• Drucken

Autor Thema: The Red Dragon & Crescent Pub  (Gelesen 28264 mal)

Beschreibung: OOC-Thread

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Finster

  • Beiträge: 1003
    • Profil anzeigen
The Red Dragon & Crescent Pub
« Antwort #75 am: 31.10.2016, 18:55:09 »
Ich setze da gerade arg auf Baber-Hosch und spinne da über die Grundidee der Düngemittel hinaus. Im Prinzip wird er bei mir zum Chemiekonzern ^^,

Auch kein Problem von meiner Seite :)
Iucundi acti labores

Sawelij

  • Beiträge: 72
    • Profil anzeigen
The Red Dragon & Crescent Pub
« Antwort #76 am: 31.10.2016, 20:36:41 »
Super. Dann bin ich gespannt auf die Beschreibungen der anderen Stadtteile und die Ideen für die anderen Wirtschaftszweige.

Ach, ich finde es gerade toll, dass die Stadt eine sehr gute Infrastruktur mir Straßennetz, Hafen und Leybahn hat. Das lässt wirklich viel Freiraum für Standbeine.

@Hausaufgabe Arbeit: bin da fertig. Hab mich für einen "Monolog" in einer Taverne entschieden. Eigentlich vor seinen Kumpels aber wer weiß wer alles mithört.

@Start: Mir passt der Termin.

@Einkauf: Erledigt, die Veränderung in den Skillwerten ist noch nicht übertragen/ganz notiert mach ich dann die Tage. Aber damit bin ich vorerst fertig
« Letzte Änderung: 01.11.2016, 00:16:00 von Sawelij »

Mara Sorokin

  • Beiträge: 46
    • Profil anzeigen
The Red Dragon & Crescent Pub
« Antwort #77 am: 01.11.2016, 06:33:21 »
So... ich habe es jetzt endlich geschafft, alles durchzulesen. Im Laufe der Woche werde ich dann die Fragen beantworten und den Charakter konkret ausbauen.


Zum Thema Industrie noch eine neue Idee:

Gelirion hat ja netterweise zusammengefasst, was es schon für Industriezweige in der Stadt gibt. Fast alle Industrien haben eine Sache gemein und das sind Maschinen, die eine (möglichst billige) Massenherstellung ermöglichen. Irgendwo müssen die natürlich herkommen und da es lokale Stahlwerke gibt, würde sich das doch anbieten, dass diese Maschinen und Geräte in der Stadt hergestellt und weiterentwickelt werden. Das würde sich auch gut mit Magie in Verbindung bringen lassen, da die Maschinen irgendwie auf die Magiespeicher zugreifen und eine Möglichkeit haben müssen, Rezepte zu nutzen. Ich könnte mir vorstellen, dass die Arbeiter dieses Industriezweigs etwas spezialisierter und magisch kompetenter sein müssen, es also nicht unbedingt etwas für Tagelöhner ist. Auch könnte hier die Ausbeutung magischer Energien der Arbeiter und der Verbrauch von Magie allgemein recht hoch sein, da die Maschinen eine gewisse Grundlage brauchen, um überhaupt magisch arbeiten zu können. Man müsste die fertiggebaute Maschine also noch mit Magie durchdringen, was entweder mithilfe eines Magiespeichers geht oder eben mithilfe von Arbeitern, was diesen natürlich viel Magie entziehen würde.
« Letzte Änderung: 01.11.2016, 06:36:22 von Platzhalterarbeiter »

Menthir

  • Moderator
  • Beiträge: 4052
    • Profil anzeigen
    • Enwe Karadâs
The Red Dragon & Crescent Pub
« Antwort #78 am: 01.11.2016, 12:12:09 »
Sehr schön, Thorgrimm. :)

Zur Idee: Sehr schön. Die nehmen wir so auf. Dann gibt es ein Viertel, welches etwas oder in dem Straßenzüge besser situiert ist/sind und von magischen Facharbeitern wimmelt. Da sie priviligierte Facharbeiter sein könnten, könnten sie auch dem möglicherweise entstehenden "Gewerksschaftsstreben" in die Seite fallen als Gegner oder singuläre Vorzugsvorstöße als "falsche Verbündete" vornehmen und andere Gewerkschaften oder einfache Arbeitergruppen pikieren. Sie sind quasi die GdL Kouras, oder Cockpit Kouras, wenn ich mir diesen Seitenhieb auf die Praktiken hervorgehobener Gewerkschaftszweige erlauben darf. ;)

Nochmals als Ermutigung an alle:
Wie gesagt, wenn ihr Fragen an die Spielwelt habt, Sachen einwerfen wollt und dergleichen, nur raus damit. So eine Welt wächst durch den Dialog. :)

"Zwischen dem Schwachen und dem Starken ist es die Freiheit, die unterdrückt, und das Gesetz, das befreit." - Jean-Jacques Rousseau, Du Contrat Social

Menthir

  • Moderator
  • Beiträge: 4052
    • Profil anzeigen
    • Enwe Karadâs
The Red Dragon & Crescent Pub
« Antwort #79 am: 01.11.2016, 12:37:17 »
Bulajew - Das Maschinenviertel:

Während Zogaskoi das östlichste Viertel der Stadt ist, ist Bulajew das westlichste Viertel der Stadt. Situiert an der Stelle, an der sich die Hügel hinabsinken in eine Moor- und Torflandschaft, stand einstmals ein auf Stelzen errichtetes Holzdorf, welches von spezialisierten Arbeitern gegründet wurde. Der Grund der Gründung Bulajews war das Trockenlegen des Moores und des Abbaues von Torf. Gegen Ende der Ritterzeit war das Gebiet um die fünf Hügel und Demjanowka weitestgehend abgeholzt, die natürlichen Wälder waren verschwunden und die Zeit künstlich gesetzter Forste hatte längst noch nicht begonnen; die Steinkohlevorkommen waren noch nicht gefunden und so wurde Torf zum wichtigsten Brennstoff der Zeit. Torfstechen ist jedoch eine furchtbar anstrengende Arbeit und ist dementsprechend häufig von ungebildeten Arbeitern, Tagelöhnern oder Leibeigenen gemacht worden.

Das mit den Leibeigenen erledigte sich, als diese im Übergang zur Entdeckerzeit in Inolia verboten worden sind und die Bedingungen für die Torfstecher verbesserten sich, da eine ausreichende Bezahlung nötig wurde, damit die Bewohner Demjanowkas und Bulajews nicht nur Torf zum Eigenbedarf abbauten, sondern auch der für Demjanowka damals wichtige Torfhandel florieren konnte. So wie sich die Landschaft von einer alten Moorlandschaft zu einer von Gräben durchzogenen und langsam trocken liegenden Sandlandschaft wurde, transformierte sich die Gesellschaft von einer spezialisierten, wenn auch ungebildeten Dorfgruppe, zu sowas wie den ersten wirklichen Bürgern ehe Bulajew ein Teil Demjanowkas war. Die Veränderung der Natur wurde zur wissenschaftlichen Beobachtungsgrundlage für viele Naturforscher und beobachtende Künstler und der Torfabbau wurde immer professioneller.

Bis das Torf abgegraben war. Eine hässliche, löchrige Landschaft wurde hinterlassen und die Künstler, Wissenschaftler und inzwischen entstandenen Facharbeiter drohten Bulajew zu verlassen, doch in der Zeit entstand eine Idee. Aus der romantischen Idee, dass Land wieder zu vernässen und daraus stückweise ein Moor zu machen, vielleicht auch mit dem Gedanken, dass Torf sich über viele Jahre bilden kann, wurde alsbald eine viel wichtigere Idee für die Gegend. Statt eine Wiedervernässung des Gebietes voranzutreiben, erkannten findige Planer und Pioniere, dass das neue Gelände mit einiger Mühe genutzt werden könnte, um einen künstlichen Stausee mit künstlichem Zu- und Abfluss - versorgt durch die Zoga - entstehen zu lassen. Innerhalb von vierzig Jahren wurde das größte Bauprojekt umgesetzt, welches im Raum Demjanowka je angefangen wurde. Ein Stausee mit einem Durchmesser von knapp 2km entstand und sollte durch wechselnde Wasser für die damals in Demjanowka sich ausbildende Textil- und Lederverarbeitung genutzt werden. Doch wieder einmal wechselnden die Pläne.

Inolia zerfiel in seine Provinzen und gleichzeitig setzten sich die magischen Dampfmaschinen durch. Der auf diese Art und Weise geschaffene künstliche See wurde schnell einer neuen Verwendung zugeführt, ehe die Leder- und Tuchfabriken ihre Finger an den künstlichen See bekommen konnten. In den folgenden Jahren prägte ein zwergischer Pionier die Entwicklung des Sees, denn in dem nur flachen, etwa 3m tiefen See wurden Plateaus gesetzt, auf welche alsbald Schmiedefabriken entstanden, aus denen sich die modernen Maschinenwerkstätten und Stahlwerke entwickeln sollten. Je mehr Plateaus errichten wurden, desto mehr wurde aus dem See ein Gewirr aus breiten Kanälen. Dieser Tage steht der See in einem ewigen und sehr feinen Dampfnebel durch die surrende Maschinen, Schmieden und Schmelzen, die dort ihren Dienst tun. Der See ist inzwischen vor Plateaus und rauchenden Schloten kaum noch zu erkennen, dennoch ist seine Bedeutung größer den je, denn das Wasser wird für die vielen Schmieden, Maschinenfabriken und die magischen Dampfmaschinen benötigt, welche nicht nur für die Produktion eingesetzt werden, sondern auch für jene Fabrik, welche wohl die bestgeschützteste der Herzlande ist: die Produktionsstätte für Magiespeicher im Herzen des Sees.

Gesellschaftlich bricht Bulajew etwas aus der Zusammensetzung der Stadt aus. Während im Herzen des Sees die Fabriken rauchen, stehen auf zusätzlichen, künstlichen Inseln die Wohnareale, durch die sich ein Netz von kleinen Kanälen ziehen. Hier gibt es zwar auch viele einfache und arme Arbeiter, allerdings gibt es hier auch Inseln, die nur für Facharbeiter reserviert sind. Die Fabriken geben sich viel Mühe, diese Arbeiterschaft verhältnismäßig zu verwöhnen, um Anreize für Leistung zu setzen. Doch zunehmend wird diese Arbeiterschaft politisch selbst aktiv und versteht sich zunehmend als Elite des Stadtteils. Einen Status, den diese Arbeiterschaft neidisch verteidigt.

Drei Beispielorte:

Das alte Stahlwerk der Gebrüder Tokorov steht im Schatten der riesigen Magiespeicher-Bauanstalt, und die städtischen Poeten würden die Konstruktion als neidvoll aufblickend bezeichnen. Doch im Schatten der Bauanstalt schmiedet sich eine der am engsten verzahnten Gruppen in eine grimmige Gemeinschaft. Die Stahlarbeiter liefern fast alles, was von der Bauanstalt und den Maschinenanstalten veredelt wird, und doch sind die Stahlarbeiter die am schlechtesten bezahlten Facharbeiter der Stadt. Die Gebrüder Tokorov sind dabei im Zentrum eines sich bildenden Widerstandes. Vor 25 Jahren übernahmen sie einen wachsenden Betrieb und verwöhnten ihre Mitarbeiter mit brauchbaren Löhnen, einer erträglichen Arbeitswoche von etwa 50 Stunden und sie eroberten sich die Herzen, in dem sie eine Sportanlage bauten, in der sich regelmäßig die unterschiedlichen Schichten trafen, um gemeinsam gegen eine Lederpille zu treten. Doch nach einer Weile stagnierte der Betrieb und neben ihm wuchs die Magiespeicher-Bauanstalt von Rhygar Kupferaxt und Kompanie. Bald warb die Bauanstalt dem alten Stahlwerk die qualifiziertesten Facharbeiter ab und vor zwei Jahren gründeten Kupferaxt und Kompanie ein eigenes Stahlwerk (Das neue Stahlwerk), und entzog den Auftragsbüchern der Gebrüder Tokorov damit fast jede Existenzgrundlage. Seitdem gärt es in der Firma. Die Arbeitszeiten sind aufgestockt worden, sodass jeden Tag in zwei 12-Stunden-Schichten gearbeitet werden, die Löhne werden gedrückt, und auch dem Fußballspiel wird keine Liebe mehr geschenkt. Irgendwas hat die Tokorovs verändert, die nur noch auf Profit schielen und auf Rache gegenüber Kupferaxt und Kompanie aus sind.

The Red Dragon & Crescent Pub steht im Norden des Viertels und ist ein beliebter Anlaufpunkt an einem gebogenen Kanal, der Crescent genannt wird. Das Viertel besteht wie fast alle Viertel als Ziegelsteinen, die hier jedoch einen dunkleren Ton haben oder schwarzgebrannt wurden. Das Viertel ist überdurchschnittlich sauber, obwohl es zu den ärmsten Straßenzügen der Stadt gehört. Es ist leicht erreichbar, da es durch Brücken mit dem Stadtkern Domjanowkas verbunden ist. Der Pub selbst steht im Zentrum eines Viertels, in dem vor allem Flüchtlinge aus Alt-Inolia untergekommen sind. Es sind politische Flüchtlinge, die die Umbenennung der Provinz in das eigenständige Reich Fleethaven nicht tragen konnten oder gar alte Loyalisten waren. Das Viertel zeigt sich sehr durchmischt, wird aber vor allem aus Flüchtlingen aus Fleethaven bewohnt, die viele Elfen und Menschen sind, die durch ihre roten Haaren und grünen Augen auffallen. Der Pub wird von einem vierschrötigen Mann geführt, den alle nur Mr. Hall nennen. Mr. Hall ist eine Institution in den politischen Zirkeln der Stadt und kämpft für die Rechte der vielen Flüchtlinge, die in die Stadt kommen.

The Pit wird wie der Pub von Einwanderern aus Fleethaven betrieben, und zwar von einem bekennenden Altloyalisten der inolischen Krone. Mr. Jack Chambers ist trotz seines Bekenntnisses kaum in die Politik Demjanowkas involviert, zumindest nicht offensichtlich. Stattdessen kümmert er sich um sein Dienstleistungsgeschäft, wie er es gerne nennt. The Pit ist eine alte, umgebaute Lagerhalle unweit des alten Stahlwerks, in dem früher auf dem Tennenplatz Fußball gespielt wurde. Seit die Gebrüder Tokorov die Halle dafür nicht mehr zur Verfügung stellen, haben sie die an Mr. Chambers verpachtet, der auf dem Tennenplatz zweimal im Monat große Kampfsportveranstaltungen stattfinden lässt, die von jeder Mann besucht werden kann und einmal im Monat eine Veranstaltung, die einem Sport namens Boxen gewidmet ist, zu dem allerdings nur besser betuchte Zuschauer Zutritt bekommen und jene einfachen Bürger, die an Mr. Chambers Kartenlotterie teilnehmen und gewinnen. The Pit ist ein Ort, der in einem schlechten Ruf steht, haben in den letzten Monaten immerhin drei Kombatanten ihr Leben im Ring verloren. Rund um The Pit haben sich einige Trainingslager gebildet, die in von Mr. Chambers untervermieteten Unterhallen beheimatet sind. So langsam kristallisieren sich vier Lager heraus, die sich sehr feindselig gegenüberstehen und deren Feindschaft Mr. Chambers viele Zuschauer beschert. Trotz der Kriegsmüdigkeit vieler Dowjanowkaner: jeder schaut sich scheinbar gerne an, wenn zwei erwachsene Männer ihre Probleme im Ring austragen. Und noch lieber wettet man darauf.
« Letzte Änderung: 01.11.2016, 17:19:52 von Menthir »
"Zwischen dem Schwachen und dem Starken ist es die Freiheit, die unterdrückt, und das Gesetz, das befreit." - Jean-Jacques Rousseau, Du Contrat Social

Groetus

  • Beiträge: 1515
    • Profil anzeigen
The Red Dragon & Crescent Pub
« Antwort #80 am: 01.11.2016, 16:11:32 »
Mein Internet funktioniert zur Zeit recht bescheiden. Ich glaube, ich muss irgendwann einmal einiges an Seiten nachlesen. Gibt es irgendwann irgendwo eine Verlinkung und/oder Zusammenfassung vom Wesentlichen? Sorry, für diese dreiste Bitte, aber sie hätte für mich ein paar Vorteile und fragen ist ja nix Verwerfliches.
God of the End Times
"Die reinste Form des Chaos ist immer noch der Wahnsinn!"

Finster

  • Beiträge: 1003
    • Profil anzeigen
The Red Dragon & Crescent Pub
« Antwort #81 am: 01.11.2016, 17:11:04 »
Mein Internet funktioniert zur Zeit recht bescheiden. Ich glaube, ich muss irgendwann einmal einiges an Seiten nachlesen. Gibt es irgendwann irgendwo eine Verlinkung und/oder Zusammenfassung vom Wesentlichen? Sorry, für diese dreiste Bitte, aber sie hätte für mich ein paar Vorteile und fragen ist ja nix Verwerfliches.

Ich hatte auch schon überlegt, dass ein Thread mit gesammelten Infos ganz gut wäre. Wenn niemand was dagegen hat kann ich das heute oder morgen mal in Angriff nehmen und zusammenkopieren :)

Viel Erfolg mit deinem Internet, Groetus!
Iucundi acti labores

Menthir

  • Moderator
  • Beiträge: 4052
    • Profil anzeigen
    • Enwe Karadâs
The Red Dragon & Crescent Pub
« Antwort #82 am: 01.11.2016, 17:21:53 »
@Groetus und Finster

Keine Sorge, der Infothread wird noch gefüllt. Bisher habe ich meine Beiträge zu den Hintergründen als Diskussionsgrundlagen gesehen, so dort Einschreitbedarf besteht. Stück für Stück werde das dann zusammensammeln und in einen Thread bringen, in dem dann immer wieder nachgeschaut werden kann, ohne sich hier totsuchen zu müssen.

Ich habe allerdings noch keine Zusammenfassung geschrieben für das bisher Geschriebene. Das kann ich auch nicht leisten, weil die Kampagnenstadt just in diesem Moment entsteht. Im Übrigen ist das zweite Stadtviertel fertig. :)
"Zwischen dem Schwachen und dem Starken ist es die Freiheit, die unterdrückt, und das Gesetz, das befreit." - Jean-Jacques Rousseau, Du Contrat Social

Menthir

  • Moderator
  • Beiträge: 4052
    • Profil anzeigen
    • Enwe Karadâs
The Red Dragon & Crescent Pub
« Antwort #83 am: 01.11.2016, 19:14:16 »
Primorsk - Das Hafenviertel:

Das nördlichste Viertel ist eines von zwei Hafenvierteln, wenn man so möchte. Die Engelau floss früher direkt durch das Stadtzentrum von Demjanowka, doch mit den Begradigungen für die Seefahrt ist in Demjanowka-Mitte nur noch ein künstlicher Seitenarm, um der Reiseschifffahrt und privaten Seglern Möglichkeiten zu eröffnen. Das wirtschaftliche Hafenzentrum befindet sich jedoch in Primorsk.
Das jüngste Stadtviertel wurde vor etwa 100 Jahren gegründet, als eine philosophisch-medizinische Schule die Bedeutung von Kuren hervorhob und betuchte Gäste weite Reisen im ausgehenden Entdeckerzeitalter auf sich nahmen, um stärkende Kuren zu nutzen. Primorsk wurde als Badekurort gegründet, weil nahe des Flusses einige heiße Quellen gefunden worden sind. Diesen heißen Quellen wurden magische Kräfte nachgesagt, die mit Verjüngung im Zusammenhang stehen sollen, und so bauten einige Adelsgeschlechter sich dort Domizile.

Im Zuge des Zerfalls von Inolia wurde das "Blaublüterdorf" zwangsgeräumt und die Häuser abgerissen, die heißen Quellen in Besitz genommen durch die Bürgerschaft und ihr magischer Kern entschlüsselt. Niemand weiß, wie es dazu kam, aber die heißen Quellen entstammen keiner geothermalen Aktivität, sondern am Ursprung der Quelle ist ein Magmaelementar gebunden gewesen und in einer Art magischen Gefängnis wurde es eingesperrt und erhitzte diese Quellen. Jetzt wurde dieses jedoch nicht freigelassen, sondern weiterhin gebunden. Aber durch diese Erkenntnis konnten die heißen Quellen verlegt werden, um die Flussbegradigung durch das Viertel vorzunehmen. Ein magiekundiger Elf - Gizaire Schimmermantel - erkannte das Potenzial des Magmaelementars und im Zuge seiner Forschungen zu Hydrodynamik und Thermodynamik und ihre Wechselwirkungen, wurde das Flussbett so ausgebaut, dass ein großer Hafen Platz haben könnte. Unter dem künstlichen Flussbett sind magische Gefängnisse installiert, in denen Gizaire mehr Feuer- und Magmaelementare binden ließ, die mit einem komplexen System von Wasserzu- und Wasserableitungen traktiert werden können und so das Wasser im Flussbett erhitzen können. Gizaires Lehre offenbarte, dass mit unterschiedlichen Wassertemperaturen und solchen Wechseln künstliche Strömungen erzeugt werden können, welche helfen, den im Gegensatz zu einem Meereshafen eher kleinen Hafen, effizienter zu nutzen, indem das Ansteuern von Ladepieren nicht mehr über Kohleschlepper, sondern über diese Strömungsverhältnisse stattfinden kann. Vor kurzer Zeit versiegte allerdings die Magie der Strömungselementare etwas, was den noch immer aktiven Gizaire nicht davon abhielt, in der Zwischenzeit Windtürme zu bauen, die von gebundenen Luftelementaren betrieben werden, mit denen zumindest Segelschiffe leichter manövriert werden können. Aus irgendeinem Grund können die Gelehrten keine Wasserelementare im künstlichen Fluss beschwören, sonst würde auch dieses Element magisch genutzt werden. Dieser Tage sind die Windtürme, die zugleich Leuchttürme sind, wenn Sturmelementare gebunden werden können, in der Diskussion, um das ewige Rauch- und Smogproblem Demjanowkas zu lösen, aber in Anbetracht der magischen Überanspruchung des Nordviertels konnte sich Gizaire noch nicht durchsetzen.

Primorsk ist nicht nur das wirtschaftliche Handelsviertel, welches voller Kontore, Ladekräne, Lagerhallen und Schiffswerften - auch wenn sie nur Reparaturdienste und kleine Segler anbieten - ist, sondern auch das scholastische Zentrum von Demjanowka. Die neugegründete Universität etabliert sich erst langsam, da die öffentlichen Gelder nur spärlich aus der städtischen Kasse fließt, doch hier befinden sich auch fast alle Grund- und weiterbildenden Schulen der Stadt. Das bildungstechnische Glanzstück der Stadt ist jedoch ohne Zweifel das "Magische Polytechnikum Demjanowka", in der die magischen wie unmagischen Ingenieure ausgebildet werden. Die polytechnische Schule ist eine Privatschule, welche dem Magistraten "Ivan Gjudenko" gehört, und über die Landesgrenzen hinaus einen herausragenden Ruf hat.

Doch obwohl die Bildung hier möglich ist, kann nichts darüber hinwegtäuschen, dass die mindestens vierjährige Schulpflicht nicht wirklich forciert wird. Viele Schulen sind mehr Geisterschulen, die Armut bricht sich gerade weg von den Hauptstraßen und dem Hafengelände Bahn. Das Viertel bebt vor Einwanderern und Tagelöhnern, die versuchen für ein Appel und ein Ei Schiffsladungen zu löschen. Im Westen des Viertels ist die größte Elfenkommune der Stadt, die einfach nur als "Schandfleck" bezeichnet wird. Fast alle der etwas über 3000 Elfen der Stadt hausen in einem Straßenzug, der vor einigen Jahren ausgebrannt ist und als Ruine zurückblieb. Und die Elfen des Viertels leben hier nicht freiwillig. Viele der Elfen werden aufgrund von Armut und rassistischer Resentiments in die Arme ihrer Volksbrüder getrieben, die selbst kaum Brot zum Brechen haben. Und es zeigt gleichzeitig den großen Gegensatz dieses Viertels. Während im "Schandfleck" 3.000 Elfen jeden Tag darben und gegen Krankheit kämpfen, werden alle bedeutenden Schulen von elfischen Gelehrten geführt. Wer hinter die völkische Fassade blickt, findet im Schandfleck vor allem Elfen aus dem Süden, die dem Elfenhof den Rücken gekehrt haben oder keine Chance hatten zurückzukehren und Elfen, die aus Ressourcenmangel aus dem Norden fliehen mussten, während die Elfen aus der städtischen Oberschicht der Stadt kommen.
Zudem lebt nahe des ruinierten Straßenzuges "187. Straße" die größte Tengu-Population.

Die meisten Bewohner dieses Viertels arbeiten für die Reedereien, Lager und Handelskompanien oder für eine der größten Industrien der Stadt. Das halbe Hafengebiet ist durchzogen von Piependreiher-Fabriken, während auf vielen Hinterhöfen und in vielen Hofbaracken Piependreiher-Stuben sind. Ob in der Fabrik oder in der heimischen Stube, eine der wichtigsten Industrien ist die Tabakindustrie, die fast die Hälfte der Viertelbevölkerung (+ viele weitere Bewohner Demjanowkas) in Arbeit hält, Nebenwirkungen inklusive.
Architektonisch gilt Primorsk aufgrund seiner stilisierten Hafengebäude als das schönste Arbeiterviertel, doch auch hier rauchen die Industrieschlote, die Schlote der Dampfer und die Schlote, in denen Mäulern der Tabaksüchtigen tagein und tagaus. Die gestuften Speicherhäuser sind dauernd belegt und das Hafenaufkommen immer noch groß, auch wenn die Ausfälle in den künstlichen Strömungen für einigen Ärger gesorgt haben.
Aufgrund der Nähe zum Handel befindet sich in Primorsk auch ein Gros der städtischen Anwälte und Notare.

Drei Beispielorte:

Die Handelskompanie Bychkova und Töchter ist das älteste Handelshaus der Stadt und die große Dame der Stadt ist wahrscheinlich eine der letzten, schillernden Figuren der Stadt. Doch Frau Bychkova ist inzwischen über 80 Jahre alt und die immer in teuren Zobelfellen gekleidete Frau angeblich schon längst nicht mehr Herrin ihrer Sinne. Ihre drei Töchter streiten seitdem um den Besitz des Handelshauses mit angeschlossener Reederei und die Marktführung auf dem Fellmarkt, dem Tabakmarkt und dem überseeischen Kohlehandel. Das alte Haupthaus des familiär geführten Handelshauses wird jedoch noch immer von Frau Bychkova selbst geführt und in einem nicht zu erwarteten Wandel hat die alte Pionierin des Handels im Alter ihr Herz für die elfischen Flüchtlinge entdeckt. Kaum eine zweite Frau (und schon gar kein Mann) setzt sich so sehr für die Belange der Elfen ein. In ihrem altehrwürdigen Furor ist sie sogar soweit gegangen, dass der Stadtrat sie hat zur Abdankung gezwungen, sodass die ältere Frau sich nun mit ihrem Vermögen und ihrer Resolutheit für das Wohl der Elfen einsetzt, sehr zum Ärger der Stadtmagistraten und ihrer Töchter. Und so wird das Haupthaus der Handelskompanie weitestgehend von den Städtern gemieden, das gilt umso mehr, dass immer mehr Elfen für eine Mahlzeit oder mit der Bitte nach Fellen zu ihr kommen und sie die Bitten erfüllt und sogar erste Lagerhäuser freigegeben hat, damit diese Elfen beherbergen können.

Das Piepenbrink & Piepenbrock Piependreiher-Museum ist eine der wenigen, frei verfügbaren Kulturleistungen im Hafenviertel Primorsk. Dieses Museum ist vor allem das Haus- und Hofmuseum des größten Tabakwarenherstellers der Stadt, in dem die Geschichte des Tabaks, der Zigarre und der Zigarette aufwändig erzählt wird. Und gleichzeitig ist es ein Ort mit Kultcharakter, denn er ist ein Anlaufpunkt einer jüngeren Generation von Menschen und Zwerge, die in der Zigarette nicht nur ein Suchtmittel oder einen Zeitvertreib entdeckt haben, sondern einen Lebensstil. Etwas, was P&P gerne aufnimmt und sorgfältig unterstützt. P&P sind Pioniere der Reklame und inzwischen nimmt es in der Stadt überhand, dass überall klebbare Papierfetzen hängen, auf denen für das Museum und die Produkte der Firma beworben werden. Ein Vorgehen, welches gerade Schule macht. Und so tummeln sich zwischen den Jugendlichen und Bon Vivants auch zunehmend Industriespione, die zu verstehen suchen, wie P&P so viele Personen unter seiner Suchtknute hält. Ist Reklame wirklich der Schlüssel dazu?

Das Gefängnisschiff Stárost[1] dagegen ist ein unwillkommener und verwunschener Ort. Auf einer Hulk, die zugleich als Feuerschiff genutzt wird und in der Mitte des Hafenbeckens ihren Dienst tut, ist zudem das schwimmende Gefängnis der Stadt untergebracht. Es wird von bestialischen Haftbedingungen gesprochen und jeder, der lebend von der Hulk kommt, hat bisher beschworen, dort nie wieder hin zu wollen. Und jene, die in Gefahr stehen, dort nochmal hinzumüssen, nehmen sich eher das Leben oder fliehen aus Demjanowka. Die Stadt ist zunehmend willkürlicher mit dem Strafmaß und zu den schlimmen Haftbedingungen kommt zudem eine Überlastung der Kapazitäten. Gerade im Winter ist die Hulk ein Höllenschiff, und doch baut die Stadt darauf. Fliehende müssen durch das kalte Wasser schwimmen, sie sind fernab der Augen der Städter und so plant die Stadt einen zweiten Schoner zur Hulk umzuwandeln, und sei es nur, um den Willen möglicher Aufständischer zu brechen.
 1. Ein furchbarer Euphemismus, denn es ist russisch für die poetische Bedeutung von Lebensabend.
"Zwischen dem Schwachen und dem Starken ist es die Freiheit, die unterdrückt, und das Gesetz, das befreit." - Jean-Jacques Rousseau, Du Contrat Social

Mara Sorokin

  • Beiträge: 46
    • Profil anzeigen
The Red Dragon & Crescent Pub
« Antwort #84 am: 01.11.2016, 20:57:38 »
Ein Infothread wäre wirklich sehr hilfreich. Wir haben zwar erst angefangen, alles auszubauen aber schon jetzt sind es dutzende Texte geworden. Die lesen sich übrigens sehr schön und ich kann mir die Stadtteile und beschriebenen Orte gut vorstellen. :)

Deshalb werde ich mein anfängliches Konzept auch nochmal umwerfen. Ich werde nicht wirklich warm mit dem Untergangspropheten und finde ihn auch im Endeffekt nicht so passend zum Thema und Fokus der Runde. Generell kam ich immer darauf zurück, dass er aufgrund des nahenden Untergangs, eine Scheißegal-Einstellung entwickelt hat und das hat mir nicht gefallen.

Sawelij

  • Beiträge: 72
    • Profil anzeigen
The Red Dragon & Crescent Pub
« Antwort #85 am: 01.11.2016, 21:20:28 »
Jap das wäre nicht gut. Die Revolution braucht Feuer. Irgendwie, besonders auch durch die vielen Texte gab es auch bei mir einen Einfluss auf den Char, und wie er am Ende geworden ist. Ich bin gespannt was aus der Glut wird, wenn die Runde los geht.

Menthir, danke auf jeden Fall für die Texte und die Diskussionen. Der Stil gefällt mir.

@Viertel: Sehr interessant und auch sehr Bund gemischt. Da hat man viel zutun zum Entdecken. Es gibt da auch schon ein paar Orte, wo ich mit Sawelij gerne hin würde, Gebiete zum rauben abchecken, einfach abhängen oder an einem Kampf teilnehmen. Arr sehr schön und ich freu mich schon auf den Start. – Beim Wohnen, da lockt mich gerade das Kohleviertel oder das Hafenviertel. Wäre vielleicht tatsächlich passend ihn im Elfengetto anzusiedeln ^^ … und für den Bruder, damit dieser auf ein besseres Leben zuarbeiten kann, gibs da auch gleich eine Lösung.

@Regierung: Sag mal, wie sieht es mit der Regierung aus. Da schimmert immer wieder etwas durch: König ohne wirkliche Macht, Stadtrat, starkes politisches Gerangel, Loyalisten, Absetzung des Adels, Frauenwahlrecht … Mh, wie wird gewählt? Also genauer wer darf wählen. Da das Land vor dem Krieg gemischt war, nehme ich fast an alle. Also egal ob Mensch, Elf oder Zwerg. Hauptsache er ist im alten Königreich oder im neuen Bund geboren. Oder hat sich das mit der Zeit radikalisiert? Also durch die Flüchtlingswelle aus dem Norden, den Aktionen im Süden und dem Krieg im Osten könnte man drei Rassen das Wahlrecht absprechen, zum Schutze des Allgemeinwohles … da diese Rassen ja separatistische Gefühle haben könnten. Vielleicht ist man aber auch ganz anders ran gegangen. Hat allen ungebildeten Landesbürgern das Wahlrecht abgesprochen. Bauern, Tagelöhner, Kuhtreiber, Torfstecher sind zu schwach ausgebildet um die Feinheiten der Politik zu verstehen.
« Letzte Änderung: 01.11.2016, 22:28:10 von Sawelij »

Mara Sorokin

  • Beiträge: 46
    • Profil anzeigen
The Red Dragon & Crescent Pub
« Antwort #86 am: 01.11.2016, 22:54:38 »
Da die Runde sehr auf soziale Interaktionen ausgelegt ist, würde mich mal eine Einschätzung interessieren, wie viel Wert man auf Charisma und entsprechende Fertigkeiten (Diplomatie, Bluffen, Motiv erkennen usw.) legen sollte. Ist es möglich, auch ohne investierte Punkte sinnvoll mitzureden und seinen Standpunkt klarzumachen? Können wir auch was ändern, ohne +10 in Diplomatie zu haben? Im Moment freunde ich mich sehr mit einem Gunslinger an und da wäre recht wenig Platz für Charisma (vor allem als Zwerg, der auch noch einen Malus bekommt...).

Menthir

  • Moderator
  • Beiträge: 4052
    • Profil anzeigen
    • Enwe Karadâs
The Red Dragon & Crescent Pub
« Antwort #87 am: 01.11.2016, 23:18:07 »
Vielen Dank für die lobenden Worte. Ich hoffe, dass ich zumindest die drei Arbeiterviertel noch vorstelle bis Freitag. :) Habe die nächsten Tage viel politisches um die Ohren, kann also etwas stockender kommen.

@Regierung: Sag mal, wie sieht es mit der Regierung aus. Da schimmert immer wieder etwas durch: König ohne wirkliche Macht, Stadtrat, starkes politisches Gerangel, Loyalisten, Absetzung des Adels, Frauenwahlrecht … Mh, wie wird gewählt? Also genauer wer darf wählen. Da das Land vor dem Krieg gemischt war, nehme ich fast an alle. Also egal ob Mensch, Elf oder Zwerg. Hauptsache er ist im alten Königreich oder im neuen Bund geboren. Oder hat sich das mit der Zeit radikalisiert? Also durch die Flüchtlingswelle aus dem Norden, den Aktionen im Süden und dem Krieg im Osten könnte man drei Rassen das Wahlrecht absprechen, zum Schutze des Allgemeinwohles … da diese Rassen ja separatistische Gefühle haben könnten. Vielleicht ist man aber auch ganz anders ran gegangen. Hat allen ungebildeten Landesbürgern das Wahlrecht abgesprochen. Bauern, Tagelöhner, Kuhtreiber, Torfstecher sind zu schwach ausgebildet um die Feinheiten der Politik zu verstehen.

Über das Wahlrecht habe ich mir noch keine kompletten Gedanken gemacht, würde aber denken, dass wir noch kein freies Wahlrecht haben. Frauen sind raus; möglicherweise ist es ein Verhältniswahlrecht mit unterschiedlichen Wahlstärken oder ein vom Bürgerrecht abhängiges Wahlrecht. Ich mache mir Gedanken dazu, kann mir das aber so schonmal grob vorstellen:
Wenn es ein breites Wahlrecht gibt, wird eine Versammlung gewählt, wobei die Bürger keine Individualstimme, sondern eine Straßenzugstimme oder Wahlgruppenstimme haben. Die Wahlgruppe kann also nur Leute in die Versammlung wählen. Die Versammlung wiederum wählt sich einen Präsidium, welches wiederum einen Präsidenten stellt. Der König darf insofern in das Parlament eingreifen, dass er einen Kanzler stellen darf. Der Kanzler hat die ministeriale Aufgabe, die Arbeit des Parlaments und vor allem des Präsidiums zu überprüfen und hat Zeichnungsrecht, darf/muss also legislative und exekutive Entscheidungen des Parlaments gegenzeichnen. Der König hat ansonsten noch ein nominelles Veto-Recht, lebt aber ansonsten eher isoliert im Moment.
Das als grober Rahmen. Von den Wahlen sind Frauen und Elfen ausgeschlossen nach bisherigem Stand, um zu wählen, muss man ein entsprechendes Alter in Relation zu seinem Volk erreicht haben (bspw. 16 bei Menschen, 50 bei Zwerge oder sowas) und in der Stadt registriert leben. Die Versammlung besteht aus Stadtvertretern. Das heißt, wer von Straßenzügen/Wahlgruppen gewählt wird in seiner Stadt, steht der Stadt vor. Dient also der Stadt in ministerialer Rolle, aber auch in der Versammlung. Je nachdem, wie das aussieht, stellt jede Stadt im Reich vielleicht 1-3 Abgeordnete, jede Stadt wählt aber 6. Damit jede Stadt einen Stadtrat von 6 hat, die wählen dann ihren Vorsitzenden, die weiteren Abgeordneten und die dann nachfolgenden Ersatzdelegierten. Also ein undurchsichtiges Stufenwahlrecht mit Verhältniswahlrechten wäre so mein erster Vorschlag. Es ist freilich unflexibel, wenn mehrere in den Zwischenwahlstufen nach gleicher Macht streben, so ein bisschen Konklave-mäßig. ;)

Da die Runde sehr auf soziale Interaktionen ausgelegt ist, würde mich mal eine Einschätzung interessieren, wie viel Wert man auf Charisma und entsprechende Fertigkeiten (Diplomatie, Bluffen, Motiv erkennen usw.) legen sollte. Ist es möglich, auch ohne investierte Punkte sinnvoll mitzureden und seinen Standpunkt klarzumachen? Können wir auch was ändern, ohne +10 in Diplomatie zu haben? Im Moment freunde ich mich sehr mit einem Gunslinger an und da wäre recht wenig Platz für Charisma (vor allem als Zwerg, der auch noch einen Malus bekommt...).

Definitiv. Sicher hilft Diplomatie, aber grundsätzlich zählt dein Argument immer mehr als dein Wurf. Ich habe auch schon hier im Gate einen Diplomatiewurf von 46 (auf Stufe 9!) in einer Endszene verrauchen lassen, weil er weder zur Diskussion, noch wirklich zur Szene, noch in die vorangegangene Diskussion passte. Meiner Ansicht nach war es auch ein Versuch mit einem hohen Wert das Erspielte der Mitspieler zu kippen. Weil der Charakter auch seiner vorherigen Diskussion widersprach und mit seinem eigenen Gespielten brach. Und genauso gilt es in die andere Richtung: wenn du ein gutes Argument hast, es in die Szene passt und nachvollziehbar ist, werde ich wenig Wert auf deinen Wert legen[1].

Wofür ist der Wert dann gut? Wenn wir uns nicht sicher sind, wenn Grauschattierungen gefragt sind, oder es schnelle Entscheidungen erfordert, die wir nicht im jeglichen Detail ausspielen können, dann ist der Diplomatiewert gut. Ein hoher Diplomatiewert wird dafür sorgen, dass viele NSCs euch eher gewogen sind in Diskussionen, weil es eben eine Fertigkeit ist, die trainiert ist: Leute gewogen halten. Jedoch: es gibt immer NSCs die euch kritisch begegnen werden und es gibt immer Möglichkeiten zu Lösungen zu kommen.

Fazit: soziale Skills sind vorteilhaft und nützlich bei Verhandlungen, aber sie beanspruchen in meinen Runden keine Ausschließlichkeit. D.h. du kannst auch ohne soziale Skills am sozialen Leben teilnehmen. Du wirst im Schnitt unterlegen sein, aber wenn du wirklich Argumente in Feld führst, wird man dir genauso zuhören und genauso reagieren wie bei den Skillträgern auch.

Insofern kannst du ruhigen Gewissens bauen. :)
 1. Das hat natürlich einen Willküraspekt und hängt vom Verständnis der Szene ab und von dem der Gruppe, deswegen sind Würfel das Korrektiv, aber mit Vertrauen geht es auch hier und da ohne Korrektiv.
"Zwischen dem Schwachen und dem Starken ist es die Freiheit, die unterdrückt, und das Gesetz, das befreit." - Jean-Jacques Rousseau, Du Contrat Social

Menthir

  • Moderator
  • Beiträge: 4052
    • Profil anzeigen
    • Enwe Karadâs
The Red Dragon & Crescent Pub
« Antwort #88 am: 01.11.2016, 23:19:28 »
Im Übrigen werde ich die Beiträge dann am Sonntag in einem Infothread sammeln, damit wir das übersichtsmäßiger haben. :)
Habe eben noch eine Runde über roll20 geleitet, bin also etwas erschöpft und hau mich mal in die Falle. Morgen geht es weiter. :)
"Zwischen dem Schwachen und dem Starken ist es die Freiheit, die unterdrückt, und das Gesetz, das befreit." - Jean-Jacques Rousseau, Du Contrat Social

Finster

  • Beiträge: 1003
    • Profil anzeigen
The Red Dragon & Crescent Pub
« Antwort #89 am: 02.11.2016, 02:08:30 »
Frauen sind raus

Gleich die Frage zum Anschluss: Ich gehe mal davon aus, dass es dementsprechend eine ursprünglich "traditionelle" Rollenverteilung der Geschlechter gab, die nun durch die Industrialisierung (und ggf. auch durch den Krieg) zunehmend aufgeweicht wird und Frauen ebenfalls "richtiger" Arbeit nachgehen, also nicht mehr zu Hause mit Netflix chillen ;) Wie weit soll das schon Fortgeschritten sein? Dürfen Frauen Soldaten sein? Und wenn ja wie hoch dürfen sie aufsteigen? Ist die Unternehmerin Bychkova eine Ausnahme unter den sonst eher männlichen Unternehmern?

@Nützliche Skills: Perception ist ja gemeinhin der wichtigste Skill in einer handelsüblichen Fantasykampagne, bei Menthirs Kampagnen (quasi ein sozialer Dungeoncrawl :P) finde ich Sense Motiv - als soziale Wahrnehmung  sozusagen - sehr hilfreich. Aber davon ab kann ich bezeugen, was geschrieben wurde :)
Iucundi acti labores

  • Drucken