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Autor Thema: Gulasado  (Gelesen 48461 mal)

Beschreibung: Episode 1.2

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Tarqetik

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Gulasado
« Antwort #120 am: 26.03.2016, 08:32:54 »
Tarqetik reibt sich das Kinn als er gedanklich durch die Einwände von Basilio wandert. Das Aufwiegeln könnte in Anbetracht von Moral und fehlender Fühlung, und vor allem dem Anblick eines zahlenmäßigen Heeres nicht allzu schlecht ausgehen. Doch der Bergfried? Tarqetik war noch nie innerhalb dieser Burg, doch kennt er aus vergangen Stadtkämpfen andere Bergfriede. Irgendwann ist die Türe ja auch mal offen gewesen. Tarqetik tritt einen Schritt nach vor und hebt einen Finger.

Nun, der nette kleine Mann hat durchaus eine Möglichkeit des Versagens in dem Plan aufgezeigt. Wenn sich der Obermotz in den Turm zurückgezogen hat, werden bei einem Sturm eine Menge Leute dran glauben müssen. Es steht mir natürlich nicht zu, den Verschleiß Ihrer Leute und die der Ukhtark in Frage zu stellen, Kommandantin, doch persönlich würde ich ungerne klettern.“

Der Söldner lässt einen Blick durch die Menge streifen und spricht weiter. „Der Zugang zum Bergfried sollte sich erst gar nicht schließen dürfen. So wäre ein Erstürmen einfacher. Doch wie die Kundschafter und Spitzel sagten, wurde bei einem Angriff sofort dort ein abgeschotteter Bereich sein. Und da Aufwiegeln würde auch diesen Vorgang herbeiführen. Oder? Eine Baliste oder ähnliches Sturmgeschütz habe ich noch nicht gesehen, welches man nutzen könnte, die Türe einzureißen. Oder gibt es auch hier einen geheimen Gang?“

Der Söldner tritt wieder zurück, verschränkt die Arme und wartet auf die taktischen Überlegungen, die in diesem Fall anzuwenden sind.
« Letzte Änderung: 27.03.2016, 09:26:13 von Khenubaal »

Basilio Aristide

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Gulasado
« Antwort #121 am: 26.03.2016, 11:46:13 »
"Also, ich hätt' die Tür vom Bergfried schon in dem Moment zugeschlagen, wo ich die Ukhtark heranreiten sah", sagt Basilio achselzuckend. "Und am leichtesten wäre es gewesen, wir hätten ein tödliches Gift in die Quelle gekippt statt eins, das lediglich den Magen verdirbt. Was man aber wohl nicht schnell genug in derartigen Mengen hätte zusammenmischen können und selbst dann wäre die Frage einer ausreichenden Konzentration schwierig zu klären gewesen." Er versteigt sich kurz in Überlegungen, wie das vielleicht, mit etwas Glück, hätte funktionieren können—ein professionelles Wissen über Giftstoffe verratend, das einem Heiler gut zu Gesicht stünde, ginge es nicht um deren Anwendung[1]—und unterbricht sich dann selbst mit einem Räuspern: "Äh, Verzeihung. Was ich damit sagen wollte: das verbietet sich schon deshalb, weil wir davon ausgehen müssen, dass bei den Überfällen möglicherweise Gefangene genommen wurden, vor allem wenn sich hübsche Damen bei den Karawanen befanden. Zweitens zum Thema Bergfried: dort soll sich der svimohzische Priester eingenistet haben, der irgendeine dunkle Gottheit anbetet, Uzhi oder Usi. Leider kenne ich mich damit nicht aus, die einzige dunkle Gottheit, die einen Koraker beschäftigt, ist Lamas[2]. Weiß jemand mehr?"

Dann gibt er knapp wieder, was er über Ruhusch weiß (ohne Bosols Namen direkt zu nennen), inklusive Beschreibung von Maske und Aussehen[3]. "Er kenne sich mit 'Kräutern und Suden' aus, heißt es, vielleicht gar mit Zauberei." Schon will Basilio hinzufügen, dass Ruhusch auch die Kargi-Masken hergestellt hat, da sieht er Marus rügenden Blick vor sich wie vor ein paar Tagen, als er den drei Kriegern die blutige Nachricht auf Dihals Leib übersetzte. Hm, ja, wenn die davon schon so wütend werden... er will nicht schuld daran sein, dass sich ein Ukhtark wutentbrannt und ohne nachzudenken auf diesen Ruhusch stürzt und dabei umkommt, also lässt er dieses eine Detail erst einmal aus. "Also, äh, aufpassen, was der für Überraschungen parat hält", endet er statt dessen lahm.

"Und drittens, sollte der Bergfried bei unserem Eindringen tatsächlich noch zugänglich sein, könnte man überlegen, ob sich einer gleich dort einschleicht und drinnen versteckt hält. Das wäre natürlich sehr gewagt."
 1. Alchemie = 21
 2. Kalamarischer Name für Blacksoul, dem Hauptgott in Norga-Krangel; Manfred heißt der in Brandobisch? Das geht ja wohl gar nicht! P.S. Die weiteren in N.K. verehrten Gottheiten sind neutral (battle rager, landlord, mule, old man)
 3. s. hier
« Letzte Änderung: 30.03.2016, 09:34:00 von Basilio Aristide »
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Manik

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Gulasado
« Antwort #122 am: 26.03.2016, 15:34:45 »
Die Stunde nach der ersten Zusammenkunft und dem erneuten Treffen zur Taktikbesprechung verbringt Manik dösend im Gras liegend. Er schaut sich den Himmel an und sinniert mal wieder über die vergangenen Tage. Wo er hier eigentlich reingeraten ist. Was so alles passiert ist. Was daraus geworden ist, sich mal eben ein paar Münzen dazu zu verdienen. Zusammen mit… Ragnar. Manik hofft dem Hünen geht es wieder gut und er weilt noch unter den Lebenden. Nun bietet sich tatsächlich eine Chance Helga zu retten. Hoffnung, dass er die Chance nutzen kann, ist in ihm vorhanden.

Später begibt er sich dann in das Zelt zu den anderen und sieht beim reingehen Basilio und Maru leise reden.
Als Basilio nach dem Techtelmechtel mit Maru wieder in das Zelt kommt, zeigt sich ein breites Grinsen auf Maniks Gesicht, mit dem er den Koraker bedenkt, das jedoch kurz darauf wieder abebbt. Es scheint dem Winzling wirklich Ernst mit dieser Kargi Frau. Eine Kargi Frau! Wer weiß schon, was Kargi Frauen mit einem Nicht-Kargi machen. Einen vielleicht des Nachts als Stärkung verspeisen? Mumm hat der Kleine, das muss man ihm lassen. Oder ist es Dummheit? Manik schüttelt sich die Gedanken aus dem Kopf, der Angriffsplan ist jetzt wichtiger.

Solche Besprechungen langweilen den Fhokki oft. Ihm kommt es nur auf die wichtigen Details an, z.B. die Einteilungen der Gruppen. Als Mago den Plan bezüglich des Bergfrieds Preis gibt, ist es mit der Langeweile jedoch schlagartig vorbei.
DEN BERGFRIED ANGREIFEN?“, platzt es laut aus ihm heraus, sofort gefolgt von einem gemurmelten „Oh, ‘Tschuldigung“. Manik blickt verlegen in die Runde und gibt mit einem Nicken zu verstehen, dass Fortgefahren werden kann. Der Bergfried, da war doch was. Helga könnte sich dort aufhalten. Hatte Bosol zumindest gesagt. Nicht auszudenken, was passiert, wenn die Kargi sie finden. Oder Helga die Kargi erblickt und vor Schreck unüberlegt handelt. Aber vielleicht immer noch besser, als eine Verschanzung der Räuber im Bergfried zusammen mit Helga. Oder?
Er lässt die Gefährten ihre Gedanken zu Wort bringen, zuckt nur kurz zusammen, als Basilio was von ‚tödlichem Gift‘ erzählt und mischt sich dann selbst ein.

Also… erstens, ich glaube schon, dass der Bergfried noch offen sein kann, solange noch keine Armee vor der Tür steht. Also direkt vor der Tür. Man muss den Gruppen natürlich Vorsprung geben, ne? Genug, um alles vorzubereiten, aber nicht zuviel, damit die Ablenkung nicht zu lange auf sich warten lässt. Naja, und zweitens. Ich finde eure Kletteridee ja gar nicht so doof. Wobei, wenn es gelingt müsste man natürlich aufpassen, dass man im Bergfried keine Unschuldigen tötet. Frauen zum Beispiel. Ukthark töten doch keine… das ist doch bestimmt gegen eure Ehre, oder so? Auch wenn eine sowas unüberlegtes tun würde, wie vor Schreck mit dem Küchenmesser auf euch losgehen?“, der Fhokki schaut die Ukthark nervös einen nach dem Anderen an, in der Hoffnung, dass nicht allein die Frage schon als Beschmutzung der Ehre verstanden wurde.
Aber, eigentlich war ich ja bei zweitens. Wie stellt ihr euch das denn vor? Also, das würde mich schon interessieren. Wie wollt ihr den Bergfried erklimmen? Ihr seid ja nun nicht grade… lauter… kleine, flinke Basilios, sondern große, starke Kämpfer! Kletterhaken? Und keiner kriegt es mit, dass da ein paar Haken den großen Turm hochfliegen? Ich finde die Idee gelinde gesagt riskant. Vielleicht kommt ihr einfach erstmal mit unserer Gruppe mit und wenn der Bergfried noch offen ist, greifen wir seinen“, Manik zeigt mit ausgestrecktem Arm auf den Koraker, „Vorschlag auf und ihr schleicht euch von unten in den Turm? Finde ich persönlich weniger gewagt, als zu versuchen den Turm zu erklettern.

Khenubaal

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Gulasado
« Antwort #123 am: 27.03.2016, 11:10:01 »
Und so entspinnt sich eine Diskussion, in deren Verlauf der Angriffsplan immer mehr Form annimmt. Die Kommandantin nickt bei Basilios anfänglichen Ausführungen. "Das stimmt. Der Bergfried hat insgesamt fünf Ebenen. Es gibt eine einsenbeschlagene Tür auf Bodenhöhe in den Kerker, der unterirdisch direkt unter dem Begrfried liegt. Die ebene darüber ist nahezu durchgängig aus solidem Stein. Erst die zweite oberirdische Ebene, ungefähr 10 Fuß über dem Boden ist die erste bewohnbare ebene des Bergfrieds - zugänglich durch eine einholbare Leiter und eine eisenbeschlagene Tür. Über dieser Ebene gibt es dann noch zwei weitere. Bis auf die letzte ebene weisen alle nur Schießscharten anstelle von Fenstern auf. die letzte Ebene dagegen hat breite Fenster, durch die auch die Kargi hineinklettern könnten. Sie liegt gut dreißig Fuß über dem Grund der Festung und weitere fünfzehn Fuß über dem Wasserspiegel des Außengrabens, da die Festung auf dieser Seite auf einer Anhöhe steht - die Erbauer gingen also davon aus, dass es ein zu weiter Weg zum Klettern ist.

Der Zugang wird sich schwierig gestalten, falls man über die Außentür eindringen will, aber
" - Ejdarns Blick geht zu Tarqetik, als sie fortfährt - "es gibt tatsächlich einen weiteren Gang, wenn auch keinen Geheimgang. Ich stimme Euch zu, Tarqetik - wir werden unseren Scheinangriff so vorbereiten müssen, dass er Ablenkung genug ist, aber nicht zu einer Schließung der Tore des Bergfrieds führt. Das wird aber schwer genug. Falls es nicht gelingt: Aus dem unterirdischen Kerker führt ein senkrechter Schacht nach oben in die erste Ebene des Bergfrieds. Er ist vergittert und daher leicht zu verteidigen, wenn man allerdings gleich unterhalb des Durchzugs ein Feuer legt, wird die Rauchentwicklung jedwede Verteidiger oben innerhalb einer halben Stunde in die Flucht schlagen oder bewusstlos werden lassen. Dann kann man Mithilfe von Kletterhaken nach oben und das Gitter aufbrechen.

Apropos 'Aufbrechen'
", fährt sie an Basilio gewandt fort, "wir werden schauen, was wir Euch an Werkzeug geben können. Wir sind eine Armee und keine Diebesgilde, daher wird das meiste von dem, was Ihr aufgezählt habt, nicht verfügbar sein, aber wir versuchen Notbehelfe zu finden, die sich einsetzen lassen."

Vielleicht sind die Worte der Kommandantin nicht sorgfältig gewählt. Basilio scheint es, als würde die Frage, warum anscheinend in der korakischen Armee Instrumente einer Diebesgilde Teil der Ausrüstung sind, wie geschwängerte Luft unter dem Zeltdach hängen. Doch so weit es der Feldwebel einschätzen kann, war das nicht die Absicht der Kommandantin. Ejdarn ist inzwischen so sehr auf die Vorbereitungen zur Schlacht fixiert, dass ihre diplomatischen Fähigkeiten in den Schatten getreten sind.

Es ist auch gut, dass der Koraker seine Anmerkungen bezüglich der Vorteile einer tödlichen Giftmischung schnell wieder relativiert. Dieser Vorschlag regt nicht nur bei Manik die Gemüter auf, sondern auch bei den gakelitischen Offizieren und den Kargi. Letztere halten sich zurück, doch Lugano kann sich die Gelegenheit nicht entgehen lassen, Basilio zu tadeln: "Ich weiß ja nicht, wie ihr das bei euch in Korak haltet, Feldwebel, aber wir hier vergiften nicht ganze Garnisonen samt Zivilisten wie elosische Piraten, nur um einer Schlacht zu entgehen."

"Das reicht, Hauptmann", unterbricht ihn Ejdarn an dieser Stelle, bevor sie an Basilio gewandt fortfährt. "Auch wenn mein Hauptmann sich im Ton vergreift - in der Sache muss ich ihm zustimmen. Ganz abgesehen davon, fließt der Fluss nach Gulasado noch durch ein halbes Dutzend kleinerer Ansiedlungen. Eine stärkere Konzentrations des Giftes, würde auch in diesen wenn nicht zu Todes-, dann sicher zu schweren Krankheitsfällen führen. Daher ist das in jedem Fall keine Option.

Aber lasst uns lieber auf den svimohzischen Priester kommen. Mir sagt das nichts. Wenn, dann muss dieser Mann erst vor kurzem zu der Mannschaft gestoßen sein. Woher habt Ihr überhaupt diese Information, Feldwebel?
"

"Falls es stimmt", mischt sich Hrajr Kortika ein, "dann muss es sich bei der Gottheit um Vasau handeln - den Prinzen der Angst." Als die Anwesenden ihre Blicke fragend auf den Hauptmann richten, zuckt dieser mit den Achseln. "Ich habe einige Zeit mit Obekiki verbracht, unserem Feldscher aus Azhnomahn. Er hat mir erzählt, dass Vasau auf Svimohzia leider eine wachsende Gefolgschaft hat und dass er auf dem kleinen Kontinent Owhzi gerufen wird. Das klingt doch ähnlich, nicht wahr?"

Basilio atmet für einen Augenblick erleichtert aus - Ejdarns an ihn gerichtete Nachfrage scheint vom Tisch. Doch er hat die Rechnung ohne Lugano gemacht. "Bleibt natürlich die Frage der Kommandantin", mischt sich dieser ein. "Woher habt ihr diese Information und wie vertraulich würdet ihr die Quelle einstufen?"[1]

Bei Maniks Nachfrage zur Haltung der Kargi zu mit Küchenmessern bewaffneten Frauen, schnaubt Mago leicht. Seine Kiefermuskeln malmen, ebenso die von Barkas. Offensichtlich kränkt ihn die angedeutete Möglichkeit, es könnte anders sein. "Ich kann nicht für alle Kargi sprechen", sagt er schließlich mit einem Blick zu Basilio, der an der korakischen Südfront vieles erlebt haben wird, "aber Männer unter meinem Befehl bringen keine wehrlosen Frauen um."

Eine beruhigende Antwort für den Fhokki - oder doch nicht? Es bleiben die Fragen, ob Helga vernünftig genug ist, die Kargi nicht anzufallen, falls sie auf sie trifft, und ob ein Ukhtark eine fünf Fuß große, dhrokkerische Frau mit einer Klinge in der Hand als 'wehrlos' einstufen mag, oder nicht. Bei Mago und Barkas ist sich Manik sicher, aber was ist mit den Männern des Seroguls.

Als Manik dann noch vorschlägt, dass die Kargi sich lieber ihrer Gruppe einschließen und den Bergfired von Innen erstürmen, schaltet sich Ejdarn wieder ein. "Das muss ich leider ablehnen, Nordmann", sagt sie an den Fhokki gewandt. "Eure Gruppe wird zu groß werden und damit nicht unbemerkt hinübersetzen können."

"Das ist schon in Ordnung", fügt Mago hinzu. Dann wendet er sich an Manik. "Danke für deinen Vorschlag, aber wir haben unsere eigenen Sturmkommandos bei den Kargi. Ich gebe zu, wir werden einige Pfund mehr in die Höhe ziehen müssen, als Basilio, allerdings sind die Männer, die ich mitnehme, darin geübt. Wir versuchen es mit Kletterhaken und Piken. Aber wenn der Scheinangriff nicht für genug Ablenkung sorgt und wir auf zu viel Widerstand treffen, dann werden wir umschwenken und einfach über die Mauer der Burg setzen, um uns mit euch zu vereinen."

Und so nimmt der Plan Gestalt an, während die Sonne immer weiter über den Firmament wandert. Das Azurblaue des Himmels wird immer mehr von den Rottönen und dem Grau der Abenddämmerung verdrängt. Bald wird die schützende Dunkelheit der Nacht und die Zeit für den Angriff gekommen sein. Es ist noch Zeit für die letzten Worte und Absprachen, bevor die Vorbereitungen beginnen können.
 1. Ich mache an dieser Stelle weiter, um den Spielfluss nicht zu unterbrechen, doch die Frage steht weiterhin unbeantwortet im Raum.

Basilio Aristide

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Gulasado
« Antwort #124 am: 27.03.2016, 15:28:56 »
Den Ausführungen der Kommandantin zum Bergfried lauscht Basilio aufmerksam. Als sie dann auf das Werkzeug zu sprechen kommt, verkneift er sich die erste Bemerkung, die ihm in den Sinn kommt: Schade, dass wir nicht ein paar Gildendiebe dabei haben, die verstehen sich nämlich auf Infiltration!

"Auch für Notbehelfe wäre ich dankbar", sagt er statt dessen. "Man muss halt mit dem auskommen, das man hat, sagt Vater immer, sei es Mannschaft, Ausrüstung oder die vorhandenen Talente." Er lächelt sein unschuldigstes Lächeln.

Nach der Zurechtweisung Luganos allerdings lächelt er nicht. Vielleicht sieht man ihm sogar an, dass er sich ärgert. Aber nur kurz.

So, für einen Feldwebel hält er mich also? Nun, er hat ja recht, aber eigentlich hätt' ich längst Hauptfeldwebel sein wollen—und können, wenn da nicht der Umweg gewesen wäre und vorher die zwar gelungene, aber offiziell geleugnete Aktion. Ha, wäre sie offiziell gewesen, hätte es danach die Beförderung gegeben! Oder einen Orden! Oder beides! Und vielleicht schätzt dieser Spaßvogel mich auch als Hauptfeldwebel ein und will mich hier bloß beleidigen.

Beinah hätte Basilio sich mal eben selbst befördert, nur um diesen Lugano zu korrigieren, aber ihm fällt rechtzeitig ein, dass Mago und Barkas ja sehr wohl wissen, dass Basilio nur ein Feldwebel ist.

"Mit Korak hat das nichts zu tun, Hauptmann", belehrt er diesen also, "sondern allein mit mir. Ich denke alle Ideen, die einem so kommen könnten, erst einmal bis zum Ende durch, bevor ich sie als 'gut' oder 'schlecht' bewerte. Das führt manchmal auf befremdliche Wege, aber so ist's mir lieber, als dass man vielleicht eine gute Idee übersieht, bloß weil sie einem auf den ersten Blick absurd erschien."

An dieser Stelle kann er sich einen bedeutsamen Blick in ihre ungewöhnliche Runde nicht verkneifen.

Interessiert folgt er kurz darauf Kortikas Ausführungen zu der Gottheit Vasau, von der er noch nie gehört hat. Ob darüber die Frage der Kommandantin wohl vergessen ist? Natürlich nicht. Dieser Lugano muss natürlich nachhaken. Allmählich wird der Kerl lästig. Was für ein schlechter Verlierer!

"Es gibt nur eine Quelle", antwortet er. "Bosol. Als wir ihn unterwegs nach Dorwida zu der, äh, ungewöhnlichen Verkleidung befragten—ein Thema, das ich hier so direkt jetzt eigentlich nicht hatte ansprechen wollen—kamen wir halt auf den Priester zu sprechen. Mir schien es so, als hätte Bosol eine Höllenangst vor diesem Ruhusch, die wirkte echt. Überhaupt, wie sollte er auf die Idee kommen, sich so eine Figur auszudenken? Es ist ja nun eher absurd, dass so jemand bei einer Räuberbande in Ek'Gakel mitmischt, und gerade deshalb wird man sich das nicht freiwillig als Lüge ausdenken."[1]

Spricht der Fachmann. Dieser Nachsatz scheint unausgesprochen in der Luft zu hängen.

Ein Blick in die Gesichter der Umstehenden macht jedenfalls klar, dass Basilios Erklärung diesmal niemanden zu überzeugen weiß. Lugano starrt ihn unverblümt an, Kortika hat die Arme vor der Brust verschränkt und schaut mit zusammengepresstem Mund zur Seite. Und Ejdarn? Die Kommandantin fixiert ihn mit den Augen und zieht die Augenbrauen und den rechten Mundwinkel demonstrativ in die Höhe.[2]

Basilio hat selbst bemerkt, dass seine Erklärung zwei Lücken aufweist. Warum weiß Barkas dann nichts davon? Der war doch unterwegs noch dabei? Und warum hat keiner von ihnen es bei der ersten Besprechung erwähnt? Nun, um den zweiten Punkt macht er sich keine Sorge und bezüglich des ersten öffnet er schon den Mund, um zu erklären, dass sie Bosol befragt hätten, als Barkas schlief, weil das Thema der Masken ihn derart erschreckend erregte. Doch dann fällt sein Blick auf Barkas und er bringt die Worte nicht heraus.

"Äh", sagt er.

Ach herrje, was ist denn mit mir los? Das ist doch eine sehr sinnvolle Erklärung. Sogar Barkas müsste es einsehen. Immerhin hat er Bosol fast umgebracht. Aber daran will er bestimmt nicht in dieser Runde erinnert werden. Und ich will nicht, dass er denkt, wir hätten hinter seinem Rücken... Nein, das geht gar nicht! Und dabei nicht bloß, weil es mir den Plan kaputt machen tät, sondern weil ich ihn nicht derart kränken will. Ich hab ihn Freund genannt und er mich, halbherzig, zurück. Wie ernst hab ich's gemeint und wie ernst er? Ach, ist das alles verwirrend.

Doch Basilio hat Glück - Ejdarn verzichtet darauf, ihn weiter auszufragen. Zumindest an dieser Stelle. Warum tut die Kommandantin das? Will sie eventuell die gemachten Angriffspläne nicht riskieren? Das würde sie nämlich, wenn sich nun herausstellt, dass Basilio und seine Gefährten etwas gemacht hätten, was das Vertrauensverhältnis beschädigt haben könnte. Dann müsste sie für den Angriff umplanen. Ob nun aus diesem oder einem völlig anderen Grund, die Kommandantin wechselt das Thema.

"Gut", sagt sie. "Dann müssen wir mit bösen Überraschungen rechnen, wenn die Gruppe auch noch einen Zauberwirker dabei hat."[3]
 1. Bluff = 12
 2. von Khenubaal, per PM, auf den missratenen Bluff-Wurf.
 3. Dieser plus der vorige Absatz sind von Khenubaal, per PM, auf den missratenen Bluff-Wurf.
P.S. Das schon gewürfelte "Schaden begrenzen", das jetzt nicht so gut zu der PM passte, kommt in einem zweiten Beitrag; dann auch Basilios kurze Unterredung mit Mago. Ob vor oder nach dem Meisterpost ist im Prinzip egal.
« Letzte Änderung: 09.10.2016, 00:33:20 von Basilio Aristide »
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Sanjan, von den Bahir

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Gulasado
« Antwort #125 am: 28.03.2016, 22:32:43 »
Im Hintergrund beobachtet Sanjan das ganze Schauspiel des Planens. Am Ende kam doch wieder für die Gruppe das raus was geplant war. Gut mit etwas mehr Werkzeug, was nicht von übel ist. Denn noch ist er über Basilios Vorschlag mit dem Gift ebenso wenig erfreud wie die Anderen. Nicht nur um den angeführten Tot unschuldiger sondern auch um das Vergehen an der Natur. Ein solches Gift, was noch wirksam ist bei einer Verdünnung mit reinem Quellwasser, würde die Dosis alles Leben im Fluss töten. Auch Landtiere würden kaum unbeschadet davon kommen. Das ganze Land würde von heute auf morgen tot sein. Es würde Jahre dauern bis sich die Natur wieder erholen würde.
Nur sein giftiger Blick verrät seine Gedanken. Basilio wurde von einer Seite genug beschossen. Da braucht er nicht noch kommen. So spart er sich die Worte und beruhigt sich lieber. Zum Plan direkt kann er nichts beitragen. Ihm fehlten die militärische Erfahrung und Kampfgewandheit seiner Begleiter. Große Einfälle, wie das vergiftete Wasser, hat er auch nicht mehr. Nun war halt die Zeit der Krieger.

Tarqetik

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Gulasado
« Antwort #126 am: 29.03.2016, 07:25:55 »
Tarqetik tritt von einem Fuß auf den anderen, als er die neuen Pläne der Taktiker hört. Mit Gift kennt er sich nicht aus, doch es zieht ihm eine Augenbraue nach oben, als er von der Stärke des Giftes hört. Einen ganzen Fluss vergiften; dazu bedarf es meistens hunderter Toter, die nach einer Schlacht im Wasser treiben und mit Fäulnis das Wasser ungenießbar, ja tödlich machen.

„Welche exotisches Gebräu“, entfährt es ihm leise. Vielleicht sollte er seinen Wasserschlauch nicht mehr teilen und ihn nur noch weit oben am Flusslauf füllen. Die nächsten Ideen stoßen wenige auf Abscheu. Warum sollte man auch Frauen töten, oder Männer die keine Gefahr darstellen. Auch dürfte bei einem raschen Angriff und einer baldigen Erstürmung der Burg ohne viele Gefallenen die Wut der Soldaten nicht zu groß sein, dass sich ihr Zorn Bahn brechen muss und am Schluss das Blut knöcheltief im Hof stockt. Bisher hat noch niemand etwas vom Brandschatzen gesatzt. Gut, was nicht erwähnt wird, muss auch nicht beachtet oder berücksichtigt werden. Vor seinem inneren Auge sieht der Krieger schon Beute. Glitzer und Glanz, dabei fällt ihm leider auch ein, dass diese Gauner und Räumer nicht dafür bekannt waren reiche Schätzte erbeutet zu haben. Seine Lippen verziehen sich etwas da er nun vermutet, warum das Plündern nicht erwähnt wurde. Weil es vielleicht nichts gibt.
Der Plan hat aber unter anderem nun eine gute Farbe angekommen und brät in den Köpfen weiter. Er Schmort sich fertig. Die Erwähnung von Göttern, Priestern und weiterem fremden Gehabe überhört der Söldner ganz gekonnt. Nicht dass er mit hohen Geistern und Allmächtigen auch noch etwas teilen muss.

Basilio Aristide

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Gulasado
« Antwort #127 am: 31.03.2016, 09:29:45 »
Als die Versammlung schon dabei ist, sich aufzulösen, hat Basilio noch zwei Dinge auf dem Herzen: die Wogen bezüglich seiner missglückten Wahrheitsumschreibung zu glätten und Mago über Maniks Herzensdame in Kenntnis zu setzen, um fatale Missverständnisse zu vermeiden. Zwar könnte Barkas davon mitbekommen haben, schließlich hatte Manik Bosol im Wagen nicht gerade leise verhört, aber der Hirogul war zur gleichen Zeit ja mit Basilio in ein intensives Gespräch (auf Kargi) verwickelt gewesen—wer weiß, ob er da noch ein Ohr für das andere hatte, zumal in der fremden Sprache.

"Kommandantin, Hauptmann auf ein Wort", bittet er Ejdarn und Lugano; ein kurzer Blick schließt Kortika ein, falls dieser noch in der Nähe ist. "Wegen vorhin. Ich, ähm, weiß nicht, ob Ihr Euch vorstellen könnt, wie arg unwohl mir in meiner Lage hier ist. Wie passe ich—als korakischer Feldwebel, da hat der Herr Hauptmann richtig vermutet—hier eigentlich herein? Darf ich überhaupt hier sein? Breche ich, indem ich Euch aushelfe, nicht längst irgendwelche Gesetze, von denen ich nichts weiß, weil ich in Rechtskunde immer geschlafen habe? An die Erklärungsnot daheim wage ich gar nicht zu denken! Wie der Hauptmann mir dann auch noch so zusetzte, gleich zweimal hintereinander, bloß weil ich in der Aufregung vielleicht ein wenig zu eifrig war, ein wenig übers Ziel hinausgeschossen bin, da ist mir halt einfach... nun ja, in solchen Situationen werd' ich immer, äh, störrisch wie ein Esel. Oder, um es in den Worten meines künftigen Schwippschwagers, Hauptmann Labats auszudrücken..." Nach dieser Ankündigung bläst Basilio erst einmal die Backen auf und hält die Luft an und zwar so lange, bis sein Gesicht krebsrot wird, dann brüllt er plötzlich: "GEFÄHRLICH NAH AN INSUBORDINATION!"

Er grinst entschuldigend. "Aber auf einer Mission zählt nichts außer der Mission. Da gebe ich immer mein Bestes." Zum Schluss hat er noch einen augenzwinkernden Rat für Hauptmann Lugano: "Einfach still den Göttern danken, dass ich normalerweise das Problem von jemand anderem bin, und schon wird aus meiner Anwesenheit ein Grund zur Freude!" Wer könnte diesem charmanten Lümmel böse sein oder finstere Absichten hinter seinem sonnigen Gemüt vermuten?[1]

Doch dann sind die Kargi schon am Zeltausgang und Basilio muss los. "Tschuldigung, ich sollte noch mit Mago, also, wegen der Sache zu Beginn, das war nämlich nicht... äh, das will ich nur schnell erklären..."

Und fort ist er.

~~~

"Mago, Barkas, mangyaring maghintay ng ilang sandali!"[2]

Als er aus dem Zelt drängt, stößt er mit Sanjan zusammen. Das gibt ihm eine Idee. "Schnell, das Haarband", raunt er dem Kameraden zu. "Du brauchst es ja nicht mehr." Zu seiner Überraschung reagiert Sanjan prompt und ganz ohne giftigen Blick: er scheint Basilios Vorhaben gutzuheißen. "Danke!"[3] Dann sind die drei Kargi auch schon erreicht.

"Mula sa isang bilanggo alam namin. A maputi ang buhok batang babae", erklärt Basilio, die Stimme vertraulich gesenkt, die Gestik verlegen. "Hindi ko alam kung Barkas narinig ang lahat ng ito dahil siya ay nagsasalita doon sa akin tungkol Maru. Una, siya ay inagaw sa pamamagitan ng isang pangkat ng mga tulisan, sila ay minasaker sa pamamagitan ng iba pang berdeng mga balat, alam mo, ang, uh, pangit."[4] Basilio kann ja schlecht von 'Orks' reden ('mga ork' auf Kargi) in einem Gespräch über die Liebe—oder einer Entschuldigung. "Ngayon ito ay may lupain sa ibang pangkat ng mga tulisan. Maaari kang maging sa panatilihin, lumitaw ito madilim pari upang palayasin ang isang mata sa mga ito. Sila takot na mayroon ka. At kaya ganap na walang pagtatanggol, ito ay marahil hindi kung sila ay nanirahan sa kaya mahaba ng mga tulisan at tumakas sa ibang berdeng mga balat. Ang pangalan ng ating maingay lalaki doon ay maaaring makatulong. At iyon dito."[5]

Er reicht Mago das Haarband, das Sanjan ihm gegeben hat.

"Ang binata tao ay may mahusay na pagkabalisa tungkol sa kanyang batang babae. Oh, at dahil Maru. Sa totoong mayroon itong siyempre sinabi sa akin na ako ay masira ang ulo at nagiging mangmang siya. Kaya kung ang isa sa inyo ay nais na sabihin ang parehong bagay sa akin: ito ay nai-sinabi. Bukod, alam ko ito sa aking sarili. Hindi ko gusto inisin ang sinuman dito sa o saktan ang damdamin: hindi Maru pa ka pa ring Ukhtark at tiyak na hindi ang iyong mga ninuno. Ito ang nangyari kaya mabilis, kaya mabilis na hindi ko maaaring sa tingin. Kaya, sa isang matagumpay na atake! O isang maluwalhating kamatayan. Gayunman, ang unang pagpipilian gusto ko ginusto. Sa wakas, kami ay may sa likod ng malaking mga plano."[6]

~~~

Später, in einem unbeobachteten und unbelauschten Moment, sagt er kopfschüttlend zu Flannait: "Hai visto quello? E 'stato patetico! Non ho fatto uscire le parole, la mia bella spiegazione! Questo è il problema con la verità! Una volta che si comincia con questa, poi si impigliato in ció come in una ragnatela, da cui si non può uscire."[7]

In diesen Worten versteckt liegt die vorsichtige und durchaus besorgte Anfrage, ob bei Flannait alles in Ordnung ist. Vielleicht kennt sie Basilio gut genug, um dies herauszuhören.
 1. Wogen glätten bzw. Schaden begrenzen: Diplomatie = 27 (nat. 20)
Auch wenn's von der Beschreibung mehr nach einem Bluff klingt, es ist ein Diplomacy. Er leugnet nichts, liefert keine bessere Erklärung, und bittet trotzdem um Vertrauen bzw. versichert seine guten Absichten. Überhaupt ist alles, was er hier sagt, die reine Wahrheit.
 2. Kargi: Mago, Barkas, bitte wartet kurz!
 3. Wie ooc mit dem Spieler abgesprochen.
 4. Kargi: Von einer Gefangenen wissen wir. Eine blonde junge Frau. Ich weiß nicht, ob Barkas das alles mitgehört hat, weil er da gerade mit mir über Maru sprach. Zuerst wurde sie von einer Räuberbande verschleppt, diese wurden von den 'anderen Grünhäuten' massakriert, du weißt schon, den, äh, hässlichen.
 5. Kargi: Jetzt ist sie in den Händen einer anderen Bande. Sie könnte im Bergfried sein, dieser dunkle Priester hat offenbar ein Auge auf sie geworfen. Sie wird Angst vor euch haben. Und so ganz wehrlos ist sie wohl nicht, wenn sie so lange unter Räubern überlebt hat und den 'anderen Grünhäuten' entkommen ist. Der Name unseres aufgeregten Jüngelchen da könnte helfen. Und das hier.
 6. Kargi: Der Junge hat große Angst um sein Mädchen. Ach, und wegen Maru. In echt hat sie mir natürlich gesagt, dass ich wahnsinnig sei und ein Tor. Falls einer von euch mir also dasselbe sagen will: es wurde schon gesagt. Außerdem weiß ich es selbst. Ich wollte niemanden damit verärgern oder beleidigen, weder Maru noch dich noch die Ukhtark und schon gar nicht eure Ahnen. Das ist so schnell passiert, so schnell konnte ich nicht denken. Also, auf einen siegreichen Angriff! Oder einen glorreichen Tod. Ersteres wäre mir jedoch lieber. Schließlich haben wir hinterher noch viel vor.
 7. Kalamarisch: Hast du das gesehen? Das war doch erbärmlich! Ich habe die Worte nicht herausgebracht, die wunderschöne Erklärung! [Er meint den missglückten Bluff; das dürfte Flannait klar sein.] Das ist das Problem mit der Wahrheit! Wenn man einmal damit anfängt, dann verstrickt man sich darin wie in einem Netz, aus dem man nicht wieder herauskommt!
« Letzte Änderung: 31.03.2016, 21:41:28 von Basilio Aristide »
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Flannait Adair

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Gulasado
« Antwort #128 am: 01.04.2016, 02:56:47 »
Ähnlich wie Sajan hört Flannait den Planungen scheinbar unbeteiligt und mit ausdrucksloser Miene zu. Die Nähe der Kargi am Tisch will sie in ihrer gegenwärtigen Stimmung lieber vermeiden und so hat sie Stellung knapp neben dem Ausgang des Zeltes bezogen. Nur bei Luganos Angriff auf Basilio erscheint ein Ausdruck der Missbilligung auf ihrem Gesicht.  Aber das bedeutet nicht, dass sie sich nicht ihren Teil denkt:
"Und wie lange könnte jemand ohne Wasser in dem Turm aushalten, wenn wir den Rest der Burg halten?"
aber da sie sich definitiv nicht an einem Sturmangriff auf den Bergfried beteiligen wird hält sie sich raus. Die Frage kann sie schließlich immernoch stellen wenn es Sildan gelingen sollte sich mit anderen Überlebenden in den Turm zurückzuziehen. "Und auf dem Weg zur Treppe würden sie hervoragende Zielscheiben abgeben!"
Der dunkle Priester macht ihr weit mehr Sorgen. Wie Basilio hat sie es in Korak gelegentlich mit Priestern des Lamas oder des Battlelords zu tun bekommen und auch die Erfahrung mit den wenigen Zauberwirkern unter den Adair hat der Halbelfe Respekt vor ausserweltlicher Macht gelehrt. Idealerweise tötet man sie bevor sie überhaupt Zeit haben zu zaubern. Vor ihrem geistigen Auge taucht das Bild einer mit menschlichen Knochen behangenen und mit Tätowierungen verziehrten Kargi-Priesterin auf, einen Ausdruck ungläubiger Überraschung im Gesicht und einen Pfeil in der Kehle. "eine andere von diesen inoffiziellen aber gut bezahlten Missionen. Die Priesterin hatte sich mit besonderer Grausamkeit und Gerissenheit als Anführerin unter den Norga-Grangel Kargi ausgezeichnet - und sich als Ziel einer riskanten korakischen Kommandoaktion qualifiziert nachdem es Flannait gelungen war ihr Lager zu lokalisieren.
Die Halbelfe kann es aber nicht vermeiden Basilios Erklärung an Ejdarn zu überhören, ebensowenig wie sein Gespräch mit den Uthark. Allerdings bleibt selbst ihren spitzen Ohren verborgen was er dem Schamanen zuflüstert.

~~~

Basilios anscheinende Verzweiflung treibt zu ihrer Überraschung ein echtes Lächeln auf ihr Gesicht.
Non essere turbato dalle sciocchi gonfiati Lugano. Non è mai stato in una vera e propria guerra ed è solo geloso della nostra esperienza e sulla Ejdarn che ascoltare di più per voi su di esso.
Credo che lei sospetta già che abbiamo di nuovo parlato con Bojol, vuole ma non sa ufficialmente nel modo più accurato.
Altra domanda: conoscere i tuoi amici Kargı chi sono io?
[1]
Denn sie hat sich immernochnicht entschieden ob sie sich Mago vor dem Angriff zu erkennen geben und somit weitere Komplikationen auslösen sollte. Wenn die Uthark aber bereits wissen wer sie ist wird sie beim Angriff um so mehr darauf achten müssen keiner Grünhaut den Rücken zuzukehren.
 1. Kalamarisch: Lass dich von dem aufgeblasenen Narren Lugano nicht verunsichern. Der war doch nie in einem wirklichen Krieg und ist blos eifersüchtig auf unsere Erfahrung und darauf, das Ejdarn mehr auf Dich als auf ihn hört.
Ich denke sie ahnt schon, das wir nochmal mit Bojol gesprochen haben, will das aber offiziell gar nicht so genau wissen.
Andere Frage: wissen deine Kargi-Freunde wer ich bin?
"Nur ein toter Kargi ist ein guter Kargi!"

Basilio Aristide

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Gulasado
« Antwort #129 am: 01.04.2016, 16:27:54 »
"Sì, lo so", begegnet er Flannaits Rat. "Ho appena sto pensando troppo a quello che gli altri pensano di me. E 'stato sempre così." Wobei Lugano in der Hinsicht noch das geringste Problem ist. Die Art von Zweifel und Untergrabung der eigenen Autorität ist Basilio gewohnt. "Ci sono semplicemente troppi partiti diversi coinvolti con molti interessi diversi. Non importa quello che si dice, uno sarà infastidito."[1]

Flannaits Frage macht ihn nachdenklich, sodass er die rothaarige Halbelfe lange betrachtet. Wenn einer dazu vorbestimmt ist, der Funke in diesem Pulverfaß zu sein, dann sie. Er seufzt unglücklich, bevor er ehrlich antwortet: "La comandante ti ha presentato per nome. Desto e Barkas entrambe lo hanno udito. Se solo fosse stato Barkas, quindi conosceva probabilmente solo Mago che sei una Adair. Barkas si vede nel debito d'onore di Aisling. Egli vuole provare la pace, ma è scettico sul fatto che la tua gente la vuole. Ha mi chiede le stesse domande come tu. E te osserva così sospettoso come tu lui. Avevo più o meno dargli la mia parola che ti 'comporterai', almeno in questa situazione, e allo stesso tempo ha fatto capire a lui che sei una mia amica cara e loro meglio si comporterebbero anche."[2]

Danach geht Basilio eine geraume Weile auf und ab. Er scheint mit sich zu ringen. Dann bleibt er wieder bei Flannait stehen.

"Desto peraltro potrebbe causare problemi. Lui e la sua famiglia vi odiano. Suppongo che hanno perduti molti uomini nella guerra con voi. Desto non riesce a immaginare una pace. Il padre Hanno suppostamente neanche. Possibilmente cercheranno, e hanno detto a altra gente che cercheranno, un'opportunità, nel caos della battaglia, al fine di vendicarsi sugli Adair. Quindi, fai attenzione quale pelleverde tu lascerai nella tua schiena."[3]

Und wieder marschiert er auf und ab. Auf und ab. Auf und ab. Leider gibt es nichts in der Nähe, woran man ihn anbinden könnte. Endlich hält er inne.

"Questa sarà la prova. Da tutte le parti. E ci vuole solo una scintilla e tutto esplode ..." Eine Pause, dann leise: "Per favore, non essere la scintilla. Prego!"[4]
 1. Kalamarisch: "Ja, ich weiß. Ich mache mir einfach zu viel daraus, was andere Leute von mir halten. Das war schon immer so."—"Es sind einfach zu viele verschiedene Parteien beteiligt mit zu vielen verschiedenen Interessen. Egal, was man sagt, einer wird es schon in den falschen Hals kriegen."
 2. Kalamarisch: "Die Kommandantin hat dich ja mit Namen vorgestellt. Desto und Barkas haben es beide gehört. Wenn es nur Barkas gewesen wäre, wüsste wohl nur Mago, dass du eine Adair bist. Barkas sieht sich in Aislings Ehrenschuld. Er will den Frieden versuchen, aber er ist skeptisch, ob die deinen ihn auch wollen. Er hat mir die gleichen Fragen gestellt wie du. Und er hat dich genauso misstrauisch im Auge wie du ihn. Ich musste ihm quasi mein Wort geben, dass du dich, zumindest in dieser Situation, 'benehmen' wirst, und habe ihm gleichzeitig klar gemacht, dass du eine gute Freundin von mir bist und sie sich besser auch zu benehmen hätten.
 3. Kalamarisch: "Desto dagegen könnte Probleme machen. Er und seine Familie, sie hassen euch. Ich nehme mal an, dass sie viele der ihren im Krieg gegen euch verloren haben. Desto kann sich keinen Frieden mit euch vorstellen. Sein Vater Hanno wohl ebensowenig. Möglicherweise werden sie, und haben auch andere gebeten, nach einer Gelegenheit im Chaos des Kampfes Ausschau halten, um sich an den Adair zu rächen. Also, pass auf, welche Grünhaut du in deinen Rücken lässt."
 4. Kalamarisch: "Das wird die Bewährungsprobe. Auf allen Seiten. Und es braucht bloß einen Funken und alles geht hoch..."—"Bitte, sei nicht der Funke. Bitte!"
« Letzte Änderung: 03.04.2016, 00:27:54 von Basilio Aristide »
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Khenubaal

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Gulasado
« Antwort #130 am: 02.04.2016, 14:30:13 »
Basilio hat bei dem Versuch, mit seinem Scharm die Wogen bei Ejdarn und Lugano zu glätten, weitgehend Erfolg. Als er dann auch noch Fähnrich Labats aufgeblasenen Ton imitiert - kann Ejdarn sich nicht mehr zurückhalten und lacht auf. Auch Luganos Lippen verziehen sich zu einem stummen Lächeln.

"Nun gut", sagt die Kommandantin schließlich. "Ich habe ein gewisses Verständnis für Ihre Situation, Feldwebel. Und unsere Situation ist seltsam genug - Kargi und Menschen im Bündnis vereint. Warum sollte nicht auch ein korakischer Soldat unsere Reihen stärken?"

Ejdarn greift sich an den Gürtel und löst einen kleinen Lederbeutel vom selbigen. "Aber zunächst einmal ist Zahltag." Basilio vernimmt das leise Klirren und spürt das Gewicht der zwei Dutzend Goldmünzen, als die Kommandantin den Beuten in seine offene Handfläche fallen lässt. "Hauptmann Lugano. Ich halte Wetten an sich nicht für ehrenhaft - aber Wettschulden, bleiben Ehrenschulden. End die Kargi sind rechtzeitig aufgetaucht. Habt Ihr etwas gegen die Auszahlung des Gewinns an Feldwebel de Laroque?[/b]"[1]

Lugano schüttelt den Kopf. "Nein, Kommandantin. Alles ist rechtens."

"Gut", antwortet Ejdarn. Dann fährt sie - ohne den Blick von Basilio zu nehmen und mit einem vielsagenden Grinsen fort. "Und Hauptmann? Bitte verdoppelt die Wachen bei unserem Gefangenen. Ich habe Grund zu Annahme, dass die bisherige Bewachung nicht ausreichend sein könnte. Insbesondere hier, in der Nähe zu Burg und seinen Kameraden."

Auch Lugano lächelt. "Wird gemacht, Kommandantin."

Danach verabschieden sich die Teilnehmer der Besprechung und beginnen damit, das Zelt zu verlassen. Von Basilio mit dem Haarband ausgestattet und auf Helga angesprochen, nicken Mago und Barkas. "Say Manik na kong ituro sa aking mga tao sa mga ito. Sa labanan, aksidente mangyari, ngunit ginagawa namin ang aming pinakamahusay na, na ang kanyang asawa ay nananatiling walang sira"[2], antwortet der Serogul.

Barkas nickt abermals. "Sabihin ang Nordmann, kukunin ko na tumingin para sa kanya sa lalong madaling ako ay nasa kastilyo"[3], fügt er hinzu.

Damit gehen die Gefährten und die übrigen Teilnehmer des Kriegsrats auseinander. Sanjan, Manik und Tarqetik beobachten, wie Basilio und Flannait noch kurz einige Worte wechseln. Die Sillouthen der Kargi verblassen immer mehr in der Abenddämmerung und verschwinden schließlich zwischen den Zelten des Lagers der Ukhtark. Den drei Männern kommt auf einmal gleichzeitig derselbe Gedanke: Das nächste Mal, dass sie Mago oder Barkas wiedersehen werden, wird auf dem Schlachtfeld von Gulasado sein. Oder vielleicht gar nicht mehr?

* * *

Die Vorbereitungen auf die Mission sind kurz und durchdacht. Eine halbe Stunde nach Abschluss der Besprechung bringt ein Knappe das an Werkzeug vorbei, das die Gakeliten für Basilio entbehren könnten. Ein kurzes Brecheisen, einige Ösen und Metallhaken und einige weitere kleine Instrumente sind dabei, doch Basilio schätzt das als nur unzureichenden Ersatz für echte Werkzeuge zum Einbruch.[4]

Darüber hinaus bekommen die Gefährten insgesamt drei Seilballen in ausreichender Länge und mit Kletterhaken bewährt. "Die Kommandantin sagte: "Für alle Fälle"." sagt der Junge schüchtern, als er die überraschten Blicke sieht. 'Für alle Fälle' heißt wohl, dass der ursprüngliche Plan, durch die Geheimtür hineinzugelangen, immer noch Bestand hat.

Und so machen sich die Gefährten auf, im Schutze der angebrochenen, sternen- und mondlosen Nacht, sich vom Nordosten her an die Burg heranzuschleichen, wie beim Kriegsrat besprochen. Aufgezogene Wolken haben den letzten Rest Licht des dünnen Mondsichels verschluckt und es ist stockdunkel. So erreicht die Gruppe nach einer halben Stunde die vereinbarte Stelle Das kleine Boot, dass die vier Männer und Flannait mit Mühe aufnehmen wird, ist bereits zwischen zwei Steinen abgelegt und mit einem Tuch verdeckt, wie besprochen. Knapp fünfzig Fuß an kaltem Nass, der Graben - liegen zwischen Ihnen und dem Fuß von Gulasado. Dort - irgendwo - ist die Geheimtür.

Auf den Zinnen tänzeln Feuer entlang der Wehrgänge - Wachen halten Fackeln hoch und schauen wohl in die Ferne. Sie werden nicht viel sehen in dieser Nacht. Aber wie gut ist ihr Gehör? Gut genug, um das Plantschen der Paddeln im Wassergraben zu hören. Ein langgezogener, gelangweilter Ruf jagd über die Mauer. Von der Spitze des Bergfrieds kommt die Antwort. Noch sind die Männer auf den Wehrgängen entspannt.

Dann, plötzlich, wird in ein Horn geblasen. Der Alarm kommt von der anderen Seite der Burg. Weitere Hörner und aufgeregte Rufe mischen sich ein. Einige Fackelträger bleiben stehen. Andere Feuerpukte flackern und bewegen sich schnell - diese Männer laufen wohl zur Torseite. Der Ablenkungsangriff der Gakeliten und Kargi hat wohl soeben begonnen. Nun gilt es für die Gefährten. Es ist Zeit, die entstandene Verwirrung für sich zu nutzen.

Plötzlich heult eine Windbö auf, wirft den Rand des Überwurfs über dem Boot leicht zur Seite. Hölzerne Planken kommen in Sicht. Der Wind peitscht weiter über das Wasser und setzt tatsächlich einen leichten Wellengang im winzigen Quader in Gang. Weiter hinten, auf der anderen Seite der Burg, nimmt die Aufregung weiter zu. Klirren ist zu hören - unmöglich ein Kampf, es sind wohl die ersten Schwerter, die aus den Scheiden gezogen werden. Bevor die Sonne aufgeht, werden ihnen noch viele Klingen folgen. Und nur wenige dürften wieder unbefleckt in selbige zurückkehren.[5]
 1. Im Inventar können 12 GM aufaddiert werden.
 2. Kargi: Sag' Manik, dass ich meine Männer darauf hinweisen werde. In der Schlacht passieren Unfälle, aber wir tun unser Bestes, dass sein Weib unverletzt bleibt.
 3. Kargi: Sag dem Nordmann, dass ich Ausschau halten werde nach ihr, sobald ich in der Burg bin.
 4. Thiefs Tool, allerdings mit Malus -2 beim Einsatz, kann dem Inventar hinzugefügt werden mit dem Hinweis "Ausgeliehen vom gakelitischen Heer"
 5. Zur Info: Es gibt drei Paddeln im Boot. Ein STR-Check gegen DC 12 bedeutet einen erfolgreichen Paddel-Wurf. Ich bitte die drei Chars, die die Paddeln an sich nehmen, um entsprechende Würfe. Anhand der Anzahl der Erfolge bei den Würfen, entscheide ich, was passiert (Ankunft am anderen Ufer, Abtreiben zu anderer Stelle, Kentern). Sollte jemand sich entschließen, lieber auf die andere Seite zu schwimmen, brauche ich einen Swim-Check gegen DC 10 - bei Nichtbestehen, geht der Char unter Wasser und müsste gerettet werden. Bei Bestehen erreicht er das andere Ufer, ich bitte jedoch um einen Fortitude-Save gegen DC 15. Bei Nichtbestehen ist der Char so durchgefroren, dass er einen Malus von -2 auf alle Würfe für den Rest der Szene (=Schlacht) erleidet. Dazu bitte ich alle Chars um Stealth-Checks gegen DC 12 - es braucht 3 Erfolge (nat. 20 zählt als 2 Erfolge, natürliche 1 als -1 Erfolg), um unentdeckt das andere Ufer zu erreichen.
« Letzte Änderung: 02.04.2016, 17:34:01 von Khenubaal »

Flannait Adair

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Gulasado
« Antwort #131 am: 03.04.2016, 00:18:15 »
Vorgestellt mit Namen? Wann das denn?" wundert sich Flannait die sich nicht daran erinnern kann. Mädchen, als ob Du für was anderes Auge und Ohr gehabt hast als für den damned Serogul" antwortet eine gehässige Stimme in ihrem Kopf die deutliche Ähnlichkeit mit Rowan Sullivans hat.
An Desto und seinen Vater Hanno in Magos Gefolge und bei der Besprechung im Zelt erinnert sie sich allerdings gut. Allerdings hat sie trotz Basilios Zusicherung bezüglich Mago und Barkas nicht die Absicht in dieser Nacht irgenteiner Grünhaut den Rücken zu zu wenden. Umbringen will sie aber auch keine, wenn es nicht sein muss.
Auch wenn sie Basilio als begabten Schauspieler und Manipulator kennt ist es für sie offensichtlich, dass er sich um Ehrlichkeit bemüht und dass ihm das nicht leicht fällt. Aber das der junge Koraker beim Hirogul für ihr Wohlverhalten gebürgt hat ruft  ihren Ärger auf den Plan und die bekannte missbilligende Falte erscheint zwischen den schlanken roten Augenbrauen: "Für wen hältst Du Dich eigentlich? Ich bin eine Adair, Generalssohn oder nicht, Freund oder nicht, kein dahergelaufener Koraker sagt mir wie ich mich zu verhalten habe! Oder zwingt mich bei seiner Ehre zu Wohlverhalten! Dein Glück das ich ohnehin nicht vor hatte heute Nacht meine Rache zu nehmen! - Nicht das Mago noch Gelegenheit hätte sich bei Dir über dein gebrochenes Wort zu beschweren wenn ich es täte!"
Aber Basilios so ernst vorgetragene Bitte berührt sie dennoch so dass sie sich Mühe gibt den Ärger aus ihrer Stimme zu verbannen als sie antwortet: Non sarò la scintilla. Almeno non questa sera. Non ti preoccupare se - se uccido Mago che è la mia faccia con la spada in mano e saprà esattamente chi perché lo mandano ai suoi antenati. Ma se Desto o nell'altro Pelleverde attaccarmi ..."[1] Sie beendet den Satz nicht, aber Basilio hat keinerlei  Zweifel dass in diesem Fall entweder Flannait oder der fragliche Uthark die Nacht nicht überleben werden.
Die Halbelfe hat sich bereits umgewand um zu gehen als sie sich noch einmal umwendet. Noch immer wirkt sie angespannt und unsicherer als Basilio sie je zuvor gesehen hat.
"Ma se davvero vuole la pace, quando non c'è davvero la possibilità di crescere per Fearchara e Torin in pace, allora forse ho lasciato loro amor viva."[2] flüstert sie so leise das Basilio sich anstrengen muss um sie zu verstehen.

~~~

Flannait ist froh, dass sie nicht durch das eisige Wasser schwimmen müssen, aber die Paddel  überlässt die schlanke Halbelfe kommentarlos ihren kräftigeren Gefährten.
Beim Anblick der Wachen im Fackellicht kräuseln sich ihre Lippen verächtlich. "Narren, mit euren ans Fackellicht gewöhnten Augen könnt ihr hier draussen genau gar nichts erkennen und ich könnte ein bis zwei von euch gut sichtbaren Idioten von der Mauer schießen bevor der Rest auch nur eine Ahnung hätte woher die Pfeile kommen - und das sogar dann wenn ich keine Elfenaugen hätte." und sie hat wenig Zweifel, dass die Bogenschützen der Uthark und Gakeliten auf der anderen Seite der Burg genau das tun als der Ablenkungsangriff beginnt.  Die Windböh ist Flannait höchst willkommen, das Rauschen des Windes und der Wellenschlag werden es noch unwahrscheinlicher machen, das jemand sie hört oder eine Bewegung auf dem Dunklen Graben Aufmerksamkeit erregt und sie dankt der großen Jägerin mit einem kurzen stummen Gebet für die Hilfe.
 1. Kalamarisch: "Ich werde nicht der Funke sein. Zumindest nicht heute Nacht. Keine Angst, wenn - falls ich Mago töte wird er mir mit der Klinge in der Hand gegenüberstehen und wird genau wissen wer ihn warum zu seinen Ahnen schickt. Aber wenn Desto oder eine andere Grünhaut mich angreift... "
 2. Kalamarisch: Aber wenn er wirklich Frieden will, wenn es wirklich ein Chance gibt für Fearchara und Torin in Frieden aufzuwachsen, dann lasse ich ihn vielleicht um ihretwillen am Leben.
« Letzte Änderung: 05.04.2016, 19:07:41 von Flannait Adair »
"Nur ein toter Kargi ist ein guter Kargi!"

Basilio Aristide

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Gulasado
« Antwort #132 am: 04.04.2016, 00:20:59 »
Auch Basilio ist schnell mit den letzten Vorbereitungen fertig. Das Werkzeug sicher, aber griffbereit im Gürtel verstauen. Ein Seil mit Knoten versehen, denn auch für die, die gut klettern können, wird dies die Sache erleichtern, vor allem, wenn es schnell gehen soll.[1] Darauf weist er auch seine Kameraden hin. Das Seil und der Kletterhaken sind schwer, sodass Basilio sich sehr gut überlegen muss, was er sonst noch mitnehmen kann, um in seiner Bewegung und Schnelligkeit nicht eingeschränkt zu werden. Schließlich gilt es noch, Manik die Hälfte von dem auszurichten, was Mago ihm aufgetragen hat, dass er ausrichten möge: "Mago wird seinen Leuten sagen, dass wir eine blonde junge Fhokki-Frau suchen. Barkas will auch nach ihr Ausschau halten. Jetzt noch ein klein wenig Glück..."

Er klopft ihm auf die Schulter.

Dann aber beginnt das Warten. Diesmal ist Basilio noch zappeliger als sonst. Er kann sich nicht erinnern, dass es schon einmal so schlimm war. Normalerweise wird er zu diesem Zeitpunkt—der sprichwörtlichen Ruhe vor dem Sturm—bereits vollkommen ruhig und konzentriert, doch heute will es ihm nicht gelingen. Zu viele Gedanken gehen ihm ungebeten im Kopf herum. Flannait, pickt er schließlich einen heraus, was für ein Stimmungswechsel! Da soll noch einer mitkommen.

Erst lächelt sie über meine Scherze, das zählt so viel wie das prustende Lachen eines anderen, dann verteidigt sie meine Ehre gegen diesen frechen Lugano—ha, der Blick im Besprechungszelt, den sie ihm zugeschossen hat, der war herrlich!—aber sofort darauf ist sie mir bitterböse, schaut mich an mit einer Verachtung, dass man sich fragt, was sie wohl sieht! Und dann ist sie wieder ganz kleinlaut...

Er weiß natürlich, womit er sie geärgert hat. Sie denkt, er wolle sie manipulieren. (Ein wenig gekränkt ist er schon, schließlich hat er sich für sie eingesetzt! Aber derlei Gedanken hat er vor langer Zeit als nutzlos erkannt. Man darf solche Dinge nicht zu nah an sich heranlassen, nicht persönlich nehmen, auch wenn sie es sind. Besonders, wenn sie es sind.) Mehrmals schlendert er zu Flannait hinüber und setzt zu einer Erklärung oder Klarstellung an, doch keine davon schafft es auf seine Lippen. Die Sache ist doch einfach die: Flannait weiß selbst nicht, was sie fühlen soll. Sie hasst zu sehr. Jahrelang hat sie nichts anderes getan, als zu hassen. Es zerreißt sie, aber das wird sie niemals zugeben. Er weiß genau, wie das ist. Das könnte doch er selbst sein! Wenn der General ihm nicht klar gemacht hätte—mit Amells Hilfe—dass er sein ganzes Leben verschwenden könnte und doch nichts gewönne, selbst, wenn er die Wahrheit herausfände, selbst, wenn es einen Schuldigen gäbe, an dem er Rache nehmen könnte...

Bin ich mutig genug, Flannait vorzuschlagen, sich lieber auf ihr eigenes Leben zu konzentrieren, die guten Seiten darin zu finden, etwas für sich aufzubauen, ihren Weg und wahre Bestimmung zu finden... Nein, ach, Feiglinge leben länger...

Er geht zu Flannait hinüber. "Wenn das hier vorbei ist... das heißt, falls du in den nächsten beiden Monaten keine anderen Pläne hast... vielleicht könntest Du mit mir nach Korem, zu Amells Hochzeit. Sie heiratet am letzten Tag des Erntemonds.[2] Es sind ja bloß ein paar Tagesreisen. Gutes Essen, guter Wein, gute Gesellschaft. Ich würde mich sehr freuen. Amell auch. Sie würde dich bestimmt gern kennenlernen. Und du wärst ruckzuck wieder hier, wenn Nachricht kommt." Vom Tod des Großvaters, zum Beispiel. "Überleg's dir."

~~~

Dann bricht die Nacht herein und es wird Zeit für seine drei Stoßgebete. Er kniet vor den Göttern und hebt die Rechte zum Herzen. Er bittet nicht um den Sieg. Niemals das. Schließlich ist Vlad der zweitwichtigste Gott in Norga-Krangel, gleich nach Lamas, und Basilio stellt sich vor, wie Vlad wohl die Augen verdreht, wenn auf beiden Seiten die Krieger ihn um den Sieg anflehen. Ha, da wird er sich wohl fein heraushalten, was soll er sonst tun? Nein, Basilios Bitte ist viel bescheidener.

"Senas vyras", bittet er. "Prašome leiskite man padaryti tau jokios gėdos."[3] In Basilios Vorstellung trägt Vlad die Züge des Generals, daher gilt die Bitte gleich doppelt. An Randor gewandt: "Amžinai keliautojas, apsaugoti savo kompanionus."[4] Und für Delneb sind die Worte: "Karalius kauliukai, tegul mano ašmenys pasiektų tikslą."[5]

Kurz darauf sitzt er mit den Kameraden im zu kleinen Boot und versucht, möglichst leise zu paddeln. Doch sei es nun, weil er zu sehr auf Lautlosigkeit bedacht ist, oder weil er nicht genug Ellenbogenfreiheit hat, um das Paddel ordentlich zu schwingen, oder weil vielleicht einer in die andere Richtung rudert, jedenfalls scheint seine Mühe von wenig Erfolg gekrönt.[6]
 1. schneller klettern (halbe Bewegungsrate statt viertel) gibt -5 auf den Wurf; Seil mit Knoten erleichtert DC um 5 (mit Wand zum Gegenstemmen) oder gar 10 (freihängend). Macht natürlich das Seil ein bisschen kürzer.
 2. Meister, Du wolltest irgendwann mal festlegen, was für ein Datum wir haben...
 3. Ostbrandobisch: "Alter Mann, bitte lass mich dir keine Schande bereiten."
 4. Ostbrandobisch: "Ewiger Wanderer, beschütze meine Weggefährten."
 5. Ostbrandobisch: "König der Würfel, lass meine Klinge ihr Ziel finden."
 6. Stärke = 8; Stealth = 20
« Letzte Änderung: 04.04.2016, 09:32:37 von Basilio Aristide »
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Sanjan, von den Bahir

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« Antwort #133 am: 04.04.2016, 11:37:38 »
Die Besprechung ist lang und zäh. Für den Schamanen ist es schon interessant die Kriegsritten der Gakeliten, Kargi und Koraken zu beobachten. Wobei natürlich von wenigen nicht auf alle geschlossen werden sollte. Doch ist er fasziniert, das auch Späße dazu gehörten. Nun ja, andere Stämme andere Sitten.

Nach der Besprechung bereitet sich auch er für den nächsten Schritt vor. Für ihn heißt es, den Fetttopf vom gestrigen Abend vor zu holen. Kurz erklärt er den Kammerarden, welche nicht anwesend waren, dass sich mit dem Fett einreiben können um vor dem Wasser geschützter zu sein, bevor er beginnt sich selbst einzureiben. Für ihn hat das Extrafett noch einen weiteren Vorteil. Seine Bemalungen würden weniger schnell vom Wasser verwischt werden. Nachdem er sich selbst Best möglichst eingefettet hatte, ist sein Freund an der Reihe. Dem Wolf genießt das Einreiben, das Fett selbst leckt er nur ein einziges Mal.
~~~

Am Ufer der Festung angekommen, blickt Sanjan hoch zu den Zinnen. Er denkt genau das Selbe wie Flannait. Mit den Fackeln sind die Soldaten, oder besser der letzte von ihnen, ein gutes Ziel und würde nicht weiter sehen können als das Licht reichen würde. Sie sollten jedoch alle aufpassen, dass sie in der Festung nicht geblendet werden würden.
An den Ruder versucht er sich nicht. Es gibt schließlich drei stärkere hier. Stattdessen setzt er sich hinter die Halbelfe. Vor sich sein wölfischer Freund. Dem das im Boot hocken nicht wirklich gefiel. Nur wiederwillig ist er in das Boot gehüft, verhielt sich seit dem aber ruhig.[1] Dafür ist Sanjan sehr Nervös und bringt das Boot durch eine unbedarfte Bewegung zum lauteren Schwanken.[2] Es ist recht offensichtlich, das wohl beide nur wenig Erfahrung mit Booten und anderen schwimmenden Gefährten haben. Tiefe Flüsse oder Seen, welche gekreuzt werden mussten, spielten wohl in der Vergangenheit der Beiden keine große Rolle. Ob sie überhaupt schwimmen konnten ist da eine andere Frage, doch die sollte wohl nicht unbedingt in dieser Nacht geklärt werden.
 1. Schleichen Grimnir 14
 2. Schleichen Sanjan 5
« Letzte Änderung: 04.04.2016, 11:46:50 von Sanjan, von den Bahir »

Tarqetik

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« Antwort #134 am: 07.04.2016, 17:02:38 »
So kann man sein Geld natürlich auch verdienen, denkt sich Tarqetik und kann sich ein trauriges Grinsen nicht verkneifen. Die schöne Farbe der Münzen und der Klang wie diese sich zu Ihresgleichen in den weichen Beutel legen, wecken einen bitteren Geschmack auf der Zunge des Kriegers. Irgendwie muss er an die Geschichte von dem Narren und dem Geld denken. Und schon schleichen sich die Mitglieders des Kriegsrates wie Gauner in die Schatten. Tarqetik blick noch kurz der Kommandantin nach. So von hinten, wenn sie still ist, wäre sie sicher eine nette Frau.

Die Dunkelheit mach sich breit über das Lager und zur gewählten Stunden gesellt sich Tarqetik zu seinen Leuten. Als er Basilio seine Gebete sprechen hört, klopft er dem kleinen Mann auf die Schuler und spricht zu ihm, als er der Meinung ist der rituellen Zwiegespräche sind genug getan: „Dein Lebensfaden ist schon vor langer Zeit gewoben worden. Ihn jetzt irgendwie zu verlängern zu versuchen hat wenig Aussicht auf Erfolg.“

In Montur, Rüstung, Helm und Schwert stampft er so leise er kann den anderen nach zu dem Boot. Dieses wankt etwas als der Krieger sich vielleicht etwas zu schwerfällig auf die Bretter setzt. Mit jedem Arm packt er ein Ruder und lässt diese so leise wie möglich ins  Wasser tauchen. Er versucht Basilios Ruderschlag auszugleichen. Dann wendet er sich nochmals an Basilio: „Ein weiserer Mann als ich hat mir mal gesagt, dass das Beten erfunden wurde, damit die, die im Beisein der Götter nicht in Demut und Kontemplation verharren können, etwas zu tun haben und wenigstens still sind.“

Die Muskeln sind gestrafft und mit einer fallenden Bewegung nach hinten zieht der Söldner einmal an den Rudern. Das Boot gleitet durch das Wasser.[1] Er blickt über die Schulter und erkennt in der Nacht das Bollwerk der Burg, auf der das Kiel des Bootes zusteuert.
 1. Stärke: 11 (keine Ahnung ob die Ruder so schwer sind)

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