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Autor Thema: Gulasado  (Gelesen 48307 mal)

Beschreibung: Episode 1.2

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Flannait Adair

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Gulasado
« Antwort #285 am: 09.09.2016, 01:00:42 »
"Ní gá duit mbaineann anseo go fóill."[1]
Semias Adair sprach sanft aber bestimmt. In jedem liebenden, leicht wehmütigen Tonfall in dem er oft mit
seiner Tochter gesprochen hatte.
Flannait hatte keine Erinnerung daran wie lange sie schon mit ihrem Vater auf dieser nächtlichen
Waldlichtung saß. Nur das es sich gut anfühlte, sicher, warm, richtig - und das sie keinerlei Bedürfnis verspürte diese Nacht je enden zu sehen. Sie konnte sich auch nicht mehr erinnern worüber sie gesprochen hatten,
aber das kam ihr auch nicht wirklich wichtig vor.
"Ach cén fáth Athair? Tá mé go fóill a thabhairt duit."[2] "Mo Flannait, ní go fóill, féach!"[3] Der hochgewachsene blonde Elf dessen grüne Augen so sehr denen seiner Tochter ähnelten deutete in den Himmel. Dort war ein leuchtender Halbmond erschienen und noch während Flannait seinem Blick folgte erschien ein zweiter, so das nun zwei verschlungene Halbmonde im Dunkel der Nacht über der Lichtung hingen.
"ní mór duit do chairde. Agus tá tú fós ar an saol an oiread sin chun tosaigh ar tú. Ná bíodh imní ort mo pháiste, má tá am, beidh mé fós anseo agus fanacht ar do shon."
[4]
Flannait wollte noch immer nicht gehen, auch wenn sie spürte das sie gehen musste.  Aber eine Frage brannte ihr zu sehr auf der Seele:
"Athair, céard faoi Mago? Nach bhfuil sé ar mo dhualgas a rake duit? Agus síocháin leis an Utark fiú is féidir? Tá siad laochra, is féidir leo maireachtáil gan chogadh?"[5]
Semias schüttelte den Kopf. "Ní féidir liom comhairle a chur ort. Tá tú a fhios acu an tuillte fear bás mar gheall ar mharaigh sé as a chuid troid agus an ceannaire na naimhde iad féin. Mar an gcéanna, ach tá a fhios agat féin cén praghas a bhfuil tú ar son na síochána sásta a íoc. Tá an ceart agat, a thug an cogadh a gcultúr. Ach ní mór go mbeadh cogadh i gcoinne Adair? agus ní féidir chultúir athrú? agus anois slán!"[6] Also wieder keine Antwort, kein Weg der Entscheidung aus dem Weg zu gehen. Flannait unterdrückte ein seufzen und schloß für eine Sekunde die Augen.
 - Und schlug sie im Turmgemach von Gulasado wieder auf. Gerade rechtzeitig um ein grünes leuchten verschwinden zu sehen. Der Pfeil war aus ihrer Brust verschwunden und das Atmen fiehl ihr sehr viel leichter.
Und der Schamane kniete neben ihr.
"Gabhaim buíochas."[7] flüsterte sie mir matter Stimme, im Moment vergessend, dass Sanjan kein Elfisch sprach. "Hab Dank!" übersetzte sie schon mit stärkerer Stimme ehe sie sich aufrichtete und begann die Situation zu erfassen. Der Mann der sie beinahe umgebracht hatte lag reglos in einer Blutlache. "und keiner wird Dich heilen!" ging es der Halbelfe schadenfroh durch den Kopf.Ich dachte wirklich das war es für mich.
"Warte." sagte sie dann zu Mago, der es offenbar zusammen mit drei anderen Kargi irgentwie in den Raum geschafft hatte und las ihren Bogen auf. Sie wischte Blut, ihr eigenes, von der Sehne, setze einen neunen Pfeil an und richtete die gespannte Waffe auf die Tür. Die verletzten Muskeln und Rippen in ihrer rechten Seite protestierten schmezhaft, aber es war auszuhalten. "Kann los gehen!" sagte sie grimmig durch zusammengebissene Zähne und noch immer blutverschmierte Lippen.
 1. Elfisch: "Du gehörst noch nicht hier her."
 2. Elfisch: Aber warum Vater? Ich gehöre doch zu Dir.
 3. Elfisch: Nein Flannait, noch nicht, sieh!
 4. Elfisch: "Deine Freunde brauchen Dich. Und Du hast noch so viel Leben vor Dir. Keine Sorge mein Kind, wenn es an der Zeit ist werde ich noch immer hier sein und auf Dich warten. "
 5. Vater, was ist mit Mago? Ist es nicht meine Pflicht Dich zu rechen? Und ist Frieden mit den Utark überhaupt möglich? Sie sind Krieger, können sie ohne Krieg leben?
 6. "Ich kann Dir nicht raten. Du musst selbst wissen, ob ein Mann den Tot verdient, weil er für die seinen kämpfte und den Anführer der Feinde erschlug. Ebenso kannst nur Du selbst wissen welchen Preis Du für Frieden zu zahlen bereit bist. Du hast Recht, das ihre Kultur den Krieg bracht. Aber muss es Krieg gegen die Adair sein? und können Kulturen sich nicht ändern? Und nun lebe wohl."
 7. Elfisch: Danke
"Nur ein toter Kargi ist ein guter Kargi!"

Basilio Aristide

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Gulasado
« Antwort #286 am: 09.09.2016, 19:48:03 »
"Ich ergebe mich!" schreit der Schütze beim Fenster laut und es ist gut, dass er dies derart laut brüllt, denn die Nachricht dringt trotzdem nur so gerade eben durch den roten Nebel, der sich über Basilios Wahrnehmung gelegt hat. Im letzten Moment kommt der Koraker zu sich und stoppt die Klinge eine Handbreit vor dem Gegner. Irritiert mustert er den Mann. Sein Blick ist starr, der Kopf macht zuckende, kleine Bewegungen wie der eines Vogels, als wolle er ihn so aus mehreren Blickwinkeln prüfen. Was erwartet der Mordbube nach all dem, was er getan hat: Gnade? Halt stop, ruft er, tut mir leid, war nicht so gemeint, ich will nicht sterben, auch wenn ich andere umgebracht habe, bitte tut mir nichts! Basilio hat nicht übel Lust, dem Kerl ein Ende zu bereiten. Es wartet eh der Strick auf ihn!

In eindeutiger Absicht hebt er Rapier und Schwert, doch dann sieht er aus dem Augenwinkel, wie Sanjan vor Flannait in die Hocke geht und über ihr einen Singsang veranstaltet. Heißt das, sie lebt noch? Er lässt die Klingen erst einmal wieder sinken und stößt den Mann drei Schritte vor—So jetzt, wie steht es um Flannait? Regt sie sich? Ja!—bevor er ihn nach weiteren Waffen absucht. Messer am Gürtel? Versteckte Scheiden an Armen oder Beinen? Er schubst ihn weiter zu dem zweiten überlebenden Räuber und verfährt dort genauso. Etwaige Funde wirft er weiter weg auf einen Haufen. Was nun mit den beiden tun? Er sucht Augenkontakt zu Malcus, um dessen Hilfe zu rekrutieren, doch der Mann, der sich soeben mühsam von unter einer Leiche und einem Wolf hervorarbeitet, ist nun endgültig am Ende. Doch leider ist die Sache längst noch nicht ausgestanden. "Schau doch mal, ob dir eine der Rüstungen passt", rät er ihm und wedelt dabei mit einer Hand in Richtung der gefallenen Nahkämpfer.[1] "Oder vielleicht kletterst du besser da an einem der Seile runter, falls das noch geht! Da sollte dann aber einer unsere Freunde vorher etwas runterrufen, dass man dich dort auch erwartet..."

Dann schnappt Basilio sich eins der Kletterseile von den Fenstern und bindet seinen Gegner an der linken Säule fest, wobei er dem praktischerweise ganz in der Nähe herumstehenden Kargi zuruft (namentlich, falls er ihn erkennt): "Oo, ang tao doon upang ang ikalawang haligi![2]" Man will ja nicht, dass die beiden, von ihrer Verstärkung ermutigt, auf die Idee kämen, doch noch einmal zu ihren Waffen zu greifen.

Dann gesellt er sich zu Flannait, beide Waffen wieder in den Händen. Ein kurzer Blick zu ihr. "Ha!" ist alles, was er sagt.

Meinen tut er damit: Ha, was machst du denn da für Sachen, dich einfach so abschießen zu lassen und mir einen solchen Schrecken einjagen, das kommt mir aber so schnell nicht noch einmal vor, ja? Ha, das tät mir nämlich gar nicht schmecken, deine leblose Leiche hier rausschleppen zu müssen, und was soll ich bitteschön der kleinen Fearchara sagen, und Torin, dem Lausebengel, wenn ich sie mal wiederseh? Dass ich nicht auf ihre Tante aufgepasst habe? Hast du da überhaupt dran gedacht, an die Schwierigkeiten, die du mir damit einbrockst? Ha, hast du nicht, nicht wahr? Da sieht man's wieder!

Bei Flannait ankommen tut dagegen bloß: "Ha!"[3]

Zufrieden, dass die Sache geklärt ist, wendet Basilio sich der Barrikade zu.
 1. Wenn er das hastig anlegt, braucht er fünf Runden, und der armor bonus + die penalty sind jeweils um eins schlechter. Richtung anziehen braucht 10 Runden, s. hier
 2. Kargi: Hey, den Kerl da an die zweite Säule!
 3. Bluff(convey secret message) = 9 vs. 20 => gründlichst misslungen
« Letzte Änderung: 10.09.2016, 21:36:21 von Basilio Aristide »
"Call no man happy until he is dead."

"War," he sung, "is toil and trouble;
Honor, but an empty bubble."

Grimnir

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Gulasado
« Antwort #287 am: 09.09.2016, 22:15:19 »
Knack, knirsch schmatz. Ja das sind die Geräusche, welche Grimnir hören will. Wie leicht doch das Genick der Zweibeiner bricht. Gleich dem Genick einer Hirschkuh obgleich ihr Fleisch besser schmeckt. Noch zuckt der Mann, letzte Zeichen des Lebens aber Grimnir weiß, viel Leben ist nicht mehr drinne. Nur noch Blut und Fleisch.
Unter dem Haufen von Fleisch regt sich etwas, stöhnt. Ah ein Freund, Malacus. Er riecht nicht gut. Der Tot sickert auch in ihn. Grimnir lässt von seiner Beute ab, leckt sich mit der dunklen Zunge das Blut von den Lefzen und macht sich auf zu Sanjan. Mit der Schnauze stubst er seinen Freund an und blickt in die Richtung wo Malacus liegt. Dann gesellt er sich zu den anderen Verteidigern. Mal sehen wie viel Beute er noch schlagen kann.

Sanjan, von den Bahir

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Gulasado
« Antwort #288 am: 09.09.2016, 22:46:23 »
Sanjan lächelt Flannait an als sie erwacht. Er sieht erschöpft aus. Viel mehr große Wunder wird er wohl heute nicht mehr wirken können. Doch er ist sichtlich froh, ihr Leben dank den Ahnen vor dem Vergehen gerettet zu haben.

In seiner Pause, welche er sich nimmt um sich vom Zauber zu erholen, merkt er etwas an seiner Seite. Es ist Grimnir der in eine Richtung blickt. Kein gutes Zeichen. Grimnir hat also etwas entdeckt was sich Sanjan ankucken sollte. Immer noch tief atmend erhebt sich der Schamane und verschafft sich einen Überblick. Das Wichtigste und wohl beeindruckteste ist wohl Tarqetiks Tat. Erst jetzt kann er die Tat des Kriegers richtig würdigen. Nicht nur Sildan hat er aufgehalten, nein auch einen schweren Tisch bewegt und nun stand er davor um vor    weiteren Angreifern zu schützen. Bei den Ahnen, Tarqetik hat sich damit, wäre er ein Bahir, eine neue Zeichnug auf dem Leib verdient. Mitten auf der Brust oder gar auf dem Rücken. Was für eine Tat. Dann geht Sanjans blick weiter. Er zählt die Toten, die Freunde und die Gefangenen. Zähne knirschend realisiert er nun, das Fehlen von Malacus. Er kann sich damit denken, auf was Grimnir ihn hinweisen will. Aber nicht nur das bereitet ihn Sorge. Die Wunden der Gefangen und auch von Sildan sehen nicht gut aus. Sei es nur der Räuberhauptmann, ihm sickert Unmengen an Blut aus dem Leib. Mehr als um den Kampf, macht sich der Schamane nun sorgen um die Verwundeten. Er musste ihnen jetzt helfen, sonst würden sie bald schon ihre Ahnen sehen.

Die Zähne fest aufeinander beißend, stapft er zum gefallenen Anführer. Blickt auf den Mann, welcher in seinem eigenen Blut liegt hinab. Mit einem kräftigen Rumps versenkt sich die Spitze des Speers in die nahe Holztafel. Der Schamane geht neben Sildan in die Knie. Dabei greift er das einzige Metall, welches er am Leib trägt. Seinen rituellen Dolch. Sein freier Arm wandert unter Sildans Hals durch, hebt den Kopf und Oberkörper leicht an, so dass der Räuberanführer im Schwitzkasten des Schamanen ist. Das Messer setzt Sanjan an die Schläfe des Mannes an. Ein Stich, und der Todeskampf ist beendet. Er schluckt. Leckt sich über die Lippen. Dann Blickt er zum Tisch an der Tür und den Sich bereit machenden Kämpfern. Allen, den Kargi, den Gefährten und den vermuteten Feinden dahinter.

„EUER HAUPTMANN IST GEFALLEN, DER KAMPF IST VORBEI. BEI DEN AHNEN, ES MUSS KEIN BLUT MEHR FLEIßEN. ERGEBT EUCH SOFORT ODER STERBT!!! So laut der Schamane kann, schreit er es hinaus. Langsam und bedacht keine Dejyworte zu nutzen, welche ihm zuerst in den Sinn gekommen sind. Dann blickt er zu Basilio und Tarqetik. Denn er weiß, dass seine Worte alleine verhallen werden.[1]
 1.  Sildan im Schitzkasten +4 auf Einschüchtern oder Diplomatie
+ Aid Another Sanjan: Bitte würfeln 1d20+1 (egal ob für Einschüchtern oder Diplomatie)

Tarqetik

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Gulasado
« Antwort #289 am: 10.09.2016, 09:14:32 »
Mit Schwung rennt die erste Welle der Verstärkungstruppen gegen die Tischbarrikade. Der Tisch verschiebt sich mit einem Ruck um ein paar Zentimeter. Zusammen mit dem Kargi hält Tarqetik dagegen und gemeinsam schieben sie den Tisch wieder zurück.

Hinter den Torhütern entwickelt sich das Geschehen schnellstens weiter. Der Raum ist genommen. Seine Kameraden stehen zum größten Teil wieder und die Kargi machen die Überlegenheit noch einmal wett. Der Vorschlag zur Güte, über die Kapitulation zu verhandeln wird ausgesprochen. Tarqetik der Schulter und Arme gegen den Tisch gepresst hat, ist dem nicht abgeneigt.

Obwohl seine Konzentration auf den Tisch und das Halten desselben gerichtet ist, gehen dem Söldner finanzielle Angelegenheiten durch den Kopf. Diese Werkverträge mit Heeresführer sind nicht rentabel für ihn. Eine Abrechnung nach Zeit oder nach Masse – oder Anzahl der Getöteten oder Geretteten – wäre eine weitaus profitablere Lösung. Zuschläge bei der Arbeit mit Kampferprobten oder kampfäquivalenten Personen wäre auch eine Anleihe wert. Da fällt sein Blick auf de noch lebenden Sildan und schon weiß der Söldner eine lohnende Einnahmequelle, wenn auch nur eine einmalige.

So in Gedanken rumst es erneut von der anderen Seite gegen den Tisch. Doch der Kargi hält fest dagegen und gleicht Tarqetiks kurzes geistiges Abgleiten aus.
Da nimmt der Wolfsmann Sildan schon am Kragen.
Nein, da ich für die Anzahl an Schwertstreichen nicht bezahlt werde, werde ich sicher nicht das Schicksal herausfordern und mir hier am Ende von einem Splitter dieses Tisches noch den Wundbrand holen“, denkt sich der Krieger. Ist´s abgetan, so wie´s getan, wär´s gut … erinnert sich Tarqetik und findet man hat Recht.

Hey ihr Pfeifen!“ Tarqetik dreht den Kopf in Richtung Türe und ruft zu den anstürmenden Truppen hinaus: „Der Bergfried ist eingenommen, die Burg ist gefallen. Euer Anführer ist im Eimer, Ihr seid in der Unterzahl und Eure Position ist echt miserabel Also schmeißt die Waffen weg. An Eurem Tod verdient niemand und aufhängen will man Euch auch nicht.[1]
 1. Einschüchtern: 18

Sanjan, von den Bahir

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Gulasado
« Antwort #290 am: 10.09.2016, 14:49:46 »
Wie erwartet, klingen Sanjans Worte im Vergleich zu denen von Tarqetik hohl. Besonders wenn die Angesprochenen ihn nicht sehen, wie er einen glänzenden Dolch an die Schläfe ihres Anführers hält. Auch sind die Worte wohl zu langsam, zu bedacht gesprochen.[1] Egal, er meinte es durchaus ernst. Denn Sildan steht nicht an oberster Stelle auf seiner Verwundetenliste. Malcus ist ihm deutlich wichtiger als dieser Hund, dessen Bauchdecke aufgeschlitzt ist.[2]

 1. Aid Another fehlgeschlagen
 2. +4 durch das im Schwitzkasten halten
Einschüchtern bei Gesamt 22

Khenubaal

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Gulasado
« Antwort #291 am: 14.09.2016, 00:30:32 »
Als Basilio zu Malcus tritt, hat sich dieser soeben unter der Leiche des Söldners hervorgekämpft. Er ist von Kopf bis Fuß besudelt von eigenem und fremden Blut und sieht wie der leibhaftige Tod aus. Doch bei den Worten des Korakers stiehlt sich ein Schmunzler auf die Lippen. "Ich hole mir meine eigene, wenn das vorbei ist. Ich weiß, wo der Bastard sie aufbewahrt hat."

Wenige Schritt entfernt wendet sich die Halbelfe an den Serogul. Als Flannait ihn anspricht, schaut Mago ihr ins Gesicht. Für einen Augenblick hält er inne, als würde er sie - oder etwas? - erkennen. Doch wenn dem Ukhtark etwas durch den Kopf geht, so lässt er es nicht erkennen. Als Basilio zu ihnen tritt, nickt Mago beiden zu und wendet sich wieder gen improvisierte Barrikade.

Derweil kommt hinter der Barrikade Unruhe auf. Ein Wortgefecht zwischen vielen Stimmen, dass die Gefährten ohne Gesichter dazu verfolgen, wie ein blindes Theaterstück:
"Er hat Recht! Lasst uns aufgeben und unser Leben retten?"
"Du Feigling - niemand gibt hier auf. Nie im Leben haben sie Sildan"
"Ach ja - und wo soll er sein? Er war hier oben, wenn er nicht tot sein soll, warum sagt er dann nichts?"
"Richtig!"
"Ja - genau!"
Bei diesen Rufen gurgelt es im Hals des Söldnerführers. Sanjan senkt den Blick und sieht, wie Sildans Kiefer malmen. Offensichtlich versucht er seinen Männern etwas zuzurufen, doch mehr als ein leises Keuchen wird es nicht. Tarqetik muss wohl einen Lungeflügel durchstoßen haben. Der Atem geht rasselnd.
"Du Narr - ist doch egal, was mit Sildan ist. Das Tor ist gefallen! Es ist vorbei."
"Ruhush ist weg. Sildan auch - warum soll ich kämpfen, wenn die wegbleiben?"
"Richtig!"
"Verräter!"
"Narr!"
"Lasst uns aufgeben."
"Ja - legt die Waffen nieder."
"WIR GEBEN AUF!"

Manik hört sich die Diskussion schmunzelnd an. "Wurde aber auch Zeit", murmelt er mit einem Blick zu Tarqetik. Dann lässt der Waldläufer den Tisch los, tritt zum Kämpen und legt ihm salopp die Rechte auf die Schulter. Gute Arbeit - es ist aus. Und jetzt sollten wir ein wenig plündern.[/b]"[1]

* * *

Es ist wirklich aus. Auf Tarqetiks und Magos Zurufe hin, werden klirrend Waffen niedergelegt. Die Männer schieben den Tisch beiseite und finden ein gutes Dutzend von Sanjans Männern unbewaffnet vor. Die Ukhtark machen Eindruck, ebenso Sildan, den Manik von Sanjan übernimmt. Der Schamane begibt sich zu Malcus und kann dessen Wunden mit improvisierten Bändern notdürftig verbinden. Aber es besteht kein Zweifel, dass die Behandlung bei nächster Gelegenheit im Lazarett fortgesetzt werden muss. Dennoch nickt der Brandobiner dankbar.

Eine Geste, zu der Sildan weder fähig noch willens ist. Der Söldnerführer verliert das Bewusstsein, während Sanjan sich seiner Wunden annimmt. Die Ukhtark derweil, binden unter Deckung durch Basilio, Flannait und Tarqetik die neuen Gefangenen zusammen und verbreiten bei diesen Angst und Schrecken. Mago sieht die Männer mit einer Grimasse reinsten Hasses an. "Wenn ich rausfinde, wer genau an der Herstellung der Kargi-Masken beteiligt war, kann kein Schutzversprechen der Kommandantin diejenigen retten", murmelt er zu den Gefährten in seiner Nähe.

Noch bevor der letzte Gefangene zusammengeschnürt ist, ist wieder Tumult auf der Treppe zu hören - Kargi und Gefährten verfallen in Anspannung. Blicke gehen den Durchgang runter. Doch es sind gute Neuigkeiten. Hrajr Kortika, die Rüstung blutbesudelt, das Schwert damit getränkt, taucht im Treppengang auf - hinter ihm folgen ein halbes Dutzend seiner Männer. Er lächelt bange, als er Magos breite Gestalt als erste sieht, und breiter beim Anblick der Gefangenen und der Gefährten.

Die Festung sei eingenommen, sagt er. "Gulasado ist gefallen - zum ersten Mal in der Geschichte." Also vorbei. Als der Hauptmann Sildan sieht, verfinstert sich sein Blick wieder. Er muss schlucken, malmen. Er lässt ihn schließlich runterbringen, zur Kommandantin, zu weiterem Verhör.

Irgendwann geht es nach unten - nach dem Adrenalin der Gefechte überkommt Müdigkeit die Gefährten. Und dann Trauer. An den Falltoren wurde hart gekämpft. Sildans Männer waren früher zu Stelle, als die von Aragast versprochenen fünfzehn Minuten. Aber den Brandobiner hat Wort gehalten. Sieben Leichen säumen den Durchgang - der Hauptmann und sein Gefährte haben fünf Angreifer mitgenommen, bevor sie fielen und Sildans Männer weiter nach oben stürmen konnten. Anscheinend haben die Angreifer die Falltür deutlich schneller aufbrechen können, als erwartet. Sildan ist besiegt - wie Aragast es wollte. Die Frage nach einer Amnestie für den Söldnerhauptmann ist jedoch, genau wie der Mann selbst, aus der Welt.

Und es ist nur ein Vorgeschmack auf das, was die Gefährten draußen erwartet. Die orangene Morgensonne kriecht am Horizont hoch. Taucht das innere der Burg in dumpfes Grau mit langen Schatten, zerrissen vom silbern und rot leuchtendem Blut der Gefallenen. Lebende, Tote und die jenigen die dazwischen wandern, liegen an Wände gelehnt, im Matsch und auf nasser Erde, mancherorts übereinander. Gestöhn, Flüche, Schmerzensschreie und die Verletzten, die bei alledem mit letzter Kraft hervorquellendes Gedärm zurück in den Bauch zu pressen versuchen. Ein junger Soldat schreit wie von Sinnen, während Kameraden mit erhitzter Klinge einen Beinstumpf kauterisieren. Zwei Mann tragen eine Söldnerleiche an Händen und Füßen vorbei, werfen sie zu den anderen Nahe einer Wand. Bestialischer Gestank - Manik muss sich würgend zu Seite drehen. Es war eine kleine Schlacht, doch Elend gibt es in jeder Größe.

Im Schatten der Mauern erkennt Sanjan die jungen Männer, die sich von ihm auf die Weise der Ahnen auf den Kampf haben vorbereiten lassen. Einer kniet, die Augen geschlossen, der Mund in stummer Qual zusammengepresst. Der andere liegt vor ihm auf dem Boden. Zwei Pfeile ragen aus seiner Brust. Die gebrochenen Augen schauen direkt in die Sonne - die Toten haben keine Angst, zu erblinden.

Auf der gegenüberliegenden Seite werden mehr als zwei Dutzend Mann in Ketten gelegt und an die Wand gesetzt. Das sind wohl die Söldner, die Glück gehabt haben. "Euer Einfall in den Bergfried war Gold wert", murmelt Kortika. "Das hat ihre Kräfte aufgespalten. Und ohne Sildan waren sie unkoordiniert - sonst hätte es noch viel mehr Tote gegeben."

Die Kommandantin ist in der Nähe des erstürmten Tores, sitzt auf einem herausgebrochenen Stützbalken. Obekiki ist bei ihr, nickt Sanjan zu, als er diesen erkennt. Der Feldscher will sich an die lange Schnittwunde an Ejdarns Oberarm machen, doch die Kommandantin verweigert die Behandlung und deutet zu ihrer Linken. Die Gefährten sind noch nicht nah genug, um ihre Worte zu verstehen, aber als sie ihrem Blick folgen, erkennen Sie eine Überdachung nahe der Mauer. Anscheinend haben die siegreichen Kräfte diesen Bereich in ein erstes Notfallfeldlazarett umfunktioniert. Verletzte liegen in zwei Reihen auf dem Boden oder auf Tragen. Weitere werden gebracht. Drei Feldscher gehen zwischen ihnen umher, knien sich hin, behandeln. Zwei sind Obekikis Männer. Der Dritte - die Dritte - ist Maru. Basilio erkennt sie, als sich die Dariba gerade erhebt. Die Blicke treffen sich - kein Winken, kein Rufen - aber der Blick bleibt für einen kurzen Augenblick haften. Der Koraker ist sich sicher, dass sie lächelt, auch wenn das auf diese Entfernung und bei diesen Lichtverhältnissen unmöglich zu sehen ist. Ein kleiner Lichtstrahl inmitten einer Hölle aus Blut und Matsch.

Und dann kommt ein weiterer hinzu. "Manik!" Es ist Helga - übersät mit Dreck und Kratzern, das Haar verfilzt, doch trotzdem mit einem strahlenden Gesicht. Die Gefährten sind eben bei Ejdarn angekommen, auch die Kommandanin sieht, wie die Fhokki herbeistürmt. Sie wirft sich dem verdutzten Waldläufer um den Hals, der die Geste kaum erwidern kann. "Den Göttern sei Dank, dir geht es gut."
 1. Übrigens: Tarqetik kann sich wirklich mal etwas der Leichenfledderei widmen, wenn er will. Er kann Wertsachen und Ausrüstung im Wert von bis zu 300 GM einsammeln, Einzelheiten überlasse ich dem Spieler. Generell: Da ihr alle eine Stufe aufsteigt, wird allen jeweils ein kombinierter Gewinn von 3.000 GM zu Verfügung stehen, der dann in neue Ausrüstung investiert werden kann. Wie ihr zum Reichtum kommt, kann InGame ja unterschiedlich sein (neben Sold und Plündergut, fallen ja dem ein oder anderen vielleicht auch Geschenke oder was anderes ein)
« Letzte Änderung: 14.09.2016, 00:31:33 von Khenubaal »

Sanjan, von den Bahir

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Gulasado
« Antwort #292 am: 14.09.2016, 18:36:51 »
Als Sildan versucht seinen Männern etwas zuzurufen, senkt Sanjan die Spitze des Dolches an die Schläfe des Räuberanführers. Ein Blutstropfen quillt hervor, mehr nicht. Nicht nur Sildans Körper versagt ihm, nun dürfte er auch wissen, in welcher Lage er sich gerade befand. Das Sanjan nicht blufft, sondern ihn bei einer falschen Regung wirklich töten würde. Dann ist es aus. Die Festung war gefallen.

Die Behandlungen verlaufen gut. Malcus hat schon viel erlebt und überlebt. Sen Körper würde wohl bei guter Versorgung wieder vollständig genesen. Ebenso wie bei den Wunden der Gefangenen. Der Problemfall ist Sildan. Die Blutungen hat der Schamane gestoppt aber nur ein sehr erfahrener Heiler oder ein Wirker würden dem Räuberanführer bei den inneren Verletzungen helfen können. Dazu ist Sanjan heute nicht mehr im Stande und ob seine beiden Kollegen aus den anderen Truppen helfen würden beziehungsweise können, musste die Zeit Zeigen. Jetzt heißt es erst einmal auf die Atmung von Sildan zu achten. Sie darf nicht zu flach werden. Dafür müssen die Männer sorgen, welche Sildan abtranzportierten.

Unten, das wahre Schlachtfeld sehend, senkt Sanjan den blickt und murmelt stumm eine Anrufung der Ahnen. Viele sind gestorben, für mehr Worte ist aber jetzt keine Zeit. Als sein Blick zu den jungen Dejy geht, ist Sanjan versucht zu ihnen zu gehen. Ja die Ahnen mochten Schützen, doch wenn die Zeit gekommen ist, ist sie es. Das ändert keine Anrufung. Er folgt jedoch weiter den Anderen in Richtung der Kommandantin.
Dort angekommen geht sein Blick zum Lazarettbereich. Es gibt noch viel zu Tun bevor getrauert werden kann. Noch gibt es zu viele, die auf Messers Schneide stehen. Noch gibt es die Schlacht, welche kein Schwert schlagen kann. So wartet er ab was die Kommandanten zu sagen hat, dann wird er sich zu den anderen Heilern gesellen.

Basilio Aristide

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Gulasado
« Antwort #293 am: 15.09.2016, 14:09:01 »
"Das Versprechen der Straffreiheit gilt nur für die Mannschaften, nicht für die Verantwortlichen", sagt Basilio. "Die Kommandantin wird sich euch da nicht in den Weg stellen. Soweit ich erfahren konnte, steckt dieser Priester names Ruhusch dahinter. Dessen Gott Vasau lehrt, das einzig ehrliche Gefühl sei die Furcht, alle anderen bloß Masken, die wir tragen. Ruhusch selbst trägt offenbar auch gern Masken. Schakalmasken. Vorhin befand er sich noch im Keller. Wir sollten—"

Die Ankunft Kortikas unterbricht Basilio. Dessen Nachricht, die Festung sei gefallen, lässt Basilio einen erleichterten Blick in die Runde werfen. Etliche von ihnen hätten weitere Kämpfe nicht überstanden. (Er selbst eingeschlossen, doch zu dieser Erkenntnis wird er erst in einigen Augenblicken gelangen). Als der Hauptmann Sildan zur Kommandantin zwecks Verhörs schaffen lässt, mischt Basilio sich ein. "Gewiss ist geplant, ihn gemeinsam zu verhören, nicht wahr? Also vor allem ein Ukhtark muss dabei sein, das sollte sich von selbst verstehen. Wenn nicht, klärt das bitte."

Etwas verspätet ruft er dem Hauptmann hinterher: "Hat man denn den Priester geschnappt?" Doch es kommt keine Antwort. An Mago gewandt, schlägt Basilio daher vor: "Wir sollten den Bergfried noch gründlich absuchen. Wie gesagt, der Priester war im Keller, aber aus der Richtung kamen uns all die Kerle da entgegen, und wir hatten außerdem erfahren, der Anführer ist noch hier oben, also blieb uns keine Wahl. Wir wissen leider nicht einmal, wohin Ruhusch geflohen ist. Vielleicht hat er sich auch versteckt. Bosol meinte etwas vonwegen, der Kerl sei mit den Schatten im Bunde. Oder so ähnlich. Ich versteh' nichts von Magie oder dunklen Göttern. Vielleicht heißt das, wir sollten uns alle 'schattigen' Ecken besonders genau anschauen."

Er wendet sich den Gefangenen zu, sucht unter ihnen bekannte Gesichter. Aragast ist nicht darunter, und auch keiner seiner Leute. Das ist einerseits gut, andererseits kann es nichts Gutes bedeuten—für Aragast. Schweigend erleichtert er der Männer um die Scheide seines Kurzschwertes, befestigt diese am eigenen Gürtel. Endlich kann er Marvins Klinge verstauen. Danach marschiert Basilio zu den auf dem Boden verstreuten Waffen und sucht sich einen Kurzbogen samt Köcher heraus. Dafür befördert er die eigene Armbrust, die noch genau da liegt, wo er sie hat fallen lassen, mit einem gezielten Fußtritt zu den Waffen der Gegner. Nicht ein einziges Mal hat er mit dem Teil getroffen und überhaupt ist es ihm einfach zu umständlich, zu sperrig. Als sich die ungleichen Gefährten auf den Weg machen, gesellt Basilio sich zu den Ukhtark.

"Mayroon bang sa iyo ang Kargi?" fragt er seine grünhäutigen Begleiter in Vorbereitung auf das, was er einen Stock tiefer zu finden erwartet. "Iyon isang mandirigma mawawalan kanyang karangalan, at pagkatapos ay marahil kahit na nakatira sa loob ng maraming taon nang hindi karangalan, dahil sila ay isang beses nawala, ay pa rin hindi pag-aalaga, ngunit isang araw siya ay mabibigyan ng pagkakataon upang mabawi ang kanyang karangalan? Kung ang isang tao ay tumatagal ng ang pagkakataong ito at karangalan namatay sa larangan ng digmaan para sa kanyang sarili, ay ipatatawad sa kaniya ang lahat ng bagay?"[1]

Inzwischen ist man am aufgebrochenen Gitter angekommen, wo Aragasts Leiche neben der von Pietor liegt, umringt von fünf gefällten Gegnern. "At kung ano ang tungkol sa isang tao," fährt er mit Blick auf Pietor fort, "na sinasaway ng dati iyong niwalan ng kabuluhan para sa kanyang pagkamahiyain? Kapag ang kaaway buong loob nakatagpo sa kanyang huling laban, na kaniyang punong kawal ay hindi lumihis mula sa gilid at pinoprotektahan ng mga kasama mo ililibing siya kasama ang mga mandirigma na nagkaroon ang lahat ng kanilang mga buhay nang walang takot?"[2]

Basilio geht vor den beiden Leichen in die Hocke und sieht zu den Ukhtark hoch, auf die richtige Antwort hoffend. Kommt sie, wird er sich vorbeugen, den Toten die Augen schließen, eine kurze Gebetsformel sprechen, und mit Blut auf ihrer beider Stirn ein Zeichen für Tapferkeit setzen, das die Ukhtark auch verstehen dürften: Vlads gekreuzte Hellebarden. (Dies wird Basilio allerdings auch in dem Fall tun, dass die Ukhtark schweigen oder die falsche Antwort geben. Effektvoller aber wäre die Geste natürlich, wenn es wenigstens ein leichtes Nicken aus Magos Richtung gäbe.) Dann nimmt Basilio, falls er ihn findet, Aragasts Schlüsselbund wieder an sich, um ihn der Kommandantin aushändigen zu können. Ansonsten rührt er keine der Leichen an. Die Lust aufs Plündern ist ihm vergangen.

Plötzlich ist Basilio nur noch müde. Die Anspannung weicht, hinterlässt ein hohles Gefühl. Dann meldet sich der Schmerz, den er zuvor kaum bemerkt hat. (Beides sieht man ihm nur allzu deutlich an; er versucht nicht einmal, es zu verbergen.) Plötzlich wünscht er sich, er wäre schon daheim.

~~~

Draußen verstärkt sich Basilios Unwohlsein. Er fühlt sich fehl am Platze. Fremd. Isoliert. Wäre er daheim, würde er jetzt nach seinen Männern schauen, würde ihnen Lob zunicken, nach den Verletzten schauen, hier und da ein Wort über einem Gefallenen sprechen, den Kameraden zum Trost, darauf achten, dass es bei den Plünderungen nicht zu größeren Händeln kommt, und allgemein in das Chaos ordnend eingreifen. Hier aber ist das alles nicht seine Aufgabe. Er versucht einige Male, sich nützlich zu machen, packt mit an, klopft hier und da auf eine Schulter, wechselt ein paar Worte mit Soldaten, die er auf der Reise kennengelernt hat, ordnet an, dass Aragast und Pietor "zu den unseren" kommen. Doch seine Kräfte lassen sichtlich nach. Jetzt rächt sich, dass er sich vor der Schlacht keine richtige Rast gegönnt hat. Als Hauptmann Kortika ihm und den Gefährten gegenüber sein Lob ausspricht, entlockt er Basilio damit nur ein müdes Schnauben. "Ja, richtige Helden sind wir! Und das hier ist ein historischer Sieg, wir haben's beim ersten Mal vernommen! Wär' mir ein solches Stück nur daheim gelungen, Hauptfeldwebel wär' ich jetzt!" Er hakt nicht einmal nach, ob Kortika mit der Kommandantin denn inzwischen geklärt habe, inwieweit man die Verhöre mit den Ukhtark gemeinsam durchführen wolle, sondern lässt den verdutzten—oder brüskierten?—Hauptmann stehen.[3]

Als er Maru erblickt, hellt sich sein finsteres Gesicht kurzzeitig auf, und als Helga sich Manik an den Hals wirft, grinst er. "Nicht dein Mädchen, he?" spottet er. Dann aber vermisst er jemanden. "Barkas! Sieht einer von euch Barkas?" Hat es der unvorsichtige Kerl etwa diesmal geschafft, sich totschlagen zu lassen? Ohne auf Antwort zu warten, jagt Basilio über den Hof, untersucht Kargileichen. Keiner davon ist der Hirogul. Vielleicht verletzt? Er eilt zum Feldlazarett hinüber. Und tatsächlich! Barkas ist dort: verletzt, aber seine Dariba kümmert sich gerade um ihm.

Einen Moment lang ist Basilio versucht, zu den beiden hinüber zu gehen, aber ha, Maru würd' ihm was pfeifen, wenn er sie bei der Arbeit stören tät. Die eigene Verletzung ist zwar schmerzhaft, aber leider nicht schlimm genug, dass er dafür ihre Hilfe bräuchte. Also setzt Basilio sich in der Nähe des Lazaretts auf den Boden—bei der Schmiede, damit er niemandem im Weg ist—lehnt sich gegen einen Pfosten zurück und verfolgt Maru mit stummen Blicken. Irgendwann fallen ihm erst die Augen zu, dann sinkt das Kinn auf die Brust, dann schläft er fest.
 1. Kargi: Gibt es das bei euch Kargi? — Dass ein Krieger seine Ehre verliert, danach vielleicht sogar viele Jahre lang ohne Ehre lebt, denn hat man sie einmal verloren, ist eh alles egal, doch eines Tages bietet sich ihm die Möglichkeit, seine Ehre zurückzugewinnen? Wenn ein Mann diese Gelegenheit ergreift und ehrenvoll auf dem Schlachtfeld stirbt, um die Seinen zu retten, ist ihm alles verziehen? Bestattet ihr ihn zusammen mit den Kriegern, die ihre Ehre immer gewahrt haben?
 2. Kargi: Und wie steht es um einen Mann — den ihr zuvor für seine Ängstlichkeit verachtet habt? Wenn er in seinem letzten Kampf dem Feind todesmutig entgegentritt, seinem Hauptmann nicht von der Seite weicht und den Kameraden den Rücken freihält: bestattet ihr ihn zusammen mit den Kriegern, die ihr Lebtag furchtlos waren?
 3. Diplomacy = 12 für die Interaktionen mit Soldaten + Hauptmann in diesem Absatz.
« Letzte Änderung: 18.09.2016, 23:20:54 von Basilio Aristide »
"Call no man happy until he is dead."

"War," he sung, "is toil and trouble;
Honor, but an empty bubble."

Tarqetik

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Gulasado
« Antwort #294 am: 16.09.2016, 16:44:00 »
Mit einem warmen Geühl im Magen wandert Tarqetik den Burghof auf und ab. Geht dabei an der Mauer entlang, vorbei an den Gefangenen, die einem unsicheren Schicksal entgegen schauen.
Ein emsiges Treiben hat eingesetzt. Menschen und Kargi laufen und stehen, tragen und bringen. In diesem Postkriegerischem Trubel, wo niemand mehr weiß, wo wirklich jeder ist, fühlt sich der Söldner nicht daheim.
Sein Weg hatte ihn bereits in die Küche der Bug gebracht, wo er sogleich auf nicht frisches Fleisch aber dafür auf einen gefüllten Krug Brandwein traf. Zuerst waren ein paar heftige und tiefe Schlucke angesagt, bevor Tarqetik sich seines Obergewands entledigte, um einen Blick auf seine Wunde zu werfen. Sildan hatte nicht besonders tief geschnitten, dafür aber weit. Das Blut war bereits zum Großteil gestockt, doch entlang der Stelle sehr gerötet. Reste von Kleidungsfäden hatten sich im Blut vermischt.
Mit einem sauberen und nassen Tuch wischte er sich die Stelle sauber, so dass das Blut wieder zu fließen begann. Der Rest des Brandweines würde dann langsam aber genau über die Wunde geleert. Das Blut rann weniger stark und etwas heller nach. Ein Blick auf die Rüstung verriet das, was befürchtet war. Flicken kam nicht in Frage, daran wurde bereits genug getan. Etwas Neus, vielleicht.

Mit einem halben Apfel spaziert Tarqetik nun zurück über den Burghof; Eile kennt er nicht, dafür aber seine Schuldner. Seine Kameraden hat er aus den Augen verloren und auch die bekannten Kargi entdeckt er nirgends. Zumindest sieht er Kargi, diese könnten oder könnten nicht die Bekannten sein, sind sie doch alle sehr ähnlich geformt.
Da er noch Zeit hat und der Duft, sowie der Anblick der Toten im Hof, nicht das beste Varieté für Appetit und Erhohlung sind, findet der Söldner sich rasch im Bergfried wieder. Hier schaut er sich etwas um, Blutlachen die von dem weniger werdenden Sonnenschein tiefschwarz gefärbt werden. Neben einer der Säulen, verborgen unter der Lehne eines umgestürzten Stuhls glänzt etwas. Der Griff von Sildans Schwert. Tarqetik greift sich das schöne Stück und wischt die Holzspäne und sein eigenen Blut davon ab. „Schönes Arbeitsgerät“, murmelt Tarqetik während er die Klinge prüft und dabei den ungefähren Wert schätzt. Ein Blick zu allen Seiten, nicht das jemand auch die Beute sah, packt der Söldner das wertvolle Stück und wirft es sich über die Schulter. Nicht ohne es gut unter der anderen Schwertschneide zu verbergeben.

So geht er auch schon wieder die Stufen hinab und schnelleren Schrittes zum Tor hinaus und in Richtung des Feldlagers. Vorbei an den Kampfgenossen, Verwundet oder nicht, und zum Zelt hinein. Rasch wird das Schwert bei den anderen Habseligkeiten verstaut.
So, wieder ein Tag vorbei Brüderchen“, spricht Tarqetik in dem leeren Zelt. Da setzt er sich kurz nieder und greift zu den Leedertasche, die neben seinem Rucksack liegt. „Ein Kampf mit fast reibungslosem Ausgang“, scherzt er. „Unterm Strich eine ganz nette Gruppe, die wir da aufgetan haben. Vielleicht etwas naturtrüb und zu loyal zu ihren höheren Zielen, aber ich denke, mit denen können wir noch so richtig an Geld und ein Auskommen kommen.“ Der Krieger steht wieder auf und wendet sich zum gehen. „Achte mir auf das Schwert, das dürfte einiges an Wert haben.
« Letzte Änderung: 16.09.2016, 20:01:27 von Tarqetik »

Flannait Adair

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Gulasado
« Antwort #295 am: 18.09.2016, 19:40:37 »
Nie ist Flannait der Rache für ihren Vater so nahe gewesen. Es wäre so einfach: Eine kleine Drehung und der Pfeil träfe den Serogul in den Hals. Flannait hat keinen Zweifel daran dass sie auf diese kurze Distanz treffen würde und Mago ist von den kapitulierenden Gegenern abgelenkt.
Aber die Versuchung währt nur kurz. Nein, wenn sie Mago tötet, dann wird er vorher wissen wer und warum.
Und sie ist sich längst nicht mehr sicher, dass er den Tot verdient.
Also lässt sie ihn kaum aus den Augen als sie den Trubel nutzt um ihren Köcher aufzufüllen und auch die ein oder andere Börse an sich zu nehmen. Auch Halbelfen brauchen gelegentlich Geld und ihr Vertrag mit dem Gakelitischen Heer beinhaltet die üblichen Klauseln bezüglich Beute. Am Hals des Schützen der sie beinahe getötet hat findet sie ein kleines silbernes Medaillon mit dem Abzeichen der Großen Jägerin. Kurz hält sie inne und schickt ein Dankesgebet zu Albabrilia und Adrededar[1] dafür, dass sie den Sturm auf die Burg und besonders den Pfeil in die Brust überlebt hat. Dann nimmt sie das Zeichen der Göttin an sich.
Trotz ihrer zwiefältigen Gefühle bezüglich des Seroguls, mit Magos Atitüde bezüglich der Maskenmacher stimmt Flannait  völlig überein und nickt nur zustimmend bei Basilios Worten zur nicht vorhandenen Straffreiheit für die Verantwortlichen.

Die Frage des Korakers nach dem Priester überrascht sie hingegen.
"Der hat sich doch garantiert klamm heimlich aus dem Staub gemacht. Weiß doch genau was ihm blüht wenn wir oder schlimmer noch die Kargi ihn in ihre Hände kriegen. Und Loyal ist seine Sorte nur sich selbst und ihrem Gott gegenüber." erklärt sie Basilio und zuckt mit den schlanken Schultern und zischt durch die zusammengebissenen Zähne als ihre verletzten Rippen einmal mehr protestieren. "Wenn ich raten soll hat er eben den Geheimgang genommen durch den wir eigentlich reinkommen sollten.
Als Basilio offenbar seine Armbrust gegen einen Bogen eintauscht spielt ein Lächeln um die noch immer blutverschmierten Lippen der Halbelfe. "È possibile con qualcosa perché avete a che fare? A meno che non vi do come un paio di lezioni, anche se solo in modo da non accidentalmente mi ha colpito."[2] meint sie spöttisch wechselt aber in die Sprache ihrer Mutter um den Koraker nicht vor den Uthark bloszustellen.

Dann folgt sie den anderen nach unten. "In dem zumindest hast Du Dich nicht getäuscht." denkt sie beim Anblick des gefallenen Aragast. "Er hat tatsächlich Wort gehalten." Sie ist versucht den Kargi zu erklären, dass die Verstärkung die Aragast und Pietor hier aufgehalten haben die Gefährten überwältigt und die Seile der Grünhäute gekappt hätte lange bevor die das Turmgemacht erreicht hätten. Aber noch zieht sie es vor die Uthark nicht wissen zu lassen, dass sie ihre Sprache versteht. Aber sie zollt den Aragast und Pietor Respekt in dem sie stehen bleibt und wartet als  Basilio den beiden Vlads Zeichen mit auf den Weg gibt.

Draussen angekommen grüßt Flannait die Kommandantin mit einem Nicken und lehnt sicherschöpft, auch sie hat in der letzten Nacht nicht viel Schlaf bekommen und darüber hinaus fordert die Verwundung ihren Preis, an einen der Pfosten des provisorischen Lazarettes. Nicht das sie medizinische Hilfe braucht, Sanjans Magie und Zeit werden genügen, der Pfosten ist lediglich die nächste Gelegenheit sich anzulehnen und erlaubt gleichzeitig einen Blick auf den gesammten Hof der Burg.
Flannait weis, dass sie nicht mehr viel Zeit hat zu entscheiden ob sie ihre Rache an dem Serogul nehmen will, und so hofft sie, im Verhalten der Kargi nach der Schlacht einen Hinweis zu finden. 
Die grünen Augen lassen Mago nicht eine Sekunde aus ihrem Blick während sie den Serogul zu ergründen versucht, nur wenn er im Frieden mehr sieht als eine Chance sich auf den nächsten Krieg vorzubereiten, wäre der Frieden es wert ihre Rache zu vertagen. Ansonsten wäre hier und jetzt, oder besser morgen wenn sie Zeit hatte zu schlafen und sich etwas von ihrer Verwundung zu erhohlen, der beste Zeitpunkt. Wenn sie ihn vor seinen Kriegern und den Gakeliten zum Duell fordert, würde Magos Ehre ihm keine andere Wahl lassen als sich zu stellen, da ist sich Flannait sicher.
Marus Tätigkeit im Lazarett ist allerdings schon mal ein Punkt für die Uthark, denn es entgeht der Halbelfe nicht, dass sich die Dariba in gleichem Maße um Menschen wie um Kargi kümmert.
 1. Great Huntress und The Guardian
 2. Kalamarisch: Kannst Du mit sowas denn umgehen? Wenn nicht gebe ich Dir gerne ein paar Unterrichtsstunden, und sei es nur damit Du nicht versehentlich mich triffst.
« Letzte Änderung: 18.09.2016, 19:44:01 von Flannait Adair »
"Nur ein toter Kargi ist ein guter Kargi!"

Sanjan, von den Bahir

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Gulasado
« Antwort #296 am: 20.09.2016, 12:31:51 »
Nach ein paar Augenblicken, wird Sanjan gewahr, dass er fast alleine hier stand. Alleine Grimnir und Manik waren noch in seiner Nähe. Waren da nicht noch gerade Basilio und Flannait gewesen, und wo steckten Tarqetik sowie Malcus? Tief einatmen, steckte Sanjan seine Hand unter den Wolfshelm. „Hullem kui pakk noored hundid.“[1] sagt er dabei leicht lächelnd. Dann schreitet er auf die Kommandantin und Obekiki zu. Grimnir hebt kurz den Kopf, doch es waren nur ein paar Schritte und so bleibt er einfach liegen.

Mit einem Nicken begrüßt er seinen Heilerfreund und überbrückt auch den Anstandsmeter, welchen Soldaten halten würden um Bericht zu erstatten. „Ich sehe schon, du Leides unter denselben Situationen wie ich und wohl alle Heiler Obekiki. Darf ich dir helfen?“ Sein Blick geht zu der Kommandantin „Während ich Bericht erstatte, können Obekiki und ich euch versorgen. Dann steht dir auch gleich ein zweiter Heiler für die anderen Verletzten zur Verfügung.“ Kurz hebt Sanjan den Blick und deutet Obekiki an, dass er loslegen kann. Denn er selbst fängt einfach mit seinem Bericht an, ohne zu warten ob die überrumpelte Kommandantin den Vorschlag für gut hält oder nicht.

„Also, wir hatten Probleme beim Übersetzen. Sind wegen der Strömung nicht zum eigentlichen Ziel gekommen, haben aber dafür gleich zwei Wachen auf einer Furt erledigen können. Über ihren Eingang sind wir in die Burg gelangt. Die Ablösung konnten wir überrumpeln. Einer von der Ablösung war ein Hauptjäger. Ihn haben wir für uns gewinnen können. Wem das zu verdanken war, weiß ich nicht. Denn derweil sind Manik, ich und Grimnir in den Keller vorgedrungen. Wir hatten Kampflärm gehört und wollten dem nachgehen. Was genau vorgefallen ist, können nur Manik und ein bekannter von mir, Malcus ist sein Name, beantworten. Malcus ist ein Krieger der Karawanen begleitet und oft in dieser Gegend halt macht. Er scheint hier gefangen genommen worden zu sein.“ während des Berichtes, blickt Sanjan immer wieder zu Obekiki. Immer bereit für eine helfende Hand. Dabei ist die Nähe zur Kommandantin durchaus gut, denn so entgeht auch Sanjan kaum eine Schramme, Prellung oder die anormalere Atmung.[2] Mit dem Mittelfinger, deutet Sanjan auf die Brust der Kommandantin. Hier wirkt ihre Rüstung deutlich lädiert. Obekiki nickt verstehend.

„Also, unten im Keller haben wir Ruhusch den šamaanid … em, Pri .. Pri, em Steinhausschamanen gefunden. Es gelang uns ihn und seinen Jünger zu verletzen und zum Rückzug zu bewegen. Leider, oder den Ahnen sei Dank haben wir ihn nicht mehr gesehen. Wieder beim Rest ging es den Fried hoch. Unser neuer Verbündeter und dessen Mann deckten unseren Rücken, während wir uns Sildan stellen konnten. Leider haben beide den Ansturm nicht überleb. Aber, sie konnten ihre ehemaligen Freunde so lange aufhalten, bis wir Sildan und seine Männer im Fried überwältigt hatten. Nachdem ihr Anführer gefallen war, ergab sich die Nachhut. Es war auch ein Wink der Ahnen, dass wir Sildan so schnell fanden und festsetzen konnten. Die Kargi an ihren Seilen wären ihm maximal in den Rücken gefallen, oder den Fried hinunter gestürzt, dank abgetrennter Seile. Ach die Schlacht hier unten wäre anders gelaufen, denn er wollte sich nicht verstecken.“ tief atmet Sanjan ein.

„Egal, wir haben sie erlegt. Die Beute ist unser.“ Der Blick des Schamanen wandert in den Hof. „Wenn alle Verletzten versorgt und die toten gesammelt sind, sollten eure Prie … em Ahnenrufer ihren Hinged[3] gedenken. Ich würde mich daran beteiligen wollen. Apropo, Basilio, wo auch immer er steckt, möchte beim Verhör Sildans anwesend sein. Er hat auch vorgeschlagen, dass mindestens ein Kargi auch dabei sein sollte. Sozusagen alle Parteien. Wenn du erlaubst, bleibe ich dem fern und kümmere mich jetzt mit Obeiki um die anderen Verwundeten und dann um die Toten. Nach alle dem würde ich wohl gerne zusammen mit Obeiki, ebenfals mit deiner Erlaubnis und mit Obeikis einverständnis, mich auf die Suche nach den Räumen von Ruhusch machen wollen.“ Da dieser die Behandlung abgeschlossen hat, hört auch Sanjan auf zu reden. Er hat eh alles erzählen und anbringen können. Nun wartet er auf die Reaktion der verarzteten Kommandantin.

~~~

Nach ihrer Reaktion, begleitet Sanjan Obeiki zum provisorischen Lazerett. Er lässt sich von seinem Kollegen kurz einweisen, wo alles liegt und welcher der Verletzten zuerst behandelt werden muss, und teilt ihm gleichzeitig mit, dass sich um Sildan noch gekümmert werden muss. Da dieser Probleme mit der Atmung hat und er es nicht auf die Schnelle behandeln konnte. Dann geht er auch schon an die Arbeit. Es ist gut, dass sich mehrere Heiler auf einmal um die Verletzten kümmerten, denn so viele verletzte Leider hatte der junge Schamane noch nie gesehen. Selbst helt er es gerade auch nur durch, weil er sich in die Arbeit stürzt. Sein erster Verletzter hat einen offenen Armbruch und mehrere Schnittwunden, der nächste ist mit Pfeilen gespickt, der übernächste hat keine Hand mehr und es geht so weiter. Da er mit Obeiki und Maru wohl gerade die erfahrensten Heiler vor Ort sind, hatten sie die schwersten Verwundeten zu versorgen. Obeikis Gehilfen kümmerten sich um den Rest.

Am Ende hat Sanjan vier schwer Verletzte und ettliche einfachere Verletzte behandelt. Seine Hände sind vollkommen mit Blut bedeckt und auch sein Gesicht sowie die Kleider sind deutlich roter. Obeiki und Maru gesellen sich zu dem Schamanen, alle beide sehen genauso erschöpft aus wie er. Gemeinsam waschen sie sich die Hände. Sie hatten alles mögliche getan. Nun konnten sie sich abwechseln umd anderen Aufgaben nachzugehen, während mindestens einer über die versorgten Verwundeten wachte.[4]
 1. Dejy für: Schlimmer als ein Rudel junger Wölfe.
 2. Heilkunde 18 - > ich sag einmal, gebrochene Rippe gefunden
 3. Dejy für Seelen
 4. ein paar Heilwürfe dazu sind –hier– zu finden
« Letzte Änderung: 20.09.2016, 19:53:45 von Sanjan, von den Bahir »

Khenubaal

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Gulasado
« Antwort #297 am: 22.09.2016, 19:09:30 »
Als Basilio seine Fragen bzgl. der Männer stellt, die ihre Ehre im Tod wiedergewonnen haben, bleibt Mago stehen und blickt auf die Toten hinab. „Lieber ehrenvoll sterben, als ehrlos leben“, rezitiert er eine Maxime der Krangi, die in ganz Tellene bekannt ist. „Ein Mann kann seine Fehler nur eingestehen und die Blutschuld mit Blut abbezahlen. Wenn er im gerechten Kampf gefallen ist, ist es nicht unsere Sache, über ihn zu urteilen. Es ist dann am Lumang Tao[1], ob er die Waage für ausgeglichen hält, oder nicht."
 
Der Serogul nickt, als er sieht, wie Basilio die Zeichen auf den Gesichtern der beiden Männer anbringt. Dann schreitet er an ihnen vorbei, die Treppe nach unten.

* * *

Als Sanjan seinen Bericht beendet, ist Obekiki eben dabei, die gebrochene Rippe der Kommandantin abzutasten – die Rüstungsplatte hat sie bereits abgeschnallt und zur Seite gelegt.

Ejdarn ächzt, als der Feldscher den Rippenbruch ertastet und bestätigend Sanjan zunickt. „Danke, gibt sie zurück. „Kortika hat mir erzählt, dass ihr es wart, die Sildan überwältigt habt. Der Kampf war im vollen Gange. Dann haben sich Verbände in den Bergfried zurückgezogen und wir gewannen die Oberhand. Und als die Nachricht von Sildans Tod kam, gaben seine Männer auf. Ja, der Kampf wäre anders gelaufen, wenn ihr ihn nicht so früh gestellt hättet. Leben sind gerettet worden. Dafür gebührt dir und den anderen Dank. Ahh!

Wieder hat der Feldscher eine schmerzhafte Stelle erwischt. Ejdarn zuckt zunächst instinktiv zurück, lässt Obekiki dann aber die Behandlung fortsetzen. „Was den dunkelhäutigen Priester angeht – einige der Männer haben schon von ihm erzählt. Die Männer suchen gerade die letzten Winkel des Bergfrieds nach ihm ab, aber ich vermute, dass er sich davongemacht hat und wir ihn nicht wiederfinden werden. Zumindest nicht heute.

Ein Soldat kommt heran und übergibt Ejdarn eine zusammengefaltete Depeche. Die Kommandantin nimmt diese entgegen, faltet das Schriftstück auseinander und liest es rasch. Dann nickt sie dem Soldaten zu. „Gut!“ Dieser quittiert die Antwort und entfernt sich wieder.

Zu Sildans Verhör. Ich will es so rasch es geht durchführen, aber natürlich können Leute von euch ebenso dabei sein, wie von den Kargi. Das wäre von Vorteil. Alle sollen sehen, dass wir nichts verbergen und die Sache aufklären wollen. Danke, dass ihr uns mit den Verletzten helft und wenn ihr das wünscht, könnt ihr gerne nachher das Versteck dieses Priesters aufsuchen. Unsere Männer haben das Zimmer bereits gefunden.

Wieder ächzt die Kommandantin. Obekiki ist gerade dabei, einen dicken Verband festzuziehen. "Das wird eine Weile dauern, Kommandantin. Legt euch besser hin", murmelt der Svimohzer.

"Ich lege mich hin, wenn die Arbeit getan ist", gibt Ejdarn zurück. Dann schweift ihr Blick über das Schlachtfeld. "Nach meiner ersten Schlacht habe ich mich stundenlang ausgekotzt", murmelt sie. "Mein Kommandant kam irgendwann zu mir, hat mir eine Suppenschüssel hingehalten. Ich habe ihn gefragt, wie schnell man sich daran gewöhnt. Er sagte mir, man gewöhnt sich nie daran - auch nicht nach tausend Schlachten."

Obekiki richtet sich auf. "Gut", gibt er zurück. "Sonst wäre die Welt ein noch viel schrecklicherer Ort, als ohnehin schon."

"Ha!", schnaubt Ejdarn, dann bricht sie abrupt ab und hält sich die Seite. Anscheinend hat der Ausruf die gebrochene Rippe beansprucht. "Er sagte auch, dass nur eines schlimmer sei, als der Sieg - die Niederlage."

Obekiki nickt. "Das wird wohl auch stimmen, Kommandantin. So, und jetzt - lege dich auf die Pritsche. Ich muss das Bein hochlegen und verarzten."

Ejdarn gehorcht. Sie ist müde - psychisch, wie physisch - das kann Sanjan sehen. Das sind sie alle. Obekiki ruft ihm zu, dass er danach mitkommen will, um Ruhushs Raum zu inspizieren. Danach macht sich der Bahir zum Lazarett auf.

* * *

Flannait sitzt noch nicht lange im Lazarett, da eilt bereits einer von Obekikis Männern herbei, um sich um ihre Verwundungen zu kümmern. Anscheinend wirkt eine schöne Frau auch in einem Lazerett voller Verletzter anziehend, ob nun bewusst, oder unbewusst - der Feldscher pickt sich aus der Reihe der verletzten gerade sie heraus.

Er verarztet die oberflächlichen Verwundungen, weiß aber beim Lungentreffer zunächst nicht weiter. Bevor der Mann aber in die Verlegenheit kommt, das zugeben zu müssen, gesellt sich Sanjan dazu. Der Bahir erkennt die Verletzung als das, was sie ist und behandelt sie, so gut es geht. Dauerläufe wird Flannait zunächst einmal streichen müssen, es sei denn, der Bahir greift die nächsten Tage auf Magie zurück. Mit Verletzungen der Lunge ist nicht zu spaßen.

Sanjan widmet sich weiteren Verletzten, verrichtet fachkundig sein Werk. Flannait beobachtet, die Obekikis Männer ihm immer wieder mit wachsender Ehrfurcht Blicke zuwerfen. Der Wilde, für den sie ihn gehalten haben, entpuppt sich als fähiger Arzt. Auch Maru schaut ein Paar Mal zum Bahir hinüber und nickt anerkennend, als sich die Blicke der beiden Treffen.

Dann erspäht die Dariba Basilio, der unweit des Lazaretts, an einen Holzpfahl gelehnt eingenickt ist. Ihr Blick verfinstert sich. Flannait sitzt schräng, wenige Pritschen von Maru entfernt. Sie hört, wie diese sich an den Hirogul wendet. "Barkas - makakuha ng isang tao at dalhin Basilio kaagad ago. Gusto kong tumingin sa akin ang kanyang mga oras sugat."[2]

Der Ukhtark - ein mächtiger Rücken, mehr als einen Schritt breit, Muskelwülste am Hals, die an die eines Ochsen erinnern, dichtes, lockiges, schwarzes Haar - nickt. "Tanging ang mga sugat?"[3], fragt er dann und lacht auf. Flannait kann den Mann hören, sitzt aber hinter ihm und sieht sein Gesicht nicht. Dafür hat sie freien Blick auf Marus Miene und der Gesichtsausdruck dürfte töten können.

Barkas hebt abwehren die Hände und steht auf. Er holt einen der Feldscher und die beiden tragen Basilio - immer noch schlafend; oder bewusstlos? - zur Dariba und legen ihn auf den Behandlungstisch. Flannait sieht, wie Maru schluckt und die Brauen zusammenzieht, als sie die Verletzungen des Korakers erblickt. Dann holt sie hastig weitere Schalen hervor und beginnt Kräuter zu mischen. Sie lässt den Feldscher, diese zu Muß zerstoßen, macht sich selber daran, Basilio das inzwischen mit Blut vollgesogene Hemd auszuziehen und die Wunden freizulegen.

* * *

"Kaya isang sumpain tanga!"[4] Basilio schlägt die Augen auf und starrt auf rote Pulippen und zwei breite, vergilbte Hauer. Barkas sitzt auf einer Holzbank, vorgebeugt, die Ellenbogen auf den Knien, das Kinn auf den Fäusten. Ein breiter Verband zieht sich über Bauch und Rippen. Als der Ukhtark Basilios aufwachen bemerkt, lächelt er stumm.

"Kung hindi siya makapag-isip na ang mga sugat na kailangan upang maging ginagamot?", fährt die Stimme fort. "No - lamang ay namamalagi pababa sa loob ng paningin ng ospital at pupunta sa pagtulog. Kung hindi sana ako nagpadala sa iyo upang suriin sa kanya, maaaring siya ay kinunan ng dugo sa kamatayan."[5]

Was? Basilios Schädel dröhnt noch. Wer spricht da? Irgendjemand zerrt und zupft an ihm herum. Aber es war nicht Barkas, der gesprochen hat. Der Hirogul sitzt immer noch stumm da - nur lächelt er jetzt noch breiter und deutet mit den Augen an, Basilio möge den schräg liegenden Kopf nach oben drehen und die Quelle des Gesagten ansehen.

Es ist eine Frauenstimme, wird Basilio langsam klar, nachdem er immer weiter aus dem tiefen Schlaf aufsteigt. Oder war es eine Ohnmacht gewesen? Dann erkennt er die Stimme plötzlich: Maru! Als er den Kopf nach oben rückt, sieht er, wie die Dariba gerade den Verband fester um seine Schulter zieht. Die Bauchseite ist schon behandelt und bandagiert worden. Kräutergeruch steigt ihm in die Nase. Die Dariba muss wohl einige der kleineren Abschürfungen damit eingerieben haben. Da fällt Basilio auf, dass sein Oberkörper komplett freigelegt ist.

Maru hat noch nicht bemerkt, dass er zu sich gekommen ist, und kümmert sich weiter um die Wunden. Da lacht Barkas auf. "Gusto ko sabihin, itanong mo sa kaniya ang iyong sarili. Siya ay sa katunayan lamang woken up"[6], sagt der Hirogul.

"Ano?"[7], fragt Maru verwirrt. Dann geht ihr Blick zu Basilios Gesicht und sie hält kurz in der Bewegung inne.

© Basilio
"Nais ko hindi mo makagambala sa trabaho", murmelt Basilio noch halb im Schlaf. Er versucht sich aufzurichten, doch Maru ist noch nicht fertig mit ihm. Ihre Hand auf seiner Brust jagt einen Schauer durch seinen Leib. "Ikaw at ang iba pang mga manggagamot, nagkaroon ka ng sapat na upang gawin na may pinsala na ito ay nahuli ng isang pulutong mas masahol pa kaysa sa akin. Gusto ko mamaya dumaan sa aming kampo at nagkaroon ako sa mga kantina ano ang tungkol dito tagilid. Mula sa maliit na. Bilang karagdagan, hindi mo dapat na kaya malungkot bilang isang mahusay na mandirigma. Ako lang dito dahil ako ay naghahanap para Barkas. Dahil alam ko na ang tao"—an dieser Stelle grinst Basilio den Hirogul an—"laging gitna tumatakbo, lamang kung saan ito ay pinaka-mapanganib. Dahil ang isa ay dapat tiyak na gumawa ng pag-aalala."[8] Sein Hirn ist noch nicht ganz wach, aber der Mund plappert schon. Jetzt muss Basilio erst einmal tief Luft holen. Beides zusammen erklärt wohl den nächsten Satz. "Oh Maru, amoy mo kaya magandang!"[9]

Dann ist der letzte Schlaf verflogen und er begreift, dass er wach ist und nicht mehr träumt (er hat von ihr geträumt, natürlich hat er von ihr geträumt!) und was er da gerade gesagt hat.

"Uh", windet er sich darauf mit heißem Gesicht. "Kaya ko ... ang aking ... lamang ang nakapagpapagaling damo at iba pa ... sa halip sa iyong kaibig-ibig mainit-init ng balat ... Oh Diyos, kung ano ako ng pakikipag-usap nang. Patawarin mo ako, ikaw? Hinahamak ng mangmang ang tawag mo ako nang tama. ngunit sabihin sa kung paano ako nagkaroon ng dahil upang makita ito darating? Mayroon akong ngunit ay hindi alam na tulad ng isang bagay ay posible! Kung ikaw kaya hindi pa alam ng isang tao kung ikaw lamang ay matatagpuan lamang nakatagpo at halos wala bawat isa alam kung paano tulad ng isang tao ng isang lubos na mahalaga bigla? Naiintindihan mo na? O ako ay isang kumpletong tanga? Ako ba ay mali ganap na kung ang ibig sabihin ko, sa tingin ko may isang bagay na sa inyo na gumagawa ng tingin sa akin ang iyong ginagawa tulad ng sa akin?"[10]


Basilio endet und starrt Maru an. Diese schaut zurück, beißt sich kurz stumm auf die Unterlippe. Dann blickt sie Vorwurfvoll zu Barkas. Der Hirogul steht von der Pritsche auf. "Pupunta ako na."[11] Beim Vorbeigehen legt er Basilio kurz die Hand auf die Schulter. Dem Koraker kommt es so vor, als würde die mächtige, breite Pranke, seine halbe Brust bedecken. "Natutuwa akong ikaw ay buhay, kapatid."[12]

Dann ist der Hirogul fort. Maru schaut wieder zu Basilio. Die orangenen Pupillen fixieren ihn, sie lächelt - nur kurz, nur ein wenig. "Walang - hindi mo linlangin ang iyong sarili"[13], murmelt sie. "Mayroon akong sabihin sa iyo ng isang bagay, ngunit ngayon ay hindi ang oras. Ang nasugatan ay dapat na ibinigay. At pagkatapos ay pinarangalan sa mga patay. Natin makipag-usap tungkol sa aming mga heroes apoy Hayaan. At ngayon - magpahinga."[14]

* * *

Tarqetik sitzt in der Nähe des Grabens an der Außenmauer auf einem Stein und schaut auf die Ebene vor Gulasado hinaus. Die beiden Zelthaufen - in Grau die der Menschen, in Braun die der Kargi, vom "Teerfeld" getrennt - bauschen sich im Wind. Hier und da ist ein Lagerfeuer zu sehen. Vereinzelt ziehen schwarze Gestalten in den Gassen.

Der Brandobiner bemerkt, dass die Zelte der Kargi in ihrer Anordnung genauso gerade und diszipliniert aufgeschlagen sind, wie die der Gakeliten. Das hier sind keine Haufen von wilden Orks, sondern die Erben von Kruk-Ma-Kali. Das wird wieder deutlich.

"Beeindruckend - nicht wahr?" Die Stimme reißt Tarqetik aus den Gedanken. Er bemerkt den Schatten rechts von sich, dann die Person, zu der er gehört - Ejdarn. Die Kommandantin steht gerade. Die Rüstung hat sie abgeschnallt, unter dem Ledernen Wams lugen Ränder eines weißen Verbands hervor. Hier und da sind Abschürfungen zu sehen - doch sie hält sich gerade, schaut hinaus in die Ferne.

"Ohne die Kargi... ich weiß nicht, wie es dann ausgegangen wäre. Ich spreche nicht für Dorwida, aber hätte ich was zu sagen, dann würde ich sagen: sie haben sich einen neuen Vertrag und zumindest einen Teil der neutralen Zone verdient."

Dann geht der Blick der Kommandantin zum Recken. "Und ohne dich und deine Kameraden wäre auch viel mehr Blut vergossen worden. Ich habe die Leute gefragt, wer genau Sildan niedergerungen hat. Sie haben gesagt, du warst das. Ich war nicht überrascht - gute Arbeit."

Sie hält kurz inne und schaut Tarqetik weiter an. Dann lächelt sie schelmisch. "Ja - ich weiß: der Sold. Alles, was versprochen war - und noch einmal 100 p'baparische Löwen dazu. Du bekommst es noch heute ausgezahlt. Versprochen. Bis dann."

Damit dreht sie sich um und geht zurück zur Festung. Bevor sie den fuß auf die Zugbrücke setzt, hält sie jedoch noch einmal an und wendet sich an Tarqetik: "Ach übrigens - du weißt nicht zufällig, wo Sildans Schwert abgeblieben ist? Eigentlich wollte ich es demjenigen geben, der ihn niederstreckt - also dir. Wenn du es also findest, kannst du es gerne behalten!"

Mit diesen Worten und ohne auf eine Antwort zu warten, macht sich Ejdarn zurück in die Festung auf.[15]
 1. Kargi: Alter Mann
 2. Kargi: Barkas - hol jemanden und bring Basilio bitte sofort her. Ich will mir seine Wunden mal ansehen.
 3. Kargi: Nur die Wunden?
 4. Kargi: So ein verdammter Narr!
 5. Kargi: Kann er sich nicht denken, dass diese Wunden behandelt werden müssen? Nein - legt sich einfach in Sichtweite des Lazaretts hin und schläft ein. Hätte ich dich nicht geschickt, nach ihm zu sehen, hätte sich das entzünden können.
 6. Kargi: Ich würde sagen, frage ihn selbst. Er ist nämlich gerade aufgewacht.
 7. Kargi: Was?
 8. Kargi: Ich wollt' dich nicht bei der Arbeit stören.—Du und die anderen Heiler, ihr hattet genug zu tun mit Verletzten, die es viel schlimmer als mich erwischt hat. Ich wär' nachher zu unserem Lager rübergegangen und hätte mir aus der Feldflasche was drübergekippt. Aus der kleinen. Überhaupt darf man als großer Krieger nicht so wehleidig sein. Ich bin ja bloß hergekommen, weil ich Barkas gesucht habe. Weil ich ja weiß, dass der Kerl—sich immer mittenreinstürzt, gerade da, wo's am gefährlichsten ist. Da darf man sich ja wohl Sorgen machen.
 9. Kargi: Ach Maru, du riechst so gut!
 10. Kargi: Äh—Also, ich... mein bloß... die Kräuter und so... auf deiner warmen Haut... Ach herrje, was red ich da. Verzeih mir bitte! Einen Narren nennst du mich zu Recht. Aber sag, wie hätt' ich das denn kommen sehen sollen? Ich hab' doch gar nicht gewusst, dass so etwas möglich ist! Wenn man jemanden doch so gar nicht kennt, wenn man sich gerade erst begegnet ist und nahezu nichts voneinander weiß, wie kann so jemand einem plötzlich gar so wichtig sein? Begreifst du das? Oder bin ich ein vollkommener Narr? Täusch' ich mich komplett, wenn ich mein, ich spür' da was bei dir, das mich denken lässt, dir geht's wie mir?
 11. Kargi: Ich geh' ja schon.
 12. Kargi: Ich bin froh, dass du lebst, Bruder.
 13. Kargi: Ich bin auch froh, dass du lebst. Und: nein - du täuscht dich nicht.
 14. Kargi: Ich muss dir einiges sagen, aber jetzt ist nicht die Zeit dafür. Die Verletzten müssen versorgt werden. Und dann die Toten geehrt. Lass uns nach unserem Heldenfeuer sprechen. Und nun - lehn dich zurück.
 15. Still to come: Das Verhör
« Letzte Änderung: 22.09.2016, 23:10:47 von Khenubaal »

Flannait Adair

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Gulasado
« Antwort #298 am: 22.09.2016, 22:06:53 »
Es ist offensichtlich, dass die Dariba davon ausgeht, nur von Barkas und Basilio verstanden zu werden und Flannait muss die spitzen Ohren auch zeitweilig gehörig anstrengen um dem Gespräch über die Geräuschkulisse des Lazaretts folgen zu können. Aber die Vertrautheit zwischen der Dariba und dem Koraker hilft ihr eine Entscheidung zu treffen. Als Sanjan soweit mit ihr fertig ist und sie ihm versprochen hat ihre Lunge die nächsten Tage zu schonen, wartet sie bis die Dariba sich den nächsten Patienten widmed. Dann tritt sie an Basilio heran und  auch wenn sie sich Mühe gibt, die Zweifel und die Anspannung kann sie nicht ganz aus ihrer Stimme heraushalten als sie ihn leise anspricht, bewusst drauf achtgebend möglichst nicht überhört zu werden und zur Sicherheit ins kalamarische wechselnd: "Ti prego, so che sei esausto, ma ho bisogno del vostro consiglio, devo prendere una decisione e deve essere quella giusta."[1]
 1. Kalamarisch: Bitte, Ich weiß dass Du erschöpft bist, aber ich brauche deinen Rat, ich muss eine Entscheidung treffen und es muss die richtige sein.
"Nur ein toter Kargi ist ein guter Kargi!"

Sanjan, von den Bahir

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Gulasado
« Antwort #299 am: 23.09.2016, 01:40:54 »
„Obeiki.“ spricht der müde Schamane den Heiler an. „Ich seh, du hast noch etwas zu tun. Ich werde im Burghof auf dich warten, dort ist noch ein seelischer Fall der auf mich wart.“ ob der junge Dejy noch immer über seinen toten Freund trauert, weiß Sanjan nicht. Er hofft es zumindest ihn anzutreffen. Ansonsten würde seine Nacht noch kürzer werden. „Wenn du fertig bist, hol mich bitte ab. Und, für die Wache über die Verletzten, wenn es dir nichts ausmacht würde ich gerne die Wache in den Morgenstunden übernehmen. Derweil kann ich mich ausruhen und auch Vorbereitungen treffen die Ahnen anzurufen. So du erlaubst und möchtest, kann ich für drei schwere Fälle die Ahnen um Beistand bitten. Du musst mur nur sagen welche es sein sollen.“ er lächelt müde und wartet noch die Antwort von Obeiki ab. Dann will er sich auf die Suche nach dem jungen Soldaten machen, welcher mit seinem Freund um den Schutz der Ahnen gebeten hatte.

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