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Autor Thema: Buch I - Dämonensturm  (Gelesen 35331 mal)

Beschreibung: Viertes Kapitel - Das Vermächtnis des Wächtersteins

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Otham Sauertopf

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Die Invasion der Weltenwunde IV
« Antwort #435 am: 09.01.2017, 15:12:48 »
Ein wenig entgeistert schaut Otham auf das leuchtende Gebilde in der Mitte des Raumes. Egal was es ist, es hilft nicht viel. Der Wächterstein ist nicht hier, und es gibt nur einen Weg aus dem Raum heraus.

"Desna schütze mich.", betet Otham bevor er einen Blick mit den anderen austauscht und als erster durch das Portal tritt.

Razgrim

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Die Invasion der Weltenwunde IV
« Antwort #436 am: 10.01.2017, 13:53:58 »
Ihr Weg scheint seine Gefährten und ihn direkt in den Schlund ihres Feindes zu schicken. Jeslyn ist offensichtlich von dieser Ebene geflohen. Razgrim hat eine Vermutung, doch er wagt es nicht sie auszusprechen. Tief einatmend folgt er Otham und Damian, blickt kurz bevor er durch das Portal schreitet noch einmal durch die Tür zurück in den grau-roten Himmel und die flammende Kulisse der zerstörten Stadt, und macht schließlich den womöglich letzten Schritt in dieser Welt.

Damian

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Die Invasion der Weltenwunde IV
« Antwort #437 am: 11.01.2017, 21:21:45 »
Damian schaut zu Yadrix, schickt vielleicht sein letztes Gebet zu Pharasma und tritt ebenfalls durch das Portal.

Yadrix

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Die Invasion der Weltenwunde IV
« Antwort #438 am: 11.01.2017, 22:33:53 »
Yadrix erkennt in den Gesichtern der anderen, dass es ihnen allen etwas mulmig ist, durch das Portal zu schreiten. Aber war es nicht von Anfang an klar, dass es ein Himmelfahrtskommando werden wird. Ohne weiter darüber nachzudenken, was auf der anderen Seite wohl sein mag und ob sie noch einmal zurück kommen, schreitet er ebenfalls durch das grünliche Licht.

Ultan

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Die Invasion der Weltenwunde IV
« Antwort #439 am: 15.01.2017, 21:13:13 »
Die Kreuzfahrer treten einer nach dem anderen durch den flackernden Riss und einen grellen Lichtblitz später setzen sie ihre Stiefel auf harten, scharfkantigen Felsboden.

Sie befinden sich auf einer kompakten Insel aus zerklüftetem Stein, die mitten in einem Meer aus stürmisch durcheinanderwirbelnder Nebelschwaden zu schweben scheint.
Hinter der Gruppe flackert das Portal in bläulichem Licht und erhellt einige abgestorbene Dornenbüsche in der Nähe.
Grünlich leuchtende Flüssigkeit spritzt von Zeit zu Zeit aus den Felsspalten hervor und erzeugt ätzenden Dampf.

Im Norden der Insel ist ein mannshoher Kristall auszumachen, um den sich ein loser Kreis an Steinen gruppiert.
Im Westen befindet sich die Ruine einer halbkreisförmigen, niedrigen Steinstruktur in deren Mitte sich ein Podest erhebt. Oben auf dem Podest ruht ein metallener Käfig aus dessen Inneren es verheißungsvoll funkelt: Das letzte Fragment des Wächtersteins!

Vor dem Käfig steht die Kultistin, die der Minotaure mit Jeslyn angesprochen hatte. Erst jetzt erkennen die Kreuzfahrer ihren deformierten Körper, von dem ein Fuß unförmig und lahm wirkt und ein Arm zu einer abscheulichen Insektenklaue mutiert ist.

Vor Jeslyn haben sich drei gehörnte Schir Dämonen aufgebaut und aus den Augenwinkeln könnt ihr ein käferartiges Insekt von der Größe eines Pferdes in der Nähe des Kristalls im Norden wahrnehmen.

Jeslyn umklammert mit beiden Armen eine schartige Sense und verzieht ihr Gesicht zu einer hässlichen Fratze. Die Kultistin sieht alles andere als gesund aus, selbst wenn man von ihrem mutierten Äußeren einmal absieht. Dunkle Ringe liegen unter ihren Augen und ihre Gesten sind fahrig und unachtsam.
Ihre Stimme zittert, als sie das Wort erhebt und gleich zu Beginn überschlägt sich hörbar ihre Stimme:

"Ihr? IHR? Was ist mit Deraknu?! Er sollte euch aufhalten!
Oh, dieser Narr! Ich wusste, dass man sich auf diesen Muskelprotz nicht verlassen kann. am Ende war er doch nicht mehr als ein Stück Vieh.

Aber ich habe immer noch Diener zur Verfügung, Kreuzfahrer! Ihr werdet den Wächterstein nicht bekommen! Ihr werdet hier sterben, hier in diesem Einsprengsel, dass mir überlassen wurde. Mir, JESLYN, einer Auserwählten Deskaris! Mir allein wurde diese wichtige Aufgabe übertragen und ich werde NICHT scheitern! Nur noch ihr steht mir im Weg, nur ihr! Wenn ich euch auch beseitigt habe wird Kenabres endlich uns gehören! Man wird mich zur Stadthalterin ernennen! Ruhm und Ansehen warten auf mich, hört ihr?!

Nur noch ein kleiner Mord, dann ist es endlich geschafft. Schritt für Schritt, Jeslyn, Schnitt für Schnitt. Du bist eine gute Dienerin, du bist eine GUTE Dienerin."


Jeslyns Stimme wird immer leiser, bis sie nur noch Unverständliches vor sich hinmurmelt.

Damian

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Die Invasion der Weltenwunde IV
« Antwort #440 am: 15.01.2017, 23:10:05 »
Mühsam unterdrückt Damian einen Würgreiz und bekämpft das Schwindelgefühl, bevor er sich hektisch umschaut.

Damians erster Eindruck ist pure Erleichterung. So fremdartig diese Zwischenwelt auch sein mag, Areelu Vorlesh ist noch nicht hier. Genauso wenig etwas ähnlich schlimmes. So furchterregend die Schir und das monströse Insekt auch sind, bei dem, was für die Horden der Weltenwunde auf dem Spiel steht, ist Damian überrascht, keinem höheren Dämon gegenüber zu treten. Die deformierte Anführerin der Kultisten scheint zudem mental angeschlagen, als fühle sie sich der Aufgabe nicht gewachsen. Sie haben also tatsächlich noch eine Möglichkeit, Kenabres zu retten und Damian wird diese nutzen.

Schnell spricht er einige Worte und seine Füße lösen sich vom Boden[1]. Auf 6m steigend, geht er in Kampfposition, bereit, seine Angriffszauber zu wirken. Sollte sich seine Theorie bewahrheiten, würde Jeslyn auf Zeit spielen und das dürften sie nicht riskieren. Sobald die Hexe der Weltenwunde auftaucht, ist alle Hoffnung verloren.
 1. Levitate, 5min.

Razgrim

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Die Invasion der Weltenwunde IV
« Antwort #441 am: 16.01.2017, 13:44:50 »
Als sein rechter Fuß das unbekannte Terrain zum ersten Mal betritt, spürt er den kargen Stein unter den Stiefeln. Instinktiv festigt er den Stand und tritt vollends durch die Verbindung der Ebenen. Verderbnis umfängt ihn und das surreale Bild seiner Umgebung wird schärfer. Abscheu und ein unwohles Gefühl keimt in seinem Herzen, doch konzentriert der Zwerg sich schnell auf die schrecklich verformte Gestalt und ihre dämonischen Handlanger, die sich unweit vor ihnen um das letzte Fragment des Wächtersteins versammelt haben.

Offensichtlich sind sie nicht zu spät gekommen, von Areelu Vorlesh ist noch nichts zu erkennen. Nun mussten sie schnell handeln. Razgrim setzt zu einem grimmigen Lachen an.

"Hah, Eure DIENER können uns nichts entgegen setzen, Jeslyn. Genauso wenig, wie ihr selbst! Ihr werdet in wenigen Sekunden sterben wie euer Stalltier und all eure Handlanger vor euch. Wir werden euch Kenabres wieder entreißen und dafür sorgen, dass eure grausame Herrschaft hier und jetzt ein Ende hat!"[1]
 1. Starte Bardic Performance (Inspire courage)

Ultan

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Die Invasion der Weltenwunde IV
« Antwort #442 am: 20.01.2017, 19:07:01 »
Jeslyn bebt vor unterdrückter Wut und ihr ihre Klauenhand zuckt nervös.

"Halt den Mund, Zwerg! IHR werdet es sein die sterben! Ich diene Deskari und dies ist seine Domäne!
Glaubt ihr wirklich ihr könnt der geballten Macht des Abyss trotzen!?

Deskaris Diener sind endlos! Ihr WERDET fall!

Tötet sie! Tötet alle Eindringlinge!!!"



Mit kreischender Stimme befiehlt Jeslyn ihren Dienrn den Angriff.Kampf!

Ultan

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Die Invasion der Weltenwunde IV
« Antwort #443 am: 13.03.2017, 20:00:15 »
Yadrix streckt die Rute der Auflösung durch die Gitterstäbe des Käfigs.
Ein Knistern umgibt die Spitze des arkanen Instruments und Yadrix hat das Gefühl eine unsichtbare Wasseroberfläche zu durchdringen und Wellen im Gefüge der Realität aufzurühren.
Ein glockenheller Ton ist zu hören, als die metallene Spitze die raue steinerne Oberfläche des faustgroßen Fragments berührt.

Ein feiner Sprung, kaum mehr als ein Haarriss zieht sich quer über das Fragment. Für einen winzigen Moment, den Bruchteil eines Augenblicks, sieht es so aus als würde nichts weiter passieren.

Dann explodiert der Käfig in goldenem Licht und dem Geräusch eines himmlischen Chors!
Hunderte rasiermesserscharfer Steinsplitter durchschneiden die faulige Luft und sprengen den Käfig, sowie das Podest auf dem er stand.
Jeslyn und ihre Dämonenbrut haben keine Zeit auch nur einen Schritt zu tun, bevor sie von der gewaltigen Menge göttlicher Energie und den messerscharfen Splittern in Stücke gerissen werden.

Die Helden jedoch fühlen keinen Schmerz, sondern lediglich eine angenehme Wärme als die Energie des Wächtersteins sie durchdringt.
Blendend helles Licht hüllt die Kreuzfahrer ein und beraubt sie aller Sinne.

Für einen Moment scheint die Zeit stehengeblieben zu sein und die Welt um die Helden herum ist weiß wie frisch gefallener Schnee.
Die schweren Wunden der Helden hören auf zu bluten, der Schmerz verblasst[1]
Razgrim hustet und erhebt sich aus eigener Kraft wieder auf die Beine, Baldark tastet nach seinen tiefen Wunden und stellt fest das sie vollkommen verheilt sind.

Das langsame Klatschen zweier schlanker, weiblicher Hände reißt die Helden aus ihrer Trance.

Musik



Areelu Vorlesh erscheint in Gestalt einer schlanken jungen Frau mit nachtschwarzem langem Haar. Ihre perfekten weiblichen Rundungen werden von einem bodenlangen roten Kleid umschmeichelt, dass mehr von ihrer makellosen, sanft schimmernden Haut zeigt als es verhüllt. Ledrige Fledermausflügel entfalten sich auf dem Rücken der unheiligen Schönheit und ihr anmutiges Haupt wird von zwei geschwungenen Hörnern gekrönt.
Ein Lächeln umspielt die vollen Lippen der Architektin der Weltenwunde und in ihren ausdrucksstarken Augen glimmt ein Funke von Macht und Überlegenheit.

Mit den anmutigen Bewegungen einer Katze streicht die Hexe eine Haarsträhne zurück und spricht dann mit einer Stimme wie flüssige Seide:

"Meine Helden... ich gratuliere euch. Ihr habt Kenabres, Mendev, ja ganz Golarion dem Untergang geweiht.
Ihr habt vollbracht was niemand von uns hätte tun können. Kein Babau, kein Vrock, kein Balor, ja nicht einmal ich konnte den Wächterstein berühren. Er ist aus einer Essenz die sich mit der unseren beißt.

Wie hat es sich angefühlt von der Energie des Steins durchströmt zu werden? Gut, nicht wahr? Ich wette es war ein Hochgefühl wie ihr es nie mehr im Leben haben werdet. Seht eure Verletzungen an, sie sind alle verheilt. Doch die arme Jeslyn und ihre Diener? Zu Asche verbrannt, zersetzt und in alle Winde zerstreut.

Sie hätten den Stein nie auch nur berühren können.
Wie haben den Wächterstein zwar zerstört, doch der winzige Rest hat ausgereicht um das Netzwerk der Steine an der Grenze aufrecht zu erhalten. Dieses Fragment von der Größe meiner Hand hat uns davon abgehalten Mendev zu überrennen. Wir konnten den Stein nicht vollständig zerstören, weil seine ganze Existenz der unseren zuwiderläuft.

Doch Helden? Rechtschaffene Helden? Helden die man davon überzeugt hatte, dass sie eine Chance hatten uns aufzuhalten und Kenabres zu retten? Solche Helden konnten sich dem Stein nähern - und ihn zerstören!

Immer vorausgesetzt diese Helden sind mutig oder närrisch oder auch leichtgläubig genug den Köder zu schlucken."


Die Hexe der Weltenwunde grinst breit und entblößt dabei ein Paar spitzer Fangzähne.

"Helden wie ihr es seid."
 1. Heilung auf maximale Trefferpunkte, sämtlichen negativen Zustände werden aufgehoben.
« Letzte Änderung: 13.03.2017, 22:18:20 von Ultan »

Razgrim

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Die Invasion der Weltenwunde IV
« Antwort #444 am: 14.03.2017, 18:09:30 »
Das güldene Licht schwindet so schnell, wie es gekommen war und die chaotische Aura der Halbebene schlägt wie ein Blitzschlag auf ihn ein. Der karge Stein, die blubbernde Säure und die unbändige Boshaftigkeit dieses Ortes schießt vor seine bislang geblendeten Augen und dröhnt wie ein Störgeräusch in seinem Kopf.

Verwirrt empfindet Razgrim, wie das Gefühl der Abscheu wiederkehrt, obwohl es doch vorbei sein sollte. Als das gleißende Licht seinen leblosen Geist erfasst hatte, konnte er Yadrix vor den zersplitterten Resten des Käfigs erkennen, indem sich der Wächterstein bis vor kurzem befand. Den Stab in der Hand, der ihr aller Schicksal verändern sollte, Jeslyn und ihre Dämonen geschlagen, ist sich der Priester Torags sicher, dass es der Hexenmeister geschafft hat. Doch woher stammt dann dieses Gefühl, ein Gefühl der Hoffnungslosigkeit, des Verlustes, der Angst. Der Kreis sollte wieder geschlossen sein, das korrumpierte Teilstück des Bannkreises und somit der Parasit aus dem Organismus wurde entfernt.

Razgrim blickt auf die weibliche Gestalt vor ihnen. Als das Licht nachlässt werden ihre Konturen schärfer. Die ledrigen Flügel einer Fledermaus gleichend, nimmt er für einen Moment an, erneut der Sukkubus gegenüber zu stehen, die einst Lisandra war. Doch ihre Aura ist erdrückend. Jeder gute Gedanke wird in einem Zuge ausradiert und ihre Präsenz umschlingt sein Herz. Angewidert blinzelt der Zwerg, doch die kalte Miene erscheint vor seinem inneren Auge. Es gibt kein Entkommen. Die Erbauerin ist gekommen.

Erst jetzt bemerkt er seinen schnellen Herzschlag, seine Hände zittern und Schweiß rinnt ihm über die Stirn. Seine äußerlichen Wunden scheinen geschlossen, doch sein Verstand liegt weiterhin zerschlagen vor seinem Geist. Was ist geschehen, wie konnte die Hexe der Weltenwunde erscheinen, obwohl der Wächterstein zerstört war? Ist der Bannkreis weiterhin instabil? Waren sie zu langsam oder lagen sie mit ihren Annahmen tatsächlich falsch ... und haben für die falsche Seite gekämpft. Bei Torag!

Gerade so schafft der Priester es, diesen Gedanken nicht weiter zu zulassen. Sie haben es geschafft, es muss geklappt haben. Das sind alles Lügen! Unter Aufbringung all seiner Kräfte, beißt er die Zähne zusammen, blickt langsam auf und macht einen Schritt auf die unheilige Gestalt zu.

"Ihr..IHR LÜGT, wie konntet ihr hier erscheinen? Der Wächterstein ist zerstört, eure Pläne den Bannkreis zu korrumpieren sind zerschlagen. Das Netz ist stabil und hindert eure Horden weiter über diese Lande einzufallen. Eure Reihen sind nun endlich und die Mächte Mendevs werden eure Horden bald zerschlagen haben. IHR HABT HIER KEINE MACHT MEHR!"
« Letzte Änderung: 14.03.2017, 18:09:48 von Razgrim »

Otham Sauertopf

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« Antwort #445 am: 15.03.2017, 15:09:22 »
Das Hochgefühl das Otham durchdringt ist nur von kurzer Dauer. Als die Frau auftaucht dauert es einen Moment bis Othams Blick sich von ihrem Körper löst und zu den Fledermausflügeln wandert. Genau in diesem Moment löst sich das Hochgefühl auf und in seinem Magen bildet sich ein Klumpen. Nur mit Mühe kann er sich davon abhalten ein paar Schritte nach hinten zu machen und über seine eigenen Beine zu stolpern. Es ist genau dieser Moment den sich Razgrim aussucht um die Hexe anzuschreien.
"Lügen.", spricht auch Otham vor sich hin ohne das wirklich selbst zu glauben[1]. Wenn das teuflische Weib die Wahrheit sagt warum hatte sie Desna nicht gewarnt? Die Götter waren ihnen erschienen, hätten sie sie nicht gewarnt, wenn sie dabei waren Kenabres in den Abgrund zu stürzen, Kenabres und ganz Galorion? Langsam schafft er es das furchtbare Gefühl aus seinem Magen zu drängen. Doch als er plötzlich an Lissandra denken muss ist seine Unsicherheit zurück, hat es nicht auch sie geschafft sie zu täuschen über einen ewig langen Zeitraum. Wozu ist dieser neue Dämon fähig? Otham weiß es nicht.
 1. Sense Motiv: 12

Damian

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« Antwort #446 am: 16.03.2017, 09:22:00 »
Das Hochgefühl verwandelt sich binnen Sekunden in nackte Panik. Es kann nicht sein, es darf nicht sein. Fassungslos starrt Damian auf die Erbauerin der Weltenwunde. Konnte es stimmen? War all ihre Streben, all ihre Bemühungen umsonst gewesen? Hatte der Dämon sie von Anfang an manipuliert? Sie wie ein Werkzeug benutzt? All die Bilder, all ihre Erlebnisse, einzig Trugbilder, um sie zu täuschen? Wie selbstverständlich sie davon ausgegangen waren, dass ihnen die Götter selbst erschienen sind, ohne auch nur für einen Augenblick in Betracht zu ziehen, dass man sie wie Marionetten benutzt hat.

Oder etwa nicht?

Damians Gedanken rasen. So richtig will auch diese Wendung des Schicksals nicht zusammen passen. So bizarr es klingt, aber warum verschwendet ein Wesen mit beinahe göttlicher Macht noch Zeit mit ihnen? Sollten ihre Worte stimmen, müsste das der Moment ihres finalen Sieges sein, Kenabres, Mendev ja ganz Golarion nun dem Untergang geweiht. Warum ist sie noch hier und redet mit ihnen? Um den Sieg auszukosten? Warum mit ihnen? Was bedeutet einer Sterblichen, die ihre Seele an den Abyss verkauft hat, noch das persönliche Schicksal einer Stadt? Was hätte sie von der Tragik, dass die vermeintlichen Helden von Kenabres vielmehr den Todesstoß setzen? Damian und seine Gefährten hatten mit reinem Gewissen gehandelt, die Täuschung würde Pharasma nicht dazu bewegen, ihre Seelen zu verdammen. So sehr es ihn persönlich schmerzen würde, wenn es stimmte, dieser Moment hier mit ihnen ist für die Architektin der Weltenwunde strategisch nutzlos. Bei all den mächtigen Helden von Mendev, unter ihnen die Königin und ein alter Goldener, kann Damian sich nicht so richtig vorstellen, dass die Hexenkunst Vorleshs nirgendwo sonst gebraucht wird. Warum also dieses Schauspiel, auch noch so dramatisch inszeniert?

Dämonen lügen. Es definiert praktisch ihre widernatürliche Art. Doch angenommen, es ist tatsächlich eine Lüge, was bewegt den Dämon dann tatsächlich, noch hier zu verweilen? Was braucht er von ihnen?

Die Nerven bis zum Zerreißen gespannt, wendet sich Damian mit klarer Stimme knapp an seine Gefährten.

"Zusammen bleiben! Lasst euch von Vorleshs Spiel nicht täuschen. Sie könnte uns mit einem Wink ihrer Finger vernichten. Dass sie es noch nicht getan hat, heißt, dass sie es entweder noch nicht oder gar nicht tun kann. Sie wartet. Die Frage ist, auf was? Konzentriert euch! Der Wächterstein ist vernichtet und seine Energie in uns übergegangen. Das öffnet eine Vielzahl an Möglichkeiten. Vielleicht sind wir nun Teil des Netzwerks der Steine, vielleicht kann uns Vorlesh deshalb nichts antun."


Ultan

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Die Invasion der Weltenwunde IV
« Antwort #447 am: 16.03.2017, 20:43:48 »
Vorlesh hebt eine Augenbraue.

"Ihr glaubt ihr seid in Sicherheit? Das ist ein Ausmaß an Arroganz, dass ich nicht erwartet hätte.

Ihr seid wahrhaft blind vor Glaube an eure kümmerlichen Götter. Lasst uns doch einen Blick auf die Realität werfen, dann werdet ihr sehen wie es um euren Kreuzzug steht."





Vorlesh macht eine komplexe Geste und plötzlich flackern stumme Bilder um die Helden herum auf. Kreuzfahrer die sich verzweifelt einer endlosen Horde von Dämonen erwehren erscheinen um die Helden wie Geister aus dem Nichts.
Die Verteidiger Kenabres kämpfen um eine Stadt die nicht wie Kenabres aussieht und die Schilder der Soldaten schmücken keine Wappen der bekannten Orden. Es muss sich um eine andere Stadt an der Grenze zur Weltenwunde handeln.

Die Helden müssen mit ansehen wie um sie herum ein tapferer Verteidiger nach dem anderen fällt und die Dämonen sich wie eine unaufhaltsame Flut durch die Gassen der Stadt ergießen.

"Versteht ihr nicht? Dieses Fragment war das Bindeglied, dass eure Barriere aufrechterhielt. Jetzt wo es zerstört ist, fällt eine Stadt nach der anderen. Während wir hier sprechen sterben Tausende.

Und das Beste ist, dass all dies euer Verdienst ist. Ihr und nur ihr allein habt Mendevs Untergang herbeigeführt. All die Toten, all die Zerstörung, dies ist euer Werk. Man wird euch als Massenmörder, als Ketzer und Verräter brandmarken.
Eure Götter haben versucht euch zu helfen, haben euch so viele Hinweise gegeben, doch ihr habt sie alle ignoriert. So viele Augen haben euren Weg verfolgt. Es gab die deren Verstand schon lange Teil des Abyss geworden war..."


Ein Bild von Millorn taucht inmitten der Gruppe auf. Der Halbling blickt Damian an und lächelt ergeben, doch hinter seinem Rücken sind dunkle Schatten sichtbar, die ihm finstere Worte ins Ohr flüstern.

"... oder diejenigen deren Blut durch unseren Einfluss vor langer Zeit verdorben wurde..."

Lann und eine Gruppe Mischwesen sind nun zu sehen, wie sie das Herz des Verteidigers mit gezogenen Waffen einkreisen.

"...oder die Eiferer, die sich vom Glauben abwenden um dunklen Ritualen zu verfallen..."

Cedric erscheint, wie er Rahel sein Schwert in die Brust stößt und die blutbesudelte Klinge dann triumphierend in die Luft hält.

...so wie diejenigen deren Herz schwach und deren Geist leicht beeinflussbar ist...

Arcus erscheint zusammen mit Ulric vor der Balliste. Der Kellide zielt mit der Belagerungswaffe auf den dämonischen Skorpion, als ihm Arcus plötzlich von hinten in den Rücken sticht. Mit ungläubigem Gesichtsausdruck über den Verrat sinkt Ulric zu Boden. Der verräterische Söldner durchtrennt mit einem Schwerthieb die Sehne der Balliste und blickt lachend hinunter in den Hof, wo Irabeth von dem Skorpion vom Pferd geworfen wird.
Der Stachel des Insekts fährt herab und bohrt sich durch den Brustpanzer der Kommandantin. Die Helden können den verzweifelten Gesichtsausdruck Irabeths sehen, als die Kraft aus ihrem Körper erlischt und sich ein letztes Wort auf ihren Lippen formt: "Anevia!"

"Ihr verliert alles und uns gebührt der Sieg. Wir wären fast gescheitert, doch in dem Moment in dem sich eine Gruppe Helden aus den Reihen der Kreuzfahrer hervortat, sahen wir unsere Chance. Alles was nötig war euch in den Untergang zu stürzen waren ein paar clevere Schachzüge um die richtigen Figuren in Bewegung zu setzen."

Eine Gruppe aus Leuten taucht vor den Helden auf. Faxon ist darunter, Arcus, Millorn und der Aghash Div, aber auch Lann und Quednys, der zuvor die Rute der Auflösung an die Gruppe gegeben hatte.

Areelu Vorleshs Augen sind kalt und erbarmungslos, als sie der Reihe nach jeden einzelnen der Kreuzfahrer ins Auge fasst:

"Damian, Veteran und frommer Diener. So lange habt ihr gelebt, so viel gesehen, so wenig gelernt. Wäre es nicht eure Aufgabe gewesen eure Freunde zu führen? Hättet ihr nicht härter sein müssen gegen eure Feinde? Hättet ihr nicht wissen müssen mit wem ihr es zu tun habt und wie verschlagen die Diener des Abgrunds sind? Naiv und gutmütig habt ihr gehandelt und alles verspielt. Ihr werdet Iuni nie wiedersehen, euer Weg zu ihr ist euch nun für immer versperrt.

Razgrim Glutschlund, Soldat und Priester. Warum seid ihr nicht bei eurer Herde, wie es sich für den Hirten gehört? Eure Männer sterben, opfern sich... wofür? Blindes Vertrauen habt ausgenutzt und nicht nur eure Kompanie, sondern auch Torag verraten. Wieviel Zwergenblut klebt an euren Händen?

Baldark Blutbart, Dämonenschlächter. Ihr tötet gern, nicht wahr? Dämon oder Sterblicher, was macht es für einen Unterschied? Wenn ihr ehrlich seid ist euer Dienst für Iomedae und für Mendev so austauschbar wie eure Stiefel. Was es euren Gefährten an Stärke mangelt, mangelt es euch an Überzeugung.

Yadrix, Waisenkind, Monsterkind. Ihr gehört nie dazu, ihr seid immer fremd. Euer Blut ist nicht das der Anderen, eine rohe, zerstörerische Kraft schlummert in euch. Ihr vertraut niemandem und niemand vertraut euch.
Kämpft ihr überhaupt auf der richtigen Seite? Es kümmert euch nicht, solange ihr nur überlebt.

Otham Sauertopf, Zyniker, Lebemann, Opportunist. Ihr dient der Stadt als Wächter, welch Ironie, dass ihr sie nun zu Fall bringt. Ihr traut den Kreuzfahrern nicht, doch kämpft ihr gegen die Kultisten. Am Ende seid auch ihr allein, verdammt dazu nie eine Entscheidung zu treffen. Das Schicksal hat euch in Schuhe gesteckt die zu groß für euch sind. Jämmerlich kriecht ihr durch eure Existenz, verzweifelt darum bemüht nicht zu zeigen wie sehr ihr euch fürchtet.

Ihr alle seid Fehler, Irrtümer des Schicksals. Die Götter gaben euch eine Chance, ihr habt sie nicht genutzt."

« Letzte Änderung: 16.03.2017, 20:44:00 von Ultan »

Razgrim

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« Antwort #448 am: 17.03.2017, 13:45:34 »
Damians Worte klingen nachvollziehbar, doch Razgrims Gefühle neigen dazu, dem dramatischen Verlauf den Areelu Vorlesh ihnen darbieten zu verfallen. Er weiß, dass das alles zu schrecklich ist, um wahr zu sein. Nun zumindest klammert er sich an die Hoffnung, dass all ihre Worte nur Lügen sind, um sie vom richtigen Wege abzubringen.

Seine Kompanie verraten, ja sogar Torag verraten? Sein Glaube war und ist stärker denn je. Die Verse aus den Liedern der goldenen Schmiede sind vielschichtig und oft undurchsichtig, doch nie undurchschaubar. Er konnte den Willen Torags nicht falsch interpretieren. Er allein hat ihn ausgewählt gegen die Ausgeburten der Weltenwunde zu bestehen, nicht weil er seine Botschaften nur mittelmäßig zu deuten wusste, sondern weil er ein Gehärteter war, ein Erleuchteter, ein Schmied des Allvaters.

Ihre Worte können nicht wahr sein, dies muss eine List sein. Und Damian hat Recht. Warum hat sie sie nicht schon längst ausgelöscht, wenn es doch ihr Ende ist und sie einen triumphierenden Sieg davongetragen hat.[1][2]
"Das Blut der Zwerge und aller Völker, die sich euch entgegen gestellt haben, klebt nicht an unseren, sondern an euren Händen. Ihr könnt weiter versuchen uns zu täuschen Hexe, doch dies wird euch nicht helfen. Wir haben euren perfiden Plan durchkreuzt und all eure Bilder sind nur schwache Illusionen, von einem Sieg den IHR NICHT ERRUNGEN HABT!"
 1. Sense motive 17
 2. Will-save gg. Illusion 26
« Letzte Änderung: 17.03.2017, 13:57:47 von Razgrim »

Damian

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« Antwort #449 am: 17.03.2017, 17:51:27 »
Damian beißt die Zähne aufeinander. Es muss Magie sein, die es Vorlesh erlaubt, in seinen Geist einzudringen und seine Schwachpunkte aufzulegen. Iuni. Allein der Name trifft Damian wie einen Faustschlag ins Gesicht. Der Gedanke, sie verdammt zu haben, raubt ihm fast den Verstand.

Wütend schüttelt er den Kopf, um die Gedanken loszuwerden. Das ist genau das, was Vorlesh will. Sie zwingen, ihrer Stimme zu folgen. Zu zweifeln und schließlich zu brechen. Es ist nicht real. All die Bilder, Millorn, Lann, Cedric, Arcus, es ist wie ein Spiegelbild, ein Spiegel zu einer anderen, dunkleren Wirklichkeit.

Seinen Atem beruhigend, versucht Damian, seinen Geist vollständig vom Hier und Jetzt zu lösen. Vorleshs Worte, ja ihre ganze Präsenz sind Gift, dem sie nicht würden widerstehen können, wenn sie sich darauf einlassen und er braucht Ruhe, um ihre Lage zu verstehen. Sollte es tatsächlich Vorleshs Absicht gewesen sein, das Fragment des Wächtersteins mittels des Kristalls zu korrumpieren, muss ihr Plan gescheitert sein. Dann wäre das Netzwerk der Wächtersteine intakt und der Ansturm der Dämonen gescheitert. In diesem Fall wäre Vorleshs Plan gescheitert und sie hätte allen Grund, sie zu vernichten, zu foltern oder ihnen gar noch unvorstellbar schlimmeres anzutun. Aber das tut sie nicht. Stattdessen verhöhnt sie. Sie versucht, sie zu treffen. Aber warum? Will sie einen Angriff provozieren? Was hätte sie davon, wenn sie und so oder so mit einer Schnippen ihres Fingers vernichten könnte?

Sie hat gesagt, dass kein Babau, kein Vrock, kein Balor, ja nicht einmal sie selbst den Wächterstein hätte berühren können und auch angedeutet, dass wir mit der Essenz des Steins durchströmt sind. Also ist es doch der plausibelste Grund, davon auszugehen, dass ihnen Vorlesh momentan nicht schaden kann, zumindest gesetzt, dass sie nicht einfach grundlos mit ihnen spielt, aber dann wären sie so oder so verloren. Wenn er allerdings Recht hätte und die Energie des Steins sie wirklich beschützt, dann weiß auch Vorlesh das. Warum ist sie dann noch hier?

Es muss einen Weg geben, wie sie uns trotz der Energie des Steins schaden kann. Damian schickt ein Stoßgebet zu Iomedae und Pharasma und öffnet die Augen.[1].

"Versprüht euer Gift, Areelu, es wird euch nichts helfen. Die Götter sind mit uns. Die Macht Iomedaes schützt uns, auch an diesem widernatürlichen Ort und selbst vor eurer verdorbenen Essenz. Ihr mögt die Architektin der Weltenwunde sein, aber mit der Macht der Götter haben wir eure Pläne vereitelt. Wir wissen das und ihr wisst das auch. Eure Trugbilder sind nicht mehr als das. Illusionen. Sie werden uns nicht verleiten, euch und euren Lügen anheim zu fallen oder das Schwert gegen euch zu erheben, welchen Nutzen das für euch auch immer haben würde. Und wenn ihr uns bis in alle Ewigkeit mit den schrecklichsten Bildern foltern wollt, ihr werdet uns nicht brechen."

Damian senkt seinen Schild und atmet tief durch. Tatsächlich fühlt er sich ganz leicht. Die Last, die bis eben noch auf seinen Schultern lastete, scheint fort zu sein. Das hier ist das Ende. Doch sie haben das Unmögliche erreicht und Damian ist bereit, vor Pharasma zu treten. Seinen Zauber beendend, sinkt er zu Boden.

"Wir sind am Ende unseres Weges angekommen, Freunde. Was auch immer nun geschieht, es liegt nicht mehr in unserer Hand."
 1. Wahrnehmung: 36.
« Letzte Änderung: 17.03.2017, 17:53:16 von Damian »

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