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Autor Thema: Episode II - Leuchtende Lichter  (Gelesen 40216 mal)

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Idunivor

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Episode II - Leuchtende Lichter
« Antwort #660 am: 22.12.2017, 09:39:12 »
Ram-Elo, Fox und Soda-na sahen sich das Schauspiel für einige Minuten an und sie unterhielten sich in gedämpften Stimmen am Fenster, sodass keiner der Machtnutzer sie verstehen könnte. Schließlich ließ sich Fox aber genau hier nieder und setzte sich selbst in den Schneidersitz. Was genau sie dort tat war unklar, aber die anderen beiden Kopfgeldjäger gingen wieder ein Stockwerk nach unten, um irgendetwas anderes zu tun. Was genau blieb denen, die zurückblieben allerdings vollends verborgen. Höchstens Fox mochte eine Ahnung haben.
The only ones who should kill are those prepared to be killed.

Woh Zsar

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Episode II - Leuchtende Lichter
« Antwort #661 am: 22.12.2017, 11:41:05 »
Im Schneidersitz bei den anderen zu sitzen tat gut. Es war für Woh Zsar etwas, welches er allzu lange vermisst hatte. Etwas was er erst richtig seit der Begegnung mit den anderen Machtsensitiven realisiert hatte. Einsamkeit, alleine ist nur ein Versteck.
Ganz gab konnte er sich dieser Woge nicht hingeben. Schließlich achtete er noch darauf was die Anderen und die Kopfgeldjäger machten. Hierbei merkte er, dass es für ihn noch extrem schwer war, seine Aufmerksamkeit wach zu halten und sich dabei in der Macht treiben zu lassen. Dann war es aber soweit. Sie waren allein.
Er wartete noch  etwas, bis er sich sicher war, dass die beiden Männer nicht mehr hier oben waren. Dann atmete er tief durch und begann ruhig zu sprechen. „Eine Machtvision hat vier von uns genau hier her geführt. Auf der Suche nach einem Meister erhielten drei eine weitere Machtvision, welche uns wieder Weg führt. Ihr habt auf dieser Welt zwei weitere Machtnutzer gefunden, doch scheinen wir nicht das Ziel der ersten Vision zu sein. So haben wir erst jetzt den Raum der Vision erreicht. Es gibt viele Fragen, doch eines nach dem anderen. Tula, du wolltest uns etwas zeigen?“

Idunivor

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Episode II - Leuchtende Lichter
« Antwort #662 am: 22.12.2017, 11:57:21 »
Fox beobachtete das Treiben vom Fenster aus, bisher wies aber noch nichts darauf hin, dass sie erkannt hatte, dass die anderen wohl nur Ram-Elo und Soda-na hatten los werden wollen. Die junge Frau lauschte den Worten des Rests, war aber offenbar darum bemüht nicht irgendwie zu stören. Man konnte ihr allerdings ansehen, dass es ihr schwer fiel so ruhig zu sitzen und den Mund zu halten.
The only ones who should kill are those prepared to be killed.

Tula "Fysh" Ione

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Episode II - Leuchtende Lichter
« Antwort #663 am: 24.12.2017, 15:29:58 »
Mit einem etwas mürrischen Gesichtsausdruck ließ sich Tula in der Mitte der Kammer im Schneidersitz nieder. Sie hoffte, dass Zsar nicht wirklich vorhatte, still herumzusitzen, bis die Macht sich vielleicht doch bequemen würde, den Suchern irgendeinen Hinweis zu geben.
Als der Devaronianer sie ansprach, tippte die Twi'lek bereits auf ihrem Datapad herum. Sie nickte und formte mit den Lekku eine zustimmende Geste, und wenige Augenblicke später drehte sie den Bildschirm zu der versammelten Runde, wobei sie aus dem Augenwinkel einen kritischen Blick in Richtung Fox warf.
Der Text auf dem gesprungenen Bildschirm wimmelte wieder einmal vor Frage- und Ausrufezeichen:
"druckplatten in der wand!!!!! wo das schwert hin zeigt!!!!!
jedikodex!!! (in reihenfolge, glaub ich?!)
muss das heiligtum sein!!!!
ihr kennt den kodex, oder????!!!"
Gespannt sah das Mädchen zu den anderen Machtbegabten - und ihren (angeblich) nicht so machtbegabten Gefährten.

Woh Zsar

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Episode II - Leuchtende Lichter
« Antwort #664 am: 31.12.2017, 11:48:09 »
Woh Zsar lächelte als Tula den Text vorzeigte. Das war sogar mehr als er noch der kurzen Nachricht erhofft hatte. „Vielleicht wollte die Macht oder der Meister euch in der Vision genau das Zeigen.“ sein Blick wanderte zu Xiara und Barret. „Es ist gerade der Kodex gefragt. Barret du konntest die alten Zeichen lesen. Wir können daher ablesen oder aus unserer vier Erinnerung schöpfen beziehungsweise diese durch den Bodentext wieder richten?“ Sein Blick ging nach Hinten zu Fox. Sie schien das kleinere Übel der drei Kopfgeldjäger zu sein. Wenn das Heiligtum dort war und sie es betraten würde der Mensch wohl kaum anfangen zu plündern und den Fund ewig vor den anderen beiden verschweigen, die Hoffnung hatte er nicht. „Deine Freundin Barret hatte eh danach gefragt. Also wenn ich mich recht erinnere…“ Er holte tief Luft und versuchte sich an die richtige Reinfolge zu erinnern. Über die Jahre immer nur einige Zeilen zu rezitieren brachte die Reihenfolge gut durcheinander. „Es gibt keine Gefühle, nur Frieden.“ Woh Zsar hielt inner und blickte zu den anderen. Es blieben noch drei oder vier Zeilen und die konnten sie zusammen finden. Auch war er sich nicht mehr sicher ob jetzt die Zeile mit Wissen oder Gelassenheit kam.  Am Ende bräuchten sie so oder so den Text am Boden.

Nakoa Kotaki

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Episode II - Leuchtende Lichter
« Antwort #665 am: 02.01.2018, 17:32:32 »
Nakoa verhielt sich auffallend still, während der letzten paar Minuten und es schien, fast als wäre er nicht anwesend. In einem gewissen Sinne war dies wohl auch richtig, denn alle das Gerede über Meditation, Machtvisionen und der ganze Sinn dieses Ausfluges, hatte einige der alten Erinnerungen wach gerüttelt. Die Erinnerungen, die weder seine waren, noch dessen Sinn ihm so wirklich klar wurde und über die er weniger Kontrolle hatte, als er wollte. Dennoch erinnerte die gesamte Situation ihn an genau solch ein Gedankenfetzen. Die mahnenden Worte des Lehrmeisters gegenüber seiner eigenen Sturheit, der Drang lieber etwas tun zu wollen, als ruhig zu sitzen und zu lauschen, den Zweifel, was all das Bringen soll, während dort draußen Leute seine, nein ihre Hilfe brauchten, dies alles hatte merkwürdige Parallel zu den Wortfetzen, die seine Gefährten äußerten. Einen Moment wusste Nakoa nicht mehr genau wer er war, während ein alter Mann ihm immer wieder versuchte die Wichtigkeit von Geduld, Ausgeglichenheit, Ruhe und Balance einzuhämmern. Er wusste nicht mehr wo er war oder wer mit ihm war, aber der Caamasi stellte sich fast schon traumwandlerisch zu dem Rest. Nakoa ließ sich wie von einer fremden Macht zu Boden gedrückt im Schneidersitz wieder, während er frustrierte Worte seines Lehrmeisters vernahm. Er folgte den Anweisungen, die nur er hören konnte und plötzlich kamen Worte über seine Lippen, die keinen rechten Sinn für ihn selbst ergaben oder hatte er doch ein paar Wortfetzen der Anderen aufgeschnappt?
“Es gibt keine Unwissenheit, nur Wissen.“
Nakoa flüchtige Erinnerungsbilder verschwanden zusammen mit diesen Worten und er fand sich bei den Anderen wieder. Sein Ausdruck wirkte völlig verwirrt und er versuchte möglichst schnell den Blick von den Anderen abzuwenden. Sofort rasten seine Gedanken. Hatten sie etwas bemerkt, hatte er wirklich gerade was gesagt und war das überhaupt ein Teil ihres merkwürdigen Kodex? Er hatte keine Ahnung, aber genau das war der Punkt. Der Caamasi brauchte endlich Wissen, warum waren ausgerechnet sie überhaupt hier? Was machten er hier? Nakoa schüttelte frustriert den Kopf und wackelte mit den Ohren.
"Was machen wir hier?"
Fragte er verdutzt, als hätte er die letzten Minuten nicht wirklich mitbekommen.
« Letzte Änderung: 02.01.2018, 17:33:29 von Nakoa Kotaki »
Pazifismus hat meiner Spezies den Tod gebracht, es ist an der Zeit die Waffen zu erheben, und dennoch...die Erinnerungen warnen vor Rache...

Derek Vonn

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Episode II - Leuchtende Lichter
« Antwort #666 am: 02.01.2018, 22:06:17 »
Derek bemühte sich redlich, im Schneidersitz in irgendeine Art von meditativer Stimmung zu kommen. Aber er schaffte es einfach nicht, die vielen hin- und herflirrenden Gedanken aus seinem Kopf zu vertreiben. Der Boden war unbequem, immer wieder musste er seine Position leicht verändern, um irgendein Körperteil vorm Einschlafen zu bewahren. Gleichzeitig war sein Geist jedoch mit allem Möglichen beschäftigt, nur nicht dem Hier und Jetzt.

Seine Aufmerksamkeit wurde wieder auf die Situation gelenkt, als er las, was Tula geschrieben hatte. Druckplatten? War etwa doch noch eine Antwort für ihn hier verborgen? Der Rest des Geschriebenen war für ihn jedoch genauso unverständlich wie alles andere, was er bisher über Jedi und Macht gehört hatte. Wieso konnte ihm nicht einfach einmal jemand verständlich erklären, um was es dabei ging? Stattdessen musste alles immer mysteriös und nebelhaft klingen. Gab es denn nicht ein Buch darüber, das er lesen konnte? Jedikodex? Was sollte das sein?

Woh Zsar bestätigte seine Gedanken dann auch sofort, als er wieder auf die gleiche Art zu reden anfing. "Es gibt keine Gefühle, nur Frieden"? Was für ein Unsinn sollte das sein? Doch dann wurde Derek wirklich überrascht, als ausgerechnet Nakoa weitersprach - als wäre es ein Gedicht, ein Mantra, das er ebenfalls kannte. Nakoa? Der einzige, der so wie er nichts mit alldem anfangen konnte?

Verblüfft sah Derek den Caamasi an: "Was hast du da gesagt?"

Nakoa Kotaki

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Episode II - Leuchtende Lichter
« Antwort #667 am: 03.01.2018, 12:28:33 »
Nakoa bemerkte den verblüfften Ton von Derek und ein kurzer Seitenblick bestätigte seine Befürchtung. Er hatte wirklich irgendetwas dummes gesagt, während die Bilder ihn überflutet hatten. Oder hatte er doch einfach nur seine eigentliche Frage nicht richtig verstanden? Unsicher spülte wie eine heiße Welle über ihn hinweg und ließen seine Backen glühen. Nur dank seines Felles konnte kein anderer dies bemerken. Der Caamasi räusperte sich unschlüssig.
"Ich habe nur gefragt, was wir hier machen. Also hier sitzen und äh...reden."
Erklärte Nakoa und kratzte sich am Hinterkopf, ohne auch nur eine Spur von Überzeugung auszustrahlen. Einen Moment später ließ er die Schultern hängen und seufzte.
"Ich weiß nicht genau was du meinst. Ich bin nur kurz weggetreten gewesen. Alte Erinnerungen."
Startete er einen Versuch sich irgendwie zu erklären.
Pazifismus hat meiner Spezies den Tod gebracht, es ist an der Zeit die Waffen zu erheben, und dennoch...die Erinnerungen warnen vor Rache...

Xiara

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Episode II - Leuchtende Lichter
« Antwort #668 am: 03.01.2018, 15:30:10 »
Xiara nickte Tula zustimmend zu. Jetzt hatte sie endlich verstanden, was die Twi'lek wohl schon eine Weile versucht hatte, ihnen mitzuteilen. Dies war wirklich ein Ort, den sie besser ohne die Kopfgeldjäger aufsuchen sollten, wer weiß was sie dort vorfinden würden. Sicherlich aber nichts, was sie den habgierigen Leuten um Ram-Elo in die Hände fallen lassen sollten, auch wenn sie ihnen sicherlich nicht vorwerfen konnte, ihren Teil der Abmachung nicht eingehalten zu haben, wirklich über den Weg trauen konnte sie ihnen nachwievor nicht.

Barret Amon

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Episode II - Leuchtende Lichter
« Antwort #669 am: 03.01.2018, 16:23:18 »
Barret war überrascht als er erkannte, dass es gar nicht darum ging, eine Gruppenmeditation zu versuchen. Als ihm aber klar wurde, was Tula entdeckt hatte, war er Feuer und Flamme. Wie würde so ein Heiligtum aussehen, würde es sich so anfühlen wie der Hof, was würden sie dort noch finden. Er spürte das Prickeln seiner Aufregung als er langsam näher an die Wand ging.

Zsar hatte bereits angefangen den Kodex zu rezitieren und er wollte gerade weiter machen als er Nakaos Stimme hörte. Verdutzt blickte Barret den Mann an, als er aber auf Dereks Frage so ausweichend antwortete, war er sich nicht mehr so sicher. Das ist alles so seltsam hier und einige von uns - wahrscheinlich wir alle - sind auch seltsam.
Einen Moment lang starrte er den Caamasi an, bevor er sich wieder zur Wand drehte und beschloss, es erstmal auf sich beruhen zu lassen. Er wollte sehen, was hinter dieser Wand war.

Also zitierte er nun die weiteren Worte.
"...Es gibt keine Leidenschaft, es gibt Gelassenheit... Es gibt kein Chaos, es gibt Harmonie... Es gibt keinen Tod, es gibt nur die Macht." Dabei ließ er sich so viel Zeit wie nötig war, damit die anderen die entsprechenden Platten finden und drücken konnten.

Dann wartete er darauf was passieren würde, gespannt und neugierig.

Woh Zsar

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Episode II - Leuchtende Lichter
« Antwort #670 am: 03.01.2018, 16:47:06 »
„Alter Erinnerungen?“ wiederholte Woh Zsar die letzten beiden Worte von Nakoa. Er lächelte Nakoa freundlich an. Hatte dem Caamasi die Macht berührt oder hatte er irgendwann etwas aufgeschnappt? Egal. Mit dem Blick zu Xiara, Tula und dann Barret. Das überraschte ihn gerade genauso wie Nakoas Worte. Barett stand an der Wand. Bevor er irgendwas sagen konnte, rezitierte der Mensch weiter und begann die versteckten Platten zu drücken. Da war einer aber schnell. Wieder lächelte er. Sich auf die Macht einlassen hieß dem Strom zu folgen. Also stand er auf. „Na dann mal sehen ob wir drei uns alle richtig erinnert haben. “
« Letzte Änderung: 03.01.2018, 16:53:59 von Woh Zsar »

Tula "Fysh" Ione

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Episode II - Leuchtende Lichter
« Antwort #671 am: 07.01.2018, 14:26:07 »
"Das war ja einfach."
Wie es schien, waren die Gefährten der Twi'lek - insbesondere Barret - bestens mit dem Kodex der Jedi vertraut. So tot konnte der Orden also nicht sein. Der junge Mensch konnte sogar die uralten Schriftzeichen lesen, die auf dem Boden der Kammer und auf den Druckplatten eingraviert waren.
Mit einem Daumen-Hoch-Zeichen zu ihren kundigen Befreiern rappelte sich Tula auf, um das Datapad wieder in die Jackentasche zu stecken und neugierig Barret zu dem Geheimzugang zu folgen. Das Heiligtum, das die Plünderer des Tempels wohl nicht gefunden hatten! Welche Geheimnisse der Jedi warteten wohl darin - oder welche verrotteten Schrecken?
Das mulmige Gefühl ließ das Mädchen einen Moment lang zögern - aber nicht nur das. Sie warf einen Seitenblick zu Fox und schaute sich dann mißtrauisch nach allen Richtungen um. Wo mochten die anderen beiden Kopfgeldjäger sich jetzt herumtreiben - nicht, dass sie hinter einer Ecke standen und nur auf einen günstigen Augenblick warteten.

Derek Vonn

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Episode II - Leuchtende Lichter
« Antwort #672 am: 08.01.2018, 11:58:06 »
Derek starrte nur noch verwundert seine Kameraden an: Was war hier denn plötzlich los? Er fühlte sich wie in einem Meeting, zu dem jeder außer ihm vorher eine vorbereitende Agenda erhalten hatte. Scheinbar wussten alle, mit Ausnahme von ihm selbst, von was die anderen sprachen - selbst Nakoa, der sonst eigentlich immer behauptet hatte, dass das alles für ihn genauso fremd war. Als dann Barret plötzlich aufstand und begann, Platten an der Wand zu drücken, war Derek einerseits vollends verwirrt, andererseits stand er aber plötzlich unter Strom: Sollte das, was die anderen da rezitiert hatten, etwa ein Code sein? Ein Muster, dass Barrett nun drückte, und das - ja, das was machte? Gebannt starrte er den jungen Mann an und wartete ab, was nun passieren würde.

Idunivor

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Episode II - Leuchtende Lichter
« Antwort #673 am: 10.01.2018, 12:06:23 »
Fox war jetzt auch wieder ganz gespannt aufgestanden und hatte sich zu den Machtempfänglichen gestellt, um zu sehen, was hier vor sich ging. Fürs erste machte sie auch keine Anstalten, Ram Elo und Soda-na zu informieren und auch wenn es sie sichtlich Mühe kostete, wagte sie es nicht auch nur ein Wort zu sagen. Stattdessen beobachtete sie ebenso gespannt, was nun geschehen würde und tatsächlich hatten die Flüchtlinge offenbar irgendeinen Mechanismus ausgelöst, denn es erklang ein leises Klicken und kaum einen halben Meter neben den Druckplatten glitt eine zuvor völlig unsichtbare Steintür zur Seite und offenbarte eine kleine gewendelte Treppe, die zur Spitze des Turms führen musste.
Glücklich etwas gefunden zu haben aber auch angespannt, was genau sich in dem Heiligtum verbergen mochte, begaben sich die sieben die Treppe hinauf, die in eine kleine Kammer direkt oberhalb des Raumes führte, in dem sie zuvor noch gestanden hatten. Ein sanftes blaues Leuchten strahlte ihnen entgegen, während sie sich langsam näherten. Es wurde mit jedem Schritt stärker und zog sie geradezu magisch an. Sobald sie schließlich den Raum erreichten, stellten sie fest, dass sich ihre Wahrnehmung veränderte. Das blaue Licht füllte ihre gesamte Wahrnehmung und es dauerte einige Augenblicke bevor es so schwach wurde, dass sie wieder etwas sehen konnten und jetzt standen ein jeder von ihnen allein an einem anderen Ort.



Derek
Derek kannte die Szene schon, die er nun vor sich sah: er war wieder in seiner Wohnung auf Coruscant und Leera war da. Aber nicht nur Leera sondern auch die Inquisitorin, die immer wieder in seinen Albträumen auftauchte. Doch es war nicht so, wie er sich erinnerte. Die Inquisitorin stand an dem großen Fenster, das zersplittert war. Scharfer Wind wehte Derek ins Gesicht und mit einer Hand hielt die finstere Dame seine schwangere Frau dort draußen in der Kälte über dem tödlichen Abgrund des Stadtplaneten. Doch hier begannen die Rätsel, denn die Inquisitorin berührte Leera überhaupt nicht, sondern sie hatte ihre linke Hand einfach nur ausgestreckt, während Dereks Frau wie von Magie gehalten in der Luft hing. Mit einem zornigen Blick und einem säuselnden Ton sprach sie ihn an: "Ah, der Welpe kehrt zurück in seinen Bau."



Xiara
Xiara erinnerte sich an die Szenerie. Es war die leere Weite ihres Unterschlups, wo sie für lange Zeit mit ihrer Meisterin gelebt und gelernt hatte. Aber sie erinnerte sich nicht an die Lektion. Sie saß auf einem Felsen inmitten eines gewaltigen Schutthaufens und auch wenn sie die Stimme von Tah'ra Nim hörte, konnte sie sie doch nicht sehen: "Fühle die Macht. Sie durchströmt dich, sie durchströmt alles um dich herum. Sie ist in allem und jedem. Du bist ein Teil des Stroms, fühle den Strom. Fühle die Macht. Spüre ihren Fluss."



Nakoa
Nakoa erinnerte sich an diesen Ort. Es war eine Werkstatt auf seinem Heimatplaneten. Er hatte hier viel Zeit verbracht. Aber sie sah jetzt irgendwie anders aus. Denn er selbst war nicht mehr so jung wie damals. Er war älter. Und er wusste, dass dieser Ort fort war. Aber trotzdem war er jetzt hier. Und vor ihm stand ein Speeder. Er war zur Hälfte zerlegt und er funktionierte nicht. Er musste ihn reparieren, das wusste Nakoa in seinem innersten, aber er hatte keine Ahnung, wieso. Er fühlte einfach den Drang es in Ordnung zu bringen.



Barret
Barret stand auf der Brücke eines Schiffes. Durch ein Transparistahl-Fenster konnte er hinaus in einen Asteroidengürtel blicken. Große Felsbrocken hingen über ihm im Luftleeren Raum, aber das nahm er nur am Rande wahr. Denn die Brücke dieses Schiffes sah nicht gut aus. Mehrere Konsolen waren geborsten und eine der Türen völlig verzogen. Die andere hingegen war mit Schutt verbarrikadiert, der nicht zufällig dorthin gefallen sein konnte und außerdem mit einem zusätzlichen Magnetschloss gesichert. Jemand wollte offensichtlich verhindert, dass man die Brücke betrat. Und wer dieser jemand war, wurde Barret auch schnell klar. Denn an einer Konsole in einer Ecke saß der alte Mirialaner, den er schon zwei Mal gesehen hatte. Aber er schien ihn nicht zu bemerken, sondern er arbeitete selbst an einer Konsole und sprach mit sich selbst: "Nun komm schon. Das Signal muss doch inzwischen stark genug sein, dass es jemand empfangen kann. Der Sender hat die Ankunft bestätigt. Es wird langsam eng hier."



Woh Tsar
Woh Tsar stand im Dschungel von Devaron. Er hatte Jahre hier verbracht und er kannte jeden Winkel. Aber diesen Winkel. Es war dichter Dschungel und die Vegetation war so reichhaltig, dass es für ihn hier kaum ein Durchkommen geben würde. Er kratze sich am Kopf und überlegte noch, was er tun sollte, als die Erde zu Beben begann und er den lauten Schrei eines Tieres vernahm. Er kannte diesen Schrei und er wusste, was er bedeutete. In der Sprache seines Volkes nannte man diese gewaltigen Kreaturen nur die "Unaufhaltsamen". Nichts konnte sie stoppen, wenn sie einmal in Rage waren und wie es aussah war dieser Unaufhaltsame in Rage - und direkt zu Woh Tsar unterwegs. Nur Augenblicke später brach er durch die Büsche. Eine Berg von Muskeln mit einem Kopf, aus dem gewaltige Hörner ragten. Es gab kein Entkommen und er konnte die Kreatur nicht aufhalten. Sie würde ihn zweifelsohne überrennen. Doch leise vernahm er die Stimme seines Meisters: "Die Macht ist in allem. Sie bewegt alles, durchdringt alles. Mit wem die Macht ist, der vermag alles zu bewegen. Und aufzuhalten."



Tula
Tula rannte. Sie hatte es lange nicht mehr getan, fühlte sich endlich wieder frei. Es tat gut ihre Muskeln zu bewegen. Sie wusste nicht warum sie rannte, ihre Umgebung schien geradezu an ihr vorbei zu ziehen. Doch dann wurde ihr klar, wo sie sich befand. Es war eine Art Hindernislauf und die Barrikaden die es zu überspringen galt wurden von Mal zu Mal höher, die Gruben breiter. Aber sie musste diesen Lauf zu Ende bringen, das wusste sie einfach.
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Derek Vonn

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Episode II - Leuchtende Lichter
« Antwort #674 am: 10.01.2018, 13:36:26 »
Alle Erinnerungen an die letzten Monate waren mit einem Schlag aus seinem Gedächtnis verbannt, als Derek wie an jedem Tag von der Arbeit zurückkehrte. Er hatte von diesem Moment schon geträumt - immer wieder hatte er diesen Albtraum gehabt, jemand hätte Leera etwas angetan. Aber jetzt war er hier, und es passierte tatsächlich! Aber wie konnte er vorher schon geahnt haben, was passieren würde? Doch anders als in seinen Träumen, sah er Leera diesmal mit eigenen Augen - sie lebte! Es war nicht so hoffnungslos, wie es in seinen Albträumen erschienen war. Diese fremde Frau, sie musste etwas von ihm wollen. Sicherlich konnte er sie überzeugen, seine Frau freizulassen. Erst jetzt sah er, wie Leera in der Luft schwebte.
Was war hier los?

"Was ... was wollen Sie von mir? Ich gebe Ihnen alles, was sie von mir verlangen, aber tun Sie ihr bitte nichts an!"

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