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Autor Thema: Kapitel 1: Die Wahrheit ist irgendwo dort draußen  (Gelesen 20675 mal)

Beschreibung: Ein Traum ist die Antwort auf eine Frage, die wir noch nicht zu stellen gelernt haben

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Luther Engelsnot

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Die Nachrichten haben sich in der Arche wie ein Feuer ausgebreitet. Feindliche Kräfte sind dort draußen und könnten jeden Moment zu schlagen. Rex ist tot und jemand anders hat seine Position usurpiert. Ein Joker im Machtgefüge der Arche, welches jeden Tag instabiler und gefährlicher wird. Die meisten Mutanten hoffen, beten, dass der Älteste wiederkommt, doch die Chronisten vertrösten die Anwesenden nur immer wieder. Sie müssen alleine klar kommen. Manche suchen in diesen finsteren Zeit Trost im Glaube, dem Glauben daran, dass Grimm die Arche erlösen und alle retten kann. Manche beugen sich die Schreckensherrschaft von Stonzlach in der Hoffnung beschützt zu werden, während wenige sich den Visionen von Freiheit, den Visionen von Anarchie anschließen. Es scheint als würden die meisten lieber in die Irrationalität fliehen, als weitere Verantwortung zu übernehmen. Die Vorräte schwinden mit jedem Tag und es dauert nicht lange bis die ersten Mutanten, die sich für ihren eigenen Weg entschieden haben, verhungern. Nur einen Tag nach der schrecklichen Nachricht von Enochs Verschwinden, wird Larn tot aufgefunden. Einer von Scarletts Leuten, der dicke schmierige Mutant der Spinner und Lulu mit aufgehalten hat. Es wird auf Verhungern geschoben, doch nur die wenigstens sehen die subtilen Anzeichen eines Mordes. Doch er sollte in den kommenden Tagen nicht das einzige Opfer sein, denn mitten zwischen einigen Schrottteilen wird ein weitere Tote gefunden. Kelly, eine der freundlichen Frauen der Arche, die überlegt hat zu Seiren zu gehen. Ihr Leichnam ist von Wildtieren völlig zerrissen, aber das wenige was übrig ist, deutet einen qualvollen Hungertod an. Die Tage werden trotz der immer wieder durchbrechenden Sonne und aufkeimenden Hitze finsterer und kälter. John, Truknur und Spinner kommen über die Runden, aber wie lange wird das noch so bleiben, wenn sich nicht bald etwas ändert? Doch wird wirklich einer der Bosse dazu beitragen? Zumindest Scarlett macht einen Schritt in die richtige Richtung, denn sie versucht die anderen Bosse zusammenzutrommeln und bittet John, Spinner und Truknur ein zu ihr zu kommen, um ihnen zu danken und über die Zukunft zu reden. Würden die Mutanten jedoch dieser Bitte nachkommen? Dies würde sich zeigen, denn ein neuer Tag steht bevor, ein Tag mit schrecklichen und guten Nachrichten...

Ein leichter Regen geht nieder und kühlt die unerträglichen Sommertemperaturen an diesem Morgen, der für manche gute und für andere schlechte Nachrichten verspricht. Das rote Licht ist verschwunden, vorbei gezogen an der Arche ohne einen Angriff folgen zu lassen. Viele atmeten aus, doch für manche ist diese Nachricht dennoch furchtbar, denn wenn Enoch wirklich an Bord gewesen ist, kann er jetzt überall sein, doch würden seine wenigen Freunde in ihm Stich lassen oder alles daran setzen ihn zu finden? Eine weitere gefährliche Reise in die Zone riskieren?

Eine Frage, dich sich zumindest John im Moment nicht stellen muss, denn er hat einen Moment der Ruhe, während er mit Clara zusammen am Rande der Arche sitzt. Außerhalb der Sichtweite der anderen. Hier wo Clara in aller Öffentlichkeit mit ihrem Hund sein kann. Sie streichelt mit einem Lächeln das kleine Tier, welches still diese genießt. Am heutigen Tag trägt die junge Frau eine grüne Feder am Kopftuch und schaut John mit einem Lächeln an, nachdem sie darum gebeten hat ihn zu sehen. Sie scheint ruhig und ausgeglichen. Nun zumindest bis plötzlich ihr Hund aufspringt, mit dem Schwanz wedelt und aufgeregt bellt. Clara versucht ihn zu beruhigen und John kann am Horizont eine einsame Gestalt in Begleitung einer viel kleineren Gestalt erkennen. Doch wer konnte das sein? Freund? Feind?

Xaalis hat sich durch die Nacht gekämpft, um der Eingebung von Rosie zu folgen und die merkwürdigen Strukturen am Horizont näher zu untersuchen. Sie hat auf etwas reagiert und das völlig anders, als er es gewohnt ist, wenn nur irgendwelche Zonenghule in der Nähe sind. Es ist ein anstrengender Marsch durch die verseuchten Ruinen gewesen und es dämmert bereits, als er endlich einen näheren Blick darauf werfen kann. Hoch aufragende Türme, provisorische Palisaden und die Andeutung von langsam erbauten frischt geschaffenen Strukturen mitten zwischen den Ruinen von merkwürdigen wuchtigen Ellipsoiden und hohen, massiven Gebäuden. Am Rande seines Sichtfeldes kann er drei andere Gestalten ausmachen. Mutanten? Menschen? Er ist sich nicht sicher auf diese Entfernung, aber es ist das erste Anzeichen von vielleicht einem Ort, der ihn nicht sofort tot sehen will.

Spinner hat sich in den letzten Tagen mit kleineren Arbeiten über Wasser gehalten, doch das größte Projekt ruht immer noch in seinem Fundus. Eine wunderbar gearbeitete Bleischleuder mit zwei Läufen, die er extra fein gearbeitet hat, und garantiert nicht verzieht. Ganz im Gegensatz zu dem restlichen Schrott in der Arche. Doch langsam braucht er neue Vorräte und so muss er einen Käufer für diese wunderbare Arbeit finden und er weiß, dass wahrscheinlich nur einer der Bosse es sich überhaupt leisten kann. Früher wäre er wohl ohne zu zögern zu Rex gegangen, doch dieser ist tot, hat sich geopfert, um dem Rest zu helfen. Doch es gibt eine Nachfolgerin und vielleicht ist diese genauso vernünftig. Vielleicht ist dies die beste Gelegenheit sich davon zu überzeugen. So macht sich Spinner auf den Weg zu Seiren, doch mit einem leicht mulmigen Gefühl schaut er bei Truknur vorbei, der sich als echter Lebensretter erwiesen hat. Mit ihm an der Seite würde sich Spinner weit sicherer fühlen. So machten sich beide auf den Weg in die große Eingangshalle des ehemaligen Flughafenterminals. Inzwischen hat sich da drin einiges verändert. Die Mitglieder der Bande sind wild verstreut und über Rexs ehemaligen Zimmer hängt ein Stück Stoff mit ziemlich eindeutigen Worten. Sie entdecken auch Seiren in Begleitung von Ashley, die förmlich an ihr zu kleben scheint.

In den letzten Tagen hat Seiren die Reste der Bande unter sich vereint und das alte Gebiet von Rex nach ihrem Geschmack umgestaltet. Es würde eine neue Zeit anbrechen und doch scheinen die anderen Bosse sie entweder noch nicht ernst zu nehmen oder immer noch einschätzen. Sie hat Gerüchte gehört, dass Scarlett eine Versammlung einberufen möchte und doch wurde Seiren noch nicht zu so etwas eingeladen. Aber das ist ein Gedanke für eine andere Stunde, denn genau in diesem Moment treten Spinner und Truknur ein. Ashley ist direkt bei ihr und es würde ein interessanter Morgen werden.
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Truknur

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Kapitel 1: Die Wahrheit ist irgendwo dort draußen
« Antwort #1 am: 21.01.2016, 00:37:20 »
Am Tag nach ihrer Rückkehr schaut Truknur als erstes bei Em vorbei. Seine letzten Kugeln hat er der kleinen Frau zu verdanken. Und sie ihm Schutz und Sicherheit. Zumindest ist das der Deal. Der Vollstrecker lässt sich erzählen, wer in seiner Abwesenheit bei ihr war. Ob etwas vorgefallen ist? Und wie sie die Lage der Arche einschätzt. Die Neuigkeiten über ihre Expedition sind in aller Munde. Truknur ist nicht besonders erfreut darüber. Aber er lässt sich nichts anmerken.

Die seltsamen Todesfälle erschüttern Truknur nicht. Er hat fast damit gerechnet. Die Vorräte waren schon immer knapp und jetzt kommt noch Ärger dazu. Es ist Zeit für Rebellen. Aber Truknur ist kein Rebell. Er will nicht, dass die Arche durch einen Machtkampf geschwächt wird. Sie sind schon schwach.

Wird es wieder eine Expedition geben müssen? Brauchen die Mutanten etwas, woran sie sich festhalten können? Die Zustände hier müssen sich auf jeden Fall verbessern. Die Projekte müssen wachsen. Aber der Gedanke an die Zone lässt den Hünen nicht los. Seine Träume wimmeln nur so von schemenhaften Bildern der Fäulniswelt da draußen:

Zerfallene Gerippe von Hochhäusern, Straßenschluchten mit zertrümmerten Fahrbahnen und Zerstörung wohin das Auge blickt. Blubbernde Fäulnissümpfe und seltsam knorrige Rankengewächse - die Natur erobert sich ihren Lebensraum zurück. Der spitze Schrei einer Bestie. Aus der Dunkelheit direkt auf Truknur zu!

Der Vollstrecker schrickt auf. Schweißgebadet sitzt er in seinem kleinen Unterschlupf und blickt wirr um sich. Ein schlechter Traum. Ein schlechter Tag? Plötzlich Spinners Stimme, ein Klopfen auf seinem Wellblechdach.

"Ich komm ja, Spinner. Was `n los?",

grummelt er verschlafen. Kurze Zeit später erklärt ihm der Tüftler sein Anliegen und der Hüne begleitet ihn. Schließlich betreten sie das Flughafenterminal, ehemals Rex`Lager, jetzt Seirens Reich:

Unruhig wippt der Hüne von einem Bein aufs andere. Er hat die Hände in die Seiten gestemmt und blickt sich um. Diesen Ort kennt er schon. Oder besser: kannte. Jetzt sieht er anders aus. Seit Rex nicht mehr ist hat Seiren hier das Ruder an sich gerissen. Über Rex wird nicht mehr viel gesprochen. Wie ausgelöscht aus dem Gedächtnis der Arche.

"Weiß nicht, ob das gut ist. Seiren ist anders. Aber wenn Spinner sich sicherer fühlt."

Der Vollstrecker tippt Spinner auf die Schulter. Gemeinsam stehen sie am Eingang des Terminals.

"Da ist sie doch. Komm schon."

Mit festen Schritten stapft er auf die beiden zu. Kurz vor Seiren und Ashley bleibt er stehen - hält etwas Abstand, aber eher etwas zu wenig.

"Morgen, Seiren. Wir, also Spinner, ähm. Spinner, worauf wartest du?"

"Reden war noch nie meine Stärke. Mist."

Der Vollstrecker sieht sich nach dem Tüftler um und winkt ihn heran.

"Ach ja, ähm: Hallo Ashley.",

setzt er nach, bemüht Rex`Nachfolgerin und ihrem Gefolge etwas Respekt zu erweisen.

Xaalis

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Kapitel 1: Die Wahrheit ist irgendwo dort draußen
« Antwort #2 am: 21.01.2016, 02:04:54 »
Die letzten Tage waren wahrlich nicht leicht für Rosie und ihren Kameraden. Diese Festung in der Ferne erinnerte Xaalis nur allzu deutlich an seine ehemalige Heimat.

"Sieh nur Rosie! Weißt du noch, der Ort von dem ich dir erzählt habe? Genau solche Palisaden und Wachtürme.
Nur die aufgehängten Körper und die blutverschmierten Wände fehlen. Hmm, das lässt wohl gutes hoffen...."

Er wirft noch einmal einen Blick zum Horizont, in die Richtung aus der die beiden gekommen waren und seufzt.

"Wollen wir mal sehen was das Schicksal uns heute so zum Frühstück serviert. Komm Süße!"

Mit einem Ruck hievt er sein weniges Gepäck und sein Gewehr über die Schulter und marschiert los.
Rosie, die stets ganz nah an seiner Seite bleibt, ist mindestens so angespannt wie Xaalis selbst, denn sie spürt seine Angst, seine Zweifel.

"Die Gebäude und ihr Zustand deuten darauf hin, dass Menschen hier erst kürzlich gebaut haben. Offenbar scheinen sie noch nicht weit voran gekommen zu sein..."

Der Hundeführer analysierte auf seinem Weg jedes Detail der Arche das ihm auch nur irgendwie etwas zu verraten scheint.
Ein gutes Stück vom Fluss entfernt bleibt er abrupt stehen und geht in die Hocke:

"Wollen wir mal in unserem Hungerwahn nicht unvorsichtig werden, lass uns erst einmal einen sicheren Einblick erhaschen was da denn überhaupt vor sich geht. Dann können wir immer noch entscheiden ob wir bleiben oder nicht."

Rosie wimmert und gibt ein leisen knurren von sich.

"Ja, wollen wir mal hoffen das sie keine Arena haben!"

Seiren

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Kapitel 1: Die Wahrheit ist irgendwo dort draußen
« Antwort #3 am: 21.01.2016, 10:28:58 »
Seiren verbringt die meisten Tage derzeit damit Pläne zu schmieden. Sie ist sich inzwischen ziemlich sicher, dass sie ihre Mädels und sogar die Jungs ganz gut im Griff hat, aber es würde wohl noch eine Weile dauern, bis auch der Rest der Arche sie als Nachfolgerin von Rex anerkannte und außerdem verstand, dass sie etwas ganz anderes wollte.

Die Nachricht, dass Kelly tot aufgefunden wurde, beunruhigt sie. Sie hatte vor einer kurzen Weile mit ihr gesprochen und war sich recht sicher gewesen, dass sie bei der jungen Frau etwas erreicht hatte. Es wird Zeit, dass sie sich darum kümmert - und außerdem sicher stellt, dass keine ihrer Leute ein ähnlich schlimmes Schicksal ereilt. Sie hat Riley an diesem morgen schon losgeschickt, um sich ein bisschen umzusehen und diskutiert gerade mit Sara, dass es wohl Zeit wurde, der Arche zu zeigen, dass ein neuer Boss unter ihnen weilte, als Truknur und Spinner ihre Reich betreten.
 
Misstrauisch beäugt Seiren die beiden Männer. Es zeugt davon, dass sie noch nicht verstehen, dass sie einfach so hier herein platzen, aber eigentlich stört Seiren das gar nicht so sehr. Ihre Leute kommen und gehen wie sie wollen und sie würde sicher nicht anfangen Audienzen zu veranstalten, wenn jemand mit ihr sprechen will. Selbst jetzt sitzen Bella und Jinx in einer Ecke der Halle und unterhalten sich ohne den Ereignissen wirklich Beachtung zu schenken.

Was Seiren ein wenig beunruhigt ist, dass Truknur so unbehelligt hier herein stapfen kann. Wenn nicht Spinner bei ihm wäre, sondern zwei, drei andere von seiner Sorte, dann könnte das für Seirens Mädels übel ausgehen, auch wenn sie sich durchaus zu wehren wissen. Kurz wandert ihr Blick zu Ashley an ihrer Seite und sie entspannt sich, hier würde ihr sicher nichts passieren. Doch Sara hat die Unsicherheit ihrer "Schwester" schon gespürt und stellt sich den beiden Eindringlingen in den Weg. Bevor sie etwas sagen kann, tritt Seiren neben sie und berührt sie unaffällig am Arm. Diese Sache ist nichts, wofür sie ihre Hilfe braucht. Da ist Seiren sich endgültig sicher, als es heißt, dass Spinner ihr etwas zu sagen habe. Ein letztes Mal streift ihr misstrauischer Blick Truknur, dann hellt sich ihr Gesichtsausdruck auf und sie setzt ein freundliches Lächeln auf, während sie Spinner ansieht: "Bekannte Gesichter sind uns immer willkommen. Also, welchem Umstand verdanken wir diesen Besuch?"
« Letzte Änderung: 21.01.2016, 10:30:02 von Seiren »
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Ashley

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Kapitel 1: Die Wahrheit ist irgendwo dort draußen
« Antwort #4 am: 21.01.2016, 11:46:05 »
Ashley ist wohl eine der wenigen, an denen die diversen beunruhigenden Vorkommnisse der letzten Zeit mehr oder minder vorübergegangen sind. Die junge Frau denkt wie üblich nicht weit über den aktuellen Tag hinaus. Für sie sind die Sorgen, die sich am Horizont abzeichnen mögen, noch zu weit entfernt. Sie lebt im Hier und Jetzt und vertraut im Übrigen darauf, dass ihr neuer Boss Seiren schon rechtzeitig aufmerksam werden wird, sollte etwas Unangenehmes auf sie zukommen.

Sie hat sich wie jeden Morgen zunächst einmal warmgelaufen – immer im Kreis um ihr Quartier bei Seiren, denn viel Platz zum Laufen hat sie ja leider nicht zur Verfügung. Doch sie fühlt sich nur wohl, wenn sie ausreichend Bewegung hat, und so hat sie ihr allmorgendliches Programm auch heute wieder absolviert. Wenigstens hat die verdammte Hitze etwas nachgelassen, und der Regen hat ihr gut getan – die wenigen Klamotten kleben ihr am Leib, von Regentropfen und Schweiß durchnässt, aber unter ihrer dunkel glänzenden Haut spielen die Muskeln noch immer unruhig wie bei einem Pferd, das im Stall tänzelt.

Als Spinner und Truknur auftauchen, stellt sie sich ohne nachzudenken an Seirens Seite auf, die Hände in die breiten Hüften gestützt, und schaut ihnen entgegen. Dabei wippt sie auf ihren Füßen auf und ab, stemmt die Hüfte mal links, mal rechts ein, spannt die kräftigen Beinmuskeln immer wieder an... wie immer, wenn sie aufgeregt ist, kann sie nicht stillhalten. Den Gruß des Einäugigen erwidert sie mit einem halb vorsichtigen, halb schelmischen "Hey, Großer..!"

Spinner mustert sie dagegen mit sichtlicher Neugier, wobei sie ihre Arme verschränkt. Gewohnt, die Leute nach ihrem Äußeren zu beurteilen, kann sie sich noch immer nicht ganz erklären, wie so eine halbe Portion so gut überleben kann. Sie weiß aber auch, dass er verflixt viel im Kopf hat – und das ist grundsätzlich verdächtig! Es gibt ihr ein vages Gefühl der Unsicherheit, nicht nachvollziehen zu können, was in diesem Schädel vorgeht. Besorgt wirft sie einen Blick zu Seiren. Der Boss lässt sich hoffentlich nicht von Spinner übers Ohr hauen, falls er das vorhat...

Spinner

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Kapitel 1: Die Wahrheit ist irgendwo dort draußen
« Antwort #5 am: 21.01.2016, 19:59:12 »
Nach diesem verdammten Tag brauchte Spinner zunächst einmal Abstand zu allem und jedem, und so bekamen die meisten Bewohner der Arche in den darauffolgenden Tagen nicht mehr von ihm mit als ein beständiges Hämmern, Schweißen und Sägen, das aus seinem Wrack nach außen drang. Nur Lulu bekam den Tüftler ab und zu zu Gesicht, wenn er an ihr Fenster klopfte und einige kleinere Geräte, die er gebaut hatte, gegen etwas Nahrung und Wasser tauschte - Lulu konnte gut nachfühlen, dass er gerade niemanden sonst sehen wollte, und so tat sie ihm den Gefallen und verkaufte seine Basteleien an die Bewohner der Arche.

Die kleinen Spielzeuge, die Spinner an Lulu weitergab, waren jedoch nur simple Geräte, die er in den Pausen zwischen seinem eigentlichen Projekt herstellte: der Tüftler wollte endlich herausfinden, wie diese riesigen Stahlungetüme, die einmal Flugzeuge gewesen waren, jemals vom Boden abheben konnten. Wollte er eines Tages etwas ähnliches bauen, musste er verstehen, was diese Flugzeuge in der Luft gehalten hatte - und so baute er ein Modell in kleinem Maßstab, an dem er Experimente vornehmen wollte. Er hatte sich die Wracks auf dem Archegelände genau angesehen und Zeichnungen und Skizzen angefertigt, um die richtigen Proportionen von Flügel und Rumpf zu treffen, und verbrachte nun die meiste Zeit damit, aus Drähten zwei Gittergerüste herzustellen, aus dem einmal die Flügel werden sollten. Die Form der Flügel musste eines der Geheimnisse sein, aber es war sehr schwierig, diese mit den einfachen Werkzeugen, die er besaß, nachzubilden. Das Entscheidende war jedoch vermutlich der Antrieb. So schwer, wie die Maschinen waren, musste dieser gewaltige Kräfte freisetzen - ihn schauderte, wenn er daran dachte, was jemand wie Stonzlach mit solch einer Kraft anfangen würde. Langsam konnte er nachvollziehen, wie es möglich gewesen war, die alte Welt so in Trümmer zu legen.
Das war sein eigentlicher Geniestreich, wie er dachte: Wenn man eine Art umgekehrte Pistole baute, die das Schießpulver kontrolliert und über längere Zeit nach hinten ausbrannte, so musste der Schub das Modell nach vorne katapultieren - und wenn er Recht hatte, die Geschwindigkeit hoch genug war und die Flügel die richtige Form hatten, würde es dabei abheben.
Das war das Ziel, was er mit jeder Sehne seines Körpers verfolgte - bis eines Tages Roy an seine Tür klopft.

Spinner bereut bei seinem Anblick sofort, geöffnet zu haben; Roys Anwesenheit kann nur bedeuten, dass Scarlett etwas von ihm will, denn der Mutant, der sie in die Zone begleitet hat, ist seiner Bossin völlig verfallen und wird keinen Schritt machen, den sie nicht angeordnet hat. Und Scarlett ist bei Spinner unten durch, spätestens seit ihre Leute ihm sein Werkzeug abnehmen wollten, weil "niemand Eigentum horten soll" oder so was in der Art.
Leider ist Scarlett noch die vernünftigste von den drei verbliebenen Bossen. Stonzlach, das wusste jeder, ist ein Arsch. Sadistisch, hohl, quält andere, weil er Spaß daran hat. Und trotzdem, oder gerade deshalb, laufen ihm die Leute hinterher. Grimm, die man kaum sieht, ist völlig durchgedreht, anders kann man es nicht bezeichnen. Und obwohl das für Scarlett irgendwie auch gilt, ist sie immer noch das kleinste Übel.

Wenn Rex noch am Leben wäre ... gut, er hatte keine große Gefolgschaft, aber er war vernünftig. Die Erinnerung schmerzt immer noch - Rex hat sich für sie geopfert. In seinem Tod hat er den beeindruckendsten Beweis geliefert, dass die Arche einen Anführer wie ihn braucht. Und jetzt ist er nicht mehr. Lulu hat ihm bei einem seiner Besuche erzählt, dass sie sofort eine seiner Leute zur neuen Bossin aufgeschwungen hat, Seiren; vielleicht ist sie ja ein würdiger Nachfolger für Rex. Aber kann er jemandem vertrauen, der nicht einmal abwartet, bis Rex' Leiche kalt ist, bevor sie die Macht an sich reißt?

Der Anblick von Roys fuchtelnder Hand, als dieser Spinners Aufmerksamkeit erregen will, holt ihn wieder in die Realität zurück. Scarlett will eine Versammlung mit den anderen Bossen abhalten, und Spinner soll ihnen von ihren Erlebnissen berichten. Zumindest ein Schritt in die richtige Richtung, denn bisher hat ihre Rückkehr außer einer Panik in der Bevölkerung der Arche noch keine Maßnahmen ausgelöst; also sagt er Roy zu.

Nachdem Roy gegangen ist, bricht Spinner seine Arbeiten erst einmal ab; zu sehr schwirren nun wieder sämtliche Gedanken in seinem Kopf umher, die er die letzten Tage verdrängt hat. Und auch wenn das Wirrwarr ihm sehr zu schaffen macht, ein Bild taucht immer wieder auf: Enoch. Ihn wollte er eigentlich zurück holen, und gerade er ist immer noch in der Gewalt der Fremden auf dem Schiff. Alle anderen scheinen sich mit dem Gedanken abgefunden zu haben, dass Enoch entweder tot oder ein Verräter ist, aber Spinner glaubt an keins der beiden. Irgendetwas muss unternommen werden, um Enoch wieder zurückzuholen.
Stonzlach ist Enoch als Vertrauter des Ältesten ein Dorn im Auge, von ihm wird keine Hilfe zu erwarten sein. Kaum mehr erhofft er sich von Grimm und Scarlett. Also bleibt als einzige, wenn auch dünne Hoffnung, nur Seiren.
"Ich muss zu ihr, und sehen, wie sie denkt."

Spinner schnappt sich die Pistole, die er am Tag ihrer Rückkehr gebaut hat. Ein Prachtstück, das ihm, wenn er es verkauft, einige Tage über Wasser halten kann - aber nur wenige würden den angemessenen Preis für so eine Waffe zahlen können. Der perfekte Anlass, um Seiren aufzusuchen, und zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen.

Alleine traut der Tüftler sich jedoch nicht in die Höhle des Löwen. Er war zwar einige Male in Rex' Unterschlupf, aber wer weiß, was sich dort verändert hat, seit Seiren übernommen hat. So stapft er zunächst zu seinem Freund Truknur. Er hat sich zwar ein schlechtes Gewissen, dass er den Hünen seit ihrem Zonenausflug nicht einmal gesprochen hat, nur um ihn jetzt um Hilfe zu bitten, aber der gutmütige Vollstrecker scheint ihm das nicht übel zu nehmen und stimmt sofort zu, mit ihm zu kommen.

Schon beim ersten Eintreten in den Hangar erkennt man die zahlreichen Veränderungen. Anscheinend hatte Seiren es sehr eilig, die Erinnerung an ihren Vorgänger auszulöschen. Als die beiden an Rex' ehemaligen Quartier vorbeikommen, schluckt Spinner. "Wie können sie sein Andenken so mit Füßen treten?"
Mit einem deutlich schlechteren Gefühl und vor sich hin köchelnden Zorn steht Spinner schließlich mit Truknur vor Seiren.

"Hallo Sara, hallo Ashley. Und hallo Seiren. Ich sehe, Du hast keine Zeit verloren, hier alles umzukrempeln. Hast Du Rex wirklich so gehasst?"

Seiren

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Kapitel 1: Die Wahrheit ist irgendwo dort draußen
« Antwort #6 am: 21.01.2016, 20:18:34 »
Rex? Er ist also hier um Vergangenes zu verhandeln, nun, wenn er meint. Seirens Haltung strafft sich ein wenig, auch wenn das wenig daran ändern kann, dass sie wohl nie einen bedrohlichen Eindruck erwecken würde: "Gehasst? Wie kommst du denn da drauf? Rex hat Fehler gemacht, einer davon war sicherlich sich in der Zone umbringen zu lassen. Und er ist auch andere Dinge falsch angegangen. Wir haben uns von diesen Fehlern befreit, und alles nötige geändert. Das hat nichts mit Rex zu tun, gar nichts. Niemand hier will in ewiger Trübsal versinken, also tun wir es nicht, sondern wir tun, was wir für richtig halten." Seirens Blick wandert zu dem großen Transparent, das sie sich eigens von den Chronisten hatte schreiben lassen. Das war nicht billig gewesen, aber es war seinen Preis wert. Es war das Symbol für die Veränderung, die sie gebracht hatte.

Anschließend wandert ihr Blick wieder zu Spinner. Sicher ist er nicht hier, um nur über Rex zu sprechen, aber er würde schon selbst mit seinem wahren Anliegen herausrücken.
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Spinner

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Kapitel 1: Die Wahrheit ist irgendwo dort draußen
« Antwort #7 am: 21.01.2016, 20:35:14 »
Spinner weiß nicht, was er von Seirens Worten halten soll. Er kann das Plakat zwar nicht lesen, aber es wirkt auf ihn wie ein nachträglicher Tritt in Rex' Hintern. "Vielleicht ist es wirklich nicht gegen Rex gerichtet; aber was will sie denn eigentlich?"

"Und was haltet ihr für richtig?

Aber ich bin eigentlich nicht da, um über Rex zu sprechen. Ich möchte Dir einen Handel anbieten. Ich suche einen Käufer für etwas, was ich gebaut habe. Und ohne Übertreibung kann ich feststellen, dass es ein Meisterstück ist."

Spinner entfaltet langsam den Stoff, in dem die Pistole eingewickelt ist, und hält sie Seiren mit ihr zugewandtem Griff hin.

"Schau sie Dir selbst an. Interesse?"

Als Seiren ihm die Pistole abnimmt, fügt er wie nebenbei hinzu: "Was hältst Du eigentlich von der Sache mit Enoch?"
« Letzte Änderung: 21.01.2016, 20:35:47 von Spinner »

Seiren

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Kapitel 1: Die Wahrheit ist irgendwo dort draußen
« Antwort #8 am: 21.01.2016, 20:49:18 »
"Das entscheiden wir in jeder Sekunde neu, richtig ist, was immer wir wollen."

Na also, dachte ich mir's doch. Macht Seiren eine geistige Notiz und beobachtet aufmerksam, wie er seine Arbeit auspackt. Tatsächlich ist sie interessiert. Vorsichtig und nach einem misstrauischen Seitenblick zu Truknur ergreift sie die Pistole, wiegt sie in der Hand, legt einmal an, vergleicht mit der Waffe die sie hinten in ihrer Hose stecken hat. Anschließend reicht sie die Pistole an Sara weiter, damit diese sie auch genauer ansehen und sich eine Meinung bilden kann, aber sie ist inzwischen schon recht sicher, dass Spinner nicht allzu sehr übertrieben hat mit seinen Worten. Die Waffe scheint tatsächlich eine gute Arbeit zu sein.

Während Sara sich die Waffe genauer ansieht und in ihrer Hand kreisen lässt, antwortet Seiren auf Spinners Frage: "Du meinst, dass er mit dem Stahlkoloss, den ihr entdeckt hat, verschwunden sein soll? Nun, wenn das stimmt, dann ist die Sache wohl durch. Oder zumindest ist Enoch aus unserer Reichweite und es hat wenig Sinn sich weiter damit zu befassen."
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Spinner

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Kapitel 1: Die Wahrheit ist irgendwo dort draußen
« Antwort #9 am: 21.01.2016, 22:22:28 »
"Falsche Antwort."

"Was immer wir wollen"? Seiren ist offenbar genauso verrückt wie Scarlett und Grimm. Wie soll die Arche mit der Bedrohung da draußen überleben, wenn jeder nur macht, was er will? Wieso kann keiner der Bosse einfach nur normal sein? Verzweiflung ergreift Besitz von Spinner.

"Wie könnt ihr alle Enoch einfach so aufgeben? Und denkt ihr wirklich, die Sache ist durch, nur weil dieser Koloss weitergefahren ist? Früher oder später kommen sie wieder. Wie sollen wir das überstehen, wenn jeder das macht, was er will? Wir müssen Enoch suchen, wir müssen rausfinden, was noch da draußen ist."

Seiren

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Kapitel 1: Die Wahrheit ist irgendwo dort draußen
« Antwort #10 am: 21.01.2016, 22:34:09 »
"Was wären denn die Alternativen? Wenn er in dem Stahlkoloss ist, können wir ihn nicht erreichen, selbst wenn dieser nicht verschwunden wäre. Was also willst du, dass wir tun? Sinnlos Leute auf ein Himmelfahrtkommando schicken? Beim letzten Mal ist Rex nicht zurückgekommen. Wer soll es beim nächsten Mal sein? Solche Aktionen wollen gründlich überlegt und geplant sein und nicht kopflos und unbedacht. Aber zumindest zum Teil stimme ich zu. Wir müssen rausfinden, was dort draußen ist, aber wir müssen es bedacht tun und keine unnötigen Risiken eingehen.
Das ist etwas, das keiner von uns hier will." Seiren kann zwar ein wenig verstehen, dass Spinner für Enoch so viel riskieren will. Wäre Sara im Stahlkoloss gefangen, würde sie nichts in der Arche halten und sie würde alles riskieren, was sie besitzt, ihr Leben und auch das aller anderen in der Arche, wenn es nötig sein sollte. Aber das hier ist keine solche Situation.
"Und wir müssen uns um die Versorgung unserer Leute hier kümmern. Verhundern ist ebenfalls etwas, das keiner von uns will." Erneut denkt Seiren an Kellys Schicksal. Sie ist sicher nicht so versessen auf ihre Freiheit, dass sie sie über die Leichen von Unschuldigen erlangen wollte.
« Letzte Änderung: 21.01.2016, 22:36:21 von Seiren »
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John a.k.a. Liz

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Kapitel 1: Die Wahrheit ist irgendwo dort draußen
« Antwort #11 am: 21.01.2016, 22:48:25 »
Fernab von Rex altem Lager, am Rande der Arche, sitzt John auf einem Schutthügel und starrt auf seine nackten , verkrusteten Hände. Die Schuppen, welche seine Haut bedecken, sind hier mit vielen Narben durchzogen. Die Angreifer auf dem Stahlkoloss waren Menschen gewesen, keine Mutanten. Ihre Worte hallen wieder an sein Ohr: Tötet die Mutanten und fasst den Rest. Sein Leben lang hat er sich gegen seine Mutation gewehrt - sein eigenes Spiegelbild nicht ertragen. Er hatte versucht es zu ignorieren: "Mutationen nur eine weitere Form von Fäulnis die uns das Leben am Rande des Abgrunds beschert. Eine Krankheit, der ich es zu verdanken hat lebend aus der Zone zurück gekehrt zu sein. Was hatte der Älteste immer über Menschen gesagt?" John erinnert sich nicht mehr. Die feuchte Hundezunge, welche über seine Hände schleckt holt ihn aus den Gedanken zurück. Claras Häufchen Elend ist mit seiner Verspieltheit und neu gewonnenen Lebensfreude kaum zu bremsen. John krault ihm den Hals und der kleine Kopf verschwindet beinahe zwischen Johns Pranken. Er schaut zu Clara hinüber die auf dem Boden kniet und nach kleinen Schätzen Ausschau hält. Lange sagt keiner ein Wort.

Hier zwischen Zone und Arche war der einzige Punkt an dem man weit genug von beiden entfernt war um mit etwas Glück dem Trubel und den Gefahren beider zu entgehen. John überlegt ernsthaft seinen wenigen Krempel aus dem Kiosk irgendwo hier unter zu stellen. Als ein plötzliches Aufspingen Carlas ihn aufschrecken lässt. Triumphierend hält sie eine goldglänzenden Knopf in die Höhe. "Kaum zu glauben was man hier alles findet!" sagt John und für einen Moment lässt er sich beinahe von ihrer überschwänglichen Freude anstecken. Zumindest ein breites Lächeln schenkt er ihr. 
"Kannst ihn dir ja statt er Knochen an die Latzhose.." weiter kommt er nicht den in dem Augenblick erkennt er zwei Gestalten am Horizont die sich vorsichtig der Arche nähern. Sofort sind seine Instinkte erwacht. "Deckung." befiehlt er Clara. Diese schaut ihn verwirrt an und wird schliesslich von ihm nach Unten gerissen. Vorsichtig lugt John aus dem Versteck hervor. Nur der kleine Hund wackelt fröhlich, mit dem Schwanz wedelnd über den aufgebrochenen Betonboden der Landebahn.

Lange tut sich nichts dann plötzlich fängt der kleine Hund an wie verrückt zu bellen. "Scheisse!" flucht John, "Carla kannst du ihn nicht beruhigen?" Carla klappert mit einer kleinen Dose. Hilflos schaut John zuerst zu ihr und dann zum Hund. Doch der junge Hund lässt sich nicht ablenken. "Bleibt hier, ich lenke ab." Keine Sekunde später ist der Stalker verschwunden. So schnell es die Deckung zulässt, nähert er sich den Unbekannten.[1] Als er den Mann und seinen Hund sehen zückt er das Gewehr und legt an. Aus der Deckung heraus ruf er den beiden zu: "Halt stehen bleiben! Auch dein Hund! Wer bist du? Und woher kommst du?"
 1. erfolgreicher Sneak
« Letzte Änderung: 22.01.2016, 18:58:41 von John a.k.a. Liz »

Ashley

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Kapitel 1: Die Wahrheit ist irgendwo dort draußen
« Antwort #12 am: 21.01.2016, 22:54:57 »
Ashley folgt dem Gespräch mit einer Miene, die von leichter Zurückhaltung bei dem Wortwechsel über Rex zu Neugier wechselt, als Spinner die Pistole präsentiert. Schließlich schaut sie Seiren über die Schulter und macht große Augen. "So'n Ding hab' ich noch nie gesehen, Boss..." Ihre Augen folgen der Waffe, als sie in Saras Hand wechselt. Nachdem sie zugesehen hat, wie diese die Pistole kreisen lässt, besinnt sie sich offenbar darauf, dass vor ihr immer noch das Gespräch im Gang ist. Sie wendet sich Seiren und Spinner wieder zu und versucht so zu schauen, als könnte sie allem genau folgen. Mit einem Stirnrunzeln fährt sie sich durch ihre Rastalocken.
« Letzte Änderung: 22.01.2016, 11:24:18 von Ashley »

Spinner

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Kapitel 1: Die Wahrheit ist irgendwo dort draußen
« Antwort #13 am: 22.01.2016, 00:09:23 »
Spinner weiß, dass er kein begabter Redner ist. Zu gerne würde er eine flammende Rede über Ehre halten, würde zum Ausdruck bringen, wie wichtig Enoch für die Arche ist, aber er weiß, dass nichts was er sagt Seiren überzeugen wird. Auf der anderen Seite hat sie natürlich recht, sie konnten gegen den Koloss nichts ausrichten, zumindest nicht ohne einen guten Plan. Wieder ist er verwirrt von Seirens Worten: Gerade eben klang sie noch so wahnsinnig wie Grimm, jetzt war sie ruhig und besonnen und redete von Planung. Ist sie etwa doch eine würdige Nachfolgerin von Rex?
Zumindest ist sie der Meinung, dass wir die Zone besser erkunden müssen. Und egal was sonst passiert: Ohne aus der Arche hinauszugehen würden sie Enoch niemals finden.

"Hm. Zumindest darin sind wir uns einig. Ich hoffe, Du kannst im Treffen nachher die anderen Bosse überzeugen.

Was ist jetzt, hast Du Interesse an der Waffe? Was wäre sie Dir wert?"
« Letzte Änderung: 22.01.2016, 00:09:39 von Spinner »

Xaalis

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Kapitel 1: Die Wahrheit ist irgendwo dort draußen
« Antwort #14 am: 22.01.2016, 00:29:24 »
Lange wurde Xaalis nicht mehr so unbemerkt ausgetrickst. John der sich anschlich wie eine Raubkatze fand Xaalis vollsten Respekt.

"So so, sieht aus als wäre dies in der Tat nicht nur eine Ruine in Mitten dieser trostlosen Wüste!"
"Mein Name ist Xaalis. Ich und Rosie sind nur auf der Durchreise!

"Das kann ja jetzt nur heiter werden" denkt sich Xaalis während sein Finger den Abzug umfasst.
Kampflos werden die beiden sich sicher nicht ergeben, zu viel haben sie durchgemacht, zu viel ist ihnen ihre Freiheit wert. Doch was folgt nun?

Die Augen des Fremden, zeigen trotz der vermummten Gestalt eine Wärme. Könnte dies ein Anzeichen auf eine friedliche Gruppe, ja sogar eine wohl gesonnenene Kolonie sein?

"Und was genau stellt ihr dar? Auch wenn ihr euch so gut anschleichen könnt hoffe ich doch sehr, dass ihr nicht genauso schnell zu unüberlegten Handlungen bereit seid!

Eine kurzer, stiller Moment folgt der Antwort von Xaalis.
Xaalis blickt rüber zu Rosie. Ihr blick verrät das was er ebenfalls fühlt, dass beide müde sind.
Das Leben im Ödland kann man nicht als wirkliches "Leben" bezeichnen. Sie brauchen eine Pause und Xaalis möchte nicht der sein, der dies aufgrund von sturem Misstrauen ruiniert. Der Fremde hat nicht geschossen. Das ist doch schon mal etwas wert!

"Wir kommen in Frieden!", ruft er schlussendlich dem vermummten Fremden zu.

"Wenn wir nicht willkommen sind, dann sag es nur und wir ziehen weiter!
Aber wir könnten wirklich einen Platz zum Ausschlafen brauchen...


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