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Autor Thema: Kapitel I: Wen die Muse küsst  (Gelesen 17367 mal)

Beschreibung: Ein Semesterstart mit neuen Perspektiven

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Changeling

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Kapitel I: Wen die Muse küsst
« Antwort #105 am: 12.11.2016, 19:29:57 »
Der Blick des alten Mannes huscht unter seinen buschigen Augenbrauen zwischen den beiden Schülern hin und her, bevor er sich wieder auf Ayleen konzentriert. "Ich vermute sehr, dass Sie zu dem Internat da drüben gehören, junges Fräulein" meint er mit einem vagen Wedeln der Hand in eine Richtung die durchaus die richtige sein könnte. "Und Sie sind sicherlich über Notizen von Burton gestolpert, die ihre Neugier geweckt haben." Seine Augen wandern zu Ricky hinüber. "Ich habe mich auch einmal von seinem Gerede blenden lassen, weil..." Er stockt kurz und macht dann brummend eine wegwischende Handbewegung. "...nun, jedenfalls kann ich Sie beide nur vor diesem Werk und allen ähnlichen warnen. Man... verliert sich sehr leicht darin! Und mancher findet nicht mehr seinen Weg zurück..."

Ricky

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Kapitel I: Wen die Muse küsst
« Antwort #106 am: 14.11.2016, 23:02:00 »
"Um ehrlich zu sein, ist eine unserer Mitschülerin über Burton ..... gestolpert. Wir haben rausgefunden, daß das Stück wohl von einem Engländer namens Hill ist. Auch dieser hat eine gewisse .... interessante Geschichte.
Und leider muß ich gestehen, daß mich ihre Warnungen jetzt noch neugieriger machen.
Was hat er denn so geredet?", hakt Ricky nach.
Eigentlich sollte er ja der Vorsichtige sein, aber jetzt, wo sie eine eindeutige Spur haben, wird er doch neugierig.

Ayleen Chepi Anitsiskwa

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Kapitel I: Wen die Muse küsst
« Antwort #107 am: 15.11.2016, 06:07:14 »
Ayleen nickt, als der Herr das Internat erwähnt. Sie will gerade zu weiteren Fragen ansetzen, da sie mit den Antworten wesentlich weniger als zufrieden ist, doch ist Ricky diesmal schneller. So hält sie sich zurück mit ihrem Nachbohren. An sich ist sie dagegen, sich in unnötige Gefahr zu begeben, weiß aber, dass, wenn sie es nicht in die Hand nimmt, die Sache wesentlich schlimmer ausgehen würde. Außerdem regen sie gutsväterliche Warnungen nur zum Dickkopf an. Sie lässt dem Alten erst Zeit zum Antworten, bevor sie nachbohrt: "Können Sie das bitte elaborieren mit der gefährlichen Verführung und dem Darin-Verlieren? Wie wappnet man sich dagegen? Und nochmal: Gibt es ähnliche, weniger gefährliche Stücke?" Ihr Blick wird durchdringend, während ihre Stimme noch den freundlich-höflichen Ton hält.

Changeling

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Kapitel I: Wen die Muse küsst
« Antwort #108 am: 15.11.2016, 22:17:39 »
"Hill..." meint Phelps, und seine Augenbrauen machen einen Hüpfer nach oben. Dann brummt er vor sich hin und scheint zu überlegen. "Verflixter Name... bedeutet doch nur Ärger..! Aber ich hatte ohnehin befürchtet, dass ich eure Neugier nicht dämpfen kann... die sitzt nämlich tief hier drinnen." Damit pocht er mit einem knochigen Finger gegen seinen Brustkorb. "Manche Leute sind besonders. Sie unterscheiden sich von den anderen und spüren das auch – sie wissen nur nicht, was es ist: Schwer greifbar, nicht zu beschreiben... aber da!" Seine Augen bekommen etwas unheimliches, fast scheinen sie stärker zu glänzen als zuvor.

Und eigenartigerweise gewinnen die beiden Schüler den Eindruck, dass auch der alte Filmprojektor neben ihm auf einmal einen... verschwörerischen Eindruck macht, ganz wie sein Besitzer. Phelps hebt den Finger warnend. "Es gibt keine Möglichkeit, dem Drängen nachzugehen, das ihr verspürt, die ohne Risiko wäre..!" Wieder scheint er zu grübeln und mit sich zu ringen. Dann meint er auffällig leise: "Ich werde euch mehr erzählen, euch zeigen, was man nicht erklären kann. Vielleicht ist es so einfacher. Besser jedenfalls, als euch auf eigene Faust herumprobieren zu lassen... ich weiß ja doch, wohin das führen würde..."

Vor dem Projektor auf und ab gehend brummelt er wiederholt – fast gewinnt man den Eindruck, er würde sich mit dem Gerät unterhalten. Von Ayleens stechendem Blick scheint er wenig mitzubekommen, oder er kümmert sich nicht darum. Schließlich bleibt er stehen. "Ja..! Ich werde es euch zeigen. Nur so werdet ihr verstehen... Doch wir müssen vorsichtig sein, ja, ja..! Vorsichtig – denn Gefahren birgt es nicht nur, den falschen Weg zu wählen! Es kann auch gefährlich sein, wenn die falschen Leute davon erfahren, denn dann..." In diesem Moment erklingen Schritte auf der schmalen Treppe hinter ihnen auf, und in den kleinen Raum tritt – sichtlich überrascht – Eddy.
« Letzte Änderung: 15.11.2016, 22:21:23 von Changeling »

Ayleen Chepi Anitsiskwa

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Kapitel I: Wen die Muse küsst
« Antwort #109 am: 17.11.2016, 17:48:50 »
Eigentlich ist Ayleen eine Menge Verschrobenheit gewohnt. Sowohl im Stamm als auch als Teil der Außenseiter musste sie mit mehr solchen Leuten Umgang pflegen als der Durchschnitt. Trotzdem begann der alte Mann und vor allem sein Filmprojektor ihr unheimlich zu werden. Zumindest ein wenig und sie drückte das Gefühl - wie so viele andere - weg. Sie fragte sch allerdings, ob sie ihm mehr vertrauen schenken sollte als den Dingen, die sie selbst erfahren hatte. Was könnte er tun, wenn er sie schon so sehr beeinflusste mit der Filmmusik? Gerade wollte sie auf die Worte des Herrn Phelps antworten, da tauchte Eddy auf.

"Was will der hier? Reichts nicht, Tiffany in Angst und Schrecken zu versetzen?", dachte sie und kurz huschte ein feindseliger Schatten über ihr Gesicht. Aber wirklich nur ganz kurz, dann setzte sie ihr Lächeln wieder auf und sprach mit begeistert schwingender Stimme: "Oh, der Film war ganz wunderbar, da konnte ich einfach nicht stillsitzen - ich freue mich soo auf den nächsten." Sie legte ihren Kopf schief und blinzelte: "Ja, ich habe ja schon verstanden, ich sollte hier nicht sein, aber sie waren so schnell weg...Ist gut, ich geh schon zurück, da kann ich die beiden Jungs ja gleich mitnehmen." Ihr Blick und Lächeln wanderte zu Eddy.

Ricky

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Kapitel I: Wen die Muse küsst
« Antwort #110 am: 22.11.2016, 05:20:20 »
Das wurde ja immer interessanter. Phelps scheint mehr zu wissen, als Ricky denkt. Und jetzt lädt der alte Mann ihn und Ayleen sogar zu einer Demonstration dieser Merkwürdigkeit ein. Selbst die Warnung vor Gefahr konnte ihn jetzt nicht mehr davon abbringen, mehr zu erfahren.

Grade wollte Rick nach den "falschen Leuten" fragen, als unversehens Eddy auftaucht.
Was sollten sie jetzt machen? Rick entscheidet sich Eddy die ersten Worte zu überlassen, dann können er und Ayleen darauf reagieren, was der andere Junge über ihr Hiersein vermutet.
Aber dann fängt seine Begleiterin schon zu reden an und er schließt sich ihrer Version an.
"Ja, es war einfach fantastisch. So intensiv hab ich noch keinen Stummfilm erlebt." Bevor er sich zum Gehen wendet, zwinkert er dem Projektor zu. Warum, weiß er selbst nicht so recht.
"Vielen Dank für die Zeit, Herr Phelps. Vielleicht finden sie später noch ein wenig Zeit, uns mehr über die Filme zu erzählen."

Changeling

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Kapitel I: Wen die Muse küsst
« Antwort #111 am: 23.11.2016, 16:00:05 »
Eddys Blick wandert sichtlich ratlos zwischen Phelps und seinen beiden Mitschülern hin und her. Der alte Mann verzieht bei deren Worten keine Miene. Er räuspert sich nur polternd und wirft Eddy einen forschenden Blick zu. Dann meint er, an Ayleen und Ricky gewandt: "Gut, gut... wir unterhalten uns nach der Vorstellung weiter. Jetzt will ich erst einmal hören, was der junge Mr. Clancy auf dem Herzen hat. Er hilft mir gelegentlich aus – interessiert sich für die gute alte Technik." Dabei legt er Eddy in einer recht altmodisch wirkenden Geste eine Hand auf die Schulter und scheint abwarten zu wollen, bis sich Ayleen und Ricky verabschiedet haben. Dennoch bleibt den beiden nicht verborgen, dass ihr Mitschüler und der Kinobesitzer einen kurzen Blick miteinander wechseln[1].

Die Augen der beiden Zurückbleibenden folgen ihnen auf ihrem Weg die schmale Treppe hinunter, das spüren die Schüler regelrecht, ohne es sehen zu müssen. Und Ricky hat den eigenartigen Eindruck, als habe der Projektor sein Zwinkern erwidert... Dann gelangen sie wieder in den Saal, in dem sich die Zuschauer mittlerweile wieder eingefunden haben, um nach der kurzen Pause den Rest der Vorstellung zu genießen.
 1. Perception + Empathy gegen 8, um diesen weiter zu deuten

Ayleen Chepi Anitsiskwa

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Kapitel I: Wen die Muse küsst
« Antwort #112 am: 26.11.2016, 18:57:57 »
Aleen schnappt überrascht auf, dass Eddy anscheinend aufgewühlter von der Begegnung ist als sie selbst und dass der alte Herr ihn beruhigen möchte. Möglicherweise hat sich gerade ihr Arsenal, Tiffany gegen ihn zu unterstützen, erweitert. Um nicht aus der Rolle zu fallen, schwatzt sie fröhlich weiter: "Vielen Dank, dann ist ja alles klar. Bis nachher." Diesmal winkt sie nur kurz den beiden Zurückbleibenden zu und wendet sich zum Gehen. Kurz vor Verlassen des Raumes kann sie es aber nicht lassen, noch einmal über ihre Schulter zu schielen.

Im Kinosall angekommen, stiefelt sie zielstrebig hindurch und verschwindet schnell auf dem stillen Örtchen (vor dem sich die Schlange kurz vor Ende der Pause in Grenzen hält), bevor sie zurückkehrt. Sichtlich ruhiger stellt sie ihre Tasche ab und lässt sich auf ihren alten Platz neben Ricky fallen. "Das verspricht interessant zu werden nachher - ist dir eigentlich auch etwas mit dem Projektor aufgefallen?", fixiert sie den Jungen neben sich mit dunklen Augen.

Ricky

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Kapitel I: Wen die Muse küsst
« Antwort #113 am: 26.11.2016, 23:28:03 »
"Das wäre schön, Herr Phelps. Ich freu mich schon auf den zweiten Film."
Mit einem fröhlichen, ungezwungenen Lächeln winkt auch Rick kurz, als er sich auf den Weg die schmahe Stiege hinunter macht.

Anders als Ayleen macht er sich gleich wieder auf den Weg zu seinem Platz. Als er durch die Stuhlreihen im Vorführraum geht, versucht er, noch ein wenig die Stimmung aus den Gesprächen der anderen Schüler aufzufangen. Dann läßt er sich auf den Sitz fallen und geht das Gespräch mit Phelps noch mal in Gedanken durch.
So ist er auch noch am nachdenken, als ihn Ayleens Ankunft aufschreckt. Kurz schaut er sie abwesend an, bevor er ihr antwortet. "Jaaahhh..., der war irgendwie .... bemerkenswert. Fast als würde er uns zuhören...." So ganz scheint Rick noch nicht wieder da zu sein.

Changeling

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« Antwort #114 am: 27.11.2016, 13:40:57 »
Die Stimmung im Vorführraum ist noch immer eigenartig, auch wenn viele der Zuschauer sich in der kurzen Pause die Beine im Freien vertreten haben, wie die frische Feuchtigkeit auf einigen Jacken, Mänteln und Regenschirmen bezeugt. Dieses Mal verstummt das Gemurmel, sobald das Licht bis auf die Notleuchten verloschen ist und Phelps – der mittlerweile wieder seinen Platz eingenommen hat –die ersten Akkorde ertönen lässt. Und wieder tauchen die beiden Schüler ganz in die Handlung des Films ein, der vor ihnen in Schwarzweiß über die alte Leinwand flimmert, neuerlich vergessen sie ihre Umgebung, und zum zweiten Mal brauchen sie einige Momente, bis sie nach dem Abspann wieder in die Wirklichkeit zurück finden.

Um sie herum stehen die ersten bereits auf, als das Licht wieder aufscheint, und greifen nach ihren Mänteln, Handtaschen, Schirmen. Alle scheinen beschwingt, dem Tonfall ihrer Unterhaltungen und den Mienen nach zu schließen, und niemand achtet auf die Internatsschüler. Lediglich Phelps, der langsam von seinem Hocker aufgestanden ist und sein Instrument dabei in einer fast zärtlichen Geste gestreichelt hat: Er schaut am Durchgang zu der steilen Stiege, die zu seinem Projektorraum führt, noch einmal unter seinen buschigen Augenbrauen zu den beiden zurück, bevor er durch die Tür verschwindet. Diese lässt er angelehnt, und der schmale Spalt wirkt wie eine Einladung...

Ayleen Chepi Anitsiskwa

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« Antwort #115 am: 29.11.2016, 23:13:57 »
Trotz das sie vorbereitet war, fängt die Musik erneut Ayleen. So braucht sie einen Augenblick, um zurückzukommen. Als sie es endlich ist, springt sie auf, erklärt Ricky, dass sie kurz ihrem Chauffeur Bescheid gibt, und läuft nach draußen. Sie beeilt sich, um wieder hinein zu schlüpfen, während noch nicht alle rausgegangen sind. Dann schließt sie zu den anderen auf und sollte ihr Mitschüler noch nicht nach hinten gelangt sein, würde sie sich nun auf den Weg machen, all ihre Sachen mitnehmend.

Ricky

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« Antwort #116 am: 07.12.2016, 14:37:34 »
Auch Rick braucht wieder einige Momente, um sich aus der Handlung des Films zu lösen, schaut sich dann aber um.
Ihm bleibt Phelps Aufforderung jenem zu Folgen nicht verborgen. Allerdings schaut er den anderen Schülern und Ayleen nach, als sie den Vorführraum verlassen. Ganz besonders achtet er darauf, ob sich Eddy auch nach draußen begibt. Denn eine erneute Störung möchte Ricky nicht riskieren.
Kurz blickte er noch mal auf ihre Plätze, denn falls Ayleen noch etwas liegengelassen haben sollte, würde er es natürlich für sie mitnehmen. Als er damit fertig war, begab er sich zur leicht offenstehenden Tür, um auf die junge Ureinwohnerin zu warten. So ganz allein wollte er dem älteren Herrn nach dessen Warnungen nicht gegenübertreten.

Changeling

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« Antwort #117 am: 08.12.2016, 16:04:08 »
Eddy kann Ricky nirgends entdecken, so sehr er sich auch in dem Kinosaal umschaut. Nun fällt ihm auch ein, dass er ihn gar nicht mehr aus dem Raum mit dem Projektor hat kommen sehen – ob er noch dort ist oder erst kam, als der zweite Film alle Aufmerksamkeit auf sich zog, ist schwer zu sagen... Ihm bleibt nur, auf Ayleen zu warten. Die Seitentür öffnet sich für die beiden Schüler auf leichten Druck mit einem leisen Knarren, und vor ihnen liegt wiederum die steile, enge Treppe, die von den matten alten Wandleuchten erhellt wird. Die schmale Stiege wirkt diesmal auf sie wie ein Tunnel. Ein Tunnel, der in die Tiefe eines Kaninchenbaus zu führen scheint...

Oben angelangt erkennen sie, dass Eddy bereits wieder – oder immer noch – da ist. Der sehnige Schüler lehnt mit dem Rücken an einer Wand und hat die Arme verschränkt. Der Blick, den er ihnen zuwirft, ist schwer zu interpretieren. Phelps sitzt neben dem Projektor, auf einem niedrigen Hocker und wirkt auf einmal sehr müde. Auch das Gerät selbst macht den beiden nun nicht mehr den Eindruck, als ob es so etwas wie ein eigenartiges Innenleben besäße. Es steht still und stumm neben dem dürren alten Mann, wie es sich für einen toten Gegenstand gehört.

Bei ihrem Eintreten sieht Phelps auf und wechselt erneut einen Blick mit Eddy. Seufzend bedeutet er ihnen, die Tür hinter sich zu schließen, worauf es für die vier Personen in dem kleinen, vollgestopften Raum sehr eng wird. "Nun, jetzt erwartet ihr wohl ein paar Antworten..." beginnt er und zieht ein großes, gewürfeltes Taschentuch hervor, in das er sich ausgiebig schnäuzt, bevor er fortfährt: "Tja, ich hätte es eigentlich vorgezogen, euch all das langsam und in Ruhe zu erklären... Aber wie es aussieht, ist Eile geboten: Eine junge Dame – eine Bekannte von euch – ist offenbar spurlos verschwunden, und ich glaube, das könnte damit zusammenhängen, dass–"

"Die verdammten Experimente mit diesem blödsinnigen Gedudel waren's, das ist doch klar!" unterbricht ihn Eddy und deutet mit einem Finger auf Ayleen und Ricky, sichtlich aufgebracht. "Ihr seid schuld an allem! Ihr und Laura Ann..! Hättet ihr nicht diesen ganzen Mist aus irgendeinem Winkel rausgekramt, wo ihr nichts zu suchen hattet, und hättet ihr sie nicht in die Sache mit 'reingezogen, wäre sie noch da!" Phelps hebt beschwichtigend seine dürre Hand. "Na, na, junger Freund... Selbst wenn es so sein sollte, konnten sie es nicht wissen, welches Risiko sie eingingen! Es zieht alle Träumer in das Land ihrer Träume – und jeder wird den erstbesten Pfad dorthin wählen, der sich ihm bietet" meint er ruhig, während Eddy sich von der Wand abgestoßen hat, die Fäuste ballt und seine Mitschüler anfunkelt.

Ricky

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« Antwort #118 am: 10.12.2016, 00:25:04 »
Ricky ist zwar nur milde Überrascht, Eddy tatsächlich noch im Projektorraum anzutreffen, aber als dann die Eröffnung über das Verschwinden einer Mitschülerin kommt, nimmt ihn dies mit.
"Was? Wer?"
Aber dann wird es ihm schlagartig klar.
"Tiffany ist verschwunden? Wann?"
Plötzlich verengen sich Rickys Augen, als ihm ein Gedanke kommt.
"Moment mal, Eddy. Wieso bist du hier und erzählst es Herrn Phelps? Was verbirgst du? Und was weißt du alles über unsere Proben, ohne uns zu warnen, wenn sie so gefährlich sind?"
Jetzt deutet er anklagend auf den anderen Jungen.

Ayleen Chepi Anitsiskwa

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« Antwort #119 am: 10.12.2016, 10:10:32 »
Ayleen bedankt sich höflich bei Ricky für das Mitnehmen ihrer Sachen, dann steigt sie die Treppe hinauf. Mit ein wenig Vergnügen nimmt sie wahr, wie sich ihre Wahrnehmung erneut verändert. "So muss Alice sich gefühlt haben.", denkt sie in Erinnerung an das Kinderbuch, dass sie mehr als einmal gelesen hat. Oben angelangt stellt sie missmutig Eddys Anwesenheit fest. Sie mochte ihn nicht und ein Geheimnis mit ihm zu teilen hätte sie nicht freiwillig getan. Daher nickt sie ihm nur zu und wartet auf die Worte von Herrn Phelps. Seiner Aufforderung, die Tür zu schließen, kommt sie nach. Zunächst nickt sie zu seinen Ausführungen - "Wird auch Zeit, das mal ein wenig Licht in die Sache kommt." - dann überrascht sie die Information, dass Tiffany etwas zugestoßen ist. Eddys Anklage lässt eine Vene an ihrer Schläfe aufpoppen und mit kühler Stimme antwortet sie: "Erstens hat Laura-Ann die Noten auf- und deren Umsetzung vorangetrieben. Zweitens sind verlässliche Informationen rar. Drittens sind wir nicht Tiffanys Aufpasser, wir haben ihr alle Warnungen zukommen lassen und was sie daraus macht, ist ihre Sache. Vielleicht hättest du ihr weniger Angst einjagen und mehr mit uns reden sollen?" Dann läst sie sich allerdings vom alten Mann beruhigen, sie hält nur Eddys Blick stand und starrt zurück. Dann wendet sie sich an den Gastgeber: "Wo soll sie denn hin sein beziehungsweise was hat sie gemacht? Wenn Sie so nett wären, uns zu erleuchten?"

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