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Autor Thema: Akt I - 28 Tage überfällig  (Gelesen 48110 mal)

Beschreibung: Episode 1.1

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Khenubaal

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Akt I - 28 Tage überfällig
« Antwort #45 am: 07.11.2015, 08:47:26 »
Mit einem Schrei stürzte der Spitalier aus dem Dickicht und rannte auf den ersten Leperos zu. Sigmar lächelte grimmig, als er das sah, doch Leon würde noch einige Sekunden brauchen, bis er den Feind erreichte hatte. Derweil gingen Kemwer und Mose zum Angriff über.

Der Afrikaner raste mit einer atemberaubenden Geschwindigkeit an Sigmar vorbei, sein Sichelschwert sauste durch die Luft und es sah ganz danach aus, als würde er dem pilzbefallenen Greis vor sich den Kopf von den Schultern schlagen. Aber im letzten Moment verfing sich Kemwers Fuß wohl in einer unter dem Schnee begrabenen Wurzel und er geriet aus dem Gleichgewicht - so zerschnitt die Klinge nur Luft. Der Greis krächzte überrascht auf und stach mit einem Messer nach dem Angreifer, doch Kemwer hatte sich mit einem Satz längst wieder aus seiner Reichweite gebracht.

Mose hatte mehr Glück. Der riesige Sippling ließ mit einen gewaltigen Hieb seine Keule auf den Kopf eines fast ebenso großen Mannes niederfahren. Der Leperos riss seinen Arm hoch, um sich zu schützen - er musste ein Krieger gewesen sein, bevor er ein Träger der Saat wurde. Vielleicht ein Arenakämpfer? Die Muskelwülste an Brust, Nacken und Armen waren beeindruckend. Auf der nackten Brust schimmerte rostrot das erblühte Chakra. Die Keule durchschlug den breiten Unterarm wie einen trockenen Ast und landete leicht abgelenkt auf der Schulter der malträtierten Linken. Der Leperos heulte auf, wie ein gerissenes Tier und fiel auf die Knie, doch irgendwo tief im Inneren schienen noch Kampfreflexe im Pilzgeflecht überlebt zu haben - während der Mann schrie, hieb er mit der Keule in seiner Rechten auf Mose ein und riss eine blutige Wunde an dessen Oberschenkel auf.

Auf der anderen Seite stellten sich Aeb und Cesare weiteren Trägern der Saat. Der Apokalyptiker machte sich kampfbereit und fauchte den Gegner an. Plötzlich sprang der Leperos vor und hieb mit seiner Steinaxt nach ihm. Cesare machte einen Schritt zur Seite und der Schlag ging ins Leere. Eine Gelegenheit für einen Gegenangriff bot sich.

Knapp dreißig Meter weiter hinten sah Dan, wie eine schwarzhaarige Frau Wagner ansprang wie eine tollwütige Katze. Die Hellvetikerin ließ das Gewehr fallen und die beiden rollten in den Schnee. Die Frau - obenauf - riss plötzlich die Rechte hoch. Eine Klinge blitzte auf, dann folgte eine Abfolge von Stichen. Altena blockte die Hiebe mit den Unterarmen und auch der Harnisch fing die Klinge ab. Die Hellvetikerin fluchte, doch sie schrie nicht - also war das Messer noch nicht ins Fleisch geschnitten.

Cesare Serafino

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Akt I - 28 Tage überfällig
« Antwort #46 am: 07.11.2015, 11:19:49 »
Hinter ihm die beiden Hünen stürzten sich auf die Leperos—der eine still, der andere laut in der Sprache seiner Heimat fluchend—beide jedenfalls liefen in die falsche Richtung, in die auch Sigmar seinen Hammer schwang. Für die hinteren Reihen hatte der Richter nur einen misstrauischen Blick über die Schulter übrig. Als Cesare dann gleich zwei Leperos auf sich zustürmen sah, kam er sich etwas "zu weit vorne" vor. Da hatte der erste Gegner ihn auch schon erreicht, doch die Krallen zischten an ihm vorbei. Cesare tänzelte um den Gegner herum, um ihn zwischen sich und den zweiten zu bringen, und stach zu.[1]
 1. Angriff 3 Erfolge, Schaden 5.
È caduta, è caduta Roma eterna. Ed è diventata covo di demòni,
santuario di ogni spirito immondo, nido d'ogni uccello impuro e aborrito.

Aeb

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Akt I - 28 Tage überfällig
« Antwort #47 am: 07.11.2015, 16:22:24 »
Es hatte ihn gewundert, wie leicht er Anschluss nach Tal gefunden hatte. Normalerweise begegneten ihm die Leute mit Abneigung und Misstrauen. Genau genommen, hätte es ihm eine Warnung sein müssen, er war doch sonst nicht so nachlässig in seinen Schlussfolgerungen. Wenn selbst er einfach so mitgenommen wurde, musste der Weg wirklich gefährlich sein.
Zudem hatte ihm das Wetter zu schaffen gemacht. Als er aufgebrochen war, war ihm in der Heimat die Sonne wie ein bösartiger Feind vorgekommen, da hatte er sich die Kühle des heimischen Bunkers zurückgewünscht. Aber DAS hier. Das war ihm wirklich zuviel des Guten. Was wäre das allerdings für eine Prüfung, wenn sie jeder bewältigen könnte. Nein, er musste sich durch kämpfen und sein Ziel im Auge behalten.
Offener Schlagabtausch, das war wirklich nichts für ihn, darin hatte er keine Erfahrung, aber da war er dank der Oberwelter nun Mittendrin.
Hektisch schaute er sich um. Sein Rucksack lag zu seinen Füßen. Um ihm herum, fand das Kampfgeschehen statt. Blitzende Klingen, wuchtige Hiebe. Nein, das war alles zu viel für ihn. Er ging ein paar Schritte um nicht über irgendwas zu stolpern und schaute sich dann nach dem Erstbesten… Leperos nannten die Oberweltler sie wohl, um und drückte ab, hielt den Abzug panisch gedrückt, bis kurz darauf das verräterische ‚klack‘ eines leergeschossenen Magazins erklang. Aebs Blick folgt dem Visier seiner Waffe bis zum Geschöpf. Hoffentlich hatte die Salve Wirkung gezeigt.[1]
 1. 5 Erfolge, 11 Schaden
« Letzte Änderung: 07.11.2015, 16:23:05 von Aeb »

Khenubaal

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Akt I - 28 Tage überfällig
« Antwort #48 am: 09.11.2015, 19:23:12 »
Der Apokalyptiker hatte den Moment gut abgepasst - die Klinge bohrte sich durch die blasse Haut, fand den Zwischenraum zwischen zwei hervorstechenden Rippen und glitt bis zum Schaft hinein. Der Befallene jaulte auf und sprang zurück - dickes, dunkles Blut tropfte zäh aus der Wunde, aber der Mann hielt sich auf den Beinen und machte sich bereit, um Cesare noch einmal anzufallen.

Wenige Schritt hinter ihm lösten sich die letzten drei Schuss aus Aebs Maschinenpistole. Die projektive fanden zielsicher die Brust Saatträgers vor ihm. Die Einschläge hoben die ältere Frau von den Beinen. der Körper machte einen Satz rückwärts durch die Luft und knallte in den Schnee - das Weiß um sie herum, begann sich rot zu färben. Ein leises Wimmern war zu hören, die Leperos war noch nicht tot, doch mehr als ein leichtes zucken gab es nicht mehr von sich.

Derweil erreichte Leon endlich sein Ziel. Die Klinge des Spreizers bohrte sich zielsicher ins Fleisch des Leperos' vor ihm und riss eine klaffende Wunde knapp unterhalb der Achselhöhle auf. Der Befallene schrie überrascht auf und drehte sich um. Die gelben, lückenhaften Zähne blitzten auf.

Und Mehler? Der Richter machte damit weiter, womit er aufgehört hatte. Kaum hatte der den Kopf seines Hammers aus dem Schädel des letzten Saatträgers gezogen , stürmte er auch schon Kemwer zur Hilfe. Der Hühne sah, wie der Richter mit beherzten Schritten neben ihn trat und den Hammer gegen die linke Schulter des Befallenen schwang. Dieser - immer noch damit beschäftigt, das Gleichgewicht wiederzufinden, nachdem er dem Sichelschwert nur um Haaresbreite entkommen war, konnte nicht mehr ausweichen. Der Hammerkopf krachte seitlich in den Oberarm des Leperos drang bis auf den Knochen ein. Der Mann jaulte auf vor Schmerz.

Es schien, als hätten all die schmerzvollen Treffer die Befallenen nur angestachelt. Mit neuer Wut drangen sie auf die Gruppe ein. Den Anfang machte der Befallene, der von Leon angegriffen wurde. Mit einem wütenden Satz sprang er auf den Spitalier zu und versuchte ihn mit seiner Keule zu erwischen. Leon drehte sich zur Seite, konnte dem Hieb jedoch nicht vollends ausweichen. Das Holz krachte auf seinen Oberarm. Neoprenanzug Mantel absorbierten das meiste, doch ein Bluterguss würde garantiert entstehen - da war er sich sicher.

Zehn Meter weiter rechts vom Spitalier kämpfte Altena Wagner derweil um ihr Leben. Auch sie zog ein Messer aus dem Gürtel und versuchte das Ding, dass auf ihr saß und zustach, abzustechen, doch anscheinend war sie entweder in Panik, oder von der Sonne geblendet, denn ihre Hiebe verfehlten die Kreatur allesamt.

Dirty Dan

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Akt I - 28 Tage überfällig
« Antwort #49 am: 09.11.2015, 21:11:00 »
Dan hatte genau gesehen was ein paar Meter neben der Straße geschehen war. Einer der dreckigen Leperos hatte Altena umgerissen und stach immer wieder mit einer Klinge oder etwas Ähnlichem auf sie ein. Das würde sie nicht überstehen, wenn ihr niemand zur Hilfe kam. Geschwind huschte der kleine Schrotter durch die Böschungen zwei Schritt näher heran und ließ den Rucksack von der Schulter gleiten. Er würde ihn nur behindern beim Schießen.

Knarzend spannte er seine Lucy und visierte das ungleiche Paar im Schnee an – genauer er zielte auf den versporten Angreifer der nach Altenas Leben trachtete. Im, wie er hoffte, richtigen Moment machte sich der Pfeil zischend auf die Reise und fand hoffentlich sein Ziel.[1] Ansonsten gab es wohl für die durchtrainierte Frau keine Rettung mehr.
 1. 3 Erfolge, 10 Schaden

Khenubaal

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Akt I - 28 Tage überfällig
« Antwort #50 am: 16.11.2015, 22:30:09 »
Der Pfeil des Schrotters sirrte durch die Luft und bohrte sich zielsicher knapp oberhalb des linken Schlüsselbeins ins blasse Fleisch der schwarzhaarigen Frau. Diese jaulte auf und warf den Kopf nach hinten. Voller Schmerz und Wut fixierten ihre Augen Dan in der Ferne - für einen Augenblick hörte sie auf, auf Altena einzustechen und konzentrierte sich auf den Schützen, der ihr die Schmerzen zugefügt hatte.

Dann heulten plötzlich zwei weitere Befallene auf. Dann noch einer - und noch einer. Die Leperos schienen auf eine groteske Weise im gleichen Rhythmus ihre Agonie herauszuschreien. Den Homo Sapiens - den gesunden, nicht von Fäulnis zerfressenen - stellte es die Nackenhaare auf. Leon erschauderte, als er die verzerrte Fratze vor sich sah. Er erinnerte sich an die Gespräche mit Madlung - einem teiggesichtigen, rauhen Presevisten aus Domstadt: 'Pass ja auf, wenn ihr auf dieses Pack trefft. Normalerweise bin ich ja dafür, den Feind so schnell abzustechen, wie es nur geht, aber wenn ihr auf viele von denen trefft, sollte der bulligste von euch, der, der sich am ehesten wehren kann - verstehst du mich? - am besten ein Preservist. Der sollte derjenige sein, der als erster eine von den Ausgeburten bluten lässt. Als erster - verstehst du? Warum das wichtig ist? Weil die durch das Chakra verbunden sind. Das können dir die Epigenetiker besser erklären. Auf jeden Fall: Wenn einer von denen Schmerzen hat, dann spüren das alle. Das macht sie rasend. Und dann stürzen sie sich alle auf denjenigen, der diesen einen von ihnen verletzt hat. Der sollte dann schon wissen, wie er sich zu wehren hat - verstehst du das?'

Leon hatte verstanden. Aber das geschah hier gerade nicht. Madlungs Worte gingen ins Leere. Wahrscheinlich lag es daran, dass er und die anderen ziemlich viele Treffer an verschiedenen Leperos gelandet hatten. Zu viel Schmerz, an zu vielen Stellen gleichzeitig? - konnten sie das irgendwie für sich nutzen?[1] Wie dem auch sein, er - und auch seine Mitreisenden - sollten sich keine Blöße geben. Fünf der sechs Leperos waren noch auf den Beinen und schienen in Rage geraten in den Angriff überzugehen.
 1. Als Aktion lässt sich anstelle eines Angriffs auch ein Fertigkeitenwurf auf VER+Medizin ausführen - bei 4 Erfolgen wird Leon einen Schwachpunkt bei den Leperos ausmachen und den anderen einen Vorteil im Kampf verschaffen können.

Kemwer

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Akt I - 28 Tage überfällig
« Antwort #51 am: 16.11.2015, 23:21:19 »
Kemwer nutzte den Schwung seines verfehlten Angriffs und lief in einer engen Kurve um den versporten alten Mann herum. Beinahe tänzelnd sprang er zur Seite, als der Hammer des Richters in die Schulter des Lepero krachte, und ebenso beiläufig blitzte auch das Sichelschwert auf, die Klinge aus dem Laufen heraus auf den Hals des Befallenen herab zischend[1].

Ohne sich noch einmal umzudrehen, und immer noch ohne einen Laut von sich zu geben lief der Afrikaner auf den einzigen Mann zu, der sogar ihn noch an Größe überragte: Mose, der gerade einen schmerzhaften Treffer hatte einstecken müssen. Die Sichel beschrieb einen silbernen Halbkreis, an dessen Ende sich der hässliche Kopf des Lepero befand, der von Moses Hieb in die Knie gezwungen worden war.[2].
 1. 5 Erfolge, 1 Trigger, 12 Schaden
 2. 4 Erfolge, 2 Trigger, 13 Schaden

Mose

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Akt I - 28 Tage überfällig
« Antwort #52 am: 19.11.2015, 14:10:25 »
Mose schnaubte und funkelte den Africaner wütend an. "Was fällt Dir ein?", sagte er mit seinem harten, balkhanischen Akzent.

Schnell sah sich Mose nach einem weiteren Feind um. Der schwarze Krieger hatte ihn um seine Ehre gebracht, war vorgesprungen, als dieser schon verwundet gewesen war. Es stimmt also doch, was man sich erzählt. Sie sind feige und hinterlistig. Greifen in Rudeln oder aus dem Hinterhalt an...

Der schlaksige junge Mann von vorhin kämpfte ganz in der Nähe mit einem Leperos. Mit einer kleinen Klinge versuchte er, ihn zu erstechen und geriet allzusehr in die Defensive. "Du mischt Dich nicht ein.", wies Mose den Africaner an. Dann sprintete er am Leperos vorbei und hieb ihm krachend die Keule über.
« Letzte Änderung: 20.11.2015, 08:03:55 von Mose »
Am Tag des HERRN wird der Spross Israels in Herrlichkeit strahlen über den Entkommenen. Und wer in Zion übrig geblieben ist, wird heilig heißen, jeder, der zum Leben aufgeschrieben ist. - nach Jes 4

Khenubaal

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Akt I - 28 Tage überfällig
« Antwort #53 am: 19.11.2015, 20:19:48 »
Hatten die beiden Riesen Mose und Kemwer gerade eben noch ihre Kröfte nicht vollends entfalten können, so brach sich nun bei beiden die tödliche Gewalt, zu der sie fähig waren, Bahn. Kemwers Streiche saßen - der Anubier enthauptete den Träger der Saat vor sich mit der gekrümmten Klinge und war schon unterwegs zum nächsten Leperos, noch bevor der Körper des ersten sich zu neigen begann. Auf der zweite Befallene - bereits auf den Knien und mit unbrauchbarem Schildarm konnte dem tödlichen Hieb nicht ausweichen - ein langer Schnitt am Hals ließ Pilzflaum und Zähflüssiges hervorquillen.

Derweil hatte sich Mose zu Cesare begeben. Der Leperos war vollends auf den Apokalyptiker vor sich konzentriert und bemerkten Mose erst, als sein riesenhafter Schatten auf ihn fiel. Es war zu spät - die drahtumwickelte Keule krachte auf den Hinterkopf des Saatträgers und zertrümmerte seinen Schädel. Der Schnee ringsherum färbte sich rot und braun, doch auch Mose und Cesare bekamen Spritzer ab.

Derweil sah sich Sigmar - plötzlich ohne unmittelbaren Gegner - hastig um. Seine Augen erspähten in der Ferne die dürre Lepera, die wie im Wahn auf die unter ihr liegende Hellvetikerin zustach. "Verdammte Scheiße!", schrie der Richter und rannte den Hammerschaft fester packend los.

Leon bekam dies alles nur am Rande mit. Seine Gedanken kreisten noch um seine jüngsten Beobachtungen, da heulte der Saatträger vor ihm noch einmal auf. Der Tod gleich dreier seiner Kameraden schien seine Agonie noch gesteigert zu haben. Völlig außer Kontrolle warf sich der Leperos auf Leon und hieb mit der Keule nach dem Spitalier. Den ersten Schlag musste Leon wieder mit dem Oberarm abfangen und dieser Treffer war wesentlich härter, als der erste. Doch der zweite Streich ging fehl und dem Spitalier bot sich eine gute Gelegenheit zum Gegenangriff.

Cesare Serafino

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Akt I - 28 Tage überfällig
« Antwort #54 am: 19.11.2015, 23:58:49 »
Gerade noch duckte Cesare sich in Erwartung des nächsten Angriffs, da wurde sein Angreifer niedergemäht von dem balkhanischen Barbaren, welcher nicht einmal innehielt, sondern weiterpreschte wie ein Kahlkopfgeier auf seinem Motorrad. Cesare folgte ihm ohne zu überlegen, da aus dieser Richtung offenbar noch Gefahr drohte. Diese stellte sich nun allerdings als eine auf dem Boden liegende alte Frau heraus. Der Befehl zum Angriff war allerdings schon gegeben und wäre Cesare nicht in genau in diesem Augenblick zusammengestoßen und—waffenlos—in den Schnee gestürzt, hätte er das auch getan.[1]
 1. Bewegung 3m, Angriff auf L4: Patzer.
« Letzte Änderung: 22.11.2015, 15:08:33 von Cesare Serafino »
È caduta, è caduta Roma eterna. Ed è diventata covo di demòni,
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Dirty Dan

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Akt I - 28 Tage überfällig
« Antwort #55 am: 20.11.2015, 07:12:43 »
Beinah wie gebannt saß Dan im sicheren Gebüsch, als wenige Schritte entfernt der Kampf auf Leben und Tod zwischen Altena und der alten Lepera tobte. Wie bei einem Autounfall konnte er nicht wegsehen, aber zum Handeln war er auch nicht fähig. Verdammt Junge, reiß dich zusammen! Sie braucht dich! Mit diesen Gedanken griff er mit zittriger Hand nach hinten zum Köcher und legte einen neuen Pfeil auf die Sehne seines Babys. Er kniff ein Auge zusammen und zielte.[1]
 1. keine Bewegung, 3 Treffer (1Trigger) = 11 Schaden
« Letzte Änderung: 22.11.2015, 15:03:56 von Dirty Dan »

Leon Kowalski

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Akt I - 28 Tage überfällig
« Antwort #56 am: 21.11.2015, 23:00:12 »
Leon presste ein Schmerzgrunzen zwischen den zusammengebissenen Zähnen aus als der zweite Schlag dieselbe Stelle traf. Während der erste Schlag kaum mehr als einen Bluterguss hinterlassen würde, spürte der Spitalier wie einige Muskelfasern des getroffenen Armes nach dem zweiten, besser angebrachten Schlag rissen. Er würde in den folgenden Tagen noch an diesen Träger der Saat denken müssen, so viel stand fest. - Als der Leperos seinen dritten Schlag in's Leere führen lies, zögerte Leon keine Sekunde. Er ließ die Klingen des Spreizers in die Höhe schnellen und stach erbarmungslos in die Brust des Saatträgers. Der Treffer sollte ein paar ziemlich lebenswichtige Organe des Leperos verletzen. Der Spitalier machte sich nicht die Mühe, den Spreizer aus den Eingeweiden des Sterbenden wieder zu befreien. Stattdessen ließ er die Stangenwaffe einfach los und rannte auf Altena und deren Peiniger zu. Im Laufen zog er sein Messer und sprintete daraufhin los. Ganz in der Hoffnung noch rechtzeitig zu kommen, um Altena das Leben zu retten.
"Unschuld beweist gar nichts."

Khenubaal

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Akt I - 28 Tage überfällig
« Antwort #57 am: 22.11.2015, 10:26:31 »
Nun überschlugen sich die Ereignisse - die Reisegruppe zwang die Träger der Saat endgültig nieder. Leon nutzte die offene Deckung seines Gegners und rammte ihm den Spreizer tief in den Brustkorb. Die Spitze brach durch Rippen und Sehnen hindurch - der Leperos umklammerte zuckend den Schaft, doch die Augen brachen bereits. Der Spitalier ließ den Schaft los und sprintete in Richtung der Hellvetikerin, während sein Widersacher immer noch aufgespießt langsam in den Schnee sank.

Derweil ließ Dan noch einen Pfeil von der Sehne und diesmal war der Schuss besser gezielt. Die Spitze bohrte sich tief in den Bauch der Lepera. Wieder heulte diese auf und entblößte für einen Augenblick ihre Deckung. Das war alles, was die Sappeurin brauchte. Mit einem wütenden Schrei rammte Altena der Saatträgerin das Messer schräg in den Hals und riss die Frau mit der gleichen Bewegung von sich. Eine Blutfontäne spritzte aus der zerfetzten Halsschlagader, während der Körper zuckend zum erliegen kam. Leon und Sigmar waren immer noch auf dem Weg, doch die Gefahr war gebannt.

Sigmar verlangsamte seinen Schritt ein wenig und prustete laut Luft heraus. "Alles in Ordnung?", rief er. §Ist jemand von euch verletzt?" Die Frage galt in erster Linie Leon, sowie den beiden Unbekannten vor ihm - Altena und Dan. Der Rest der Gruppe war in seinem Rücken zurückgeblieben.

Auf der anderen Seite des Schlachtfelds ereignete sich dagegen eine groteske Szene - und wären sie alle nicht in Lebensgefahr geschwebt und von einem frischen Massengrab umgeben, würde sie sogar einer gewissen Komik nicht entbehren. Cesare und Aeb sprinteten gleichzeitig auf den letzten noch lebenden Saatträger zu. Von den Kugeln des Bleichers durchsiebt, lag dieser immer noch schwer atmend und weitgehend bewegungslos auf dem Boden. Ein leichtes Ziel - doch weder der Apokalyptiker, noch Aeb achteten aufeinander, sondern eben nur auf den Liegenden. So kam es, dass sie gleichzeitig beim Mann ankamen, zusammenstießen und sich dadurch gegenseitig behinderten. Cesare glitt sogar das Messer aus der Hand und fiel in den Schnee.

Es wäre zum Lachen, wäre da nicht die grausige Gestalt vor Ihnen im Weiß gewesen. Der billige Leinen des Oberhemds war gerissen. Darunter blühte rostig braun das Chakra Pandoras, doch auf den Symbol prangten nun drei leuchtend rote Einschusslöcher und der Lebenssaft des Leperos floss heraus. Der Mann röchelte, entblößte schadhafte, blutunterlaufene Zähne. Die Augen zeigten nur blanke Wut, wie bei einem angeschossenen Hund - keine Angst oder Trauer, nichts menschliches mehr. Und doch war dieses Wesen einst ein Mensch gewesen, bevor der Primer ihn sich geholt hatte.

Cesare Serafino

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Akt I - 28 Tage überfällig
« Antwort #58 am: 22.11.2015, 12:31:31 »
Cesare nickte dem bleichen Fremden knapp zu—ohne Vorwurf oder Entschuldigung, lediglich in Anerkennung des Missgeschicks—und hob sein Messer auf. Dann betrachtete er die lepera[1] vor sich.

Pandoras Chakra. Eins von zweien, die Cesare nur allzu gut kannte. Nicht das, was er einmal auf der eigenen Brust gesehen hatte. Er sah auf die röchelnde Frau hinab und wusste nicht, ob er Mitleid oder Verachtung fühlen sollte—'sollte' war hier das ausschlaggebende Wort. Tatsächlich fühlen tat er sowieso weder das eine noch das andere. Tatsache war: das hätte er selbst sein können. Oder eben nicht. Er hatte dem Ruf nach Vereinigung widerstanden. Dem Ruf, alle Last und Verantwortung abzugeben, sich mit dem Urganzen zu vereinen, das Selbst darin aufgehen zu lassen, Freiheit und Willen einzutauschen gegen sorglose Geborgenheit, zurückzukriechen in den Mutterleib... Sein Wille war stärker gewesen als Noxens Lockruf.

Seine zweite Überlegung war natürlich: was dachte sich Lodovicos Geschäftsfreund eigentlich dabei, in seiner näheren Umgebung Banden von leperi zuzulassen? Das war in mehr als einer Hinsicht schlecht fürs Geschäft, egal ob man vom Burngeschäft sprach oder von Grubenkämpfen. Eigentlich konnte niemand so dumm sein. Irgendwas war da faul.

Er beugte sich vor und fuhr der Frau mit der Klinge über die Kehle. Danach zog er das Wiedertäuferkreuz, das er an einem langen Lederband um den Hals trug, unter seiner Kleidung hervor und küsste es. Nachdem er sein Messer im Schnee abgewischt und wieder eingesteckt hatte, erhob er sich ohne weiteren Kommentar.

In seinen Ohren rauschte es. Wegen des Kampfes und der blutigen Szene um ihn herum, auch, aber vor allem wegen der plötzlichen Sorge: was, wenn dieser Geschäftsfreund und seine Grubenkämpfe längst ausgehoben worden war. Oder ein Konkurrent hatte einen kleinen Coup veranstaltet und die Sache übernommen. Oder Richter Mehler kam durch die leperi hier auf dumme Gedanken und startete eine Mission, die Verursacher zu vernichten. In jedem Fall: meine eigene wurde gerade um einiges schwieriger, wenn nicht gar unmöglich. Und wenn ich versage, darf ich nicht zu meiner Schar zurück.

Cesares Schritte hatten ihn zuerst zu Kathrin geführt. Lebte sie noch? Konnte man die Blutung noch stoppen? Dem schien nicht so.[2] Also ging er zu dem jungen Lupo hinüber, der eindeutig tot war.

Cesare kniete bei ihm und murmelte: "Oh, mio povero bellissimo uccellino!"[3] Dann zog er abermals sein Kreuz hervor und bekreuzigte sich auf Wiedertäuferart, indem er das Kreuz erst an die Lippen führte, dann an die Stirn, dann an die Brust und zuletzt an die linke Schulter. Mit erhobener Stimme betete er darauf:

"Dalle profondità
a te ho gridato, o Signore;
Signore, ascolta la mia voce.
Siano i tuoi orecchi attenti
alla voce della mia preghiera.
Se avrai considerato le colpe, Signore,
Signore, chi resisterà alla tua ira?
Poiché presso di te è il perdono
e per merito della tua legge ti ho fatto fronte, o Signore.
L'anima mia si è retta sulla sua parola,
ha sperato l'anima mia nel Signore,
Dalla veglia del mattino sino a notte,
speri il nostro mondo nel Signore,
perché presso il Signore vi è misericordia,
e abbondante è presso di lui la redenzione.
Ed egli redimerà il mondo da tutte le sue colpe."


Er wiederholte das Gebet auf Borcisch[4]: fehlerfrei, ohne Zögern, aber mit einem starken Akzent, und schloss mit einem kurzen, auch Kathrin und den schweigsamen Rudi miteinbeziehenden: "O Signore, dare riposo eterno a loro e a tutti morti. E splenda essi la luce perpetua. Lasciali riposare in pace"[5], das er unübersetzt ließ.

Das Kreuz wieder unter die Kleidung schiebend, erhob er sich, ging zum toten Franz hinüber und schnappte sich dessen Flinte. Die Waffe mit beiden Händen beim Lauf packend, beugte er sich über den Toten und stieß mit dem Kolben wieder und wieder auf dessen Schädel ein, bis dieser Brei war—oder einer der anderen Gruppenmitglieder ihn stoppte.
 1.  Hier, 2. Absatz war es zumindest noch eine alte Frau, auf die Aeb schoss.
 2. Wenn doch, änder ich den Post noch.
 3. Purghese für: "Ach du mein armes, wunderhübsches kleines Vögelchen!"
 4. "Aus der Tiefe rufe ich, Herr, zu dir: / Herr, höre meine Stimme!
Wende dein Ohr mir zu, / achte auf mein lautes Flehen!
Würdest du, Herr, unsere Sünden beachten, / Herr, wer könnte bestehen?
Doch bei dir ist Vergebung, / damit man in Ehrfurcht dir dient.
Ich hoffe auf den Herrn, es hofft meine Seele, / ich warte voll Vertrauen auf sein Wort.
Meine Seele wartet auf den Herrn / mehr als die Wächter auf den Morgen. Mehr als die Wächter auf den Morgen /
soll [unsere Welt] harren auf den Herrn. Denn beim Herrn ist die Huld, / bei ihm ist Erlösung in Fülle.
Ja, er wird [die Welt] erlösen / von all ihren Sünden."
 5. Purghese für: "O Herr, gib ihnen und allen Verstorbenen die ewige Ruhe. / Und das ewige Licht leuchte ihnen. / Lass sie ruhen in Frieden."
« Letzte Änderung: 22.11.2015, 18:46:24 von Cesare Serafino »
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Aeb

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Akt I - 28 Tage überfällig
« Antwort #59 am: 22.11.2015, 19:06:22 »
Oh sent. Sculpi![1] schnarrte Aeb dem Fremden noch hinterher, doch der war bereits wieder aufgestanden und widmete sich nun anderen Dingen. Komischen Worten an komische Götter, wie es ihm schien. Lächerliche Oberweltler. Im Gegensatz zu ihm hatten sie alle keine Beweise für die Existenz ihrer Götter.
Der Bleicher schaute noch kurz der Flüssigkeit zu, die den Schnee um die alte Frau färbte, stand dann jedoch auf und schüttelte sich das kalte, nasse Zeug von der Kleidung.
Seine Aufmerksamkeit widmete er nun zuerst dem Wiedererlangen seines Rucksackes. Er kniete vor ihm nieder, öffnete ihn kurz und fasste mit einer Hand rein, um zu ertasten ob noch alles am rechten Fleck saß, dabei blickte er sich vorsichtig um, in dem Versuch unauffällig dabei auszusehen.
Anschließend ging er emotionslos die Leichen ihres Trupps ab. Hatte nicht eine der Personen eine Pistole… [2]
Als er die Frau gefunden hatte, ging er in die Knie und schaute sich das Kaliber der Pistole an. Hätte sie dasselbe, wie seine MP, gäbe es hier möglicherweise ein paar Patronen abzustauben. Wenn nicht, war die Waffe besser als seine leergeschossene. Während des Durchwühlens der Frau, erklang die ganze Zeit der Singsang des Fremden von eben im Hintergrund.
Grade als er fertig mit Durchsuchen war, endete auch der Mann. Aeb schaute erwartungsvoll in dessen Richtung, als der plötzlich mit der Flinte ausholte und anfing auf den Toten einzuschlagen.
Überraschung machte sich in den Gesichtszügen des Bleichers breit und er stand auf und ging zu ihm hin. Nicht um einzugreifen. Der Zustand des Toten war ihm egal, er kannte ihn ja schließlich nicht näher und war schon gar nicht mit ihm befreundet. Die Wissensgier führte Aeb zu Cesare, schließlich waren ihm die Wesen, mit denen sie eben gekämpft hatten, relativ unbekannt. So stellte er sich in zwei Metern Abstand hin und fragte freundlich in rudimentärem Borcisch: „Was du tust?
 1. 
Hybrispanisch für: (Anzeigen)
 2. Ich gehe einfach mal davon aus, dass jemand der viel mit Schusswaffen zu tun hat, auch am Klang hört, was es für eine ist, bzw. zumindest den Klang einer Pistole von einer Flinte unterscheidet. Wenn ich auf was würfeln soll, bitte Bescheid geben.

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