere auf die beiden Kargi)
« Letzte Änderung: 27.11.2015, 21:19:54 von Basilio Aristide »
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Flannait Adair

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Dorwida
« Antwort #563 am: 18.11.2015, 01:07:29 »
Mit einem Nicken zur Kommandantin folgt Flannait dem Deji. Sie ist heilfroh der stickigen Luft zu entkommen.
Ausserdem will sie ihre Waffen zurück. Als sie den Gerichtssaal verlässt hat sie eigentlich vor Basilio zu finden um von ihm mehr über  dessen Gefährten und die ganze Situation zu lernen, vor allem aber über die Ereignisse in Jayvin und seiner Begegnung mit ihrer Cousine, aber alle Gedanken an den jungen Koraker verschwinden abrupt als sie vor der Tür auf ein Gesicht trifft, dass sie hier noch weniger erwartet hat als Basilios.
In seiner engstirnigen Arroganz und seinem Eifer Declan Adair seine Ergebenheit zu zeigen hat Elrynor die halbmenschliche Enkelin des Fürsten, diesen Beweis der Schande seines Erben mit kühler Distanz und Abneigung behandelt wenn ihr Vater zu gegen war, mit offener Verachtung und Hass wenn nicht.
Oft genug hatte der Hexer seine eigene Frustration über das Misstrauen und die Abneigung mit der ihm die anderen Einwohner von Jawyn ob seiner Fähigkeiten begegneten an der jungen Halbelfe ausgelassen.
Allerdings hatte er genug Angst und Respekt vor Prinz Semias gehabt um sich auf Worte und den ein oder anderen grausamen Streich zu beschränken.
Flannait hatte ihn gehasst, fast so sehr wie den Blutumhang Rowan Sullivan, den sie einmal vor den Augen ihres Vaters in einem Übungskampf besiegt hatte und der ihr diese Demütigung nie vergeben würde und von da an keine Gelegenheit ausgelassen hatte, ihr das Leben zur Hölle zu machen.
Sie hatte geglaubt das dieser alte Hass von dem neueren auf die Kargi ausglöscht oder zumindest geschwächt worden war, aber als er hier plötzlich vor ihr stand war der Hass plötzlich wieder da heiß und hungrig wie in den zwei Jahren zwischen Semias Tod und ihrer Verbannung aus Jayvin.
Unwillkürlich fuhr ihre Hand zur linken Schulter, wo der Griff ihres Schwertes hätte sein sollen.
Was bei der Jägerin macht der hier?
Aber wie immer wenn der Hass in ihr am heißesten lodert wird sie nach aussen um so kontrollierter und
ihre Stimme hätte heißen Tee gefrieren lassen als sie ihn mit beißender Ironie begrüßt.
" Beannachtaí Treoraí! An bhfuil tú anseo a mharú dom chun bhfabhar chun curaí leis nó rinne tú mo sheanathair tú ar deireadh mar a chuir mé isteach ar deoraíocht?[1] fragt sie während ihr gleichzeitig die Frage durch den Kopf schießt wie ihr Großvater nur Stunden nach ihrer Ankunft von ihrer Anwesenheit in Dorwida wissen kann. Der Gedanke, das der Hexer aus anderen Gründen hier sein könnte kommt ihr gar nicht.
 1. Elfisch: "Seid gegrüßt Zauberer!
Bist Du hier um mich zu töten um Dich bei ihm einzuschmeicheln oder hat mein Großvater dich
endlich wie mich ins Exil gesand?"
« Letzte Änderung: 18.11.2015, 01:15:06 von Flannait Adair »
"Nur ein toter Kargi ist ein guter Kargi!"

Manik

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Dorwida
« Antwort #564 am: 18.11.2015, 19:45:05 »
Angespannt lauscht Manik noch den Worten der anderen Beteiligten in dem Raum und kaut sich dabei immer wieder auf der Lippe herum. Wieder einmal schilt er sich selbst und flucht in Gedanken über seine Passivität. Aber noch war nichts geschehen. Der Plan soll nochmal im Detail besprochen werden, hieß es eben noch. Und zumindest sind sie schonmal abgekehrt vom Plan des Frontalangriffs durch ein geöffnetes Tor. Das beruhigt ihn wieder ein wenig.
Als die Besprechung endlich vorbei ist, ist Manik froh aus dem engen Raum herauszukommen und streckt sich erstmal genüsslich, nachdem Basilio und Elrynor den Zugang freigemacht haben, wobei der Fhokki dabei herzhaft gähnt.
Dann erinnert er sich an die letzten Worte Ejdarns und sieht sich nach Jaresh und Jemma um. Es gibt viel zu erzählen. Jaresh wird sicherlich die ganze Geschichte interessieren und Jemma wird, sofern noch aufzufinden, den ein oder anderen klugen Kommentar oder witzigen Spruch beisteuern. Beides ist dem Waldläufer sehr willkommen.
Auf dem Weg hinaus kommt er an Basilio vorbei, der noch an der Wand lehnt und so aussieht, als würde er jeden Moment vor Erschöpfung zusammenbrechen. Der Fhokki überlegt kurz, ob er was Aufmunterndes sagen soll, aber ihm fällt nichts ein und so geht er einfach an ihm vorbei. Nach Ausruhen ist ihm jetzt ganz und gar nicht zumute.

Tarqetik

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Dorwida
« Antwort #565 am: 18.11.2015, 21:57:48 »
Tarqetik hört noch mit einem halben Ohr dem verwundeten Gefangenen zu, der sich nun sehr redselig gibt und mit allerlei Informationen über die Burg, die Mannschaft und die Anführer heraus rückt. Informationen, sofern sie richtig sind, sind immer ein großer Bonus, den man als ersten ausspielen sollte. Zudem könnte es des den Kampf mehr als vereinfachen, wenn ein paar dieser Ideen greifen und wirken würden. Blindlings in eine Burg zu stürmen ist aber durchaus eine Aufgabe, bei der gerne Söldner herangezogen werden, vor allem wenn es Einzelne ohne fixen Vertrag sind… da spart man sich sicher einige Münzen.

Die Zahl der Zwischenrufe, Ideen die Burg zu erstürmen nehmen zu. Eine oder andere Idee entlockt Tarqetik ein leichtes zustimmendes Nicken, doch unter all Menschen hier ist es nicht auszumachen, wer die Idee vorgebracht hat. Der Krieger zieht eine nachdenkliche Miene. Bei vielen Ideen ist aber auch die Gefahr größer, dass eine oder mehrere schief gehen können.

Auch die Arbeiten danach sind nicht zu vergessen, wenn sich die Männer nicht ergeben, einen guten Kampf liefern, wird danach viel Erde umgegraben werden müssen. Und die Überlebenden? Ein Seil und ein kurzer Ruck. Dabei verkrampft sich leicht sein Magen. Das flaue Gefühlt scheint mit ein Grund zu sein, dass sich der Krieger an sein eigentlichen Vorhaben in der Stadt erinnert.

Er nickt seinen Kameraden kurz zu, macht eine kurze Trinkbewegung und schreitet dann Richtung Türe und verlässt das Ratsgebäude. Wieder an der frischen Luft, greift er sich den netten Mann, dem er seine Waffen gegeben hat und fordert diese mit einem kurzen Fingerzeig zurück. Er schmeißt den Waffengurt über den Sattel seines Pferdes und führt es an den restlichen Schaulustigen vorbei zur Taverne, wo er dieses anbindet und samt Waffengurt die Stube betritt. An einem Tisch an der Wand lässt er sich auf die Holzbank fallen, knallt den Gurt daneben und bittet den Wirten ihm doch etwas von dem fruchtwässrigem Bier und einer warmen Mahlzeit zu bringen.

Basilio Aristide

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Dorwida
« Antwort #566 am: 19.11.2015, 16:05:10 »
Leichten oder schweren Schrittes drängen die Leute an Basilio vorbei. Den Kopf an die Wand gelehnt, die Augen noch immer geschlossen, achtet er auf die Geräusche und Gerüche. Ein gutes Stück entfernt—wohl bei der offenen Tür zum Zimmer des Richters—sagt Flannait etwas unverständliches in ihrer Muttersprache, vermutlich zu Elrynor. Den Tonfall kennt Basilio nur zu gut. Eiskalt. Er grinst. Nur ganz selten hat sie mit ihm so geredet; oft dagegen mit anderen Kerlen, die meinten, einen Kommentar abgeben zu müssen zur Tauglichkeit von Frauen in der Armee. (Auf die noch häufigeren anzüglichen Bemerkungen hat sie dagegen selten reagiert, zumindest in Basilios Gegenwart. Seltsam ist allerdings, dass die wenigsten ihrer Kameraden derartige Sprüche ein zweites Mal gewagt haben.) Da Basilio aber gleich von Anfang an klargestellt hat, für ihn zähle einzig die Kompetenz, hat er in der Hinsicht niemals Schwierigkeiten mit Flannait bekommen.

Hoffentlich wird das demnächst nicht anders.

Kaum ist ihm dieser beunruhigende Gedanke gekommen, da riecht er auch schon das Nahen der beiden Grünhäute. Mit einer Willensanstrengung klappt Basilio die Augen auf. Kurz überlegt er, ob er sich aufrappeln soll, um etwas mehr in Augenhöhe mit ihnen reden zu können, entscheidet dann aber, dass ein solcher Akt ihm gerade zu anstrengend ist.

"Hey, warte, Barkas!" sagt er, als dieser zusammen mit Desto schon an ihm vorbeimarschiert, und platzt, kaum dass die beiden sich umgedreht haben, mit seiner Frage heraus: "Bitte sag mir noch rasch, wie es eigentlich zu der Todfeindschaft mit den Elfen gekommen ist. Die andere Seite kriege ich in den nächsten Tagen bestimmt zu hören und ich selbst weiß gar nichts darüber! Wie soll ich da irgendwas zum Guten bewirken"sprich, ein Unglück verhindern"wenn ich keinen Überblick über die Hintergründe habe. Von beiden Seiten."

Er beginnt in der Handelssprache, denn es stehen etliche Leute in der Nähe: Gelspad, die Kommandantin, zwei Soldaten, und Basilio will sich nicht nachsagen lassen, er hätte allerlei Heimlichkeiten mit den Grünhäuten zu besprechen. Nach den ersten beiden Sätzen aber wechselt er dann doch ins Kargi. Das eine fühlt sich ebenso falsch an wie das andere! Sei's drum. Wenn Flannait doch aus der Ferne die Ohren spitzt, ist's eh egal, denn sie versteht beides. Sein Interesse, als Außenstehender die Sache von allen Seiten zu beleuchten, ist ja wohl verständlich, das kann sie ihm nicht absprechen. Trotzdem trägt er seine Bitte halblaut vor. Barkas tut es ihm zunächst gleich (halblaut, auf Kargi), wird aber während der Rede immer lauter und erregter:

"Da gibt es nicht viel zu erzählen, Basilio. Wir sind Kargi - selbst die Menschen hassen uns. Und die Adair? Die hassen alles Andersartige - und uns noch mehr als das. Als sie in den Elnina-Wald zogen gab es von Anfang an Krieg. Ich kann dir nicht sagen, wer als erster zugeschlagen hat. Wer den ersten Pfeil abgeschossen hat. Es spielt aber auch keine Rolle. Wir waren darauf bedacht, das kleine Bisschen an Land, dass der Vertrag von Dorwida uns gelassen hatte, zu behalten. Wir wollten nicht teilen. Und die Adair wollten uns ausrotten. So einfach ist das. Wer immer als zweiter zugeschlagen hat, hätte es genauso gut auch als erster getan - er war nur nicht schnell genug. So weit ich weiß, waren wir nicht schnell genug."[1]

Barkas hält kurz inne und hustet leicht - als müsse er all den Groll und all den Hass, der wieder hochkocht, irgendwie ausdrücken. "Dass Mago den Kronreif ihres Kronprinzen behielt. Manche sagen, das hat die Feindschaft noch weiter verfestigt, die Hoffnung auf Frieden zerstört. Mein Bruder glaubt das selbst. Narren - alles Narren. Basilio - mein Bruder ist zehn mal klüger, als ich es bin. Ein Glück, dass er der Serogul ist und nicht ich. Ein Glück, dass er einst herrschen wird. Aber was das angeht, machen ihn seine Schuldgefühle blind. Dass er den Kronprinzen erschlagen und den Reif behalten hat, hat den Kampfgeist der Adair gebrochen. Das hat uns diesen Waffenstillstand ermöglicht und den Krieg beendet. Nur das. Wenn er damals nachgegeben hätte, hätten die Adair einfach weitergemacht. Deren Gul hält uns für wilde Tiere. Er will uns vernichten. So jemand würde keine ehrbare Geste zu schätzen wissen. Er würde das nur als Schwäche deuten. So jemand versteht nur das Gesetz der Stärke."

Voller Wut schaut Barkas in die Richtung von Flannait. "Du hast viele Freunde, was - Koraker? Auch unter den Adair?" Ohne eine Antwort auf diese Frage abzuwarten fügt der Ukhtark hinzu: "Jedenfalls - das ist alles, was ich dir dazu sagen kann."

Von Barkas' Heftigkeit nicht wirklich überrascht, aber dennoch mit der ganzen Situation überfordert (in seinem Zustand: jeder Knochen im Leib tut ihm weh, und die Schulter erst!) stürzt Basilio sich auf den letzten Punkt und protestiert: "Freunde, ja! Mit denen, die nirgendwo wirklich dazugehören, weil sie zu anders sind, die deshalb überall zwischen den Stühlen sitzen, die nicht auf die Unterstützung von ihresgleichen bauen können, weil sie ihresgleichen nicht besitzen: mit denen verstehe ich mich immer auf Anhieb! Nicht die Adair, Declan Adair hasst alles Andersartige! Mal dir selbst aus, was das für ein Halbblut geheißen haben muss. Die Frage ist aber doch: wenn dieser giftige alte Kerl in ein paar Monaten endlich krepiert, bekommt die neue Generation dann eine neue Chance? Oder werdet ihr alle es zulassen, dass er aus dem Grab weiterregiert, dass der Hass, mit dem er alle infiziert hat, weitergrassiert wie die Pest?"

Die letzte Konsequenz dieser Frage spricht Basilio nicht aus: Gibt es wirklich niemals ein Entkommen aus diesem Teufelskreis? Hass, Gewalt und Rache: wird es immer so weitergehen, ohne dass eine neue Generation es je besser machen könnte? Können zwei Todfeinde niemals Frieden finden?
 1. Dieser und die beiden folgenden Absätze sind natürlich vom Meister.
Die Unterhaltung der beiden ist komplett auf Kargi. Da ihr anderen (bis auf Flannait, die's versteht, und Jamir, den es wenig interessieren wird) aber eh nicht da seid (und außerdem gar keine andere Sprache vorkommt), fand ich es dann doch etwas sinnfrei, alles auf Googledigook zu übersetzen.
« Letzte Änderung: 27.11.2015, 11:30:06 von Basilio Aristide »
"Call no man happy until he is dead."

"War," he sung, "is toil and trouble;
Honor, but an empty bubble."

Khenubaal

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Dorwida
« Antwort #567 am: 21.11.2015, 22:32:20 »
Es dauert nicht lange und Tarqetik findet sich dort wieder, wo ihr ganzes Abenteuer seinen Lauf aufgenommen hatte - auf einem Schemel an der Theke des Roten Mustangs wieder. Der dickliche Mann hinter dem Tresen lächelt den Krieger an - und diesem fällt plötzlich der Name des Wirts wieder ein, Neidur; seltsam, wie manche Nebensächlichkeit im Gedächtnis hängen bleiben.

Das Licht in der Schänke ist fahl und flackernd, es speist sich aus mehreren Kerzen auf den Tischen des Raumes, zwei Öllampen und dem spärlichen Rest an Sonnenstrahlen, der sich durch die Fensterbretter kämpft. Einige der Tische sind besetzt, die meisten Besucher unterhalten sich leise. An einem ist es lauter; es wird geflucht. "Ach - sollen die Dämonen Anis holen! Wie konnte er dieses Monster freilassen. Unsere vorfahren wussten schon, warum man die Kargi besser tief in die Wüste jagd."

"Ja!", "Genau!" - viel Zuspruch und wenig Reflexion; ein typisches Stammtischgespräch, dass sich da zu entspinnen beginnt.

Tarqetik hat beim Zuhören eben seine Bestellung an den Wirt weitergegeben, da lenkt ein kehliges Prusten einige Schemel links von ihm seine Aufmerksamkeit eine schmächtige und wettergegerbte Gestalt. Der Mann ist dürr und sehnig, die Haut spannt sich wie Leder über Hals und Schädel. Eine Hackennase und tiefe Augen wecken Erinnerungen an seine Überfahrt aus Brandobia in die Jungen Königreiche - sie hatten damals zwar nur den äußersten Norden der Elos-Wüste gesehen, doch die Wüstennomaden waren auch dort zugegen und der Typus war unverkennbar. Die Augen - tiefliegend und schwarz wie dunkle Seen - zeugten von einer gewissen Schläue. Oder doch Gerissenheit? Schmale Brauen und ein ebensolcher Schnauzbart zogen schwarzen Strichen gleich über das Gesicht.

Als der Mann Tarqetiks Blick bemerkte, lächelte er und entblößte schadhafte Zähne, dann hob er entschuldigend die Hand. "Tut mir Leid, Kämpfer", sagte er. "Ich musste lachen bei den Worten der Leute da. Reden von Kargi, als ob sie je mal gegen einen gekämpft hätten. Die würden sich doch einpissen und einscheißen, wenn sie mal Mann gegen Mann gegen einen von denen ranmüssten."

Der Nomade richtete seinen Blick auf den halbleeren Humpen helles Bier in seiner Hand. "Das ist bei meinen Leuten anders. Ich hab' selber gegen welche gekämpft. Und ich habe lange Zeit welche trainiert - für die Zinasthra."

Der Name schlägt bei Tarqetik ein wie eine schmerzhafte, heiße Nadel. Er hat dort nie gekämpft, aber er war Gladiator. Viele Jahre. Und jeder Gladiator in den jungen Königreichen kennt die Arena der Wüstenstadt Prompeldia. Dort werden die blutigsten und hässlichsten Spiele der ganzen Region ausgerichtet. Und viele sagen auch, die von ganz Tellene. Wenn dieser Mann nicht lügt, dann gehört er zu einer Gladiatorenschule. oder er gehörte ihr zumindest an. Tarqetiks Vergangenheit schien einen knochigen Arm in die Gegenwart zu strecken zu wollen.

* * *

Barkas nickt Sanjan zu, als dieser ihn auf sein Pferd anspricht. "Das mache ich, Saserdote", sagt er. "Wir sehen uns dort."

Dann ist Sanjan auch schon raus aus dem stickigen Zimmer und wenige Augenblicke später auch aus dem Rathaus selbst. Kirus folgt ihm und nickt ihm bei seinem Angebot zu. Der Schamane schaut auf den Platz, der sich merklich geleert und erkennt wie insgeheim erwartet im Schatten eines der Häuser Jaresh und Jemma. Beide begrüßen gerade Manik, der sich wohl einige Lidschläge früher, aber mit gleichem ziel nach draußen begeben hatte; Sanjan und Kirus gesellen sich ebenfalls dazu.

"Schön, euch zu sehen!", ruft Jaresh aus. Dann schaut der ergraute Mann zu Sanjan und seine Gesichtszüge werden noch ein wenig weicher. "Besonders dich, Sanjan. Wir kennen uns schon länger. Als ich wusste, dass auch du dabei bist, hatte ich mehr zuversicht."

"Du wirst sentimental, alter Mann", wirft Jemma neckend ein. "Ich habe doch gesagt, dass sie es schaffen."

Jaresh gibt einen kehligen Lacher von sich. "Ha! Du hast gesagt, ich würde mich an einen Strohhalm klammern, der zu Hälfte trockenbrüchig und zur Hälfte verfault sei."

"Sowas hätte ich niemals gesagt - ich kenne mich in der Landwirtschaft überhaupt nicht aus."

"Sinngemäß."

"Ich wollte nicht zu optimistisch klingen." Beide lächeln, dann fügt der Halbling mit einem gewinnenden und absichtlich übertriebenem Lächeln hinzu: "Aber ich habe natürlich immer an euch geglaubt."

Jaresh winkt ab. "Wir wollen wieder ernster werden. Ihr habt viel erreicht und dafür gebührt euch der Dank von ganz Dorwida. Ich war im Saal und habe die Ausführungen eures Kameraden zur Reise mit angehört. Aber sagt - hättet ihr Zeit, heute mit auf meinen Hof zu kommen und mir genauer von Gul Hulad und anderen einzelheiten zu erzählen. Ich würde euch gerne auch ausbezahlen - euren gerechten Lohn. Auch wenn ihr morgen wieder ziehen müsst, wenn ich es richtig verstanden habe. Und natürlich sind auch all eure Gefährten eingeladen, wenn sie wollen."

* * *

"Ich brauche keinen Hass. Und den Krieg auch nicht!"[1], platzt es aus Barkas heraus, als Basilio seine letzten Worte spricht.

Desto legt ihm die Hand auf die Schulter und der Hirogul beruhigt sich wieder ein wenig. "Du sprichst wahre Worte, Basilio. Und ich für meinen Teil habe auch eine Ehrenschuld vor der Merovina der Elfen. Sie hat mich gehen lassen und das werde ich nicht vergessen. Ich werde mich für neue Gespräche mit den Elfen aussprechen." Basilio erinnert sich an den Begriff - Merovina stand in der Sprache der Kargi für "edle Tochter" - eine exakte Entsprechung für 'Prinzessin' hatten sie in ihrer streng patriarchalischen Kultur nicht. "Aber ich bin nur einer. Und selbst wenn mein Bruder es genauso sieht - unser Vater lebt noch. Und noch viele andere, die den Krieg miterlebt und Söhne und Väter und Brüder verloren haben. Ich weiß nicht, ob sie das so sehen werden."

"Nicht meine Sippe", presst Desto hervor, und er sagt das nicht bedauernd, sondern wütend. Barkas nickt. "Aber lassen wir mal die Ukhtark beiseite - bist du dir sicher, dass die Adair einen Neuanfang wollen? Ich meine nicht nur die Merovina, sondern der Stamm? Du hast gesehen, wie sie mich behandelt haben. Bist du dir wegen denen sicher?" Der Hirogul schaut kurz zu Seite zu Flannait. "Kannst du dir zumindest bei der da sicher sein?"

Es klingt herausfordernd, trotzig - Basilio könnte sich sogar angegriffen fühlen. Doch so ist es nicht. Der Koraker merkt deutlich, dass die Fragen nachdenklich und ehrlich gestellt werden und nicht als Gegenargument gedacht sind - trotz des aufbrausenden Tons des Hiroguls, der anscheinend untrennbar zu ihm gehört.

"Es wird ein steiniger und langer Weg sein, Basilio", fügt Barkas an - immernoch auf eine Antwort wartend, "falls es ihn überhaupt gibt."

* * *

Elrynor schaut einige Augenblicke Flannait entgeißtert an - dann fängt sich der Hexer und entblößt die makellosen Zähne in einem eisigen Lächeln. Diese Sekunden haben aber gereicht, um der Elfe zu zeigen, dass der Ivsaar ebenso überrascht ist, sie hier zu sehen, wie sie ihn. Ihr Großvater hat ihn also wohl nicht beauftragt.

"Tá an domhan fíor madhouse. Anois Buailim an bastaird ar ár Prionsa marbh arís"[2], antwortet er mit schneidend heller Stimme. "Clocha sneachta, Flannait - iníon de Semias. Bhí Shíl mé go bhfuil tú ar feadh i bhfad marbh. An smaoineamh is dócha an chuid is mó i Jaylin. Mar sin ná bíodh imní ort - do sheanathair ní ag lorg agat."[3]

Er schaut kurz zu Basilio hinüber, der eben mit den Kargi spricht. Barkas redet auf den Koraker ein, während ihn Desto an der Schulter zurückhält. Plötzlich lächelt der Elf ein trauriges Lächeln. "I ndáiríre, ní ba chóir dom a bheith ionadh - ar bhealach oiriúnach tú do na daoine seo. Luíonn sé le réasún go bhfuil a fhios agat leo. Shortsighted agus tiomáinte ag mothúcháin, ionas go bhfuil siad. An lanky níl an-cainteach. Is dócha go bhfuil a dúirt sé cheana féin agat, agus mura bhfuil, ansin beidh sé a dhéanamh do cinnte, mar sin is féidir liom a dhéanamh díreach chomh maith féin: Do seanathair theastaigh mé chun báis, mar gheall ar eagla sé mo bronntanais agus nach dtuigeann siad. Ach bhí mé in ann éalú roimh cuireadh an phianbhreith amach. Táim anois outcast, ach is mian leat."[4]

* * *

Jamir verlässt den Raum als letzter und findet sich kurze Zeit später ebenfalls auf dem Dorfplatz wieder. Seine zukünftigen Weggefährten, darunter auch die beiden Männer, die zu heilen er gebeten wurde, stehen zerstreut auf dem Platz - haben sich in drei kleine Gruppen gespalten. Der schmächtige Mann, der um Heilung gebeten hatte, spricht gerade mit den beiden Kargi. Flannait hat sich zu einem Elfen gestellt. Der Schamane und der Waldläufer standen bei einem älteren Mann und einem Halbling. 'Jemma', schoss es ihm durch den Kopf. Als Halbling lernte man Seinesgleichen an neuen Orten schnell kennen - das änderte sich nicht. Er hatte schon ein Paar Worte mit der spitzzüngigen Frau gewechselt - lebensfroh war sie, das musste man ihr lassen.

Und der große Krieger? Der schien gänzlich verschwunden zu sein. Der Paladin überlegt, was er als nächstes tun soll.
 1. Die komplette Unterhaltung in diesem Absatz ist auf Kargi
 2. Elfisch: Die Welt ist wahrlich ein Tollhaus. Nun treffe ich auch den Bastard unseres toten Prinzen wieder.
 3. Elfisch: Sei gegrüßt, Flannait - Tochter von Semias. Ich hatte gedacht, dass du schon lange tot bist. Das denken wohl die meisten in Jaylin. Also keine Sorge - dein Großvater sucht nicht nach dir.
 4. Elfisch: Eigentlich darf ich gar nicht überrascht sein - irgendwie passt du zu diesen Leuten. Es ist folgerichtig, dass du sie kennst. Kurzsichtig und von Emotionen gelenkt, so sind sie. Der schmächtige da ist sehr geschwätzig. Wahrscheinlich hat er es dir schon erzählt und wenn nicht, dann wird er es ganz bestimmt tun, also kann ich es genauso gut auch selbst machen: Dein Großvater wollte mich hinrichten lassen, weil er meine Gaben fürchtet und sie nicht versteht. Aber ich konnte entkommen, bevor das Urteil vollstreckt wurde. Ich bin jetzt ein Ausgestoßener, genauso wie du.
« Letzte Änderung: 21.11.2015, 22:33:19 von Khenubaal »

Sanjan, von den Bahir

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Dorwida
« Antwort #568 am: 22.11.2015, 01:06:10 »
Das Angebot hört sich richtig gut an. Den Abend bei Jaresh verbringen und von der Reise erzählen. So lächelt Sanjan freudig. „Ich bin dabei.“ sagte er prompt und blickte zu Kirus. „Das hier ist Kirus, er gehört zur Händlertruppe mit dem Zwerg und dem dicken.“ Sein blick wandert zur Halblingsfrau und dann zurück zu Jaresh. „Er sollte dich Jemma suchen und dann auf die Rückkehr des Zwerges warten. Sicher darf er doch mitkommen, oder?“ sein lächeln wurde deutlich breiter. „Wir können heute Abend nicht nur über die Kargi reden, sondern auch über die schurkische Hand dahinter und ein paar Stammesgeschichten vielleicht auch noch.“ Mit dem Daumen seiner linken Hand deutet er auf Kirus, welcher zu seiner linken steht. „Er kennt nämlich diesen Soldaten, weshalb die Frau fast ausgerastet war und unseren Feind zu kennen, auch wenn es schon Jahre her ist, ist sicher gut. Um die Stimmung bei den Themen zu heben hab ich auch einen Vorschlag.“ mit der sinkenden linken Hand klopt sich Sanjan auf einen seiner Kräuterbeutel. „Ich könnte uns Šamaan Pakiruumi[1] machen. Die nötigen Kräuter habe ich und wenn du so gut wärst und noch etwas Kumys[2] oder etwas passendes dazu gibst, kann ich es sofort zubereiten. Für unsere Freunde wie Manik und Jemma wäre es doch sicher auch etwas, mal was richtig Dejy zu trinken. Das erklärt das breite Grinsen des Schamanen voll und ganz. Denn die Kräuter vermögen die alkoholischen Geschmack der Pferdemilch nicht nur zu überdecken, sondern stärken auch die Rauschwirkung des Getränkes ohne dabei Kopfschmerzen am nächsten Tag erwarten zu müssen. Kein Wunder schließlich sind einige Pilze und Kräuter, die normaler weise nicht in die Pfanne kommen, Teil dieser besonderen Art von Kumys. Unter den Bahir wird der Trunk meistens nur von den Schamanen und älteren des Stammes getrunken. Bei besonderen Anlässen, wie eine kommende Jagt, dürfen auch jüngere Stammesmitglieder den Trank trinken. Es soll ihnen Mut für die Jagt bringen und so die Ahnen es wollen auch Visionen.
 1. Dejy für Schamanentrunk
 2. Kumys = vergorene Pferdemilch

Basilio Aristide

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Dorwida
« Antwort #569 am: 22.11.2015, 16:55:52 »
"Sicher?" lacht Basilio müde.[1] "Ha, wie sollte ich mir sicher sein können, ich kenne die Leute doch gar nicht. Zu Aisling Adair bin ich ja vielleicht durchgedrungen, bei ihr denke ich, vielleicht will sie den Frieden um ihrer Kinder willen, und dieser 'Onkel Liam' schien mir auch ganz vernünftig. Aber darüberhinaus gibt es Dutzende Faktoren, die mir unbekannt sind. Erst einmal muss sie sich ja nach dem Tod ihres Vaters als Fürstin durchsetzen, vorher ist jede Spekulation eh müßig. Ich wollte mit meiner Bemerkung kein Wissen oder auch nur Zuversicht vortäuschen, sondern lediglich darauf hinweisen, dass sich hier demnächst eine Gelegenheit bieten wird, wie sie so schnell nicht wiederkommt. Ob ihr—oder die Elfen—diese ergreifen wollt, ist allein eure Entscheidung. Die Geschichte unser Welt zeigt ja, dass die meisten solcher Gelegenheiten ungenutzt verstreichen, weil keiner sie auch nur erkennt, oder falls doch, es nicht laut auszusprechen wagt, oder falls doch, dafür verlacht, verstoßen oder umgebracht wird.

Ja, du bist nur einer. Und Destos Sippe mag es anders sehen. Und dein Vater mag noch leben. Und vielleicht gibt es keine Hoffnung. Im Ernst, ich versuche hier gar nicht, dich davon zu überzeugen, du müsstest dich für irgendwas einsetzen. Das ist ganz allein deine Entscheidung. Falls du dich aber dafür entscheidest, möchte ich dir eine Sache mit auf den Weg geben, die ich nach bitterem Lehrgeld herausgefunden habe. Davon zu reden ist mir sehr peinlich, ich hoffe also, du tust es nicht einfach als frechen, da ungebetenen Ratschlag ab, noch dazu von jemandem, den das alles eh nichts angeht. Also, wegen meiner unkriegerischen Statur haben die mir unterstellten Soldaten—allesamt einen Kopf größer, die Schultern doppelt so breit—anfangs immer gemeint, sie könnten mir auf der Nase herumtanzen. Hätte ich da jedesmal versucht, sie alle sofort und gleichzeitig davon zu überzeugen, dass ich aber ihr vorgesetzter Offizier sei und sie mir gefälligst zu gehorchen hätten, ich hätte mich niemals durchgesetzt. Statt dessen habe ich mir immer ein oder zwei ausgeguckt—die richtigen müssen es sein—und diese überzeugt, bis sie auf meiner Seite waren, und mit ihrer Hilfe konnte ich dann die meisten anderen herumkriegen, bis der letzte Rest dann nicht mehr anders konnte, als mit der Mehrheit mitzuziehen. Was man aber nie schafft: alle zu überzeugen. Das darf man sich auch gar nicht als Ziel setzen, sonst verliert man den Mut: zu recht, denn ein solches Unterfangen wäre tatsächlich hoffnungslos. Nimmt man sich aber einen nach dem anderen vor, ohne allzu weit vorausschauen zu wollen, dann wird dank der Verbündeten plötzlich möglich, was am Anfang, als man noch alleine dastand, unmöglich erschien.[2]

Wie aber schon gesagt: meine Angelegenheit ist das alles ja eigentlich nicht. Was ich euch versprochen habe, werde ich halten, einen glücklichen Ausgang unseres Angriffs auf Gulasado vorausgesetzt (und mein eigenes Überleben): dass ich als Außenstehender ohne eigene Interessen an der Sache meine Hilfe anbieten werde, so denn beide Seiten sie annehmen wollten, einen neuen und gerechteren Vertrag zwischen Kezhdal und Dorwida auszuhandeln. Den Rest des Weges müsst ihr selber gehen. Ich will aber glauben, dass ihr es schafft.

Oh, und bei Flannait will ich gern ein gutes Wort für euch einlegen. Bei ihr läge mir die Sache besonders am Herzen, weil sie nämlich wirklich eine Freundin ist."


Die ganze Rede hält Basilio noch immer vom Boden aus. Um ein Haar endet er mit den Worten: könnte mich jetzt bitte jemand ins nächste Bett tragen?
 1. Basilios Rede komplett auf Kargi.
 2. Diplomacy = 27, natürliche 20. Basilio versucht Barkas zu überzeugen, derjenige zu sein, der hier den Anfang macht und die Seinen überzeugt, doch auch mit den Elfen den Frieden zu suchen, wenn Aisling Adair sich nach dem Tod ihres Vater durchsetzen kann und sich zu einem solchen Frieden bereit zeigen würde.
"Call no man happy until he is dead."

"War," he sung, "is toil and trouble;
Honor, but an empty bubble."

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