Autor Thema: Welt 2 - Der Turm im Dornengestrüpp  (Gelesen 2121 mal)

Beschreibung: Die Welt der Schlafenden Kranken

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Demiurg

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Welt 2 - Der Turm im Dornengestrüpp
« am: 22.07.2015, 16:45:17 »
Das erste, was ihr wahrnehmt, ist, dass ihr auf gefrorenem Gras steht, dass unter euren Füßen leise knistert. Vor euch, im nebeligen Halbdunkel erkennt ihr einen gigantischen Dornenwall. Das dunkle Holz erstreckt sich so weit in den Himmel, dass es sich in einem Nebel verliert, bei dem ihr nicht erkennen könnt, ob es die Wolken dieser seltsamen Welt sind. Außer einem silbrigen Schein ist es dunkel.

Hinter euch reißt der Boden einfach ab und geht in einen gähnenden Abgrund über, in dem ihr nur vollkommene Schwärze erkennen könnt. Als ihr wieder nach vorne blickt, meint ihr, dass sich die Dornenhecke verändert hat und als ihr genauer hinseht, bemerkt ihr, dass die riesigen Ranken in Bewegung sind und sich, wenn auch langsam, immer neu zu einem Dickicht formen.

Plötzlich öffnet sich der Dornenwall vor euch und eine Gestalt kommt auf euch zu. Sie bleibt etwa fünfzig Meter vor euch stehen. Ihre Umrisse sind nicht klar erkennbar, aber es handelt sich offenkundig um eine Frau, die euch mit einer nachhallenden, geisterhaften Stimme anspricht, die klingt, als würde der Wind zu euch sprechen.



"Wer tritt vor den Wall? Bist du gekommen, mich zu erretten? Bitte antworte mir, ich warte schon so lange!"

Alle außer Akilo bemerken, dass sie wieder nicht richtig hier zu sein scheinen. Eure Umrisse sind ätherisch, verschwommen, unklar. Zudem fokussiert die Frau nur Akilo, der auch als einziger die Kälte dieses Ortes spürt.

Diese Welt scheint sein Schicksal zu sein und als einziger ohne Bündnis, steht er den anderen beiden Parteien nun völlig ausgeliefert gegenüber.
« Letzte Änderung: 22.07.2015, 16:46:19 von Demiurg »

Suzaniel

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Welt 2 - Der Turm im Dornengestrüpp
« Antwort #1 am: 22.07.2015, 17:00:59 »
Suzaniel blickte sich kurz in der Umgebung um, als sie sich plötzlich an einem gänzlich anderen Ort wiederfand. Sie musste sich zwingen, ihre Hand wieder von ihrer Waffe zu nehmen. Dies war nicht ihre Schicksalswelt, oder wie auch immer das bezeichnet wurde, und hier konnte ihr angeblich nichts gefährlich werden. Zumindest nicht, solange sie sich nicht einmischte.

Mit zufriedenem Lächeln stellte sie fest, dass die Grille ihnen offenbar nicht durch das Tor gefolgt war. Vielleicht war sie noch auf dem Schrottplatz, vielleicht auch zerstört worden, oder aber einfach in Stase, bis jemand wieder mit ihr fangen spielte. So eine sinnlose Existenz. Nungut. Sie blickte sich um, und dachte kurz nach, als sie sich mühte, die Umgebung einer Karte zuzuordnen. Dann fallen ihre Augen auf die sich teilende Hecke, und sie kneifft ihre Augen zusammen. "Wenn das mal nicht nach einer Falle aussieht.."

Wäre dies ihre Prüfung gewesen, hätte sie schon längst ihre Waffe gezogen und dieser Frau klar gemacht, dass hier nie jemand gerettet würde, auf jeden Fall nicht umsonst. Aber dies hier war ja nicht ihre Prüfung, und vielleicht gab es wenigstens etwas vernünftiges zu bekämpfen.

Xanxus Sel'Feyren

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Welt 2 - Der Turm im Dornengestrüpp
« Antwort #2 am: 22.07.2015, 17:19:59 »
Xanxus tritt aus dem Portal, doch in dem Moment in dem er den kalten Boden der neuen Welt betritt geht mit ihm eine Verwandlung durch.

Der Magier wirkt kleiner und schmächtiger, fast schon schlacksig. Seine prächtige Robe ist einem flatternden, zerfetzen Überwurf gewichen. Aus dem Schatten der Kapuze glotzt eine skurill wirkende grobe Maske die aus Holz geschnitzt zu sein scheint und am oberen Rand zwei kleine Hörner hat. In den runden Augenhöhlen glüht ein warmes Licht wie von einem kleinen Feuer und der grob geschnitzte Mund ist zu einem wackeligen Lächeln verzogen.

Als Xanxus sich seiner Umgebung gewahr wird, duckt er sich leicht und sieht sich hastig um.
Einen dürren Arm hebend deutet der Magier auf die Dornenwand und als sich diese teilt kichert er leise.

"Ein neues Schicksal, eine neues Spiel. Ihr seid am Zug, Akilo. Wagt ihr den Schritt ins Ungewisse? Ist diese Figur vor uns ein Freund oder ein Feind?
Ihr steht allein in eurem Kampf. Fürchtet ihr den Blick eurer Widersacher oder vertraut ihr auf eure Fähigkeiten? Wir werden es schon bald herausfinden."
« Letzte Änderung: 22.07.2015, 17:20:37 von Xanxus Sel'Feyren »

Demiurg

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Welt 2 - Der Turm im Dornengestrüpp
« Antwort #3 am: 26.07.2015, 10:39:18 »
Alle Augen richten sich auf Akilo, doch gerade als dieser zu einer Antwort ansetzt, verschwimmen seine Züge plötzlich. Erst ist es nur eine Unschärfe, dann scheint sich seine Erscheinung gänzlich aufzulösen, als würde er einfach verblassen. Panik ergreift Akilo und er tastet hektisch nach seinem Körper, der nur noch ein transzendenter Flickenteppich ist. Das letzte, was ihr von Akilo seht, ist sein Kopf, der zu einem tonlosen Schrei weit aufgerissene Mund und die ungläubigen Augen. Dann ist Akilo verschwunden und ihr steht alleine in der Welt.

Bevor ihr reagieren könnt, wird es schwarz um euch.