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Autor Thema: Kapitel I: Wen die Muse küsst  (Gelesen 17369 mal)

Beschreibung: Ein Semesterstart mit neuen Perspektiven

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Dieter von Stein

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Kapitel I: Wen die Muse küsst
« Antwort #45 am: 26.05.2016, 18:26:23 »
"Du redest Unsinn, Yankee. Warum sollte ein verdammter Tommy sein Stück Unendlichkeitskonzert nennen? Wenn du dich profilieren willst, geh woanders hin und lass uns weitermachen. Aber um mich von dir auf den Arm nehmen zu lassen ist mir meine Zeit zu schade." Ganz sicher kann sich Dieter nicht sein ob nicht doch was an den Worten des Amerikaners dran ist[1]- aber auf Spielchen hat er noch weniger Lust- vor Allm, weil er die Zeit mit der schönen Tiffany genießt- und Ricky ihm gerade seinen Moment des Triumphes, in dem sich Dieter als Anführerperson hervortun wollte und sie mit seiner meisterhaften Interpretation des Stückes beeindrucken wollte, gehört versalzen hat. Etwas energischer als geplant dreht sich Dieter zum Klavier. Legt die Hände auf die Tasten- und beginnt zu spielen. Kanalisiert wie so oft unterdrückte Wut in energisches Spiel. Folgt den Noten auf dem Blatt vor sich, ohne sich noch weiter von dem amerikanischen Besserwisser reinreden zu lassen, sich schon darüber ärgernd, ihn überhaupt angehört zu haben. Engländer. Als ob. Engländer und brauchbare Musik komponieren ist fast wie Amerikaner und Kultur besitzen. Verdammtes Arschloch.
 1. Ich hab auch OT kein Plan ob sich Ricky das spontan ausdenkt oder er wirklich Ahnung hat

Changeling

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Kapitel I: Wen die Muse küsst
« Antwort #46 am: 27.05.2016, 11:59:15 »
Ayleen ist sich nicht ganz sicher, doch sie hat das vage Gefühl[1], als sei die sonst so kesse und von ihren Lehrern des Öfteren wegen unmädchenhafter Streitlust getadelte Laura Ann reichlich rasch mit ihrem Protest gegen Dieters forsches Vorgehen verstummt. Ein so passives Verhalten hätte sie von jeder beliebigen anderen Mitschülerin erwartet – aber ausgerechnet von Laura Ann..? Dabei wirkt diese weder eingeschüchtert noch überfahren – eher schon... zufrieden..?

Auch Dieter wundert sich für einen kurzen Moment über das schnelle Einlenken Laura Anns[2], die für gewöhnlich als recht kratzbürstig gilt, weil sie zumindest mit ihrem Mundwerk schon so einige männliche Mitschüler ziemlich selbstbewusst angegangen ist. Er wird allerdings von Tiffany rasch wieder auf andere Gedanken gebracht, als er deren Blicke gespannt – oder sogar angespannt? – auf seinen Händen ruhen sieht, kaum dass sie die Tasten berühren. Was das Mädchen angeht, scheinen seinen Bemühungen um Aufmerksamkeit nicht ganz umsonst gewesen zu sein.

Laura Ann dagegen mustert Ricky und schürzt wieder die Lippen. "Was für'n Ding? Multiharmonik? Davon hab' ich noch nie gehört" kommentiert sie sichtlich zwischen leisem Spott und einem gewissen Interesse schwankend. Die Art, wie sie ihren Mitschüler nachdenklich betrachtet (und die nach den Erfahrungen der anderen mit ihr so gar nicht zu ihrem gewöhnlichen, ziemlich unbekümmerten Verhalten passt), weist darauf hin, dass sie ähnlich wie Dieter nicht so recht weiß, ob sie ihm glauben soll oder nicht. "Ungewöhnliche Sachen? Bloß weil man die Musik spielt?! Klingt mir ganz schön verdreht – die in Europa sind glaube ich alle so'n bisschen komisch" meint sie dann flapsig, reibt sich aber dabei doch mit dem Zeigefinger einen Nasenflügel, als sei sie am Nachdenken. Tiffany sieht auf und schaut die anderen mit recht großen, furchtsam wirkenden Augen an. "Und wenn nun doch was dran ist..? Lasst es uns doch lieber nicht versuchen..! Ich weiß nicht, ich habe immer noch ein ungutes..." Sie verstummt, als Dieter unvermittelt loslegt. Auch die übrigen horchen auf – und Dieter selbst hat das sichere Gefühl, hier etwas zu spielen, das wirkliche Musik ist[3]! Unbeschreiblich, wie diese Klänge erst den Raum füllen würden, wenn man in einer gut eingeübten Gruppe von Musikern zusammen spielte..!
 1. 1 Erfolg auf Perception + Empathy
 2. Ebenfalls 1 Erfolg auf Perception + Empathy
 3. 3 Erfolge auf das Spiel und damit eine hervorragende Interpretation

Ayleen Chepi Anitsiskwa

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Kapitel I: Wen die Muse küsst
« Antwort #47 am: 28.05.2016, 07:43:08 »
"Aha, endlich etwas mehr! Und es passt zu der anderen Geschichte. Das macht es zwar nicht unbedingt wahrer, aber zumindesst weniger leicht von der Hand zu weisen.", denkt Ayleen und will zunächst höflich sein und die anderen ausreen lassen. Doch dann wird Dieter ruppig und beginnt zuspielen. Es ist sicher eindrucksvoll, aber erzeugt keine vergleichbare Wahrnehmung. "Heißt das, es hängt vom Interpreten ab oder, ob gesungen oder ein Instrument verwendet wird?" Sie entscheidet sich für ein weiteres Experiment. Auf den Noten wählt sie mit Absicht eine andere Stelle als die, an der Dieter bereits ist und beginnt, diese mit leicht schnellerem Takt zu spielen, nur um sich dann noch zu vergreifen und einen vollkommen falschen Ton dazwischen zu schieben. Sie setzt ab und bittet um Entschuldigung. "Und was kommt nun beim Zuhörer an?"

An die Gruppe gewendet denkt sie scheinbar laut nach: "Schon aus den Anfangstagen des Krieges gab es eine Menge Fehlinformationen, aber immerhin ist das etwas Ähnliches wie die Geschichte der Herausgeworfenen und/oder Verschwundenen aus dem alten Jahrgang. Und über Multiharmonik kann man recherchieren. Lasst uns das doch machen für einige Zeit. Wer üben will oder sollte, kann das auch tun. Und dann treffen wir uns wieder und Vergleichen unsere Ergebnisse." Bisher wirkte sie meistens so zurückhaltend-verspielt, wie es von Mädchen ihres Alters erwartet wurde, doch jetzt tritt sie wesentlich ernster und ihrer Sache sicherer auf.

Ricky

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Kapitel I: Wen die Muse küsst
« Antwort #48 am: 29.05.2016, 05:39:57 »
Eigentlich möchte Rick über Dieters Bemerkung hinweggehen, kann sich aber dann nicht zurückhalten.
"Nur zu deiner Information: Ich bin kein Yankee!", läßt er den anderen Jungen in relativ gutem Deutsch für einen Ausländer wissen.
Dann lauscht auch er dem Klavierspiel, allerdings hält er sich zurück, irgendetwas zu spielen.
Bei Ayleens Mißgriff zuckt er kurz zusammen. Hat sie das absichtlich gemacht, weil sie ihm glaubt?
Als sie dann den Vorschlag macht, sich erst mal mehr über die ganze Sache rauszufinden, nickt er zustimmend.
"Ich weiß ja nicht, was ihr hier vorhabt. Aber es ist sicher besser, wenn ihr euch erst mal darüber informiert, was ihr da spielen wollt.
Wenn ihr möchtet, kann ich gerne behilflich sein, auch wenn mir das alles ein wenig unheimlich ist."
Bei seinem Angebot schaut er wieder zu Laura Ann, da sie für ihn immer noch die Rädelsführerin ist.

Changeling

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Kapitel I: Wen die Muse küsst
« Antwort #49 am: 02.06.2016, 11:08:52 »
Tiffany wirkt offenkundig erleichtert, als der Vorschlag kommt, vorerst einmal dem Nachforschen den Vorrang zu geben. Sie ist ein wenig blass[1] und nickt stumm, aber sehr beredt. Laura Ann dagegen verzieht die Lippen und sieht für einige Momente aus, als würde sie schmollen. Doch schließlich seufzt sie theatralisch und meint: "Na gut, na gut... also von mir aus." Ihre Blicke wandern zu den Notenblättern, worauf sie aufsteht und danach greift. "Aber das eine könnt ihr mir glauben: Ich mache keinen Rückzieher, ganz gleich, was ihr rausfindet" stellt sie fest.
 1. Wurf auf Perception + Alertness gegen 7 für alle außer Dieter, der mit seinem Spiel beschäftigt war

Changeling

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Kapitel I: Wen die Muse küsst
« Antwort #50 am: 09.06.2016, 13:25:05 »
Alle miteinander verwirrt und womöglich auch aufgeregt ob der eigentümlichen Auswirkungen der Musik auf ihre Nerven, beschließen die Internatsschüler, Ayleens Vorschlag zu folgen und sich getrennt voneinander weitere Informationen zu beschaffen, bevor sie sich weiter mit dem Unendlichkeitskonzert selbst befassen. Laura Ann meint zuversichtlich: "Ich denk', ich kriege da noch mehr raus. Wär' ja gelacht..!" Dann wendet sie sich grinsend an Tiffany: "Und du versuchst mal, ob du noch was in der Bibliothek rauskriegst, Söckchen. Die alte Douglas gibt dir bestimmt die Schlüssel – du bist ja ihre bravste Schülerin." Tiffany nickt nur, wobei sie den Blick senkt, um ein deutliches Erröten zu verbergen. Ob sie wegen der offenkundigen Beobachtung so reagiert, dass sie bei den Lehrern relativ hoch im Ansehen steht –was fast jeder weiß – oder wegen des interessanten Spitznamens, ist nicht zu erkennen. Beide Mädchen machen daraufhin Anstalten zum Aufbruch. Laura Ann sammelt allerdings zuvor noch die Notenblätter ein und grinst: "Nicht dass ich euch misstraue, aber es hat mich ganz schön Mühe gekostet, da 'ranzukommen."

Ayleen Chepi Anitsiskwa

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Kapitel I: Wen die Muse küsst
« Antwort #51 am: 13.06.2016, 18:46:49 »
Ayleen ist zufrieden damit, dass die anderen ihrem Vorschlag folgen. Das Hilfsangebot von Rick nimmt sie mit einem freundlichen Lächeln an: "Wir sind einfach neugierig, was es mit diesem faszinierenden Stück auf sich hat und wie gesagt, du und deine Unterstützung sind uns willkommen." Sie wirft einen kurzen Blick zu Dieter rüber, der anderes signalisierte, stellt dann aber die Violine weg und meint zu den Mädchen: "Laura, ich würde gerne die eine oder andere Passage oder Notiz abschreiben, um Vergleichsmaterial zu haben. Und Tiffany, lass uns doch gemeinsam in die Blbliothek gehen, zwie Paar Augen sind schneller." Sie grübelt bereits, ob ihr noch irgendeine Quelle einfällt, aber die meisten lagen außerhalb des Campus - Zeitungsarchiv, ältere Stadtbewohner und ähnliches. Und das Kollegium zu befragen war sie im Angesicht der Geschehnisse bei der letzten Gruppe nicht bereit. Das musste jemand machen mit weniger Gefahr, damit in Schwierigkeiten zu geraten und die Aufmerksamkeit auf sie zu ziehen. Aber sie würde die ein oder andere Passage noch einmal alleine für sich testen, am besten in einem kaum genutzten Teils des Campus, draußen unter freien Himmel.

Ricky

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Kapitel I: Wen die Muse küsst
« Antwort #52 am: 17.06.2016, 23:18:11 »
Ricky atmet erleichtert ein, als die kleine Gruppe zunächst beschließt, das Stück nicht zusammen zu spielen.
Fröhlich lächelt er Ayleen an, als sie sein Angebot akzeptiert.
"Ich schaue mal, was ich machen kann. Irgendwo wird man ja was dazu finden müssen."
Er hat auch schon die eine oder andere Idee, wo er suchen möchte.
Doch das Erste, was er macht, nachdem er sich versichert hat, daß die anderen nicht doch ohne ihn weitermachen, ist, den Fernsprecher aufzusuchen.
Ein Anruf bei seiner Mutter wird ihm keiner verwehren können. Ricky hoft, daß sie die alten Zeitungsseiten mit den Artikeln noch irgendwo hat. Schließlich ist der Krieg schon lange vorbei.
Entsprechend ist seine Mutter auch nicht gerade davon begeistert, auf den staubigen Dachboden zu gehen, um dort alten Kram zu durchsuchen. Allerdings kann Rick sie überreden, es dem Hauspersonal zu übertragen.
Jetzt kann er nur noch hoffen und warten.
Es fallen ihm Ayleens Worte ein, was das Paar Augen angeht. Wie wäre es mit ein paar Paar Augen.
So begibt auch er sich in die Bibliothek. Allerdings verläßt er sich eher auf sein Gefühl und schaut mal hier mal da, ob er etwas findet.[1] 
 
 1. Wits+Empathy vs 7: 1 Nettoerfolg

Changeling

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Kapitel I: Wen die Muse küsst
« Antwort #53 am: 20.06.2016, 14:36:54 »
Die Schüler trennen sich nach kurzer Besprechung und gehen vorerst ihrer Wege. Laura überlässt Ayleen die Notenblätter, so dass sie sich Notizen machen kann, und Tiffany begleitet sie sehr bereitwillig in die Bibliothek. Den Schlüssel erhält sie tatsächlich problemlos, wie es Laura Ann schon vorausgesagt hat. Die beiden Mädchen teilen sich ihre Suche ein und durchforsten die Bestände systematisch, was recht langweilig ist, aber schließlich doch zu brauchbaren Ergebnissen führt.

"Ein Blick in alte Folianten (Ayleen)" (Anzeigen)

Ayleens Versuche mit Teilstücken des Unendlichkeitskonzerts befriedigen sie hingegen nicht recht. Die Musik ist faszinierend, die Zeit vergeht beim Spielen in unheimlicher Geschwindigkeit, und immer wieder kommt für Sekundenbruchteile die Erinnerung an jenen Moment auf, als sie zum ersten Mal einen Akkord von Halls Werk hörte. Doch derselbe starke Effekt will sich einfach nicht noch einmal einstellen, während ihr Spiel sich in den Weiten des Campus verliert.

Ricky, der sich ebenfalls in der Bibliothek umschaut, hat mit der Multiharmonik einen guten Ansatzpunkt für seine Suche. Zu seiner riesigen Enttäuschung findet er zu diesem Stichwort jedoch kein einziges Dokument. Schon bald hat er die Suche in kreuzlangweiligen Listen und Verzeichnissen satt, und seine Gedanken beginnen zu schweifen... Er kann sich sehr lebhaft an die Blicke der anderen erinnern, als er in den kleinen Probenraum kam. Sie hatten alle miteinander etwas an sich, als seien sie gerade aus einem Tagtraum erwacht. Es steht ihm noch ganz deutlich vor Augen, dass er schon einmal eine Schülerin mit so einem Gesichtsausdruck gesehen hat. Ein süßes Mädchen, leider einen Jahrgang über ihm und daher wohl kaum interessiert. Doch er hat für sie geschwärmt, weshalb ihm ihr Blick noch genau in Erinnerung ist. Doch wo war das nur..?

"Augen, die man nicht vergisst (Ricky)" (Anzeigen)

Ayleen Chepi Anitsiskwa

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Kapitel I: Wen die Muse küsst
« Antwort #54 am: 25.06.2016, 07:08:46 »
Ayleen stört sich in keiner Weise an dem Bibliotheksbesuch. Sie arbeitet gerne alleine und geht dabei ruhig und methodisch vor. Wie üblich wird sie dafür belohnt mit einem interessanten Fund. Beim Lesen macht sie sich nebenher Notizen und organisiert, dass sie das Buch für längere Zeit ausleihen kann. Auf jeden Fall ist der Zusammenhang zwischen dem Komponist, dem Stück und der Multiharmonik nun stärker gesichert. Trotz der zurückhaltenden und vorsichtigen Formulierungen des Autors empfindet sie dessen Thesen zu ihrer eigenen Situation passend. Sie hätte sich zwar nie zu den 'psychisch labilen' gezählt, ist aber auf jeden Fall beunruhigt. "Wenn wir wirklich darüber krank werden können, sollten wir die Finger davon lassen."

Auf der anderen Seite stellen ihre Experimente alleine augenscheinlich keine Gefahr für sie dar, sodass sie diese immer weiter ausdehnt - Sie schreibt immer mehr von den Noten ab und übt jede Stimme einzeln und alleine ein. Auch wenn die seltsame Wirkung ausbleibt (was sie beruhigt), so ist es ihr doch ein Vergnügen, zu lernen und zu spielen.

Wie schon bei ihrem Buchfund möchte sie zunächst alles komplett für sich erfasst haben, bevor sie den anderen davon Mitteilung macht. Allerdings hält sie sich, solange sie mit dem Buch oder anderen lokal nicht gebundenen Aktivitäten beschäftigt ist, häufig in Tiffanys Umgebung auf, um Dieters Avancen zu bremsen.

Ricky

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« Antwort #55 am: 26.06.2016, 01:14:10 »
Rick versucht sich zu erinnern, welchen Film Debby gesehen hatte. Hatte er sie nicht sogar angesprochen und danach gefragt, um sie in eine Unterhaltung zu verwickeln?
Während er noch so in Erinnerungen schwelkt, kommt dann auch schon der Bus.
Auf der Rückfahrt ins Internat holt er dann die Zeitungsausschnitte aus dem Umschlag und schaut sie noch mal durch. Viel wird er wohl nicht erfahren, aber zumindest kann er den anderen beweisen, daß er kein Aufschneider ist, wenn er sie ihnen zeigt.
Immerhin ein kleiner Erfolg. Bin gespannt, ob die anderen auch was gefunden haben.

Changeling

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Kapitel I: Wen die Muse küsst
« Antwort #56 am: 27.06.2016, 11:42:00 »
Ayleens Versuche mit dem Stück versetzen sie zwar nicht mehr in die traumhafte Stimmung wie beim ersten Mal, doch es wird ihr schnell eine angenehme Gewohnheit, verschiedene Passagen bei jeder guten Gelegenheit zu spielen. Immer wieder hat sie das eigenartige, aber faszinierende Gefühl, als spiele sich diese Musik von ganz allein. Es ist reine Entspannung – oder wäre es zumindest, würde sie nicht immer wieder von Mitschülern gestört, die langsam aber sicher neugierig zu werden beginnen. Und sie merkt nach und nach, dass es auf dem Gelände des Internats kaum einen Ort gibt, an dem man wirklich ungestört sein kann.

Ein durchdringender Blick (Ayleen) (Anzeigen)

Ricky versucht sich auf den Film zu besinnen, doch er hat nur noch die vage Erinnerung an einen alten romantischen Schinken – genau die Art von Film, in den die Mädchen des Internats gern in ganzen Gruppen gehen, um Mengen an Konfekt und Taschentüchern zu verbrauchen, die für jemanden mit einem geringen Taschengeld ganz beachtliche Ausgaben darstellen. Doch wenn er sich recht erinnert, hat er es sonst nie erlebt, dass eine der Schnulzen auf die Schülerinnen einen derartigen Eindruck gemacht hat. Meist verlassen sie das Kino angeregt durcheinander schnatternd und fröhlich, trotz aller drinnen vergossenen Tränen. Debby wirkte irgendwie... anders. Ernster.

Er sinniert noch über das Kino und den Betreiber, einen alten, spindeldürren Mann, der manchmal ein wenig unheimlich wirkt, als er im Bus zurück ins Internat sitzt. Der Umschlag auf seinem Schoss enthält tatsächlich diverse Zeitungsausschnitte und einen Brief seiner Mutter mit den üblichen Mahnungen, ja recht fleißig zu sein und sie stolz zu machen, zudem mit dem Hinweis, er möge doch sorgfältig mit den Ausschnitten umgehen, die ihr teure Erinnerungen seien.

Seltsame Begebenheiten (Ricky) (Anzeigen)

Ricky

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« Antwort #57 am: 02.07.2016, 00:47:35 »
Wieder in Gatsburg angekommen, überlegt Rick, ob er nicht noch kurz Debbie suchen soll. Aber er entschließt sich dagegen; warhrscheinlich kann sie sich noch viel weniger als er erinnern.
Stattdessen versucht er die anderen zu finden und schlägt ihnen ein Treffen nach dem Abendbrot vor, wenn sie alle Freizeit haben.
Dort können sie ihre Erfolge dann miteinander vergleichen.
Als Ort erscheint ihm der Probenraum, in dem er die kleine Gruppe aufgestöbert hat, sehr passend.

Ayleen Chepi Anitsiskwa

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« Antwort #58 am: 04.07.2016, 08:24:25 »
Ayleens Interesse für das Stück beginnt sich zu verringern, da sie immer weniger Rückzugsorte findet, an denen sie in Ruhe und alleine üben und ausprobieren kann. So widmet sie sich mehr dem Studium des Buches und Tiffany, wenn sie denn Zeit findet neben ihren anderen Aufgaben. Dabei fällt ihr Eddys Verhalten auf. Sie ignoriert ihn entweder oder starrt ohne Ausdruck zurück, doch schließlich wird es ihr zu bunt. Sie nutzt eine ruhige Phase wo nur Tiffany und sie auf dem Zimmer sind und fragt sie geradeheraus: "Ist dir aufgefallen, dass du anscheinend Dieters und Eddys Interesse geweckt hast?"

Laura, sie wie immer leicht zu finden ist, ist sofort einverstanden und gibt den anderen beiden Mädchen ihres Zimmers gleich Bescheid. Dieter zu informieren überlässt sie allerdings Ricky. Ayleen braucht nach dem Essen ein wenig, um den Schlüssel zu organisieren und lässt die anderen damit ein wenig vor der Tür stehen. Als sie endlich ankommt und aufschließt, hat sie neben ihrer Tasche auch noch einen dicken Wälzer von Buch dabei. Zunächst ohne ein Wort der Entschuldigung oder Begrüßung schließt sie der Gruppe den Raum auf.

Changeling

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Kapitel I: Wen die Muse küsst
« Antwort #59 am: 04.07.2016, 14:01:05 »
Tiffany hat bei Ayleens direkter Frage den Eindruck gemacht, als sie ihr die Angelegenheit sehr unangenehm. "Ich habe wirklich nichts getan..!" hat sie gleich auf deren Erkundigung hastig versichert. "Na ja... ich meine, dieser Dieter scheint ein netter Junge zu sein, auf seine Art" fügte sie dann recht zögerlich hinzu und beschäftigte sich plötzlich sehr eingehend mit ihren Hausaufgaben, über die sie sich sehr tief beugte. Es dauerte eine ganze Weile, bis sie sich wieder vernehmen ließ: "Eddy... ich weiß, dass die meisten Mädchen ihn total toll finden, aber..." Ein hilfloses Schulterzucken folgte. "...irgendwie macht er mir Angst. Ich weiß auch nicht, er sagt nichts und tut auch nichts, er schaut mich nur immer so an..." Dann ist sie wieder verstummt[1].

Als sich die Schüler erneut in dem kleinen Probenraum versammeln, huscht Tiffany in Laura Anns Kielwasser herein und setzt sich gleich still wie ein Mäuschen auf einen der freien Stühle. Ihre Freundin dagegen wirkt selbstbewusst wie immer. Sie lässt sich recht undamenhaft auf einen anderen Stuhl plumpsen und schlägt die Beine in einer Weise übereinander, die ihr im Beisein eines Lehrers einen Eintrag ins Klassenbuch eintragen würde. "Na, wie steht's, habt ihr noch was rausgefunden?" eröffnet sie unbekümmert und ebenfalls ohne Gruß die Unterhaltung, kaum dass die Tür geschlossen ist. "Also ich jedenfalls hab' da was gehört, bei dem ihr glatt umkippt!" platzt sie dann gleich darauf heraus. Ihrem herausfordernden Grinsen ist unschwer zu entnehmen, dass sie nur darauf brennt, nach Einzelheiten befragt zu werden.
 1. Probe auf Charisma + Empathy (wahlweise Manipulation + Empathy) gegen 8, falls Ayleen ihr noch mehr entlocken möchte

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