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Autor Thema: Gulasado  (Gelesen 47900 mal)

Beschreibung: Episode 1.2

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Tarqetik

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Gulasado
« Antwort #45 am: 10.01.2016, 12:41:09 »
Tarqetik nimmt den Arm von der Schulter Sanjans und greift mit der Hand derselben in seinen Geldbeutel. Seine Finger gleiten über den gestanzten Revers einer Münze, fühlen die Form, die sie in den Gedanken des Sölderns haben müsste. Die Finger umfassen die Münze und lassen sie gleich darauf wieder fallen. Ein leises, kaum zu vernehmendes Klimpern ist zu hören.

"Einen echten Brandwein, der Dir die Kehle reizt und den Blutfluss anregt. Unmöglich zu trinken aber das Beste was es vor seinem Angriff gibt, um den Geist zu stärken und den Mut aufzufrischen.“

Ein Nicken zurück zum Zelt.

„Mir scheint, die Leute hier leben für den Krieg. Habgier war der Auslöser, wie man uns nahelegt zu glauben. So verdammen sie diejenigen, die ihren Hunger nach Land und Geld mit dem Blute Unschuldiger hinabspülen, und preisen sich selbst an und ersaufen in ihrer eigenen Gier, nicht die nach Besitz, sondern nach Ruhm und Ehre, Ansehen und Prestige, die schon so lange ihr Handeln bestimmt.“ In der Stimme des Söldner ist weniger Abscheu als Verständnis herauszuhören und mit einem Ausspucken zu Seite und einem Klatschen auf die Schulterblätter von Sanjan, beendet er seine kurze Tirade.
Tarqetik zieht die Lagerluft mit einem heftigen Sog durch die Nase ein, so dass sich seine Nasenflügel blähen und beschwingt setzt er an: „Nun, so lass die freudige Jagt nach Vergessen beginnen.“

Er wendet sich von Sanjan ab und einem einfachen vorbeigehenden Soldaten zu, legt diesem die Hand auf die Schulter, gleicht seinen Schritt dem des Soldaten an und beginnt von neuem: „Mein junger Freund, ich habe da eine mich sehr beschäfftigende Frage auf den Lippen und vielleicht könnt Ihr mir helfen.“
Eine ausladende Geste seiner rechten Hand, die das gesamte Lager einfasst, untermalt den kommenden Dialog der Beiden, während sie sich langsam vom Zelt der Hauptleute entfernen.

Manik

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Gulasado
« Antwort #46 am: 10.01.2016, 22:03:45 »
Als er aus dem Zelt heraustritt atmet Manik tief die kühle Abendluft ein. Als erstes schaut er sich um, ob er genug Platz hat und streckt anschließend seine langen Glieder, durch ein ausgiebiges Gähnen unterstützt. Während der Zusammenkunft hat er sich auch nicht zu Wort gemeldet, nur bestätigend nickend seine Einteilung zur Kenntnis genommen.
Immer wieder ist sein Blick auf die Karte gedriftet. Besonders auf die Stelle die den Zugang zu den Kerkern markiert. Doch was weiß er schon? Nichts. Bosol hat gesagt, Helga sei seine Gefährtin gewesen, das würde gegen eine Unterbringung im Kerker sprechen. Aber was passiert war, nachdem die Truppe, die die Karawane angegriffen hat, mit der Meldung über Bosols vermeintlichen Tod zurückgekehrt war, konnte er absolut nicht einschätzen. Vielleicht hat gleich der Nächste… dieser Gedanke hat Manik wütend gemacht und er hat sich dabei ertappt, wie er im Zelt die Fäuste geballt hat, also hat er ihn nicht weiter gedacht. Missmutig hat er stattdessen zur Kenntnis genommen, dass der Weg zu den Kerkern ihn umgekehrter Richtung zu seiner eigentlichen Einteilung liegt. Blieb nur auf die Schlafräume zu hoffen… aber das muss er noch mit den Gefährten besprechen.

Wie auf Kommando reißt Basilio ihn mit einer entsprechenden Anfrage aus seinen Gedanken.
Ja. In der Tat. Das sollten wir.“ Er schaut zu Sanjan und dann dem grade weiterziehenden Tarqetik hinterher. „Sollen wir sie auch dazu holen?

Dass Flannait dann so plötzlich neben ihnen steht, missfällt dem Fhokki jedoch etwas. Er hat Probleme damit, die Elfendame einzuschätzen. Spontan fragt er sich, ob sie und Basilio früher was miteinander hatten.

Kaum hat er Basilio zugestimmt driften seine Gedanken auch schon wieder zurück in das Zelt. Ejdarn schien alles im Griff zu haben. Hätte er sich ihr anvertrauen sollen? Müssen? Doch nachdem Tarqetik die Dame wütend gemacht hat, hätte Manik ihr auch zugetraut, ihn sofort einen Kopf kürzer zu machen, weil er solange mit der Information zurückgehalten hat. Nur was würde dann morgen passieren? Zwei Köpfe kürzer? Auch das würde er jetzt mit Basilio besprechen müssen.

Sanjan, von den Bahir

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Gulasado
« Antwort #47 am: 11.01.2016, 22:39:50 »
So angenehm ist die Abendluft, so schön dem weiten Himmel. Tarqetik erwischt Sanjan als dieser in den Himmel blickt und sich selbst Gedanken über die kommende Tage macht. Eine Schlacht, ein Krieg von Stämmen, das war schon etwas anderes als eine reine Jagt. Auch wenn er selbst mit dem Vergleich angefangen hatte. Im Grunde ging es hier ein Wolfsrudel gegen das andere.
Sein Blick wandert zu Tarqetik. Dessen ziemlich männliche Worte entlocken ihm ein Lächeln. Von den Traditionen der Sesshaften kennt er nur wenig aber offensichtlich waren Krieger überall gleich. Vor einer Jagt suchten sie Kameradschaft im Alkohol. Nichts verwerfliches solange keiner es übertrieb. Nach seiner nickenden Zustimmung und dem Luft einsaugen nach Tarqetiks Klaps, schaut der Schamane zu, wie diese nach einem guten Tropfen fragt. Sein Gesicht wird betrübter. Wer von seinen Kameraden würde wohl vor Morgengrauen bereit sein ihm bei seinen Traditionen zu helfen? Tarqetik der Krieger der seinen Feinden die Köpfe raubt, Basilio der zivilisierte Soldat mit der Schlangenzunge, Manik der Bogenschütze aus dem Norden oder einer der Neun?
Zähne knirschend blickt er sich um zu selbigen. Sie scheinen nicht die selben Gedanken zu haben wie Tarqetik. Auf den Kampf trinken, würde aber wohl auch ihnen gut tun. Außer auf dem Gut, hatten sie nie wirklich Zeit etwas neben ihren Aufgaben zu erledigen. Sei es auch nur einen Schnaps trinken. Sie waren immer gehetzt. Durch die Not zusammen gebunden. Aber hier ging es in einen Kampf, wo das Band leicht reißen konnte. Manik hat anderes im Sinn als die Kommandantin, Basilio will am liebsten das Dörfler und Kargi zusammen ins Heu gehen, Tarqetik denkt an seinen Geldbeutel und die beiden anderen Halben sind noch zu schwer einzuschätzen. Wenn es ganz dumm läuft, bricht die Gruppe bei der Aufgabe auseinander. Was für mindestens eine Hälfte den Tod bedeuten würde. Sie mussten sich mehr als nur zusammenraufen.
Während ihr Hüne also weiter auf den Soldaten einredet, hebt Sanjan die Hand und winkt die Anderen heran. Egal ob sie am Feuer eines Soldaten oder bei ihren Zelten etwas trinken würden, sie sollten die nächsten Nächte zusammen verbringen. Den anderen besser kennen lernen um sich auch im Kampf wirklich auf einander verlassen zu können.

Basilio Aristide

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Gulasado
« Antwort #48 am: 13.01.2016, 17:30:33 »
"Fast", pflichtet Basilio Flannait bei, fügt aber in Gedanken hinzu: Nur dass die Befehlslage damals zehnmal eindeutiger war als jetzt, egal wie sorgsam der Befehl als reines Gedankenspiel getarnt wurde—es gab einen und dem sind wir gefolgt. Aber was ich gerade tu ist gegen meinen Befehl, egal wie viel Improvisierfreiheit man mir eingeräumt hat. Wie soll ich die Aktion morgen nacht denn bitte noch begründen? Aber ein Zurück täte sich an dieser Stelle auch nicht besser machen in meinem Bericht an Hauptmann Kolyak!

So kommt es, dass er Flannaits Lächeln nicht erwidert, sondern tatsächlich sehr besorgt scheint—für einen Augenblick. Dann zuckt er mit den Achseln.

Ach, man soll immer die Brücke überqueren, vor der man steht, und da gibt es in den nächsten Tagen ja erst einmal eine ganze Reihe. Vielleicht erwischt's mich ja auch, dann brauch ich niemandem mehr was erklären!

"Ich für meinen Teil bin jedenfalls zu erschöpft zum Jagen wie zum Saufen. Reden, das geht gerade noch. Und einen Happen dabei."

Mit einem Nicken fordert er Manik und Flannait auf, ihm zu folgen, und schlendert dann durch das Lager. Sein Ziel ist der Platz, den die Gefährten als den ihren auserkoren haben, doch wählt er dabei einen kleinen Umweg, von dem er hofft, dass er sie in der Nähe des Ortes vorbeiführt, an dem Bosol untergebracht ist. Er will nämlich wissen, wie der Kerl gesichert und bewacht wird und ob ein findiger Kopf wohl einen unbeobachteten Moment abpassen und mit ihm reden könnte. Tatsächlich ist Basilio aber derart am Ende, körperlich wie geistig, dass er zwischen den Zelten umherirrt wie ein Junge vom Land bei seinem ersten Besuch in der großen Stadt Korem.[1]

"Äh", sagt er über die Schulter zu Manik oder Flannait—falls wenigstens einer der beiden ihm gefolgt ist, sonst guckt hinter ihm wohl jetzt ein Soldat ziemlich erstaunt. "Ich wollte eigentlich bloß zu unserem Lagerfeuer..."
 1. Perception = 6 (nat. 1)
« Letzte Änderung: 13.01.2016, 21:08:44 von Basilio Aristide »
"Call no man happy until he is dead."

"War," he sung, "is toil and trouble;
Honor, but an empty bubble."

Sanjan, von den Bahir

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Gulasado
« Antwort #49 am: 14.01.2016, 01:39:47 »
Seufzend registriert Sanjan, dass Basilio geht. So wendet er sich wieder Tarqetik zu. Gerade rechtzeitig um zu sehen, wie der Soldat die Augen weitet und den Mund öffnet. Er blickt zum Kommandozelt und dann wieder zum Söldnern. „Nein, sowas gibs hier nich.“ sagt er und löst sich von Tarqetik. Rasch verschwindet der Mann zwischen den Zelten. Ein Fehlschlag, doch beim ersten Mal und so nahe bei der Rothaarigen zu erwarten. So macht sich Sanjan mit Tarqetik auf einen besseren Platz zum Fragen zu finden und siehe da, schon der nächste Soldat, welchen sie fragen, weiß genau den Weg zum richtigen Verteilungsoffizier. Einem Mann, der mehr als nur schales Bier auszuschenken weiß. Für einen angemessenen Preis bekommen die beiden auf tatsächlich von diesem Mann je eine Flasche. Zu mehr ist er nicht bereit und wie er meint, reicht dies auch für die zwei. Sanjan steckt also seinen Cider und  Tarqetik den guten Rum ein.[1]
Auf demWeg zurück in das Lager, fällt Sanjan Basilo auf. Mit gehobener Augenbraue sieht er ihm kurz zu und nicht nur der Halbelf scheint verwirrt zu sein. Dann gehen beide zu Basilio und den anderen hinüber. Zufrieden nickt der Halbelf zu Basilio und geht dann voran. Trotzdem dauert es noch ziehmlich lange bis sie an kommen.

Am Lagerplatz angekommen wartet auch schon Grimnir auf die Gruppe. Als erstes begrüßt er Sanjan ausgiebig. Berüht mit seiner Schnauze das Gesicht des Schamanen. Dann lässte er alle durch zu den Zelten. Auch wenn sie in einem Kriegslager sind, bildet ihr Lager einen eigenen kleinen Halbkreis um eine Feuerstelle mit einem Dreibein. Zum Hauptlager hin gibt es nur einen Durchgang und die Zelte sind möglichst eng gestellt. Rund um sie herum, lagern die Soldaten. Solche toten Enden gibt es mehrere im Lager. Jemand der es nicht bei Tag gesehen hatte, kann sich so besser verirren und landet unter um ständen mitten in der falschen Gruppe.
Sanjan verschwindet in seinem Zelt und kommt bald danach mit einem Kessel wieder. In aller Ruhe hängt er den Kessel über das Feuer, setzt Wasser auf und beginnt Wurzeln, Blätter und Gemüse hinein zu schnibbeln. Damit die Schwarzwurzelsuppe gut wird, muss sie noch etwas kochen aber so langsam erfüllt der Duft der Suppe den kleinen Kreis.
Als alle es sich bequem gemacht haben, schaut der Schamane vom Kessel auf. Grimnir hatte sich neben ihn gelegt. Die Wärme und Nähe zu seinem Freund schien dem Wolfdeutlich gut zu tun. „Wir müssen über einiges reden.“ beginnt Sanjan und legt den hölzernen Kochlöffel auf seine Schulter. „Vor uns liegt eine Jagt, nein ein Rudelkampf und wir haben alle unterschiedliche Gründe warum wir hier sind.“ in einer kurzen Pause blickt er zu Manik. „Noch dazu haben wir noch zwei neue dazu bekommen und wir wissen Garnichts über sie. Schlecht.“ Mit der freien Hand krault er Grimnir. „Schlecht für jedwede Jagt und wir haben nur noch eine Nacht und einen Tag. Noch weiß ich nicht, ob ich die Gruppe immer noch führen kann. Wo es um Tradition, Wald und Land geht sicher, Doch war ich noch nie in einem Stammeskrieg und auch die Art wie sie die Krieger hier geben ist mir fremd. Unsere Hauptbeute war einst einer von ihnen. So sollte wohl jemand führen, der sich auch mit der Art auskennt.“ Überraschend blickt er ohne jemanden zu benennen zu Basilio „Bevor wir einen Anführer für diese Aufgabe benennen, ich bin Sanjan. Ein Schamane der Bahir. Ich will nur einem Freund und seiner Familie helfen. Ziehe für sie auf die Hatz zusammen mit meinem Freund und Weggefährten Grimnir.“ Sein blick geht zum Wolf, welcher kurz aufschaut. „Was die Aufgabe selbst angeht haben wir glaube ich ein paar zeitliche Hindernisse. Manik, du bist in der falschen Gruppe um deine Freundin zu retten und wohl oder übel wird sie auch Bauchschmerzen haben. So wie es sich angehört hat, werden wir sie wohl am Feuer treffen oder vielleicht sogar mit einer Waffe in der Hand auf der Seite der Verteidiger. Wir sollten alle sollten also wissen wie sie aussieht und auch überlegen was wir machen. Denn eine gefesselte Frau erwarte ich nicht. Wo er sie doch gerettet hat und sie so stark als seine Gefährtin bezeichnet hat.“ Sanjan selbst blickt nach diesem Ende erwartungsvoll in die Runde.  Die Suppe wird wohl mindestens noch eine solche Ansprache brauchen, bevor alles durch ist.
 1. Die acht Silber zahl ich
« Letzte Änderung: 14.01.2016, 01:41:32 von Sanjan, von den Bahir »

Jamir Masaad

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Gulasado
« Antwort #50 am: 14.01.2016, 09:23:10 »
Jamir hatte das ganze Geschehen seit der Besprechung so gut es ging verfolgt. In dieser Truppe war wahrlich Feuer drin. Der Krieger der offen gegen seine Vorgesetzte stichelte. Der andere junge Kempe, wohl ein Spurenleser, der erst einmal die Jagd nach Schnaps einläutete. Die Halbelfe, die offenbar immer wieder mit Sabbelfass der Gruppe sprach, stritt oder neckte. Und eben dieser Wilde, der überraschenderweise am stärksten um den Zusammenhalt der Truppe besorgt war.

Jamir lief beim Geruch des Eintopfes bereits das Wasser im Munde zusammen. Gute Verpflegung war stets ein wichtiger Bestandteil des Erfolgs, besonders im Feldeinsatz. Er zog eine Nase voll ein, schloss die Augen und freute sich auf das Essen in wenigen Momenten. Dann öffnete er die Augen und sprach in die Runde.

"Mein Name ist Jamir Masaad und ich bin ein Diener Ranas. Ich bin grundsätzlich auf Reisen um Frieden über diese Länder zu bringen. Sicher werde ich allein ihn nicht bringen, aber ich kann beitragen dass es irgendwann Frieden geben wird. Dafür sind sicher auch die Mittel wichtig, denn ein Frieden der durch äußerste Gewalt erzeugt wird ist teuer erkauft. Wie ich die Lage einschätze scheren sich diese Banditen wenig um die Einhaltung gewisser Konventionen, auch werden wir nicht mit ihnen verhandeln können. Für einen Versuch es dennoch zu unternehmen, melde ich mich gern. Ich denke nachdem wir unseren Antrieb in dieser Sache dargestellt haben, sollten wir unseren Plan schmieden. Die Zeit der Auseinandersetzung steht unmittelbar bevor und es wäre dümmlich sich nicht abzusprechen."

Manik

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Gulasado
« Antwort #51 am: 14.01.2016, 22:04:24 »
Noch bevor er eine Antwort erhält, tapselt der Kleine davon. Manik schaut ihm kurz verdutzt hinterher bevor er ihm folgt. Er legte sich ein paar Gedanken zurecht, was das jetzt wieder soll, vor allem da Basilio so gar nicht den direkten Weg zu ihrem Lager einschlägt, aber keiner scheint es Wert mehr als die Dauer eines Augenblinzeln daran zu verschwenden[1] und so folgt er ihm stumm.
Wenn du den Weg nicht findest, lass gefälligst andere vor gehen.“, antwortet er daher auch auf Basilios Kommentar, schroffer als zunächst geplant und so fügt er nicht ohne Augenzwinkern hinzu: „Kannst ja nichts dafür, dass du nicht groß genug bist um über die Zelte zu gucken und dich so besser orientieren.“ Abwartend schaut er den Koraker an und erwartet eine Schimpftirade als Sanjan irgendwoher auftaucht und die Gruppe sich auf den Weg ins Lager macht.

Dort setzt der Fhokki sich im Schneidersitz an den Kessel und lauscht den Worten des Dejy und des Halblings. In seinen Gedanken schwirren viele Unwägbarkeiten umher, nervös knibbelt er sich an den Fingernägeln. Als Sanjan zum Ende seiner Ausführungen kommt, schnaubt Manik verächtlich, wartet aber noch Jamirs Vorstellung ab, bevor er sich direkt wieder an den Schamanen wendet.

Nur um das klarzustellen.“, sagt er mit scharfem Unterton. „Es hätte gar keiner Rettung bedurft, wenn er nicht gewesen wäre. Es würde mich nicht wundern, wenn sie nicht mehr als seine Gefangene war und einfach keine Wahl hatte.“ Manik schaut Sanjan direkt in die Augen. „Und sollte ich Helga unversehrt zurückbekommen, wird Bosol trotzdem noch seine Gerechte Strafe bekommen!“, fügt er vor sich hin murmelnd hinzu, schallt sich dafür aber sofort. Sie haben jetzt einen Paladin in der Runde! Einen Paladin! Der würde eifrig seinen wertvollen Gesetzen nachrennen und seinen Plan vereiteln. Er sollte sich zügeln.
Ich kann nicht einschätzen, wie ihre Situation dort ist, aber ich wage es mir kaum vorzustellen, dass sie sich mit einer Waffe in der Hand auf die Seite der Räuber stellt. Wahrscheinlicher isses wohl, dass sie uns hilft, sie ist nicht böse! Und sie ist in meinem Alter. Lange blonde Haare…“ Manik stockt kurz. Dann greift er in seine Tasche und holt etwas Weißes hervor. Mit der Rechten hält er es hoch und zeigt es so in die Runde. Das Feuer flackert und sein ausgestreckter Arm wird ein langer, dünner schwarzer Schatten auf dem erleuchteten Boden. „Lange blonde Haare, die sie sich für gewöhnlich zusammen gebunden hat. Hiermit.“ Der Fhokki schluckt und man merkt ihm jetzt auch deutlich an, dass er sich nicht wohl fühlt in seiner Haut. „Das hatte Bosol dabei. Daher… daher wusste ich es. Zusammen mit meinem Namen sollte das ausreichen. Sie zu identifizieren. Oder sie uns identifizieren zu lassen. Für die, die es noch nicht mitbekommen haben. Manik ist der meine.“ Dabei schaut er die beiden Neuen nacheinander an. Dann hält er das Armband Sanjan hin. „Ich gebe das Band der anderen Gruppe mit. Wärst du so freundlich?“ Mit ernstem Gesichtsausdruck schaut Manik Sanjan an. Ihm vertraut er am meisten. „Was wir machen, wenn wir sie gefunden haben, tja. Keine Ahnung? Hängt wohl von ihrem Verhalten ab. Sie auf jeden Fall sofort außer Gefahr bringen. So schnell es geht. Kapiert? Ohne ihr weh zu tun! Auf jeden Fall sollten wir sie in Sicherheit gebracht haben, bevor wir das Tor öffnen und die Zugbrücke herunter lassen, denn dann wird das Chaos regieren.“ Daraufhin macht Manik eine kleine Pause um tief durchzuatmen. „Wir müssen sie vorher gefunden haben… ich denke wahrscheinlichste Orte wären Unterkünfte, die Küche selbst, die Kantine, oder aber tatsächlich der Kerker. Je nachdem zu welcher Uhrzeit wir genau eindringen, wird das Essen vielleicht schon bereitet oder noch nicht, dann fallen die beiden Optionen wohl raus.
Daraufhin zuckt der Fhokki fragend mit den Schultern. „Wir müssen bei der Suche natürlich leise sein. Ich würde sagen drei der vier Optionen können wir noch alle zusammen prüfen. Doch wenn sie woanders oder in den Kerkern ist…“ sein Blick fällt wieder auf Sanjan.
Wenn sie sie nicht sofort finden, oder die Gruppe den Fokus verliert, würde er sie selbst suchen müssen. Er kann sie nicht auch noch verlieren. Nervös hustet Manik den Gedanken beiseite. "Wie lange braucht die Suppe noch?"
 1. Sense Motive: 16 vs 20
« Letzte Änderung: 14.01.2016, 22:12:20 von Manik »

Flannait Adair

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Gulasado
« Antwort #52 am: 14.01.2016, 22:41:43 »
Flannait ist recht früh klar geworden, dass Basilio sich offenbar verlaufen hatte und mit ihrem gut trainierten Orientierungssinn hätte sie ihm mühelos aushelfen können, aber sie war amüsiert und gespannt wie lange es dauern würde ehe der Koraker zugeben würde das er sich verlaufen hat, also ist sie ihm,   gefolgt als wäre ihr nichts weiter aufgefallen.
Als er sein Versagen endlich einräumt Lächelt sie und deutet mit einer Kopfbewegung auf den näher kommenden Sanjan. "Dann folge doch einfach unserem Bahir, es sieht so aus als wüsste der den Weg."

Am Lagerplatz angekommen beobachtet die Halbelfe mit Interesse die offensichtliche Zuneigung zwischen Wolf und Schamane. Auf die Schwarzwurzelsuppe freut sie sich den sie ist ziemlich sicher, dass kaum jemand in dem Militärlager an diesem abend etwas ähnlich leckeres zu essen bekommen wird.
Sanjans Eröffnung lauscht sie aufmerksam und mit einem bestätigenden Nicken. Der Schamane hat recht, da sind einige Dinge die sie übereinander wissen sollten um einander genug zu vertrauen um einander im morgigen Kampf den Rücken zu decken. Vertrauen gehört definitiv nicht zu ihren Stärken. Ihr Misstrauen hat ihr zu oft allzu gut gedient. Aber sie macht trotzdem den Versuch.
"Mein Name ist Flannnait Adair, ich bin Kundschafterin und Söldnerin. Momentan im Dienst des Gakelitischen Heeres, davor für lange Zeit für Korak gegen Norga-Krangel.", stellt sie sich nach Manik Rede vor.
"Ich habe persönliche Gründe Kargi generell und Mago im Besonderen nicht zu trauen, den Jaylin ist meine Heimat. Aber ich bin breit mich eines besseren belehren zu lassen. Der Krieg den Sildan und seine Bande anzuzetteln versuchen bedroht nicht nur Dorwida sondern auch Jaylin. Insofern habe ich ein persönliches Interesse daran ihn und die seinen zur Strecke zu bringen." Dann geht sie auf Maniks Worte ein.
"Im Kerker wäre sie immerhin ziehmlich sicher ansonsten wird es wohl das einfachste sein sie in dem Geheimgang zu verstecken. Falls wir sie finden. Ehe die Burg nicht unser ist wäre sonst nur das Boot ein Ausweg, und das werden wir brauchen falls die Operation misslingt und wir uns zurückziehen müssen."  Dann blickt sie dem jungen Fhokki direkt in die Augen. "Wenn wir sie retten können schön und gut, aber Priorität hat für mich eindeutig das Tor für die Truppe zu öffnen." stellt sie klar.

"Nur ein toter Kargi ist ein guter Kargi!"

Tarqetik

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Gulasado
« Antwort #53 am: 15.01.2016, 08:47:07 »
Mit hängenden Schultern sieht Tarqetik dem davoneilenden Soldaten nach. Ein munteres und stoisches Völkchen, das sich hier als Soldaten verdingt. Doch schon wenig Zeit später hat der Söldner einen spendierten Krug mit scharfem Rum in der Hand. Zufrieden trottet er zurück zum Lager, setzt immer wieder zu kleinen Schlücken an.
Im Zelt steigt ihm ein wohlbekannter Geruch in die Nase. Schwarzwurzeln. Das gibt Haare auf der Brust und verträgt sich gut mit Rum. Tarqetik setzt sich auf einen Hocker und lehnt sich an die Zeltplane.

Der Koch würzt seine Köstlichkeit dabei mit einem Monolog zu den gegebenen Dingen. Den Ausführungen folgend, steigt dem Söldner eine Frage, begleitet vom Rum, in den Kopf. Bevor er sich zu Wort meldet, ist bereits eine feste und ruhige Stimme zu vernehmen.
Tarqetik blickt von der Suppe und von der Feuerstelle auf und sieht sich Jamir erneut an: „Der nette kleine Mann mit dem gutherzigen und offenen Blick hat eine sehr anspruchsvolle Aufgabe; sicher nicht leicht und sicher nicht gut bezahlt. Im Diesseits.“

Seine Gedanken haben sich noch nicht zu Ende gesponnen als schon der Bogenschütze sich zu Wort meldet. Nun steht also doch die Suche nach einer Frau, so denkt sich das der Söldner zumindest als Nebenaufgabe im Raum. Gerade als er seine Hand fragend erheben will, erläutert auch schon die rothaarige mit dem finsteren Blick ihre Absichten und Antriebe. Sowohl zur Ausgangslage als auch mit kühlem Blick zur zukünftigen Gesamtsituation. Tarqetik nimmt auch ihre Lage und Ansichten mit einem leichten Nicken zur Kenntnis.

Ein Blick in die Runde. Dann räuspert sich der Brandobianer und spricht dann mit fröhlichem Ton zu der Zeltgemeinschaft: „Mein Name ist Tarqetik. Söldner und Haudegen von Beruf, Schlemmer und Müßiggänger aus Leidenschaft.“ Er verbeugt sich kaum wahrzunehmend.
„Ich folge keinen hehren Zielen,“ er nickt Jamir freundlich zu. „Ich habe keine persönlichen Gelüste hier zu sein“, sein Blick wandert mit einem Lächeln zu Flannait. „Ich hege keine noblen Ideale oder familiäre Verpflichtungen, denen ich in den Kampf nachfolge. Ich höre lediglich auf meinen Magen, und dieser ist eigenwillig und will versorgt sein. Daher ist dieser Kampf, die Schlacht, diese schlimmen Ereignisse für mich ein Mittel zum Zweck, die materiellen Kosten meiner Existenz aufzubringen.“
Er hebt sich leicht, in den Topf mit der Suppe zu schauen und lehnt sich dann wieder zurück auf seinen Platz. „Doch Ihr könnt Euch sicher sein, dass ich jeder Aufgabe, die ich annehme, meine ganze Aufmerksamkeit und Können zur Verfügung stelle.“
Mit Überraschung stellt er fest, dass es tief in seinem Inneren eine Stelle gibt, die diese gesamte Situation zu genießen scheint und neugierig dem bevorstehenden Kampf um die Burg entgegenblickt.

„Vielleicht bin ich nicht das schärfste Messer im Schrank“, Tarqetiks Blick wandert zwischen dem Mann in Lederkaputze und dem in Wolfsumhang hin und her. „daher habe ich eine Frage: Lange rote Haare, gefesselt oder mit Schwert am Lagerfeuer, vielleicht am Kochen in der Küche oder in den Unterkünften bei angenehmer Gesellschaft. Um welche nette vermisste oder ausgerissene Person es hier?“

Sanjan, von den Bahir

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Gulasado
« Antwort #54 am: 15.01.2016, 12:21:45 »
Sanjan nimmt das Bändchen von Manik an. Er erwiedert den Blick des Bogenschützen, denn auch er ist sich bewusst, dass er die Situation in der Festung nicht kennt. Alles ist mit dieser Frau möglich. Ob sie vor dem Tor öffnen oder nebenbei gerettet werden sollte, auch hier ist sich der Schamane unschlüssig
Allen anderen hört er schweigend zu. Nur Basilio hat noch nicht gesprochen, darum blickt er abwarten zu diesem. Auf Tarqetiks Frage kann am Ende nur Manik antworten.

Wärend sie also auf Basilios Gedankengang warten, beginnt Sanjan die Suppe zu verteilen. Dampfend landet sie Schöpfweise in den Schüsseln der Anwesenden. Es ist ein gutes Verhältnis zwischen Suppengemüse und Wasser. Kein Fleisch aber immer hin größere Stücken an Schwarzwurz. Überraschender weise wird nun unter der Nase der Geruch von Knoblauch kräftiger. Die Knolle hat der Schamane aber nicht verwendet. Der Knoblauchduft, und die Schärfe vom Knoblauch müssen also von einem der Kräuter kommen.

Basilio Aristide

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Gulasado
« Antwort #55 am: 15.01.2016, 22:36:33 »
Maniks Seitenhieb auf seine geringe Standhöhe und deren Nachteil bei der Orientierung wischt Basilio mit einer wedelnden Handbewegung beiseite. "Ha, den kannte ich schon. Ich kenn' sie alle schon. Ich sag dir was: Komm mir mit einem, den ich noch nie gehört habe, und ich geb' dir zehn Gold. Dafür gibst du mir aber für jeden, den ich schon kenne, ein Gold. In kürzester Zeit werd' ich mir soviel Quiki-Seide leisten können, wie ich nur tragen kann!"

An ihrem Lagerfeuer dann sitzt er aber erst einmal still da. Zu still. Hört er überhaupt zu? Mal schaut er interessiert, mal erwischt man ihn mit geschlossenen Augen. Flannait hat ihre Rede soeben beendet, da spürt sie seinen Kopf schwer auf ihrer Schulter.

Basilio selbst ist sich zu diesem Zeitpunkt nicht bewusst, dass er eingeschlafen ist und dabei instinktiv weibliche Nähe gesucht hat. Seine letzten wachen Gedanken hatten sich intensiv mit dem von Manik bildhaft beschworenen blonden Haar beschäftigt—natürlich lockig, wie Mirtels—worauf ihn lange Zeit die Frage quälte, was er denn nun anziehender fände: lockiges blondes oder glattes schwarzes? Er wurde und wurde sich nicht schlüssig, dann erinnerte er sich daran, was er kürzlich über das Wesen der Demokratie begriffen hatte und entschied demokratisch: beides! Beides ist schön, solange es nur seidig weich ist.

Man stelle sich seine Verwunderung vor, als er aufwacht—ein Stoß in seine Seite von gänzlich ungeklärter Herkunft hat ihn ruppig geweckt—und sein Gesicht in lauter seidigem Haar vergraben findet. Dies ist allerdings, wie er blinzelnd und sich die Augen reibend feststellen muss, rot. Und außerdem Flannaits.

Er fährt hoch. "Tschuldigung!" ruft er schnell und reibt sich noch einmal die Augen. Er blinzelt sie unschuldig an. Seine Augen sind groß und rund, das Herz gewiss rein.[1]

Dann erst bemerkt er, dass alle Blicke auf ihm ruhen. "Wie, was, bin ich dran? Es wissen doch alle, dass ich Basilio heiße. Und dass ich herausfinden will, wer hinter der Sache hier steckt. Meine Gründe kennen auch die meisten: mein Vater soll sehen, dass ich was taug'. Außerdem will ich sehen—und ich gebe zu, diese Idee ist jüngeren Datums—ob es nicht doch möglich ist, was alle unmöglich nennen: dass Menschen und Grünhäute miteinander auskommen können mit etwas gutem Willen auf beiden Seiten und vielleicht einem findigen Kopf, der vermittelt. Das ist so eine Manie von mir: wann immer mir wer sagt, dies oder jenes kann aber niemals gehen, so sinne ich gleich darauf, ihm das Gegenteil zu beweisen! Es ist ganz schrecklich albern. Darüberhinaus bin ich aber eigentlich ein anständiger Kerl, der seine Kameraden nicht im Stich lässt. Und? Was nutzt es jetzt, wenn ich das alles noch einmal gesagt habe? Aus mir wird ja so oder so keiner schlau, wie Manik mir gestern erklärte. Ha!"

Ein Blick in die Runde zeigt ihm, dass er mal wieder der einzige ist, der seine Mahlzeit noch nicht in der Hand hat. Das haben die anderen schlau gemacht: quatschen, solange die Suppe kocht, dann schnell zuschlagen. Andererseits: so sind wenigstens alle still und hören zu.

"Meine Prioritäten sind wie Flannaits, aber ich sehe ein, dass es unmöglich wäre, Manik davon abzuhalten, seine Helga zu suchen, sodass ich darauf keinerlei Kraft verschwenden will—da helf ich lieber, das dürfte nützlicher sein. Ich finde nicht, dass Manik bei der Torgruppe falsch sei: wir sind mobiler als die Meutereianstifter, und Helga könnte im Grunde überall sein. Eine Möglichkeit hat noch keiner von euch genannt: sie könnte sich nämlich auch, wenn sie schlau ist, bei einem der Offiziere Schutz gesucht haben. Dann fänden wir sie nicht in den Mannschaftsquartieren und wohl auch nicht in der Küche beim Abwasch. Das wäre eine Frage, die ich Bosol gerne heut nacht noch stellen würde: wer von denen vielleicht ein Auge auf sie geworfen haben könnte. Oder was er halt denkt, was aus ihr geworden sein könnte, nachdem er für tot und verschollen erklärt wurde. Das können wir ja schließlich nicht morgen beim offiziellen Kriegsrat fragen.

Außerdem wissen wir nicht, ob es hier im Lager nicht doch auch einen Verräter gibt. Wer weiß, was uns in dieser Nacht—oder vielmehr morgen früh, wenn wir ahnungslos aufwachen—für Überraschungen blühen! Jemand könnte Bosol befreit haben. Oder getötet, das wäre einfacher. Ich denke, wir sollte ihm diese Nacht noch die wichtigsten Fragen stellen—allerdings müssen wir vorsichtig sein. Er darf natürlich nicht spitz kriegen, dass wir einen Weg in die Festung kennen und diese zu infiltrieren gedenken. Das hatte ich übrigens vorhin auskundschaften wollen, als ich mich, äh, verlaufen habe: wie der Kerl untergebracht ist.

Meinungen?"

 1. Bluff = 15. Das dürfte bei Flannait wohl nicht ausreichen. Vielleicht war ihm nicht bewusst, dass er eingeschlafen ist, vielleicht war es auch nicht seine Schuld, dass er in ihre Richtung gekippt ist: aber er hätte sich nach dem Aufwachen etwas schneller aufrichten können. Es hat ihm wohl doch etwas zu sehr gefallen, mit dem Gesicht in ihrem Haar...
« Letzte Änderung: 17.01.2016, 16:30:55 von Basilio Aristide »
"Call no man happy until he is dead."

"War," he sung, "is toil and trouble;
Honor, but an empty bubble."

Manik

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Gulasado
« Antwort #56 am: 15.01.2016, 22:58:58 »
Auf den Kessel mit dem wohlriechenden Essen starrend ist Manik schon wieder halb in Gedanken versunken, als Flannait und Tarqetik mit weiteren Ausführungen folgen. Die gelten vor allem Abwägungen, zwischen der Rettung Helgas und der eigentlichen Aufgabe der Gruppe. Der Fhokki überlegt sich, wo er weitersuchen soll, wenn die wahrscheinlichsten Ziele keinen Erfolg bringen. Doch im Endeffekt ist es nur Glück.
Zu Flannaits Klarstellung ist er wieder ganz da. Ein Schauer läuft über seinen Rücken. Die Frau hat etwas Bedrohliches. Und er zweifelt keine Sekunde daran, dass sie es 100% ernst meint. Allerdings ist das auch nur logisch. Sie war grade erst zur Gruppe gestoßen, kannte kaum jemanden. Da wäre es fast töricht, den persönlichen Problemen der Gruppenmitglieder eine gewisse Priorität einzuräumen.

Blonde Haare!“, greift er als der Hüne schließlich zum Ende kommt sofort korrigierend ein. „Blond…“. Sofort hat der Fhokki ihr hübsches, junges Gesicht mit ihren vollen Lippen und blauen Augen im Kopf und fragt sich, ob davon wohl noch was wiederzuerkennen sein wird. Dann schaut er zu Tarqetik.
Ein Mädchen mit dem ich aufgewachsen bin. Mehr nicht. Vermisst. Mit anderen zusammen. Aber die einzige…“, Manik stockt kurz, die einzige lebende, wäre richtig.  „die einzige zu der ich eine Spur habe. Umso wichtiger für mich, sie zu retten. Sie weiß vielleicht, ob noch andere… irgendwo… hat vielleicht Informationen.
Der Fhokki seufzt gequält und widmet sich der Schüssel Suppe, die ihm zwischenzeitlich gereicht wurde. Bevor er anfängt zu essen, nimmt er einen tiefen Zug durch die Nase und erfreut sich an dem würzigen Geruch.

Grade hat er die Ladung des ersten Löffels in seinen Mund verfrachtet und sich dabei fast die Lippen verbrannt, als Basilio den Stoß erntet und er alles fast wieder ausgespuckt hätte. Im letzten Moment kann er die Suppe herunterschlucken und grinst Basilio an, als dieser schließlich zu reden beginnt.
Je weiter er kommt, desto verblüffter schaut der Fhokki, bis er sich bei dem Vorschlag Bosol zu kontaktieren schließlich mit der flachen Hand vor die Stirn schlägt, während sein Löffel in der Schüssel ruht. Na klar, Ejdarn hat ihn doch mitgenommen. Warum das nicht ausnutzen.
Ich weiß zwar nicht, ob Bosol wirklich Gefahr hier droht. Aber je eher, desto besser. Es spricht ja eigentlich nix dagegen, damit eher früh denn spät loszulegen. Ähm. Also gute Idee. Soll das heißen. Also ihn befragen, ohne dass er die wahren Absichten des Fragers spitz kriegt? Wer könnte dafür nur geeignet sein?“ Wieder grinst Manik den Koraker an. „Also. Ich bin dafür. Und natürlich dabei. Hat Ejdarn irgendwas gesagt, wo sie Bosol festhalten?“ Nachdenklich kratzt er sich am Kopf. „Und wenn wir wissen, wo er ist, er wird doch sicher bewacht, wie gehen wir damit um? Wieso würde es mich nicht wundern, wenn du dafür auch schon einen Plan hast?

Basilio Aristide

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Gulasado
« Antwort #57 am: 16.01.2016, 10:43:51 »
"Plan? Wie kann ich einen Plan haben, wenn ich nicht einmal weiß, wo Bosol untergebracht ist, geschweige denn wie bewacht. Aber he, den kürzesten Weg zu den Latrinen könnt' ich dir zeigen."

Er grinst halb gequält, halb selbstironisch. Dann seufzt er laut.

"Hach. Eigentlich ist das Lager ja gar nicht so schrecklich groß. Vielleicht sollte jemand, der etwas besser über die Zelte hinwegblicken kann, einen kurzen Erkundungsausflug machen? Ich ruh' mich in der Zeit ein wenig aus. Äh, ich meine, überlege schon einmal, welche Fragen man wie stellen könnte..."

Zwei Gedankensprünge weiter kommt ihm eine Idee.

"Wir sollten zu dritt los, du, Flannait und ich. Schon mal üben, wie wir so zusammenpassen beim Spähen, Schleichen und Infiltrieren. Dann hätten wir auch eine wunderbare Ausrede, falls wir erwischt werden: dass wir halt dringend für den Ernstfall morgen trainieren mussten! Und wir sollten uns wohl besser auf die Helga-Frage konzentrieren, und die stellst am besten du, Manik. Alles andere täte unseren Bosol vielleicht doch auf dumme Ideen bringen und wenn er dann die Nacht entkommt... Aber Flannait und ich können wunderbar Schmiere stehen oder die Wache ablenken. Was meint ihr? Ist das ein Plan?"
« Letzte Änderung: 16.01.2016, 22:25:37 von Basilio Aristide »
"Call no man happy until he is dead."

"War," he sung, "is toil and trouble;
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Sanjan, von den Bahir

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Gulasado
« Antwort #58 am: 17.01.2016, 15:56:12 »
Der Schamane grinst den kleinen Soldaten immer zu an. Da möchte wohl einer am liebsten mit der rothaarigen Frau ins Bett oder ist es nur weil sie eine Frau ist und hat es Basilio. Wehmütig denkt der Schamane an den Gutshof zurück. In seiner Ungeschicktheit mit Frauen, weiß er nicht ob Siola etwas von ihm möchte, ihn nur als Freund sieht oder einfach nur Dankbarkeit hat. Die Suppe schluckend und bei diesen Gedanken, wendet er den Blick ab von den beiden Militärkammerarden. Er selbst hat schon Interesse an Siola. Sie ist schön, hat ein liebes Gemüht und ist dazu noch eine Deyi. Doch um sie werben? Das einzige was er hat sind seine Kräuter und das Wolfsfell auf seinen Kopf. Etwas kläglich für einen Schamanen. Hätte er ein Bärenfäll, Elsterfedern oder vielleicht sogar ein Knochenamulet ah dann könnte er Siola dies als Geschenk bringen und um ihre Motive fragen. Mit den Rest der Suppe spült er diese Gedanken fort. Anscheinend haben halt noch mehr als nur Manik Probleme mit den lieben Frauen.

Falls jemand noch Nachschlag von der Suppe möchte, füllt er nach. Ansonsten verfolgt er die Worte von Basilio und Manik weiter. Der Plan hörte sich auch gut an. Sie sollten also zu dritt los. Gut. Es gab noch ein paar Kleinigkeiten, welche er für die nächsten Tage vorbereiten musste. Doch blieb bei dem Ganzen eine Frage offen. „Gut, wir anderen können uns dann weiter ausruhen und vielleicht auch schon unser Vorgehen planen. Wer redet und welche Möglichkeiten haben wir.“ Sanjan wischt sich mit dem Unterarm über den Mund. „Doch bevor ihr drei eure Übung macht, wie vorhin ausgeführt, denke ich während dieser Jagt kein guter Anführer zu sein. Wer übernimmt es also für diese Aufgabe? Falls ihr aber denk, ich soll es weiter machen, werde ich auch das tun aber ich habe keine Erfahrungen in Stammeskriegen wie diesem.“ Die leere Suppenschüssel steht neben ihm und erblick von einem zum anderen.

Basilio Aristide

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Gulasado
« Antwort #59 am: 18.01.2016, 19:53:42 »
Basilio, der Sanjans Frage zuvor absichtlich überhört hat, seufzt bei deren Wiederholung.

"In einer Gruppe mit so unterschiedlichen Interessen und Gemütern sehe ich nicht, was es nützen sollte, einen zum Anführer zu erklären: das allein macht ihn nicht dazu. Nehmen wir einmal an, Flannait oder ich sagen: zum Tor! Aber Manik will weiter nach seiner Helga suchen. Mit oder ohne offiziellen Anführer—und egal, wer von uns dies sei—wird dasselbe geschehen: Manik sucht weiter nach Helga und die anderen beiden schleichen zum Tor. Da dies jedoch allen vorher klar ist, brauchen wir vor Ort nicht lange zu streiten oder über Anführerschaft diskutieren. Bei euch dreien dagegen", hier blickt er zu Tarqetik hinüber und kurz auch zum Halbling, bevor er sich wieder Sanjan zuwendet, "wäre ich sehr dafür, dass du deiner Position in dieser Hinsicht treu bleibst. Was dir an taktischem oder diplomatischem Wissen mangelt, mögen deine Begleiter in beratender Funktion beisteuern: anführen sollte aber der mit dem gescheitesten Kopf. Das scheinst mir eindeutig du."

Damit hält er Sanjan seine noch unbenutzte Suppenschale hin. Während dieser ihm schöpft, zeigt Basilio Flannait und Manik—das heißt eigentlich nur letzterem, da Flannait sie bereits kennt—die wichtigsten Handzeichen zur lautlosen Verständigung unter Kundschaftern der korakischen Armee: von "Deckung, ich hab was gehört" bzw. "gesehen" und zwar "aus der Richtung" über "ich hier lang, Flannait dort, du bleibst hier" bis zu "ich seh x Feinde y Schritt voraus" und, fast hätte er es vergessen, auch das Zeichen für: "Rückzug!"

Dann reicht Sanjan ihm auch schon die dampfende Schale. Ein Stück Brot hält Basilio bereits parat. Bei Tisch hätte er es dazu gegessen, hier muss er den Teller kurz auf dem Boden abstellen, das Brot in Stückchen zupfen und dazugeben, bevor er es mit der Suppe zusammen löffeln kann.

"Hab' ich noch welche vergessen?" fragt er mampfend in die Runde. "Sonst fallen uns bei unserem heutigen 'Kundschaften' vielleicht noch ein paar ein..."
« Letzte Änderung: 18.01.2016, 22:43:38 von Basilio Aristide »
"Call no man happy until he is dead."

"War," he sung, "is toil and trouble;
Honor, but an empty bubble."

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