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Autor Thema: Kapitel I: Wen die Muse küsst  (Gelesen 17147 mal)

Beschreibung: Ein Semesterstart mit neuen Perspektiven

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Ayleen Chepi Anitsiskwa

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Kapitel I: Wen die Muse küsst
« Antwort #60 am: 08.07.2016, 08:28:20 »
"Mit Dieter sei vorsichtig, ich habe von mehreren gehört, dass er ziemlich fies gewesen wäre. Und das Selbstbewusstsein ist mehr als gesund.", spricht Ayleen ihre Skepsis aus. Tiffanys Unwohlsein bei der Frage im Allgemeinen nimmt sie zwar wahr, geht aber nicht darauf ein. Stattdessen pflichtet sie ihr bei: "Ja, Eddy kann einschüchternd wirken, so einen unfreundlichen Blick habe ich schon mehrfach abbekommen." Als Tiffany dann still bleibt, ist sie es auch zunächst. Schließlich erhebt sie sich und berührt kurz ihre Schulter: "Ich kann es verstehen, wenn es dir nicht leicht fällt, darüber zu sprechen. Mir ist nur eins wichtig: Sei dir sicher, wenn du Probleme hast, kannst du mit mir sprechen und ich werde dir helfen!" Etwas endgültiges schwingt in ihrer Stimme mit[1].

Ayleen betritt als letztes den Raum, nachdem sie alle anderen vorgelassen hat, und schließt die Tür, lässt den Schlüssel aber stecken. Die ständigen plötzlich aufgetauchten Zuhörer bei ihren Proben für sich allein will sie nicht wiederholen. Für Lauras Art, sowohl Auftreten als auch Brennen auf Erzählen, ist sie anscheinend blind. Sie begrüßt die anderen endlich, wenn auch ohne ihr sonst übliches gekünsteltes Lächeln: "Schön, dass ihr alle gekommen seid. Lasst uns unsere Erkenntnisse vergleichen. Ich habe dieses Buch aufgetrieben." - Sie zieht es aus ihrer Tasche und hält es hoch. - "Es ist schon etwas älter und sehr wissenschaftlich, Herr Hale wird jedoch namentlich erwähnt. Zusammengefasst geht es darum, dass Musik zum Teil nicht nur Emotionen beeinflussen kann, sondern leichter angreifbarere Psychen auch Halluzinationen bis zur Wahnvorstellung erleiden können." Trotz des heftigen Inhalts bleibt Ayleens Stimme sachlich.
 1. Charisma+Empathie: 1Erfolg

Changeling

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Kapitel I: Wen die Muse küsst
« Antwort #61 am: 08.07.2016, 13:00:19 »
Tiffany schweigt auf Ayleens Warnung, doch ihr Nicken wirkt recht unbehaglich. Dann schaut sie zu Boden und scheint lautlos zu seufzen. Auf die Zusprache ihrer Mitschülerin hebt sie den Blick wieder, lächelte etwas und meint: "Das ist echt lieb von dir!" Trotzdem sie ehrlich erfreut scheint, dauert es jedoch eine Weile, bis sie sich entschließt, weiter zu sprechen. Die schlanken Hände des Mädchens liegen auf ihrem Schoß und bewegen sich unruhig. "Na ja, es ist so... weißt du, das klingt vielleicht komisch, aber... ich habe von Eddy geträumt. Mehrmals schon." Nach einer Sekunde völliger Stille sieht sie hoch und läuft puterrot an. "Also nicht wie du vielleicht denkst!" versichert sie dann hastig. Verlegen spielt sie mit einer Haarsträhne. "Es ist immer derselbe Traum: Ich bin in einem dunklen Wald und habe schreckliche Angst. Aber ich weiß, dass ich durch den Wald muss, keine Ahnung, warum. Und ich höre irgendwo hinter mir Geräusche im Dunklen. Ich versuche schneller zu laufen, aber die Geräusche kommen immer näher! Und jedes Mal, wenn ich mich umdrehe, sehe irgendwo hinter mir eine finstere Gestalt... und ich weiß, das ist Eddy... und er schaut zu mir rüber... ich will weglaufen, aber es geht nicht..!" Ihre Stimme ist während der Erzählung immer leiser geworden, bis sie nur noch flüstert. Tiffanys Augen scheinen Ayleen nun regelrecht schreckgeweitet – sie sieht tatsächlich aus, als hätte sie sich ganz in ihren Traum hineingesteigert. Und... ja, sogar ihr Puls rast, was man an ihrem Hals deutlich sehen kann...

Ricky

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Kapitel I: Wen die Muse küsst
« Antwort #62 am: 09.07.2016, 23:26:05 »
Rick hat kein Problem damit auf Laura Anns Enthusiamus einzugehen.
Mit einem auffordernden und freundlichen Lächeln spricht er sie dann auch darauf an.
"Na dann erzähl mal, was du so Tolles gehört hast!"
Seine Zeitungen hält er erst mal vor sich auf dem Schultisch gestapelt, an den er sich gesetzt hat.
Aufmerksam betrachtet er alle Anwesenden, ob sich bei ihnen Anzeichen einer Veränderung zeigen.
Gerade nach Ayleens Hinweis auf psychische Veränderungen ist er gespannt.

Changeling

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« Antwort #63 am: 10.07.2016, 11:15:10 »
Während Tiffany still und bescheiden wartet, wie man es von ihr kaum anders gewohnt ist, verzieht Laura Ann die Mundwinkel. Sie scheint nicht sehr begeistert darüber, dass ihre wohl mehr rhetorisch gemeinte Frage von Ayleens Seite tatsächlich mit einem Fund beantwortet wird. "Mh... nicht schlecht" meint sie mit merklich gebremster Begeisterung. Auf Rickys Aufforderung dagegen reagiert sie mit einem breiten Grinsen. Indem sie sich eine Strähne aus der Stirn pustet, versucht sie die Aufmerksamkeit der anderen wieder zu erlangen. "Na dann passt mal auf..." Sie schnippt sich ein imaginäres Stäubchen vom Rock[1], lehnt sich zurück und meint dann: "Also: Ich war drüben in Gatsburg, beim Doc, und ihr glaubt nicht, was ich da gehört hab'!"

Nach der unvermeidlichen Kunstpause fährt sie fort: "Ich habe mich mit der Frau vom Sheriff unterhalten – so 'ne alte Schreckschraube, an der man nicht vorbeikommt – die hat ihre Ohren überall..! Na ja, und da hab ich so 'ne kleine Bemerkung über die Sache damals fallen lassen. Ihr wisst schon, mit diesem Burton, den sie rausgeschmissen haben wegen der Sache mit dem Konzert. Und darauf erzählt mir doch die Alte, dass das 'ne Riesensache war damals..! Hat nur so gut wie keiner mitbekommen." Ihre Augen leuchten, als sie genüsslich mit den Armen gestikuliert, um ihren Erfolg zu unterstreichen. "Den hat nicht mal der Sheriff selbst vernommen. Er wollte, aber er kam nicht dazu. Da tauchten ganz plötzlich irgendwelche Behördentypen in Anzügen auf, CIA oder was weiß ich. Die haben Burton in die Mangel genommen und dann einfach eingepackt und..." Sie pfeift schrill. "...zisch, war er weg, auf Nimmerwiedersehen! Das ist doch'n Ding, oder nicht? Ich wette, der Kerl war so 'ne Art Alien!"
 1. Und Ayleen fällt auf, dass sie darunter echte, sündhaft teure und von der Schulleitung nicht gern gesehene Nylons trägt.

Ayleen Chepi Anitsiskwa

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« Antwort #64 am: 12.07.2016, 08:04:38 »
Ayleen versucht beruhigend zu lächeln und in den Arm zu nehmen. "Du Arme, dass ist wirklich nicht schön. Wenn er dir soviel Furcht einflösst, dann müssen wir dagegen etwas machen! Wie lange geht das schon?" Ihre Vermutung ist, dass sein Verhalten sie so nachhaltig verstört, dass es bisin ihre Träume verfolgt. Daher beginnt sie, Tiffany zu beruhigen durch Anwesenheit und Hilfsangebote und versucht, den Einfluss von Eddys Bild dadurch zu mindern, dass sie es lächerlich macht[1].

Auch auf Rickys Eingehen auf Lauras Forderung nach Aufmerksamkeit reagiert Ayleen nicht. Sie registriert die Nylonstrümpfe und rollt innerlich mit den Augen - Ihr gefallen Lauras ständige Provokationen keinesfalls. Ihre Erzählung beunruhigt sie umso mehr. Auch wenn sie davon ausgeht, dass die Quelle die Vorgänge nicht ganz korrekt widergegeben hat, so passt es doch zumindest zum plötzlichen Verschwinden. Sie fragt sich, wie die Behörden von der ganzen Sache Wind bekommen haben und was sie sich von diesem Fang erhofft haben. Ihr Tipp lag eher beim FBI, die waren für Inneres zuständig und das CIA war nur schlicht sehr neu. Ihr Gesicht spiegelt Besorgnis wieder, als sie sagt: "Das ist wirklich erschreckend. Ih kann mir zwar irgendwie nicht richtig vorstellen, wie ein altes Musikstück solche Reaktionen provoziert, aber es klingt nicht gut. Im Visier irgendwelcher Ermittler möchte ich uns nicht sehen." Ihr Blick fällt auf die anderen im Raum: "Habt ihr noch etwas?"
 1. Angebot: Manipulation und Medizin (Psychologie) mit 7,8,9

Ricky

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Kapitel I: Wen die Muse küsst
« Antwort #65 am: 14.07.2016, 22:52:48 »
Ricky schaut nach Laura Anns Bericht ein wenig kritisch in die Runde.
"Na, das ist ja mal was."
Dann hebt er wenig theatralisch die Zeitungen hoch, die er mitgebracht hat.
"Meine Mutter hat mir die Ausschnitte geschickt, in denen die Geschicht mit der Uraufführung steht, falls die jemand selbst lesen möchte.
Aber interessanter ist das hier!"
Diesmal macht auch er eine Kunstpause, bevor er die letzte Zeitung hoch hält.
"Da steht drin, daß jemand, der sich wohl für Hall hielt, aufgetaucht ist. Und gerade als sie ihn untersuchen und näher befragen wollten..." dann ahmt er Laura Anns Pfiff nach...."Zisch! War er, ohne Spuren zu hinterlassen, wieder verschwunden."
Ricky legt die Zeitungen wieder auf den Tisch, damit jeder der möchte, sie sich nehmen kann.

Changeling

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Kapitel I: Wen die Muse küsst
« Antwort #66 am: 15.07.2016, 11:29:47 »
Auch wenn Tiffany sich in Ayleens Armen leicht versteift, wirkt deren Trick zum Teil tatsächlich: Die schüchterne Schülerin muss leise lachen, als sie Eddy derart veralbert[1]. Das scheint einen Teil ihrer Nervosität erfolgreich zu vertreiben. "Ich weiß nicht genau... erst seit ein paar Nächten." Auf Ayleens Hilfsangebot hin wirkt sie ein wenig erschrocken. "Ach, er kann ja nichts dafür – es liegt doch an mir! Ich bin immer schon so" meint sie hastig. "Es geht bestimmt bald wieder vorüber" fügt sie mit wenig Überzeugungskraft an und knetet ihre Finger.
 1. Was übrigens ein Erfolg ist, der dir einen Willenskraftpunkt zurückbrächte, hättest du einen ausgegeben und eine entsprechende Natur wie Caretaker – nur so, damit wir ein wenig in die Regeltechnik kommen ;-)

Changeling

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Kapitel I: Wen die Muse küsst
« Antwort #67 am: 15.07.2016, 11:31:22 »
Laura Ann grinst und winkt dann leichthin ab. "Ach was – das lag doch nicht an der Musik! Das war, weil da jemand verschwunden ist, jede Wette! Die Alte vom Sheriff hat mir's ja erzählt: Es gab 'ne Anzeige wegen Entführung oder so. Aber bevor er viel rausgebracht hat, kamen dann diese Typen und haben Burton mitgenommen. Na, und ihr Alter hatte wohl nicht den Mumm dazu, weiter nachzufragen. Das ist mir vielleicht'n Mann..." meint sie spitz, mit ihrem üblichen vorlauten Mundwerk.

Tiffany schüttelt auf Ayleens Frage stumm den Kopf, sie wirkt nervös, was bei Laura Anns Schilderung noch deutlicher hervortritt. Ganz gegen ihre Gewohnheit knabbert sie an ihren Fingernägeln. Rickys Eröffnung trägt offenkundig wenig dazu bei, sie zu beruhigen. Laura Ann dagegen grinst breit, mit einem Blick in Rickys Richtung. "Wow, das ist doch auch was! Hast dich wohl'n bisschen mehr reingekniet als der Sheriff..." Dabei funkeln ihre Augen, und sie schlägt die Beine wieder übereinander – ganz zufällig so, dass Ricky für einen Moment den Rand ihrer Strümpfe hervorblitzen sieht..? "Was meint ihr, haben den Kerl auch solche Anzugtypen geschnappt?" Tiffany zuckt automatisch die Schultern, doch Laura Anns Blick ruht hauptsächlich auf Ricky.

Ayleen Chepi Anitsiskwa

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Kapitel I: Wen die Muse küsst
« Antwort #68 am: 20.07.2016, 13:22:15 »
Ayleen lässt Tiffany los, sobald sie sicher ist, das es Wirkung gezeigt hat. Es war ihr selbst ungemütlich - eigentlich. Normalerweise vermeidet sie Nähe, um Problemen aus dem Weg zu gehen. Aber bei so einer hilfsbedürftigen Mitbewohnerin, da wollte sie ihr eine Alternative zu dem Chaoskind Laura-Ann bieten. Sie lächelt: "Und wenn nicht, wir helfen dir, dafür sind Freunde da."

Als Ricky seine Funde teilt, setzt sich Ayleen an den Tisch und beginnt, die Artikel zu überfliegen, um sich selbst ein Bild zu machen. Immerhin wirft sie ein kurzes: "Danke für eure Mühen, dass ist wirklich interessant." dazwischen. In ihrem Kopf beginnen sie einzelne Teile zusammenzufügen und mehrere Theorien werden formuliert. Schließlich beteiligt sie sich and er Diskussion, mit neutralem Gesicht und Ton: "Die Anzeige wegen Entführung gegen Burton könnte wegen der verschwundenen Schülerin seiner Klasse gewesen sein, mit welcher er dieses Stück einstudierte. Das alleine reicht nicht, um irgendwelche Geheimdienste auf den Plan zu rufen, zumal wir nichts über eine aktive Suche gefunden haben. Man könnte spekulieren, eigentlich hat die Multiharmonik verstörende Wirkung auf sie gehabt, sie verließ das Institut und der Mantel des Schweigens wurde darüber gebreitet, um keinen Skandal aufkommen zu lassen. Wenn es sich bei dem verwirrten Mann doch um Hall gehandelt hat, klingt es sehr, als wollte jemand etwas verbergen und er verschwand deswegen. Zumindest würde ich im Moment nicht ausschließen, dass 'der Kerl' ebenfalls von den Anzugträgern eingesammelt wurde.", so antwortet sie auf Lauras Frage.
Dann springt sie unvermittelt zu einem anderen Teil des Rätsels: "Das Buch beschrieb, dass die Multiharmonik starken Einfluss nehmen kann, Willensschwache hätten fehlerbehaftete Wahrnehmung, sprich: Halluzinationen. Sollte das Stück so etwas verursachen können, müssten wir dies bemerkt haben, oder? Und es wäre nicht geeignet, vor einem Publikum aufgeführt zu werden." Sie denkt an den eigenartigen Luftzug, den sie zwar mal bemerkt hat und das Gefühl, dass sich das Stück selbst spielt, aber sie hatte es nicht erneut hervorrufen können bei ihren Experimenten. Vielleicht ging es in diesem Fall den anderen anders, sie hofft, wenigstens einen aus der Reserve zu locken, ohne selbst Farbe bekennen zu müssen.

Ricky

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« Antwort #69 am: 21.07.2016, 00:50:28 »
Ricky läßt einen sehr offensichtlichen und längeren Blick auf Laura Anns Oberschenkel fallen.
Warum ihr nicht die Freude machen und ihre Versuche, Aufmerksamkeit zu erregen, annehmen.
Als dann Ayleen ihre Theorie vorbringt, konzentriert er sich aber wieder darauf. Allerdings wirft er Laura Ann noch einen Blick zu, um zu sehen, wie seine Reaktion ankommt.
"Ich bin mir gar nicht so sicher, daß die Anzugträger diesen späteren Hall geschnappt haben. Aber sicher ist jemand auf die Problematik der Multiharmonik aufmerksam geworden.
Deshalb sollten wir also auch ein wenig acht geben, denke ich."
Dann kommt ihm noch ein Gedanke.
"Sag mal, Laura Ann, warum bist du eigentlich so versessen darauf, daß Stück zu spielen?
Und möchtest du es nur im kleinen Rahmen machen?"

Changeling

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Kapitel I: Wen die Muse küsst
« Antwort #70 am: 21.07.2016, 12:34:37 »
Ayleens Bemühungen werden schließlich mit einem Lächeln und einem aufrichtig wirkenden "Danke" Tiffanys belohnt. Das Mädchen scheint zumindest für den Moment ein wenig getröstet und erleichtert[1].

Als die Diskussion der Schüler sich dem ersten Versuch zuwendet, einen Teil des Stücks zu spielen, wird Laura Ann, der offensichtlich etwas auf der Zunge liegt, merkwürdig still. Sie spielt am Saum ihres Rocks herum, wirkt aber nicht, als wolle sie Ricky noch weiter provozieren – obwohl der Schüler sich ziemlich sicher ist, dass sein interessierter Blick sie gerade eben noch erfreut hat, ihrem Grinsen nach zu urteilen. Eher scheint sie ihre Finger irgendwie beschäftigen zu wollen, während sie an ihrer Unterlippe nagt und vor sich hin schaut. "Versessen, was heißt versessen..." meint sie auf seine Frage und zuckt die Schultern. "Ich denke eben, es kann ja wohl kein Verbrechen sein, Musik zu machen, oder? Und außerdem will ich das verflixte Ding hören, und zwar komplett! Wenigstens einmal..!"

Zur Überraschung aller ist es dann Tiffany, die sich in die folgende Stille hinein zu Wort meldet. "Also... ich habe mir das bestimmt nur eingebildet, aber... na ja... ich habe etwas gesehen, als wir gespielt haben." Als die Blicke sich ihr zuwenden – Laura Anns mit ziemlichem Erstaunen – lächelt sie verlegen und errötet. "Das klingt bestimmt komisch" murmelt sie und senkt den Blick. "Aber ich habe eine weite Ebene gesehen. Eine... eine Graslandschaft, eine Prärie oder so was. Und mittendrin stand..." Nun wird sie puterrot. "...ein Schloss, oder eine Burg. Mit ganz schlanken, hohen Türmen! Und Fahnen, die im Wind wehten..." Es dauert einige Momente, bevor Laura Ann losprustet. "Also 'ne Burg, ja? Waren auch Ritter da? Tiffy, du hast echt 'nen Knall..!"
 1. Szene beendet, so Ayleen es dabei belassen möchte

Ricky

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« Antwort #71 am: 21.07.2016, 17:31:26 »
Bevor Laura Ann Tiffany noch weiter verunsichern kann, schaltet sich Rick ein.
"Laß mal, Laura Ann. Ayleen hat doch gesagt, daß diese Musik geeignet ist, Menschen stärker als normal emotional zu beeinflussen. Wenn Tiffany also unter dem Eindruck der Musik etwas Bestimmtes gefühlt hat, hat das vielleicht auch dazu geführt, daß sie etwas gesehen hat.
Wie ein Tagtraum."
Hier schaut er Tiffany beruhigend in die Augen.
"Passiert mir auch ständig, wenn ich draußen so vor mich hin spiele. Dann kommen mir Bilder in den Sinn, die für mich zur Musik passen."
Lieber läßt Rick den Teil von Ayleens Ausführung mit den schwachen Psychen weg. Seine Ausführung erscheint ihm für Tiffany geeigneter, damit sie nicht noch verschreckter wird.
Und seine steigende Besorgnis wegen des Stücks und seinen Auswirkungen auf eventuelle Musiker und Zuhörer behält er auch lieber für sich.

Ayleen Chepi Anitsiskwa

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« Antwort #72 am: 24.07.2016, 19:26:33 »
Zu Rickys Rat zur Vorsicht nickt Ayleen und hört anschließend gespannt den Antworten der beiden Mädchen zu.

An Laura gewendet widerspricht sie: "Es gibt schon verbotene Musik, teilweise nur die Texte, manchmal auch ganze Lieder. Meist dreht es sich aber um Politik oder Anpreisungen von unmoralischem Verhalten. Und manche Dinge werden einfach sanktioniert ohne Grundlage." - Eine gewisse Bitterkeit aus früherer Erfahrung schwebt mit in ihrer Stimme. - "Wenn unser Ziel einfach sein sollte, das Stück einmal im Ganzen zu hören, müssen wir daraus ja keine Veranstaltung machen und den Kreis kleinhalten."

Tiffany schenkt sie ein ermutigendes Lächeln und meint: "Kreativität und Sensibilität sind offiziell Eigenschaften, die dieses Campus zu fördern wünscht.""Auch wenn es meistens nicht so wirkt...""Und völlig von der Hand weisen würde ich die Wahrnehmung nicht. Zumindest gab es wie zufällig in dem Moment einen Luftzug, das könnte das Bild wesentlich gefördert haben."

Sie legt ihre Stirn in Falten und meint: "Falls wir uns weiter vertiefen, sollten wir aufeinander achten und vorsichtige Proben ansetzen. So stehen die Chancen besser, dass wir etwas mitbekommen, worauf hier hingedeutet wird." Ihr Finger ruht auf ihrem Buch. "Könnte es eigentlich sein, dass die Noten noch älter sind, als wir bisher wissen? Es ist immerhin eine alte Handschrift. Wollen wir nicht mal eine vergleichende Analyse mit unserem Wissen machen? Struktur des Stückes - Stil und Besetzung?"[1]
 1. Int+Mus>3Suc
« Letzte Änderung: 29.07.2016, 10:03:28 von Ayleen Chepi Anitsiskwa »

Changeling

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« Antwort #73 am: 25.07.2016, 11:38:03 »
Mit einem schwer interpretierbarem "Mh..." kräuselt Laura Ann die Lippen und schlägt wieder die Beine übereinander. Doch überraschenderweise hat das Mädchen keine schnippische Entgegnung auf Rickys Einwand. Stattdessen hört sie ungewohnt aufmerksam zu, als Tiffany zögerlich nickt. "Ja... so ähnlich. Es war nur so... so real! Wisst... wisst ihr, was ich meine..?" fragt sie mit einem verlegenen Lächeln in die Runde. Die ganze Sache scheint ihr peinlich, und offenkundig bereut sie bereits, sich überhaupt zu Wort gemeldet zu haben. Nervös streicht sie sich das Haar hinters Ohr. Auf Ayleens Zuspruch nickt sie dankbar.

Deren Idee lässt Tiffany nochmals nicken – was bei dieser Schülerin niemanden wundert. Es wäre das erste Mal, dass sie irgendjemandem nicht zustimmt. Laura Ann dagegen verdreht leicht die Augen. Es ist allgemein bekannt, dass sie in Sachen Theorie und Geschichte alles andere als beschlagen ist. Musik und Sport sind ihre Fächer, und natürlich ist sie im Cheerleaderteam des Internats die Wortführerin.

Als sich Ayleen in die Noten vertieft, wundert sie sich, dass ihr die Unstimmigkeiten nicht schon früher aufgefallen sind: Besetzung und Komposition wollen nicht so recht zueinander passen. Es sieht beinahe aus, als hätte der Komponist sich an den europäischen Klassikern des späten 18. und frühen 19. Jahrhunderts orientiert, an einigen Stellen jedoch Stilbrüche eingebaut, die man für gewöhnlich unter Musiktheoretikern als grobe Sünden ansieht.

Auch die Stimmen sind eher eigenwillig verteilt. Besonders scheint ihr die streckenweise tragende Rolle der Harfe und der Flöten hervorzustechen, während beispielsweise Blechbläser gar nicht vorgesehen scheinen. Alles in allem ist das Gesamtwerk recht verwirrend und sehr schwierig einer Entstehungszeit zuzuordnen[1]. Allerdings fühlt sie sich jetzt, da sie genauer darüber nachdenkt, stark an einige Stilelemente keltischer Musik erinnert. Erstaunlich, dass diese Mischung ein so harmonisch wirkendes Gesamtes ergibt...
 1. Ricky darf gern auch noch würfeln, Schwierigkeit 7, und wer sich in Intelligence + Science gegen 8 versuchen möchte, erfährt womöglich noch etwas über Schrift und ähnliche nichtmusische Aspekte

Ayleen Chepi Anitsiskwa

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« Antwort #74 am: 29.07.2016, 10:03:04 »
Ayleen lässt Tiffanys Frage unkommentiert stehen und wendet dem Thema keine weitere Aufmerksamkeit. Ihr ist zwar bewusst, dass ihre Beschreibung gut zu den Dingen passt, die ihre Großmutter ihr beschrieben hat als 'Gespräch mit den Geistern', will aber ihr kulturelles Erbe in dieser Umgebung nicht allzu deutlich machen. Fast schon auffällig intensiv stürzt sie sich in die Analysearbeit.

Ihr Schreibblock füllt sich in schnellem Tempo mit Unmengen an Notizen, Verweisen, Skizzen und ähnlichem. Zu Anfang wirkt es noch klar strukturiert, dann ergänzt sie immer wieder hier und dort etwas, fügt dazwischen und macht Verweise innerhalb des Dokumentes. Es tauchen auch immer mehr und mehr Fragezeichen und andere Zeichen der Unsicherheit auf. Währenddessen ist sie komplett still, hat eine krause Stirn und schmale Augen beziehungsweise Lippen. Sie ist vollkommen von der Tätigkeit eingenommen und springt zwischen den Notenblättern hin und her, ohne auf die anderen zu achten. Schließlich schüttelt sie den Kopf und reißt eine neue Seite aus ihrem Block, auf der sie die wichtigsten Punkte ihrer Arbeit zusammenfasst. Dann schiebt sie alles wieder auf einen Stapel und beginnt erneut, diesmal mit noch verkniffenerem Gesichtsausdruck, noch einmal durch das Stück zu blättern.[1]
 1. Int+Sci>3Suc
« Letzte Änderung: 29.07.2016, 10:03:58 von Ayleen Chepi Anitsiskwa »

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