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Autor Thema: Kapitel I: Wen die Muse küsst  (Gelesen 17320 mal)

Beschreibung: Ein Semesterstart mit neuen Perspektiven

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Ricky

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Kapitel I: Wen die Muse küsst
« Antwort #135 am: 15.01.2017, 02:13:32 »
Ricky ist etwas überrascht, daß er gleich einen Auftrag bekommt. Bisher hat sich Ayleen nicht gerade als Teamplayer präsentiert. Aber Laura Ann hatte jetzt auf jeden Fall Vorrang. Er schenkte ihr ein aufmunterndes und hoffentlich beruhigendes Lächeln.
Kurz nickte er, aber dann kommt ihm ein Gedanke.
"Wäre es nicht besser, wenn du einfach wieder rausgehst und den Wagen nach hinten fahren läßt. Ich warte solange mit Laura hier.
Dann nehmt ihr sie von mir in Empfang und ich kann auch ganz normal wieder vorne raus.
Das ist ganz unauffällig!"
Von dem Beobachter erwähnte er in Laura Anns Nähe lieber erst mal nichts, um sie nicht noch weiter zu verunsichern.

Changeling

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Kapitel I: Wen die Muse küsst
« Antwort #136 am: 15.01.2017, 20:06:15 »
Es gelingt Ayleen mit einiger Mühe, Laura Ann aus ihrem Versteck hervorzulocken. Die Schülerin wirkt verstört und lässt sich nur widerstrebend dazu bewegen, den Raum zu verlassen. Doch sie hat viel von ihrem sonstigen Selbstbewusstsein eingebüsst, so dass es Ayleen endlich gelingt, sie von dem Fluchtplan zu überzeugen. "Okay..." murmelt sie leise und stolpert dem anderen Mädchen hinterher, wo bei sie sich mit dem Ärmel ihres Sweaters über die feuchten Augen wischt. Auf dem Flur ist es ruhig, während sich Ayleen und Ricky austauschen. Von der anderen Seite der Tür zum Schankraum klingen Stimmen herüber, doch anscheinend ist niemandem das Verschwinden der beiden Schüler verdächtig vorgekommen. Im Moment jedenfalls scheint sich nichts Bedrohliches zu rühren.

Noch während sie ihren Plan absprechen – wer soll nun nach vorn gehen, um Patrick zu benachrichtigen, wer auf die völlig konfuse Laura Ann aufpassen – hört Ricky allerdings Ricks Stimme aufklingen, Ayleens scharfe Ohren können sogar einzelne Worte unterscheiden[1]: "Keine Ahnung, Mann... du kannst den Wisch da gleich wieder einpacken oder dir meinetwegen damit den Arsch abwischen: Ich hab' keinen Schimmer, wo die Kleine ist, zum dritten Mal, verflucht..!! Und es interessiert mich einen Scheiß, von welcher Drecksbehörde du bist! ICH – HABE – KEINE – AHNUNG – KLAR?!" Die letzten Worte sind laut genug, um von allen gehört zu werden. Laura Anns Blick geht flackernd zwischen ihren beiden Begleitern hin und her, als eine eigentümlich monotone Stimme zu hören ist, die leise, aber dennoch auffallend klar verständlich durch die Tür dringt: "Dann sollten Sie vielleicht noch einmal intensiv nachdenken, Mister..."
 1. Ricky: 1 Erfolg, Ayleen: 2 Erfolge auf Perception + Alertness

Ayleen Chepi Anitsiskwa

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Kapitel I: Wen die Muse küsst
« Antwort #137 am: 17.01.2017, 18:03:53 »
Als Ayleen Laura endlich aus dem Stall herausbekommen hat, ist sie sichtlich erleichtert. Sie nimmt sie mit an die Toilettentür und bekommt zu ihrer Überraschung Widerworte zu ihren Anweisungen. Eine steile Falte zeigt sich auf Ayleens Stirn. Gerade setzt sie zur Erwiderung an, da bekommt sie die Diskussion im Hauptraum mit. Da sie es nicht für intelligent hält, noch lange zu diskutieren, vor allem vor Laura, funkelt sie Ricky nur an und murmelt: "Wie auch immer, wartet in der Tür oder draußen." Laura gegenüber lächelt sie wieder beruhigend und flüstert auf sie ein: "Hier, siehst du, Ricky ist auch da, wir kümmern uns um dich. Warte mit ihm hinten, ich hole meinen Wagen. Vertrau uns, es wird besser." Dann übergibt sie das Mädchen quasi dem Jungen und macht sich auf den Weg in den Hauptraum, um im Hinausgehen einen Abschied zuzuwerfen und einen Blick auf den 'Offiziellen' zu gewinnen. Draußen geht es dann wie abgesprochen mit Fahrer und Auto an die Hintertür.

Ricky

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Kapitel I: Wen die Muse küsst
« Antwort #138 am: 22.01.2017, 00:54:07 »
Während Ayleen sich um das "Fluchtfahrzeug" kümmert, versucht Ricky weiter Laura Ann zu beruhigen. Er ist sich sicher, daß er das besser hinkriegt als die doch recht forsche Eingeborene.
Vorsichtig nimmt er das zitternde Mädchen in den Arm und gibt beruhigende Töne von sich.
Dabei führt er sie schon mal zur Hintertür und öffnet diese einen Spalt, um die Ankunft des Wagens nicht zu verpassen. Gleichzeitig stellt er sich schützend vor Laura Ann in Richtung des Diners, um sie auch ein wenig vor vorbeikommenden Gästen zu verbergen.
Als das Auto endlich kommt und Ayleen aussteigt, übergibt er seinen Schützling an diese. Dann wendet er sich dem Cafe zu, schliesslich hat er eine Bestellung aufgegeben.
Und ein wenig neugierig auf diesen seltsamen Agenten ist er auch.

Changeling

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Kapitel I: Wen die Muse küsst
« Antwort #139 am: 22.01.2017, 14:33:35 »
Die sonst so kecke Laura Ann steht nach wie vor offenkundig orientierungslos zwischen ihren beiden Mitschülern und hört ihnen stumm zu. Die übergroß wirkenden Augen in ihrem blassen Gesicht huschen dabei hektisch vom einen zum anderen. Als Ayleen zurück in den Schankraum geht, steht der Mann mit dem eigenartig unpassenden Anzug fast direkt in ihrem Weg, Auge in Auge mit Rick hinter der Theke. Der Veteran wirft ihr nur einen Seitenblick zu und knurrt: "Okay, Mann, wie auch immer... setz dich hin und trink aus, dann verschwinde schleunigst. Wir mögen keine geschniegelten Beamtentypen hier..." Die Gäste beobachten die Szene, und einige der Männer unter ihnen drehen in recht auffälliger Weise ihre Stühle so, dass sie alle in Richtung der beiden weisen. Ricks Gegenüber dreht den Kopf langsam und lässt den Blick über die Männer von Gatsburg schweifen, während es in dem Raum still wird.

Die beiden Bedienungen, die sich nervöse Blicke zuwerfen, machen den Weg augenblicklich frei, als der Fremde übergangslos zu seinem Tisch geht, seinen Mantel aufnimmt, einige Münzen aus der Tasche zieht und auf die Tischplatte fallen lässt, wo sie mit ihrem Klirren in dieser Stille ungewohnt laut klingen. Ricks Blick folgt dem schlanken Anzugträger, der sich noch einmal umwendet und leise meint: "Sie werden noch von uns hören." Ayleen versteht ihn trotzdem problemlos, und sie hat für einen Moment den Eindruck, als würde sein Blick einen endlos langen Herzschlag auf ihr ruhen, kalt und seelenlos wie das Licht einer Neonröhre. Dann wendet er sich ab und verschwindet fast lautlos durch die Fronttür nach draußen. Rick schnaubt unwillig, und die Männer drehen sich nach und nach wieder ihren Frauen und Bekannten zu. Die Tischgespräche kommen aber nur stockend wieder in Gang. Fast scheint es, als sei es im Raum um einige Grade kälter geworden...

Draußen angelangt sieht sie den Mann in den grauen Lincoln Continental steigen, der dort geparkt ist. Doch der Motor des Wagens bleibt stumm, und auch die vage Silhouette des Fremden verharrt reglos auf dem Fahrersitz, als sie ihren eigenen Wagen vom Parkplatz dirigiert. Ricky, der Laura Ann ohne Probleme hinter Rick's Café gebracht hat, übergibt dem Mädchen und ihrem Fahrer die Schülerin, die sich widerstandslos auf den Rücksitz verfrachten lässt. Er kehrt in das Café zurück, um dort Rick im Gespräch mit einer der beiden Bedienungen zu finden, während ihre Kollegin sich um die Gäste kümmert. "Rick, du solltest vorsichtiger sein..! Wer weiß, was der Kerl wollte – am Ende macht er dir den Laden dicht!" Sie klingt ängstlich, doch der Cafébesitzer winkt ab. "Nun mach dir mal nicht ins Höschen, Kleine... Erstens kann der Typ sein Maul aufreißen, so weit er will: Ich hab mir nichts zuschulden kommen lassen! Und zweitens war er gar nicht von der Gesundheitsbehörde – auf seinem Ausweis stand irgendwas von Jugendschutz oder so, keine Ahnung..." Als er Ricky bemerkt, stemmt er sich hoch, grinst dem Jungen zu und scheucht das Mädchen mit einem Klaps auf den Po wieder zum Dienst.

Ricky

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Kapitel I: Wen die Muse küsst
« Antwort #140 am: 23.01.2017, 09:35:02 »
Ricky fällt natürlich auf, daß der seltsame Mann fehlt. Er gesellt sich zu Rick und greift nach der Limonade. Mit der anderen Hand kramt er in der Hosentasche nach einem Schein, von dem er weiß, daß er da drin ist.
"Danke, Pops! Hier deine Kohle." Er schiebt den 5$-Schein über den Tresen zum Inhaber, und flüstert kurz.
"Ist zwar nicht viel, aber trotzdem...."
Lauter dagegen sagt er dann: "Rest ist für dich. Ist immer noch der beste Laden in der Stadt."
Dann nimmt er einen tiefen Schluck aus der Flasche und schaut sich noch mal um.
Ricky tut so als wolle er Rick noch etwas Vertrauliches sagen, aber dafür ist die Lautstärke dann doch etwas zu doll. "Mann, diese Mädchen! Jetzt muß man sich schon heimlich mit denen Treffen, um ein heimliches Treffen auszumachen." Dabei grinst er den Cafebesitzer noch mal spitzbübisch an und zwinkert ihm zu.
"Deshalb muß ich jetzt auch schon wieder los. Soll die Dame ja nicht warten lassen."
Also nimmt er den letzten Schluck Cola, stellt die Flasche zurück auf den Tresen und macht sich auf den Weg nach draußen.
Kaum aus der Tür schlägt er erst mal den Mantelkragen hoch und schaut sich dabei noch mal auf der Straße um. Vielleicht fällt ihm ja ein total normales Auto auf, das so unauffällig ist, daß es schon wieder offensichlich ist. Ganz wie der Mann, der es wahrscheinlich fährt.
Dann geht er in die Seitengasse, in die die Hintertür des Cafes führt und hofft, daß Ayleen noch wartet. Aber sollte sie schon losgefahren sein, ist es auch nicht weiter schlimm. Den Fußweg war er ja schon einmal gelaufen.

Ayleen Chepi Anitsiskwa

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Kapitel I: Wen die Muse küsst
« Antwort #141 am: 23.01.2017, 22:17:16 »
Ayleen geht langsam durch den Schankraum, um möglichst viel von dem eigenartigen Menschen mitzubekommen - obwohl es eigentlich wieder mehr ihre und die Reaktionen der anderen sind, die ungewöhnlich sind. "Das ist mehr als mein Stammeserbe - aber was?" Für etwas keine Erklärung zu haben, macht sie fuchsig. So verzögert sie ihren Schritt, als der kalte Blick des Herren sie streift, und beantwortet ihn mit einem stolz-feurig-wütenden, bevor sie weitergeht. Da er vor ihr hinausgeht, hört sie noch Gesprächsfetzen. "Wenn die wüssten, was für Probleme einige dieser Schweine der Regierung bei uns gemacht haben, würdet ihr euch in die Hose machen - zu eurem Glück werden die mit euch nicht so umspringen." Draußen registriert sie den Wagen, ignoriert ihn dann aber und setzt ihren Plan um. Allerdings achtet sie im Rückspiegel darauf, ob sie verfolgt werden. Patrick flüstert sie nur erklärend zu: "Da sucht so ein Arschloch von der Bestie[1] ein Opfer, dem es das Leben zur Hölle machen kann, um seine Machtgeilheit zu befriedigen - ich will uns aus der Schusslinie bringen." Sie bleibt hinten bei Laura, um sie zu beruhigen und schlimmstenfalls aus dem Sichtfeld zu drücken. Sollte der Kerl und sein Wagen nicht auftauchen, wartet sie auf Rick, um ihn auf den Beifahrersitz zu lassen.
 1. Anm.: Spitzname regierungskritischer Amis für ihre Administration

Changeling

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Kapitel I: Wen die Muse küsst
« Antwort #142 am: 24.01.2017, 19:59:27 »
Rick nimmt den Geldschein des Schülers, ohne eine Miene zu verziehen. "Verlauf dich nicht auf dem Heimweg, Söhnchen" meint er in einem scheinbar gleichgültigen Ton, bei dem es nur in seinen Augen verräterisch funkelt. Die Auseinandersetzung mit dem Regierungsagenten scheint seine Laune eher gehoben als getrübt zu haben. Als Ricky das Café schon so gut wie verlassen hat, dröhnt von innen die Jukebox auf, und die markante Stimme von Elvis[1] dringt, untermalt von rockigen Tönen, auf die Straße hinaus. Erst als sich die Tür schließt, wird die Musik deutlich gedämpft. Ringsum scheint es menschenleer, wie bei diesem Wetter nicht anders zu erwarten. Lediglich die Silhouette in dem Continental kann auch er bei genauem Hinsehen entdecken – allerdings könnte es sich aus seiner Sicht genauso gut um eine Schaufensterpuppe wie um einen Menschen handeln, denn die Gestalt rührt sich nicht.

In einem unangenehmen Nieselregen, der unvermittelt einsetzt, eilt er zur Rückseite des Cafés, wo Ayleens Wagen wartet. Dort hat die Schülerin neben der verstörten Laura Ann Platz genommen und von Patrick nur ein kurzes, unwilliges Brummen auf die Erwähnung des Behördenvertreters geerntet. Der Fahrer blickt abwechselnd in die Rückspiegel und durch die Seitenscheiben, während sie auf Rickys Rückkehr warten. Ayleen geht dabei der Blick des Agenten nicht aus dem Sinn, kalt und durchdringend und dabei zugleich so leidenschaftslos, dass sie sich die Intensität nicht erklären kann. Sie konnte weder Hass noch sonst irgendeine Emotion darin erkennen, und doch kam ihr der Ausdruck in den grauen Augen wie eine Warnung vor... Schließlich erreicht Ricky den Wagen, und noch ist kein Verfolger in Sicht. Dennoch macht sich ein ungutes Gefühl bei ihnen allen breit, das keiner offensichtlichen Ursache zuzuschreiben ist.
 1. Hound Dog in der Interpretation des King of Rock ’n’ Roll

Changeling

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Kapitel I: Wen die Muse küsst
« Antwort #143 am: 28.01.2017, 14:53:08 »
Kaum sind die Schüler alle eingestiegen, fährt Patrick die Limousine an und lenkt das Gefährt über eine Seitenstraße zurück in Richtung des Unicorn Cinema. Zunächst scheint alles glatt zu verlaufen: Während Ricky beobachten kann, wie der Fahrer das Lenkrad lässig mit einer Hand führt, die andere entspannt auf einem Knie, versucht Ayleen der verwirrten und leise vor sich hin schluchzenden Laura Ann zu erklären, was die beiden in der Zwischenzeit erfahren haben. Schließlich fällt dem Jungen auf dem Beifahrersitz jedoch auf, wie Patrick immer wieder in den Rückspiegel schaut, die Stirn runzelt und an der nächsten Ecke, kurz vor dem Waschsalon, in eine scharfe Rechtskurve geht und nach zwanzig, dreißig Metern den Wagen ausrollen lässt.

Es dauert nicht lange, bis sich hinter ihnen eine kantige, lange Blechschnauze um die Ecke schiebt – unverkennbar ein Lincoln Continental. Nachdem er die Kurve genommen hat, fährt der Wagen rechts heran und hält keine fünfzehn Meter zurück. "U-ka-sha-na..!"[1] zischt Patrick zwischen zusammengebissenen Zähnen hindurch. Dann blickt er in den Rückspiegel zu Ayleen. "Ich fahr' euch bis kurz vors Kino und seh' zu, dass ich den Kerl kurz abhänge. Sobald wir halten, macht ihr, dass ihr so schnell wie möglich 'rauskommt, klar? Wennwer Glück haben, fährt er mir nach" meint er undeutlich und gibt dann Gas, ohne auf eine Antwort zu warten. Hinter ihnen blenden die Scheinwerfer des Verfolgers auf, als der mit einigen Sekunden Verspätung ebenfalls Fahrt aufnimmt.
 1. Cherokee-Slang: "Arschloch..!"

Ayleen Chepi Anitsiskwa

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« Antwort #144 am: 01.02.2017, 22:21:56 »
Als Ayleen klar wird, dass der graue Mann ihnen folgt, will sie Patrick schon anweisen, zunächst zum Internat zurückzukehren, doch dann macht er sich selbstständig. Mittlerweile hat der irische Weltkriegsveteran schon Kraftausdrücke ihres Volkes übernommen. Sie bestätigt seinen Plan und legt ihm nahe, im Zweifel das Internat anzusteuern und erst später zum Abholen vorbeizukommen - Schlimmstenfalls zu Fuß. Dann legt sie ihre Instrumententasche zusammen mit anderen Kram auf die hintere Ablage, um den Blick zu verstellen und greift sich Laura, um sie, notfalls mit Nachdruck, schnell und unauffällig ins Kinogebäude zu verfrachten. Kurz überlegt sie noch, ob sie den Revolver mitnimmt, entschließt sich dann aber dagegen, da es im Zweifel mehr Schwierigkeiten nach sich zieht.

Ricky

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« Antwort #145 am: 03.02.2017, 00:13:58 »
Ricky nickt nur kurz, als der Fahrer seinen Plan kund tut.
Eigentlich hätte er noch vorschlagen wollen, sich auf die Fahrbahn in den Weg des Verfolgers zu stellen, damit die Mädchen entkommen können. Aber so ganz sicher ist er sich nicht, was dann passieren würde.
Bestimmt ist es besser, wenn sie zu Phelps zurückkehren. Der alte Mann schien sich mit der ganzen Sache besser auszukennen und würde ihnen bestimmt helfen können.
Also macht Ricky sich bereit, schnell das Auto zu verlassen, wenn es hält.

Changeling

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« Antwort #146 am: 04.02.2017, 15:15:56 »
Patrick drückt das Gaspedal fast bis zum Boden durch und zwingt den schlingernden Wagen zweimal nur mit Mühe um eine enge Kurve. Die Schüler werden auf ihren Sitzen hin und her geschleudert[1], können aber durch die Heckscheibe erkennen, dass die großen, grellen Scheinwerfer des Lincoln hinter ihnen verschwinden, als ihr Wagen einen Vorsprung gewinnt. Nachdem er noch mehrere Haken geschlagen hat, was dem Fahrer regelrechten Spaß zu machen scheint, hält er mit quietschenden Reifen nicht weit vom Kino entfernt in einer Seitengasse. "Los jetzt, beeilt euch – wenn der Kerl auftaucht, müsst ihr schon außer Sicht sein" drängt er seine Passagiere, und wartet mit blubberndem Motor ab, während er in den Rückspiegel späht. Laura Ann scheint noch halb betäubt, kommt aber stolpernd aus dem Wagen und bewegt sich dann hastig wie ein verschrecktes Tier tiefer ins Dunkel eines Hintereingangs im schattigen Bereich zwischen zwei der trüben Straßenlaternen[2].
 1. Zur Spielzeit werden noch so gut wie immer Beckengurte in Autos verbaut, wenn überhaupt
 2. 1 Erfolg auf Dexterity + Athletics – diesen Wurf gegen die 6 bitte auch einmal von jedem Spielercharakter, um sich schnell aus dem Wagen und in den Schatten zu bewegen

Ayleen Chepi Anitsiskwa

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Kapitel I: Wen die Muse küsst
« Antwort #147 am: 05.02.2017, 21:41:35 »
Die Beschleunigung des Wagens drückt Ayleen ins Polster, beim Schlingern in der Kurve landet sie seitwärts auf der Rückbank beziehungsweise Laura. So hält sie sie und sich gemeinsam fest und unten, um außer Sicht zu bleiben. Als der Wagen zum stehen kommt, sammelt sie sich auf und stolpert hinaus an eine Häuserecke mit Mülltonnen.[1] Mit ihrer dunkeln Kleidung und Tasche taucht sie halbwegs im Schatten ein und rührt sich nicht mehr. Im Gegensatz zu ihrem Plan steht sie etwas von Laura weg, aber sich noch zu ihr hinzubewegen würde vermutlich zuviel Zeit kosten. So bleibt sie und verharrt.
 1. 1 Erfolg, den zweiten schluckt die 1

Changeling

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Kapitel I: Wen die Muse küsst
« Antwort #148 am: 14.02.2017, 17:31:01 »
Auch Ricky stolpert mehr in das rettende Dunkel, als er läuft. Doch schließlich haben die drei Schüler sich versteckt und können miterleben, wie der Motor der Limousine  aufheult, der schwere Wagen wieder anfährt und um die nächste Ecke biegt. Noch bevor er ganz außer Sicht ist, nimmt der Continental mit quietschenden Reifen die Kurve hinter ihnen und folgt hinterdrein. Als der Wagen vorbeirast, ist durch die Seitenscheiben der Schemen des Fahrers zu sehen, der aufrecht, mit durchgedrücktem Rücken, am Steuer sitzt. Es ist nicht klar zu erkennen, ob er einen Blick zur Seite wirft, wo die drei kauern, oder sich auf den Wagen vor sich konzentriert...

Laura Ann, die schwer erschüttert scheint, ist nach wie vor blass. Sie schluckt schwer, als die beiden PKW außer Sicht sind, und erkundigt sich mit zittriger Stimme: "Und was... was jetzt..?" Dabei sieht sie von einem zum anderen, bevor sie sich mit dem Ärmel die Nase wischt und betreten zu Boden schaut.

Ayleen Chepi Anitsiskwa

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Kapitel I: Wen die Muse küsst
« Antwort #149 am: 15.02.2017, 20:02:27 »
Aus dem Halbdunkel ihres stinkenden Verstecks wirft Ayleen Ricky einen verärgerten Blick zu, da sie ihn immer noch sehen kann - damit droht die ganze Aktion zu scheitern. "Das kommt davon, wenn man die Pläne anderer nicht korrigiert - oder am besten alleine agiert.", denkt sie und taucht ab, als der Continental vorbeirast. Sie zählt innerlich noch einige Sekunden weiter, bevor sie sich wieder in Bewegung setzt. Sie geht hinüber zu Laura und hilft ihr auf: "Nun geht es zu Eddy und Herrn Phelps ins Kino. Sie wollen ihre Sicht der Dinge uns zeigen." An der Hand sie hinter sich her ziehend macht sie eine Handbewegung zu Ricky, er solle kommen. Sobald er näher ist stellt sie fest: "Den grauen Herren erwähnen wir erst, wenn einer von ihnen direkt danach fragt." Ihre Schritte wendet sie dann zum Kino, aufmerksam sich umsehend und lauschend, wo die Verfolgungsjagd stattfindet und ob andere sie beobachten.

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