Schnell befestigt Flannait das Seil innen an der Tür und so können sich die Gefährten, nacheinander hochziehen. Basilio und die Adair sind bereits im Gang, Sanjan folgt nach, bevor ihm Tarqetik Grimnir hochreicht. Die Augen der beiden Halbelfen gewöhnen sich schneller an das Zwielicht, als die des Korakers. Beide erkennen, dass der gitterversperrte Gang noch zehn-fünfzehn Schritte in de Tiefe führt, bevor er dann in einer T-Kreuzung endet. Der Gang ist nicht beleuchtet, die Ablösung dürfte also eine Fackel tragen und deren Licht sie ankündigen, bevor die Männer den Gang erreichen.
Derweil klettern auch Tarqetik und Manik als letzte der Gruppe hoch. Der Brandobiner löst das Seil vom Haken und lässt die Tür wieder zufallen. Dunkelheit sollte sie nun Empfangen, doch noch immer können auch die drei Männer, die ohne elfisches Erbe auskommen müssen, einander schemenhaft erkennen. Irgendwoher scheint ein schwaches Flackern, ein letzter Abglanz einer Lichtquelle zu kommen. Es ist der Nebengang, in dem sich die Gefährten auf die Lauer legen wollen.
Eine Steintreppe beginnt zwei Schritte nach dem Durchgang und führt hinunter. Weitere drei Schritt weiter, endet sie auf einer schmalen Plattform und geht wohl in entgegengesetzter Richtung weiter nach unten auf das nächstuntere Geschoss. Den Gefährten fällt wieder die Lagebesprechung im Zelt der Kommandantin ein, sowie die Karte von Gulasado. Das nächstuntere Geschoss wäre unterirdisch - der Kerker also.
Aus diesem Gang flackert das Licht hoch. Es sind auch laute Geräusche zu vernehmen, wie aus einer Schmiede. Jemand hämmert auf Metall. Dann hören die Gefährten Stimmen und zwar oben. Anscheinend nähert sich die Ablösung.
Manik steht ganz hinten am Fuß der Treppe, Der Schrei eines Mannes und seine Worte dringen von unten herauf, doch sie sind nicht zu entziffern. Wieder donnert es, dann wiehert ein Pferd. Ein Pferd im Kerker? Was geht da vor?
Dann ist die Stimme einer Frau zu vernehmen und Maniks Augen weiten sich in der Dunkelheit, denn diese Frau spricht Fhokki:
"Kan en død deg fordi som i ballene!?"[1] Die Stimme ist verzerrt, hallt von den Wänden wider und droht im Wirrwarr der restlichen Geräusche unterzugehen, doch Manik kann die Worte klar verstehen.
Plötzlich flackert etwas vorne auf. Flannait und Tarqetik, die vorne stehen, sehen, wie Licht durch den langen Gang fällt. Die Stimmen von Männern sind nun besser zu vernehmen. "
Bonso müssen wir wahrscheinlich hochziehen. So voll, wie der war, schafft er es nicht die Strickleiter hoch." Gelächter. "
Ruhe, ihr zwei. Wenn das stimmt, verbringt er die nächsten zwei Tage unten in der Zelle." Stiefelschritte hallen wider auf dem Steinboden, kommen näher. Aus den Schatten erspäht Flannait drei Gestalten, die an die Gittertür treten.
Dann ist von unten wieder die Stimme der Frau zu vernehmen, nun verständlich für alle:
"Der einzige, der hier demnächst tot sein wird, wenn er nicht aufpasst, bist du, dunkler Priester!"