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Autor Thema: Kapitel 2 - In den Tiefen des Droskarfelses  (Gelesen 67021 mal)

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Gerion der Wanderer

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Kapitel 2 - In den Tiefen des Droskarfelses
« Antwort #135 am: 25.07.2015, 12:58:21 »
Gerion zögerte zunächst,m als sie den Raum betraten und hielt sich zunächst von den Bänken fern. Als er die Karte entdeckt, ging er langsam dorthin, um den Plan anzuschauen und sich zu orientieren. Auch den Podest berührte er nicht, er fürchtete nun überall Fallen oder Druckplatten, die sie in Schwierigkeiten bringen könnten. Als er ihre Position auf dem Plan ausgemacht hatte (oder dies jedenfalls glaubte), näherte er sich dem Horn und schaute es sich an. Allerdings konnte er sich auch auf diese Gerätschaft keinen Reim machen. Er versuchte, einen Luftzug zu spüren, der in die Trompete gelenkt wurde und es so "blies", er war allerdings nicht mal sicher, ob das Geräusch wirklich aus dem seltsamen Gerät kam.

Er zuckte mit den Schultern und sagte zu den Kameraden: "Alles seltsam hier, habt ihr eine Idee, was das hier ist?" Er hielt sich aber gar nicht lange damit auf, eine Antwort abzuwarten, denn sie hatten es ja eilig. "Nach dem Plan muss es eine weitere Geheime Tür dort geben", dabei zeigte er auf die östliche Wand, "wollen wir weiter?"

Shira

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Kapitel 2 - In den Tiefen des Droskarfelses
« Antwort #136 am: 25.07.2015, 17:07:19 »
Auch Shira trat vorsichtig in den Raum und achtete darauf, nicht unbedacht eine Falle auszulösen, mit denen dieses Höhlensystem übersäht war. Sie lies ihre geschärften Augen über die Wände und Böden gleiten, bevor sie einen Schritt weiter ging. Als sie das Gefühl hatte, dass der Raum sicher war, gab sie für die anderen Entwarnung."Ich kann nichts erkennen, was auf eine Falle hindeutet. Wahrscheinlich hat niemand damit gerchnet, dass wir den Zugang zu diesem Raum überhaupt finden."

Interessiert betrachtete sie das seltsame steinerne, verschlungene Horn. "Warum stehen die ganzen Bänke hier? Ist dies ein Beobachtungsplatz? Aber was gibt es hier zu sehen?" Sie schaute durch das Loch in der Wand, was auf der anderen Seite zu sehen war. Allerdings war es doch sehr klein, um wirklich etwas erkennen zu können.  Sie schüttelte den Kopf und betrachtete nochmals das merkwürdige Horn. Vorsichtig nahm sie es von der Wand, setzte es an das Loch und schaute hindurch. Nein, dies war sicher nicht der Zweck dieses Geräts und sie schaute fragend zu dem Gnom hinüber.

Als Gerion die Karte entdeckt hatte, drückte sie Wilbur die Trompete in die Hand und studierte ebenfalls die Karte. "Weißt du was das ist?", fragte sie etwas ungläubig den Waldläufer, nachdem dieser sofort weiterziehen wollte. "Hier sind wir hereingekommen und hier war das Becken mit dem geschmolzenen Metall." Dann fuhr sie mit dem Finger nach link und wieder nach oben. "Und sieh hier, die Sterne stellen bestimmt die Figuren dar, welche wir soeben passiert haben. Wenn mich nicht alles täuscht, sind wir genau hier. " Sie schaute nach oben. "Hier müssen wir hin, um nach unten zu den Kindern zu kommen."

Anschließend blickte sie nochmals zu Gerion, der schon drängelte weiterzugehen. "Aber wem erzähle ich das. Dies hast du sicher auch schon alles gesehen. Lass uns aber die Karte kurz abzeichnen. Dies kann uns später noch sehr hilfreich sein." Sie nahm ihren Rucksack von der Schulter, holte Papier und Tinte heraus und begann eine grobe Skizze des Höhlenplans anzufertigen.

[1]
 1. Knowledge Dungeneering 25

Thorgrimm

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Kapitel 2 - In den Tiefen des Droskarfelses
« Antwort #137 am: 26.07.2015, 05:35:40 »
Keine weiteren Fallen stellten sich der Gruppe in den Weg - zumindest nicht im Moment und so konnten sie zusammen mit den Kobolden, diesen seltsamen Raum untersuchen. Während Gerion sich mit der steinernen Trompete beschäftigte und dabei bemerkte, dass die Geräusche im Raum nicht von dieser ausgingen, fingen auch die beiden Kobolde an, sich staunend durch den Raum zu bewegen. "Ooooh, das zwar nicht Raum von Oberzwerg aber trotzdem interessant. Leider kein Glitzerzeug aber vielleicht hinter nächste Tür." Diesmal war es Kibbo, der sprach.
Shira versuchte durch die Löcher in der Wand des Raumes etwas zu entdecken aber sie konnte nichts erkennen. Die steinerne Trompete und die Löcher mussten irgendeinen anderen Sinn haben.

Gerion der Wanderer

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Kapitel 2 - In den Tiefen des Droskarfelses
« Antwort #138 am: 27.07.2015, 09:53:20 »
Gerion interessierte sich kaum für diesen Raum und die komischen Geräte hier. Mittlerweile waren all diese Dinge nur Zeug eines kranken Kopfes, die erst einmal gefährlich sein konnten, die Kinder saßen aber irgendwo in der Tiefe. Aber er wartete geduldig, während die anderen sich alles anschauten. Als Shira den Plan abzeichnete, erkannte er, dass es eine sehr gute Idee war. "Ja, das ist gut, danke."

Dann schaute er auch noch einmal kurz in das Loch, ging dann aber zu der östlichen Wand, wo laut Plan eine Tür sein sollte und versuchte, sie zu finden[1].
 1. Perception 24
« Letzte Änderung: 27.07.2015, 09:54:24 von Gerion der Wanderer »

Wilbur Goldhämmerer

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Kapitel 2 - In den Tiefen des Droskarfelses
« Antwort #139 am: 28.07.2015, 13:49:55 »
Wilburs Augen begannen zu leuchten. Schnell überlegte er, wozu das alles gut sein sollte, doch dann begriff er die Funktionsweise der Vorrichtung. Er setzte sich auf eine Bank, legte sein Ohr an die Steintrompete und lauschte den Geräuschen die ihn dadurch erreichten. Er schaute zu den anderen auf und rief: "Wisst ihr, was das ist? Die alten Baumeister waren ziemlich klug. Damit konnten sie die Räume abhören."

Shira

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Kapitel 2 - In den Tiefen des Droskarfelses
« Antwort #140 am: 28.07.2015, 22:34:34 »
"Interessant!", merkte Shira sofort an. "Kannst du uns sagen, wass in den nächsten Räumen auf uns wartet? Zuerst muss eine Art Geheimgang folgen, der nach der Skizze zu urteilen vielleicht in das Zimmer des Oberzwergs führt. Das würde auch gut dazu passen, dass er hier die Möglichkeit hatte alle anderen zu bespitzeln.

Setze das seltsame Gerät einmal an und dann sollten wir zusehen, dass wir weiter kommen."

Nasreddin Yahya

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Kapitel 2 - In den Tiefen des Droskarfelses
« Antwort #141 am: 28.07.2015, 23:28:00 »
Als Nasreddin den Austausch zwischen der Hexe und dem Orakel mitbekam, öffnete er seine Arme weit wie zu einer Umarmung. "Wilbur, du Sultan der Weisheit stimmt das was du berichtest, können wir mit diesem Gerät die anderen Räume abhören? Vieleicht hat Sarenrae Erbarmen mit uns und erlaubt uns aus einer dieser Richtungen die Stimmen der Kinder zu vernehmen?"
Bei diesen Worten erschien ein breites Lächeln auf dem Gesicht des Geschichtenerzählers, falls die gnädige Sarenrae und der lachende Gott ihnen erneut ihre Unterstützung gewehrt könnten sie so die Kinder viel schneller finden.
"Dieser Unwürdige glaubt, dass wir dieses Geschenk das uns gegeben wurde klug verwenden sollten und nicht Überstürzt handeln."
« Letzte Änderung: 28.07.2015, 23:28:16 von Nasreddin Yahya »

Gerion der Wanderer

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Kapitel 2 - In den Tiefen des Droskarfelses
« Antwort #142 am: 29.07.2015, 09:53:03 »
Als Wilbur die Funktion der Trompete erkläre, wird Gerion wieder neugierig. Er tritt zu den Kameraden und hört, was Wilbur erzählt. "Oh, das wäre gut. Verstehst du, wie das Gerät funktioniert bzw. kannst du es benutzen?" Er war gespannt, was sie so erfahren konnten. Er konnte sich zwar nicht vorstellen, wie das funktionieren sollte, allerdings war er in seinem Leben schon mehrfach überrascht worden, was Zauberwirker so alles für Dinge basteln konnten.

Als Shira von der Geheimtür sprach, sagte er ihr: "Ich habe die Tür gefunden", dabei zeigte er auf die Wand, "wenn wir also soweit sind, können wir weiter."

Amani

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Kapitel 2 - In den Tiefen des Droskarfelses
« Antwort #143 am: 30.07.2015, 10:59:45 »
"Wiliam hat mir nur die Wege der Iomedae gezeigt. Sie helfen, wenn man aufgewühlt ist und es einem nach innerer Ruhe dürstet. Doch Gorum führt meinen Arm.

Gorum ist überall dort wo Krieg ist und Blut fließt. Er hat bisher seine metallerne Hand über mich gehalten und mich durch jedweges Gemetzel geführt.
Aber was soll ein Gaukler schon von dem Gott in Eisen verstehen? Es geht um Stärke und Macht. Und wenn ich im Kampf sterben werde wird meine Hand eine Waffe halten und meine Seele wird aufsteigen."
, Theudis ist kein Kleriker und seine Erklärung sind eher unvollständig, wenn nicht gar falsch sollte man jemals mit einem Kleriker von Gorum sprechen. Aber er ist in dem festen Glauben, dass die Stärken beschützt werden, dass er beschützt wird.

"Vielleicht wollte Wiliam mich konvertieren. Egal, er war da als ich ihn gebraucht habe, bei welcher Gottheit er auch gerade sitzen mag."

Er schüttelt leicht den Kopf: "Wenn du anfangen willst zu singen tu es. Aber es hilft vielleicht mehr ruhig zu atmen und zu versuchen an nichts zu denken. Der Frieden kommt von alleine zu einem. Zumindest hat Wiliam das gesagt. Bei mir funktioniert es leider nicht immer."

Finlay MacBhradain

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Kapitel 2 - In den Tiefen des Droskarfelses
« Antwort #144 am: 30.07.2015, 13:21:24 »
Theudis antwortete nicht sofort und Finlay glaubte schon, der Mann hätte sich entschieden zu schweigen. Was, dann muss ich jetzt singen? Das war doch nicht ernst gemeint! Obwohl, die Stille, die ertrag ich wirklich nicht. Einsam gehen wir durchs Leben, schweigend in den Tod. Aber dann antwortete Theudis doch noch, dazu in allem Ernst, auf Finlays Frage. So, William brauchte also bloß ruhig zu atmen und an nichts zu denken, um Frieden zu finden. Was für ein glücklicher Mensch!

"Friede, nein, den werd' ich im Leben nicht haben." Flüstert eine Göttin mir zu aus jedem Bach, Fluss oder Strom. "Da sind die Wahrsagerinnen sich einig. Mit etwas Glück finde ich ihn vielleicht im Tod."

Und selbst dafür standen die Karten momentan schlecht—für Theudis offenbar auch. Heldenhaft in der Schlacht hatte er fallen wollen, statt dessen war er auf der Flucht in eine Grube gestürzt. Das musste ihn fast noch mehr ärgern, als es Finlay ärgerte, aber man sah's ihm gar nicht an, so ruhig wie er dasaß. William schien ein verdammt guter Lehrer gewesen zu sein.

"Man kann's sich halt nicht aussuchen. Natürlich hast du recht, dass ich nicht viel von Krieg und Schwertern versteh, aber ich denk' mir trotzdem, dass Gorum dein ganzes Leben betrachten wird, nicht bloß das Wie und Wann deines Todes, über das wir ja zumeist keine Kontrolle haben. Sonst wäre es am Ende reiner Zufall, wer in Gorums Hallen landet."

Und damit war irgendwie alles gesagt. Finlay bemerkte, dass er schon die ganze Zeit mit seinem Dolch herumspielte. Plane immer für das Schlimmste, hatte Theudis vorhin gemeint. Ja, etwas anderes erwartete Finlay vom Leben eh nicht mehr. Aber durfte er so schnell aufgeben? Würde es ihm nicht als Feigheit statt als Liebe ausgelegt?

"Das Licht wird nicht mehr lange halten und dann war's das[1]", sagte er. Ob er so lange ausharren sollte? Er kam sich schon sehr befangen vor, so unter Theudis' Blick auch nur das Für und Wider abzuwägen. Aber der Gedanke, dass ihn nicht nur die Enge einer Gruft, sondern auch deren Dunkelheit umfangen würde, war schlimmer als der, dabei beobachtet zu werden. Er stellte sich all die Erde vor, die von oben und von allen Seiten auf sie drückte... Luft, er bekam keine Luft!

Ersticken. Natürlich, warum hatte er das nicht gleich gesehen? Sie würden ersticken, nicht verhungern oder verdursten. Wie lange konnte die Luft hier herinnen halten? Jedenfalls nicht lange genug, als dass jemand in Falkengrund sie vermissen und ihnen einen zweiten Trupp hinterherschicken könnte. Schon gar nicht, wie die Dörfler da drauf waren. Finlay hatte es nicht begriffen. Wenn bei den Zigeunern Kinder vermisst wurden, dann machte alles, was noch oder schon laufen konnte, sich sofort auf, um sie zu suchen! Aber hier? Hier hatte man fünf Fremde angeheuert. Nun gut, er musste die Welt nicht begreifen. Jetzt nicht mehr.

"Vielleicht geht es auch aus, sobald ich... Also, wenn du willst, ich hab Kerzen dabei. Die verbrennen die Luft nicht so schnell wie Fackeln. Bedien dich einfach." Er deutete auf seinen Rucksack, dann stand er auf und zog Jacke und Wams aus. Darunter kam ein auffallend gut gearbeitetes Kettenhemd zutage. Auch dieses hob Finlay mit einiger Mühe über den Kopf, und zu guter letzt folgte auch noch das Unterwams.

Dass Finlays Unterarme tättowiert waren, hatte Theudis natürlich schon gesehen, jetzt kamen auch die Tattoos auf den Oberarmen, Brust und Rücken zum Vorschein. Besonders ins Auge fiel der Schwan, der mit weit ausgebreiteten Flügeln die Brust zierte. Der zur Seite gebogene Kopf deutete genau aufs Herz. Direkt unter der Schnabelspitze müsste man ansetzen und könnte es nicht verfehlen.

Aber habe ich mir die Ewigkeit mit ihr schon verdient? Sehr viel geleistet hab' ich ja noch nicht; allein noch gar nichts. Und sterben tue ich auf einer ganz und gar unwürdigen Mission. Aber ach, der Mensch braucht doch was zu beißen und warme Klamotten bei der Kälte, und am Ende war's die Einsamkeit, die mich dazu gebracht hat, mich diesem Himmelfahrtskommando anzuschließen. Jedenfalls hat's keinen Zweck, noch länger zu warten. Von eigener Hand muss es sein! Einfach bloß ersticken, weil man in eine Grube gefallen ist, die man übersehen hat, das ist kein Liebesbeweis. Ich muss Naderi schon vertrauen, dass sie mein Herz und meine Seele kennt und ihr Versprechen erfüllt, denn ich habe meins erfüllt so gut es nur eben ging.

Er nickte Theudis zu. "Seh' dich auf der anderen Seite wieder. Oder vielleicht auch nicht. Wer weiß das schon."

Zugegeben, es war ein sehr unangenehmes Gefühl: dass er einen Zuschauer haben würde. Eigentlich hätte es ein privater Augenblick werden sollen, nur er, Rhianna und der Fluss. Er wandte Theudis den Rücken zu, zog seinen Dolch, hob ihn zum Herzen und machte sich bereit.

Bruder Oldroyd hatte ihm erklärt, dass es ansonsten keines großartigen Rituals und keiner weiteren Vorbereitung bedürfe: Dolch oder Fluss, und die Gedanken bei der Liebsten. Und doch hatte Finlay es sich eigentlich immer so ausgemalt: ein letztes Lied, auf der Brücke, bevor er sprang. Eins, dass die Seele berührte und die Sphären durchdrang und vielleicht, vielleicht von ihr gehört wurde. Da sie noch lebte, konnte er sich letzteres nicht erhoffen, aber er beschloss, es trotzdem so zu machen. Er und Rhianna hatten viel gesungen. Sie hatte ihm rostländische Lieder vorgesungen, er ihr varisische, und gemeinsam hatten sie das Leben und ihre Liebe besungen.

Also schloss er die Augen, beschwor Rhiannas Anblick aus der Erinnerung und sang das Lied, das ihr immer am besten gefallen hatte.[2]

"A través da noite silenciosa, noite sen estrelas
Deseñan melancolicamente as melodías do xitano;
Como o mendigo ás portas
Suplica alí debaixo da fiestra:
»Abre-me, querida, e escoita as miñas palabras do amor.«

»Vagabundo bronce, o teu canción é tan doce!
A túa voz seduce os seus sentidos
De todas mulleres. Son tolo por ela.
Comeza a túa música, vai, vai, comeza!
Oh, xitano co pelo negro - canta, canta para min!«

»Lonxe de aquí hai un poderoso auga.
Ademais de que vive libre, bonito, mellor!
Veña, oh veña, vou levar-te alí.
Ningún toque de malicia vai tocar en ti,
Eternamente serei fiel aos meus votos do amor!«

»Oh xitano bronce co pelo negro
A túa voz me seduciu tamén, me pobre moza!
Pero a túa música fuxiu sen lealdade.
Ti tamén me deixaches, infiel!
A ningunha muller, só á rúa na que es fiel.«"
[3]

Schon während er sang, ärgerte Finlay sich über seine Wahl. Nein, nein, nein, das stimmte ja alles nicht, das war bloß das Vorurteil. Niemand war treuer als ein Zigeuner. Niemand war treuer als er! Zwar brachte er das Lied zu Ende, aber er musste sich zwingen und an den schlimmsten Stellen verzog er das Gesicht und als er geendet hatte, fluchte er leise vor sich hin. Nein, so wollte er sich nicht verabschieden, das Lied sollte nicht sein letztes sein. Doch welches dann? Mit der Stirn an die kühle Wand gelehnt, stand er da und überlegte.
 1. Finlays Licht hält 40 min insgesamt
 2. Perform (sing) = 10, gesungen zu dieser Melodie, nur etwas langsamer. Text frei nach der Zigeuner-Romanze von Josef Kiss (1843-1921), ins "Varisische" übergoogelt und nachgebessert.
 3. 
Übersetzt aus dem Varisischen (Anzeigen)
« Letzte Änderung: 30.07.2015, 21:24:49 von Finlay MacBhradain »
Mein Herz ist leer, deines sei voll.
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Thorgrimm

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Kapitel 2 - In den Tiefen des Droskarfelses
« Antwort #145 am: 05.08.2015, 16:06:00 »
"Ich weiß wie es funktioniert und ich denke, dass man damit sogar seine Stimme verstärkt in den entsprechenden Räumen ertönen lassen kann. Vielleicht hilft uns das ja weiter aber erst einmal werde ich hören, was da vor sich geht." antwortete Wilbur seinen Gefährten und fing daraufhin an, die steinerne "Trompete" von seinem Sockel an der Nordostwand der Lauschkammer zu nehmen und anschließend mit einigen kompliziert aussehenden Handgriffen an einem der Löcher zu befestigen. Kurz darauf traten Geräusche aus der Trompete, die von den Wänden zurückgeworfen und so verstärkt wurden. Es war also nicht notwendig, dass man an der Trompete lauschte, da der gesamte Raum von leisen Geräuschen erfüllt wurde.
Doch nicht nur Geräusche waren zu hören. Die Erhebungen auf der Karte, in der Mitte des Raums, veränderten sich und wurden wie von Geisterhand in die Karte zurückgedrückt, sodass sie nur noch bei genauer Untersuchung zu sehen waren. Lediglich eine Erhebung blieb übrig und zeigte so an, welcher Raum abgehört wurde.

In diesem Moment hörten sie Raum 14 ab und was immer dort vor sich ging, klang nicht gut. Die Lauschkammer wurde von reißenden, schmatzenden Lauten und dem Kratzen von irgendetwas Scharfen auf Steinboden erfüllt. Wie eine groteske Melodie fügten sich die Geräusche zusammen und wurden nur ab und zu von einem fernen Schluchzen unterbrochen, dass daraufhin mit einem Fauchen beantwortet wurde.
Nachdem sich diese Geräusche nicht veränderten, wechselte Wilbur den Standort der Trompete. Die Karte zeigte Raum 15 an und anscheinend befanden sich momentan ein ganzer Haufen Kobolde darin, denn die Lauschkammer wurde von dem Zischen, Bellen und Quieken verschiedener Tonlagen erfüllt, was Wilbur und Shira als drakonische Sprache erkannten. Anscheinend befand sich unter den Kobolden ein Schamane namens Kerdamarrk, der nicht ganz glücklich mit der Situation seines Volkes war. Wilbur übersetzte den langen Monolog des Schamanen für die Gruppe.

Er erzählte davon, dass die Wahrschuppenkobolde schon seit der Krönung Merlokrep, den er nur als allmächtigen Drachenkönig bezeichnete, unter einem schlechten Stern standen. Schon die Entscheidung, dass sich das Volk in die Höhlen unter Droskars Schmelztiegel zurückziehen sollte, weil in ihren Heimathöhlen von "verdorbenen, kriechenden Schatten" erobert worden waren, wäre falsch gewesen.
In den darauf folgenden Wochen sei der Stamm sehr stark geschrumpft, weil entweder die neuen monströsen Nachbarn der verseuchten und verfluchten Ruine angegriffen hatten oder weil der Drachenkönig wieder einen seinen Wutanfälle bekommen hatte und so selbst für den Untergang seines Stammes sorgte.
Das Jekkajak "Er-der-mehr-vergisst-als-du-oder-er-wissen" sich auch noch plötzlich an eine uralte Prophezeiung erinnerte, war dann das Aus für den Stamm. Kerdamarrk wiederholte diese Prophezeiung für die anderen Kobolde, die sich ebenfalls im Raum befanden noch einmal.
"Wenn der verlorene König sitzt auf dem Thron, unser großer Stamm mäht-mäht seinen letzten Ton! Um unser Volk zu retten, wasch unsere Not mit dem Blut von Rosahautbrut von der Kron!"
Der Schamane erzählt weiter, dass Merlokrep sofort wusste, was zu tun war. Er schickte seine besten Untergebenen, um die Rosahautbabys aus ihren Betten zu stehlen. Doch wie es der Zufall so wollte, trafen die Kobolde schon in den Ruinen des Kinderheims auf passende Opfer und entführten stattdessen diese. Kerdamarrk war sich sicher, dass auch diese Prophezeiung den Stamm nur weiter ins Unglück stürzen würde aber wusste nicht, was er dagegen tun sollte. Der Monolog endete in einer Diskussion zwischen dem Schamanen und den anderen Kobolden im Raum. Sie stritten darüber, was genau sie tun sollten.

Lediglich durch ein weiteres der Löcher, in den Wänden, traten interessante und doch seltsam anmutende Geräusche in die Lauschkammer. Es war ein varisisches Lied[1], was hier unten natürlich völlig fehl am Platz wirkte. Auch wenn es nicht besonders gut gesungen wurde, war doch zu erkennen, dass kein Kind eine solche Stimme entwickeln konnte und das bedeutete, dass sich noch weitere Personen hier unten befanden.
Die Erhebung auf der Karte zeigte an, dass sie gerade den Gang von Raum 16 zu Raum 7 - der Magnetfalle - belauschten. Ihr Weg führte sie sowieso in Raum 10, der das Zimmer des Oberzwergs sein musste, wie die Kobolde gesagt hatten. Es war also kein Umweg, wenn sie dort einmal nachsehen würden.
Jarrdreg und Kibbo hatten sich während der gesamten letzten Zeit sehr ruhig verhalten. Sie kommentierten das Gehörte lediglich mit einem leisen "Nich gut. Das ist wirklich gar nich gut."
 1. Es ist natürlich das, das Finlay gesungen hat
« Letzte Änderung: 05.08.2015, 16:42:58 von Thorgrimm »

Shira

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Kapitel 2 - In den Tiefen des Droskarfelses
« Antwort #146 am: 06.08.2015, 22:59:02 »
Interessiert beobachtete Shira den Gnom, wie er die seltsame Trompete in Position brachte. Dafür war sie als gedacht. Der alte Wilbur war in der Tat ein schlauer Fuchs - mit Technik kannte er sich aus.

Als die Geräusche plötzlich ertönten und die Karte, welche sie gerade abgezeichnet hatte, sich bewegte, war sie sofort im Bilde. Die Bereiche links oben hörten sich nach Gefahr an und deckten sich mit den fürchterlichen Beschreibungen der beiden Kobolde. Sie hatten gut daran getan nicht gleich diesen Weg einzuschlagen. Sie mussten über die rechte Seite kommen.

Über den eingezeichneten Geheimgang bot sich die Gelegenheit eventuell sogar an der Gruppe von Kobolden vorbei zu kommen. Doch was war das? Dort sang jemand ein Lied - und noch dazu auf varisisch.

"Dort stimmt etwas nicht! Kein Kobold singt varisische Liebeslieder! Es ist schon eine Weile her, dass ich dort war, aber seine Muttersprache verlernt man nicht. Wir scheinen nicht die einzigen zu sein, die hier in die Höhle der Kobolde eingedrungen sind."

Sie zeigte auf der Karte an die Stelle, von welcher der Gesang gekommen war. "Wir sollten eh diesen Weg wählen, da sie auf der anderen Seite bereits auf uns warten. Allerdings müssen wir uns in Acht nehmen, falls noch welche von den Varguillen dort eingedrungen sind."

Gerion der Wanderer

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Kapitel 2 - In den Tiefen des Droskarfelses
« Antwort #147 am: 10.08.2015, 11:48:52 »
Gerion hielt sich im Hintergrund als Wilbur die Trompete benutzte. Er griff instinktiv nach seiner Axt, als die Karte sich veränderte und sein Blick verfinsterte sich mit jedem Raum, den sie abhörten, stärker. Als Wilbur ihnen die Worte des Kobolds übersetzte, wirkte er nachdenklich und als er den Gesang hörte, machte er ein verdutztes Gesicht. Ob all dies irgend einem der Kameraden auffiel wusste er nicht, es war ihm auch egal. Er hatte eine Idee. Während er noch überlegte, war Shira die erste, die sprach. Er nickte bei ihren Worten, wie er so oft bei den Worten der anderen nickte. Sie waren wirklich eine gute Truppe, auch der seltsame Geschichtenerzähler schien etwas ruhiger und weniger seltsam geworden zu sein.
Er stellte sich zu Shira und Wilbur und sprach sie so leise an, dass die Kobolde ihn nicht verstehen konnten. "Shira, Wilbur, was meint ihr, könnten wir den Kobold-Schamane als verbündeten gewinnen, wenn wir ihm versprechen, ihm den komischen König und seine Ideen vom Hals zu schaffen? Ihr kennt euch mit Kobolden besser aus."

Dann drehte er sich zu den anderen. "Was den Gesang betrifft, so falsch würde kein Geist singen, um uns anzulocken, da bin ich mir sicher. Lasst uns herausfinden, wer hier unten noch unterwegs ist. Wer es so weit geschafft hat, den sollten wir nicht ignorieren."

Shira

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« Antwort #148 am: 10.08.2015, 22:42:10 »
"Ich möchte die Chance nicht ganz ausschließen, aber unsere beiden Gesellen hier sind auch in erster Linie auf unserer Seite, weil sie keine andere Wahl hatten. Glaubst du die Kobolde werden uns erst fragen was wir dort unten wollen, bevor sie auf uns einstechen?" Shira schüttelte leicht den Kopf. "Wir sollten dieses Wissen in der Hinterhand behalten, wenn wir tatsächlich auf die Kobolde treffen und wir in einer Lage sind, in der sie uns zuhören müssen. Ansonsten glaube ich nicht, dass wir groß zum Reden kommen. Vor allem, da anscheinend der Schamane auch bei ihnen ist."

Finlay MacBhradain

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Kapitel 2 - In den Tiefen des Droskarfelses
« Antwort #149 am: 11.08.2015, 00:18:19 »
Das nächste Lied, das Finlay ausprobierte, brach er gleich nach der zweiten Zeile ab. Nicht, weil es kein schönes Liebeslied gewesen wäre, sondern weil die Erinnerung, die es heraufbeschwor, so unerwartet schmerzhaft war, dass die Stimme ihm in der Kehle erstickte. Geschworen hatten sie einander in jener Nacht Treue bis in den Tod, sie mit dem gleichen Ernst wie er!

Beim dritten Versuch schaffte Finlay immerhin die ersten beiden Strophen, bevor er aufgab.[1] Schon wieder ging's um die Untreue der Zigeuner! Diesmal war's eine Zigeunerin, die einem rechtschaffenen Mann so sehr den Kopf verdrehte, dass er sie—nach einer einzigen Liebesnacht!—sein Lebtag nicht würde vergessen können. Eine Hexe müsse sie sein, mit ihrem Blick allein habe sie ihn verzaubert und seiner Seele ihr Mal aufgebrannt. Eine derartige Macht, wie sie über ihn ausübe, könne nur ein Teufel oder Dämon ihr verliehen haben im Tausch für ihre Seele! Aber ihm war's egal: bis ans Ende der Welt wolle er ihr folgen und irre würde er werden, wenn er sich nicht besitzen dürfe, und wenn er sie nur im Leben besitzen dürfte, wolle er im Tod ihr gern in Abyss oder Hölle folgen.

"Ridículo! Como pode chamar a súa amante unha bruxa! E os seus sentimentos imposta por maxia—iso non é amor! Ha, e ao inferno quere seguila? Alí eu xa estou! E tolo, serei probablemente moi pronto, se non saío desta tumba. O río foi me prometido!"[2]

Käfig! Gruft! Und nichts als Erde über mir und um mich herum, weder Wolken noch Himmel, weder Straße noch Fluss, weder Sonne noch Regen noch Tau auf den Blättern! Und keine Luft! Ich krieg keine Luft!

Und das war für lange Zeit das einzige, was Finlay dachte. Schwer atmend stand er mit dem Rücken an die Wand gepresst, während er mit aufgerissenen Augen die Decke anstarrte—von wo aus all die Erde auf ihn herabdrückte...
 1. Perform (sing) = 7 (nat 1) und 8
 2. Varisisch für: "Lachhaft! Wie kann man die Liebste nur eine Hexe nennen! Und die eigenen Gefühle durch Magie erzwungen—das ist keine Liebe! Ha, und bis in die Hölle will er ihr folgen? Da bin ich schon! Und irre ganz sicher auch bald, wenn ich aus dieser Gruft nicht herauskomme. Der Fluss wurde mir versprochen!"
« Letzte Änderung: 12.08.2015, 20:57:10 von Finlay MacBhradain »
Mein Herz ist leer, deines sei voll.
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